Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 117 vom 21. Mai 2001, S. 49: Wolfgang Schäuble: "Vergeßt die Mutter nicht - Mein Ja zur Embryonenforschung" - Kein Scherz ! Der Autor ist der echte CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, der einst wegen des Parteispendenskandals zurücktreten musste, aber nun schon wieder Bundesminister ist! Die FAZ fand den Text offenbar ernsthaft des Abdruckes wert, obwohl die Argumentation gar nicht nüchtern anmutet. Oder hatte die Redaktion einfach Humor?
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 117 vom 21. Mai 2001, S. 49: Wolfgang Schäuble: "Vergeßt die Mutter nicht - Mein Ja zur Embryonenforschung" - Kein Scherz ! Der Autor ist der echte CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, der einst wegen des Parteispendenskandals zurücktreten musste, aber nun schon wieder Bundesminister ist! Die FAZ fand den Text offenbar ernsthaft des Abdruckes wert, obwohl die Argumentation gar nicht nüchtern anmutet. Oder hatte die Redaktion einfach Humor?
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 117 vom 21. Mai 2001, S. 49: Wolfgang Schäuble: "Vergeßt die Mutter nicht - Mein Ja zur Embryonenforschung" - Kein Scherz ! Der Autor ist der echte CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, der einst wegen des Parteispendenskandals zurücktreten musste, aber nun schon wieder Bundesminister ist! Die FAZ fand den Text offenbar ernsthaft des Abdruckes wert, obwohl die Argumentation gar nicht nüchtern anmutet. Oder hatte die Redaktion einfach Humor?
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 117, 21. Mai 2001, S.
49:
Vergeßt die Mutter nicht
Mein Ja zur Embryonenforschung / Von Wolfgang Schäuble Das Embryonenschutzgesetz definiert den Die ethisch-rechtliche Normsetzung begründet sich Beginn menschlichen Lebens mit der auf die Einzigartigkeit menschlichen Lebens, und in Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Das diesem Sinne bleibt der Bezug zur Mutter entspricht dem katholischen Lehramt und wird wesensnotwendig. Schließlich definiert auch der weithin in Philosophie, Medizin und genetische Code keinen Menschen vollständig, weil Naturwissenschaften vertreten. Auch die durch Sozialisation und eigenverantwortliche Entschlüsselung des menschlichen Genoms könnte Lebensgestaltung fortlaufende Veränderung das bestätigen. Mit der Verschmelzung von Ei- und stattfindet. Samenzelle ist das Individuum genetisch vollständig Folgerichtig regelt das Bürgerliche Gesetzbuch, definiert. Die embryonale Stammzelle ist daß Mutter eines Kindes die Frau ist, die es geboren lebensfähig unter der Voraussetzung eines günstigen hat. § 1 Abs. 1 Ziffer 2 des Umfelds, das in theologischen Überlegungen der Embryonenschutzgesetzes verbietet, daß eine Annahme entspricht. Eizelle zu einem anderen Zweck künstlich Naturwissenschaftlich können Beginn und Ende befruchtet werden darf als zu dem, eine menschlichen Lebens wohl auch als Prozeß Schwangerschaft der Frau herbeizuführen, von der verstanden werden. Entsprechend hat der die Eizelle stammt. Die Entnahme von Ei- und Gesetzgeber beim Transplantationsgesetz auf eine Samenzellen als solchen ist nicht unter Definition des Todeszeitpunktes verzichtet. Ethische Strafandrohung gestellt und die Arbeiten daran, mit und juristische Normsetzung folgen nicht zwingend Ausnahnme der Befruchtung, auch nicht. In aus naturwissenschaftlicher Erkenntnis. naturwissenschaftlichen Überlegungen wird auch Die normative Entscheidung für die nicht mehr ausgeschlossen, daß eine Verschmelzung von Ei- und Samenzelle als „Rückendeckung“ aus adulten Stammzellen zu Zeitpunkt des Beginns menschlichen Lebens embryonalen Stammzellen möglich werden könnte. begründet sich entstehungsgeschichtlich vor dem Alle diese Überlegungen sprechen dafür, den Hintergrund, daß von der Verschmelzung im Beginn menschlichen Lebens als Verschmelzung Mutterleib ausgegangen wurde und die von Ei- und Samenzelle nicht ohne Verbindung zum Abtreibungsproblematik im Blickfeld stand. Die Mutterleib zu definieren. Damit wird die pränatale Frage ist, ob das auch für eine Verschmelzung in Implantationsdiagnostik nicht legitimiert, weil jeder vitro gilt. Dafür könnte sprechen, daß so eine klare Ansatz, menschliches Leben zu manipulieren oder und frühe Grenze gezogen ist. Entsprechend sagen zu selektieren, unzulässig bleiben sollte. Aber die Moraltheologen, daß eine Verschmelzung in vitro Forschungsarbeiten an Stammzellen müßten nicht überhaupt zum Zwecke der Einpflanzung in die auf das ethische Prinzip der Güterabwägung gestützt Gebärmutter zulässig sein kann, und so regelt das werden. Viele haben in den vergangenen Monaten auch das Embryonenschutzgesetz. argumentiert, daß zunächst die Forschung an adulten Dennoch bleibt die Frage, ob es ohne Bezug zur Stammzellen ausgeschöpft werden sollte. Mutter menschliches Leben geben kann oder ob zur Aber sie haben dabei in dem „zunächst“ immer Definition menschlichen Lebens neben der eine Tür offen gelassen, und wer es mit dem Schutz Verschmelzung von Ei- und Samenzelle auch noch der Menschenwürde und der Unverfügbarkeit die Verbindung zum Mutterleib notwenig ist. Nach menschlichen Lebens ernst nimmt, muß in seinen christlichem Glauben ist Jesus Mensch nicht durch Überlegungen auch der Forderung „respice finem“ die Verschmelzung zweier Zellen, sondern durch die Rechnung tragen. Wer Forschungsarbeiten an Geburt aus seiner Mutter geworden. Das entspricht Stammzellen unter keinen Umständen legitimieren der biblisch-jüdischen Kultur, wonach Mensch ist, möchte, darf konsequenterweise auch die Ergebnisse wer von einer Frau geboren wurde. solcher Forschungen, wenn sie in anderen Ländern Die Besonderheit menschlichen gegenüber durchgeführt werden, für sich nicht akzeptieren, anderem Leben ist eine qualitative und nicht nur wenn er sich nicht dem gegen Pontius Pilatus eine quantitative, theologisch die gerichteten Vorwurf, die Hände in Unschuld zu Gottebenbildlichkeit und philosophisch die waschen, aussetzen will. Menschenwürde. Menschliche Gene sind Vielleicht wird die Überlieferung der großen weitestgehend mit Genen von anderen Lebewesen monotheistischen Religionen, daß der Mensch ohne identisch, was der Geschichte der Evolution die Mutter nicht gedacht werden kann, der entspricht. Der Qualitätssprung zwischen Leben im Einzigartigkeit beziehungsweise dem Mysterium allgemeinen und menschlichem Leben im menschlichen Lebens am Ende doch gerechter. besonderen ist aus der Evolution nicht und überhaupt nicht naturwissenschaftlich zu begründen. Der Autor ist Mitglied des CDU-Präsidiums.