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Wenn es darum geht, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, ist man als Autofahrer meis-
tens etwas unbeholfen. Das beginnt schon, wenn man vor dem Automaten steht und die Fahrkarte
lösen will. So erging es auch mir, als ich kürzlich in ein Zürcher Tram (Strassenbahn) am Klusplatz
einstieg. Im Wagen sassen bereits einige Fahrgäste. Da ertönte von draussen eine laute Männer-
stimme: «Welche Nummer hat dieses Tram?» Mehrmals rief, ja schrie der Mann fast. Doch keiner
der Anwesenden machte Anstalten, ihm zu antworten. Auch ich nicht, war ich doch selbst unsicher
und beschäftigte mich gedanklich mit der Frage, wo ich wieder aussteigen musste. Und ausser-
dem: Vielleicht war das auch wieder eine solch unangenehme Person wie jene betrunkene Gestalt
im letzten Tram, die sich lauthals bemerkbar gemacht und andere Fahrgäste angepöbelt hatte?
Doch dem war nicht so! Nun nicht mehr nach der Nummer fragend, sondern schimpfend, stieg der
Mann ein: «Ist denn niemand da, der reden kann, niemand, der mir helfen will?» Er verstand die
Welt nicht mehr. Und ich sah jetzt auch warum. Mit einem weissen Stock ertastete er sich einen
Inhalt Sitzplatz, dabei immer noch knurrend: «Warum hilft mir keiner?» Er war blind – und ich schämte
mich, ihm ebenfalls nicht geantwortet zu haben.
Diese Begebenheit liess mich an den Zug des Lebens denken, in dem wir alle sitzen. Irgend-
wann werden wir am Ziel ankommen. Wird es auch wirklich das richtige Ziel sein? Benutzen wir
Biblische Botschaft das richtige Tram, die richtige Nummer?
4 Die letzte Bitte des Elia Jenes Tram, in das ich eingestiegen war, war der Fünfzehner. Drei Haltestellen weiter kam ich
14 Wahre Anbetung – nach Daniel am «Kreuzplatz» an. Führte der Lebensweg für uns Christen nicht auch zum «Platz des Kreuzes»,
Golgatha, wo wir der Erlösung teilhaftig wurden? Als Jesus von Jericho nach Jerusalem unterwegs
Im Blickfeld war – es war die letzte Wegstrecke, die Ihn schliesslich nach Golgatha führte – kam es zu einer
8 Von Islamisten zum Tode verurteilt Begegnung mit hilflosen Menschen am Wegesrand: «Und siehe, zwei Blinde sassen am Wege; und
als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich un-
10 Novemberdepressionen
ser! Aber das Volk fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Doch sie schrien noch viel mehr: Ach
13 Wenn sich Götter vertun
Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Jesus aber blieb stehen, rief sie und sprach: Was wollt
ihr, dass ich für euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden.
Mitternachtsruf Und es jammerte Jesus und er berührte ihre Augen; und sogleich wurden sie wieder sehend, und
16 Ausnahmezustand im Norden Boliviens sie folgten ihm nach» (Mt 20,30-34). Unwillkürlich stand mir dieses Handeln Jesu im Zusammen-
19 Ein Vorbild im Glauben hang mit dem Erlebnis im Zürcher Tram vor Augen. Dieser blinde Mann, der wissen wollte, ob das
Tram für ihn das richtige sei, steht bildhaft für eine Menschheit, die Jesus noch nicht kennt, die
Fragen – Antworten blind ist, die aber nach Hilfe sucht, das richtige Ziel zu erreichen. Wir haben als Christen die wich-
tige Aufgabe, offene Augen und Ohren zu haben, um das versteckte oder laute Rufen wahrzuneh-
20 Was sollten die Jünger auf die Reise
mitnehmen? men. Sonst werden uns diese Menschen dereinst in der Ewigkeit anklagen: «Warum hast du mir
nicht gesagt, dass es einen Weg zum Kreuz, zur Erlösung, zur Errettung gibt?»
20 Sex vor der Ehe?
Wir sind dafür verantwortlich, den Menschen eine Begegnung mit Jesus zu ermöglichen. Das
21 Kann Gott bereuen?
Tram unseres Lebens kommt an vielen Stationen vorbei. Menschen steigen ein, Menschen stei-
gen aus. Es sind Menschen, die uns eine Zeit lang begleiten. Vielleicht ist es das Gegenüber am
Arbeitsplatz, der Nachbar, der Kamerad im Militärdienst. Merken diese Leute, dass Jesus in uns
3 Grusswort wohnt? Lassen Sie uns nicht müde werden, Menschen den Weg zum Kreuz durch unser Leben
11 Aufgegriffen sichtbar zu machen. Dass ihnen dann letztendlich die Augen geöffnet werden, ist die Sache unse-
19 Streiflicht res Herrn Jesus. Er allein kann bewirken, dass sie zum Glauben durchdringen.
22 Dir kann nur Jesus helfen Immer noch höre ich jene Stimme: «Ist denn niemand da, der re-
22 Impressum den kann, niemand, der mir helfen will?»
In herzlicher Verbundenheit
K
urz vor seiner Entrückung Wir finden in 2. Könige 3,11 den Aus-
(2.Kön 2,9-18) richtete Elia druck: «Hier ist Elisa, der Sohn Schafats,
eine interessante letzte Bitte der Elia Wasser auf die Hände goss.»
an seinen Nachfolger Elisa: Das bedeutet, dass Elisa als Knecht Elias
«Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von bekannt und bestätigt war. Indem er als
dir genommen werde» (2.Kön 2,9). Um Diener dem Propheten jahrelang zur Sei-
herauszufinden, warum dem jungen te stand, bewies er echte Demut, Treue
Elisa diese aussergewöhnliche Mög- und Durchhaltevermögen. Und genau
lichkeit und Ehre zuteil wurde, müssen das offenbarte sich beim endgültigen
wir seinen Charakter und sein Leben Abschied von Elia. Auf der letzten
unter die Lupe nehmen. Ohne Zweifel Etappe angekommen, teilte Elia mit
hatte Elia Elisa stark geprägt. Und da seinem zusammengerollten Mantel den
wir selber heute als Gemeinde kurz vor Jordan und beide durchquerten das nun
der Entrückung stehen, benötigen wir wundersam trockene Flussbett. Und nun
dringend persönliche Erweckung und forderte der Prophet seinen Schüler auf,
neue Impulse für unsere Nachfolge und eine letzte Bitte an ihn zu richten (2.Kön
Hingabe an Jesus. 2,9). Einige übersetzen: «Bitte, was ich
Wir sehen in 2. Könige 2,1-8 deut- für dich bitten soll!» Es geht also darum,
lich, dass Elisa Elia wie ein Schatten dass Gott etwas durch Elias Gebet im
folgte. Von Gilgal ging es hinunter nach Leben Elisas tun wollte. Mancher unter
Bethel und dann nach Jericho. Überall uns wäre jetzt ganz schön überrascht.
hatte sich schon Die Gedanken würden sich überstürzen.
herumgesprochen: Geschichten vom Flaschengeist würden
«Bitte, was ich dir tun «Heute wird der
grosse Prophet
uns einfallen. Was würden wir uns wohl
wünschen? Doch Elisa druckste nicht
soll …» Elia direkt in den hilflos oder ungläubig herum. In ihm war
Himmel aufgenom- ein Verlangen gereift, das sich schon in
men!» In Jericho seinem ganzen Verhalten herauskristal-
schickte der Herr Elia dann an den lisiert hatte: «Dass mir zwei Anteile von
Jordan. Drei Mal forderte Elia Elisa auf, deinem Geiste zufallen» (V 9). Elia hätte
doch zurückzubleiben und drei Mal be- jetzt beleidigt sein und seinen Diener
kräftigte Elisa seine Absicht, auf keinen zum Schluss noch anfahren können:
Fall von Elias Seite zu weichen. Das erste «Bist du grössenwahnsinnig? Was soll
Kennzeichen Elisas beinhaltet: denn das bedeuten?» Aber Elia wusste
verurteilt
nicht unterwerfen, werden mit Gewalt
dazu gezwungen. Das sind keine Ge-
schichten von gestern. Leider.
Nasseh Abdulkarim, ein zum Christentum konvertierter Moslem in der Wie gehen Muslime damit um?
Schweiz, ruft zum Widerstand gegen den Islamismus auf. Ein Interview von Islam ist Identität, nicht Glaube! Ein
Muslim ist stolz, als Muslim auf die
Daniel Zingg, Aseba-News (www.aseba.ch). Welt zu kommen. Diesen Stolz trägt
der Muslim in sich. Dieser Stolz wird
N
asseh Abdulkarim, 36, ist ira- Initiative nicht die Unterstützung aller nicht hinterfragt. Er ist und bleibt. Ge-
kischer Staatsangehöriger. Er Christen erfährt, führt er auf Unwissen- nauso wird der Islam nicht hinterfragt,
studierte acht Jahre im Irak heit über den Islam und eine gewisse egal wieviel Gewalt und Blut damit
arabische Sprache und Literatur sowie Naivität zurück. Für Nasseh ist klar, verbunden sind.
persische Literatur. Ein Jahr lang unter- sich allein auf den «geistlichen» Kampf
richtete er im Irak an der Universität in zu berufen, genügt nicht. Jeder freie Man behauptet, in Europa und somit
Sulei Maneia. Wegen Veröffentlichung Bürger ist verantwortlich, staatsfeind- auch in der Schweiz, könnte sich ein
und Verbreitung islamkritischen Schrift- lichen Tendenzen entgegenzuwirken. friedlicher Islam etablieren.
guts wurde er mit dem Tod bedroht und Auch die Christen müssten merken, Es ist möglich, dass sich hier friedli-
musste fliehen. Seine Bücher: «Islam dass mit der Islamisierung der Schweiz che Menschen etablieren wollen. Aber
und Sexualität in der Scharia und in zwangsläufig eine strategische Unter- einen friedlichen Islam gibt es nicht.
der Geschichte» und «Der Islam auf grabung freiheitlicher demokratischer Diese Religion war schon immer geprägt
der Waage der Veränderung der Ge- Werte einhergeht. Gebet ist wichtig, von Sadismus und Terror. Enthauptun-
sellschaft». Evangelisation ein Gebot der Stunde. gen, Tötungen und das bestialische
Nasseh bekehrte sich zu Jesus Chris- Aber Nasseh vermisst die Taten, das Abhacken von Körperteilen sind heute
tus. Ein Moslem, der zum Christentum Zusammenstehen und ein aktiveres in islamischen Ländern an der Tages-
konvertiert, muss in einem islamischen Bekenntnis der Christen. ordnung. Wer das Gegenteil behauptet,
Land mit dem Tod rechnen. Seit März kennt den Islam nicht.
2007 ist Nasseh als Flüchtling in der Aseba: Sie sind bereit, Ihre Identität
Schweiz. Nasseh Abdulkarim unterstützt offenzulegen. Haben Sie keine Angst Ist das Christentum in Gefahr?
jede Bemühung, die der Islamisierung vor dem Tod? Sicher. Alle Christen sind in Gefahr,
in Europa und in der Schweiz Einhalt Abdulkarim Nasseh: Ich stehe auf ob sie das wahrhaben wollen oder
gebietet. Dass die laufende Minarett- der Todesliste der Islamisten. Dieses nicht.
A
lles, was zuvor noch strahlend Hinfälligkeit sind mit eingebunden in oder unwissend – mitten in einer Ka-
hell war, ein buntes Kaleidoskop diesen Teufelskreis, den Circulus viti- tastrophe. Sie sind absolut in der Tiefe.
fröhlichleuchtender Farben- osus, ein Requiem von Trennung, Tod Und es kann sein, dass in furchtbaren
pracht, ist ausgelöscht durch bedrü- und Trauer, einem perfekten Szenarium Stunden der Auflehnung, Anfechtung
ckendes Grau-in-Grau. Die ersterbende innerer Not! und Angst ein Verzweiflungsschrei
Natur in ihrer öden Starre ist erfüllt Viele Menschen glauben deshalb, für aus tiefster Not geboren, hervorbricht:
vom Geruch der Vergänglichkeit und sie sei die Sonne endgültig untergegan- «Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!»
Auflösung als natürliche Abfolge allen gen. Aber es gibt Hilfe! Gottes suchende (Jes 38,14).
Geschehens. Kälte und Nässe tun noch Retterliebe zieht sich wie ein leuchtend Von solchen Menschen in der Tiefe
ein Übriges in endlos langen und düs- roter Faden durch alle Bücher Alten und ihrer Not – Situationsnot und die Not
teren Tagen eines oft unerträglichen Neuen Testaments hindurch. Oftmals der hungernden Seele nach einem
Novembers. In diesem negativen Sog scheint es uns, als habe Gott Seine Lie- helfenden und liebenden Gott – spricht
von Niedergeschlagenheit und Be- be teilweise weggenommen, sich etwas Psalm 130: «Aus der Tiefe rufe ich,
klemmung brechen oftmals auch noch oder auch ganz zurückgezogen, als habe HERR, zu dir» (V 1). Wie muss es einem
verborgene Ängste vehement auf. Und Er uns gleichsam den Rücken zugewandt Menschen zumute sein, der im Zenit
die Erinnerung an längst vernarbt ge- und Sein Gesicht verborgen. Und tief (Mittelpunkt) seiner tiefen Not nichts
glaubte Verwundungen der Seele, sowie innerlich beginnen wir zu frieren! Aber mehr hört, sieht oder empfindet, ausser
Schuld und Scherben der Vergangenheit Gottes Liebe ist wie die Sonne, die un- der eigenen, scheinbar unabwendbaren
erheben sich vor dem inneren Auge wie verändert ihren Lauf beibehält und Misere? Ein solcher Mensch hat sich und
Phönix aus der Asche und erzeugen bei nur zeitweilig verdeckt ist. Hinter der andere aufgegeben. Zu tief ist er in sei-
solch Angefochtenen ein Crescendo der Wolkenbank existiert die Sonne aber un- nem augenblicklichen Situationselend
Gefühle, auslaugend und erschöpfend. eingeschränkt wie eh und je. Und ihre versunken, als dass er noch zu irgendei-
Es scheint, als seien in diesen schier Strahlen durchdringen die dichteste, ner verbindlichen Kommunikation fähig
unendlichen Novembertagen Himmel, dunkelste Wolkendecke und garantieren wäre. Oftmals ist ein solcher Mensch so
Erde und Mensch hineingenommen somit das Leben überhaupt. vom Leid angegriffen oder gar zerstört,
in einen Totengesang von Dunkel- So wie alles Lebendige, sei es Mensch, dass er nur geringe Abwehrreaktionen
heit, Trübsinn und Tränen. Eigenes Tier oder Pflanze, ohne die Wärme und zustande bringt. Er gleicht in seinem
Unvermögen und körperlich-seelische Kraft – sprich Energie – der Sonne Verhalten dem letzten Flackern einer
D
er Spiegel berichtete in seiner ne, die Reste seiner Zunge würden sich Wie ganz anders klingt das Bekennt-
Ausgabe vom 11. August 2008 umgewöhnen. nis des Petrus: «Herr, zu wem sollen wir
von einem 16-jährigen Inder, Die Bibel macht es deutlich: «Was gehen? Du hast Worte ewigen Lebens»
der eine höchst eigenartige Opfergabe sage ich nun? Dass ein Götze etwas sei, (Joh 6,68). Seine Aussage können wir
für den Gott Shiva bereithatte. Zehn oder dass ein Götzenopfer etwas sei? so umschreiben: «Zu wem sollten wir
Wochen dauerte seine Pilgerreise zum Nein, sondern dass die Heiden das, was gehen? Da müsste es schon jemanden
Trinath Tempel in Rourkela (Indien). sie opfern, den Dämonen opfern und geben, der grösser ist als Du! Aber da gibt
«Aus dir wird nie etwas!», hatte sein nicht Gott! Ich will aber nicht, dass ihr es niemanden, Deine alles überragende
Vater ihm davor noch gesagt. Aswini in Gemeinschaft mit den Dämonen seid» Grösse zeigt sich nicht in Symbolen, nicht
Patel war ein Einzelgänger und unter (1.Kor 10,19-20). mal in Zeichen und Wundern, obwohl
den Nachbarskindern und in der Schu- Es ist sehr traurig, dass ein solcher sie Dich begleiten, sondern in dem, was
le nicht sehr beliebt. Junge aus ärmlichen Du sagst und uns gleichzeitig damit gibst.
Zuhause musste er Verhältnissen zu so Du hast Worte ewigen Lebens, das ist
sich die Vorwürfe etwas fähig ist. Ge- der grosse Unterschied. Keine Grösse
anhören, dumm und trieben von der Ge- der sichtbaren oder unsichtbaren Welt
faul zu sein. Schliess- sellschaft, gedrängt kann es mit Dir aufnehmen! Niemand ist
lich beschloss er, sich von den Religionen wichtiger, gehaltvoller und bedeutsamer
von niemandem mehr um sich herum, als Du, niemand kann das geben, was Du
etwas sagen zu lassen. mit der Hoffnung gibst. Neben Dir verblassen sie alle und
Von nun an würde er auf Besserung, und darum kommt niemand anders in Frage,
nur noch auf die Göt- auf der Suche nach zu dem wir gehen könnten.»
ter hören. Von Shiva, Anerkennung und Anstelle davon, dass wir Gott etwas
dem Gott mit den Liebe, ist Aswini zu opfern könnten, um Ihm wohlgefällig zu
vielen Armen, war solch einem schmerz- werden, hat Er sich in Jesus uns geop-
er besonders angetan. lichen Opfer bereit. fert (2.Kor 5,18-19), dadurch erlangt der
Shiva schlug verse- Doch dahinter steckt Mensch Sündenvergebung, Heiligung
hentlich dem Jungen die ganze grausame und Vollendung vor Gott.
seiner Frau den Kopf Realität der Dämonie, Vergebung: «… Nun aber ist er ein-
ab. Daraufhin gab er Shiva die Zerstörungswut mal offenbar geworden in der Vollen-
seinem Kind einen Satans, seine Verfüh- dung der Weltzeiten zur Aufhebung der
Elefantenkopf. So entstand ein neuer rung durch erbarmungslose Lüge. Sünde durch das Opfer seiner selbst»
Gott, der Gott Ganesha. Diese Geschich- Der Junge reiste einen weiten Weg (Hebr 9,26).
te beeindruckte Aswini. und war bereit, ein Stück seiner Zunge Heiligung: «Aufgrund dieses Willens
Anfang Mai 2008, nach einer strapa- einem Gott zu opfern, der aus Versehen sind wir geheiligt durch die Opferung
ziösen Reise, stand der Junge endlich das Haupt seines Kindes abgeschlagen des Leibes Jesu Christi, und zwar ein
vor dem grauen Tempel der Shiva. Er und ihm dann einen Elefantenkopf auf- für alle Mal» (Hebr 10,10).
nahm eine Rasierklinge aus seiner Ta- gesetzt hatte. Was ist das für ein Gott, Vollendung: «Denn mit einem
sche, schaute den kleinen Götzen aus der sich so dermassen vertut? Der nicht einzigen Opfer hat er die für immer
Stein an und murmelte: «Lord Shiva.» merkt, dass er seinen eigenen Sohn er- vollendet, welche geheiligt werden»
Dann streckte er seine Zunge heraus schlägt? In Wahrheit sind diese Götzen (Hebr 10,14).
und schnitt ein Stück ab. Seine Op- zu noch weniger fähig, nämlich zu rein Wer das Opfer Jesu gläubig für sich
fergabe legt er neben die Statue. Sein gar nichts, nicht einmal dazu, aus Ver- in Anspruch nimmt, erhält das ganze
Schmerzensschrei machte die Frau ei- sehen zu handeln. Wohlgefallen Gottes. «Denn sie selbst
nes Priesters auf ihn aufmerksam. Einige «Aber unser Gott ist im Himmel; erzählen von uns, welchen Eingang wir
Zeit später brachte die Polizei Aswini in er tut alles, was ihm wohlgefällt. Ihre bei euch gefunden haben und wie ihr
ein Krankenhaus, wo er sofort operiert Götzen sind Silber und Gold, von Men- euch von den Götzen zu Gott bekehrt
wurde. Als der Vater am nächsten Tag im schenhänden gemacht. Sie haben einen habt, um dem lebendigen und wahren
Spital eintraf, umarmte er seinen Sohn. Mund und reden nicht, sie haben Augen Gott zu dienen, und um seinen Sohn
Kein Schimpfen, keine Fragen. Er sagte und sehen nicht; Ohren haben sie und aus dem Himmel zu erwarten, den er
lediglich, dass sein Sohn ein verrückter hören nicht, eine Nase haben sie und aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der
Junge sei, und: «Wird schon wieder.» riechen nicht; Hände haben sie und grei- uns errettet vor dem zukünftigen Zorn»
Die Ärzte erklärten, dass Aswini in fen nicht, Füsse haben sie und gehen (1.Thess 1,9-10). N.L.
einigen Monaten wieder sprechen kön- nicht; mit ihrer Kehle geben sie keinen
Wahre Anbetung
schämen wir uns dessen, es ist uns
peinlich. Manche beten lieber alleine,
als ihr Anliegen vertrauten Menschen
mitzuteilen. Aber die Bibel und die
Geschichte sind voll von Beispielen der
– nach Daniel
Gebetsgemeinschaft und des gewaltigen
Wirkens Gottes daraufhin.
Daniel und seine drei Freunde be-
teten gemeinsam um Offenbarung und
Bewahrung. Gebetsgemeinschaft ist eine
Daniels Auslegung über die Statue in Nebukadnezars Kraft, wie Atome, die sich spalten; darauf
liegt eine grosse neutestamentliche Ver-
Traum, seine drei Freunde im Feuerofen, er selbst in heissung: «Wenn zwei von euch auf der
der Löwengrube oder Belsazar und das «Menetekel» Erde übereinkommen, irgendeine Sache
zu erbitten, so wird sie ihnen werden
an der Wand. Wer kennt diese Geschichten nicht? von meinem Vater, der in den Himmeln
ist. Denn wo zwei oder drei versammelt
Doch wirklich bemerkenswert an Daniel war sein Ge- sind in meinem Namen, da bin ich in
betsleben … ihrer Mitte» (Mt 18,19-20). Darum heisst
es auch im Anschluss an diese Gebetsge-
meinschaft: «Hierauf wurde dem Daniel
Norbert Lieth mand konnte diesen erklären, weshalb in einem Gesicht bei Nacht das Geheim-
er alle Wahrsager und Sterndeuter um- nis geoffenbart» (Dan 2,19).
D
aniel hatte ein reges Gebets- bringen lassen wollte. Da das erste Jahr
leben, das ihn lebenslang der Thronbesteigung nicht mitgezählt Wahre Anbetung ist dankendes
antrieb und in dem er nicht wurde, ist das zweite Jahr der Regie-
nachliess. Begonnen hatte rung Nebukadnezars identisch mit dem
Beten
es, als er noch ein Teenager war, und dritten Jahr des Aufenthalts Daniels in Oft ist es ja so, dass wir inständig und
er liess bis ins hohe Greisenalter nicht Babylon und dem Ende seines dreijähri- anhaltend für ein Anliegen bitten und
davon ab. Daniel schrieb schlussendlich gen Studiums (Dan 1,5). Als Daniel nach flehen, uns dann aber kaum Zeit zum
Geschichte, weil er betete. Babylon kam (Dan, 1,1), schrieb man das Danken nehmen. Ganz anders war es
Jahr 605 vor Christus. Zu diesem Zeit- bei Daniel. Noch bevor er zum König
Wahre Gottesanbetung eines punkt war er noch sehr jung, vielleicht eilte und ihm die Offenbarung mitteilte,
noch ein Teenager. Daniel durchlebte sagte er dem Herrn erst einmal Dank. Er
jungen Mannes die babylonische Gefangenschaft bis zu verschob den Lobpreis nicht auf später.
Im zweiten Jahr der Regierung Nebu- Babylons Untergang durch die Perser Im Leben Daniels kam Gott immer an
kadnezars hatte der König den Traum (539 v.Chr.). Somit lebte Daniel dort erster Stelle und erst danach der baby-
von der grossen Statue (Dan 2,1). Nie- etwa 70 Jahre. Schon während dieser lonische König.
W
as eine Revolution oder ein Anfang September. Jerusha wohnt TV-Sender der Regierung Feuer gelegt
Ausnahmezustand ist, wuss- noch bei der amerikanischen Missio- wird. «Auch hier in Riberalta», müssen
ten auch wir bisher nur vom narswitwe Mary S. und ihrer Tochter, wir unserer Tochter am Telefon mittei-
Hörensagen. Diesen September spielte die dieselbe Klasse auf der von Mis- len, «stehen jetzt Soldaten mit Schilden
sich in unserer Region ein Blutbad ab, sionaren geleiteten amerikanischen vor dem Steueramt, und von der Post
sodass wir nun erleben, was Volksver- Schule besucht. «Hier wird es immer wurden alle Scheiben eingeschlagen. Es
hetzung, Hass und Gottlosigkeit anrich- unruhiger», berichtet uns Jerusha am wurde alles völlig verwüstet. Aber sei
ten können. In diesen unruhigen Zeiten Telefon. nicht allzu besorgt. Es wird sich wieder
brauchen wir besonders das Gebet. Wir Angesichts der unnachgiebigen normalisieren.»
haben Gefühle der Angst und Unsicher- Haltung der Regierung, die eine neue
heit. Atemlos hören, sehen oder lesen Verfassung durchsetzen möchte, rea- Mittwoch, 10. September. Ganz
wir fast täglich von neuen Entwicklun- gieren auch Teile der Opposition jetzt erregt teilt uns Jerusha am Telefon
gen (man kommt mit den sich überstür- mit radikaleren Massnahmen. Um mit: «Habt ihr schon gehört, dass der
zenden Ereignissen gar nicht mehr nach) den 8. September herum werden in Präsident den amerikanischen Bot-
und fragen uns, wie die Zukunft nach den fünf östlichen Departements viele schafter Goldberg ausgewiesen hat? 1
Gottes Willen aussieht. Auch bangen wir Regierungsinstitutionen der nichtso- Die amerikanischen Missionare haben
um unsere Tochter Jerusha (18), die fern zialistischen Opposition lahmgelegt, Alarmstufe gelb und Evakuierungspläne
von daheim in der Grossstadt Santa Cruz besetzt und demoliert. Im Gegensatz werden besprochen. Die USA rät allen
ihr letztes Schuljahr absolviert. dazu legen Scharen körperlich Behin- ihren Bürgern, wenn irgend möglich,
A
«Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nati-
m 16. September dieses Jahres
wurde Burkhard Vetsch in seinem on, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Fins-
89. Lebensjahr von seinem himm- ternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat» (1.Petr 2,9).
lischen Herrn und Meister heimgerufen. Es ist erquickend zu lesen, wie wir, die Gemeinde Jesu Christi, genannt werden. Wir sind
Am Ende eines reich erfüllten Lebens ein auserwähltes Geschlecht, so heisst es hier, und dann folgt sogar noch eine Steigerung:
wurde sein Herz zusehend schwächer,
Wir sind nicht nur auserwählt, sondern ein königliches Priestertum. Spätestens hier laufen wir
bis er dann an jenem Morgen in die
ewige Herrlichkeit eingehen durfte. Zeit Gefahr, den Boden unter den Füssen zu verlieren. Sogar eine heilige Nation und ein Volk zum
seines Lebens war Burkhard Vetsch sehr Besitztum werden wir genannt. Jetzt müssen wir aber wirklich aufpassen, dass wir nicht abhe-
mit dem Missionswerk Mitternachtsruf ben. Was für eine herausragende Stellung wird uns hier zugemessen. Unglaublich. Das kannten
verbunden. Als Dirigent des Mitter- wir bislang nur von Israel. Israel, das auserwählte Volk Gottes.
nachtsruf-Chors kamen seine musikali-
schen Fähigkeiten so richtig zum Tragen.
Gottes Eigentum; eine heilige Nation und ein königliches Priestertum; das alles ist uns ver-
Er heiratete unsere langjährige Mitarbei- traut aus dem Alten Testament in Bezug auf Israel. Und nun wird die Gemeinde – bestehend
terin, Elsbeth Sieber. Während Elsbeth aus Juden und Heiden – in die gleiche Stellung versetzt. Ist das nicht grossartig? Sind wir uns
dessen überhaupt bewusst, was wir vor Gott sind? Wir sind auserwählt! Der himmlische Vater
hat Sie erwählt. Nun sind Sie Sein Kind und stehen unter Seinem persönlichen Schutz. Einen
besseren «Leibwächter» – oder sagen wir besser Seelenwächter – gibt es nirgends. Sie sind
erlöst, begnadigt, gerecht gesprochen und zum ewigen Leben bestimmt. Und das alles aus
Gottes Gnade.
Wohlgemerkt, Gott hat Sie erwählt und nicht umgekehrt. Und gerade diese Tatsache lässt
uns eben nicht abheben, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Denn wir haben
uns diese Erlösung nicht selbst verdient. Nein, wir sind nicht besser als der Rest der Welt, aber
wir sind besser dran. Warum? Weil wir auserwählt sind, ein königliches Priestertum, eine hei-
lige Nation und ein Volk zum Besitztum. Mit dieser Stellung ist aber auch eine grosse Verant-
wortung verbunden.
Burkhard Vetsch
Denken wir an Israel. Die Geschichte Israels ist uns ja auch als Beispiel gegeben. Obgleich
Vetsch-Sieber weiterhin vollamtlich im wir nicht mehr unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade, dürfen wir trotzdem unse-
Werk mitarbeitete, widmete Burkhard ren Auftrag nicht vernachlässigen und es gilt, unserer Verantwortung nachzukommen. Wir sind
Vetsch ebenfalls einen Grossteil seiner auserwählt. Ja. Aber nicht um unserer selbst willen, sondern um Gott zu dienen als ein könig-
Schaffenskraft dem Missionswerk. Als liches Priestertum, als eine heilige Nation und als ein Volk zum Besitztum Gottes. Und dies al-
Ältester der Gemeinde Mitternachtsruf
leistete er in der Zionshalle wertvolle les mit dem Auftrag und vor allem mit dem Ziel: «… damit ihr die Tugenden dessen verkündigt,
Dienste. Durch seine einfühlende, seel- der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat.» Mit anderen Worten,
sorgerliche Art fand manches Herz wie- wir sind in diese herausragende Stellung versetzt, um Gott zu verherrlichen.
der zurecht. Die schriftlichen Beiträge in Es gibt ein Sprichwort, das lautet: «Wie der Vater, so der Sohn.» Die Kinder können ihren
der Publikation Mitternachtsruf, gezeich-
Eltern Ehre, aber auch Unehre bereiten. In dieser Verantwortung stehen wir als Kinder Gottes
net mit BV, sind von manchen Lesern als
das Beste ihrer Art bezeichnet worden. ebenso. Fragen wir uns: Bereiten wir unserem himmlischen Vater Ehre durch das, was wir sa-
Auch für uns Mitarbeiter war Burkhard gen und wie wir leben oder betrüben wir Ihn? Wenn obiges Sprichwort auch nur einigermas-
Vetsch mit seinem ganzen Wesen eine sen zutreffend ist, dann sollten wir uns fragen: «Wie war Jesus und was sind Seine Charakter-
wertvolle Bereicherung. Soweit es ging, eigenschaften? Was hat Er gelehrt und selbst vorgelebt?» Hier seien nur ein paar Tugenden
liess er keine Andacht, keine Mitarbeiter-
genannt: Liebe, Sanftmut, Wahrheit, Freundlichkeit, Geduld und Barmherzigkeit.
zusammenkunft aus. Noch eine Woche
vor seinem Heimgang nahm er an der Wenn durch unser Leben Rückschlüsse gezogen werden auf Den, an den wir glauben, dann
Kaffeepause teil und wir durften uns an versteht es sich doch von selbst, dass wir unserem Herrn immer ähnlicher werden sollten. Na-
seinem trockenen Humor erfreuen. Er türlich werden wir nie ein solches Leben führen können, wie es Jesus tat, aber wir sollten be-
wusste, wohin er gehen würde und er müht sein, aufrichtige Zeugen Seines Lebens zu sein und Seinem Namen Ehre machen. Ja, Ihn
hatte sehnlichstes Verlangen, seinem
Herrn zu begegnen. So erinnern wir uns
wie auch den himmlischen Vater zu verherrlichen, sollte unser Bestreben sein, jeden Tag und
dankbar an dieses Vorbild im Glaubens- jeden Augenblick. Und zu guter Letzt: Bitte vergessen Sie nicht, für Ihre herausragende Stel-
leben, einen Vater in Christo. P.M. lung, die Sie als Auserwählter haben dürfen, Gott Dank zu sagen. Der Herr segne Sie! T.L.