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Im März d.J. berichtete ich an dieser Stelle über Radio Neue Hoffnung (RNH) und der damit
verbundenen Absicht, diesen Sender zu übernehmen und in das Missionswerk Mitternachtsruf
zu integrieren. Die Umsetzung verzögerte sich allerdings, weshalb die tatsächliche Verlegung des
Sendebetriebes Ende Mai erfolgte. Am Freitagabend, 25. Mai, fanden wir uns als Mitarbeiter zu einem
gemütlichen Grillabend ein, um diesen denkwürdigen Augenblick der Umschaltung live mitzuerleben.
Da ein 24-Stunden-Programm ununterbrochen läuft, war kein Zeitfenster da, um die technischen
Manipulationen vorzunehmen. Während der Sende-Server in Wendhausen (Deutschland) das
Programm weiter abwickelte, wurde einige Tage vor dem Stichtag ein zweiter Server in der Schweiz
in Betrieb genommen, auf dem parallel dasselbe Programm ablief. Die eigentliche Umschaltung
besorgten die Techniker des Astra-Satelliten, indem das «Abholen» des Sendesignals adressenmässig
von Wendhausen nach Dübendorf verlegt wurde. (Für Fachleute unter unseren Lesern: Die IP-Nummer
wurde geändert.)
Nun war die Antenne auf den Satelliten Astra ausgerichtet und wir sassen als Mitarbeiter da, um die
Umschaltung mitzuerleben bzw. zu hören. Zum fraglichen Zeitpunkt wurde gerade ein ansprechendes
Inhalt musikalisches Programm ausgestrahlt. Dann, zur vollen Stunde, ertönte die Stimme des Moderators:
«Sie hören Radio Neue Hoffnung …» Wir erwarteten irgendein Klicken, irgendetwas akustisch
Wahrnehmbares, doch der Vorgang ging – wenn auch, wie wir nachher vernahmen, nicht ganz pünktlich –
völlig unbemerkt über die Bühne. Das ganze Programm lief nahtlos weiter.
Biblische Botschaft Nun läuft Radio Neue Hoffnung unter unserer Verantwortung von Dübendorf aus weiter. Es erfüllt
4 Die Entrückung des Henoch unser Herz mit grosser Dankbarkeit, ein solches Mittel in der Hand zu haben, einen Radiosender mit
16 Bewahrt im finstern Tal einem 24-Stunden-Programm, das auch über Internet empfangen werden kann. Welche Möglichkeit,
Gottes Wort in solcher Fülle zu verbreiten!
Zugleich ist uns damit aber auch eine grosse Verantwortung auferlegt, die Sendezeit richtig zu
nutzen. Deshalb ist uns auch der Kontakt mit unseren Programmpartnern, denen wir Sendezeit zur
Im Blickfeld Verfügung stellen, sehr wichtig. Besonders freuen wir uns natürlich über den Kontakt mit unseren
8 Was ist ein Fischer, der nicht fischt? Hörern. Jeder Brief, der uns erreicht, jede E-Mail, die uns übermittelt wird, ist uns eine Ermutigung
9 Warum nur immer wieder Israel? und zeigt uns, dass unsere Sendungen gehört werden. Wir haben ja die Verheissung, dass Gottes Wort
nicht leer zurückkehrt. Jesaja 55,11 sagt ausdrücklich: «Also soll das Wort, so aus meinem Munde
13 Dispensationalismus geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm
gelingen, dazu ich’s sende.» Ist es nicht bemerkenswert, dass die Bibel hier den Ausdruck «senden»
verwendet? Wiewohl an dieser Stelle sicherlich die Verkündigung durch Boten gemeint ist, so dürfen wir
Fragen – Antworten es gewiss auch mit unseren Radiosendungen in Beziehung bringen, wo das Wort des Herrn über einen
20 «Zungenreden» – ein heisses Eisen Satelliten «gesendet» wird. Treffend sagt Psalm 147,15: «Er sendet seine Rede auf Erden; sein Wort
läuft schnell.»
An jenem 25. Mai, als der Sender von Deutschland nach Dübendorf umgeschaltet, die Verbindung
von uns zum Astra-Satelliten hergestellt wurde, konnten wir und alle anderen Hörer keine Veränderung
3 Grusswort wahrnehmen. Aber es war Tatsache geworden; die Verbindung stand.
11 Aufgegriffen Genauso erging es uns Christen bei unserer Wiedergeburt, jenem Moment, wo eine Verbindung
zwischen uns und dem lebendigen Gott hergestellt wurde. Es war der Heilige Geist, der gleichsam
15 Streiflicht
den Schalter betätigte, um die Verbindung zur Welt abzubrechen und eine neue Verbindung zu Jesus
22 Dir kann nur Jesus helfen Christus, unserem Herrn, aufzubauen. Wir bemerkten zunächst kaum, dass nun eine neue Verbindung
22 Impressum bestand, doch wir wussten, dass es so war. Denn von jenem Augenblick an bezeugte der Heilige Geist in
unserem Herzen, dass wir Gottes Kind geworden waren (vgl. Röm 8,16). Nicht wenige Kinder Gottes tun
sich jedoch schwer mit diesem Wissen, sie sind unsicher, haben keine Heilsgewissheit, obwohl Gottes
Wort sie uns zuspricht.
Allerdings gilt es zu prüfen, ob die Verbindung vielleicht durch Sünde oder Nachlässigkeit
beeinträchtigt ist. Durch die Bibel redet der Herr zu uns und durch das
Gebet reden wir mit Ihm. Vielleicht ist es höchste Zeit, die Verbindung zu
Gott wieder neu aufzubauen.
In herzlicher Verbundenheit
Norbert Lieth
V
on diesen hat aber auch He-
noch, der Siebte nach Adam,
geweissagt, indem er sprach:
‹Siehe, der Herr ist gekommen
mit seinen heiligen Zehntausenden, um
Gericht zu halten über alle und alle Gott-
losen unter ihnen zu strafen wegen all
ihrer gottlosen Taten, womit sie sich ver-
gangen haben, und wegen all der harten
Worte, die gottlose Sünder gegen ihn
geredet haben›» (Jud 14-15).
«Und Henoch lebte 65 Jahre, da
zeugte er den Methusalah; und Henoch
wandelte mit Gott 300 Jahre lang, nach-
dem er den Methusalah gezeugt hatte,
und zeugte Söhne und Töchter; und
die ganze Lebenszeit Henochs betrug
365 Jahre. Und Henoch wandelte mit
Gott, und er war nicht mehr, denn Gott
hatte ihn hinweggenommen» (1.Mo
5,21-24).
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nd er (Jesus) spricht zu ihnen: jeder Fischer Anleitung zum
Kommt, mir nach! Und ich wer- Fischfang brauche. Eines
de euch zu Menschenfischern aber taten sie nicht:
machen» (Mt 4,19). fischen!
Es begab sich, dass sich eine Gruppe Neben
von tatkräftigen Männern zusammen- ihren
fand und einen Fischereiverein grün-
dete. Das Meer ringsum war voll von
Fischen, und auch im Landesinnern
hatte es fischreiche Flüsse und
Seen.
Woche für Woche, Monat für
Monat, Jahr für Jahr hielten die-
se Fischer Sitzungen ab. Sie spra-
chen über ihre Aufgabe zu fischen,
den Fischreichtum der Gewässer und
über die Methoden des Fischfangs.
Jahrein, jahraus definierten sie gründ-
lich, was Fischen bedeutet, verteidigten
den Beruf des Fischers und stellten fest,
dass Fischen immer die Hauptaufgabe regel-
des Fischers sein müsse. mässigen
Unablässig suchten sie nach neuen, Treffen stell-
besseren Methoden und nach klareren ten sie ein Ko-
Definitionen des Fischens. Sie ver- mitee auf, dessen
kündeten Slogans wie Aufgabe es war, Fischer
«Die Fischindustrie lebt in andere Fischgründe zu
vom Fischen wie das Feuer entsenden. Sie waren sich alle
vom Brennen», «Fischen ist die einig, dass sie ein Komitee be-
Aufgabe eines jeden Fischers». nötigten, das Fischer zur Treue
Sie hatten auch besondere im Fischfang herausfordern soll-
Veranstaltungen unter dem te. In das Komitee beriefen sie
Motto «Fischereieinsätze» diejenigen, denen das Fischen
und «Jahr des Fischens». wirklich am Herzen lag und die
Sie organisierten aufwen- imstande waren, mit Mut und
dige Kongresse, um über Zuversicht darüber zu sprechen.
das Fischen zu diskutieren, es Das Komitee stellte auch weitere
zu fördern und neueste Informa- Mitglieder an, setzte Ausschüsse
tionen über die Ausrüstung sowie ein und hielt Konferenzen ab, um
über die Erforschung der Fischsprache das Fischen zu rechtfertigen und fest-
und die besten Köder auszutauschen. zulegen, über welche neuen Fischgrün-
Die Fischer bauten schöne Versamm- de man nachdenken könne. Nur, weder
lungsstätten mit der Begründung, dass die Komiteemitglieder noch deren Mit-
jedermann ein Fischer sein solle und arbeiter taten das eine: fischen!
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verliess ein junger Mann das Treffen und m Hintergrund standen dabei die stattfand und an deren Ende die Initiie-
ging fischen. Am nächsten Tag berichtete zahllosen Auseinandersetzungen rung einer Kampagne für die Freilassung
er, dass er zwei ausserordentlich grosse linker Abgeordneter mit dem Marwan Barghoutis beschlossen wurde.
Fische gefangen habe. Daraufhin wurde Botschafter des Staates Israel bei der De Keyser, eine vor allem für ihre Un-
er für seinen hervorragenden Fang ge- Europäischen Union, Oded Eran, der in terstützung der Palästinenser bekannte
ehrt und zu allen grösseren Treffen Kürze seinen Dienst beenden wird. Die sozialistische Abgeordnete, bemerkte in
eingeladen, um zu berichten, wie er Äusserungen fielen im Rahmen einer diesem Zusammenhang ausserdem: «Ich
die Fische gefangen habe. Auch er Debatte um die Freilassung der paläs- bedauere die Passivität des europäischen
musste daher das Fischen aufgeben, um tinensischen Gefangenen, die kürzlich Parlaments bei der Hilfe für die paläs-
D
Es wird dann keine terroristischen ie Bibel hat eine in sich struk- tigen Gnadenzeitalters zu vergleichen.
Übergriffe, keine Selbstmordattentate auf turierte Einteilung, die es beim Deshalb müssen unsere Kinder heute
unschuldige Zivilisten, keine Entführun- Lesen und beim Auslegen des nicht mehr beschnitten werden, wir
gen, keinen Raketenbeschuss und auch Wortes Gottes zu beachten gilt. Sie ist müssen nicht mehr den Sabbat halten
keine unbegründeten Beschuldigungen nicht nur in Altes und Neues Testament und auch nicht auf Schweinefleisch
mehr geben. Die Israelis werden keine unterteilt, sondern unterscheidet zum verzichten.
Beute der Heiden mehr sein, weil sie Beispiel auch: Der Dispensationalismus gründet sich
Der umlagert, der ihr Schutzherr und • die Zeit Adams und Evas auf die biblische Tatsache, dass das Wort
der Friedensstifter unter den Völkern ist • die Zeit vor der Sintflut Gottes selbst eindeutig unterschiedliche
und mit Israel auch die anderen Natio- • die Zeit Abrahams und der Patriar- Zeitepochen lehrt. Sie ist also keine
nen zur Ruhe bringen wird. chen menschliche Erfindung. Die nachfol-
• die Zeit Moses und des Gesetzes genden Bibelstellen belegen dies:
7. Keine Schmähungen mehr. Auch • die Zeit des Kommens Christi und «Lehret sie, alles zu bewahren, was
Hungersnot wird Israel dann nicht mehr der Evangelien ich euch geboten habe. Und siehe, ich
bedrohen, die dieses Volk der Schmä- • die Zeit der Gnade und der Gemein- bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung
hung der Heiden preisgeben würde: de nach Pfingsten des Zeitalters» (Mt 28,20).
«Ich will ihnen auch eine Pflanzung • die Zeit der Trübsal, des Tages des «Keiner von den Fürsten dieses Zeit-
erwecken zum Ruhm, dass sie nicht Herrn alters hat sie erkannt – denn wenn sie
mehr durch Hunger im Land wegge- • die Zeit der Wiederkunft Jesu und sie erkannt hätten, so würden sie wohl
rafft werden und die Schmähung der Seines Königreichs den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreu-
Heiden nicht mehr tragen müssen» (Hes • und die Zeit des neuen Himmels und zigt haben» (1.Kor 2,8).
34,29). Heute wird Israel noch verun- einer neuen Erde «Alles dies aber widerfuhr jenen als
glimpft; denken wir nur an die eingangs Die Bibel nennt die Zeit vor der Vorbild und ist geschrieben worden zur
erwähnten Worte der EU-Abgeordneten Sintflut die «alte Welt» (2.Petr 2,5) oder Ermahnung für uns, über die das Ende
Veronique de Keyser: «Wenn der isra- auch die «damalige Erde» (2.Petr 3,6). der Zeitalter gekommen ist» (1.Kor
elische Botschafter noch ein einziges Die Zeit nach der Sintflut wird «die jet- 10,11).
Mal kommt und über die Sicherheit Is- zigen Himmel … und die Erde» genannt «… über jedes Fürstentum und jede
raels spricht, schwöre ich, dass ich ihn (2.Petr 3,7). Gewalt und Kraft und Herrschaft und je-
einfach erwürgen werde.» Solche und Eine Zeit ging jeweils aus der anderen den Namen, der genannt wird, nicht al-
andere Schmähungen wird Israel dann hervor, aber man kann sie kaum mit- lein in diesem Zeitalter, sondern auch
nicht mehr ertragen müssen. Wie viele einander vergleichen. Jede Heilszeit hat in dem zukünftigen» (Eph 1,21).
Flüche, Schandworte und Beleidigungen ihre eigenen Regeln bzw. Grundlagen. «Damit er in den kommenden
hat Israel (bzw. die Juden) doch in den So ist beispielsweise die Zeit des Geset- Zeitaltern den überragenden Reichtum
letzten 2 000 Jahren ertragen müssen. zes nicht mit der Zeit vor dem Gesetz seiner Gnade in Güte an uns erwiese in
Auch das wird ein Ende haben, wenn und auch nicht mit der Zeit des derzei- Christus Jesus» (Eph 2,7).
der Herr Jesus als König und Messias
der Juden zurückkehrt.
Wurden diese sieben Punkte durch
den guten Hirten eingeleitet, der Sein
Volk aufsucht, um es aus allen Völkern
der Nationen zu sammeln, so endet dieses
Kapitel gleichsam mit dem guten Hirten,
der da spricht: «So werden sie erkennen,
dass ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin
und dass sie, das Haus Israel, mein Volk
sind, spricht Gott, der Herr. Und ihr seid
meine Herde, die Schafe meiner Weide;
ihr seid Menschen, und ich bin euer Gott,
spricht Gott, der Herr» (Hes 34,30-31).
Darum ist es unser Gebet: Maranatha,
komme bald, Herr Jesus! N.L.
1
Die Jüdische, 7.5.2007
2
vdekeyser@europarl.eu.int (9.5.2007) Jede Heilszeit hat ihre eigenen Regeln. Heute müssen wir nicht mehr den Sabbat halten und auch nicht auf
Schweinefleisch verzichten
Bewahrt
im finstern Tal
Wenn der gute Hirte, der Herr Jesus, bei den Seinen
ist, haben sie alles – ob sie nun auf «Tabors Höhen»
wandeln oder sich im «finstern Tal» befinden.
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nd ob ich schon wanderte im nen Fehler! Sie mögen sich momentan Gottes sich auch immer befinden, auf
finstern Tal, fürchte ich kein auf einem für Sie sehr schweren Weg Tabors Höhen oder in geistlicher Wüste
Unglück; denn du bist bei befinden, doch wenn Sie zu diesem Lei- – der Herr Jesus ist stets bei ihnen. Der
mir …» (Ps 23,4). den ein Ja haben, es aus Gottes Hand Psalmist sagt es so: «Es war dir mein
Warum müssen Menschen, die nehmen, wird es ihnen leichter fallen, Gebein nicht verhohlen, da ich im Ver-
durch die Wiedergeburt ein Eigentum es zu tragen. borgenen gemacht ward, da ich gebildet
des Herrn Jesus geworden sind, selbst ward unten in der Erde. Deine Augen
wenn sie durch das finstere Tal wandern, Trost mitten im Leid sahen mich, da ich noch unbereitet
kein Unglück fürchten? Weil der gute war, und alle Tage waren auf dein Buch
Hirte bei ihnen ist und Seine Gegenwart Wiedergeborene Christen müssen geschrieben, die noch werden sollten,
ihnen Trost vermittelt. nicht nur viel leiden, sondern sie erfah- als derselben keiner da war» (Ps 139,15-
ren darin auch immer wieder die wunder- 16). Wenn wir das «finstere Tal» durch-
Was ist mit dem «finstern Tal» bar helfende Hand des Allmächtigen. Ja, wandern müssen, geht es darum, dass
im Leiden um Gottes willen sind grosse wir uns der Gegenwart des guten Hirten
gemeint? Segnungen verborgen, wie es auch schon völlig bewusst sind; in Seiner Nähe müs-
Es ist eine Tatsache, dass Kinder Got- die Gläubigen des Alten Bundes erfahren sen wir kein Unglück fürchten! Noch
tes bisweilen im «finstern Tal» wandern und bezeugt haben: «Der Gerechte muss einmal: Wir brauchen in einer solchen
müssen. Der Psalmist sagt: «Der Gerech- viel leiden; aber der Herr hilft ihm aus Lage nicht darum zu beten, dass Er zu
te muss viel leiden …» (Ps 34,20), und dem allem» (Ps 34,20). «Ich hatte viel uns kommen möge. Vielmehr liegt es
er bekennt: «Ich hatte viel Bekümmer- Bekümmernisse in meinem Herzen; aber an uns, darum zu beten und zu ringen,
nisse in meinem Herzen …» (Ps 94,19). deine Tröstungen ergötzten (a.Übers.: er- dass wir uns Seiner Gegenwart ganz be-
Neutestamentliche Gläubige waren sich quickten) meine Seele» (Ps 94,19). Auch wusst sind und uns Seiner freuen. Denn
der Tatsache, dass Kinder Gottes leiden das Neue Testament spricht klar davon, aufgrund von Johannes 10,28-29 kann
müssen, durchaus bewusst: «Und sie zum Beispiel in 2. Korinther 1,5: «Denn uns niemand aus Jesu Hand noch aus
(Paulus und Barnabas) predigten dieser gleichwie wir des Leidens Christi viel des himmlischen Vaters Hand reissen.
Stadt das Evangelium und machten vie- haben, also werden wir auch reichlich Durch ein solches Verhalten, das sich
le zu Jüngern. Dann kehrten sie zurück getröstet durch Christum.» In Römer – mitten im finstern Tal – im Glauben auf
nach Lystra und Ikonion und Antiochia, 8,17 wird gelehrt, die sicheren Zusa-
stärkten die Seelen der Jünger und er- dass wiedergebo- gen Gottes stützt,
mahnten sie, im Glauben zu bleiben, rene Christen zum Die Leiden des Christen wird Er geehrt.
und sagten: Wir müssen durch viele
Bedrängnisse in das Reich Gottes ein-
Leiden, danach
aber auch zur
haben mit seinem Erbe Das so Tröstli-
che und Wunder-
gehen» (Apg 14,21-22). Im Auftrag des Herrlichkeit be- zu tun: Weil wir «Gottes bare ist, dass der
Paulus musste Timotheus die Christen
in Thessalonich sogar ermahnen, in den
rufen sind: «Sind
wir aber Kinder,
Erben und Miterben Herr Jesus nicht
nur eine gewisse
Bedrängnissen nicht etwa wankend zu so sind wir auch Christi» sind, werden Weile bei den
werden, weil sie wussten, dass es ihnen
auferlegt war, durch das «finstere Tal» zu
Erben, nämlich
Gottes Erben und
uns Leiden nicht erspart Seinen bleibt und
dann wieder weg-
wandern: «Denn ihr wisst selbst, dass Miterben Christi, bleiben geht, sondern dass
uns das bestimmt ist» (1.Thess 3,3). Es wenn wir denn mit Er konstant bei
ist also nicht nur so, dass über Kinder ihm leiden, damit ihnen bleibt, wie
Gottes von Zeit zu Zeit Leiden herein- wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben Er gesagt hat: «Und siehe, ich bin bei
brechen. Nein, dahinter steckt der Plan werden.» Gerade in diesem Bibelvers euch alle Tage bis an das Ende der Welt»
des Ewigen, der Seine Kinder dazu steht das Leiden um Christi willen in- (Mt 28,20). Die Worte «bis an das Ende
bestimmt hat. Weshalb das so ist, wird mitten von Worten grosser geistlicher der Welt» haben laut einer Studienbibel
uns im Römerbrief erklärt, wobei das Segnungen. Und hier sehen wir einmal folgende Bedeutung: «Vollendung, Auf-
gewiss nicht der letztendliche Grund ist: mehr das wunderbare Prinzip, dass sich hebung, Beendigung, endgültiges Ende;
«Sind wir aber Kinder, so sind wir auch die Bibel am besten mit der Bibel selbst alles zusammen zu Ende bringen».
Erben, nämlich Gottes Erben und Mit- auslegt. Denn alle, die sich durch den Deshalb hat Franz Eugen Schlachter
erben Christi, wenn wir denn mit ihm guten Hirten führen lassen, brauchen übersetzt: «bis ans Ende der Weltzeit»,
leiden …» (Röm 8,17). Die Leiden des kein Unglück zu fürchten, selbst wenn und die Elberfelderbibel sagt es so: «bis
Christen haben mit seinem Erbe zu tun: sie im finstern Tal wandern müssen (Ps zur Vollendung des Zeitalters.» Der gute
Weil wir «Gottes Erben und Miterben 23,4). Hirte ist also stets und in jeder Lage bei
Christi» sind, werden uns Leiden nicht Wenn Sie als Kind Gottes durch das denen, die Er mit Seinem am Kreuz von
erspart bleiben. Dieses tiefe Geheimnis finstere Tal gehen, müssen Sie nicht Golgatha vergossenen Blut teuer erkauft
können wir mit unserem menschlichen in panischer Angst die Gegenwart des hat. Halten auch Sie an dieser unver-
Verstand nicht befriedigend erklären. Herrn herbeibeten – denn Er ist auch brüchlichen Tatsache fest; denn das wird
Aber wir dürfen auch nicht meinen, im Leid und in den Leiden bei Ihnen: Ihnen helfen, wenn Sie im finstern Tal
alles, was mit unserem grossen Gott zu «Und ob ich schon wanderte im finstern wandern, damit zu rechnen, dass der
tun hat, unbedingt erklären zu müssen. Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du Herr Jesus stets bei Ihnen ist.
I
n 1. Korinther 14,22 lesen wir: das für Israel ein Gerichtszeichen! Israel (V 14-17). Nicht mehr nur Juden sollten
«Daher sind die Sprachen zu einem musste erkennen, dass Gott nun nicht die Gabe des Heiligen Geistes empfan-
Zeichen, nicht für die Glaubenden, mehr nur Hebräisch sprach (wie heute gen, sondern von nun an alle, die Jesus
sondern für die Ungläubigen; die Weis- noch in den Synagogen üblich), son- Christus im Glauben annehmen. Selbst
sagung aber nicht für die Ungläubigen, dern in den Sprachen der ganzen Welt. für die Jünger bzw. Apostel war dies
sondern für die Glaubenden.» Achten Sie Denn nachdem Israel das Heil abgelehnt etwas völlig Neues. Doch wie Petrus es
auf das Wörtchen «Zeichen». Es ist ein hatte, ging dieses über an die Heiden. vorausgesagt hatte, wurde dieses Neue
Hinweis, ähnlich einem Verkehrsschild, Entsprechend sollte nun das Evangeli- durch Zeichen, Wunder und Visionen
das die Aufmerksamkeit auf sich lenken um allen Völkern gepredigt werden. Das bestätigt! Vergleichen Sie dazu bitte
will. In unserem Fall ist es das «Zungen- erste Mal geschah das an Pfingsten: «Da auch die Ereignisse aus Apostelgeschich-
reden». Laut den Aussagen des Apostels aber dieses Getöse entstand, kam die te 10,10-16. Wir sehen dort, wie Gott
Paulus ist es ein Hinweis für die Un- Menge zusammen und wurde bestürzt; ein spezielles Zeichen benützte, um der
gläubigen. Da taucht natürlich die Frage denn jeder hörte sie in seiner eigenen Gemeinde (Petrus) Seinen Ratschluss zu
auf, welche Ungläubigen damit gemeint Sprache reden. Sie erstaunten aber alle, bestätigen.
sind: die Heiden oder die ungläubigen verwunderten sich und sprachen zuei- Zu diesen Zeichen und Wundern ge-
Juden? Meines Erachtens kann uns hier nander: Siehe, sind nicht diese alle, die hört auch das Zungenreden. Ist es nicht
Jesaja 28,11-12 weiterhelfen. In diesem da reden, Galiläer? Wie hören wir sie interessant, dass das Zungenreden in der
Kapitel droht Gott dem Volk Israel, ins- denn, ein jeder in seiner Sprache, darin Apostelgeschichte immer nur dort vor-
besondere seinen geistlichen Führern, wir geboren sind? Parther und Meder kam, wo Gott eine neue Tür Seiner Heils-
das Gericht an. Denn obwohl Er über und Elamiter und die wir wohnen in geschichte aufstiess? Es passierte dabei
Jahrhunderte hinweg versucht hatte, Is- Mesopotamien, in Judäa und Kappado- genau das, was Jesus in Apostelgeschichte
rael zur Umkehr zu bewegen, wurde es cien, in Pontus und Asien; in Phrygien 1,8 voraussagte: «Aber ihr werdet Kraft
immer gottloser! So warnte Gott Israel, und Pamphylien, in Ägypten und in den empfangen, wenn der Heilige Geist auf
dass eine Zeit kommen würde, in der Gegenden Lybiens bei Kyrene, und die euch gekommen ist; und ihr werdet mei-
Er zu ihnen reden werde – nicht mehr hier weilenden Römer, Juden und Prose- ne Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als
durch Propheten, sondern «durch stam- lyten, Kreter und Araber, wir hören sie in auch in ganz Judäa und Samaria und bis
melnde Lippen und durch eine fremde unsern Zungen die grossen Taten Gottes an das Ende der Erde.» Genau diese Rei-
Sprache» (Jes 28,11). Doch Gott wusste verkünden! Sie erstaunten aber alle und henfolge können wir in der Ausbreitung
im Voraus, dass auch dieses Reden kein gerieten in Verlegenheit und sprachen des Evangeliums erkennen.
positives Resultat zeitigen würde, wes- einer zum andern: Was soll das sein?» Ein Zweites ist ebenfalls festzustel-
halb Er durch Jesaja prophezeite: «Aber (Apg 2,6-12). Für die Juden war dieses len: Immer dort, wo das Zungenreden
sie wollten nicht hören» (V 12). Ereignis etwas völlig Befremdliches! Was auftrat, waren auch Juden zugegen. Gott
Aus Hebräer 1,1-2 geht klar hervor, sollte das bedeuten? Die Antwort des betonte dadurch, dass niemand von der
dass Jesus Christus das letzte, ultimative Petrus – auch wenn er damals die ganze Gnade ausgeschlossen ist. Gleichzeitig
Reden Gottes zu Israel war. Selbst Jesus Tragweite dieses Ereignisses noch nicht zeigte es aber auch, dass Israel als Heils-
betont dies. Vergleichen Sie dazu zum verstand – ist äusserst aufschlussreich: organ Gottes momentan auf die Seite
Beispiel Lukas 20,1-15. Nachdem alles «Da trat Petrus mit den Elfen auf, erhob gestellt ist. Dies so lange, bis die Vollzahl
Reden Gottes – selbst im Sohn – nichts seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr der Heiden eingegangen ist.
gebracht hatte, blieb nur noch das eine jüdischen Männer und ihr alle, die ihr Betrachten wir nun kurz das dreima-
übrig: Gericht! Dieses Gericht begann zu Jerusalem wohnet, das sei euch lige Auftreten des Zungenredens in der
(nach der Verwerfung Jesu) nicht erst kund, und horchet auf meine Worte! Apostelgeschichte: