Einkaufswagen durch einen Supermarkt. Als ich hier vor einiger Zeit meinen Einkauf begann, war es noch relativ leer. Nur eine Kasse war besetzt und ich konnte keinen Kunden sehen, der an dieser wartete. Ich liebe Tage wie diesen: Fast allein im Supermarkt, in Ruhe einkaufen und keine lange Schlange an der Kasse. Ich betrachte mir gerade eine neue Tiefkühlpizza, als ich plötzlich eine unheilvolle Unruhe um mich herum bemerke. Von mir unbemerkt war es während meines Einkaufes wohl doch recht voll geworden. Menschen rasen an allen Seiten an mir vorbei. Die meisten von ihnen scheinen nur ein Ziel zu kennen:
Die Kasse !!!
Entsetzt lasse ich die Pizza fallen. Sollte
mein gemütlicher Einkauf ein schreckliches Ende in einer langen Schlange an der Kasse finden? Das konnte und wollte ich nicht zu lassen. Mit schnellen Schritten begebe ich mich in die Kassenzone – wieviele Einkaufswagen habe ich inzwischen überholt? Drei oder vier? Egal, nur nicht der letzte am Ziel sein. Plötzlich steht ein mit Einkäufen für mehrere Wochen gefüllter Wagen ganz allein mitten in meinem Weg. Ich schiebe ihn zur Seite, atme tief ein – geschafft. Nur zwei Kunden vor mir. Damit kann ich leben. Hinter mir bildet sich langsam aber sicher eine Schlange. Und plötzlich steht er in gleicher Höhe neben mir, der eben zur Seite geschobene Wagen. „Sie haben sich wohl vorgedrängt“, sagt die Person, die zu ihm gehört. Ich schiebe nun den Wagen so weit es geht vor – da bleibt jetzt keine Lücke mehr für unvorhergesehene Ereignisse. „Aber ich habe doch den Wagen hier abgestellt, bevor ich weiter eingekauft habe“, sagt sie. Ich stelle mir vor, wie sie mit vollen Armen durch die Gänge rast, endlich ihren stehen gelassenen Einkaufswagen erreicht, außer Atem alles hinein fallen lässt, und dann stehe ich vor ihr. Ich versuche ihr zu erklären, dass an der Kasse nur ansteht, wer fertig mit seinem Einkauf ist, und nicht wer seinen Wagen irgendwo mitten im Gang abstellt und dann seinen Einkauf fortsetzt. Ich glaube sie hat es nicht verstanden, denn laut schimpfend begibt sie sich an eine andere Kasse. In dieser ist zwar merkwürdiger Weise die Schlange länger, aber das ist mir egal, denn ich kann nun meine Waren auf das Band legen.