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2009
Vorsitzender von Bürger für Technik e.V.
www.buerger-fuer-technik.de
ludwig_lindner@t-online.de
Zur Übersichtlichkeit wurden aus dem Papier nur die wichtigsten Punkte herausgesucht, die unbedingt
eine geänderte Darstellung erfordern:
S. 9 Punkt 5 Behauptung: “Kosten der Castortransporte für die deutschen Steuerzahler“ die Kosten
für die Polizeieinsätze bei den Castor-Transporten sind verursacht durch die Demonstrationen, die von
den Grünen, Linken und Teilen der SPD veranlasst wurden.
In Frankreich wurden die Castortransporte von einem Polizisten auf einem Motorrad begleitet.
Die Kosten müssen nach dem Verursacherprinzip getragen werden und nicht vom Staat.
S. 9 Punkt 9 Behauptung: „niedrige Deckungsvorlage der Kraftwerksbetreiber“ Es ist richtig, dass die
Deckungsvorlage 2,5 Mrd € pro Schadensfall beträgt. Darüber hinaus haftet das betr. EVU mit seinem
ganzen Vermögen.
S. 10 Punkt 12 Behauptung: „die Sicherheit des Anlagenbetriebes der Kernkraftwerke nimmt mit
längerer Laufzeit ab“. Falsch ! Die beanstandeten Anlageteile werden bei den Revisionen unter
Aufsicht der Behörden ausgetauscht, die Sicherheit wird dabei ständig verbessert.
S. 10 Punkt 13 Frage: „Sind ältere Kernkraftwerke genauso sicher wie neue? „Die Sicherheit der
älteren Kernkraftwerke wird den jeweils gültigen Sicherheitserkenntnissen und -vorschriften
angepasst, wie sie auch bei neuen Kernkraftwerken vorliegen.
S. 11 Punkt 19 Behauptung: „Krümmel und Brunsbüttel sind Beispiele für Störungen“. Falsch. Die
Trafobrände haben nichts mit der kerntechnischen Sicherheit zu tun. Die Trafos stehen außerhalb des
nuklearen Bereiches.
S. 12 Punkt 22 Behauptung: „es gibt keine andere Technologie mit einem vergleichbaren
Gefährdungspotential„ Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist sehr gering, weil die Sicherheitstechnische
Ausrüstung viel größer ist als bei anderen Anlagen und technischen Einrichtungen. In deutschen
Kernkraftwerken hat es noch keinen Toten durch Strahleneinwirkungen gegeben. Dagegen jedes Jahr
4000 Tote im Straßenverkehr, weil die Fahrzeuge sicherheitstechnisch sehr viel schlechter
ausgerüstet sind als die deutschen Kernkraftwerke..
S. 13 Punkt 24 Behauptung: „Tschernobyl dokumentiert, welche Folgen ein Gau hat“: der ständige
Hinweis auf Tschernobyl ist unseriös. In diesem Kraftwerk wurde ein nicht erlaubter Versuch gefahren,
wobei die wesentlichen Sicherheitsvorrichtungen abgeschaltet waren. Der Tschernobylreaktor ist ein
ganz anderer Reaktortyp als die in Deutschland betriebenen Anlagen. Die Kernreaktoren vom
Tschernobyltyp wurden zur Plutoniumproduktion für Atomwaffen gebaut und betrieben. Sie hätten in
Deutschland keine Genehmigung erhalten.
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S. 13 Punkt 27 Behauptung: „Leukämie in der Umgebung von Kernkraftwerken erhöht“: Eine erhöhte
Strahlung oder Radioaktivität in der Umgebung von Kernkraftwerken liegt nicht vor. Die Kernaussagen
der umfangreichen Michaelisstudien zeigten bereits 1996, dass bei Kindern unter 15 Jahren in der
Umgebung von 15 Kilometern um 20 westdeutsche kerntechnische Anlagen keine generelle Häufung
von Krebserkrankungen - insbesondere nicht von Leukämien – zu verzeichnen ist.
Es gibt weltweit eine Vielzahl von „Leukämie-Clustern“ (Gebiete mit erhöhten Leukämieraten) und nur
sehr wenige in der Umgebung von kerntechnischen Anlagen.
Nach der EUROCLUS-Studie (Br J.Cancer 1998:77,818-824) mit Untersuchungen an 13 551
kindlichen Leukämien in 17 Ländern von 1980 bis 1989 wurden 240 Leukämiecluster (Gebiete mit
erhöhter Leukämie) ermittelt, davon nur 4 in der Nähe von kerntechnischen Anlagen.
Die Anhäufung von Leukämiefällen in der Nähe von Industrieanlagen ist wahrscheinlich das Resultat
einer raschen Bevölkerungsbewegung und Vermischung der Bevölkerung in vorher isolierten
Gebieten. Eine solche Anhäufung von Leukämiefällen kann es auch rund um Kohlekraftwerke,
Brückenbauten, Kirchtürme, große Industrieanlagen geben, also genau dort, wo es in bisher
ländlichen Gebieten plötzlich einen großen Zuzug gibt. Auch an Standorten, an denen kerntechnische
Anlagen geplant, aber nie gebaut wurden, waren ähnliche Effekte zu sehen. Wahrscheinliche Ursache
sind Viren. Von neu Zugezogenen mitgebrachte Erreger hätten sich dann auch unter denen
ausbreiten können, deren Immunsystem noch nicht an den Erreger gewöhnt war. www.buerger-fuer-
technik.de/body_leukamie_kkw_-_ubersicht.html 12.12.07 Wenn man sagt: das Leukämierisiko sei
innerhalb der 5 km-Zone doppelt so hoch, klingt dies dramatischer als wenn man sagt, pro Standort
gebe es 0,08 Leukämiefälle mehr als statistisch erwartet. Prof. Dr. Helmut Jungermann, Deutsches
Ärzteblatt, Jahrgang 105 Heft 42 17.10.2008.
S. 14 Punkt 29 Behauptung: „keines der deutschen AKW bietet ausreichend Schutz gegen
Terrorangriffe“ Gegen den Aufprall von militärischen Düsen-Jets sind die deutschen Kernkraftwerke
ausgelegt. Gegen voll beladene Passagierflugzeuge sind die deutschen Kernkraftwerke unterschied-
lich gut abgesichert, bieten aber durchweg einen Grundschutz. Ein Passagierflugzeug hat eine
geringe Festigkeit der Flugzeugteile und hat eine große Auftreff-fläche und dadurch eine geringe
Punktkraft. Viele der Kernkraftwerke um Deutschland herum sind gar nicht gegen Flugzeugabstürze
ausgelegt. Gegen Terroristen sind auch große Fußballstadien, das Oktoberfest in München,
Chemieanlagen und Raffinerien nicht abgesichert. Hier hilft nur Sicherheitspersonal in den
Flugzeugen und geschlossene Cockpits, wie es die Israelis erfolgreich praktizieren.www.buerger-fuer-
technik.de/body_schutz_von_terroristischen_ang
S. 16 Punkt 39 Behauptung: „Die Endlagerfrage ist bisher weltweit ungelöst.“ In Deutschland könnten
wir schon viel weiter sein, wenn nicht Trittin und dann Gabriel die weitere Erkundung von Gorleben
über 10 Jahre verhindert hätten.
S. 16 Punkt 41 Behauptung: „lange Halbwertszeit von Uran 238“. Deshalb gefährlich? Was soll das?
Uran kommt in der Natur vor.
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S. 17 Punkt 45 Behauptung: „Geringer Urangehalt von 0,1 bis 5 % in aktiven Minen, zu viel Abraum“.
Es gibt viele Metalle, die nur in geringen Konzentrationen in der Natur vorkommen, die in der Industrie
benötigt werden und die dieselben Probleme bereiten, nicht nur Gold.
S. 18 Punkt 47 Behauptung: „Reichweite von Uran begrenzt“: Die weltweite Verfügbarkeit des Urans
beträgt auch unter Berücksichtigung des weltweiten Kernenergieausbaues und den jetzigen
Uranpreisen mehr als 100 Jahre. Mit höheren zulässigen Kosten für die Gewinnung des Urans reicht
es für mehr als 1000 Jahre. Der Strom aus Kernenergie bleibt auch bei deutlichem Anstieg des
Uranpreises immer noch wirtschaftlich weil der Uranpreis nur 5-10 % der Stromgestehungskosten
ausmacht. Die Versorgungssicherheit mit Uran ist gut, die Uranerzvorräte liegen überwiegend in
politisch stabilen Gebieten. Die Vorratshaltung des Urans ist leicht über viele Jahre machbar:
Uranbedarf Deutschlands ca. 4000 t Uran/Jahr. Bei einer angenommenen möglichen Nutzung des
Urans aus dem Meerwasser zu 25 % = 1 Mrd. t Uran ergibt sich eine Reichweite von 10.000 Jahren.
Eine weitere Verlängerung der Verfügbarkeit an Uran um 30 % ist durch Wiederaufarbeitung der
abgebrannten Brennstäbe möglich, wie z.B. in La Hague /Frankreich und Nutzung des erzeugten
Plutoniums. Außerdem ist Thorium ein weiterer Kernbrennstoff.http://www.buerger-fuer-
technik.de/uranvorrate_auf_der_erde.html
S. 21 Punkt 54 Behauptung: „CO2-Emissionen beim Bau von Anlagen für die Kernenergie“. Das gilt
genauso für Solaranlagen und Windkraftanlagen und für Wasserkraftwerke
S. 22 Punkt 61 Behauptung: „Ohne Kernenergie sei bis 2020 eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes
um 40 % realisierbar auch bei Realisierung des Atomausstiegs“. Das ist rot-grünes Wunschdenken.
Die Kernkraftwerke in Deutschland vermeiden 150 Mill.t CO2 pro Jahr, soviel wie der gesamte
Straßenverkehr emittiert. Es bleibt abzuwarten wie dies die neue schwarz-gelbe Regierung sieht.
S. 23 Punkt 62: Behauptung: „Es gibt keine Renaissance der Atomenergie“. Die SPD lebt
offensichtlich auf einem anderen Stern. Weltweit verlängern viele Länder die Laufzeiten ihrer
Kernkraftwerke auf 50 bis 60 Jahre, Schweden und Italien haben sich vom Kernenergieausstieg
verabschiedet siehe dazu bei www.buerger-fuer-technik.de und dort auch in den Kurzinfos aus
Energie, Wissenschaft und Technik.