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probe aus meeinem unveröfffentlichten Roman]

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Neue Welten

„Deenkt immerr daran. Die Durchsetzu


ung eurer In
nteressen seetzt
die Hilfe
H von Nü
ützlichen, un
nd die Unte
erwerfung von Schwäch
heren
vorraus. Merkt euch meine Worte: Je
e höher der Nutzen, un
nd je
gerin
nger die Inteelligenz, dessto größer die
d Gefahr der
d Versklavung.
Wer dem Stärkeren
S keeinen Nutze
en bringt istt schutzlos.““
________________
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Genf, 1. bis 17. Määrz 2023

Marius freu
ute sich auff die Tage in
n Genf und Sybille,
S sein
ne Frau,
war sch
hon seit Wo
ochen dabei, die Vorbe
ereitungen zu
z treffen. EEs sollte
eine veerspätete Ho
ochzeitsreisse werden, weg vom Sttress der
ne. Sybilles Forschungssarbeit überr parasitäre
alltäglicchen Routin
Biologie und Toxikkologie und der besond
dere Ruf, deen Marius als
Professsor für moleekulare Ento
omologie ge
enoss, wareen offensich
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die Grü
ünde, dass sie
s die Einladungen erh
halten hatteen. Zuerst hatte
Marius kategorisch abgelehntt. Endlose Vorträge
V von langweiligg
referierenden Fachidioten waaren ihm zu der. Aber als sie
utiefst zuwid
die Listte der prom ußerdem eine
minenten Teilnehmer saahen und au
Bestätigung der Organisatoreen eintraf, mit
m der die Übernahme
Ü e
sämtliccher Kosten inklusive eines zweiwö
öchigen Aufenthaltes iin
einem Luxushotel,, und außerrdem eine großzügige
g S
Spende zur freien
ndung zugesagt wurdeen, verschwaand sein Widerwille.
Verwen
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Endgülttig zur Teiln


nahme entschlossen sie
e sich, als Ulf
U Thomson
n, ein
alter Frreund aus Studentenzeeiten und je
etzt Professo
or an der Stt.
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Andrews University in Schottland, seine Europa-Rundreise
unterbrach und wie zufällig vorbeikam, um mit Marius und Sybille zu
sprechen und sie persönlich einzuladen.
In der offiziellen Verlautbarung war als Ziel des Kongresses die
Zukunft von Gesellschaft und Wirtschaft angegeben. Das Thema
erschien so unverfänglich, dass die Medien keine Notiz von der
Veranstaltung nahmen. Nur in den vertraulichen Zusatzeinladungen
an einzelne Teilnehmer konnte man den wahren Zweck des
Kongresses erahnen. Es ging um die Aufstellung hochdotierter
Expertengruppen, mit dem Ziel, die Koordinierung und Erarbeitung
theoretischer Grundlagen zur Erschließung und Besiedlung
wirtschaftlich nutzbarer Interessensgebiete vorzubereiten.
Über die Initiatoren des Kongresses kursierten viele Gerüchte.
Angeblich sollten ein Bankenkonsortium, und eine finanzstarke,
internationale Investorengruppe dahinter stehen, die vor
Jahrzehnten das SETI Projekt1 (Search for extraterrestrial intelligence)

1
SETI Projekts (Search for extraterrestrial intelligence at home, englisch für Suche nach außerirdischer
Intelligenz zu Hause) begann als das größte Horchprogramm der NASA. Die NASA stellte zu Beginn alle
technischen Erfordernisse bereit und die weltweit größten Radioteleskope wurden in das Programm
einbezogen. Das Projekt verfügte über Empfänger, die in der Lage waren, abermillionen Kanäle
gleichzeitig zu überprüfen, so zum Beispiel im Rahmen des Projekts META, dem Megachannel
Extraterrestrial Assay. Im September 1993, nahm die Suche ein unerwartet jähes Ende. Auf Betreiben
eines einzigen US-Senators wurden alle weiteren Mittel zur Fortsetzung des Programms gestrichen. Die
offiziell unterstützte Suche ist seit dem 22. September 1993 beendet. Zur Rettung des Projekts hatte das
SETI-Institut in Kalifornien aus privaten Quellen 4,4 Mio. Dollar zur Fortsetzung der Suche erhalten.
SETI@home wird auch von einer Vielzahl von Unternehmen durch Rechenleistung und Spenden
unterstützt. Am 15. Dezember 2005 wurde das SETI@home „Classic” Projekt offiziell eingestellt. Es
halten sich immer noch Gerüchte, dass es in anderer Form weiter betrieben wird.

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NC Projekt2 (Berkeley Infrastructure for Netw


und auch das BOIN work
Compu
uting) mit errheblichen, finanziellen
n Mitteln un
nterstützt h
hatten,
ohne jeedoch jemals öffentlich
h in Erschein
nung zu treten.
Im März 20
015 trafen sich
s unter sttarken
Sicherh
heitsmaßnahmen Wissenschaftlerr aus einund
ddreißig Län
ndern,
darunteer Experten
n aus Wirtscchaft, Politikk und hochrrangigen,
militäriischen Kreissen in Genf zu einem Kongress
K der ICSG
(International Crissis and Strattegy Group)). Anwesend
d war auch eine
hochrangige Deleggation der Glaubensko
G ngregation des Vatikan
ns
(Congreegatio pro doctrina
d fidei) unter Le
eitung des Kardinalpräf
K fekten
m Langenbuchner.
William
Die eineinh
halbstündige Eröffnunggsrede hieltt Professor
Whitman von der University of
o Californiaa at Berkeleey.

„Verehrte Damen und


d sehr geehrrte Herren. Wir freuen uns
sehr, dass die Einlaadung der ISCG ihr Inte
eresse geweeckt hat und ich
ße Sie sehr herzlich
begrüß h im schönen
s Ge
enf.
Wie Sie auss den umfangreichen Zusatzinform
Z mationen
entneh
hmen konntten, ist das Ziel
Z dieses Kongresses
K die Entwickklung
und Ko
oordinierungg von theorretischen Grrundlagen zur
z Nutzungg und
Besiedllung uns no
och fremderr Lebensräume. Es gehört nicht vieel

2
Bis 2020 durchsuchten weeltweit über fünf Millionen PC-Nutzer Radiosignalee nach Anzeichen
n von
außerirdiscchem Leben. Dass SETI@home-Pro
ogramm lief seit Mai
M 1999 auf den
n Rechnern der Teeilnehmer
als Bildschirmschoner, sobaald der Computerr nicht anderweittig genutzt wird. Das SETI@home--Programm
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wurde durrch die leistungsfäähigere Variante BOINC – Berkeley Open Infrastruccture for Networrk
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Computingg – ersetzt. Mit SEETI und BOINC wurden mehrere Frequenzbänder


F d Daten vom
der
Radiotelesskop Arecibo nach
h Anzeichen für außerirdisches
a Le
eben durchsucht.
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Phantasie dazu, dass damit nicht territoriale Veränderungen
innerhalb der anerkannten Ländergrenzen gemeint sind. Um es kurz
und deutlich zu sagen – dieser Kongress hat das Ziel, Strategien zur
Besiedlung erdähnlicher Planeten zu entwickeln.“
Sybille beugte sich zu Marius und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich
hab es doch gewusst. Das sind alles Verrückte und wir sind darauf
reingefallen. In der nächsten Pause verabschieden wir uns so schnell
und so unauffällig wie möglich.“
Marius lächelte sie an und flüsterte zurück: „Das gleiche habe
ich soeben auch gedacht.“
Die Stimme des Redners übertönte die Zwischenrufe und das
einsetzende Stimmengewirr.
„Ich höre an den Reaktionen, dass Ihnen dieses Thema
vielleicht wie Science Fiction, oder was noch schlimmer ist, als
schlechter Scherz erscheinen mag. Dennoch behaupte ich, dass
meine Ausführungen dazu beitragen werden, die Aktualität des
Themas etwas aufzuhellen.“
Der Redner griff nach einem Glas und trank einen Schluck.
Niemand sah ihm die innere Anspannung an, als er weitersprach:
„Die Menschheit und unsere hochentwickelte Zivilisation stehen vor
gewaltigen Risiken. Die wirtschaftlichen, ökonomischen und sozialen
Herausforderungen, möchte ich in den nächsten neunzig Minuten
darstellen.“
Marius neigte sich etwas zu Sybille und flüsterte ihr kaum
hörbar zu: „Jetzt versucht wieder einer, die Welt zu retten. Das kann
ja noch lustig werden.“

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Sybille läch
helte nur. Marius
M konn
nte an ihrer Mimik erkkennen,
dass siee das Pflichttprogramm
m des Vormitttags so sch
hnell wie mö
öglich
hinter sich
s bringen
n wollte.
„Insgesamtt haben verrschiedene Arbeitsgrup
A ppen im Vorrfeld
dieses Kongressess sieben Katastrophensszenarien identifiziert, die
alleingeestellt zwarr durchaus gefährliche,
g , aber keinee globalen,
henden Ausswirkungen haben. Im größeren
zivilisattionsbedroh
Zusamm
menhang sieht es jedo
och vollkommen anderss aus. Die aktuelle
a uns vorliegenden Erkenntnisse
Entwickklung und alle E e deuten daarauf
hin, dasss wir mit einer
e hundertprozentiggen Wahrsch
heinlichkeitt des
absehb
baren Eintreeffens, und daraus resu
ultierenden,, mit
unabseehbaren Folgen, bis hin
n zur vollständigen Vernichtung dees
mensch
hlichen Lebens, rechneen müssen. Es ist mir und meinen
verehrtten Kollegin
nnen und Ko
ollegen bew
wusst, dass solche
s
Horrorsszenarien weder
w gern gehört,
g geschweige deenn geglaub
bt
werden
n. Ich möchte behaupten, dass soggar verantw
wortungsbewusste
Regieru
ungen und Politiker
P meeinen Aussaagen zwar in
n groben Zü
ügen
zustimm
men, diese aber offizieell als Panikm
mache veru
urteilen und
d darum
weigen werden. Zum gegenwärtiggen Zeitpunkt ist es nicht
totschw
opportun, die Bevölkerung zu
u sensibilisie
eren, und was
w noch
schwieriger sein wird,
w die Finanzierung wirksamer
w
Abwehrmechanism
men, zum Beispiel
B über höhere Steueraufkom
mmen
sicher zu
z stellen.“
Vereinzelt war Geläch
hter zu höre
en und die Unruhe
U im SSaal
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nicht zu
u übersehen. Einzelne Teilnehmerr standen auf, um den Saal zu
verlassen. Doch Prrofessor Wh
hitman ließ sich nicht beirren,
b und
d
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sprach weiter: „Niemand kann und darf vor dieser Entwicklung die
Augen verschließen, da die Szenarien nicht erst in einigen
hunderttausend Jahren, sondern in einigen Jahren und Jahrzehnten
zur bitteren Realität werden können.“
Marius griff nach Sybilles Arm, um ihr ein unauffälliges
Zeichen zum Aufstehen und Gehen zu geben, aber Sybille zog ihren
Arm zurück und schüttelte den Kopf: „Das höre ich mir noch an“, war
ihre geflüsterte Antwort.
„Wie Sie wissen und wie wir alle spüren können, benötigen
die reichen Industrienationen in zunehmendem Ausmaß mehr
Energie als unser Planet liefern kann. Das Versiegen der natürlichen
Energiequellen, für die es immer noch keinen qualitativen und
quantitativen Ersatz gibt, ist absehbar, und in wenigen Jahren
Realität. Die Technologien für alternative Energiequellen werden
zwar ständig weiterentwickelt, können jedoch den tatsächlichen
Bedarf der Industrienationen nicht annähernd ersetzen. Die
Entwicklung neuer Technologien und die Erschließung ergiebiger
Energiequellen, die den permanent ansteigenden Bedarf dauerhaft
decken können und gleichzeitig unsere Umwelt nicht belasten,
dauert, realistisch betrachtet, mindestens hundert bis zweihundert
Jahre, falls es überhaupt jemals gelingen sollte, Öl, Gas und die
immer noch heftig umstrittene Kernenergie abzulösen. Da die
Globalisierung der Wirtschaft keine abgeschotteten Märkte kennt,
wird der Energiemangel nicht zu einer länderspezifischen und auch
nicht zu einer kontinentalen, sondern zu einer weltweiten
Herausforderung, der wir uns in den nächsten zehn- bis zwanzig

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Jahren stellen müsssen. Es geh


hört nicht se
ehr viel Phaantasie dazu
u,
vorherzzusehen, daass der zuneehmende Mangel,
M oder sogar das
vollstän
ndige Versieegen der deerzeit nutzb
baren bekan
nnten Energgie zu
weltweeiten Unruh
hen bis hin zum
z Kollapss der Finanzzmärkte, und zum
Zusamm
menbruch von
v Regieru
ungen und Staatsgebild
S den ganzer
Kontineente führen
n wird.“
An dieser Stelle
S schwieg Professo
or Whitman
n einen Mom
ment
und griff wieder nach seinem
m Wasserglas. Die Unruhe in dem ggroßen
Saal haatte sich gelegt und diee aufmerksaame Anspan
nnung der ZZuhörer
war zu spüren. Maarius sah, daass Sybille ihre Brille au
ufgesetzt haatte. Er
flüstertte ihr ins Oh d deine Brille aufsetztt, bedeutet das
hr: „Wenn du
nichts Gutes
G …“
Sybille schw
wieg und Marius
M sah, dass
d sie sich
h Notizen geemacht
hatte.
„Eines der zentralen, aber
a auch von
v der Politik oft
verdrän
ngten Problleme der Menschheit
M ist das mit dem
d Begriff
„explossionsartig“ durchaus
d richtig bezeicchnete Wacchstum der
Weltbeevölkerung. Schon heutte sind Regionen in der Dritten W
Welt und
in Asien
n dramatiscch überbevö
ölkert. Die weithin
w sich
htbaren Folggen
sind lan
ng anhalten
nde Hungerssnöte mit daraus resultierenden
Bevölkeerungsverscchiebungen
n, irreparabllen ökologisschen Probllemen
und diee unkontrollierte Ausbrreitung von Epidemien
n, gegen diee es
keine sofortige und wirksamee Hilfe mehr gibt. Durch das
ungebrremste Bevö
ölkerungsw
wachstum un
nd angesich
hts ständig n
neu
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entsteh
hender Kriseenherde istt es für die reichen
r Indu
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mend schwieriger, und ich möchte
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unmöglich geworden, die Ursachen wirksam zu bekämpfen. Allenfalls
kann noch punktuell geholfen werden, vergleichbar mit dem
berühmten Tropfen auf dem heißen Stein.
Niemand kann verlässlich vorhersagen, wie sich die
Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten und in diesem
Jahrhundert entwickeln wird. Aber auch bei optimistischer
Betrachtung, also bei einem mäßigen bis stagnierendem
Bevölkerungswachstum, von dem realistisch betrachtet nicht
auszugehen ist, werden wir nicht in den nächsten zehntausend
Jahren, auch nicht in tausend oder fünfhundert Jahren, sondern in
wenigen Jahrzehnten vor ernsten und nicht mehr behebbaren
Problemen stehen.
Die vielfältigen Ursachen sind weitgehend bekannt und eine
ausführliche Analyse würde die Zeit und den Rahmen meines
Vortrags sprengen. Man kann die Entwicklung in einem Satz
zusammenfassen: Unser Heimatplanet, die Erde kann die sich zu
schnell vermehrende Spezies Mensch auf Dauer nicht mehr ernähren.
Und, was noch bemerkenswerter ist, die Entwicklung wird nicht erst
in ferner Zukunft spürbar. Wir, unsere Generation, unsere Kinder und
Enkelkinder werden die Auswirkungen sehr schmerzhaft jetzt, in
diesem Jahrtausend erleben.“
Im Saal war Gemurmel zu hören. Auch Marius hatte mehrere
Male zustimmend genickt.
Marius flüsterte Sybille ins Ohr: „ Ich denke, wir bleiben noch
etwas. Ich bin gespannt, was uns noch erwartet.“

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Sybille gab ihm ein zusstimmendes Zeichen und


u griff nacch
seiner Hand.
„An dritterr Stelle steht die unkon
ntrollierbaree Verschwendung
der nattürlichen Reessourcen unseres
u Plan
neten. Dazu
u gehört vorrrangig
der imm
mense Wassserverbrauch in Asien und in den Ländern deer
Dritten
n Welt. Auch
h eine fatalee Kombinattion aus schneller
hem Ressourcenmanaggement sorggt
Klimaveeränderungg und falsch
dafür, dass
d auch schon heutee, die reiche
eren Industrrienationen die
immer größer werrdende Wassserknappheit spüren. An einem
einfach
hen Beispiell möchte ich
h es Ihnen, verehrte Teeilnehmerin
nnen
und Teilnehmer, darstellen.
d E chinesisccher Landbeewohner
Ein
verbrau
ucht heute zwischen fü
ünfundneun
nzig und hundertzwanzzig Liter
Wasserr pro Tag, während
w ein
n Städter in Europa vierrhundertfün
nfzig bis
fünfhun
ndert Liter verbraucht
v . Mit zunehmender Ind
dustriealisieerung
und steeigendem Wohlstand
W w sich de
wird er Wasserveerbrauch dees
einfach
hen, chinesischen Land
dbewohnerss schnell steeigern und sschon
in weniigen Jahren
n ein europääisches Nive
eau erreicheen. Noch errnster
sieht ess in industriiellen Ballun
ngszentren aus. Hier beträgt der P
Pro-
Kopf-Veerbrauch biis zu sieben D nützt es auch
nhundert Litter im Tag. Da
nichts, dass zum Beispiel
B die großen
g Flüssse so ausgeebaut und ggestaut
werden
n, damit diee Verweildauer des Waassers vergrößert wird. Auch
alle Versuche, das Grundwassser, das sich
h in einem Zeitraum
Z vo
on
zehn- bis
b fünfzigtaausend Jahrren gebildett hat, nutzbar zu macheen, sind
Irrwegee, die nur zu
u weiteren irreparablen Umweltscchäden führen.
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Die Auswirrkungen kan


nn man scho
on jetzt übeerall beobacchten.
Der Rau
ubbau an den natürlich
hen Wasserrreservoirs führt
f zur
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Versteppung weiter Landstriche. Die Folgen sind zunehmend
unfruchtbare Böden, Dürren und daraus resultierend,
unkontrollierbare Flüchtlingsströme, Hunger und Tod. Zu vielen
Menschen wird der Zugriff auf sauberes Trinkwasser und ausreichend
Nahrungsmittel erschwert, oder vollständig verwehrt. Weltweit
werden die Inseln der Seligen immer weniger und es gibt keinen
sicheren Platz mehr auf dem man sich sorglos ausruhen kann.
Mit dieser Entwicklung geht ein beängstigendes Artensterben
einher. In den letzten hundert Jahren sind mehr Arten ausgestorben,
als in einer Million Jahren davor. Wenn man davon ausgeht, dass zur
Entstehung einer neuen Art mehrere Millionen Jahre vergehen
können, dürfte das Problem allen hier Anwesenden einleuchten.“
Marius sah Sybille an. Er sagte nichts, aber an der Mimik
konnte er erkennen, dass es nichts Neues für sie war und sie sich
auch schon darüber Gedanken gemacht hatte.
„Aber auch der maßlose Konsum von Gebrauchs- und
Verbrauchsgütern übersteigt in absehbarer Zeit die Kapazität unseres
Heimatplaneten. Gleichzeitig produzieren wir immer mehr
Schadstoffe mit irreparablen Folgen für Mensch und Natur.
Mit dem Bevölkerungswachstum gehen starke
Temperaturveränderungen einher, die zu Verringerungen der
Ernteerträge führen. Diese Entwicklung führt zu einer Verknappung
und damit zu teureren Lebensmitteln. Ein größeres Hunger-Risiko in
den ärmeren Regionen bringt länderübergreifende soziale
Spannungen mit sich. Zwar sind Temperaturänderungen nicht der
einzige Grund für kriegerische Konflikte, aber

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Temperaturveränd
derungen fö
ördern Kriegge. Man kann die
unkonttrollierbare Bevölkerun
ngsexplosion mit Stoffw
wechselproblemen
in planeetarischen Ausmaßen
A vergleichen
n. Es lähmt die
d wenigen
n
Reichen
n, und zwin
ngt die immer schnellerr verarmend
de Mehrheiit um
des nacckten Überlebens willeen, zu einer immer rückksichtsloserren
Plünderung des Planeten. Maassensterbe
en, Massenm
morden und
d
daraus resultieren
nde Massenbewegung von Klimaflüchtlingen,, die in
ngestammten Heimat keine Überlebensgrundlage mehrr haben,
ihrer an
sind diee Folgen. Au
us der Gescchichte wisssen wir, dass Störungen
n der
ökologiischen Gleicchgewichtsggesetze, die
e im Naturzustand das
Überhaandnehmen
n einzelner Arten
A verhindern, zur Folge
F haben
n, dass
die Nattur rücksich
htlos ihr Reccht einforde
ert. Zwar steeht der Hom
mo
sapienss noch nichtt auf der Lisste der gefäährdeten Arrten, aber ein
versieggen der natü
ürlichen Resssourcen fü
ührt eher zum Faustreccht, als
zu Einsicht und weeltweiter, ko
ontemplativver Askese.
Mit den im
mmer häufigger auftretenden, gewaaltigen
Naturkatastrophen nimmt diee Chance au
uf eine wirtschaftliche
ng in der Drritten Welt dramatisch ab. Aber die weltweit
Erholun
spürbare Klimaverränderung betrifft
b nich
ht nur die Drritte Welt. G
Gegen
Naturkatastrophen können siich auch die
e reichen Industrienationen
nur bed
dingt schützzen. Die Follgen für die Volkswirtscchaft, die
Gesellsschaft und das
d öffentlicche Leben sind
s nicht ab
bzuschätzen
n. Die
vorgenannten Szenarien führren dazu, daass selbst ettablierte
Staatsggebilde zuneehmend insstabil werde
en. Wir seheen ausufern
nde,
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soziale Spannungeen, die in Un


nruhen und
d bürgerkrieegsähnlichen
Zuständ
den mündeen. In und au
us Staaten mit
m einem hohen
h Anteeil
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junger Menschen ohne Perspektiven, fanatisiert durch fundamental-
orientierte Spiritualität, und unterstützt von den schon heute
identifizierten Schurkenstaaten, droht ein religiös motivierter
Terrorismus-Tourismus mit weltweiten Zielen. Die massiven
Aufrüstungen der Regimes in Teheran, Pakistan und Nordkorea, die
über weitreichende Trägersysteme für Atomsprengköpfe verfügen,
beinhalten nicht mehr beherrschbare Gefahrenpotenziale. Dazu
kommen auch für terroristische Netzwerke leicht zu beschaffende,
biologische oder chemische Waffen.
An letzter Stelle möchte ich auf die unkalkulierbaren und
häufig unterschätzten Gefahren aus den Weiten des Alls hinweisen.
Wir kennen mehr als tausenddreihundert Himmelskörper, die mit
einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer durchs All rasen.
Diese Eis-, Gesteins- oder Gasbrocken befinden sich auf
Umlaufbahnen, die sie früher oder später der Erde gefährlich nahe
bringen. Nicht erst seit heute wissen wir, dass Einschläge in dieser
Größenordnung verheerende und unabsehbare Folgen haben. Die
Menschheit müsste in so einem Fall mit Milliarden von Todesopfern
rechnen. Dazu kommen Folgeschäden durch Klimaveränderungen,
dem sogenannten Impactwinter, und Flutkatastrophen. Verehrte
Damen und Herren, es gibt eine einfache Faustregel: Beim Einschlag
eines Asteroiden mit mehr als zehn Kilometer Durchmesser wird alles
Leben auf der Erde vernichtet.
Nun ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein möglicher Einschlag
nicht auf der Landmasse, sondern in den Ozeanen erfolgen wird, sehr
hoch. Ein Spieler würde sagen, die Chancen liegen bei siebzig zu

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dreißigg, denn meh


hr als siebzigg Prozent de
er Erdoberffläche ist mit
Wasserr bedeckt. Aber
A die Folge eines so
olchen Treffers wäre ein
Mega-TTsunami, deer weltweit die Küstenlandschafteen
übersch
hwemmen würde.“
Sybille sah Marius nacchdenklich von der Seiite an. „Glaubst du
dieses Horrorszenario? Was bezwecken
b die damit?““
„Ich weiß es
e nicht, abeer er hat reccht. Es denkken zu wenige
darübeer nach.“
Als ob er die Gedankeen der Anwe
esenden errraten könntte,
sprach Professor Whitman
W weiter: „Wir alle müssen
n uns auch d
die
Frage stellen,
s wie wahrschein
nlich ein Tre
effer in so einer
Größen
nordnung überhaupt isst? Rein stattistisch geseehen, wird d
die
Erde in einer Zeitspanne von fünfhunderrttausend bis
b zehn Milllionen
Jahren getroffen. Nach einer Schätzung des renomm
mierten Infrrared
Space Observatory
O y Instituts gibt
g es in un nensystem etwa
nserem Sonn
zwei Millionen
M Astteroiden miit einem Du
urchmesser von mehr aals
einem Kilometer. Auch
A wenn nur etwa tausend diesser Objektee
ntlich die Errdbahn kreu
gelegen uzen, ist es durch die extrem
e kurzen
m Aspekt, dass wir bis heute keinee
Vorwarrnzeiten und unter dem
wirksam
me Handhabe zur Abw
wehr kennen
n, verantwo
ortungslos, d
diese
Gefahr zu unterschätzen, und
d was noch verhängnisvoller, sie zu
ignorieren.
Alle genannten Gefahren sind ein
ne reale Bed
drohung fürr die
hheit. Es istt nur eine Frrage der Zeit, bis das Zusammentrreffen
Mensch
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mehrerrer Ereignisse zur größtmöglichen


n Katastroph
he führen w
wird ...“
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Um 11.45 Uhr unterbrach Professor Whitman seine Rede, und
die meisten Teilnehmer versammelten sich im großen Saal des
Kongresszentrums zu einem Mittagessen und zwanglosem
Gedankenaustausch. Einige Teilnehmer zogen sich zu Gesprächen in
abhörsichere Räume zurück. Marius und Sybille mussten nicht viel
miteinander reden. Sie verstanden sich auch ohne Worte. In einer
kleinen Gruppe kam es zu einer hitzigen und lautstarken Diskussion.
Marius und Sybille standen etwas abseits und die Sätze drangen nur
bruchstückhaft zu ihnen durch.
„... die Idee ist absurd, dass der Mensch in seiner Gesamtheit
und von Natur aus gut ist und nach Verbesserung der menschlichen
Gemeinschaft strebt. Das sind doch nur überholte Hirngespinste. Der
Mensch ist ein ichbezogenes Wesen, das seinen egoistischen Vorteil
innerhalb einer begrenzten Lebenszeit sucht und sonst nichts. Das ist
eine mächtige Kraft, der sich eine Führungselite stellen muss, und die
zum Wohle der Menschheit genutzt werden kann. Wenn es gelingt
diesen tief verwurzelten Antrieb zu bündeln, können alle
anstehenden Probleme gelöst werden. Aber dazu muss bei einer
noch zu definierenden Elite der Aberglaube, das Resignieren und
gleichzeitige Hoffen auf Hilfe eines dubiosen Weltenlenkers, oder wie
immer der auch bezeichnet wird, erbarmungslos bekämpft, aber
andrerseits bei der Masse zielgerichtet gefördert werden …“
„… ich muss dieser blasphemischen These entschieden
widersprechen. Gutsein und auch Toleranz dürfen keine elitären
Verhaltensformen sein. Es sind entscheidende Faktoren für ein
erstrebenswertes Ideal auf dem Weg zur Vervollkommnung einer

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bessereen Gesellsch
haft. Und die Vorausse
etzung ist nu
un mal der Glaube
an die Allmacht
A dees Herrn …““
In die Disku
ussion mischte sich ein
n Dritter ein
n: „Ich sehe das
vollkom
mmen anders. Nur das,, was der Mensch
M durcch seine Leisstung
erreich
hen kann, istt gut und wird
w vom Ein
nzelnen auch so empfu
unden.
Für die menschlich
he Gesellsch
haft ist es je
edoch erforrderlich, diee
wesenttlichen Unteerschiede zw
wischen Ge
eschlecht, Beruf, Herku
unft und
Lebenssperspektivee zu berücksichtigen. Menschen
M a verschieedenen
aus
Gesellsschaftsschicchten haben
n und werde
en immer verschiedenee
Vorstelllungen von
n dem haben, was gut und
u ethisch vertretbar ist.
Religion ist zum Beeispiel für einen
e afghan
nischen Bau
uern etwas
vollkom
mmen anderes, als für einen schw
wedischen Co
omputerfreeak …“
Marius beggann der seltsamen Disskussion aufmerksam
zuzuhö
ören, als eine junge, seh
hr attraktive Frau mit eurasischen
e n
d Gruppe sehr bestim
Gesichttszügen in der mmt sagte: „Höre ich aus der
Diskusssion heraus, dass vereinfacht gesaagt, Männerr und Fraueen,
Ober- und
u Unterscchicht, oderr wie in der Antike, Freeie und Sklaven
verschiiedene Ideaale entwickeeln? Wäre es
e dann nich
ht eine
konseq
quente Entw
wicklung, au n Seite eine kleine
uf der einen
Führun
ngselite der Guten zu etablieren, die
d nach ein
ner
Vervollkommnungg bestimmteer, der Gem
meinschaft nutzbringen
n nder
Ideale strebt,
s und auf der and
deren Seite die große Masse
M ohnee
erstreb
benswerte Ziele
Z zu belaassen? Oder zum Beisp
piel zwischeen
Herrsch
haftswissen
n und Masseenwissen zu
u unterscheeiden?“
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Marius sah
h an ihrem Namensschi
N ild, dass diee junge Frau
u als
Bioethiikexpertin für
f ein Instittut in Hongkkong tätig war.
w
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Sybille begann sich in das Gespräch einzumischen und sprach
die junge Frau direkt an. „Es ist eine sehr interessante und
konsequente Theorie. Aber nach meiner Ansicht ist es nicht
erkennbar, wie der Einzelne mit seinem Wissen um Gut und Böse für
die Allgemeinheit einen Nutzen entwickeln soll. Für eine Elite kann
das sogenannte Gutsein auch nur zu einer persönlichen Nützlichkeit
werden.“
Die junge Frau wandte sich mit einem überraschten
Gesichtsausdruck an Sybille: „Möchten Sie damit sagen, dass jeder
Mensch zwar intuitiv weiß, was gut und richtig ist, aber ihn nur die
Aussicht auf persönlichen Vorteil zum Handeln bringt. Das würde
doch auch bedeuten, dass das sogenannte Böse, also die egoistische
Vorteilsuche nur durch Aussichtslosigkeit unterdrückt werden kann?“
„Ich möchte damit andeuten, dass das Handeln aus der
Erkenntnis wächst. Je höher die Aussicht auf Gewinn, desto
konsequenter wird sich der Mensch, nicht nur eine Elite, sondern
jeder Mensch einsetzen.“
Die Männer schwiegen und auch Marius hielt sich zurück. Er
sah die junge Frau verwundert an, die mit blitzenden Augen ihre
Meinung vertrat, und er sah wie der Wortwechsel seine sanftmütige
Sybille veränderte. Es standen sich zwei Frauen mit konträren
Einstellungen gegenüber, die begannen ihre Werte aneinander
anzugleichen. Als er versuchte, Sybille mit sanftem Druck in den Saal
zu ziehen, schüttelte sie seine Hand unwillig von ihrem Arm ab.
„Das Ziel sollte doch nicht das Gute an sich sein, sondern der
gute Mensch ...“

Seite 17
[Lesep
probe aus meeinem unveröfffentlichten Roman]

________________
______

Die junge Frau


F führte den Satz zu
u Ende „… Icch möchte ssogar
behaup
pten, dass Wissenschaf
W ft, Weisheitt und Einsicht in die Din
nge die
zu tun sind
s eine Abgrenzung vom
v wertvo
ollen Menscchlichen zum
m
Animalischen bedeeuten. Das Glück des Wertvollen
W ist das einziige Ziel
für das es sich zu kämpfen
k loh
hnt. Darauss entsteht das Ideal dess
wahrhaaftig Guten und das entsteht nur durch
d Egoissmus, den es zu
bündeln gilt.“
Die junge Frau
F lächelte Sybille wie eine Verb
bündete an..
„Angenommen, es gäb
be das Gute
e, so wie wir es als Ideaal
kennen
n, und so wiie Sie es deffinieren, zum Beispiel für
f eine kleine
Gruppee erwählter Frauen, dann kann es nur bedeutten, dass diese
elitären
n Wesen sicch über and
dere erhebe
en und deren Schicksal
bestimmen …“

Um 14:10 Uhr
U begann
n der Vortraag von Profeessor Martin
n
Coulson von der Cambridge
C U
University.
„Verehrte Damen und
d Herren. Diie komplexeen Risiken, d
die
mein Vorredner
V so
o eindrucksvoll geschild
dert hat, möchte ich als
Grundlage, für diee in den Arbeitsgruppen
n erarbeitetten Vorschläge
nehmen und ihnen
n in gestrafffter Form vorstellen.
Es gibt nur eine Lösun
ng, die sich in dem einfaachen Satz
zusamm
men fassen lässt: Geteilte Risiken sind minim
mierte Risikeen.
Dieser Satzz klingt zunäächst einfacch und logissch, birgt ab
ber in
der Um
msetzung un
nd Ausführu
ung die gew
waltigste Heerausforderung in
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der Gesschichte der Menschheeit. Es bede


eutet nichts anderes, alls die
Besiedllung und Nu
utzbarmach
hung eines terrestrisch
t en Planeten
n.
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Seite 18
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Ich möchte jetzt anhand meines kurzen Vortrags die
Möglichkeiten, aber auch die Risiken der Besiedlung und möglichen
Nutzung aufzeigen. Ich werde versuchen, an einem fiktiven Beispiel
darzulegen, welche Fragen sich ergeben könnten.“
Marius sah Sybille an. „Jetzt wird es spannend. Schreib alles
mit.“
Sybille sah nicht von ihren Notizen auf. Sie hatte schon viele
Stichworte notiert und dazu kleine Zeichnungen von Gesichtern
angefertigt.
„Wenn wir an den nächsten, den für uns schon heute
erreichbaren Erdtrabanten denken, fällt Ihnen vielleicht der Mond
ein. Aber was wollen wir da wirklich? Was wollen wir auf einem toten
Stein- und Geröllbrocken der nur über wenige nutzbare
Bodenschätze, und ansonsten über keine Mindestvoraussetzungen
zur Besiedlung durch den Menschen verfügt. Der Vorteil unseres
Mondes ist, dass er sich in relativer Erdnähe befindet. Dadurch bietet
er sich als Stützpunkt für die bemannte Raumfahrt geradezu an. Der
Mond kann in den nächsten Jahrzehnten zum Ausgangs- und
Zielpunkt für Raumfahrzeuge werden. Auch Radio- oder optische
Teleskope können auf dem Mond installiert werden. Der
wirtschaftliche Abbau von Helium-3 und der Bau von Kernreaktoren
auf dem Mond sind möglich, obwohl sich die Kernfusion mit
Deuterium und Helium-3 als Reaktor-Brennstoff noch immer
Entwicklungsstadium befinden. Aber ich möchte betonen, dass der
Mond zur großflächigen Besiedlung durch den Menschen
ausscheidet.“

Seite 19
[Lesep
probe aus meeinem unveröfffentlichten Roman]

________________
______

Im Saal war wieder ein


n ansteigen
ndes Stimmeengewirr zu
u hören,
als Proffessor Coulsson weiter sprach.
„Nun wisseen wir, dasss Gott allmäächtig ist, un
nd er von allen
diesen Welten diee für uns Vollkommenstte hier auf unserem
u
Heimattplaneten geschaffen hat
h – vielleiccht auch miit dem
Hinterggedanken, dass
d damit das
d Übel de
en kleinsten
n Raum im W
Weltall
w wissen auch, dass unser blauerr Heimatplanet
einnimmt. Doch wir
nicht der Mittelpu
unkt des Universums istt. Nach unsserem derzeeitigen
nsstand können wir davvon ausgehen, dass es Milliarden von
Wissen
Sonnen
nsystemen und
u eine un
nendliche Anzahl
A möglicher Welteen gibt.
Wenn wir
w die uns durch die verfügbare
v Technologie
T e gesetzten
Grenzeen überwind
den wollen, und dass unsere
u Expansionsplänee zur
Erhaltu
ung der Spezies Mensch
h einen erdähnlichen Planeten
P
einbeziiehen, ist deer nächstlieegende, also
o der erdäh
hnlichste Plaanet
innerhaalb unseres Sonnensysstems, der Mars.
M Um un
ns jedoch n
nicht zu
sehr festzulegen, bezeichnen
b wir diesen Planeten der Einfachh
heit
halber mit dem Arrbeitstitel Teerra2.
Wir wissen
n dass der Mars,
M oder Terra2
T um bei
b unserer
ng zu bleibeen, nicht mitt der Erde identisch, so
Arbeitssbezeichnun ondern
nur erd
dähnlich ist.. Die Atmosphäre ist un
nserem Heimatplaneteen
ähnlich
h. Die Tag- und
u Nachtzeeiten sind etwa wie auff der Erde, und
auch diie Temperaturen sind, wenn auch
h mit Einschränkungen,, mit
den Temperaturen
n auf der Errde vergleichbar.
Wenn nun Terra2 erdäähnlich, abe
er für uns noch
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lebensffeindlich istt, kann man davon ausggehen, dasss der Menscch die
wältigenden Aufgaben mit
zu bew m seiner In u dem Willen
ntelligenz und
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neue Lebensräume zu besetzen, lösen wird. Es ist also nur eine Frage
der Zeit, des Wissens, des Willens, und der menschlichen
Anpassungsfähigkeit. Wenn wir nun die gewaltigen Risiken, die mein
Vorredner so plastisch beschrieben hat, in unsere Überlegungen mit
einbeziehen, dann spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle.
Wenn die Spezies Mensch einige hunderttausend Jahre zur
Verfügung hätte, könnte man die Inbesitznahme, die Umgestaltung
und Besiedlung eines erdähnlichen Planeten gelassen und bedächtig
angehen. Ohne den Zeitfaktor könnten die erforderlichen
Technologien entwickelt und in aller Ruhe in den Weiten des Alls
gesucht werden. So lange, bis etwas Passendes gefunden wird. Aus
den bekannten Gründen hat die Menschheit in ihrer Gesamtheit
diese Zeit nicht mehr. Akuter Handlungsbedarf besteht jetzt, in den
nächsten Jahrzehnten, und noch in diesem Jahrhundert.
Kommen wir nun zur ersten und wichtigsten Frage: Gibt es auf
dem Planeten Terra2 Leben, oder ist es ein toter, also unbewohnter
Planet?
Wenn wir den Mars mit unserem Beispielplaneten Terra2
gleichsetzen, dann können wir mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
davon ausgehen, dass kein erhaltenswertes, also schützenswertes
Leben vorhanden ist, denn nach unserem derzeitigen Wissensstand
ist der Mars geologisch weitgehend tot. Unser Beispielplanet Terra2
wäre zunächst ein unbewohnter Steinhaufen und zur Verteilung und
Nutzung durch die Menschen in ihrer Gesamtheit frei verfügbar -
vergleichbar mit einer Sahnetorte, die aufgeschnitten und nach
Interessenlage verteilt wird.“

Seite 21
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probe aus meeinem unveröfffentlichten Roman]

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______

Im Saal war Gelächterr zu hören und


u Marius sagte zu Sybille:
„Einen Kaffee könnte ich jetztt gebrauche
en. Das Theema ist zwarr
interessant, aber irgendwie ermüdet
e micch das theo
oretische Geerede.“
Professor Coulson
C gab
b mit einer Handbeweg
H gung zu verstehen,
dass err weiterspreechen wolltee.
„Erste und wichtige Vo
oraussetzun
ngen für meenschliches Leben
sind geegeben. Plattz, zwar untter sehr schwierigen Beedingungen
n, ist auf
Terra2 ausreichend vorhandeen. Der Men
nsch könntee den Planeten als
neuen Lebensraum
m besetzen und nutzbaar machen. Nach
mensch
hlichem Erm
messen wärre nur mit geringen eth
hischen,
moralisschen oder religiösen Problemen
P z rechnen. Ein unbew
zu wohnter
Planet mit solchen
n idealen Vo
oraussetzun
ngen zur Besiedelung, w
wäre
ein einmaliger Glü
ücksfall in deer Geschich
hte der Men
nschheit.
Was aber würde
w gesch
hehen, wen
nn es auf Teerra2 wie au
uch
immer geartetes Leben
L gäbe.. Denn die Annahme,
A d es irgen
dass ndwo,
und vieelleicht sogaar auf Terra2 so etwas wie eine Leebensform ggibt,
oder geegeben hat,, ist nicht so
o abwegig, wie
w es im errsten Momeent
erscheiinen mag. Es
E ist sogar anzunehme
a en, dass es irgendwo in
n den
Weiten
n und Unend
dlichkeiten der Universsen Leben und
u vielleich
ht auch
Kultureen gegeben hat, geben muss, oderr in unvorsttellbar ferneer
Zukunfft auch gebeen wird. Vieelleicht keine Zivilisatio
on mit den R
Regeln
und Geebräuchen wie
w wir sie kennen.
k Verrmutlich, un
nd das ist
anzuneehmen, sind
d es auch niccht die bekaannten grün
nen Männchen.
Aber ess ist die uneermesslichee Größe des Kosmos, diie unweigerrlich zu
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der Ann
nahme führrt, dass wir nicht allein sind.
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Seite 22
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Ich weiß, für einige der hier Anwesenden klingt es unglaublich
und vielleicht erscheint es sogar wie Blasphemie. Aber es ist eine
einfach zu erklärende Annahme. Wir wissen, dass sich das Leben auf
der Erde, wenn wir erdgeschichtliche Zeiträumen zugrunde legen,
kurz nach deren Entstehung gebildet hat, und es für unsere
menschliche Betrachtungsweise sehr lange gedauert hat, bis
komplizierte Organismen auf der Erde auftraten, und wiederum lange
Zeit verging, bis daraus der heutige Mensch entstanden ist. Aber
unter Berücksichtigung der unendlichen Zeiträume müssen wir davon
ausgehen, dass irgendwo, jetzt in diesem Moment in den Tiefen des
Weltraums Milliarden intelligenter Lebewesen sterben und irgendwo
auch neues Leben entstehen.
Diese Behauptung ergibt sich aus einer einfachen Annahme.
Wenn jede Galaxie, und wir wissen noch nicht einmal annähernd wie
viele es gibt, mit ihren mehr als 100 Milliarden Sonnen und mit
unzählbaren Planetensystemen zu einem bestimmten Zeitpunkt
durchschnittlich nur eine Lebensform hervorbringen sollte, und
angenommen wir stoßen, vielleicht durch einen gigantischen Zufall
darauf, dann stehen wir vor vollkommen neuen Fragen.
Verehrte Damen und sehr geehrte Herren, falls wir irgendwo
im All auf Leben stoßen, oder angenommen auf dem scheinbar toten
Planeten Terra2 wäre noch Leben vorhanden, müsste man vom
schlimmsten Fall ausgehen.
Die Fragen, die sich dann stellen würden, könnten so lauten:
Ist es nach unserer Ansicht erhaltenswertes, also für den Menschen
nützliches Leben, oder ist das Leben auf Terra2 so, dass der Mensch

Seite 23
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als Kron
ne der Schö
öpfung, sein
nen Platz inn
nerhalb derr bestehend
den,
außerirrdischen Flo
ora und Fau
una finden kann?
k
Bis heute gibt
g es darauf noch kein
ne Antwortten. Aber man
kann hiier auf der Erde
E sehr anschaulich beobachten
n, wie sich
einheim
mische Tier-- und Pflanzzenarten du
urch eingefü
ührte Arten
verhaltten. Bekann
nt ist, dass leediglich ein Zehntel aller zugewan
nderten
ngsgebiet überlebt. Davon bringt eein
Arten in einem neuen Siedlun
weiterees Zehntel das
d Ökosysttem aus dem
m Gleichgew
wicht und
verursaacht massive Schäden. Zum Beispiiel können importierte
i e
Pflanzeen zu einer aggressiven
a n Art mutierren und and
dere Arten
verdrän
ngen. Darau
us stellt sich
h die Frage, was mit deem vorhand
denen
Leben geschehen
g soll, wenn der
d Mensch
h gestaltend
d eingreift, u
und die
Atmosp
phäre von Terra2
T so beeeinflusst, dass
d für ihn lebenswertter
Raum entsteht?“
e
Im Saal war atemlose Stille. Sybille hatte uneentwegt
mitgescchrieben un
nd sah nichtt von ihren Notizen auff. Marius drrückte
seinen Arm vorsichtig in ihre Seite, aber sie reagiertte nicht. Dann
neigte er seinen Kopf zu ihr hin
h und flüstterte ihr inss Ohr: „Das ist das
gleichee Spiel wie seit
s hundertttausend Jahren. Wir wollen
w wieder mal
etwas erobern
e d suchen jetzt eine Recchtfertigungg für unser
und
Handelln. Eines Tagges, irgendw
wann vielleicht, macheen das Andeere mit
uns. Neeuer, lebensswerten Raum für Men
nschen bedeutet doch nichts
anderees, als dass es
e dann kein
nen Platz zu
um überleben für andeere
Arten geben
g wird.“
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Nach einerr kurzen Pau


use sprach Professor
P Coulson weitter:
„Aus diiesen ersten
n Überlegun
ngen könne
en wir weiteere Fragen
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ableiten. Falls auf dem Planeten Terra2 für Menschen schädliches
oder feindseliges Leben vorhanden wäre, welche Maßnahmen zum
Schutz der Menschen müssten dann ergriffen werden? Eines dürfte
uns allen klar sein. Ein Zurück, einen dauerhaften Verzicht auf den
neuen Lebensraum können wir uns zur Erhaltung unserer Art nicht
erlauben.
Vollkommen anders sieht es aus, wenn nach unseren
Begrifflichkeiten auf Terra2 intelligentes Leben vorhanden sein sollte.
Dann wäre eine interessante Frage, ob das vorhandene Leben
intelligenter als die Menschen ist, oder ob es sich auf einem
niedrigeren Entwicklungstand befindet?
Wenn das vorhandene Leben auf einen niedrigeren
Entwicklungstand sein sollte, welche Möglichkeiten ergeben sich, und
wie lässt sich das Leben auf Terra2 zum Vorteil des Menschen
nutzen? Vor welchen Herausforderungen stehen wir, wenn der
Planet durch eine intelligentere Lebensform bewohnt wird? Ich
behaupte, man kann davon ausgehen, dass der Mensch in keinem
Fall weder als Freund, noch als gerngesehener Gast willkommen
geheißen wird. Man kann ohne große Phantasie annehmen, dass eine
intelligente Lebensform auf Terra2, wir, die ungebetenen Besucher,
feindselig empfangen werden?
Ähnliche Risiken bestehen bei einer Lebensform, die sich
außerhalb unserer Vorstellungskraft entwickelt hat. Ich denke dabei
an Insekten, oder für den Menschen schädliche Flora. Um so einen
Planeten umzugestalten und für Menschen lebenswert zu machen,

Seite 25
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______

bedarf es einiger Anstrengun


A g, die nicht in Jahren, aber
a durchaaus in
Jahrzeh
hnten oder in Jahrhund
derten zu be
ewältigen isst.
Die vielfältigen Fragen
n kann man in einem Satz zusamm
men zu
fassen: Was soll mit
m der Floraa und Faunaa eines erdäähnlichen Pllaneten
geschehen, wenn der Planet von
v Mensch
hen genutztt und besiedelt
n soll? Dabeei ist zu beachten, dasss unter den Perspektiveen für
werden
die näcchsten Jahrzzehnte und Jahrhunderrte ein Ausw
weichen auff einen
andereen Planeten höchste Priorität hat.““
Marius sah
h Sybille nacchdenklich an.
a Auch Syybille schwieeg.
Dann nach
n einer Pause
P flüsterte sie: „Un
nd wenn sich da draußeen,
wo in der Nacht, eine intelligente Spezies mitt dem gleich
irgendw hen
Thema beschäftigtt? Was gescchieht dann
n? Auf welch
he Seite wirrd sich
Gott daann schlageen?“

Der Kongreess endete am


a 17. Märrz 2023. Diee meisten
Teilneh
hmer verbraachten auf Kosten
K der ICSG noch einige
e Tage in
Genf. Beschlüsse
B w
wurden kein
ne gefasst, aber Marius und Sybillle
fuhren sehr nachd
denklich nacch Hause.
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„Habt ihr nachgedacht, mitgedacht oder vorausgedacht?
Wo hört das Tier auf und wo fängt der Mensch an?
Was macht den Menschen menschlich und das Tier zum Tier?
Hat das Tier eine Seele?
Hat der Mensch eine Seele?
Steht der Mensch über dem Tier, nur weil er ihm die Existenz
einer Seele nicht zugesteht?
Leben ist eine kurze Zeitspanne,
in der wir zu wenig voraus denken und zu viel reagieren.
Nur weil wir uns an der kurzen uns bleibenden Zeit angstvoll
festklammern, beschwören wir die Existenz Gottes als
allmächtigen Herrscher.
Aus der Existenz Gottes leiten wir die Annahme ab, dass es
Unterschiede geben muss.
Aber wie ist die Sicht der Tiere?
Dem Tier sind solche Gedanken fremd.
Das Tier kennt keinen Gott.
Es fügt sich der Natur, denn sie ist die wahre Herrscherin.
Die Natur kennt keine Unterschiede und bestimmt jedes
Schicksal nach einem universellen Gesetz –
alles was lebt, muss auch zugrunde gehen.“

Seite 27
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______

Iggnoranz

„Kennt ihr die drei Gesetze von der


d Macht der Energie??
Das ersste Gesetz lautet: Energie kann ge
eschaffen, genutzt,
g verbraucht
und zerrstört werden. Energiee treibt Masschinen an und
u Energiee sichert
unsereen Wohlstand. Die Zivilisation wird durch diee Kraft der EEnergie
zusam
mmen gehaalten und au
ufrecht erhaalten.
Das zweeite Energieegesetz ist auch
a das Geesetz des
Marktees. Es besaggt, dass Eneergie eine Ware
W ist, diee verkauft, vverteilt,
zugeteiilt, rationierrt und entzo
ogen werdeen kann.
Dass dritte Energiegesetz ist
i das Gese
etz des Kriegges und lau
utet:
Es kann nur der siegen
s und überleben, der die Quellen der En
nergie
erob
bern, besetzzen und verrteidigen kaann.“
________________
______
2021

Warnungen gab es genug. Niemaand konnte von sich


pten, er hättte es nicht gewusst. Be
behaup ereits im Jahr 2015 gingen die
weltweeit förderfäh
higen Ölvorrräte, dicht gefolgt
g von den
Gasvorrkommen, im
mmer schneeller zur Ne
eige. In der Folge
F kanntten die
Preise für
f förderfäähiges Rohö
öl und Gas nur
n noch ein
ne Richtungg – steil
nach ob
ben. Die Preeisschraubee für Energie begann sich immer
schneller zu dreheen, als die In
ndustrieländ
der in Asien
n, an erster Stelle
China mit
m seinem seit Jahren ungebrochenen Wirtschaftswach
hstum,
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die auff dem Weltm


markt noch verfügbare
en Öl- und Gasreserven
G n
aufkaufften.
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Seite 28
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Der Optimismus der internationalen ölfördernden
Firmenkonsortien und der Weltbörsen auf unablässig steigende
Preise und Gewinne durch ein immer knapper werdendes Angebot,
war nur die eine Seite. Das absehbare Ende der Öl- und Gasvorräte
war ein unaufhaltsamer, sich immer schneller verselbständigender
Prozess. Bei dem schnell wachsenden Energieverbrauch der
Industrienationen erschien es letztendlich unerheblich, ob das
weltweite Fördermaximum schon überschritten war, oder ob eine
Erhöhung der Gas- und Ölförderung „nur“ nicht mehr mit der
steigenden Nachfrage Schritt halten konnte.
Es gab viele Versuche, neue Ölfelder zu erschließen. Bereits
im Jahr 2005 hatte man am Kontinentalschelf reiche Ölvorkommen
entdeckt, aber eine wirtschaftlich sinnvolle Förderung war wegen
technischer Schwierigkeiten nicht vertretbar. Auch in der Barents-See
wurden riesige Ölvorkommen vermutet. Damals erschienen die
ersten Probebohrungen vielversprechend, obwohl die Chance, Öl zu
finden nur bei maximal fünf Prozent lag. Sehr schnell zeigte sich, dass
die Förderung von Öl in den sensiblen Regionen der Arktis zu
irreparablen Umweltschäden führen musste. Dazu kamen
unkalkulierbare Förderrisiken durch das extreme, arktische Wetter.
Für kurze Zeit kam neue Hoffnung auf, als im Golf von Mexiko
in großen Tiefen neue Ölvorkommen entdeckt wurden. In
Jahrmillionen hatten die großen Ströme ihre Ablagerungen weit
hinaus ins Meer getragen. Darüber lagen kilometerdicke
Sandschichten. Durch den gewaltigen Druck der Sedimentschichten
war Erdöl entstanden. Doch die Bohrinseln mussten in Meerestiefen

Seite 29
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von über tausend Metern verrankert werrden. Erst dann konntee man
versuch
hen, zu boh
hren. Mit deer Entwicklu
ung neuartigger Schiffe, mit
ferngessteuertem Bohrgestän
B ge, die in au
uf dem Meeeresboden
verankerte Trichteer eingeführrt wurden und
u mit um 360°
schwen
nkbaren Sch
hiffsantriebssschrauben
n gelang es die
d Bohrsch
hiffe auf
Position zu halten. Damit warr es das erstte Mal mögglich geword
den,
Bohrun
ngen bis in Tiefen
T von dreitausend
d d Metern du
urchzuführeen.
Aber au
uch diese Ölfelder
Ö warren schon naach wenigen Jahren errschöpf.
Mit neuen Technologiien begann man die veersiegenden
n
Ölfeldeer noch effeektiver auszu
ubeuten. In
n den arabisschen Ländeern
presstee man großee Mengen Salzwasser
S tief
t in den Boden,
B um d
den
Förderd
druck zu erh
höhen. In Sibirien gab es Versuchee, weite
Landstrriche mit Ch
hemikalien zu behande
eln, um die
Oberfläächenspann
nung zu veräändern und
d dadurch leeichter an die
Öllagerrstätten herran zu komm
men. Aber es
e wurde kaaum noch
hochweertiges Öl gefördert un
nd aus mind
derwertigem
m Erdöl musssten in
großen
n Mengen Scchadstoffe abgetrennt werden. Auf riesigen Halden
wurde hochgiftigeer Schwefel abgelagert.
Alternativeen waren nicht in Sicht. Atom-, Wiind- und
Sonnen
nenergie ko
onnte den sttändig steiggenden Verb
brauch der
Weltbeevölkerung nur in Bruch
hteilen abdecken. Auch die Nutzu
ung der
immer noch großeen Kohlevorrkommen, einer
e schon längst tot
geglaub
bten Energiequelle, wu
urde schnell wieder aufgegeben. EEs
gelang zwar Treibsstoffe herzu
ustellen, die
e zu neunzigg Prozent au
us
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ohleteer, ein
Steinko nem Neben
nprodukt, daas bei der Petroleum-
P
Herstelllung anfälltt, bestanden. Aber die Folgen warren für das Klima
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Seite 30
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katastrophal. Kohle hinterließ mehr Rückstände und produzierte
beim Verbrennungsprozess ungeheure Mengen schädliches
Kohlendioxid.
Zum Jahreswechsel 2020/ 2021 beschloss die russische
Regierung, zeitgleich mit dem arabisch-islamischen Staatenbund,
bestehende Lieferverträge sofort zu kündigen und Öl und Gas nicht
mehr nach marktüblichen Regeln von Angebot und Nachfrage zu
verkaufen. Öllieferungen wurden streng rationiert, und erfolgten nur
noch an Länder mit gleichen politischen und fundamentalistisch-
religiösen Zielen. Vorreiter der neuen Lieferpolitik waren der Iran und
Saudi-Arabien mit den größten Erdölvorkommen der Welt und
gleichzeitig geistiges Zentrum des Islam. Der Druck fanatischer
Religionsführer in den arabischen Ländern, die schon seit
Jahrzehnten gefordert hatten, Erdöl als Waffe gegen den
vermeintlich dekadenten Westen einzusetzen, war zu groß
geworden.
Die versiegenden Lieferungen trafen die westlichen
Zivilisationen an der empfindlichsten Stelle. Militärische Stärke,
Konformität und Kapital waren die neuen Währungen. Nicht wer
bezahlen konnte, sondern wer nützlich und gleichgerichtet war,
bekam Energie zugeteilt.

Seite 31
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______

Resiggnation

„W
Was für eine entsetzliche Vorstellung -
sich sellbst für alle Ewigkeit errtragen zu müssen.
m
Ohne Zufried
denheit und
d ohne Seele
enheil, bis ans
a Ende alller
T
Tage. Nur beelastet mit den Sorgen
n um Sicherheit und deen
Erhaalt des Besittzes.
V
Verehrt die Mutigen, diie mit siebzig, achtzig oder
o hundert
L
Lebensjahre
en den Mutt aufbringen
n,
d
diese schwere Bürde ab
bzuschütteln.
________________
______
2034

Alles was wir


w heute errleben, war schon dam
mals offensicchtlich.
Wer häätte es aufhalten oder verhindern
v können? Icch, ein Einzeelner
nicht. Hunderte,
H T
Tausende, M
Millionen au
uch nicht. Ich habe langge
gebraucht, um diee Blockade in meinem Gehirn
G zu beseitigen. H
Heute
sehe ich es überdeeutlich. In der
d Freiheit des Mensch
hen, in dereen
n Jahrhundeertelang gekkämpft und getötet wo
Namen orden ist, lieegt die
nseres Schicksals. Wenn
wahre Ursache un n man mit Distanz
D größ
ßere
Zeiträu
ume betrach
htet, dann verkehrt
v sich alles ins Gegenteil.
G Freiheit
sieht wie
w ein wertvvolles Gut aus.
a Darum streben diee Menschen
n
danach
h. Aber Freih
heit wird im
mmer und unumkehrbaar zum Fluch
h.
Grenzeenlose Freih
heit bedeuteet Zerstörun
ng der Menschheit, denn sie
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verhind
dert geschlo
ossenes und
d entschlosssenes Hand
deln zum Wo
ohl der
Gesamtheit.
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Trotz aller Aufklärungskampagnen wächst die
Gesamtbevölkerung in Afrika, in Asien und Indien immer noch acht
bis zehnmal schneller als in der sogenannten „alten“ Welt. Es ist eine
scheinbar unaufhaltsame Entwicklung, die wie eine Lawine alles
zerstört, was sich ihr in den Weg stellt. Vermehrung ist ein uraltes,
genetisch bedingtes Schema, nach dem der Mensch lebt.
Fruchtbarkeit ist keine individuelle Entscheidung, sondern die Folge
eines jahrtausendealten Glaubens, der sich in dem teuflischen Satz
„seid fruchtbar und mehret euch“ artikuliert. Der Mensch muss sich
vermehren, weil er sich vermehren muss – so einfach ist das, was
jetzt geschieht und geschehen muss.
Wenn ich darüber nachdenke, kommen mir die vielen Reden
der Politiker und der sogenannten Experten nur wie hilfloses
Geschwafel vor. Die vielen Appelle an Eigenverantwortung zum Wohl
der Allgemeinheit waren nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt
waren. Die, die angeblich etwas davon verstehen, sind immer noch
ratlos, angesichts der Entwicklung in Angola, Niger, Somalia, in
Uganda, oder im Jemen.
Bis heute gibt es so etwas, wie ein einigermaßen wirksames,
bevölkerungspolitisches Konzept nur in den europäischen Ländern, in
den USA und in China. Aber was blieb uns übrig? Der Fortschritt, der
Wohlstand und eigentlich das Fortbestehen der Menschheit hängt
nun mal von wirkungsvollen Maßnahmen ab.
Der Weg dahin war lang, aber nur in den technologisch
hochentwickelten Ländern greifen die Maßnahmen der staatlichen
Regulierungsbehörden. Heute bringt im Durchschnitt jede zweite

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Frau im
m gebärfähiggen Alter nu
ur noch ein Kind zur Welt.
W Das sch
heint
zwar eiine Entwickklung in die richtige Richtung zu seein, aber der
stagnieerende Bevö
ölkerungszu
uwachs in den reichen Ländern hat auch
hen heute jeedem Kind bis fünf
Schatteenseiten. Sttatistisch geesehen, steh
Jahre neun
n Menscchen gegenü
über, die ältter als sechzig Jahre altt sind.
In Europa, Nordamerika und Chin
na ist trotz aller
a
Beschräänkungen im h ein ausreicchendes Nahrungsangeebot
mmer noch
vorhanden und ein
ne kleine gu
ut verdienende Bevölkerungsschiccht
kann sich einen ho
ohen Lebensstandard mit
m allen An
nnehmlichkeeiten
erhalteen. Aber wer vor den Taatsachen niicht die Auggen verschließt
sieht, dass
d die Klufft zwischen der kleinen
n Schicht deer Reichen u
und
Superreeichen und der Masse der Verarm
mten immerr größer wirrd.
Immer mehr Mensschen mit geringen
g Ein
nkommen müssen
m imm
mer
schneller steigend
de Preise fürr die einfach
hsten Grund
dnahrungsm
mittel
akzeptiieren oder hungern.
h In den großen Mega-Stäädten der
Schwellen- und En
ntwicklungsländer könn
nen die einffachsten,
infrastrrukturellen Maßnahmeen, wie zum
m Beispiel deer Bau von
Straßen
n, Schulen und
u Kinderggärten nichtt mehr bew
wältigt werden.
Weltweeit lebt einee Milliarde Menschen
M auf
a engstem
m Raum in
Barackeen und Welllblechsiedlungen oderr auf der Strraße.
Sogar in deen reichen Industrienattionen gibt es nur noch
h
wenigee funktionsffähige Krankkenhäuser. Die meisten
n Menschen
n in
den Slu
ums sind zu arm, um fü
ür eine ärztliche Behandlung bezahlen zu
können
n. Wer keinee Gegenwerte bieten kann,
k bekom
mmt auch kkeine
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ärztlich
he Versorgu
ung.
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Ich erinnere mich noch gut daran, wie die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon vor Jahrzehnten
gefordert hat, dass die ärmeren Länder mehr in Bildung und
Basisgesundheitsversorgung investieren sollten. Es waren
wirkungslose Forderungen. Die von den reichen Industrienationen
zur Verfügung gestellten Mittel verschwanden in einem Sumpf von
Korruption und in den nicht enden wollenden Bürgerkriegen.
Nur China, ehemals eines der bevölkerungsreichsten Länder
der Welt, ist mit dem im Jahr 2020 gesetzlich verankerten Konzept
der Ein-Kind-Ehe zur Bevölkerungssteuerung, erfolgreich. Um die
Reproduktionsrate der chinesischen Bevölkerung innerhalb weniger
Jahre drastisch zu reduzieren, hatte der Nationale Volkskongress im
März 2024 unter der Bezeichnung „Sozialistische Menschheit“ eine
rigorose Bevölkerungspolitik beschlossen. Präzise Vorgaben kamen
von der mächtigsten Instanz im Reich der Mitte, dem Ständigen
Ausschusses des Politbüros der KP. Die Zukunft von zwei Milliarden
Chinesen stand damals auf dem Spiel - mit Auswirkungen auf die
ganze Welt.
Im Jahr 2026 wurden die gesetzlichen Regelungen zum
lückenlosen Human-Monitoring geschaffen. Alle chinesischen Kinder
bekommen unmittelbar nach der Geburt einen neuartigen Mikrochip
in den Unterarm implantiert. Innerhalb von fünf Jahren bekamen
auch alle Chinesen bis zum Alter von fünfzig Jahren einen
leistungsfähigen Mikrochip implantiert. Der Chip kann Gesundheits-
Daten der Person an regionale Datenzentren senden, die direkt mit
dem neu geschaffenen Ministerium für innere Sicherheit und

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Gesund
dheit in Pekking verbund
den sind. Dadurch ist es
e möglich
geword
den, verlässsliche Daten
n über die Entwicklung und Gesun
ndheit
der chinesischen Gesamtbevö
G ölkerung zu
u sammeln und
u auszuw
werten.
Ergänzend sieht ein Aufklärungs- und Regulierungsproggramm
vor, dass Ehen nurr noch mit staatlicher
s Genehmigu
G ng und nach
einem kompliziertten Auswahlverfahren geschlossen
n werden dürfen.
Junge Familien
F weerden bei deer Wohnunggszuteilungg bevorzugt
behand
delt, wenn sie
s sich dazu
u verpflichten, kinderlo
os zu bleibeen und
möglich
he Schwanggerschaften hen. Kinder dürfen nur noch
n abzubrech
von Fraauen ausgettragen werd her Kinderpaass
den, denen ein amtlich
zugeteiilt worden ist. Bevorzugt sollen männliche Kinder geboren
werden
n.
Theoretisch kann in China jede Faamilie eine Tochter zurr Welt
bringen
n, sofern diee festgelegtte Jahres-Ge
eburtenquo
ote dies zuläässt.
Wenn sich
s eine jun
nge Familiee eine Tochtter wünsch, müssen diee
zukünfttigen Eltern
n ein langwieriges Prüfu
ungsverfahren absolvieeren.
Dabei spielen
s Herkkunft, Bildu
ung und persönliche Eiggenschaften
n der
Eltern eine
e wichtigge Rolle. Nu
ur privilegierte Frauen aus Familien mit
deren, genetischen Vorraussetzunggen, dürfen Mädchen zzur
besond
Welt brringen.
Wenn außeerhalb der von
v den Min
nisterien vo
orgegebeneen
Quoten
n ein Mädch
hen geboren wird, musss die Familie mit
Benach
hteiligungen
n, bis hin zum Entzug der Wohnun
ng, dem Verrlust
der Arb
beit und derr Streichungg aller soziaalen Vergünstigungen
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rechnen. Die Famiilie ist damit praktisch mittel- und wohnungslos.


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Andererseits gibt es finanzielle Zuschüsse und
Steuervergünstigungen, wenn ein weiblicher Fötus abgetrieben wird.
Die neuen Gesetze stießen nur auf geringen Widerstand, da in der
chinesischen Gesellschaft die Einstellung fest verankert ist, dass
ungeborene Mädchen bis zum fünften Schwangerschaftsmonat keine
Seele besitzen. Dagegen sind männliche Kinder als Erhalter der
Familientradition gewünscht.
Grundlage der drastischen Familienpolitik ist die Überlegung,
dass die Verantwortung für Schwangerschaft und Geburt, und damit
für den Erhalt des Staates bei den Frauen liegen muss.
In den westlichen Ländern wird die Idee einer rigorosen
Bevölkerungspolitik immer noch leidenschaftlich diskutiert. Der
zunehmend wirtschaftliche Druck hat die Teilnehmerstaaten der
Weltbevölkerungskonferenz der UNO veranlasst, eine Länder und
Kontinente übergreifende Superbehörde zu installieren. Die Behörde
mit der Bezeichnung „The State of the Planet“, mit ständigem Sitz in
New York, begann vor zwei Jahren weltweit systematisch
Bevölkerungsdaten zu sammeln, auszuwerten und erste
Empfehlungen auszusprechen.
The State of the Planet wurde mit der Entwicklung einer an
ethischen und moralischen Grundsätzen orientierten
Weltbevölkerungsstrategie beauftragt. Die Empfehlungen orientieren
sich an den Grundsätzen, dass die internationale
Staatengemeinschaft wie das Ganze über den Teilen steht und das
staatliche Recht des regelnden Eingreifens gestärkt werden muss.
Mittelfristig solle jeder Frau ab dem achtzehnten und bis zum

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dreiund
dzwanzigsteen Lebensjaahr maximal ein Kind erlaubt werd
den.
Das Zieel der Weltb
bevölkerunggsstrategie ist,
i die Men
nschheit zu einer
freiwilligen und riggorosen Rep
produktionssbeschränkkung zu führren.
Schon heutte ist abzusehen, dass in den ärmeeren Ländern der
Dritten
n Welt selbsst strenge geesetzliche Regelungen
R keinerlei W
Wirkung
zeigen. Die Menscchen vermehren sich im
mmer schneeller.
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Vorzeichen

„Mein Glaube gibt mir die Kraft in dieser Welt zu leben.


Gott hat uns, den Menschen den Glauben an eine glückliche
Zukunft gegeben.
Nach seinem Willen ist die Erde der Mittelpunkt der gesamten
Schöpfung. Wir sind sein Ebenbild und dazu ausersehen, für
den ewigen Fortbestand zu leben.
Ihr seid göttlicher Natur.
Ich bin göttlicher Natur.
Glaubt an mich.
Ich gebe euch die Kraft.
Lebt weiter.“
____________________
13. April 2036

Im Mittelalter galten Kometen3 am Himmel als Vorboten der


Götter und Zeichen, dass bald ein großer Stern, brennend wie eine
große Fackel, vom Himmel stürzen würde.4 Noch im 17. Jahrhundert
interpretierten angesehene Astronomen Kometen als ominöse
Vorzeichen für Pest, Hunger und Tod. Sogar im aufgeklärten 20.

3
Ein Komet (von griechisch kométes Haarstern, abgeleitet von kómē Haupthaar) oder Schweifstern ist
ein kleiner Himmelskörper, der zumindest in den sonnennahen Teilen seiner Bahn eine durch Ausgasen
erzeugte Koma aufweist.
4
Im Altertum und dem Mittelalter wurden Kometen häufig als Schicksalsboten oder Zeichen der Götter
angesehen. Aristoteles und Ptolemäus hielten die Kometen für Ausdünstungen der Erdatmospähre.
Regiomontanus erkannte in ihnen erstmals selbständige Himmelskörper.

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Jahrhun
ndert war die
d Angst vo
or den Folge
en der Himm
melszeichen
n latent
vorhanden. Beim Erscheinen
E des Komete
en Hale-Bop
pp im Jahr 1
1997
begingeen die Anhäänger der US-amerikan
U nischen Sektte Heaven‘ss Gate
kollektiiven Selbstm
mord, weil sie
s annahm
men, dass sicch dahinter ein
Raumscchiff von Au n würde.5
ußerirdischeen befinden
Trotz vielerr Versuche und gigantischer Invesstitionen waar es
nicht geelungen, efffiziente Abw
wehrmetho
oden zu entw
wickeln, um
m einen
möglich
hen Einschlag auf der Erde
E zu verh
hindern. Diee Welt hieltt den
Atem an,
a als am 13. April 203
36, die Erde nur knapp einer Katasstrophe
mit verrheerenden Verwüstun
ngen entging. Das Radioteleskop A
Array
auf derr Rückseite des Mondees befand sicch noch im Bau und diee
Telesko
ope auf der Erde erkan
nnten die Ge
efahren zu spät.
s Der Assteroid
Apophiis6 passiertee in der für kosmische Verhältnisse geringen

5
Heaven‘ss Gate war der Name
N einer US-am
merikanischen Se
ekte, die von Marshall Herff Applewhite und
seiner Leb
bensgefährtin Bonnie
B Nettles geführt wurde. Der kollektive Selbstmord deer meisten
Sektenmitgglieder während
d des Erscheineens Hale-Bopps erregte 1997 weltweit
w großes Aufsehen.
Applewhite überzeugte 38 seiner Anhängerr zum gemeinsam
men Suizid als Weeg dazu, ihre Seellen auf eine
Reise in ein Raumschiff zu schicken. Das Raumschiff sollte siich angeblich hinter dem Kometen befinden.
ubten, Außerirdiische zu sein. Sie
Die Sektenmitglieder glau S gaben ihre Besitztümer au
uf, und die
männlichen Mitglieder derr Sekte ließen siich kastrieren. In
n Vorbereitung auf
a ihren Suizid tranken sie
Zitronensaaft, um ihre Körper rituell zu reiniigen. Sie glaubten
n auch, ihr Suizid
d werde zum Wachstum des
Internets beitragen.
b Die 39
9 Körper der Sekttenmitglieder wu
urden am 26. Määrz 1997 in ihrer Villa in der
Gemeinde Rancho Santa Fe
F (nördlich San Diegos, Kalifornien) gefunden. Der
D Tod war nach
h Einnahme
obarbital, gemisccht mit Apfelsaftt und Wodka, eingetreten.
von Pheno e Nach
h ihrem Tod wu
urde in den
Medien eiin Video gezeigtt, in dem die Kö
örper in Etagenb
betten liegend zu
z sehen waren,, ordentlich
zugedeckt mit purpurroten Decken und beschuht mit einheitlichen neuen Nike-Turnschuhen. Alle hatten
auch Gepääck und Geld als „Leihgebühr“ für ihre Körper, die
e sie als „Contain
ner“ für ihre Ufo
onen-Seelen
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betrachtetten. (Aus Wikiped


dia).
6
Am 13. April 2036 wird deer Asteroid Apoph
his, benannt nach
h dem Gott der Finsternis der alteen Ägypter,
der Erde geefährlich nahe ko
ommen. Der dreih
hundert Meter große Gesteinsbro
ocken wurde 2004 entdeckt.
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Entfernung von fünfundzwanzigtausend Kilometern die Umlaufbahn
der Erde. Für eine kurze Zeit schien es unausweichlich, dass er die
Erde treffen würde.
Für Marius war es göttlicher Wille: „Die Erde und die
Menschheit bekommen eine zweite Chance, aber das
Zusammentreffen mit dem Dreizehnten ist ein Zeichen.“
Als sich der erste Schock über die Verwundbarkeit der Erde
gelegt hatte, begann man die Daten auszuwerten. Die Theorie, dass
der Asteroid nur ein toter Steinhaufen aus einer weit entfernten Ecke
des Universums wäre, erwies sich als Irrtum. Das mit den Teleskopen
Erkennbare war nur der sichtbare Kern. Auf und im Umfeld des
Asteroiden fanden gewaltige elektronische Entladungen und
Gasausbrüche statt. Der Asteroid war in Wirklichkeit ein durch die
Unendlichkeit des Alls rasendes, monströses Energie-Kraftwerk. Bei
einer Kollision mit der Erde wäre nicht nur eine Einschlagenergie von
mehr als zweitausend Megatonnen TNT, der vierzigfachen
Sprengkraft der größten von Menschen verursachte
Nuklearexplosion, freigesetzt worden, sondern es hätten auch
weitere Detonationen mit unvorstellbaren Auswirkungen
stattgefunden. Mindestens ein Drittel des Lebens auf der Erde wäre
bei einem Impact vernichtet worden. Als Wissenschaftler Szenarien
mit den möglichen Schäden entwickelten, war es schnell erkennbar,
dass im Vergleich dazu, alle bekannten Tsunamis, Erdbeben und
Hurrikane nur harmlose Naturerscheinungen waren. Die Angst saß

Als man seine Bahn vermaß, ergab sich eine Wahrscheinlichkeit von 1:50 oder zwei Prozent, dass er mit
der Erde kollidieren könnte.

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tief, dass sich so ein Ereignis wiederhole


w n könnte. Es
E gab die
unterscchiedlichsteen Überlegu
ungen, um zukünftig
z die möglichen
Schädeen zu begren
nzen. Aber durch die unberechen
u baren Bahn
nen der
Asteroiiden war ess mit dem bis dahin vorrhandenen, technischeen
Know-h
how nicht möglich,
m wirrkungsvolle Schutz- und
d
Evakuieerungsmaßn
nahmen zu ergreifen. Realistisch
R b
betrachtet w
war es
nur ein
ne Frage derr Zeit, bis eine verheerende Katasttrophe mit
planetaarem Ausmaaß die Erde treffen würde.
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Natur

„Du fragst dich, ob es göttliche Wahrheit und Gerechtigkeit


gibt? Besser du fragst, ob Logik und Wissenschaft jemals wahr sein
können? Gott und Wissenschaft sind Todfeinde, sie vertragen sich
nicht und sie werden sich niemals akzeptieren, aber sie gehören
zusammen. Vom Standpunkt der Wissenschaft darf und kann es
göttliches Wirken nach menschlichen Werten nicht geben. Aber
wenn Gott alles geschaffen hat, dann ist jede Wissenschaft nur eine
von Gott geduldete Episode in der Menschheitsgeschichte. Gott
duldet unsere Versuche, mit Wissenschaft zu erklären, was keiner
Erklärung bedarf, solange wir ihm nicht zu nahe kommen. Denn Gott
ist die universelle Wahrheit und der höchste Richter.
Du zweifelst am Willen Gottes? Hast du aus einem eitlen
Wahn heraus, auf einen gütigen, toleranten und neugierigen Gott
geschlossen? Auf einen Gott der zulässt, dass wir nach ihm und
seiner Gerechtigkeit forschen? Was würdest du sagen, wenn du eines
Tages feststellst, dass Gott den Menschen nicht nach seinem
Ebenbild, sondern Gott von den Menschen nach deren Vorstellungen
geschaffen worden ist? Wäre der Gott, dem wir vertrauen und auf
dessen Güte wir hoffen, dann nicht ungerecht, willkürlich,
machtbesessen und grausam? Wie könnten wir dann von so einem
Gott Wahrheit und Gerechtigkeit, Wissen und Frieden, so wie wir es
mit jeder Faser unseres Herzens herbeisehnen, erwarten?“
Noui

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Sommer 208
86

Niemand hatte
h den kleineren Erd
dstößen, diee seit dem
Frühsommer in gaanz Italien zu spüren waaren, großee Bedeutungg
zugemeessen. Es war wie ein kurzer
k Schlaaf mit herrlichen Träum
men,
und das Erwachen
n ein langsaames Sterbe
en. In den Frühjahrs- und
Sommeermonaten des Jahres 2086 fegten
n gewaltigee Stürme üb
ber das
Land. Durch
D die sin
ntflutartigen Regenfällle schwollen
n die Flüssee an
und traaten über diie Ufer. Die Dämme ko
onnten die Wassermas
W sen
nicht halten und weite
w Landsttriche ware
en wochenlaang
übersch
hwemmt.
Am Donnerstag began
nn sich der Dauerregen
D n abzuschwäächen
und hö
örte über Naacht auf. Am
m Freitagmo
orgen, es war der 13.
Septem
mber 2086, war
w keine Wolke
W mehrr am Himmeel zu sehen.. In
ganz Sü
üditalien heerrschte eine schwüle, spätsommeerliche Hitzee mit
fast vieerzig Grad und aus dem
m durchnässsten Boden stiegen neb
blige
Schwad
den des verrdunstenden
n Niedersch
hlags auf. Die lange Reggenzeit
schien endlich vorrbei zu sein..
Als am früh
hen Morgen
n die ersten
n Fischer auffs Meer hin
naus
fuhren,, sahen sie auf
a der unggewöhnlich ruhigen Waasseroberflääche
unzähliige tote Fiscche. Über dem Wasserr lag, wie ein
ne unsichtb
bare
Wolke, ein schwefflig stinkend
der Gasgeru
uch. Am Freeitagabend, kurz
vor 21:00 Uhr konnte man am
m Ätna ein imposantess Naturschauspiel
beobacchten. Mäch
htige weißee Wolken um
mhüllten deen Gipfel un
nd die
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untergeehende Son
nne beleuch
htete den Berg glutrot. In der Nacht
8, das stärkste der
erschüttterte ein Erdbeben deer Stärke 6,8
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vergangenen hundert Jahre, die Region. Die Erschütterungen waren
so stark, dass sie bis ins weit entfernte Rom zu spüren waren. Es gab
große Schäden an Häusern, Straßen und Brücken, aber nur wenige
Tode und Verletzte. Aus alten Überlieferungen wusste man, dass das
Erdbeben mit den Aktivitäten des Vulkans zusammen hing. Da der
Ätna schon immer vulkanische Aktivitäten zeigte, die sich mit
scheinbaren Ruhephasen abwechselten, nahm man das Phänomen
zwar ernst, aber nach Auswertung der Daten der wenigen noch
intakten Messstationen gab es keine Warnung an die Bewohner der
umliegenden Städte.
Im Tyrrhenischen Meer, fast genau zwischen den Vulkanen
Ätna und Vesuv, befindet sich in einer Tiefe von viertausend Metern
ein fast zweitausend Quadratkilometer großes, unterseeisches
Bergmassiv. Damals ragte nur der Gipfel bis auf eine Höhe von
fünfhundert Metern unter die Wasseroberfläche empor. Der in der
Tiefe des Mittelmeers schlummernde Vulkanriese Mount Marsili von
der doppelten Größe Roms und mit einer Magma-Kammer von der
Größe der Schweiz, war in der Nacht aus seinem Jahrtausende
andauernden Tiefschlaf erwacht.

Der 14. September 2086 war wieder ein sehr heißer Tag.
Bereits am frühen Samstagmorgen stiegen die Temperaturen auf
über 30 Grad. In der strahlenden Vormittagssonne konnte man ein
seltenes Naturschauspiel beobachten. Der Gipfel des Ätna war weiß,
als ob in der Nacht frischer Schnee gefallen wäre. Als die ersten
Neugierigen aufbrachen und versuchten, die Ursache festzustellen,

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______

gelang es ihnen nicht, bis zum


m Gipfel vorrzustoßen. Die
D einzige,
begehb
bare Aufstieegsstelle waar auf halber Höhe blocckiert. Überr Nacht
war wiee von einer mächtigen Hand herausgedrückt, ein riesigeer, fast
fünfzig Meter hoher Fels aus dem Berg gewachsen.
g Niemand kkonnte
den glaatt geschliffeenen schwaarzen Fels umgehen.
u Dazu traten aaus
Felsspaalten und üb
ber fünfhun
ndert Neben
nkratern ho
ochgiftige Gase
aus. Deer Druck derr entweicheenden Gase
e war so starrk, dass sich
h an
manchen Stellen Geröll
G aus dem
d Berg zu
u lösen begaann. In der
flimmeernden Mittagshitze sah
h es aus, alss ob die Berrghänge ein
n
amüsan
ntes Spiel trrieben. Kleine Steine scchwebten kurz
k in der LLuft
oder ro
ollten langsaam die Abhänge hinunter. Am Nacchmittag ko
onnte
man killometerweiit ein anhalttendes Don
nnergrollen hören.
In der Nach
ht vom 14. zum
z 15. Sep
ptember 20
086 explodieerte der
Ätna. Die
D Wucht der
d Detonattion, verursaacht durch den
entweichenden Drruck im Inneern des Vulkans, riss faast die ganzze
Bergspitze weg. Daas Schauspiiel am nächtlichen Him
mmel sah au
us, als
ob ein großer,
g feuerroter Draache mit sieben Köpfen
n und zehn
Hörnerrn sich seineen Weg aus dem Berg kämpfen
k würde, um sich
dann mit
m glühendeen Schlangeen den Bergg hinab zu wälzen.
w Auch im
weit en
ntfernten Ro
om, im Vatikan konnte
e man ein niie zuvor
geseheenes Naturschauspiel am Himmel beobachten
n. Ein
aufzieh
hender Sturm schien eine mächtigge Wolke vo
or sich
herzutrreiben. Sie war
w von ein
nem hellen Schein
S umggeben und B
Blitze
zuckten
n aus ihr. Daann brach sie
s auf und aus
a ihrem Innern leuch
htete
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ein helles Licht wiee der Glanz von gleißendem Gold.. In der Naccht
konntee man sogarr aus weiterr Entfernungg einen straahlen weißeen
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Feuerball beobachten, der minutenlang am Himmel stillzustehen
schien und dann wie eine gespenstisch erscheinende Blume über
dem Berg und der Region stand. Die Menschen fielen auf die Knie
und begannen zu beten.
Am frühen Sonntagmorgen des 15. September 2086, bei
Sonnenaufgang stand eine fast unbeweglich erscheinende, mehrere
Kilometer hohe Rauchsäule über dem Ätna, die wie dichter Rauch aus
einem riesigen Ofen herausquellen und zur Sonne aufsteigen wollte.
Die Bergspitze hatte sich verändert und erinnerte an einen
zerstörten, faulenden Zahn. Die Menschen beobachteten fasziniert
das Schauspiel. Einen Vulkanausbruch in dieser Größenordnung hatte
es seit Menschengedenken nicht gegeben. Aber alles spielte sich
noch am Gipfel ab und die örtlichen Behörden und die
Bürgermeisterinnen der umliegenden Städte und Dörfer sahen
keinen Grund, die Menschen zu evakuieren. Zur Sicherheit und damit
keine Unruhen ausbrechen konnten, wurden große Armeeeinheiten
an den Vulkan herangeführt.
Am Abend des 15. September begann sich die Rauchsäule zu
verändern. Sie brach langsam, fast wie in Zeitlupe in sich zusammen.
Dann begann die Tragödie. Durch den gigantischen Überdruck flossen
hochtoxische Gase über den Kraterrand in die umliegenden Täler. Die
Luft zum Atmen wurde in Sekunden verdrängt. Die schwere,
todbringende Gaswolke erstickte alles Leben im Umkreis von
fünfhundert Kilometern. Die folgende Druckwelle richtete im Umkreis
von zwanzigtausend Quadratkilometern schwere Verwüstungen an.
Bäume bogen sich wie in einem schweren Sturm, um gleich darauf

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wie riessige Fackeln


n zu brenneen. Dann sch
hoss eine Glutlawine n
nie
gekann
nten Ausmaßes die Berrghänge hinunter. Kurzz danach folgten
glühend heiße Lavvaströme un
nd begruben alles, wass sich ihnen in den
Weg stellte. Dazu kam ein tod
dbringender Regen mitt heißen
Gestein
nsbrocken, der im Umkkreis von üb
ber einhund
dert Kilomettern
niedergging. Die Sp
pitze des Ätn
na brach in sich zusammen. Auf den
Ausbru d verwandelte die meteerdicke
uch folgte eiin schwererr Taifun und
Asche, die auf den
n Dächern, Straßen
S und
d Feldern niiedergeganggen
war, in eine beton
nharte Schiccht. Erst nacch mehr als zwanzig Stu
unden
ließen die
d Eruption
nen nach. Noch
N in 2000 Kilometerr Entfernung
konntee man das Donnern
D dess Vulkanaussbruchs wah
hrnehmen. Es war
wie derr Anfang ein
ner Kettenreaktion, die
e sich verselbständigtee und
nicht mehr
m zu stop
ppen war.
Die freigesetzte Energgie des Vulkanausbruch
hs entsprach etwa
n hundertacchtzigtausend Atombomben, die vor
der von v hunderttvierzig
Jahren auf die japaanische Stadt Hiroshim
ma abgeworrfen wurde. Die
Druckw
wellen des Vulkanausbr
V ruchs waren
n bis in fünffzehntausen
nd
Kilometer Entfernung wahrneehmbar. Du
urch die Exp
plosion wurd
den
Millionen Tonnen Schwefeldioxid und Scchwefelwassserstoff und
d mehr
als einh
hundert Kub
bikkilometeer Gestein, Asche
A und Staub
S in diee
Stratossphäre geschleudert un
nd verdunke
elten den Himmel.
H Dazzu
kamen ungeheuree Mengen einer Mischu
ung von Koh
hlendioxid,
Salzsäu
ure und Wassserdampf, die sich in der
d Stratosphäre verteeilten.
In einem Umkreis von eintaussend Kilome
etern brach
h für drei Taage eine
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finsteree Nacht an. Tief hängende, schwarze Aschew


wolken zogen über
ntinente. Zeeitweilig war ein Drittel der Erdkuggel mit eineer
die Kon
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dichten Wolkendecke bedeckt. Es war, als ob zwei gegensätzliche
Naturgewalten einen aussichtslosen Kampf gegeneinander führen
wollten.
Zwei Tage nach dem Ausbruch des Ätna brach der Mount
Marsili aus. Das Meer schien zu kochen und Monsterwellen bis zu
fünfundsechzig Metern Höhe schossen über die Küstenregionen und
verwüsteten mit ihren Brechern alles, was sich ihnen in den Weg
stellte. Ein Gebiet von über hunderttausend Quadratkilometern mit
Menschen und Tieren, mit Städten und Dörfern, wurde durch die
Wassermassen zerstört.
Die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. Früher nahm
man an, dass mehrere Vulkanausbrüche eine Klimakatastrophe mit
einer neuen Eiszeit auslösen könnten. Entgegen aller Prognosen
sanken die Temperaturen nicht gleichmäßig, sondern stiegen auf der
einen Erdhälfte an und fielen im dicht besiedelten Europa.
Gleichzeitig breiteten sich die Eismassen in der Antarktis aus,
während die Eisdecke in der Arktis abzuschmelzen begann. Es
dauerte nur wenige Tage, bis man überall auf der Erde die
Auswirkungen spüren konnte. Die Flutwellen hatten viele
Küstenregionen schwer getroffen. Aber jetzt stieg der Meeresspiegel
an und überflutete weite Küstenregionen. Städte wie Hamburg,
Venedig, Sankt Petersburg, aber auch Teile New Yorks versanken in
den Wassermassen. Täler begannen sich mit Wasser zu füllen und
weite Landstriche verschwanden unter einer Wasserfläche.
Die Regierungen hatten schon vor Jahren damit begonnen, die
Slums aufzulösen und die HT`s in Küstenregionen anzusiedeln. Durch

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die Katastrophe waren


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nicht mehr behandelbar. Wer nicht sofort starb, musste mit akut
anwachsenden Schäden am Gehirn rechnen, die lange Zeit
unentdeckt bleiben konnten. Der Erreger zerstörte die entscheidende
Daten verarbeitende Region im Gehirn, den Hippokampus, was zu
akutem Gedächtnisverlust führte. Aus den wenigen Überlebenden
wurden willenlose Körper ohne Erinnerung. Jetzt zeigten die Gesetze
zur Sicherung des internationalen Friedens ihre Wirkung. Der
Flugverkehr, wie auch der Schienen- und Schiffsverkehr wurde
eingestellt und landende Flugzeuge sofort zerstört. Zeitgleich hielten
Sondereinheiten mit speziell ausgebildeten Biofrauen überall auf der
Welt Züge auf freier Strecke an. Die Züge und Gleise wurden
gesprengt. Schiffe konnten nicht mehr anlegen, weil die
Hafeneinfahrten durch versenkte Schiffe blockiert waren. Ein
allgemeines Ausgangs- und Reiseverbot betraf nicht nur bestimmte
Tages- oder Nachtzeiten, sondern auch die Orte. Jede Stadt war
praktisch abgeriegelt. Brücken, Straßen und Schienenwege waren
gesperrt oder wurden innerhalb weniger Tage gesprengt. Zur
Sicherung der öffentlichen Ordnung sollte jeder an dem Ort bleiben,
an dem er sich befand. Immer in der Gefahr, dass das Wasser noch
ansteigen würde, zu erfrieren, der Pest oder der Gewalt der
Stärkeren zum Opfer zu fallen.

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R
Raoul Yanniik

m Oktober 1950
Geboren im 1 in der damals besschaulichen
n,
schwäb
bischen Kleiinstadt Sind
delfingen. Nach Abitur und Ausbild
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schlosss sich ein län
ngeres, aus heutiger Sicht ziemlich
h nutzloses
Studium
m in Berlin an.
a Heute, nach
n einer kurzen
k Ehe und andereen
Missgeschicken lebe ich aus Lebens-
L und
d Liebesgrün
nden in Essen. Ich
schreib
be Essays, Kurzgeschich
hten und Ro
omane überr die Abgrün
nde der
Seele, über
ü die Irrw
wege der Liiebe, über das
d was sein
n könnte un
nd was
ist.

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nik
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