You are on page 1of 1

Ist die Substitution von Gefühlen die höchste Form des Überlebens?

 
Dieser Text schöpft seine Inhalte aus der Inspiration, die von einer ganz besonderen Frau ausgeht, soviel sei 
verraten, wer die Dame ist, bleibt geheim. 
Die  große  Frage  die  sich  stellt,  ist  immer  die  gleiche,  was  tut  man  wenn  man  verlassen  wurde?  Die 
Beziehung war im besten Falle sehr schön, nicht zu beschreiben, es gab keinen Grund sich zu beklagen und 
doch  verloren  sich  die  Partner  irgendwann  aus  den  Augen.  Man  kehrt  zurück  zu  der  Schuldfrage,  wenn 
diese nicht zu stellen ist, dann womöglich zu der des Selbstzweifels, ob man nicht doch eine Veränderung 
durchgemacht hat, oder vielleicht der Andere. Schließlich und letztendlich landet man aber immer wieder 
an  der  Stelle,  die  sich  und  euch  die  Frage  entgegen  schmettert,  warum  das  alles?  Wieso  kann  man  sich 
nicht von einem Partner zum nächsten wechseln ohne, dass sich dagegen etwas Grundlegendes einwenden 
ließe? 
Wir antworten meist im Affekt: „Das wäre moralisch verwerflich!“ dabei macht ein Ausrufungszeichen den 
Satz nicht wahrer oder falscher, alles was dieser Ausspruch zur Geltung verhilft, sind die Menschen die sich 
darin  wiederspiegeln,  mehr  nicht  und  weniger  auch  nicht.  Denn  auch  wenn  an  dieser  Stelle  der 
kategorische Imperativ von einigen vorgebracht würde, der in der Metaphysik der Sitten enthalten ist, so 
können  wir  daraus  doch  keine  normativen  Anweisungen  der  does  and  dont‘s  ableiten,  wir  können  nur 
raten, wie diese verschiedenen Gegebenheiten zusammen wirken. 
Für einen Moralisten muss das jetzt in etwa nach einem langgezogenen „Schade“ anhören, für alle Anderen 
die  mit  dieser  moralischen  Flexibilität  gut  leben  können,  der  Freifahrtschein  in  die  Sphären  des 
ungezügelten  Luxus.  Gut  ich  neige  an  dieser  Stelle  zur  Übertreibung,  aber  wenden  wir  uns  der  Eingangs 
gestellten Frage noch einmal zu – erreichen wir so die höchste Stufe des Überlebens? 
Ich neige dazu dies zu bejahen, meine Gründe im Einzelnen, wie folgt. 
Gemessen an den unsäglichen Enttäuschungen und den damit verbunden Entbehrungen des Lebens, einer 
Beziehung  oder  was  auch  immer,  wer  könnte  da  eine  Verringerung  des  Leidens,  bei  gleichzeitiger 
Exponentierung des Wohlbefindens ablehnend gegenüber stehen? Wenn dies sich doch schon als win‐win‐
Situation  offenbart?  Eine  Einschränkung  muss  vorgenommen  werden,  es  müssen  alle  Beteiligten  die 
gleichen Ansatz wählen, damit sich niemand der Kränkung (nicht im Sinne einer moralischen Bewertung, da 
dies  bereits  ausgeschlossen  wurde,  sondern  in  der  Form,  dass  eine  Person  eine  persönliche  mentale 
Beeinträchtigung geltend macht) beschuldigen lässt. Dann bleibt nur noch folgendes Übrig – die absolute 
Substitution  von  Gefühlen,  denn  Menschen  werden  somit  so  austauschbar,  wie  Socken  und  in  diesem 
Kontext  braucht  es  noch  nicht  einmal  Bedauern,  denn  wo  keine  Moral,  da  auch  keine  Bewertung  der 
Handlung. 
Nur ist dies wünschenswert? Nun das hängt wohl von dem Welt‐ und Menschenbild eines jeden Einzelnen 
ab,  aber  prinzipiell  kann  man  es  mit  eben  jenen  Argumenten  rechtfertigen,  mit  denen  wir  bei  der  Moral 
operieren.  Denn  ein  Zusammenleben  ist  auch  dann  gesichert,  wenn  alle  die  gleiche  Auffassung  von 
Beziehung  haben,  ganz  gleich  wie  positiv  oder  negativ.  Allerdings  schürt  es  bei  eine  gewissen  abstrakten 
Betrachtung  den  Zweifel,  ob  hier  überhaupt  Vertrauen  möglich  ist.  Da  Vertrauen  leider  nicht  von  den 
moralischen Vorstellungen zu trennen ist und auch scheinbar nur vor solch einem Hintergrund funktioniert, 
müsste  man  sich  wohl  für  den  Grad  der  Freizügigkeit  entscheiden,  der  Vertrauen  gerade  noch  so 
ermöglicht. Ein Teufelskreis der sich noch dazu auszuschließen vermag, wohl dem der nicht tugendhaft ist 
und sich auch darüber keine Gedanken macht, allen Anderen sei gesagt, es ist wohl nicht lösbar ganz gleich 
wie viele Gedanken gedacht werden, aber ein latenter Vorteil der Substitution ist nicht zu leugnen. 
Gehabt euch wohl – OG3r 

You might also like