FÜR EUCH BEIM KONZERT

Ein Bericht von Ann-Kathrin Maier

Muse – die Vorgeschichte

I
ch muss bekennen – ich bin ein riesen dem Soundtrack vertreten waren. Für mich
Muse Fan und höre ihre Lieder rauf war das anders.
und runter. Seit der Baseballszene in
Twilight kennen wohl alle Fans den Song
‚Supermassive Black Hole‘ und somit auch
die Band Muse. Aber für viele war es eben
nur eine Band auf dem Soundtrack, die
zwar gut war, aber dann auch nicht viel
besser als Paramore, die mit 2 Titeln auf

Ich liebte Muse spätestens von diesem

Zeitpunkt an abgöttisch und deshalb war
ich auch ganz begeistert, als ich im
Internet las, dass Muse auf ihrer großen
Resistance Tour auch in München ein
Konzert geben. Der Plan stand also: da
musste ich unbedingt hin. Koste es was es
wolle! Glücklicherweise ist mein Dad auch
gar nicht so abgeneigt was die Musik von
Muse anbelangt und was soll ich lange
sagen? Wir haben zwei Karten im Internet
bestellt, ich hab mich gefreut wie ein
Honigkuchenpferd und auch mein Dad hat
sich gefreut. So weit so gut. Nur kam dann
ein ganz anderes Problem: bis zum Konzert
gab es so schrecklich viel Zeit um die Karte
zu verlegen. Und das haben wir dann auch
prompt getan.
Ihr wisst nicht, wie nervenaufreibend es
sein kann, wenn man monatelang auf
etwas hin fiebert und dann die Möglichkeit
in Betracht ziehen muss, dass man wegen
einer Karte (oder bessergesagt zwei
Karten), die man nicht wiederfindet, nicht
hingehen kann.
Es war schrecklich. Vor allem, weil ich mir
zu hundert Prozent sicher war, dass die
Karten nicht bei mir zu finden waren und
mein Vater der Meinung war sie wären
sicherlich in meinem Chaos untergegangen.
war? Zusätzlich zum normalen Unterricht
war an diesem Tag auch noch
Straßenkindertag. Da ich in der Eine Welt
AG Teamleiterin bin und wir uns für die
Aktion ‚Sichtwechsel für einen Tag‘ von
terre des hommes eingetragen hatten,
waren wir an diesem Tag auch noch auf
dem Marktplatz und haben Geld
gesammelt. Wie kalt es war muss ich wohl
nicht erst erwähnen.
Nachdem wir uns dort den Arsch
abgefroren hatten, kamen dann auch noch
2 Stunden Chemie und nach der
Mittagsschule war ich dann wirklich platt.
Aber ich entschied mich trotzdem für das
Konzert (war ja auch klar nach den ganzen
Anstrengungen dort hinzukommen). Um
18:30 Uhr war Einlass in der Olympiahalle
in München also entschieden wir uns
rechtzeitig loszufahren. Beziehungsweise
mein Dad fuhr und ich entschied mich
einfach die ganze Fahrt durchzuschlafen.
München

Wir haben sie letztendlich wiedergefunden

–bei meinem Dad –und seit diesem
Zeitpunkt konnte ich mich wieder in Ruhe
freuen.
Dumme Zwischenfälle
A
ls wir in München ankamen stellte
sich erst mal die Frage wo wir einen
Parkplatz herbekommen sollten,
allerdings haben wir es wirklich geschafft
einen zu finden, von dem aus man nicht
einmal weit laufen musste.

M
an könnte meinen ein solcher
Zwischenfall würde genügen,
aber unnötigerweise wurde ich
dann auch noch krank. Mein Dad übrigens
auch. Ich war also im Bett und hoffte, dass
noch alles irgendwie gut gehen würde.

Am Freitag, den 20. November schleppte

ich mich dann in die Schule, denn wer geht
zum Konzert, wenn er nicht in der Schule
Wir machten uns also auf den Weg. Es war
kalt aber ich bin so schnell gerannt vor
lauter Vorfreude, dass es nicht lange
dauerte bis wir an der Olympiahalle
ankamen. Mein Dad erklärte mir noch
einiges über die ungewöhnliche Bauweise
der Olympiahalle (meiner Meinung nach
wirklich interessante Architektur muss ich
zugeben) und dann gings rein. Zuerst
mussten wir nochmal zum Auto zurück um
unsere Kamera dort zurückzulassen, wir
durften sie nämlich leider nicht mit hinein
nehmen. Mein Dad scherzte: „Die hat eine
zu große Brennweite, die haben nur Angst,
dass wir damit die Pickel in Matthew
Bellamy’s Gesicht heran zoomen könnten.―
. Für diese Bemerkung hab ich ihm den
Ellbogen in die Seite gerammt, denn Matt
hat schließlich keine Pickel. Die Schlange
am Einlass beim zweiten Mal anstehen war
glücklicherweise nicht lang. Drinnen
angekommen fand ich das ganze schon
recht beeindruckend, obwohl noch nicht
allzu viel los war.
Was als nächstes kam könnt ihr euch
sicherlich sehr gut ausmalen: ich entdeckte
den Stand mit Fanshirts. Und dann wurde
der Geldbeutel meines Dad’s um 25 Euro
erleichtert. Allerdings habe ich ihm das
Geld später wieder zurückgezahlt.
Das Shirt ist einfach nur der Hammer. Ich
liebe es und es ist heute noch mein
Lieblingsoberteil schlechthin. Endlich mal
keines dieser langweiligen Shirts auf denen
die Konzertdaten nur aufgelistet sind
sondern das ganze war auch richtig schön
gestaltet. Ich trage ein Kunstwerk…
Das Konzert
D
ie Vorband, die später in der
Zeitung in den Himmel gelobt
wurde, war meiner Meinung nach
mittelmäßig bis schlecht, aber auch egal.
Danach mussten wir nochmal mehr als eine
Stunde während dem Aufbau warten.
Obwohl mein Dad zuerst nicht ganz so
begeistert war von dieser Wartezeit („So
lange lässt man seine Fans einfach nicht
warten―) hat es sich meiner Meinung nach
am Ende gelohnt. Denn gegen 21 Uhr ging
es los. Und ich sag euch das war ein
Anfang.
Während die Vorgruppe aus Schottland
einfach nur lasch und die Leute dem
entsprechend unbegeistert waren ging es
ab und die Fans grölten schon. Auf der
Bühne standen drei Türme, dunkel, und
der Reihe nach gingen einzelne Lichter an,
wie die Fenster in einem riesigen
Hochhaus.
Faszinierend und neu für mich war auch
das 'Handyphänomen' wie ich es gern
nenne. Alle Lichter aus. Aber nein. Muse
Fans haben nicht nur Leuchtstäbe. Sie
haben Handys. Zu tausenden. Und alle
nehmen sie raus, Filmen, machen Videos.
Und man sieht die weißen Bildschirme.
Und es ist einfach nur überwältigend.
 So ging es weiter. Einfach genial. Die
Türme wurden hoch und runter gefahren,
es gab geniale Lichteffekte und Matt stand
auf seinem Turm und funkte grüne
Lichtstrahlen herunter…

Mehrere neue und alte Songs wurden

gespielt, auf den Sitzplätzen hielt es fast
niemanden mehr und selbst die die saßen
wippten mit. Stillhalten ging einfach nicht.
Einer der Songs ‚Feeling good‘ war genial,
Dann enthüllten die Türme ihr Geheimnis:
auf jedem Turm stand ein Bandmitglied.
Und die Fans schrien und hörten gar nicht
mehr auf.

Los ging es mit UPRISING, einem meiner

persönlichen Lieblingssongs und es war ein
genialer Beginn. Schon da war sie
Stimmung gut. Auf den Türmen wurde der
Text eingeblendet und alle Fans sangen
mit. Muse ist der Einstieg perfekt
gelungen, den Songtext hätte es nicht
gebraucht, alle haben auswendig
es ist einer der Lieblingssongs meines
mitgesungen.
Kumpels. Amüsant war es auch, als Matt
genau wie wir es aus dem Musikvideo
gewohnt sind einen Lautsprecher zückte,
um einer Songstelle den bestimmten Sound
zu geben.
Als die ersten Töne von Supermassive
Black Hole kamen war es dann endgültig
vorbei, denn da ging das Gekreische der
Fans dann erst richtig los. Diesen Song
kannten wirklich alle.
So ging es weiter. Sie spielten einen guten
Song nach dem Anderen, die Fans tobten
und die Stimmung war einfach nur genial
und mitreißend, nicht zuletzt als sich Matt
für ‚United States of Eurasia‘ an den Flügel
setzte und in die Tasten griff.
Meine Zusammenfassung
M
use zählen meiner Meinung nach
zu Recht seit einigen Jahren zu
den besten Live Bands, denn
kaum einer anderen Band gelingt es, ihre
Songs derart authentisch auf die Bühne zu
bringen. Das Ganze wird untermalt von
einer atemberaubenden, Light-Show, einer
explosiven Stimmung und gigantischen
Bühnenaufbauten.
Kritiker mögen sich an Theatralik und
Pathos der Jungs stoßen, für mich darf es
gerne so sein, solange es rockt und dieses
Konzert hat gerockt. Es war wirklich gut.
Matthew hatte eine geniale Stimme (wie
auch nicht anders erwartet), die Band
einen genialen Sound (auch erwartet), die
Fans eine wahnsinnig gute Stimmung.
Diejenigen, die mich wirklich kennen,
wissen, dass ich absolut und endgültig
Matthew Bellamy verfallen bin und dass
ich Muse einfach nur anbete, aber seit
diesem Konzert hat meine Sucht ein neues
Stadium erreicht. Die Olympiahalle war
einfach nur voll mit begeisterten,
kreischenden, pfeifenden Fans, die alle
Songtexte mitgesungen und getanzt haben
und ich konnte es vollkommen verstehen.
Arme in die Höhe und wenn Matt vorne das
Klatschen zum Rhythmus vormacht, dann
bitte alle mit klatschen, das war das Motto.
Es war das Gefühl von Vereinigung aller
Fans und es war einfach nur supertoll die
ganze Halle mit Fans gefüllt zu sehen
inklusive natürlich der Menschen, die mit
Bauchläden und wippenden Schildern an
Stangen durch die Reihen gelaufen sind,
um Caipirinha für 5 Euro zu verkaufen.
Ihr glaubt nicht viele Leute an diesem
Abend den wahrscheinlich teuersten Drink
ihres Lebens kauften. Ich war nicht dabei.
Falls nicht, dann könnt ihr euch auf jeden
Fall wieder auf einen Bericht freuen.
Bis dahin werde ich dann in meinem
Zimmer zu den Songs von der CD
mitsingen, sie morgens im Bus auf dem
Weg zur Schule hören und vielleicht einen
Tanz darauf choreografieren.
Bis(s) zum nächsten Mal!

Eure Ann-Kathrin/Amo/Alice—Cullen

ROB-THE-SPUNK.blogspot.com

Matt rief ganz zuletzt „See you next

summer― und ich kann nur sagen: Ich bin
dabei und ich kann es jedem anderen nur
empfehlen es mir gleichzutun. Vielleicht
sehen wir uns ja?

Bilder des Konzerts von Andre auf

roteraupe.de

Setlist von setlist.fm