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EINE LAUT- UND FORMENLEHRE DER HERODOTISCHEN SPRACHFORM von HAIIM B. ROSEN = \ Done IM @ HEIDELBERG 1962 CARL WINTER - UNIVERSITATSVERLAG ‘Alle Reckee vosbbaien, © 1962. Cacl Wintec, Univeriteredag, gege. 1822, Got, Heber, ‘Fowmachaiocke Wiedergabe aur sit asdcictlcber Genchmigang darch dea Vet Gesdivelt mit Ustertuesng der Desachea Forehungsgeelascha. "inpeint en Allergae. Pied ia Germany. Archiv Ne, 26 Sate aad Druck: Huber & Co., Gongs Vorwort ‘ine synchronisch-deskriptive Spenialgrammatik ist bei dem heutigen Stand der griechischen Sprachwissenschaft wohl z einem Bediirfnis geworden. Wenn jede der verschiedenen Sprach- und Literaturschichten getrennt, aber vollstindig, dargestellt wird, wird man nicht nur den methodologischen Forderungen der heutigen Sprachwissenschaft gerecht, sondern erméglicht auch die genaue Erfassung der Funktion jedes ein- zelnen Sprachelements. Erst auf Gruind solcher Analysen ist bekanntlich der Weg geebnet, die Geschichte der griechischen Sprache auf solider Basis endgiiltig au gestalten, Dieses Buch soll die so gestellte Aufzabe ftir die Leute und Formen der Sprache Herodots erfillen; da es sich hierbei um einen Idiolekt handelt, scheint die Erfullung der Forderung eines strengen Synchronismus der Strukturanalyse in weitem Malle mdglich gemacht, DaB eine exakte Darstellung des herodotischen Sprachschatzes erwiinscht sei, sagte schon einer der Rezensenten der 1938 erschienenen Herodotkonkordanz von J.E, Powell, indem er der Hoffmumg Ausdruck gab, jenes Buch wiirde ein willkommenes Hilfsmittel zu der nunmehr durchufithrenden gramma- tischen Erfassung der Sprache Herodots sein. ‘Das Problem der Beschreibung der Sprache Herodots liegt. bei der handscbriftlichen Uberlieferung, die weitgehend von betrichtlicherDiskre- panz ist, stindige Formvariation aufweist und oft von autoritativer Seite als unzuverlissig und dislektverfilschend angeschen wurde. Man darf aber in einer solchen Untersuchung nie von der vorgefaBten Meinung ausgehen, bestimmte Formen oder Formenwechsel miiBten auf eine Ver- filschung der Uberlioferung zurtickgehen; man muB vielmehr die realen Daten der handsehriftlichen Tradition eingehend priifen und suswerten und vorerst in gewissem Sinne eine Grammatik des Handschriften- gebrauches skizzieren, was ja eigentlich dem Wesen einer Spezialgram- matik entspricht, So wird also hier der Versuch gemacht, nicht nur das tiberlieferte Sprachmaterial za einem Bau zusammenzustellen, sondern auch die sprachlichen Bedingungen fiir das Auftreten bald der einen, bald der anderen der miteinander wechselnden Formen sufzudecken. Dadurch ‘ritt eine Reihe bisher fr das Griechische nicht beschriebener Erechei- nungen zutage, insbesondere auf dem Gebiet des nach syntaktischen und sataphonetischen Bedingungen geregelten Wechsels von Formalternanten. In manchen Belangen gelingt es jedoch nicht, festzustellen, welche Be- dingungen das Vorkommen variferender Formen hervorrafen. Es stellt sich aber dabei heraus, daB in diesen, hauptsichlich orthographischen 6 Vorwort Belangen gerade das regellose Schwanken authentisch ist, denn es ent- spricht den Zeugnissen der mit Horodot gleichzeitigen Inschriften, dio in solchen Dingen selbst sehr unstabil sind. Erst nachdem dieser gesamte Unterbau fertiggestellt ist, darf das aus der Handschriftentiberlieferung des Herodottexts aufgezcichneto und geordnete Material in den Rahmen der griechischen Sprachgeographie gestellt und der Versuch gemacht werden, die Frage zu beantworten, wohin die Sprachform Herodots dialektologisch zu stellen sei. Dies geschieht im abschlieBenden Kapitel dieses Buches. ‘Die vorliegende Untersuchung ist aus meiner 1948 fertiggestellten Ph. D.-Dissertation erwachsen, dio unter der Agide des seither verstor- benen Professors der klastischen Philologie M. Schwabe an der Hebré- ischen Universitit, Jerusalem, ausgefthrt wurde, Diese Dissertation ent- hielt auch eine komplette Wortbildungslehre, war aber viel mehr kom- ‘parativ gehalten als die vorliegende Studie. Viel ist daher von der ur- spriinglichen Fassung nicht stehengeblioben; die Jahre, die von damals ‘is zu dem Zeitpunkt vergangen sind, zu dem die Drucklegung erméglicht -warde, haben sich insoweit segensreich ausgewirkt, als sie mir eine stindige ‘Umarbeitung und Neufassung erméglichten, Allerdings kann ich nicht sagen, ich hitte wihrend dieser Zeit meine Herodotgrammatik auf den hheutigen Stand der Forschung gebracht, zeichnet sich doch die sprach- iche Erforschung Herodots (wie tibrigens aller griechischen Prosaschrift- steller) gerade in den letzten Jahren durch betrichtliche Stagnation aus. Immer aber war ich bestrebt, mit der rapid fortschreitenden Prazisierung der sprachanalytischen Methode Schritt au halten, ohne jedoch mein ‘Augenmerk von derin linguistisehen Arbeiten leider zu oft vernachliissig- ten philologischen Grundlage abzuwenden. Tch méchte daher dieses Buch als eine Studie auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft wie auch auf dem der klassischen Philologie gewertet sehen. DaB es in der traditionsreichen Indogermanischen Bibliothek erscheinen und ihre gewohnt vorbildliche Ausstattung erhalten kann, verdanke ich nicht zuletat dem Wohlwollen Prof. Walter Porzigs, von dessen Ableben ich wihrend der Korrekturarbeiten erfubr, und einer grofiztigigon Druckbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sowie dem unermiidlichen Interesse und der aufmerksamen Betrewing des Verlags wie auch der ungemein sorgfaltigen Arbeit der Setzer. Kine frihere Fassung dieser Untersuchung hat Herr Prof, Pierre Chantraine eingesehen und in dankenswerter Weise durch manche Bemerkung gefrdert. Thnen allen und denjenigen anderen, die am Geschick dieser ‘Arbeit ehirliche Anteilnahme bekundet haben, sei an dieser Stelle mein aufrichtiger Dank gesagt. Jerusalem, Israel, Oktober 1961 H.R. Inhalt Torvort : ee ia tua See oe I. Phonologie fa Patong ‘11. Der Oftaungsgrad See as Gatesinie Copa : Prism ang ds Opens coe EILAT RE Nasri de ont of Ci Fen See la fe 1 ee Ae ere asatats Om Gib - Da, Reaalrerng doy Onroad etal de Si ace $311 Di Volt mans snioln Orage o Bop (gl Pence Rees a ae Taos Bae Rea sh pe Loueres Fe i Lianiasienggsinain i Touiig (iced sche Null") ........sc0seeee. ata: nee eee 93 nea aa Sagelaieg ta Valalaaenpsoaiatbe Gipfelstellung ...... - i ni accaecd 10. omar der Recinilgtighitn Otnling 14. Die Oberwindungsart 14.1 Die Noutralisiorang der Uberwindun 20 §414.11 Asimilatorische Noutralisionng 35 — § 14.12 Dissimil Neuiralisioning 35 — § 14.13 Unerklirta Neutralisierang (181 IIL. pl pod prt = 192 od Perfekt; neyizaa 59) 14.2 Die durch dic Uherwindun sea gin’, y/ Ole” ausgedriickto in der arecabert, Bis Reatsicring Son 8,7 eens 1421 Univerbierte und nicht univerbierte Komposita 37 —'§ 14.52 Subordinativkonjuniction und auf Priposition folgendes Relativpronomen 38" § 14.28 Andero Fallo 34 — § 14.24 Epigraphisoho Parallelen 38 — $1436 Die Realisicrang der untersuchten ‘Opposition 39 16, Relative Sonoritit und Slbenbildung 18.1 Die Sonoritateskala ee ‘ bicehsepooed 152 Das Phonem [o/ mit scinen linearen und su fen Aliophonen $15.21 (0) und [2] 44 — § 15.22 Diiroso 44 — §15.23 [:] als Allophon awvier Phoneme 46 — $16.24 Vertellung der Allophone [), (Sliben- schnits}, [Nasal [ 4] 49 —§ 15.25 Die Allophone der Phonemo Jol und )»/ 48 § 15.26 ExschlicBung weiterer Allophone von [> Grund der Bild: trie 49 — § 15.27 fo] und *X; das Larynge phonem bei Herodot 50 16, Die AnsehluBart 16.1 Engengrede des phonemiachen Anschlussee «20.0. .0c0cs+2cs+++2+ GAL AuBerer enger Anschiuf 51\-— § i013 Krasis 87 ~~ § 16.18 furor loser Ansel (Sandhi) (131 » sagayaud 62 -— .182 Sandhi- ‘Yarianten von Akiusativformen 52) 13 4 as 16 33 ae 3 85 st 8 Inhalt 21 Inna Tanemtvhengin.— Dish 1 Allgemeine Entsprec ‘i EU tntaprechugen Sor Esaiierong (44 94 99 418 p's Seige yaeg— das inbiovlre Diaphon 63) — 9 1112 Dulprehngen Geindangr (121 Aspiraten und Spiranten 54-198 Vibranten ‘ina Sibanter 17.2 An einzeine Formen gebundene Entsprechangen ..... §U72 era (21 els al ywonn” 68 21 waver FednsoOas, reset Fina0 ey So P1736 a: 0 57 — § 1726 Vorwchtad IE. Nominale Morphologie 21, Deklination 21.0 Die Kasuskatogorio 21.1 Vokalstdmme ... a $21.11 Stammorit Nollondungi gag inina) 58-—"§31.19 Stienane rit sigmatigohor (Mask.) oder nasuler (Neutr.) Nom. og.-Endung 60 (121 Stdnmme auf Vokalgruppen: auf-ey- 60; auf*-ao-61; uf -e0- 62; auf 00:63) 21.2 Hiatusatémmo $21.20 Dio Stammilasco auf Hiatus 65 —"§ 3191 Ablautende Tistus- Stamame (Neuten) 67 § 21.22 Hiatusstimmo mit. aufgohobener Ab: lnatung (a-Vokalismus, Nutra) 67 — §21.28 Nichtablatendo Histo: stiimine auf -0f- (abgeleitete Adjektiva) 68 — § 21.24 Dio Zugohdrigloit ‘Yon Substantiven zur Hiavusiame oder zur hiatusloven Volealisiaseo (240 Gecchichte und Authentizitat der Formen 69 —.241 Dio Formlnlaseo der Nom. agentium mit Nom. sg. auf -ry: 69 —~ .242 Dio Kthnika auf ~//l/é> ise 56 — 318 sacecier dey vend eta Finds oe ob laut : Agpivata, ‘ip 70-248 Die Klasso -V-9s 70 —- 244 Dio Formklasse der deverbalen Abteitungen mit Nom. sg. -ng (mm. £), sg (n.) 70 — .245 Nichtklassfizier- bare Substantive Herung Ti; dor Ace. og. der ston hotorokditisehen Gruppe 72; dor Acc. sg. der zweiten heteroklitischen Gruppe 73) 21.3 Sonantenstimme ss... : ae $2030 Abgrenrung der iclaase 75° $31.94 Shinmoo mit 73 § 2002 Stimme mit zweifacher Abstufung (321 75-1822 o[on-Stiamme 75-829 -vstamme 76 — 394 Seamme 76) — $21.88 Nichtablautende Stamme (391 -v-Stamme 78 — 332 -«Stdmme Je Dasing, 70; Nom: 1; Aco pl 6; de Boning zich init in nication nmin 64 — 888s fqrechisehe Bigennamen} 85-334 fons $5 — 995 yle 83) — § 21. Sonantenstamme mit fekultativer dentater Ependhose 86 214 Diphthongstdmme SHLAL Bote 87 — § 2049 vis 47 PRAY “ev. j-Se Stone 69 21.6 Konsonantenstimime ast $2101, Athematische’ sufiiose Stimme (Warssleubstantiva)’ (5ii Masiulina-Feroinina 07 —~ 512 Nentra 92) § 21.52 Abgeleteta Sub. Stantiva und Higennamen (.521 Stamme mit dehnetufigem asigmatischem Noo. og (Maskline Luda) $33. Stott signet schem Nom. =] nd asigmatichera oder sigmatisohem Nom." in Cheng $3 2528 Die Aduquative aut lov 93) 21.6 Sciwvanken der Stammtyp 2h Bodingtos, Sehwanken Sianeli, (ii see i049 olde ote. 94) —§ 21.02 Preses Schwanken (Stammvatiation) (024 j,Bauim' yLilio™ 94 — "682 -agyor,-apyy 24 628 Wc $2" "24 Komipocita mit yf 99) 24.7 Indektinabilia i $2171 Bo 95 — §2142 Namen 96 22, Motion 22:1 Palatale Femininbildung . {22410 Die Suifixtormen 96 — § “anaibischer Palataieat (4ii AGjektivbesen euf ce-/-efe 97 — 112 Dental- und Nasalbasen, Kdevea 55, 38 58 65 6 a7 on 4 95 Inhalt 9 se, 98) = $2242 Mit sihinchem Palatal (421 Fonjninn auf ld ox Maso. auf ~/ajaé- 98 — 122 Feminine aut’ -riz 2u Mase. auf -ryc 100) 22.2 Nichipaltalo Fonininbidng : ‘ 100 $22.20 Umfang dor Bildung 100 — {55.91 Nichemoviesamg der Ke pode 101 Fo2 Die der Partizipion auf -o- (221 Partivipia uf -to- 102 — 222 Passiv-admissive Pastizipia 102 —~ 333 izipia 103) — § 22.28 Pronominale Adjektiva 105 2.1 Immobilo Pronomina 105 seat Persnliche Pronomin 705 —§ 38.12 Bar ablautondo Stamm veo) jew. 100 28.2 Mobile Pronomina . 108 4.23.21 Gove, br. 168 — 48.33 ‘Dio sapplotiven Stimmo anaphorochor ‘Determination -é/ré- 108 ~ § 23.29 Motionsbeschranksng einiger mobiler Pronominalstamme 112 — § 8.84 Die Form dey Nom-Aco. 9g. utes 114 7725.25 die, road 174 — § 28.26 Das noyative indefinite Prononaon 11 28.8 Die Abletangen der immoluion(pertnliches) Pronomina 1... 115 ; “vpronominn 1/3 —~ ‘on Personaipronomins {tote Pronomitalndjitiva ,Posstvprosomian’) 125 oe 24. Die sogenannte Komparation 261 Adaquativ und Dilferentiati 242 Die Formon aut «0(v)- «tal 2433 Dio Formen anf -(o)r000/y--(c)vavoly- $24.31 Za Adjoktiven 117 ~~ §2439 Zu Adverbien 118 IIL. Verbale Morphologic 31, Die Aspekistimme B11 Prisenetime PED oe Neite OTT nihablaiendom 9/10" 118 Bio ty 19 114 Ono Oyetfo- 119-11 sda, ot |o- 119) — $3418 der swelton Prisonsstacamlaseo 120 —§ 91-18 dor dritten Klasse (131 Einkonsonan: tigo 120 — 132 Zweikonsonantign 127) ~§ 31.14 der vieron und zehnten ‘klaus 221 ~§ 31" dee fanften lane 72) —~§ 9110 der sachston Rinse (181 Zogehsrisieit mur Klass 122 —~i62 169 Basen aut © ach Liguida 122-164 "Rontrala™ ond Basen auf -w-lo- 123 160 espe fS 86 2b) V LE der sgbntn und ntunten Kaw {71 Nounio Klasse 124 — 112 Siebente Klasoo 7 31.2 Die durch -oeo-charakterisieton Axpekstimme §SL21 stteratives J85-—§ 8129 soe Ae Aspelctno erie Prisonestamme 125.282 Nichtredupliierte 31.3 Sigmatische Stamme {SUSI Stamme aut Nac obetatw 127 = 116: ur fat 119 125 Vereen tates sieges 97 tinea Pikar visi) (Si yt 318 Pac ‘12 Nach suffi aufigiertom a 127 314 Nech nichtoufbcalom « 127 —, 316 Nach nicht, suffixalom cv 127 — .816 Nach nichtsuffixalen «, 9 727 — 317 Nach suffixalem e, nach av, ov 127 — B18 (é)0éing. 127) — § 91.82 Stienme ‘uf -c/o- oder -o%e- (Putura oder Aoriste) (824 nach 9, @ 127 — 822 ‘Ants Futurum beschranicte Bildangen: # nach Aspeitetamm 128; nach ablautendem Diphthong 126; auf den Aorat beeohrankte Bildungen 128) ‘314 Die Alteranten der sigmatischon Aspektstamme $81.41 Stdrwme autos s/e(aktave und medial Aoriato 158 ( 444 ‘utur- und Aoristbasen 129 — 412 Aufs Futarum beschrinikte Basen 729) 31.5 Unorweiterto Aoriststiimme . {31.51 Thematische Basen von suf Fiindornisiaut seblicBenden Wurzein 129 — § 31.63 Basen 2 athematischen reduplisiorten Prisention 129 — {131.55 Povudothomadacho Boson 130" § 31.54 Aus roduplizirton her. réegangeno Basen 130 ~~ § 31.55 Auf -¥/e- suslaatenle Basen 130 — $3080 Allgemeines 130 128 129 10 316 31.7 31.8 Inhalt Die -Prfe-Selimme oes ees. una duabe dyes a P3101 Die Charakteristik foigt niché aut 137 — §'31.62 Die Charak. AEeik folgt auf o 131 — § 31.63 Die Brscheinungsbedingungen des ¢ 132 Zarischen den Aoristbildungen bestehende Bedeutungsgegensiize . {ELT Dic Opposition zwischen den -0"/e- und don «pje-Stimmen 132 UTA Nicht aut -Agens zurickgefuhet": jpassiv' 183 — 712 wakktiv. (insiile'': sreflexiv-admissiv-passiv™ 134) — § 31.72 Dio Bodeutungs- Houchungen mwischen den drot Haupttypen der Acriststimme 136 ‘Die Perfaltstimme Hduplikation®) (ii! Hinderhistaute lent 138-814 Anlautende Gruppo Hy — Nis WSkatocher Aniauts 1005 6 140; no, v 1493 0.140; Hinton 1g — “st Gara upd Seng de Dv nooner: Seong 14d; Verbretuing 142; Homophonie mit dem Angment, 742) — § 51.82 Hes Metre Bent dnd der Aula des Perfoktotanmes (20 .Nichtpassiv* re Basse 140 Sb Aktivi4d: mit ausiautendem Velat 144; spent aiterniorendom Velar 144; velarlose Stamm, mit Basisoslaut~ Falcone [aoplstertes Perfektun) 745; ohne Auslautbeecrka Ha5 093 Mediopacsy 147, aut Hindemblau 147; oul sofxalen DE Me ong oder langon Vokal 147; auf av 148; aaf Auslant, deasen cine Riteraahce foder mebrere) # ist 748) 82. Die Tempus-Modus-Kategorie 32.0 Bat 32.2 22.3 a2 22.5 32.6 88. Die Genus-Person-Endungen 33.0 38.1 a32 ildangefornoal se eese + Das Augmont 00 si See Pas $iEtgncings $3841 Vokalischer Anlaut (iii a 760 — 113 Fee ate ee er i69 oti 0 753 — 116 Augment 183) — {So Gebmuch od Seong (121 Phasguampetlcum, 153,13 42 GRAAL dc Stamnes 154; univerbierte Gruppen 154; doppsltos Set venkendcs Augmont 154; Prifixdenominativa 154 —. 138 Va Schlopptes Augmené 732) ‘Das Ronjunkctivmorphem ay POD SL Horas 104 $90.99 Morph -o- 166 — 9898 0 Ee Gpiaiinimerptnen osc ieda ries ance gan tas De oe psp ge “is 165 — 939 sae 188 — § ‘Das Tmporativmorpber .us-+++sses0s+t0+ ne Den ndohymorpben vol viosrecereeeiaat PaRST Aktie 158 § 39.82 Mediopassiv 155 Peete coco Susecucapes ea Pare 5 157 38.62 Mediopassive 167 — §98.08 Aut ron. (631 Foe ef) Pract wad Admissiy 157) — § 82.64 Auf po): 157 ‘Das Endungssystem : SSSI, Bors (111 Act. 169113 Med. 69) — 9983 |Aoe.150-—129Med. 160) ~~ §83.193. Person (131 Act, 159 Plurals ccsseerenreee ara ets $3821 Person (211 Act: 160° 213 Ned. 160) $38.22 2. Be ASP 50.” 329 Med. 160)-— $39.28 3. Berson (.281 Act. 160—282Mod. 161) 84. Formbildung mit Priverblen, at infasha PrAvorbiorong +. <+0r2000+--2esaceenp go ice Fa enlerang fee Priverbiconsposica 167 — {34.11 Vorbalisierto one T6e nf SA-12 Pratisdenominasive 142 — $34.13 Univorbiorto ita (480 Repnasichen 108 lbs 164 192 wad Seer ety dpteas 10L— 194 xaDotba 160 — 135 dpléer 103 — Ti deagie 15" 1 Enatys 108 — 188 Sono, dred 105 —, 139 aah) 2 §ge.14 Die Komposita mit mutierendom Priverb 762 —— {5c1p—10 Peadgtrang nae dencptiven (adverb) Prbvars 18h se se eID lesen?) — 84 d71 — 16Bém 171180 sr PL = 181 ago. 171 ABS-g00-175— 150 ov-172— 10 éneg-173) 131 ~ 132 4st 150 150 154 165 156 156 187 . 158 159 160 161 Inhale aL § 3421 Priverbierte univerbiarts Komposita und pris jenominativa 174—- § 3422 Komposita mit Komplexpriverh (220 Bo- UE [7d 991 Hintenplied -e8-: buct- 175, éxe®- 179, weret- 175, mages TVs, ones. 175 — 299 Hintengliod -ava-t @2aya- 170, éxara- 176) — 38.5 Bohio Dekomposita 176 (Vordorglioder: drei 1763 ay- 177 é&- 177; Jue 77; neva. 1783 tuga- 178; xgo- 178; ngos- 178; ov~ 1795 tag. 179; ‘ino. 180-982 Dicstatistischen Grundlagen der Dekomposition: Prifix ombinationen 180; Silbenzabl und Hiiufigkeit der Kombinationen 180 Beziehungen zwisehen dem Vorkommen uls erstes und els zweites De- rompositionslied und als deslaiptives Braver 183 —— 298 Dekompo tions Prifgiering mit _deskeiptivem Priver Wortabgrenzing: formale Kritioren 154; Schreibgewohnheiten 185) 85, Die rusammengesetzten Verbaltormen 35.0 Der Gebraach der aus einem Partizip und einem Hilfkeeitwort zusam- Inangesstaten Verbalformens:vss +++" 187 ss. Supple prihrstice Forme ages PERU Papliactoch auagedrickio Werbalkatogorion (ii Ope. Taek 1 Ad Gn yee 200 1 cau Ges Bos 22" sp.i9|Poxphrsctische Bildungen morphonkonemischer Kon. ‘ike Seo ont te era, 1 8 GEE perk, (pgpe med. owls Stammeypon 190 — 128 Opt, on Tebact100" 2d Autietinatkatvicho Forman 0 zoih tev 190) 25.2 Die Formen der nvoiten Tempore. 180 § 35.20 Bildung 190 — § 35.21 Prisons jem 191 —~ § 36.99 Porfei USyetem 101 § 36.83 Futur I1-Systom 191 —§ 85.24 Aorist II-System 101 $35.25 Aspektlose Verba (251 fra: 192— 252 yor 192) - IV. Zusammenfassendo Prolegomena zu Text und Sprache des Herodot AL. Die Bintellung des herodotisehen Geschichtsworkes aul Grund der Verteilung der Lesarten in den Handschriften 44.0 AuSerliche Gesichtspunkts der Einteilung .... 3 411 Die Bichoreinteilung fei 10S 41.2 Gruppierte Hinhoitlichioit der jung’ in den Handschriften 198 § 4121 Um (der Lesortenvertoilung in den Hiss. (210 Die Er- Seheinutg 109 “B11 Boo, pl von ry 104° 248 we an, 108 (215. Hinschnitte 4 Darya: 9dya 196) — § 41.92 Verochieden- ibeie der Vertoilung in aufeinanderfolgenden Bichern (221 zwischen Buch [ound I 196-999 TI und Il 197 — 298 THT und TV 197 — 924 1V. ‘nd V 197 226 V und VI 197 — 296 VI und VIT 197 — 227 VIT und Vite 297 — ‘990 VEIT und IX 19/) — $41.38 Testeimeaitte an. den ig $13 Torta ica . 198 4.41.31 Verfeinerang der Binteliung 198 — einschnitten innerhalb der Booher an Hay Serteilung ( 321 Bet 7.179 198 — 322 Bei 3.07 199 — 323 Bei 4.82 200 — “324 Bel 445.200 — 525 Bei 8.76 200 — 820 Bei 9.90 200 — .327 Bei 2.98 ‘201 — 938 Bei 7.148 201) 41.4 Die sich toxthritisch und inhaltlich ergebenden 'Textstiicko 201 PALE Chersioht 201 —— § 41,42 Sohwichore Binschnitte 207 —~ § 4143 ‘ble’ Renita der Hintailng in den Vorlagen (431 Tolan 202 — 432 Raellon des 2, Buchos 202 © 483 Stichometrie 202 — 44 Ansa der Bhnwchrolle 203 -- 495 Textatitcke und Verwelo 208) —§ 41.44 Buichor- einteltung der Hlerodotlexika 203 41.5 Heerangabe und Re ‘der Textsticke oder Rollen PaTts0Verchiedanhilt Ses Publationsores der Rolin’ S04 ~§ ar Problem des Proomiums 204-— § 41.52 Athenische Ausgabe? 204 Pal.g8 Athonische ‘ollen tit athenischem Inbalt 204 —§ 41.04 Gab fercine Valgata? 205 12 Inhalt 442, Die Uherleferungerwelge der herodotischen Sprashform 42.0 Ubersicht der Zweige dor Uhberlieforung . 42:4 Die Hergdothandsohriften os --ccsere sc soca {E2s0 Shere 26 41 Rincon dey london 'Verdtlinis der stispes 2 den Redaiionsformen 207" § 42-12 Nieder. ching grammatischer ‘Theorie in den Handhohriten 07 —~ 542.15, ‘Variantonnotietende ‘Texte; zentonischo Lesarian 208 42.2 Der Aristarchkommentar sscsscssescccctryesscne £45.31 Der Kommentar und dio handachrifichen Lesarten 217 442138 ber Kommentar und dle Loxika 2/1 — § 42.25 Worterennung 211 — $4224 Der Kommentar und die Redaktonsformen 217 42.8 Die Herodotpapyn =.=... ee sss iis F421 Papyrt des 12 tins nd’ dio’ handschrifiichs Uerlletaning bation, 1010 219 — 12 Monae. 213 — 319 Milne 104 273314 Ox. {315 2/5) —- § 42.92 Dio Papyrl des 2. Jh.s und thro Redaktionsformen (321 ‘Hine Radaltionsform ‘verschiodonet silstisoher Fassung 213 — ‘ian wine Redaltionstorm mit r zagayoyony 214 — 328 Soo. Tt, 1170 B15 — 94 Ox, 2090 215 "320 Ox. 9008 216 — 996 Hylands 85 276 — “a2 Ox, 2097 216) ~~ § 42.33 Die jingston Papyt und ‘ie bandechrif- iiche Uberlieferang (991 Ox. 2008 277 —" 398 Ox. 19 217-383 Bo. ehungen “au den ‘edaktSonsformen 217) 42.4 Gramiatische und philologiche Textbebandl $2.4 Grammatiker 217 — § 42.42 Die Herodotlexika ( Bormon £15 429 Entetohtng der alpbabetischen und nichtalphabeti- schen Lexike 2/8 — 42% Der Text dor Lexika 221 48. Hin gesohichlicher Uberblick ther dle phllologische Behandlung und dlalekto- Toglscho Auifassung des Herodottertes 49.1 Dig Antike ----- sod reek G41 Avistarch 257 Y 48.12 Dad Aiteriain mach Avistarch 232° {13:13 Die Klanifilerung der herodotischen Sprachform in dor Antiko 232 (42.14 Auctor de sublime 272} 48.18 Hlormogenss 23 — [£236 as Wore een der orodotchen Sprechiorm und der jas in den Augen der Antik 204 49.2 Das Mitelaltor ss sesssee-rs- 43.3 Das nounzchnte Jahrhundert <0... : : {43.31 Struwe, Lhardy, Bredow tnd die .verae Herodoteao forma 235 — $49.32Konjektoralirtic:Abicht undandore237— 948 38Junggrammatik Moradorf und andere 239 — §43.34 Horodot im Spiegel der Epigraphik 239 494 Zeitgendssisohe Dialoktforechung «cece crac . {4941 Zuordnong der herodotichen Mandare 240" j43.43 Horodot lind das ,-Reinionlache” 243 —§ 42.49 Die Lehre vom yerapagacryo.on0s 241 {dad Uniformiorangabestrobungen am Text £25, 48.6 Die Hauptproblome der sprachlichen ‘Beurtoilung der herodotischen Mindart tnt Textiberliforang nae 44 Die sprachgoographisehe Stellung der herodotischen Sprachtorm 44.1 Die Troglomen fir dio herodotisehe Mundart -+. 1 jogisches (11 Jao) 248 — 14 yPallose™ 249 — 115 3. 249. —. 118 90 00 Gacy 24) —~ 448 rayne: shinee, 240 — 119 fon daria 240 — A ag. os, 240189 eso 349) — § 44,19 Morphologischos cist 494 Nichtabatralste auf xg 250 — 138 Nom. Sctionis auf 1g 250 — 19h Substantive auf -es 250 — 196 Sigmatem ron forfvibention #90 ~~ 130 yen: g 260) — $44.18 Loxiba. (cid crys srg 250 — 143 dy a 250) 44.2. Die isoglottische Position Horodote «.--. + ou etme {44.1 Tabellarscho Anordnung der Taogiosson 980 — § 44.33 Ritualioho ‘hnordnung der leoglossen 252 "$4.23 Goographische Anordnung der so. lossond6d'— $44.24 Peststelling der Position derherodotisehen Mundart232 Register att 212 1.27 231 235 235 240 246 250 Abktirzungen bei Literaturangaben ‘Die folgenden Werke werden nur mit Angube des Verfessers oder mit einer Ableiirzung tier Bechtel = Die griechischen Dialokte 19211924 Boisacq = Dictionnaire étymologique de la langue grecque 1923 Bredow = Quacationum oritiearum de dialecto Herodotea libri quatiour 1840 cs. = Cauer-Schwwyzex, Dialectorum graccarum exempla epigraphica po- Hora 1923 (aach Nummern) Favre = Spooimen thesauri verborum quae in titulis Tonicis leguntur cum ‘Herodoteo sermone comparati, Diss. Freiburg (Schw.) 1912 GEL = Liddell-Se3tt-Jonee-MeKenzio, Greek-Hnglibh Levicon’, 1940 Hiller von Giirtringen = Inechriften von Priene 1906 Hotfmann = Die grieehischen Dialekte 1801—1898 Bude = Herodotauagabe (Oxford Classical Texts)? 1926 Kaitl Die Sprache der ionischen Kybladen, Diss. Miinchen 1038 Legrand = Herodotauagabe init franzisischor Ubersetrung (Collection Budb) 1982-1956 Lejeune = Traité de phonétique grecque 1947 ‘Meisterhans = Grammatik der attichen Inschrijten* 1900 Merzdorf = Quaestiones grammaticne de vocalium in dialecto. Herodotes ‘concurstt modo admisso modo evitato, Curtius’ Studien 8, 1875, 125-222 Paap = De Herodotireliquite in papyrie et membranis Aegypliia sereatis 1948 Powell A Lexicon to Herodotus 1938 RE Pauly-Wiasowas Realencydlopadie Scherer = Zur Laut. und Formenlehre der milesischen Inschriften, Diss. Munchen 103 Scbwyzer = Griechische Grammatik I. 1988 ‘Schwyzer-Debrunner = Griechische Grammatik TI. 1940 Stein = Horodotausgabe 1809 Struwe = wm de dialecto. Horedoti ina T, Konigsberg 18 Stem Quacetionum de di tt epecimr nine 1B: p IL, Festechrift eum 25. Jubilaum dee Dorpater Gymnasiums, 1 ILL. Festochrift sur 3. Sacularfeler ... dee Stadtgymnasiums Konige berg, 1880 ‘Thumb-Kieckers — Handbuch der griechischen Dialekte? 1. 1932 ‘Thumb-Scherer = Handbuch der griechischen Dialette? 11. 1959 ‘Untersteiner = La lingua di Brodoto 1948 Wackernagel — Vorlesungon iber Syntaz 1920—1924 Dio Abkiirangen det Zeitschriftennamen und Inschriftensammlungen sind ie gebriuchlichon. ‘Zeichenerkiirung “3 wie gots been lo eligen Khmer Societe eta Fann angen Bens dx Seema (8 Fan) si Semmens ali mt ezeichnet, daB die dareuffolgende Form, wenn auch unbelegt, nach Den tcl Sas ty 2 inch nicht ours ht Repe, eehe Fo spines aon a age der maces Fonae 8 ‘Die Handechriftensigla AZCDPRSV ersche man aus $42.10, die Textetitcksigla 1, ILA, TTB usw. aus § 41.41. I. Phonologie Vorbemerkung 410, Dio im Vorwort als ,,ideello" Grandlage der vorliegenden Untersuchung hervorgehobene eynchronische Tinstellung hat naturgem&® insbesondere auf die Bebandkungamethode phonologiseher Fragen weitgehende Auswirkungen. ‘Zucrst steht mon natirlich vor der Frage det Beziehung zwischen der phonemi- schen Strukiur und den Sprachlauten oinerseits und ihrer graphischen Darstellung Endererseita, Hloffontlich ist es im folgenden gelungen, hieriiber einige Gedanken fam Ausdruck 21 bringen. Schade ist 6 aolbstverstindlich, da wir uns nicht euf Zinen Klaren Bogeilf ciner vorwiegend phonemischen oder vorwiegend phonetischen Onthographio sedtzon IGnnen, Eine derartige Bowortung der in der Ht.tradition Sorliegenden Schreibungen kann sich erst auf Grund unserer phonologisehen Uber Jogungen ergeben. ‘Tr einer Belange zumindest kann man sich von unserer zurtickhaltenden Ein- stellung gegentber der Schreibang dea Uberlisferten Textes einen Zawachs an Klarheit ve was nimlich die Akzentuiering botzifft. Angesichts. des Zoltpunktes, 0 dem ‘unsere Texto der Akzentbezeichnimg unterworfen wurden, ‘Kann man wohl an einer verhilinismagigen Migachtung der in den Ht-hes. vor- egenden Akzentzeichen ala Grundlage fir dio Feststellung der Botonungsgesetze © lund der Silbenbildung seines Dialckts keinen Anstob finden, Ee muf zugegeben ‘rerden, daB griechische literariache'Texto ni in einer den gebrachlichen Betonuings- fen des Griechischen (wae in diesem Fall des Attischen“ bedeutet) zuwider- fhufonden Weise akzontuiert worden sind. Ausrunshmen hiervon sind nur solehe ‘Texte, wo — wie firs Lesbiache — eine ausdrickliche traditionelle Alczenttheorie ‘vorlag. Diese Uberlegung fart zwangslaufig zu zwei Schliissen: 1. Legon wir nicht Uo Annshme zugrunde, daG die Moren- und Akzentgesetze in der Sprache Hat.s ‘disetben sind wie in den meisten anderen Dialekten (owas letzten Kndes gar nicht 0 unwabrecheinlich ist, uns aber nicht villig der Verpftichtung enthebt, dieser Frage im Rohmen einer Ht. gewidmeten Spezialuntersuchung unser Augenmeri ‘auzuwenden) — wenn wir nicht von dieser Annahmo anagehen, wo wissen wir gar Dichts liber dio Akvente und Quantititen; 2. die dberlieferten Akzente besagen gar nichts in borug auf die in der untersuchten Sprachform vorandenen Erecheinunges ‘lor Sitbenbildung; os bleibt also unsere Aufgabe, diese Eracheinungen dem eriemn- aren phonologischen System abzulesen und besonders aus den Phonemrealisie rungen at erwchlieBen, ohne tuns von hellenistischen Lesezeichen leiten oder eher Sereleiten za lassen. “Angesichts des oben tiber dio Moglichiesit Gesagten, daa orthographischo System, des dberlieferten Hat.textes als phonomisch oder phonetisch mi worten, werden wir ‘hier erst gar nicht den Versuch unternebmen, alle ,,Realisierangen'* odor New ‘rulisierongen phonologischer Oppositionen anzufhren. Im folgenden wird hicr~ Yon nur ein Teil beschrioben werden, und zwar diejenigen Tateachen, die uns der ehandelten Sprechform (,,parole) als eigenartig anhaftend erscheinen. Wenn fauch eine derartige Erkenntnia sich erst aus dem Folgenden ergeben wird, dart han schon jetzt nicht euder acht lassen, da wir hier weder einen normalisierten Titerardialekt noch eine autoritativ fosigelegte Orthographio vor uns haben. So sie die Schreibungen sehwanken (wofir os uns nicht an einer iberzougonden Masse ‘Von Beispiclon mangelt), mag dies auch auf die Realisierungen zutreffen. Erfrea- Ticherweise ist die houtige Sprachwiseenschaft in der Lage, zwischen solchen ver- 16 Phonologie. Der Offnungsgrad g10 schiedenen und variiorenden Sprecherscheinangen und dem Sprachbau, und zumal er phonologischen Struktur einer Sprachform, eine Grenze mit genligender Klar. hit za zichen ‘Nichtedostoweniger trigt dicser Toil dor Grammatile nur in einer Hinsicht mit Borechtigung den Titel einer ,,Phonologie": weil nimlich dio Uberlieferten lout- lichen ‘Tataachen phonologisch beurteilt und bewertet werden. Eine Phonerliste init uinor Slee der Phonemstraktur daef hier nicht erwartet werden; dios ist ein ‘Unternehmen, deesen Uberragender Wichtigkeit und Dringlichkeit wir uns zwar Ihiche verschiieBon konnen, das aber doch auf cine strukturelle phonologische ‘Analyse des Gricehischen hinauslaufen wirde. Und im Hinblick daranf weiS mon, GaS ts uns vorlaufig an methodisch geobneten Wegen mangelt. Es wire wohl ‘hicht das richtige, in eine Spezialgrammatik eino tentative Methode der phonemi: chen Analyse des Griochischen hineinzuschmuggeln. “Boguiigen wir uns daher mit ciner ins einzelne gehenden Untersuchung der Uboriieferung der im Text erkenntlichen Erecheinungen in bezug auf diejenigen ‘Lautcigenschaften, von denen sich erwarten léBt, da sie sich letzten Endes als phono- Jogich relovant entpuppen werden, Wie gesogt, bleibt unsere Grundoinstellung pho- nologiach, wir botreiben jedach — im groen und ganzen — hier nicht Phonologio. Der Offnungsgrad Die Neutralisierung des Offnungsgrads in Gipjelstellung 1111 Die Neutralisierung der Opposition e/a 11.411 Diese sich hauptsiichlich in den Realisiorungen -so/a-, ~ von /-Afo-, -afa-, -afip-]? (§ 12.1) ausdritckende Neutralisierung wird ¥ Gebrauch phonetischer Symbole wirde in einer Untersuchung wio der vor- liegenden oft 2a mit: Vorurtelen bebafteten Eindricken fhren wd kénnte ginz- lich unbogrindote phonetische Begeiffo vermitteln. Wenn wit anderersits Pho- ome bereichnen wollen, so ttn dio Buchstaben des griechischen Alphabets in ‘en meisten Fallen gogebenenfulls ebensogute Dienste. Daher worden wir hier — Gjalleicht wider alles Hrwarten — den Gebrauch phonetischer Zeichen 20 weit {is nur mdglich cinschednken; wo wir nicht umhin Konnen, uns ihrer 21 bedionen, folgun wir don Principles ofthe International Phonetic Association (1049). Waa sonatigo Syuibolo (2B. *y [ef -<) anbelange, méchto ich auf Reowe Biblique 60, 1958, Desonders ‘85--96, eines der phonologischen Grundeinstellung auf Blanc, Lo 32, 1086, 796M. sowie auf Lingua 6, 1957, 265 verweisen. Eigena hervorhoben ndchite ch hier nur, da der darchgehend gebrauchte Begriff ,Noutralisierung Breiner gogebenen Position” nichta anderes bedoutet als daB in dieser phonsmisch ‘efinierbaren Position ein phouiologisch relevanter Kontrast der besprochenen Art fiche bevteht, db. dad entweder nar sinor oder keiner der von der Noutraliserang Dotroffenen Tauts vorkommt oder daB der Untorschied dieser Laute semaatisch Enelovant ist (frei Variation”), Die in einem solchen Sinno erfolgte Feststellang tinor Neutralisiorang sagt also an sich nichts tiber die (cher graphisch als phonisch festlogbare) Vertrotung des Archiphonems aus; dise Verirotung ist oft, und ins- Dononslere wae die Schreibung snlangt, an morphologische Riicksichten (paradigms. Yaehe Berishungem, Mono- oder Dimorphemitat u. &.) gobunden (vgl. §§ 11-1111, 1122 0.3.) Blano, ic, nennt oino solche Analyse (ob mit Recht, ist ewer 21 ‘beurtcilon) a revised concept of neutralization’; sine derartige ,,Revision scheint jedoch vornabrnlich bei der Behandlung nur schriftich zuginglicher Sprachformen Hnumgiinglich notwendig, Eine dhnliche Stellungnalme lat sich auch bei Hjelms- lov (Studi Baltic: 6, 1936—87, 24, 80) erkennen. Sih. hoterosyllabische Lautfolgen /-20-,~aa-/ ote, ® ist nicht nur Zeichen dor “Heteronyliabnitat (ySilbenschnite"), sondorm auch in der Regel ein historic g>- puna ‘Neutralisierung in Gipfelstellung aT allgemein als Klangfarbendissimilation gewertet. Unter Vorbehalt einer Prliuterung der phonologischen Natur diesos Lautvorganges selon hier die wichtigsten Fille der erwabnten Realisicrung angefthrt*: 11.1111 |-afo-|-e0-,-e0-4: Dies ist der am besten und aus der Mehrzahl der griechischen Dialekto bekannte Lautvorgang (Lejeune 286, Schwyzer {[. 245). Bei Ht. betrifft er eine Rethe Nominalstamme (ied8, Mevéieor, Teng ote., § 21.1212), die Konjumktive des Typus dvvéareat* (§ 32.22), die Gen. pl. der 1. Dekdination auf -éor und wahrscheinlich die Part. perf. des Typus éoredc*, Zu bemerken ist, daB in nichtionischen Substantiven (besonders Eigennamen) dieselbe Gruppe *-ao- einer anderen Behandlung ‘unterworfen sein kann (Kontraktion u -a-, § 21.1212). Im letateren Falle sebeint es sich jedoch nicht um eine Frage lautlicher Realisierung, son- dern un Ubernahme einer Wortform, so wie sie steht-und geht, aus einer nichtionischen Sprachform zu handeln, Ubrigens ist die ,,Dissimilation‘* auch bei nicht entlehnten Substantiven (Zedr, Zadr, vgl. § 21.1212) nicht obligatorisch, und vgl. die Sachlage bei den Verben (unten). Bet einer der Nominalkdlassen (xégeos, xcoéan, tégeos ete. 8. § 21.22) erweist sich der geschilderte Lautvorgang als auBerst regelmiig; hier stehen die etzoffenen Phoneme beiderseits einer Morphemgrenze. Vgl. Unter- steiner 46, Hoffmann, 1. c. Beim Verbum wird das einheitliche Bild etwas verdunkelt, und ins- Desondere sind paradigmatisch-analogische graphische Darstellungen des Archiphonems in Betracht m zichen. Dies gilt vornehmlich far die Formen der Il.sg. med. des sigmatischen Aorists, welche’ samt ‘und sonders mit -ao geschrieben werden (Brodow 321f.), wodurch die Bo- zichung zum gesamten Aoristsystem auch auBerlich ins Auge fallt. Diese ‘Verbaiform hat therhaupt bei Ht. sehr unter dem Druck ihrer System- ‘schwundenes, ,2u Null gewordenes‘ Phonem. Bs wird in der Folge in der Regul “unbezeichnet gelassen, eoweit dic Sbenstruktur anderweitig bezeichnot ist, 2.B. Gureh das Symbol .. Die hier und im folgenden gebrauchten Symbolo /,[+ ), fal eceichnen nicht im strengen Sinne Phoneme. /0/ ist ein Archiphonem (§ 12.1) Cima [a] sind Allophono von jo) (§§ 15.22, 15.25). Die Anseteung von /o/ ist das Rasultet cinor weiteten Phonemisicrung, und in einer streng phonemischen Trans- sksiption molten diese faj und /,/ daroh [2/ ersetzt werden. — Dio Analyse von taals ag.) wurde von Untersteiner 119 ohne Angabe von Griinden als ,inacoetta- ‘ilo" bestritten, sio scheint jedoch trotzdem durch die unten folgenden Beispiclo cwieeen, Eine absolut gentigende und aberzeugendo Darstellung des Sachverbalts findot sich bei Hoffinann TIT. 2468. Im Felle von ea ist die phonomischo Struktur /-afin-/ schon ous der blofen Gipfelateiung des Nosals (a) Klar. Anderersoits ist co cin Fall implosiven Verlaufs (j-s0-)) und falit nicht unter das hior besprochene Phinomen (§ 11.22). “Bs bestehen Anzeichen dafér, da das bei der Neutralsierung des Gogensatzos {a entatehende Archiphonem in manchen Mundarten durelr einen Mittelwert der teilnehmenden Phoneme (dh. ») vertreten wird: aliqaw Naxos CS 758, val. jedoch Kaitl 4 * Dio untersuchte Brscheinung betrifft also langes wie knrzes ja (2do~ § 24.4212, doves § 81.8212). 12 Ronin, Hine Lant und Formeniore der ero. Sorecorm 18 ‘Phonologie. Der Offaungegrad guar beziehungen gestanden: sie hatte nicht nur die paradigmatische Parallel- stellung z den anderen Personen des medialen Aorists, sondern auch die Opposition mit, dem Imperativ zu wahren. Die letztgenamnte ,,Polari- ‘tit fihrte wahrscheinlich zu der lautgeschiohtlich ganz unerwarteton Bewahrung des intervokalischen ¢ in den medialen Aoristimperativen einiger Deponentia (@erlarazo 7.39.1 ete., §§ 33.1222, 32.4). Insoweit hingegen /-o-/ die Alternante des Themavokals ist (was auf die Formen des Prisenssystems mutrifft), wird die Lautfolge /-ao-/ bei ‘Verben nicht einheitlich behandelt. Wenn wir uns vorerst auf cons. codd. ‘iberlicforte Formen stiltzen (vgl. Bredow 382), so fuhrt, vornehmlich unbetontes /o/ nach betontem ja/ die Realisierung des /a/ als [e] herbei; daher: dgéw 1111.8; égéan 2.78, 141.6; 8117.8 u. 0.; exriuéoy 6.39.2, yupior TABSA U.8.; gorréorra 7.136; doéovtec 2.37.5; tyagéovoar 2100.2; doudovar 7189.8; duqzaréorro 8.1.1; Eneireo (-20-) 8.25.1. Nicht, so betontes /o/: doudueros 6.17, 7.42.1, -06 7.285.3, -o» Bei Tonlosigkeit beider Komponenten besteht Schwankung: époirar 4.1.8; dpoireor 6.126 u, 0.; éxeipdtaw 2.160.3: -re0y v.1. 5.82.2; (Odom 9.68.1, 2.150.2 neben d/deneoy 7.22.1, Aogueudvovs 9.61.8 neben dgueo- fo LAL. ve "Hiordurch kann der peradiginatische Zusammenhang matcher Pare- digmata gestdrt werden und lautliche Ausgleichung ist nicht ausge- sehlossen, 2.B. d/égduev 2.131.3, 148.6,6 im Impf. nach éigo; auch der Gen. pl. des Part, praes. act. kann, trotz Betonung des 0, co zeigen: powedvoy 1.73, dgedvray 4.131 u. 5, Wahrend bei den meisten Verben ein Gegensatz der Partizipien verschiedener Verbalgenera (co beim Aktivum, » beim Medium) aufrechtethalten werden kann, ist die Neigung gerade der Deponentialpartizipien zu e im AnschluB an die finiten Formen bemerkenswert: dyeduevor 7.146.3, otadueduevor 8,130.3. ‘Hinzuweisen ist_noch auf die ,zentonischen'* Tesarten des Typus Sodeovees (vgl. § 11.112, FuBnote 11), welche sich in allen Hiss. in betrivehe- licher Menge auffinden lassen, zumal 0, 2, B. 6.49.2, 2.63.1, 8.9.tbis. Reich- liche Beiepiclsammlung bei Bredow 387, der jedoch infolge einer zu seiner Zeit begreiflichen unvollstindigen Kenntnis der Hss.tradition die Be- deutung und das Gewicht dieser Lesarten iiberschiitzt; vgl. Untersteiner 119. Unserer Auffassung entgegengesetat ist diejenige Legrands (Intro- duction 20882), der die Formen mit eq nicht als ,,zentonische' Mischung, sondern daraus orklért, daB ,,la succession de voyelles ew parait avoir plu aux Ioniens' (0. c. 209,210). Dem mag sein wie auch immer, jedoch wird man solches ,,Cefallenfinden“ wohl kaum als phonologisches Argu- ment gelten lassen. AuBerdem ist der Ausgangspunkt der Legrandschen Enwigungen die Annahme, daB ,,lépigraphie ionienne n’offre, je crois, tien detel; aber gerade solche Formen sind in Insehriften anderer Dialekte sebr hiufig (Schwyzer I. 720, vgl. § 42.13). ‘Die ,,Klangfarbendissimilation'’ 188t sich auf dialektvergleichender Grundlage aus einer Reihe von weiteren Beispielen erschlioBen: fac suns ‘Neuiralisierung in Gipfalstellung 19 (vel. ds in anderen’ Mundarten), die Gen. sg. auf -eo* und Gen. pl. auf -éwvder Maskulina auf -7¢ (§21.12), [Toaeéeo 1.148. (dor, [Tovhdor w.i.); s. Bredow 137ff, Incchrifticho Parallolon: Vorderglied Avo in Bigennamen, Keos (1G. XII. 5. 609, 628). Dio naxische Insohrift 1G. XII. 5.98 hat neben dem Nom. Agyeisos cinen Gen. Agzeiew in erster, einen anderen (Kgerotaov) in zweiter Hands ebenda (1G. XIL. 1.58 = 08 762, 4.0.) rouge, Meco. Gen, pl. auf -eay in der 1. Dee nation sind aus dem gessmten eigentlich ionischen Dialektgebiot fir jede Zeit bolegber (2.B. zvie», Molp.). Weitere Beispicle der behandelten Lauterscheinung aus der ionischen und nichtionisehen Bpigraphik sind Legion. Vel. auch ‘Thumb+ Scherer 255f. Nochmals hervorzuheben ist (vgl. § 10), da unter ,,Betonung" einer ,,Silbe' nicht so sehr die Annahme einer phonetischen Silben- prominenz als vielmehr diejenigen Lautverhiiltnisse zu verstehen sind, die zum historischen Akzent gefiihrt haben. Die Aufhellung der Wechsel- beziehungen zwischen ,,Akzentuierang‘ und Kontraktion (~o- im Gegen- sata zu -e0-) erscheint wiinschenswert, und Ahnliches wird sich in § 21.1214 fiir die Stamme auf -oo- feststellen lassen: hier wie dort umfaBt die Kon- traktion eine Lautgrappe, die einen thematischen Vokal in sich schlieft (*etro-0-0, *6gd-o-vai). Zu weiteren Wechselbeziehungen zwischen ,,indo- germanischem* und , griechischem" Akzent und Kontraktion «. Kurylo- ‘wie, L'accentuation des langues indo-curopéennes 121—120, hierzu Lejeunes Besprechung, BSL 48, 1952, II. 28—30. Uber zoderar, Pyeiuevos s. §§ 31.114, 31.162, Die oben gegebeno Analyso und dio sich aus ihr orgebende Unterscheidang lauigesetzlicher* und ,,analogischer Formen innerhalb des Verbalparadigmas ‘wird durch die der neugricchischen Flexion der Verba contracta zugrunde liegende Formenauswahl bekriiftigt: -6, -ds, -€, -éouev, -@re, -éovor; -ovr)-ov (vel. Helbing, Grammatik der Septuaginia 141, Moulton, Grammar of NT Greek I. 198). Obwohl iim Neugriechischen der normalisierto ,Mischtypus'* ~3, -ds, ~, -ofue Bre, -obre ‘vorherrecht (Schwyzer I. 720), sind auch hior volkasprachliohe Doppelformen nichts ‘Ungewohnliches (Thumb, 176. d. neupr. Vottsrpr.® 162, 167). Vale § 31-168. WA112" -afa-/ -ea-: xégen eto. (§ 21.22). 11.2118 /-ap-/ -ea-: RegelmaBig in den Ausgingen der IIT. pl. gowisser Verbalstimme (ara, ~faro, -éam eto., § 33.23). Trotz dieser Rogel- maBigkeit sind Dubletten nicht ginslich ausgeschlossen: éordot (§ 31.8212) neben -earéaat wu. &. 11.112 Ein wesensiiinlicher Lautvorgang liegt auch dem Verhalten der Nominalstimme teccap-c-, ueya0"loa- zugrunde, die, historisch und etymologiech geeehen, eine Sibengipfelfolge ¢-..0..-6 > -¢. seeBy DOW. 0060 ...0 > 8. o- enthalten (Klangfarben- aiinilation’), Ahntiches in anderen Diaidkton und der Kone: Semm- Jungen bei Knitl 8840 (dolisch egerys genie"; reaveges ete.), vel. Lejeune 208, Untersteiner 52, Thumb-Scherer 281, © Scofofny, Gl 85, 1960, 195207. fu Fe + ‘Andofo Brdlirung bel Kail 402. 20 Phonologie. Der Offnungsgrad gine Die Formen des Zahlworts réoaspec' sind uneinheitlich tiberliefert: ‘cons, codd. nur réeoapa 1.50.2, réoaaas 1.51.8, réaacoas 7.210.1, teookony 1.60.4, 2.1384, 4.19, 52.2, 9.70.5. Jedoch zumindest drei Hse. zeigen Uniformierungstendenz: V legt sich fest auf réovagec (bis auf 7184.3 und réreapes 7.185.3, 8. unten), réooapas (bis auf 7.117.1, 210.1), tésoaga (bis auf 3.10.2, s. unten, und 8.73.2); O schreibt durchgehend récoaga, Pkonstant réavaga, -ges im ersten, réoveges, -ga in den iibrigen Biichern; angesichts dieser Uniformierungstendenzen lassen sich die vier Belege von réoaeges im 5. Buch, wo mur dio uniformierende Hs. V réooapes Dietet, praktisch als cons. cod. werten, Auch in weiteren Einzelheiten zeigt es sich, daB die Lesarten nach Textstticken verteilt sind: z.B. von 7.88 bis 7.210.1 haben wir regelmaBig téocagas AORV, ~eoac BPDS. — Der Dativ lautet. 641.2 (einziges Beispiel) réocagat auBer im auf -eo- uniformierenden Ms. P (vgl. oben). Als hdt.isches Paradigma ergibt sich also résoeges, téooagac (-co%), téooagt, teaoéouy, téacaga, wobei das Schwanken des Acc. m.-f. gewisse Spiclarten der uniformierenden Redak- ‘tion nach sich ieht (s. oben). Fir 40" (V’liest stindig reavagdzorra) gibt es keinen Fall von cons. cod. Manche Inkonsequenzen besonders der zur Uniformierang neigenden Hs. ‘mégen sich aus anfinglichem Gebrauch von Zahlzeichen und ihrer nachfolgenden Unschreibung in auageschrisbene Worter orkliren,. Da damit zu rechnen ist, cergibt sich rimal aus Iretiimern, dio offensichtlich beim Umechalten aus einem flteren in ein jangeres Zahlzeichenaystem unterlaufen sind; suis engste mit un- serem Problem verbunden ist die Stelle 9.67.2,, wo Séea Uberliefert, jodoch der ‘Ace. n, von ,,4" mu logen ist, was nach Rennell (f. Basal sur Thistoire du texte 25) cine falecho Umschreibung dor Ziffer 4 ist, welohe im akrophonischen Ziffernaystem fir 10%, jedoch im elphabetischen fir ,4" steht. ‘hilich 2" fir 7" (Lmit H verwechselt?) (§ 24.71). Auch diebekannten Sehnitzer, bbei denon eine Ziffer ala Lautbuchstabe miSverstandon wird, gibt ee: ots zlac RV siatt ose zMlas 7.43.2 (in der Voriage stand wohl y'as? mit phonotischemn Kom- plement des Zablzeichens, um das Geschlecht von foé: a bezcichnen). Die Aus- Tassung von éa nach dvdga in ABOP 4.62.3 wird sich wohl als Haplographio des alphabotischen Zablasichens 1" erkldren lassen. Aus dioven und alinlichen, Grinden ist es erklinlich, daB inkonsistento Formen wio réowagec, rérrages ent- sweder in (mit Ziffern dargestllten) Zalilen enthalten ‘sind (10264 7.185.8, 424000" 2.30.2, vgl. 4" 3.10) oder dort auftauchen, wo eine falsche ‘Uinechrelbung eines Zablzcichona offensiohtlich ist: 7-185.8 hat xérve statt nA" und dio sonst uniformierendo Hs. V lest mit DR das absurde réreage. ‘Der letsterwihnte Fall lit darauf schlieBen, dad der Archetypus von DRSY Zahizeichen besessen haben rm, die ein Verlesen von 4 zi" moglich mechten: fs kann sich nur um IHThandeln, das als IIT gelesen wurde. Dio in ungewShnlicher Lautform wiedergegebeno Zahl 4" zsigt auch salbst, dad sie im Gegensatz 0 don anderen. (rogelmASigen) Formen des Zahivworta nach der Binfuhrung dee fakrophonischen Zahizeichen in dio Hss. geraten ist. Im anderen Fallo (9.67.2) ist Gas ,alphabetische™ Zahlzeichen 4 aus cinem friheren Stadium der Uberiiferung Stchengeblicben, jedoch zur Zeit, als die Hiss, durchgehend ekrophonische Zeichen © Vel. Hoffmann If. 249. * Oder zs, da nach Hemmerdinger, 0. . 8, die Zablzsichen auch ohne tber- igesctzton Strich, aber gréfier geschrieben werden konnten. i | gitaz Noutralisiorung in Gipfelstellung ot ‘besaflen, als solches (,10") mifverstanden worden. Hioraus ergibt sich auf Grund der Annalime, daG dio im Hdt.toxt — wio bei Thukxydides"* — storst gebrauchten ‘lphebetischen Zahlreichen spiter in alerophonischo umgeschrioben wurden, der Schiud, dal die heuto aberlierten Formen der Zahlwérter zur Zeit dieser Urnschrife Dereita featstanden und nicht als spite Erfindung der Gremmatiker 2u werten sind, ‘was fOr eine mégliche Erweiterung dieser Sehlubfolgerung auch aut andere grata. Inatische Formen ein nicht unbemerkenawertes Resultat darstllen mag. Die Uberlieferung des Substantivs ,,GréBe" neigt ziemlich eindeutig zur etymologischen nichtassimilierten Form: neyddel (siebenmal cons. codd.: 2.74 eto.), weyden 2.10.8, 3.102.2, 7.103.2. Nur im Nom.-ace. ag. schwankt die cons. codd. tiberlieferto Form: au Anfang des 1. Buches ‘néye0os (1.98.5, vel. 1.60.6, 70.1), jedoch von 1.199.4 an an 27 Stellen uéyado, ; in der Sprachform des Hat. scheint also nur der Nom,-ace. geschwankt 2m haben". 11.42 Die Neutralisicrung der Opposition ie Diese Lauterscheinung findet. sich im Stamme'feo*/o-|Z0¢o- (-4/n) vos, der allein eine eigentiimliche Phonemfolge -tee- (Buck, Greek: Dialects 24) enthalt, die sich weiter zu *-ug- > ~ig- entwickelt. Diese beiden in der Hat.tradition auftauchenden Formen stellen sich dialektisch der Form -tag- (I. ¢.) gegentiber. Die Hauptfrage ist die nach der Verteilung der beiden Stammformon aufdie Lesarten des Hss. Zu diesem Zweck sind die die Basis io-|io- enthal- tenden Worter in drei Gruppen aufiuteilen: 1.(géc, ~, dr, ined 2. (a) ioion, xarigée, Igdabar, leogdereys, igo(vjeyia; (b) xaddupsn; 8. izgein, ieqwotyn, 4, Dio erste Gruppe weist ningends einen cons. codd. auf feo- auf; im Gegenteil: unter den 363 Belegen (s. Powell s. 0.) sind 281 eindeutige Fille von ig-. Die 82 Stellen von Hss.variation zeigen jedoch, daB man ‘auch der Form ieg- das Recht einer Variante in der Sprachform des Ads. selbst nicht absprechen darf, hat sie sich doch zwmindest in einem der Zweige der Uberlieferung mit groBer RegelmaBigkeit gohalten: A 2. B. liest in den Biichern VI—IX regelmiiBig fe- an solchen Stellen, wo cons. odd. vorherrscht, jedoch ieg-, wo die Hiss. uneinheitlich sind (7.145.1, 7.83, 6.81 bis ote.). Es gibt selbstverstindlich Falle, in denen A allein 1 Vgl. Hemmerdinger, Les chiffres dans V'archetype de Thucydide, Stud. Fal. i fol class. 28, 1951, 89—08. Bexiglich Ht. wird man wohl an das spoziisch hhalikarnassische alphabetische Ziffernsystem 2a denken haben; oben wurde eine Schroibung H fir 7" angenommen, wobel es sich nicht um das milesische System gehandelt haben Kann (Gardthausen, Griech, Bpigr. 418); Thukydides, onderer- fete, war mit einem milesschen System geschrioben (Hommerdinger, 0. ¢, 91). Vel. auch Bredow 71. 1 Vg. die Variaaten uéyedos dor Has, SV 1.178.2, 189.8; 2.01.2, 106.9, 108.4; YVarianten von DSV 1.191.6, 3.20.2, 2.82.7. Anderersets haben RSV gerade weyad- 1.61.4, 3.07.2, 9.96.2. Die (aus Korrektionen entatandenen®) zentonischen' Les- arten ‘vgl. $42.18) des Typus eyead- Sinden eich 1.202.1 (RSV), 1.208.1 (RSP), 41.191.0 (P) md welsen auf die Anwendung einer grammatischen Thoorio gerade 21 Endo des I. Buches hin, worauf auch die Versteifang von P-aaf evades 1.70.1 (im ‘Widerspruch aur gesamten Tradition) hinweist.

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