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Zu diesen „Stressbedingungen“ führt die Vries aus: „Ein in- werden würde.“ Als de Vries diesen Wunsch äußerte, war die
zwischen alarmierend großer Anteil an Kindern und Jugend- Reaktion der VeranstalterInnen im ersten Moment etwas ver-
lichen ist von den Auswirkungen relativer Armut betroffen. halten, immerhin waren Koordination und Vorbereitung wah-
Die Möglichkeiten von Jugendlichen mit geringer Bildung, re Kraftakte gewesen und mussten neben dem ganz normalen
einen Lebenserwerb zu finden, haben sich in den letzten Jah- Betrieb der Einrichtungen bewältigt werden – und die eigent-
ren deutlich verringert. Aus einer Vielzahl von Gründen sind liche Durchführung des Festes fing ja zum Zeitpunkt von de
Familien immer weniger in der Lage, Kindern und Jugendli- Vries‘ Eröffnungsrede gerade erst an! Aber im Laufe des
chen eine Orientierung zu geben – sei es in lebenspraktischen reibungslosen Festablaufes und angesichts der begeisterten
Dingen, als Vorbilder oder im Umgang mit neuen Medien.“ Reaktionen des großen Publikums legte sich die Zurückhal-
Auf diese Kennzeichen der jugendlichen Lebenslagen gebe es tung bald: „Chill dich Schlau 2009 – ja warum eigentlich
sicherlich keine einfachen Antworten, so de Vries. Kinder nicht?“
und Jugendliche zur Bildung zu motivieren und passende so-
wie annehmbare Angebote zu machen, wird damit sicherlich Aber erst einmal nahm das Fest seinen Lauf: Auf einer Bühne
auch nicht einfacher. Umso wichtiger wird es, dass junge präsentierten ab 15 Uhr verschiedene Kindergruppen Tänze.
Menschen Möglichkeiten erhalten, „sich freiwillig und Anschließend gab es bis 22 Uhr Life-Musik: Rap, Punk und
selbstbestimmt zu bilden. Das heißt einerseits, den Lebensall- Rock. Zwischendurch beeindruckten Breakdancer das Publi-
tag zu bewältigen, und andererseits, das Berufs- oder Er- kum mit ihrem Können. Während auf der Bühne pausenlos
werbsleben zu bestehen“ betont de Vries und weist Programm stattfand bestand Gelegenheit, sich auf
darauf hin, dass sich das hier zugrunde gelegte dem Gelände Wandsbek Markt zu vergnügen.
Bildungsverständnis deutlich von dem der Erst das Die Veranstalter hatten zahlreiche kleine
Schulbildung unterscheidet. „Und das ist, Engagement einer großen Stände mit diversen Spiel- und Mitmach-
zumindest für die Jugendhilfe, auch gut Anzahl von Einrichtungen aktionen, Graffity und einem Jugend-
so. In diesem erweiterten Bildungsver- der Kinder- und Jugendarbeit Klamottenflohmarkt aufgebaut. Speise
ständnis liegt nämlich der Auftrag der und Getränke gab es zum Selbstkosten-
hat das Kulturfest
Jugendhilfe, hier der Einrichtungen der preis. Als besondere Herausforderungen
Kinder- und Jugendarbeit!“ möglich gemacht. erwiesen sich die Kletterwand und der
„Human Kicker“ – und bei all dem spielte das
In seiner Eröffnungsrede begrüßt der Jugend- und Wetter weitgehend mit!
Sozialdezernent ausdrücklich das Engagement einer großen Impressionen vom Fest geben die Fotos, die sich durch dies
Anzahl von Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, die FORUM ziehen.
dieses Kulturfest auf dem Wandsbeker Markt ermöglicht ha-
ben. „Sie haben sich organisiert und heute und hier sichtbar Bleibt der Dank und großes Lob an alle VeranstalterInnen:
zusammengeschlossen. Damit bringen Sie nicht nur sich als Bauspielplatz Rahlstedt-Ost, Jugendzentrum Startloch, Kin-
Einrichtungen zusammen, sondern vielmehr die Kinder und der- und Familienzentrum Großlohe, Straßensozialarbeit
Jugendlichen aus ihren verschiedenen Quartieren. Das schafft Rahlstedt, Streetlife e.V., Projekt Fit for Future Großlohe, mit
gemeinsame Erlebnisse und vielleicht auch Solidarität.“ In den Bauspielplätze Berne, Farmsen, Gleiwitzer Bogen, Rübe-
der Tat: Die Liste der VeranstalterInnen ist beachtlich lang (s. zahl, Poßmoorwiese, Steilshoop und Tegelsbarg, Häuser der
unten!) und es war gelungen, viele BesucherInnen von Ein- Jugend Steilshoop und Dahlemer Ring, Jugendclubs Berner
richtungen aus anderen Bezirken nach Wandsbek zu holen. Au, Kirchengemeinde Guter Hirte Jenfeld, Get-to, Jenfeld,
„Mit dieser zentralen Veranstaltung im Bezirk Wandsbek“, so Trabrennbahn und Weissenhof, Jugendbüro Jenfeld, JUST
de Vries weiter, „füllen sie eine echte Lücke im Angebot für Stefanstraße, Kaffeekanne Jenfeld, Projekte Take Care Jen-
Kinder und Jugendliche (…). Ich würde mich freuen, wenn feld und Your Life Jenfeld, FC Hellbrook, MoKIP Steils-
diese Veranstaltung zu einem festen Begriff – neudeutsch zu hoop, Straßensozialarbeit Jenfeld, SpielTiger und Verband
einem jährlichen Event – in der Wandsbeker Sommerszene Kinder- und Jugendarbeit Hamburg.