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der Flchtlingskrise
Stefan Kirchner
In Zeiten massiven Leids ist es besonders wichtig, dass die Gesellschaft aufgerttelt
wird. Es ist aber auch so, dass bereits seit langem bekannt ist, dass Tausende
Menschen ihr Leben auf der Flucht vor Krieg, Terror und Not lassen und dass Europa
noch viel mehr als bisher tun muss, um zu helfen. All dies ist bekannt. Wenn nun mit
dem Foto der Leiche eines dreijhrigen Jungen, der bei der berfahrt von der Trkei
nach Griechenland wie viele andere zu Tode kam, und mit dem Foto der jngst in
sterreich qualvoll getteten Migranten Geld Berichterstattung betrieben wird, stellt
sich die Frage, ob dies moralisch zulssig ist. Viele Zeitungen, Internetseiten usw.
haben ihre Entscheidung fr oder gegen eine Verffentlichung zu begrnden
versucht. Was hufig fehlt ist die juristische Seite der Begrndung fr und gegen eine
Verffentlichung. Zumindest in Deutschland ist die Verffentlichung, bei allen
potentiellen positiven Effekten, wie im Folgenden gezeigt werden wird, rechtswidrig.
Grundstzlich soll Journalismus informieren und aus gutem Grund gilt die
Meinungsfreiheit in freien, demokratischen Staaten als hohes Gut und
schtzenswertes Grundrecht. Dieses Grundrecht ist aber nicht grenzenlos.
3. September 2015
http://www.nytimes.com/2015/09/03/world/middleeast/brutal-images-of-syrian-boydrowned-off-turkey-must-be-seen-activists-say.html?
hp&action=click&pgtype=Homepage&module=second-column-region®ion=topnews&WT.nav=top-news