Republica 2010

re:publica 2
1
0
0
What‘s next?
Wie die Netzwerke Wirtschaft und
Gesellschaft revolutionieren
Prof. Dr. Peter Kruse
1
WHAT‘S NEXT?
Kurze Vorstellung
Lebens- und Forschungsthema seit mehr als drei Jahrzehnten
How can people and

computers be connected
gegründet im Oktober 2006 so that – collectively –
they act more intelligently
than any individuals, groups,
or computers have ever
Massachusetts Institute of Technology done before?
2
re:publica 2
1
0
0
Kampf kultureller Wertewelten

Warum polarisiert das Internet die Gesellschaft?
Verschiebung der Machtverhältnisse

Warum verändert das Internet Wirtschaft und Politik?
3
WHAT‘S NEXT?
4
WHAT‘S NEXT?
2008 2009
5
WHAT‘S NEXT?
Friedensnobelpreis
für das Internet?
2006 2010
6
WHAT‘S NEXT?
7
WHAT‘S NEXT?
Top Gesprächsthemen in Talk-Shows zur Zeit:

Begünstigt das Zölibat sexuellen Missbrauch?
Wie gefährlich ist das Internet?
Internetbewertung
als Glaubensfrage?
8
WHAT‘S NEXT?
Die Schärfe des

Disputes pro und
Hypothese contra Internet ist
1. Indikator für die
Existenz unzurei-
chend reflektierter
Wertedifferenzen.
9
WHAT‘S NEXT?

Die unbewussten Bewertungen im limbischen System bestimmen unser Handeln.
kortikales System Berlitz
(Berater)
schnelles und explizites
Lernen und Umlernen
(detailliert, instabil)
rational und bewusst
intuitiv und unbewusst
langsames und implizites
Lernen und Umlernen
(ganzheitlich, stabil)
(Entscheider)
Guardian
limbisches System
10
WHAT‘S NEXT?

Die unbewussten Bewertungen im limbischen System bestimmen unser Handeln.
Max-Planck
Gesellschaft
11
WHAT‘S NEXT?

Die intuitive Musterbildung Einzelner bildet die Basis; reicht aber nicht mehr aus.
Das Individuum liefert nur einen Messpunkt. Die Analyseeinheit ist das Kollektiv.
Erst die Analyse der
unbewussten
Bewertungen vieler
Menschen
erlaubt die
kulturelle Schätzung von
Wertewelten Trends und die
Vorhersage von
kulturellem Wandel.
12
WHAT‘S NEXT?
Die Messung kultureller …recht anspruchsvolles

Wertewelten ist ein… Methodenproblem
kulturelle
Wertewelten
limbische Präferenzen
Meinungen und Haltungen

direkt messbares Verhalten
13
WHAT‘S NEXT?
Sample „heavy users“ (n = 191)

Geschlecht:
männlich
Alter:
n = 103
weiblich n = 88 14 - 19 n = 50
20 - 29 n = 58
Haushalts-Nettoeinkommen:
30 - 39 n = 40
< 1.500 € n = 72 40 - 49 n = 24
1.500 € bis < 3.000 € n = 78
50 + n = 19
3.000 € und mehr n = 41
14
WHAT‘S NEXT?
x-y-Ansicht des Raumes.

Intransparenz und Verlässliche Information
Bevormundung und Beziehungen
Perspektive 1
Überforderung Dynamik verstehen

und Oberflächlichkeit und aktiv mit gestalten
160°
x-y-Ansicht des Raumes. 15
WHAT‘S NEXT?

Perspektive 2

175°
WHAT‘S NEXT?

3000 zu 78 Themencluster

WHAT‘S NEXT?
z-y-Ansicht des Raumes.

Entschleunigung Datenschutz
fundierte Analyse Vertrauen aufbauen
geprüfte Richtigkeit stabile Beziehung
echte Begegnung Einfühlungsvermögen
geschützter Raum neugierig auf Neues
Qualitätssicherung Informationszugang
Verlässlichkeit Ideal kollektive Intelligenz
Reputation pflegen Creative Commons
Transparenz Long Tail nutzen
Authentizität von überall ins Netz
inspirierende Vielfalt Virtualität genießen
Dynamik mit gestalten unterhalten werden
Muster verstehen Dynamik erleben
z-y-Ansicht des Raumes. 18
WHAT‘S NEXT?

fundierte Analyse Vertrauen aufbauen
geprüfte Richtigkeit stabile Beziehung
Präferenz 1
Verlässlichkeit kollektive Intelligenz
Authentizität Präferenz 2 von überall ins Netz
WHAT‘S NEXT?

fundierte Analyse + Vertrauen aufbauen
geprüfte Richtigkeit Digital Visitors stabile Beziehung
geschützter Raum Präferenz neugierig auf Neues
Gespräch
Qualitätssicherung Arbeitstreffen Informationszugang
telefonieren
Reputation pflegen empfehlen Creative Commons
Transparenz kommentieren Long Tail nutzen
taggen Social Web
Authentizität bloggen
von überall ins Netz
-
twittern
WHAT‘S NEXT?

fundierte Analyse
geprüfte Richtigkeit
-
Digital Residents
Vertrauen aufbauen
stabile Beziehung
Qualitätssicherung Arbeitstreffen Gespräch Informationszugang
Verlässlichkeit telefonieren kollektive Intelligenz
Reputation pflegen empfehlen Creative Commons
kommentieren Präferenz
taggen Social Web
Authentizität bloggen
von überall ins Netz
inspirierende Vielfalt twittern Virtualität genießen
Dynamik mit gestalten + unterhalten werden
WHAT‘S NEXT?

fundierte Analyse + Vertrauen aufbauen
geprüfte Richtigkeit Digital Visitors stabile Beziehung
geschützter Raum Präferenz neugierig auf Neues
Freunde
Authentizität Kontakt von überall ins Netz
im Social Web
über Internet
Dynamik mit gestalten
Muster verstehen
- unterhalten werden
Dynamik erleben
WHAT‘S NEXT?

fundierte Analyse
geprüfte Richtigkeit
-
Digital Residents
Vertrauen aufbauen
stabile Beziehung
Präferenz
Freunde
Authentizität Kontakt von überall ins Netz
im Social Web
über Internet
Dynamik mit gestalten + unterhalten werden
WHAT‘S NEXT?
Digital Visitors (n = 92) Digital Residents (n = 99)

1,0
persönliches Gespräch
klar bevorzugt
Nähe zu persönlicher Präferenz
persönliches Gespräch
Kontakt über Internet
beides gleich attraktiv
Kontakt über Internet

eher problematisch
0,3
24
WHAT‘S NEXT?

1,0
Übereinstimmung bei der Einschätzung der Demokratie
meine Wählerstimme
direkte Demokratie
direkte Demokratie meine Wählerstimme
repräsentative Demokratie
repräsentative Demokratie
Parteipolitik Parteipolitik
0,3
25
WHAT‘S NEXT?

1,0
Differenzen bei der Einschätzung der Rolle des Internets
Flashmob organisieren
Online-Petition
twittern
Online-Petition
Flashmob organisieren
Parteipolitik Parteipolitik
twittern
0,3
26
WHAT‘S NEXT?
Digital Residents (Don‘ts)

auf kostspielige alte Beschaffungswege angewiesen
Wertewelt Digital Visitors (Do‘s)
Zeit für tief gehende Auseinandersetzung investieren
durch unzeitgemäße Form zu viel Aufwand erfordern
von dem aktuellen Geschehen abgekoppelt werden
Internet eine stabile Basis für gegenseitige Offenheit schaffen
über geteilte Lebenswege Wertekonsens absichern
Möglichkeiten menschlicher Kontakte einschränken Gesprächspartner charakterlich einschätzen können
Stillstand über Monotonie und Langeweile erzeugen erst eine tragfähige geteilte Wirklichkeit aushandeln
über Intransparenz und Verfälschung manipulieren seine persönlichen Daten und Privatsphäre schützen
mit Zugangsbeschränkung und Zensur mächtig sein authentische Begegnung mit realen Personen haben
widerwillig lästige und langweilige Pflicht abarbeiten Vertrautheit durch langfristige Beziehungen herstellen
distanziert und verdeckt eigene Interessen verfolgen schnell und aktuell praktische Informationen kriegen
Vertrauensbasis durch fehlendes Profil erschweren präzise Informationen mit echtem Tiefgang anbieten
geteilte Don‘ts geteilte Do‘s
den Empfänger über Monologisieren passiv machen neugierig die explodierenden Möglichkeiten erkennen
durch unverbindliches Driften zum Stillstand kommen Bewertungs- diszipliniert die Richtigkeit von Aussagen überprüfen
zu viel Zeit mit Informationsbeschaffung vergeuden
oberflächlich Unterhaltsames so nebenbei inhalieren
raum sich einhundert Prozent auf etwas verlassen können
ungehindert Zugang zu Informationsströmen erhalten
ohne echte Bewertung Informationschaos erzeugen eine lebendige und emotionale Beziehung eingehen
hilflos in nicht kontrollierbaren Datenfluten versinken Unterschiedlichkeit als Quelle der Inspiration nutzen
strukturbedingt kriminelle Machenschaften befördern über Austausch und Empfehlung gut am Ball bleiben
nicht ungefährliche Realitätsverzerrung akzeptieren verbindliches Set von Werten und Regeln einhalten
absichtlich ausgedachte Scheinidentitäten aufbauen gestaltend in Gesellschaftsdynamik eingreifen wollen
mit distanzierter Anonymität Scheinwelten erschaffen unkompliziert interessante Kontakte knüpfen können
nur wie unpersönliche Zweckgemeinschaft handeln privat wie beruflich ständig auf dem Laufenden sein
viel zu naiv mit seinen persönlichen Daten umgehen (n = 191) von Überall schnell ohne Aufwand ins Netz kommen
Wettbewerb egoistischer Selbstvermarkter anheizen nahezu kostenfrei von globaler Kreativität profitieren
Kommunikation auf das Niveau von Klatsch drücken Heavy Users komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben
Digital Visitors (Don‘ts) Digital Residents (Do‘s)

27
WHAT‘S NEXT?

durch unverbindliches Driften zum Stillstand kommen diszipliniert die Richtigkeit von Aussagen überprüfen
zu viel Zeit mit Informationsbeschaffung vergeuden sich einhundert Prozent auf etwas verlassen können
oberflächlich Unterhaltsames so nebenbei inhalieren ungehindert Zugang zu Informationsströmen erhalten
Kommunikation auf das Niveau von Klatsch drücken Digital Visitors komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben

28
WHAT‘S NEXT?

Wertewelt Digital Visitors
Was Digital Visitors (Do‘s)
wollen (Do‘s)
Internet
eine stabile Basis für gegenseitige Offenheit schaffen
seine persönlichen Daten und Privatsphäre schützen
Möglichkeiten menschlicher Kontakte einschränken Gesprächspartner charakterlich
Gesprächspartner einschätzen können
charakterlich einschätzen können
authentische Begegnung mit realen Personen haben
mit Zugangsbeschränkung und Zensur mächtig sein
erst eine tragfähige authentische
geteilte Wirklichkeit aushandeln
Begegnung mit realen Personen haben
widerwillig lästige und langweilige Pflicht abarbeiten Zeit für tief gehende Vertrautheit
Auseinandersetzung investieren
durch langfristige Beziehungen herstellen
distanziert und verdeckt eigene Interessen verfolgen schnell und aktuell praktische Informationen
schnell und aktuell kriegen
praktische Informationen kriegen
Vertrauensbasis durch fehlendes Profil erschweren Vertrautheit durch langfristige Beziehungen
präzise Informationen herstellen
mit echtem Tiefgang anbieten
geteilte Don‘ts präzise Informationen mit echtem Tiefgang geteilte
anbietenDoes
durch unverbindliches Driften zum Stillstand kommen
diszipliniert die Richtigkeit von Aussagen überprüfen
Was Digital Visitors nicht wollen (Don‘ts)
absichtlich ausgedachte Scheinidentitäten aufbauen
hilflos
hilflos inkontrollierbaren
in nicht nicht kontrollierbaren Datenfluten versinken
Datenfluten versinken Unterschiedlichkeit als Quelle der Inspiration nutzen
Kommunikation
strukturbedingt auf das Niveau
kriminelle Machenschaften befördernvon Klatsch drücken über Austausch und Empfehlung gut am Ball bleiben
mitungefährliche
nicht distanzierter Anonymität
Realitätsverzerrung Scheinwelten erschaffen
akzeptieren verbindliches Set von Werten und Regeln einhalten
nicht ungefährliche Realitätsverzerrung akzeptieren
nur wie unpersönliche Zweckgemeinschaft handeln
ohne
viel zu naivechte Bewertung
mit seinen Informationschaos
persönlichen Daten umgehen erzeugen
(n = 99) von Überall schnell ohne Aufwand ins Netz kommen
strukturbedingt
Wettbewerb kriminelle Machenschaften
egoistischer Selbstvermarkter anheizen befördern nahezu kostenfrei von globaler Kreativität profitieren
viel zu naiv
Kommunikation mitNiveau
auf das seinen persönlichen
von Klatsch drücken Digital Visitors
Daten umgehen komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben
Digital
Wettbewerb Visitors (Don‘ts)Selbstvermarkter anheizen
egoistischer Digital Residents (Do‘s)
29
WHAT‘S NEXT?

Kommunikation auf das Niveau von Klatsch drücken Digital Residents komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben

30
WHAT‘S NEXT?
Digital Residents
Was Digital (Don‘ts)
Residents nicht wollen (Don‘ts) Wertewelt
Digital Visitors (Do‘s)
Internet
distanziert und verdeckt eigene Interessen verfolgen
durch unzeitgemäße
Möglichkeiten Form
menschlicher Kontakte zu viel
einschränken Aufwand erfordern Gesprächspartner charakterlich einschätzen können
mit Zugangsbeschränkung und Zensur mächtig sein
Möglichkeiten menschlicher Kontakte einschränken
Stillstand
widerwillig lästigeüber Monotonie
und langweilige und Langeweile erzeugen
Pflicht abarbeiten Vertrautheit durch langfristige Beziehungen herstellen
über Intransparenz
distanziert und Verfälschung
und verdeckt eigene Interessen verfolgen manipulieren schnell und aktuell praktische Informationen kriegen
Vertrauensbasis
Vertrauensbasis durch
durch fehlendes Profilfehlendes
erschweren Profil erschweren präzise Informationen mit echtem Tiefgang anbieten
geteilte Don‘ts
von dem aktuellen Geschehen abgekoppelt werden geteilte Do‘s
widerwillig lästige und langweilige Pflicht abarbeiten
oberflächlich Unterhaltsames so nebenbei inhalieren Was Digital Residents
ungehindert wollen (Do‘s)
Zugang zu Informationsströmen erhalten
ohne echte Bewertung Informationschaos erzeugen
gestaltend in Gesellschaftsdynamik eingreifen wollen
eine lebendige und emotionale Beziehung eingehen
hilflos in nicht kontrollierbaren Datenfluten versinken nahezu kostenfrei von globaler Kreativität
Unterschiedlichkeit profitieren
als Quelle der Inspiration nutzen
strukturbedingt kriminelle Machenschaften befördern über Austausch und überEmpfehlung
Austausch und gut am Ball
Empfehlung gut ambleiben
Ball bleiben
nicht ungefährliche Realitätsverzerrung akzeptieren von Überall schnell ohne Aufwand
verbindliches Set von ins Netz
Werten kommen
und Regeln einhalten
absichtlich ausgedachte Scheinidentitäten aufbauen
eine lebendige und gestaltend
emotionale in Gesellschaftsdynamik eingreifen wollen
Beziehung eingehen
nur wie unpersönliche Zweckgemeinschaft handeln
komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben
privat wie beruflich ständig auf dem Laufenden sein
viel zu naiv mit seinen persönlichen Daten umgehen (n = 99)Unterschiedlichkeit als Quelle
von Überall derohne
schnell Inspiration
Aufwand ins Netznutzen
kommen
Wettbewerb egoistischer Selbstvermarkter anheizen unkompliziert interessante Kontakte
nahezu kostenfrei knüpfen
von globaler können
Kreativität profitieren
Kommunikation auf das Niveau von Klatsch drücken Digital Residents
privat wie beruflich ständig auf dem Laufenden
komplexe Gesellschaftsdynamik sein
hautnah miterleben
Digital Visitors (Don‘ts) verbindliches Set von Werten Digital undResidents

Regeln einhalten (Do‘s)
31
WHAT‘S NEXT?

Social Web Digital Visitors (Do‘s)
(Web 2.0) eine stabile Basis für gegenseitige Offenheit schaffen
zu viel Zeit mit Informationsbeschaffung vergeuden Social Web sich einhundert Prozent auf etwas verlassen können
Kommunikation auf das Niveau von Klatsch drücken Heavy Users komplexe Gesellschaftsdynamik hautnah miterleben

32
WHAT‘S NEXT?
Gesamtbewertung des Social Web

Übereinstimmung mit den positiven Aspekten meines Lebens
Übereinstimmung mit den negativen Aspekten meines Lebens
100%
80%
70% 75%
60%
47%
40%
25%
20%
0%
Digital Visitors Digital Residents
33
WHAT‘S NEXT?
Die Verbindung von

Faktenkonsens und
Glaubens- Inkompatibilität der
krieg Bewertungsebene
führt zwangsläufig
zu kaum lösbaren
Konfliktsituationen.
34
WHAT‘S NEXT?
Der irrationale
Glaubenskrieg der
Glaubens- Experten polarisiert
krieg die Gesellschaft und
bremst die Weiter-
entwicklung in
Deutschland aus.
35
WHAT‘S NEXT?
Alterspezifische Verteilung der Wertepräferenzen

Digital Visitors
Digital Natives
Digital Residents
100%
80% 45 42
48 53 58
60%
40%
52 55 58
48 42
20%
0%
unter 20 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50 Jahre plus
36
WHAT‘S NEXT?
Die Unterschiede
in den Werte-
Digital präferenzen der
Natives? interviewten „heavy
user“ sind nicht
altersspezifisch =
Kulturraum Internet.
37
re:publica 2
1
0
0

Warum polarisiert das Internet die Gesellschaft?

Warum verändert das Internet Wirtschaft und Politik?
38
WHAT‘S NEXT?
Die Veränderungen
durch das Internet
Hypothese sind systembedingt
2. und daher außer
durch Abschaltung
des Netzwerkes
nicht zu stoppen.
39
WHAT‘S NEXT?
Drei zentrale Faktoren zur Wirkungssteigerung in Netzwerken:
1. die Zahl der Netzknoten und deren Verbindungen

(hohe Koppelungsdichte)
2. der Grad der Spontanaktivität der Knoten im Netz
(starkes Grundrauschen)
3. das Vorhandensein länger kreisender Erregungen
(dynamische Engramme)
40
WHAT‘S NEXT?
Die Social Software

des Web 2.0 ist
Hypothese ein Angriff auf die
3. etablieren Regeln
der Macht und er-
zwingt ein grundle-
gendes Umdenken.
41
WHAT‘S NEXT?
Übertragung der drei Wirkfaktoren auf die Internetentwicklung
1. die Zahl der Netzknoten und deren Verbindungen

(hohe Koppelungsdichte)
Wege der Vernetzung: Wie? und Wie viele?
2. der Grad der Spontanaktivität der Knoten im Netz
(starkes Grundrauschen)
Motive für Vernetzung: Warum? und Wozu?
42
WHAT‘S NEXT?

Die durchschnittliche tägliche Verweildauer der deutschen Online-Nutzer (in Min.)
160
Verweildauer (in Min.) Der erste
Zugangs-Boom Internet-Boom
140
basierte auf der
120 Faszination, Zugang
100
Ich bin drin zu Information
zu haben:
80
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 1998–2009
Explosions-Metapher
Commercial 1999
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 (Sun Microsystems)
43
WHAT‘S NEXT?

Die durchschnittliche tägliche Verweildauer der deutschen Online-Nutzer (in Min.)
160
Verweildauer (in Min.) Der gerade erst
Zugangs-Boom durchstartende
140
Beteiligungs-Boom
120 addiert zur Dichte
100 der Vernetzung
Beteiligungs-Boom die Spontanaktivität.
80
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 1998–2009
Jetzt geht‘s richtig los
2009
1998 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
44
WHAT‘S NEXT?
Re-Tweets als nachhaltig kreisende Erregungen

16.01.10
Facebook
führt
Re-Tweet
Funktion ein
45
WHAT‘S NEXT?
Übertragung der drei Wirkfaktoren auf die Internetentwicklung
1. extrem hohe Koppelungsdichte

2. kritisch anwachsende Spontanaktivität
3. Auftreten nachhaltig kreisender Erregungen
hohe Wahrscheinlichkeit der Entstehung von

Autokatalyse durch emotionale Resonanzen Coca Cola
46
WHAT‘S NEXT?
erste Woche > 5 Mio Downloads

47
WHAT‘S NEXT?
27.01.10 Resonanzwelle:
177.000 Tweets in der
ersten Stunde nach Apples
iPad-Ankündigung
48
WHAT‘S NEXT?
früher
stand jedes starke individuelle
Warum Handlungsmotiv („Warum?“)
vor der Aufgabe, selbst aktiv
sucht nach geeigneten Formen der
Wie Vernetzung („Wie?“) zu suchen:
Handlungsmotiv
sucht Netzwerk
49
WHAT‘S NEXT?
Bürgerprotest gegen die Volkszählung im Mai 1987

Bundesregierung startet teuerste Akzeptanzkampagne aller Zeiten.
(46 Mio DM)
Die Bürger benutzten Geldscheine als Protestmedium.

50
WHAT‘S NEXT?
Bürgerprotest gegen die Volkszählung im Mai 1987

Bundesregierung startet teuerste Akzeptanzkampagne aller Zeiten.
(46 Mio DM)
Die Volkszählung wird von großen Bevölkerungsteilen boykottiert.

51
WHAT‘S NEXT?

Geldscheine sind aufgrund ihrer Umlaufgeschwindigkeit ein
hervorragendes Vernetzungsmedium und können daher wie
das Internet Selbstaufschaukelung erzeugen (Schneeballeffekt)
Iran Der Bürgermeister von

Teheran Morteza Talai
fordert die Bevölkerung
auf, derart beschriftete
Geldscheine nicht mehr
anzunehmen (Okt. 09).
Gegenwärtig benutzen die Oppositionellen im Iran das Prinzip.

52
WHAT‘S NEXT?
heute
steht jedem noch so zaghaft
Wie formulierten Handlungsmotiv
(„Warum?“) über die allgegen-
sucht wärtigen Netzwerke stets ein
Warum mächtiges „Wie?“ zur Seite:
Netzwerk sucht
Handlungsmotiv
53
WHAT‘S NEXT?
über 5000 Partygäste

15.07.2009
folgen dem Aufruf
von Christoph Strüber
auf „MeinVZ“ zu
einer Beach-Party
nach Westerland
54
WHAT‘S NEXT?
Franziska Heine: Petition

gegen die Indizierung und
Sperrung von Internetseiten
aktiviert überraschend
in wenigen Tagen
134.015 Unterstützer
55
WHAT‘S NEXT?
Revolution 2.0:
Die Macht
verschiebt sich
1999 / 2009 immer mehr
vom Anbieter auf
den Nachfrager.
56
WHAT‘S NEXT?
„Märkte sind Gespräche“

1999 vor 10 Jahren formuliert
…
aber die tatsächliche
Veränderung der
Gesellschaft beginnt
gerade erst
57
WHAT‘S NEXT?

Am Morgen des
17.03.10:
Greenpeace vs. Nestlé
Indonesisches Palmöl vernichtet Orang Utan Lebensraum
Greenpeace
startet Aktionen
und stellt Video Am Abend des 17.03.10:
auf Youtube ein Nestlé in Panik: Löscht
Greenpeace-Videos “Give
the Orang-Utan a break”
vom Youtube-Channel
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
58
WHAT‘S NEXT?
18.03.10: Nestlé reagiert: Konzern

lässt verlauten, dass die direkten
Palmöl-Lieferverträge mit der Sinar Mas
Gruppe in Indonesien ausgesetzt sind.
19.03.10: Nestlé lässt die größte
Kitkat-Fanseite auf Facebook -
etwa 700.000 Fans - löschen
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
59
WHAT‘S NEXT?
22.03.2010
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
60
WHAT‘S NEXT?
Quelle:
blog.sysomos.com
22.03.2010
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
61
WHAT‘S NEXT?
24.03.10: Greenpeace stellt

zweiten Spot bei Youtube ein.
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
62
WHAT‘S NEXT?
09.04.2010
17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.
63
WHAT‘S NEXT?
Kunden beeinflussen die Strategie

von Unternehmen indem sie ihre
Einkaufsmacht gezielt über Internet-
auktion und Flashmob organisieren:
(in Deutschland: carrotmob.de)
64
WHAT‘S NEXT?
Schweiz
65
WHAT‘S NEXT?
Google Maps
Mit dem Handy

lesbarer Aufkleber
mit Barcode im
Schaufenster
66
WHAT‘S NEXT?
Motive für Vernetzung: Warum? und Wozu?

Erstes Motiv (Zugangs-Boom):
Teilhabe am unbegrenzten Reichtum von Informationen
Zweites Motiv (Beteiligungs-Boom):
Eigene Kreativität einbringen und Spuren hinterlassen
Drittes Motiv (Beteiligungs-Boom):
Sich zu machtvollen Bewegungen zusammenschließen
67
WHAT‘S NEXT?

Die Macht des Konsumenten greift unmittelbar in die Unternehmensstrategie ein:
Billig um jeden Preis? Ende 2009
www.supermarktmacht.de
Supermarktketten missachten
tagtäglich Arbeits- und
Menschenrechte.
68
WHAT‘S NEXT?
Die Zeit vom 07.03.2008

Einer für Alle: Milliardär Götz Werner will,
dass jeder Bürger Grundgehalt bekommt
Tagesspiegel vom 23.10.2009
Drogeriemarktkette DM mit Umsatzrekord
Spiegel.de am 08.08.2009
Schlecker büßt eine Milliarde Umsatz ein
Spiegel.de vom 01.11.2010
Discounter Schlecker lenkt ein und stoppt
Billig-Leiharbeit (Ausbeuter-Vorwurf)
69
WHAT‘S NEXT?
billig ist
nicht mehr
genug
22.10.2009
70
WHAT‘S NEXT?

Die Macht des Konsumenten greift unmittelbar in die Unternehmensstrategie ein:
Schlecker will wie DM und Rossmann sein 22.01.10
Alte Strategie funktioniert nicht mehr:

Schlecker versucht sich gesund zu
schrumpfen. Es ist nur schwer
vorstellbar, dass das noch klappt.
71
WHAT‘S NEXT?
Werbeausgaben 2008 auf 2009
+
22,1
09.09.09 + %
11,4
%
Discounter machen Umsatz-Verluste
- 0,7 %
trotz Preissenkungen und zu 2008 noch - 4,1 %
einmal deutlich erhöhter Werbeausgaben Umsatzrückgang 2008 auf 2009
Die Regeln werden neu geschrieben:

Umsatzrückgang trotz erhöhtem Werbedruck und Preissenkung
72
WHAT‘S NEXT?
Das Internet führt

zur Erhöhung des
Hypothese Selbst-Bewusstseins
4. der Gesellschaft.
Eine Re-politisierung
jenseits der Parteien
ist nur konsequent.
73
WHAT‘S NEXT?
das Internet erzeugt Einsicht durch Musterbildung
Musterbildung
Ordnungsparameter-Ebene
kreiskausal
Ebene der Elementaraktivität

Einzelentscheidung
74
WHAT‘S NEXT?
Studentenprotest „unibrennt“ startet am 21.10.09

an Akademie der Bildenden Künste in Wien
Besetzung an der Studierende besetzen

Akademie der den Audimax der
bildenden Künste. Universität Wien .
400 Studierende der Uni

Wien demonstrieren im
Siegmund Freud Park.
21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 01. 02. 03.
75
WHAT‘S NEXT?
23.11.09 : Besetzungen in 98 europäischen Universitäten

76
WHAT‘S NEXT?

Turbo Agenda-Setting ohne jede Lobbyarbeit - von null auf hundert in einem Monat
Angela Merkel kündigt Bildungsgipfel an 16.11.09
Die streikenden Studenten stoßen in der Politik auf viel Verständnis
Experten beklagen handwerkliche Fehler bei der Einführung der

Bachelor-Studiengänge. Bundeskanzlerin kündigt Bildungsgipfel an.
77
WHAT‘S NEXT?

Annette Schawan will Bafög erhöhen 17.11.09
Education not for Sale:

Zehntausende Studenten und Schüler
rebellieren in ganz Deutschland
gegen das Bildungschaos.
78
WHAT‘S NEXT?

Länder wollen Bachelor-Studiengänge entschärfen 10.12.09
Bildungsentwicklung:
Die Kultusministerkonferenz der Länder
will die umstrittenen Bachelor- und
Master-Studiengänge nachbessern.
79
WHAT‘S NEXT?

Radikale Kurskorrektur angekündigt 14.01.10
Einigung mit Hochschulrektoren:

Zehn Jahre nach dem Bologna-Prozess
soll nun eine radikale Kurskorrektur
bei Bachelor und Master folgen.
80
WHAT‘S NEXT?
schnell und expansiv

auch ohne Unterstützung der alten Medien
über lifestream, twitter, facebook

81
WHAT‘S NEXT?
penetrant und dauerhaft

ohne Rückgriff auf etablierte Strukturen
eine stabile Bewegung erzeugt

82
WHAT‘S NEXT?
schlagkräftig und organisiert

ohne Hierarchie und Führungsansprüche
die Uni brennt selbstorganisiert

83
WHAT‘S NEXT?

Netzwerk und Hierarchie als sich ergänzende Systemzustände in einem Prozess:
Hierarchie
Stabilität
Umsetzung
Instabilität
Kreativität
Netzwerk
84
WHAT‘S NEXT?
Die sozialen Netze

werden die Politik
verändern:
Ihr werdet Euch
noch wünschen
wir wären
politikverdrossen.
Max Winde auf Twitter
85
WHAT‘S NEXT?

das Internet entwickelt sich vom Informationsmedium zum wirksamen Kulturraum
Union will bei Internetkompetenz aufholen 13.01.10

CDU- Wir haben viel Lehrgeld bezahlt:
Fraktions-
vizechef
Kretschmer
Enquete-Kommission im Bundestag soll
sich Gedanken über Zukunft der
digitalen Gesellschaft machen.
86
WHAT‘S NEXT?
Das Lawine donnert

bereits zu Tal.
Hypothese Überzeugungsarbeit
5. ist nicht notwendig.
Und bist Du nicht
willig, so brauch ich
…
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WHAT‘S NEXT?
Das Lawine donnert

bereits zu Tal.
Hypothese Überzeugungsarbeit
5. ist nicht notwendig.
Und bist Du nicht
willig, so brauch ich
…Geduld.
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WHAT‘S NEXT?
Innovationspreis
nextpractice GmbH
Schuppen 2 Teaching Award
Hoerneckestraße 25-31
D-28217 Bremen Finalist 2005
Tel. +49 (0)421-3355880

www.twitter.com/peter_kruse MBA-Award
office@nextpractice.de
www.nextpractice.de MUWIT-Award
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