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Schwachstelle Schilddrüse und Brustkrebs

Stand / Letzte Aktualisierung durch Elisabeth Rieping 18.05.2008

Stichworte: Hashimoto Thyreioditis, Nachtlicht, Lichtverschmutzung, Prolaktin, Stress, Selenmangel, Selen, Natürliche Killerzellen, Ursachensuche,
Progesteron, Kortison.

Hinweis: Diese Seite enthält eine Patientinnengeschichte aus der Betroffenenperspektive. Behandlungsratschläge haben narrativen Charakter, für
Elisabeth Riepings Hinweise fehlen leider die notwendigen Studien [Evidenzbasierung!], um zu zeigen, dass die hier erzählte eindrucksvolle
Geschichte sich wiederholen lässt. Der Artikel ist unabhängig von der Patientinnengeschichte zu Brustkrebs interessant im Zusammenhang von
Schilddrüsenerkrankungen.

Forum
Erikas Schwachstelle war immer ihre Schilddrüse. Man sollte allerdings nicht wirklich
immer sagen. Denn die Probleme mit der Schilddrüse fingen mit etwa 13 Jahren an. Das
ist in etwas die Zeit der ersten Periode. In dieser Zeit beginnt die rhythmische Synthese der
Zyklushormone. Der genaue Rhythmus der Periode wird durch das Mondlicht gesteuert.
Das funktioniert bei uns oft nicht mehr, weil durch künstliche Lichtquellen, wie Schilddrüsenentzündungen und
Straßenlaternen oder Fernsehapparate, die Wirkung des Mondlichtes gestört wird und die Brustkrebs
Anpassung des Fruchtbarkeitsrhythmus an die Jahreszeit nicht mehr erfolgt. Bei Frauen
die Brustkrebs bekommen, ist diese Lichtregulation oft gestört (Lewy H 2007).

Wenn mit dem Einsetzen der Periode Schilddrüsenprobleme beginnen, spricht das dafür,
dass die Probleme mit diesen Hormonen zusammenhängen. Erika hatte also seit der ersten
Periode Schilddrüsenprobleme. Die Schilddrüse vergrößerte sich, entwickelte Zysten. Ein
diffuses Struma, mal Unter- und mal Überfunktion. Erika nahm über 25 Jahre
Schilddrüsenmedikamente wie L-Thyroxin oder Prothyrid.

Sie kann sich aber nicht erinnern, Kortison bekommen zu haben. Aber man kann auch auf
andere Weise an einen erhöhten Kortisolspiegel kommen. Bei autoimmunen
Schilddrüsenkrankheiten (wie Hashimoto-Tyreoiditis) ist nämlich das Interleukin-
6 erhöht (Papanas N 2006), das seinerseits zu einer die Tumorabwehr unterdrückenden

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Kortisolproduktion führt, aber auch die Dejodierung von T3, einem Schilddrüsenhormon
hemmt. Das Interleukin-6 hat also mehrere Wirkungen. Es stört die Schilddrüsenfunktion,
es stört die Tumorabwehr durch Erhöhung des Kortisols, was die Natürlichen Killerzellen
außer Gefecht setzt und es scheint auch in Schlafstörungen und Depressionen verwickelt
zu sein.

Das Interleukin-6 gehört wie Melatonin, Serotonin und Cortisol zu den Botenstoffen, die
mit dem Tagesrhythmus schwanken. Sie unterliegen der Regulation durch das Nachtlicht,
und wie man sich denken kann, ist ihre Regulation beim Ausmaß der heutigen nächtlichen
Lichtverschmutzung durch nächtliche Beleuchtung, nächtliches Fernsehen usw. schwer
gestört, so dass man sich über die Häufigkeit von Schilddrüsenproblemen in unserer
Lebenssituation nicht wundern muss, auch nicht bei Frauen, die nicht in Wechsel- oder
Nachtschicht tätig sind.

Cortisol soll außerdem die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse stören, so dass sie nicht
richtig funktioniert. Deshalb bekommen Menschen mit Kortisolüberproduktion danach oft
auch noch eine Schilddrüsenentzündung (Niepomniszcze H 2002). Der Beginn von Erikas
Schilddrüsenproblemen mit dem Beginn der ersten Periode deutet aber auch auf eine
zusätzliche Verwicklung weiterer Hormone hin.
Mit der Pubertät steigt bei den Mädchen das LH und FSH an und dieser Anstieg wird von
einer starken Erhöhung der Konzentrationen von Östradiol, Progesteron und Prolaktin
begleitet. Auch das Kortisol steigt in einem geringeren Ausmaß während der Pubertät an.

Aber welches Hormon kommt noch für eine Störung der Schilddrüse in Frage?
Abgesehen vom Interleukin-6 ist bei Frauen mit Hashimoto Thyreoiditis das Prolaktin
erhöht (Legakis I 2001). Eine Prolaktinerhöhung ist nicht unproblematisch, denn ein hoher
Prolaktinspiegel ermöglicht die Entwicklung von Brustkrebs, wie man an Ratten zeigen
kann (Ren X 2007). Auch bei nahen Verwandten von Frauen mit Brustkrebs findet man
einen erhöhten Prolaktinspiegel. Und natürlich bei Brustkrebspatientinnrn
selbst (Bhatavdekar JM 1987, Tworogger SS 2007). Besonders Frauen, die schon früh,
also vor den Wechseljahren, Brustkrebs bekommen, weisen oft einen erhöhten
Prolaktinspiegel auf (Olsson H 1986). Das könnte damit zusammenhängen, dass bei
hohem Prolaktinspiegel unter Stress mehr Progesteron und Kortison ausgeschüttet
wird (Jaroenporn SA 2007). Beide Hormone stören die Tumorabwehr. Außerdem fördert

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das Prolaktin die Ablesung Progesteron abhängigerer Gene, deren Proteine, wie wir später
sehen werden, wie das Kortisol die Tumorabwehr lahm legen.

Man hätte also hier versuchen sollen, nicht nur den Mangel oder Überschuss an
Schilddrüsenhormonen durch die Schilddrüsenendzündung mit verschiedenen
verschiedenen Medikamenten zu behandeln. Stattdessen hätte man versuchen sollen,
herauszufinden, woher hohe Interleukin-6- und Prolaktinspiegel kommen, und ob man sie
durch eine Sanierung nächtlicher Lichtverhältnisse vielleicht normalisieren kann.

Allerdings war in der Zeit, als Erika ein Teenager war, die Forschung noch nicht so weit
wie heute und wahrscheinlich wusste man noch nicht viel über Interleukin-6, die
Lichtverschmutzung und Brustkrebs wie heute. Heute weiß man aber mehr und in
ähnlicher Situation sollte man alles tun, und die Schilddrüsenentzündung an ihrer Ursache
zu packen. Vielleicht könnte man so diese Brustkrebs begünstigende Situation verändern.
Denn harmlos sind Schilddrüsenentzündungen, wie man erkennen kann, nicht und vor
allen Dingen sollte eine Frau sie als Hinweis nehmen, ihr Schlafzimmer frei von störenden
nächtlichen Lichtquellen zu halten.

Wenn man die Ursache nicht findet, kann man aber auch versuchen, die
Prolaktinausschüttung durch Bromocriptin zu hemmen. Gefährlich am Prolaktin ist, dass
er die Wirkung von Progesteron auf die Ablesung Progesteron abhängiger Gene verstärkt.
Von diesen Progesteron abhängigen Gene werden einige Tumormarker abgelesen, die die
Tumoren vor der Immunabwehr des Körpers schützen, so wie es ein der Schwangerschaft
der Fall ist, wo der Embryo vor der Immunabwehr der Mutter geschützt werden soll.

Um das zu verhindern, ist das Wichtige die Progesteronvermeidung durch eine Diät ohne
Milchprodukte und die Senkung erhöhter Prolaktinspiegel durch Vermeidung nächtlicher
Lichtverschmutzung.

Bei einem so fortgeschrittenen Tumor, wie er bei Erika vorhanden ist, sollte man aber
auch den jetzigen Prolaktinspiegel untersuchen und könnte dann bei Erhöhung versuchen,
die Progesteronvermeidung durch einen Prolaktinhemmer wie Bromocriptin zu
unterstützen. Ein Problem dabei ist, dass gerade bei Brustkrebs das Prolaktin nicht nur
zentral im Zwischenhirn ausgeschüttet wird, sondern manchmal auch autokrin von den

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Brustkrebszellen selber.Aber manchmal scheint die Bromocriptingabe zu nützen (Horti J
1998, Lissoni P 2002). Natürlich nicht viel, weil sie normalerweise nicht von
der Progesteronvermeidung begleitet wird, die das Ah und Oh der Brustkrebsbehandlung
sein sollte. Und wenn man einen weit fortgeschritten Brustkrebs hat, kann man deshalb
versuchen, durch Bromokriptin die Progesteronvermeidung am Anfang zu unterstützten.
Auf die Dauer sollte man aber der Vermeidung von nächtlicher Lichtverschmutzung den
Vorrang geben. Wobei das beim Leben in der Stadt ziemlich schwer ist und mit ein Grund
dafür sein könnte, dass Städterinnen mehr Brustkrebs haben als Frauen auf dem Lande.

Eine weitere Gemeinsamkeit von autoimmunen Schilddrüsenentzündungen und


Brustkrebs findet sich in der schlechten Funktion der Natürlichen Killerzellen. Wie bei
Brustkrebspatientinnen funktionieren bei Menschen mit autoimmunen
Schilddrüsenentzündungen die Natürlichen Killerzellen nicht gut (Ciampolillo A 2003),
die für die Abwehr gegen Krebszellen wichtig sind. Das könnte mit einen Selenmangel
zusammenhängen, den man leicht ausgleichen könnte, wenn man darauf untersuchen
würde.

Sowohl Schilddrüse als auch die aktive Brust arbeiten mit selenhaltigen Enzymen, die sie
für ihre Funktion brauchen. Die Schilddrüse braucht sie, um das Jod für den eigenen
Körper aufzubereiten. Die Brust braucht sie in der Stillzeit, um den Säugling mit Jod zu
versorgen. Selenmangel ist für beide Organe problematisch und auch die Natürlichen
Killerzellen regieren auf Selengabe mit verstärkter Funktion und könnten vielleicht auch
durch einen Mangel an Selen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Man hätte bei Schilddrüsenproblemen also sofort nach einem Selenmangel suchen sollen.
Aber vor 25 Jahren wusste man noch gar nicht, dass Selen so wichtig sein kann. Heute
weiß man es und deshalb sollte man bei Schilddrüsenproblemen sofort nach einem
Selenmangel fahnden. Denn bei einem ausgeglichenen Selenspiegel soll es zu weniger
Krebserkrankungen kommen. Eine Schilddrüsenentzündung könnte als Hinweis darauf
dienen, vor dem man die Augen nicht verschließen sollte.

Deshalb sollte eine Frau Schilddrüsenentzündungen nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Allerdings sollte man bei einer Schilddrüsenentzündung nicht einfach Selen einnehmen.
Man kann nämlich auch des Guten zuviel tun. Aber man sollte sich darauf untersuchen

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lassen und wenn ein Selenmangel besteht, diesen ausgleichen.

Der hauptsächliche Grund für die Schilddrüsenproblematik wird aber mit der erhöhten
Interleukin-6 Produktion hervorgerufen durch die Störung der Tagesrhythmik und/oder
durch eine Infektion.
Die gestörte Tagesrhythmik kann man durch eine Sanierung der nächtlichen
Lichtverhältnisse versuchen, zu normalisieren. Angeblich helfen auch kurze Nickerchen
am Tage und Medikamente, die das Cortisol hemmen, siehe hier.

Beide Krankheiten, sowohl Brustkrebs als auch die Autoimmune Schilddrüsenentzündung,


könnten auch mit einer Infektion mit dem über Milch übertragenen Rinderleukämie-Virus
BLV zusammenhängen. Er ist in Brustkrebszellen nachgewiesen und in Japan wurde
gezeigt, dass sein engster Verwandter HTLV-1 mit der Autoimmunen
Schilddrüsenkrankheit zusammenhängt.

In Deutschland gibt es kaum HTLV-I. Aber das Rinderleukämie-Virus BLV war früher
leider in den Milchpräparaten für die Säuglingsernährung enthalten und wurde dort als
hitzestabiles DNA-Provirus auf Flaschenkinder übertragen. BLV könnte in Frauen beide
Krankheiten auslösen. Für die Abwehr von BLV-infizierten Zellen sind die Natürlichen
Killerzellen wichtig (Yamamoto S 1985). Aber das BLV-Virus versucht durch Anregung
der Interleukin-6 Produktion die Natürlichen Killerzellen lahm zu legen. So könnte es
Schilddrüsenentzündungen und Brustkrebs auslösen. Deshalb sollte man auch den
Interleukin-6 Spiegel messen lassen. Denn mit Valproat gibt es ein Medikament, das noch
große durch BLV ausgelöste Tumoren beseitigen kann. [Cave: Evidenzbasierung?]

Prolaktin und Kortisonausschüttung hängen beide mit dem Tagesrhythmus zusammen, der
über Melatonin und das nächtliche Licht gesteuert wird. Deshalb ist es wichtig, direkt da
anzusetzen, störende Lichtquellen aus dem Schlafzimmer zu verbannen und für einen
ungestörten Schlaf schon des jungen Mädchens sorgen.

Auch körperliche Aktivität soll eine normalisierende Rolle spielen. Am besten wäre der
Schlaf im Mondlicht. Das ist aber in der Stadt fast nie zu verwirklichen. Hier muss man
sich mit blickdichten Vorhängen und Schlafbrillen helfen. Schlafbrillen gibt es im
Moment bei Douglas und sie sind ein ideales Weihnachtsgeschenk für die

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Brustkrebsvorbeugung. Durch Schlafbrillen und blickdichte Vorhänge bekommt man zwar
keinen völlig normalen Rhythmus. Aber es soll besser sein, als gar nichts zu machen.
Völlige nächtliche Dunkelheit scheint nämlich auch etwas zu nützen. Denn blinde Frauen,
die notgedrungen in gänzlicher Dunkelheit leben, haben wesentlich weniger Brustkrebs
und sogar bei sehbehinderten Frauen sieht man schon eine Abnahme der Brustkrebsrate.
Die schöne Situation der nächtlichen Helligkeit scheint ein Faktor zu sein, durch die unser
Körper aus dem Rhythmus kommt und deshalb sollte man in dieser Hinsicht wirklich
vorsichtig sein.

Erika arbeitete stattdessen oft im Schichtdienst, wenn auch nicht über Nacht, und das war
vielleicht auch nicht unproblematisch. Wie viele Frauen mit erhöhtem Prolaktin
entwickelte sie einen Tumor mit Hormonrezeptoren, der leider erst so spät erkannt wurde,
dass er nicht mehr durch eine Operation entfernt werden konnte. Ihr Tumormarker CA 15-
3 ist schon sehr hoch. Und da muss man nun als erstes Ansetzen.

Der Tumormarker CA-15-3 und auch noch einige weitere Proteine, die Krebszellen vor
dem Angriff des Immunsystems abschotten, werden Progesteron abhängig gebildet. Und
da muss man ansetzen! Das Progesteron kann aus Medikamenten, wie sie bei der
Hormonersatzbehandlung gegen Wechseljahre eingenommen werden, in den Körper der
Frau gelangen, aber auch aus Antibabypillen oder auch aus Milchprodukten, was bei Erika
und den meisten anderen Menschen das Wahrscheinlichste ist.

Der Progesterongehalt der Milch ist heute unnatürlich hoch, weil die Kühe auch in der
Schwangerschaft gemolken werden, und nicht nur nach der Geburt von Kälbern. Dazu
mehr bei Maria Rollinger.

Während der Schwangerschaft ist das Progesteron in der Milch aber sehr hoch und da 42%
der Milch jetzt von schwangeren Kühen kommen soll, und die Milch zur Herstellung von
Milchprodukten zusammengeschüttet wird, kann jede sich vorstellen, wie gefährlich
Milchprodukte für Krebskranke sind. Wenn man die Milchprodukte und andere
Progesteronquellen weglässt, werden die Tumormarker und andere Progesteron abhängig
gebildete, Tumor schützende Proteine nach einigen Monaten verschwunden sein.

Bei der Ausschaltung der Progesteronquellen sollte eine Frau konsequent sein. Denn eine

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Erhöhung der Tumormarker und der anderen Progesteron abhängigen Proteine, die den
Tumor vor der Immunabwehr schützen, sind ein schlechtes Zeichen, das man aber in den
Griff bekommen kann.

Bei Erika wurde anders vorgegangen. Wegen der vorhandenen Hormonrezeptoren wurde
versucht, den Tumor mit Tamoxifen und später mit einer Arimidex-
Antihormonbehandlung zu stoppen. Zusätzlich erhielt Erika noch Zoladex. Trotzdem
bildeten sich weitere Metastasen. Die Metastasen im Skelett wurden bestrahlt, um Brüche
und Schmerzen zu verhindern. Gegen die Schmerzen nimmt Erika Durogesic SMAT, das
Fentanyl enthält. Fentanyl senkt das körpereigene Kortisol (Ozuyuvaci E 2004), und das
könnte neben der Wirkung gegen Schmerzen zusätzlich günstig sein. Denn Kortison ist bei
Brustkrebs nicht von Vorteil, weil es die Tumorabwehr, und besonders die Funktion der
Natürlichen Killerzellen, stört. Insofern hat ihre Onkologin bei der Wahl ihrer Mittel ein
glückliches Händchen bewiesen.

Erika ist jetzt Anfang 40. Seit anderthalb Jahren unterzieht sie sich mit wenig Erfolg der
Antihormonbehandlung. Was kann sie noch machen? Erikas Ärztin denkt an
Chemotherapie. Aber die wirkt bei metastasierendem Krebs in der Regel nicht mehr
lebensverlängernd und wird wegen der Übelkeit auch mit Kortisongabe verbunden werden
müssen, weil man sie sonst gar nicht aushält. Kortison stabilisiert die Brustkrebszellen
aber geradezu (Herr I 2005, Herr I 2006, Zhang C 2006). Das ist hier aber auf keinen
Fall erwünscht. Stattdessen sollte Erika dringend versuchen, ihren Tumormarker CA 15-3
wieder zu normalisieren, wie unter Senkung des Tumormarkers CA-15-3 durch
progsteronarme Ernährung besprochen. Diese Maßnahme sollte umgehend in Angriff
genommen werden, denn viel Zeit ist nicht zu verschenken. Für eine kurze Zeit könnte sie
dabei versuchen, die Progesteronvermeidung noch durch den Prolaktinhemmer
Bromocriptin zu unterstützen, falls ihr Prolaktinspiegel zu hoch sein sollte. Das Wichtige
ist aber die Progesteronvermeidung durch Meidung der Progesteron belasteten
Milchprodukte.

Die Progesteronvermeidung könnte einen Umschwung bringen, den man noch mit einigen
weiteren Maßnahmen unterstützen könnte. Es ist aber auch möglich, dass sie allein
reichen. Für den Fall, dass Erikas Natürliche Killerzellen vielleicht durch Selenmangel
behindert sind, sollte sie ihren Selenspiegel untersuchen lassen und diesen Mangel, so er

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bestünde, ausgleichen, damit die Killerzellen nicht durch Selenmangel in ihrer Funktion
behindert werden.

Erikas Krebs ist schon weit fortgeschritten und obwohl normalerweise eine Progesteron
arme Ernährung ausreichen sollte, könnte sie überlegen ihre Behandlung mit dem
Kortisonantagonisten Valproat (Basta-Kaim A 2004) zu unterstützen, das gegen BLV
verursachte Tumoren außerordentlich wirksam ist. [Cave: Evidenzbasierung?] Besonders
wenn ihr Interleukin-6 Speigel erhöht ist, ist dies erforderlich.

Denn die Kombination von Schilddrüsenentzündung und Brustkrebs weisen auf eine
Infektion mit dem Rinderleukämievirus BLV hin und man kann sie mit Valproat
behandeln (Achachi A 2005). Valproat ist als Mittel zum Beispiel gegen
Clusterkopfschmerz im Handel und eine vorübergehende Einnahme wäre auch wegen der
Fortgeschrittenheit der Erkrankung zu erwägen.
Ergebnis Nachtrag am 17.05.2008
Erika ist wieder auf dem aufsteigenden Ast. Sie macht die progesternarme Ernährung und
hat ihren Tumormarker CA15-3, der zwischenzeitlich auf über 900 angestiegen war,
innerhalb von ca. 5 Monaten auf 300 gesenkt. Es geht ihr auch körperlich schon etwas
besser und besonders seelisch, weil sie wieder Hoffnung hat. Trotz der weit fortgeschritten
Erkrankung hat sie weder Valproat noch Bromocriptin dazu gebraucht. Ob sie
die nächtliche Lichtverschmutzung vermieden hat, weiß ich nicht, werde ich aber
sobald als möglich nachtragen.
Tumormarkersenkung durch Progesteronarme Ernährung und durch Chemotherapie im Vergleich
Wenn man Metastasen hat, die Tumormarker ins Blut abgeben, kann man auch durch die
Chemotherapie oft ein Absinken der Tumormarker beobachten. Sie kommt dadurch
zustande, dass Tumorzellen vergiftet werden und absterben. Wenn sie abgestorben sind,
können sie keine Tumormarker mehr bilden und man ist erstmal beruhigt.

Leider hält dieser Erfolg nicht lange an, denn die Tumorzellen regenerieren sich wieder
aus den Stammzellen, genau wie die unter Chemotherapie ausgefallenen Haare sich auch
wieder aus ihren Stammzellen regenerieren. Deshalb hält der Erfolg der Chemotherapie
gegen Metastasen meistens nicht lange an und wenn man große Gruppen von Menschen
mit und ohne Chemotherapie miteinander vergleicht, kann man durch die Chemotherapie

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gegen Metastasen meistens keine Lebensverlängerung, die über Wochen oder Monate
hinausgeht, feststellen.

In einem Aufsehen erregendem Artikel im Spiegel rechnete Prof. Hoelzl im Spiegel sogar
vor, dass die Überlebenszeit bei metastasierendem Organkrebs seit Einführung der
Intensivbehandlung mittels Chemotherapie eher gesunken sei, und zwar um zwei Monate.

Bei Haustieren, wo sie auch immer wieder versucht wird, funktioniert sie auch nicht. Das
bedeutet, dass die Senkung der Tumormarker durch die Chemotherapie in der Regel
keinen Erfolg bringt, denn geschwind regeneriert sich der Tumor aus seinen nicht
angegriffenen Stammzellen, genau wie der Haarwuchs, und man ist so weit wie vorher.
Man muss wieder eine neue Chemo machen, auf die der Tumor immer schlechter reagiert.
Da man die Chemotherapie nicht ohne Medikamente gegen Übelkeit vertragen kann, muss
man außerdem Begleitmedikamente einnehmen und sie enthalten oft Kortison und ähnlich
wirkende Mittel. Kortison wirkt aber ähnlich wie Progesteron und legt die Immunantwort
still. Deshalb wundert es nicht, dass die Wirkung der Chemotherapie von vielen Menschen
auch als eher ungünstig oder kontraproduktiv erlebt wird.

Die Senkung der Tumormarker durch Progesteron- und Kortisonvermeidung tötet keine
Tumorzellen, sondern setzt die Immunabwehr des eigenen Körpers wieder in Gang.

Wenn aus Stammzellen neue Tumorzellen entstehen, kann unsere eigene Immunabwehr,
so sie nun wieder funktioniert, diese Tumorzellen sofort wieder zerstören. Deshalb stellt
die Regeneration der Tumorzellen aus Stammzellen für die Wirkung der Tumormarker
senkenden Ernährung kein Problem dar. Wenn die Tumorabwehr dicke Metastasen mit
Billionen von Zellen beseitigen kann, wird sie auch mit ein paar neu aus Stammzellen
entstehen Tumorzellen fertig werden.

Deshalb sind Erikas Chancen durch die Tumormarkersenkung mittels Diät wesentlich
besser als wenn sie das Ganze mittels Chemo erreicht hätte, besonders wenn sie diese
Ernährung weiter durchhält.

Text im Archiv der Library of Congress: http://web.archive.org/web/*/http://www.erieping.de/schwachstelle_schilddruese.htm

Schwachstelle Schilddrüse und Brustkrebs von Elisabeth Rieping 9

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