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Geschäftsbericht 2009

DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.


Geschäftsbericht 2009

DGRV – Deutscher Genossenschafts-


und Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin, www.dgrv.de


Impressum
Herausgeber: DGRV – Deutscher Genossenschafts-
und Raiffeisenverband e. V., Berlin
Gestaltung: VR-Marketing GmbH, Wiesbaden
Fotografie: Alexander Kunz
Text: DGRV, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berlin
Druck: Raiffeisendruckerei GmbH, Neuwied

Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise –


nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung
durch den Herausgeber gestattet.
Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit 3

I. Der DGRV stellt sich vor 5

II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen 12

1. Genossenschaften in Deutschland 12
2. Kompetenzzentrum für Rechnungslegung und Prüfung 14
3. Gründungsoffensive „Neue Genossenschaften“ 16
4. Genossenschaften – eine weltweit attraktive
und stabile Unternehmensform 19

III. Dienstleistungen für den Verbund 22

1. Rechnungslegung und Prüfung 22


2. Prüfungsdienstleistungen 29
3. Rechtsberatung 32
4. Steuerberatung 34
5. Personalentwicklung 38
6. Rahmenverträge des DGRV 42

IV. Internationale Beziehungen 44

1. Genossenschaftliche Entwicklungszusammenarbeit 44
2. Internationale Mitgliedschaften 48

V. Anhang 52

1. Organe des DGRV 52


2. Ausschüsse des DGRV 60
3. Statistische Daten zur Gesamtorganisation 66

VI. Glossar 69

1
Dirk J. Lehnhoff • Dr. Eckhard Ott
ZUM GELEIT

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

die Finanz- und Wirtschaftskrise hat weltweit für die regionale Energieversorgung oder
ihre Spuren hinterlassen. Staatliche Rettungs- ganz allgemein zur Stärkung lokaler Standorte.
pakete für Banken und Unternehmen wur- Genossenschaften bieten in vielen Bereichen
den geschnürt. Eine Ausnahme bilden erneut von Wirtschaft und Gesellschaft Stabilität und
die Genossenschaften. Sie sind vergleichswei- Perspektive. In diesem Geschäftsbericht stel-
se unbeschadet durch die Wirtschaftskrise len wir Ihnen einige dieser Bereiche vor, in
gekommen. Nicht nur die Kreditgenossen- denen insbesondere in den letzten Jahren
schaften, sondern auch die ländlichen und viele Genossenschaften gegründet wurden.
gewerblichen Genossenschaften zeigen in
diesen schwierigen Zeiten ihre Stärke. Auch der DGRV leistet einen wichtigen Bei-
trag für die Stabilität der Genossenschaften
Die Stärke gemeinschaftlicher Selbsthilfe und das Vertrauen in den genossenschaftli-
wird besonders in Zeiten deutlich, in denen chen Verbund, insbesondere durch Beratungs-
andere Unternehmen staatliche Garantien und Serviceleistungen in den Bereichen der
oder eine staatliche Beteiligung in Anspruch Rechnungslegung und Prüfung sowie der
nehmen. Doch die besondere Stabilität der Rechts- und Steuerberatung. Der DGRV ver-
Genossenschaften ist keine Momentaufnah- tritt die Interessen der Genossenschaften
me. Sie belegen in den Statistiken über In- beim nationalen und europäischen Gesetz-
solvenzhäufigkeit regelmäßig den letzten geber und setzt sich für gute und verlässli-
Platz. Auch junge Genossenschaften haben che Rahmenbedingungen ein. In den benach-
im Vergleich zu anderen Rechtsformen die teiligten Regionen der Welt fördert der DGRV
besseren Entwicklungschancen. Nachhaltige den Aufbau sich selbst tragender, unterneh-
Geschäftsmodelle sowie die Prüfung und merisch ausgerichteter Genossenschaften, um
Beratung durch Genossenschaftsverbände eine regionale und nachhaltige Entwicklung
sind ein stabiles Fundament. in den Partnerländern zu ermöglichen. Über
die einzelnen Tätigkeiten berichten wir Ihnen
Die Stabilität der Genossenschaften ist je- ausführlich in unserem Geschäftsbericht 2009.
doch kein Selbstzweck. Genossenschaften
fördern als verlässliche Kooperationspartner Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mit-
des Mittelstands ihre Mitglieder, um größen- arbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren
bedingte Nachteile auszugleichen oder aber engagierten und kompetenten Einsatz. Für
neue Möglichkeiten zu schaffen. Auch in an- die vertrauensvolle Zusammenarbeit danken
deren Bereichen der Volkswirtschaft können wir unseren Mitgliedern und allen Mitstreitern
durch Kooperation neue Perspektiven aufge- für die genossenschaftliche Rechtsform in
zeigt werden, wie z. B. im Gesundheitswesen, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Presse.

Berlin, im Mai 2010


DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
Der Vorstand

Dr. Eckhard Ott Dirk J. Lehnhoff


I. Der DGRV stellt sich vor

Der DGRV – Deutscher Genossenschafts- und der damit einhergehende Förderzweck cha-
Raiffeisenverband e. V. (DGRV) ist Spitzenver- rakterisieren im Kern die genossenschaftliche
band und Prüfungsverband im Sinne des Wirtschaftsform.
Gesetzes betreffend die Erwerbs- und Wirt-
schaftsgenossenschaften (GenG) in der jeweils Das genossenschaftliche Kooperationsprinzip
gültigen Fassung. Der Verband ist im Jahr 1972 wird in den verschiedensten Geschäftsmo-
aus dem Zusammenschluss des Deutschen dellen gelebt. Die häufigste Spielart sind Ein-
Raiffeisenverbands e. V. (alt) und des Deut- kaufsgenossenschaften, welche die Nachfrage
schen Genossenschaftsverbands e. V. hervor- nach Produkten und Dienstleistungen bün-
gegangen. Er umfasst über seine Mitglieds- deln. Hierzu zählen beispielsweise Koopera-
verbände die Kreditgenossenschaften, die tionen von Einzelhandelskaufleuten, Ärzten
ländlichen und die gewerblichen Genossen- oder Handwerkern. Einkaufsgenossenschaf-
schaften sowie die Konsumgenossenschaften. ten erbringen für ihre mittelständischen Mit-
glieder zumeist viele unterschiedliche Dienst-
Genossenschaft leistungen, wie etwa kaufmännische oder
(informations)technische Unterstützung bis
Privatpersonen, selbstständige Unternehmer hin zu (zertifizierten) Mitarbeiterschulungen.
oder juristische Personen kooperieren in Ge- Auch Privatpersonen schließen sich in Einkaufs-
nossenschaften, um gemeinsam wirtschaftli- genossenschaften, sogenannten Konsumge-
che, soziale oder kulturelle Ziele zu erreichen. nossenschaften, zusammen. Als Beispiele hier-
Das Genossenschaftsgesetz definiert in § 1 für können der Lebensmittel- und Energieein-
Abs. 1 GenG Genossenschaften als „Gesell- kauf oder Tageszeitungen angeführt werden.
schaften von nicht geschlossener Mitglieder- Genossenschaften werden ferner für den
zahl, deren Zweck darauf gerichtet ist, den gemeinsamen Absatz genutzt, wie etwa in
Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder der Milch-, Vieh- und Weinwirtschaft oder
oder deren soziale oder kulturelle Belange im Agrarhandel. Darüber hinaus gibt es Pro-
durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb duktions- und Dienstleistungsgenossenschaf-
zu fördern“. Die genossenschaftliche Koope- ten, in denen gemeinsam Leistungen erstellt
rationsform ist demnach durch einen beson- werden. Kreditgenossenschaften, Handwerker-
deren Zweck, den sogenannten Förderzweck, oder IT-Genossenschaften sind Beispiele für
gekennzeichnet. Gleichwohl wird mit jeder dieses Kooperationsmodell. Eine Sonderform
wirtschaftlichen Assoziation ein Zweck ver- sind Produktivgenossenschaften, in denen
folgt. Das Besondere an der Genossenschaft die Mitglieder zugleich Mitarbeiter der Ge-
ist, dass die Mitglieder mit den Leistungen nossenschaft sind. Insbesondere in den neu-
des Genossenschaftsbetriebs direkt geför- en Bundesländern findet man Beispiele in
dert werden. Jedes Genossenschaftsmitglied der Landwirtschaft (Agrargenossenschaften)
profitiert unmittelbar von den Leistungen und im Friseurhandwerk. Bei allen Genossen-
seines Unternehmens. Die Mitglieder sind schaften übernimmt der Genossenschafts-
zugleich Eigentümer und Geschäftspartner betrieb eine oder mehrere betriebliche Funk-
ihrer Genossenschaft. Diese Identität und tionen für die Mitgliederwirtschaften.
5
Die Mitglieder einer Genossenschaft nutzen Damit spezielle betriebliche Aufgaben und
diese Unternehmens- und Rechtsform, um Funktionen, wie etwa internationaler Wa-
gemeinsam den Zugang zum Markt zu errei- renaustausch, Liquiditätsausgleich oder
chen, ihre Marktposition zu verbessern oder Weiterbildung, effizient und kostengünstig
Angebote bereitzustellen. wahrgenommen werden können, unterhal-
ten die Genossenschaften sowohl auf der
Der genossenschaftliche Verbund Regional- als auch auf der Bundesebene
Zentralunternehmen und Spezialinstitute.
Der DGRV vereint derzeit 17,8 Mio. Genos- Ziel ist es, die Vorteile der Selbstständigkeit
senschaftsmitglieder. Statistisch gesehen ist mit den Vorteilen eines starken Netzwerks
nahezu jeder vierte Bundesbürger Mitglied zu verbinden. Die Arbeitsteilung zwischen
einer ländlichen, gewerblichen, Kredit- oder den genossenschaftlichen Unternehmen ori-
Konsumgenossenschaft. Damit ist die Genos- entiert sich dabei am Subsidiaritätsprinzip.
senschaftsorganisation die mit Abstand mit-
gliederstärkste Wirtschaftsorganisation in Genossenschaftsverbände
Deutschland. Insgesamt bestanden am 31.
Dezember 2009 auf der Ebene der Primärge- Jede Genossenschaft gehört einem gesetzli-
nossenschaften: chen Prüfungsverband an. Der Genossen-
schaftsverband überprüft in regelmäßigen
• 1.156 Kreditgenossenschaften mit 16,4 Zeitabständen, d. h. mindestens alle zwei
Mio. Mitgliedern und einer addierten Jahre, die wirtschaftlichen Verhältnisse des
Bilanzsumme von über 690 Mrd. €, genossenschaftlichen Unternehmens. Dabei
• 2.675 Raiffeisen-Genossenschaften, ein- wird auch geprüft, ob die Geschäfte der
schließlich 852 Agrargenossenschaften in Genossenschaft ordnungsgemäß geführt
den neuen Bundesländern, mit etwa 1,8 worden sind. Der Prüfungsverband unter-
Mio. Mitgliedern und einem kumulierten stützt seine Mitgliedsgenossenschaften fer-
Jahresumsatz von 37,5 Mrd. € (einschließ- ner in betriebswirtschaftlichen, rechtlichen
lich Zentralen), und steuerlichen Fragen. Die Verbände
• 1.447 gewerbliche Waren- und Dienstleis - unterhalten zudem moderne Weiterbildungs-
tungsgenossenschaften mit rund 0,3 Mio. akademien. Darüber hinaus vertreten die
Mitgliedern und einem kumulierten Jahres- Genossenschaftsverbände die Interessen
umsatz von 101,7 Mrd. €, ihrer genossenschaftlichen Mitglieder auf
• 195 Konsum- und Dienstleistungsgenossen- Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.
schaften mit etwa 0,4 Mio. Mitgliedern Den genossenschaftlichen Bundesverbänden
und einem kumulierten Jahresumsatz von obliegt dabei die Förderung und Vertretung
rund 2 Mrd. €. der fachlichen und der besonderen wirtschaft-
lichen und wirtschaftspolitischen Interessen.

6
Neben dem DGRV als spartenübergreifen- Im Berichtszeitraum haben sich der Badische
dem Spitzenverband bestehen auf Bundes- Genossenschaftsverband e. V. und der Würt-
ebene vier spartenbezogene genossenschaft- tembergische Genossenschaftsverband e. V.
liche Spitzenverbände: zum Baden-Württembergischen Genossen-
schaftsverband e. V. zusammengeschlossen.
• Bundesverband der Deutschen Volksbanken Dies haben die Mitglieder beider Verbände
und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) für die am 23. Oktober 2008 jeweils in außerordent-
Kreditgenossenschaften, lichen Versammlungen beschlossen. Der neu
• Deutscher Raiffeisenverband e. V. (DRV) für entstandene Regionalverband hat seinen Sitz
die Raiffeisen-Waren- und Dienstleistungs- in Karlsruhe.
genossenschaften,
• Zentralverband Gewerblicher Verbund - Mitglieder des DGRV
gruppen e. V. (ZGV) für die gewerblichen
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, Dem DGRV gehören vier spartenbezogene
• Zentralverband deutscher Konsumgenossen - Bundesverbände, sechs Regionalverbände
schaften e. V. (ZdK) für die Konsum- und und sechs Fachprüfungsverbände sowie die
Dienstleistungsgenossenschaften. Zentralunternehmen und Spezialinstitute auf
Bundesebene und die Regionalzentralen ein-
Auf der Regionalebene arbeiten sechs unab- schließlich deren Tochterunternehmen an.
hängige Prüfungsverbände sowie weitere Die Struktur und die Veränderung der DGRV-
sechs unabhängige Fachprüfungsverbände Mitglieder sind in der nebenstehenden Über-
(Stichtag 31.12.2009): sicht abgebildet.

• Baden-Württembergischer
Anzahl zum Anzahl zum
Genossenschaftsverband e. V.
Mitglieder des DGRV 31.12. 2008 31.12. 2009
• Genossenschaftsverband e. V.
• Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Spitzenverbände 4 4
• Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.
Prüfungsverbände 13 12
• Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
Unternehmen des FinanzVerbundes 8 9
(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
Gewerbliche Verbundunternehmen 5 5
• Rheinisch-Westfälischer
Ländliche Verbundunternehmen 4 4
Genossenschaftsverband e. V.
Weitere Verbundunternehmen 3 3
• Fachprüfungsverband von Produktivgenos- Ländliche Regionalzentralen 1)
33 35
senschaften in Mitteldeutschland e. V. Rechenzentralen 2 2
• EDEKA Verband kaufmännischer Unternehmen der REWE-Gruppe 22 21
Genossenschaften e. V. Unternehmen der BÄKO-Gruppe 44 42
• Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Sonstige Mitglieder 8 8
Dienstleistungs- und Konsumgenossen- Insgesamt 146 145
schaften e. V.
1
) Einschließlich deren Tochterunternehmen, die Mitglied beim DGRV sind.
• REWE-Prüfungsverband e. V.
• Verband der PSD Banken e. V. 7
• Verband der Sparda-Banken e. V.
Aufgaben des DGRV Stellvertreter seines Präsidenten. Die übrigen
Mitglieder und die persönlichen Stellvertreter
Satzungsmäßige Aufgabe des DGRV ist die werden von den Regional- und Fachprüfungs-
Förderung und Entwicklung des Genossen- verbänden, dem BVR, DRV und ZGV sowie
schaftswesens und des genossenschaftlichen der BÄKO-Fachvereinigung und dem ZdK
Prüfungswesens. Der Verband entwickelt benannt.
Konzepte und einheitliche Standards für
Fragen der Rechnungslegung und Prüfung Der Verbandsrat nimmt gegenüber dem Vor-
und ist damit das Kompetenzzentrum für stand und dem Verwaltungsrat zu allen Ange-
seine Mitglieder. Auf dieser Grundlage ver- legenheiten von grundsätzlicher Bedeutung
tritt der DGRV die gemeinsamen wirtschafts- Stellung. Ihm obliegen u. a. die Festsetzung
politischen, rechtspolitischen und steuerpoli- der Mitgliedsbeiträge, die Entgegennahme
tischen Belange gegenüber dem Gesetzge- des Geschäfts-
ber in Berlin und Brüssel. Die Wahrnehmung berichts, die
bildungspolitischer Belange und die Koordi- Prüfung und
nierung der genossenschaftlichen Bildungs- Genehmigung
arbeit sind weitere Aufgaben. Tätigkeits- des Jahresvor-
schwerpunkte sind ebenfalls die Durchführung anschlags und
von Prüfungen und die Beratung sowie die die Feststellung
Förderung der Verbandsmitglieder. Die Aus- des Jahresab-
und Fortbildung des Prüfernachwuchses und schlusses, die
der Prüfungskräfte erfolgt in enger Abstim- Entlastung von
mung mit der Akademie Deutscher Genos- Vorstand und
senschaften e. V. (ADG). Der DGRV unterhält Verwaltungsrat,
Beziehungen zu genossenschaftlichen und die Einsetzung
Vorsitzender des Verbandsrats
anderen Organisationen und Institutionen von beratenden Michael Bockelmann
im In- und Ausland und führt die genossen- Ausschüssen und
schaftliche Entwicklungs- und Beratungsar- deren Besetzung. Im Berichtsjahr ist der lang-
beit im Ausland durch, soweit das nicht Auf- jährige Vorsitzende des Verbandsrats, Erwin
gabe der Bundesverbände ist. Kuhn, als Präsident des Württembergischen
Genossenschaftsverbandes Raiffeisen/Schulze-
Gremien des DGRV Delitzsch e. V. in den Ruhestand getreten und
damit auch aus dem Ehrenamt des DGRV
Verbandsrat ausgeschieden. Die Verbandsratsmitglieder
und der Vorstand danken Herrn Kuhn für
Der Verbandsrat ist das oberste Organ des seinen außerordentlichen Einsatz und die
DGRV. Er besteht aus 40 Mitgliedern. Jedes produktive Zusammenarbeit. In der Verbands-
Mitglied hat einen persönlichen Stellvertreter. ratssitzung am 26. Oktober 2009 wurde Herr
Die Präsidenten des BVR, DRV und ZGV sind Michael Bockelmann, Verbandspräsident des
geborene Mitglieder. Der jeweilige Bundes- Genossenschaftsverbandes e. V., zum neuen
verband benennt den persönlichen Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter des
8
Selbstständige und mittelständische Unternehmen
IT-Dienstleister, Ingenieure oder Kreative aus der Werbebranche kooperieren in Genossenschaften,
um gemeinsam günstige Einkaufskonditionen zu erreichen und Kosten zu teilen. Mit Genossenschaften
wird auch ein Know-how-Transfer ermöglicht oder aber der gemeinsame Marktantritt organisiert.
Für Mittelständler ist die Genossenschaft vor allem deshalb zu empfehlen, weil sie Größenvorteile
nutzen können, ohne ihre Selbstständigkeit und ihre flexiblen Möglichkeiten aufgeben zu müssen.
Sie können auch als Einzelpersonen im Wettbewerb mit größeren Konkurrenten bestehen.
Vorsitzenden sind Werner Böhnke, Vorstands- Vorstand
vorsitzender der WGZ BANK AG, und Georg
Litmathe, Verbandsdirektor des Genossen- Der Vorstand führt in eigener Verantwortung
schaftsverbands Weser-Ems e. V. Das Aufsichts- die Geschäfte des Verbands und vertritt ihn
organ des Verbands ist der Verwaltungsrat. gerichtlich und außergerichtlich. Vorsitzender
des Vorstands ist Dr. Eckhard Ott, der neben
Verwaltungsrat der Prüfungsabteilung und der Grundsatz-
abteilung auch die Öffentlichkeitsarbeit ver-
Der Verwaltungsrat des DGRV besteht aus antwortet. Dirk J. Lehnhoff zeichnet unter
neun Mitgliedern. Jedes Mitglied hat einen anderem für die Ressorts Rechtsberatung,
persönlichen Stellvertreter. Die Präsidenten Steuerberatung und die Abteilung Interna-
des BVR, DRV und ZGV und deren persönli- tionale Beziehungen verantwortlich. Gero
che Stellvertreter im Verbandsrat sind gebo- Hagemeister ist zum 30. April 2010 aus dem
rene Mitglieder. Die übrigen Mitglieder und Vorstand des DGRV ausgeschieden. Vorstand
deren persönliche Stellvertreter werden aus und Verwaltungsrat danken ihm für die ge-
der Mitte des Verbandsrats gewählt. Der Ver- leistete Arbeit und wünschen ihm für seine
waltungsrat neuen Aufgaben alles Gute.
überwacht die
Geschäftsfüh- Die Geschäftsverteilung des DGRV-Vorstands
rung des Vor- ist im Detail auf Seite 59 dargestellt.
stands und
nimmt gegen- Fachausschüsse
über dem Vor-
stand zu Ange- Zur Unterstützung der fachlichen Arbeit des
legenheiten DGRV bestehen vier ständige Fachausschüsse.
von grundsätz- Diese Fachausschüsse für Rechnungslegung
licher Bedeu- und Prüfung, für Recht, für Steuern und für
tung Stellung. Bildung, deren Mitglieder vom Verbandsrat
Vorsitzender gewählt werden, befassen sich mit allen
Präsident des DGRV
des Verwal- wesentlichen Themen aus ihrem Zuständig-
Manfred Nüssel
tungsrats ist keitsbereich und berichten dem Vorstand
Manfred Nüssel, der bereits seit dem Jahr über ihre Tätigkeit und deren Ergebnisse.
2000 DGRV-Präsident ist. Manfred Nüssel ist In den Fachausschüssen und den von diesen
zugleich Präsident des DRV. Seine Stellvertre- gebildeten speziellen Arbeitskreisen werden
ter sind Uwe Fröhlich, Präsident des Bundes- von den Experten aus allen Mitgliedsorgani-
verbandes der Deutschen Volksbanken und sationen effizient und zeitnah tragfähige
Raiffeisenbanken e. V., und Wilfried Hollmann, Lösungsansätze für Sachfragen vorbereitet
Präsident des Zentralverbandes Gewerblicher und wird damit eine verbundeinheitliche Mei-
Verbundgruppen e. V. nungsbildung ermöglicht.

10
Der damalige Generalsekretär der FDP und heutige Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel,
war Gastredner bei der DGRV-Verbandsratssitzung am 18. Mai 2009

Die Zusammensetzung der Gremien des


DGRV ist im Einzelnen auf den Seiten 52 ff.
dargestellt.

Innenorganisation des DGRV

Der DGRV beschäftigte zum 31. Dezember


2009 an seinem Hauptsitz in Berlin und sei-
nem Standort in Bonn 89 Mitarbeiter. Davon
werden 31 Mitarbeiter im Prüfungsdienst
und 10 entsandte Auslandsmitarbeiter im
Rahmen der genossenschaftlichen Entwick-
lungsarbeit eingesetzt. Darüber hinaus be-
schäftigt die Abteilung Internationale Bezie-
hungen etwa 60 ausländische Mitarbeiter in
den jeweiligen Projekten im Ausland.

11
II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen

1. GENOSSENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND

Genossenschaftspolitischer Dialog Renaissance erleben“, so der Bundesarbeits-


minister weiter. Anschließend diskutierten die
Unter dem Motto „Starke Genossenschaften Mitglieder des Deutschen Bundestages Klaus
auch in Zeiten der Krise“ haben der DGRV und Uwe Benneter (SPD) und Gero Storjohann
der Bundesverband deutscher Wohnungs- und (CDU) gemeinsam mit GdW-Präsident Lutz
Immobilienunternehmen e. V. (GdW) am 25. Freitag, BVR-Präsident Uwe Fröhlich und Dr.
Mai 2009 den ersten gemeinsamen „Genos- Eckhard Ott darüber, wie die Potenziale der
senschaftspolitischen Dialog“ in Berlin ausge- Genossenschaften in der Zukunft noch stärker
richtet. In seiner Eröffnungsrede hat der da- in die Entwicklung von Wirtschaft und Gesell-
malige Bundesminister für Arbeit und Soziales, schaft einbezogen werden können.
Olaf Scholz, aufgezeigt, welche Bedeutung
Genossenschaften für die Stabilität der gesam- „Zahlen und Fakten“
ten Volkswirtschaft haben. „Die Finanz- und
Wirtschaftskrise verlangt neue Antworten. Der genossenschaftliche Verbund ist die mit
Von der Idee der Genossenschaft können Abstand mitgliederstärkste Wirtschaftsorga-
wir viel lernen. Was Genossenschaften aus- nisation in Deutschland. Derzeit sind 17,8
macht, kann heute ein Teil der Antwort auf Mio. Genossenschaftsmitglieder mittelbar
die Krise sein“, betonte Scholz. „Die Genossen- beim DGRV organisiert. Der genossenschaft-
schaften gehören essenziell zu unserer sozia- liche Verbund wird in
len Marktwirtschaft. Ich wünsche mir, dass seiner ganzen Vielfalt
sie gerade jetzt im Angesicht der Krise eine und Leistungsstärke in
der aktualisierten
Broschüre „Zahlen und
Fakten 2009“ präsen-
tiert. Auf 32 Seiten
werden die genos-
senschaftlichen Be-
reiche der Wirtschaft
vorgestellt sowie ein-
zelne Themenfelder
informativ aufbereitet.
Mit Beiträgen über die
Volksbanken und
Raiffeisenbanken, die Raiffeisen-Genossen-
schaften, die gewerblichen Kooperationen und
Konsumgenossenschaften gewinnt der Leser
einen tieferen Einblick in die einzelnen genos-
senschaftlichen Sparten. Weitere Rubriken
12 Der damalige Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz,
war Gastredner beim Genossenschaftspolitischen Dialog am 25.
Mai 2009
Insolvenzen nach Rechtsform 2009

freie Berufe 3,2


sind den Genossenschaftsverbänden sowie Kleingewerbetreibende 47,6
den internationalen Entwicklungen gewid- BGB-Gesellschaft 1,1
met. Einzelfirma 3,9
OHG 0,3
Die Broschüre „Zahlen und Fakten“ kann KG 0,5
beim DG VERLAG unter der Artikelnummer GmbH & Co. KG 4,5
960860 bestellt werden. Für die Mitglieder GmbH 37,5
des DGRV steht zusätzlich eine Powerpoint- AG 0,8
Präsentation auf www.dgrv.de zum Down- eG 0,1
load bereit. Eine englischsprachige Ausgabe e. V. 0,6
kann über den DG VERLAG (Artikelnummer
Quelle: Creditreform-Datenbank; Angaben in Prozent
960861) bezogen werden.

Insolvenzsicherste Rechtsform über die Fortentwicklung der Genossenschaft.


Deutschlands Im Gegensatz etwa zur Unternehmensform
der GmbH, auf die traditionell die meisten
Im Jahr 2009 sind deutschlandweit etwa Insolvenzen entfallen, wird auch die Grün-
34.300 Unternehmen insolvent geworden. dung einer Genossenschaft umfassend be-
Das entspricht einem Zuwachs um rund triebswirtschaftlich, rechtlich und steuerlich
4.700 Firmen gegenüber dem Vorjahr. Dies durch die genossenschaftlichen Prüfungsver-
geht aus der jährlich veröffentlichten Insol- bände begleitet. Gründern stehen erfahrene
venzstudie des Verbands der Vereine Cre- Berater der Genossenschaftsverbände zur
ditreform hervor. Der Anteil der eingetrage- Seite, die vor Ort das Gründungskonzept und
nen Genossenschaft an diesen Insolvenzen den Businessplan besprechen und dabei viele
liegt bei 0,1 Prozent. Damit ist die eG die am Anregungen mit auf den Weg geben. Die
wenigsten von Insolvenz betroffene Rechts- beratende Begleitung der Verbände hilft
form Deutschlands. besonders den in Verantwortung stehenden
Mitgliedern, die bislang keine kaufmännischen
Der geringe Anteil der Genossenschaften an Erfahrungen gesammelt haben. Auch in den
den Insolvenzen lässt sich auch auf den genos- Jahren nach der Gründung werden die neuen
senschaftlichen Prüfungsansatz mit seiner Genossenschaften weiter durch die Verbände
umfassenden Betreuungsprüfung zurückfüh- betreut.
ren. Regelmäßig werden die wirtschaftlichen
Verhältnisse einer Genossenschaft festgestellt. Sonderbeilagen im Handelsblatt
Bei der Prüfung wird auch die Ordnungs- und in der Financial Times
mäßigkeit der Geschäftsführung kontrolliert. Deutschland
Die genossenschaftliche Verbandsprüfung ist
zudem als betreuende Prüfung zukunftsori- Auf Initiative des DGRV – und mit Unterstüt-
entiert angelegt. Es geht somit nicht nur um zung genossenschaftlicher Unternehmen und
die Beurteilung des zurückliegenden Prüfungs- Verbände – hat die Financial Times Deutsch-
zeitraums, sondern auch um Erkenntnisse land am 18. Mai 2009 eine Sonderbeilage
13
regionaler Genossenschaftszeitschriften.
Bereits erschienene Ausgaben des Magazins
und weitere Informationen können unter
www.perspektivepraxis.de heruntergeladen
werden.

2. KOMPETENZZENTRUM FÜR
RECHNUNGSLEGUNG UND
PRÜFUNG

Der DGRV ist für den genossenschaftlichen


Verbund das Kompetenzzentrum für alle Fra-
gen aus den Fachgebieten Betriebswirtschaft,
zum Thema „Neue Genossenschaften“ her- Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung.
ausgegeben. Mit anschaulichen Reportagen Der DGRV fungiert in diesem Zusammenhang
wurden die Vorzüge der genossenschaftli- als zentrales Beratungs- und Diskussionsforum
chen Rechtsform vorgestellt und junge Genos- für den gesamten Verbund. Kernaufgaben
senschaften im Bereich der erneuerbaren sind die Interessenvertretung bei gesetzge-
Energien, des Handwerks und im IT-Bereich benden und berufsständischen Instanzen
porträtiert. Das Handelsblatt hat am 26. Okto- sowie die verbundweite Kommunikation
ber 2009 ebenfalls auf Initiative des DGRV und Diskussion von bevorstehenden oder
eine Sonderbeilage zum Thema „Neue Genos- bereits verabschiedeten Gesetzesänderun-
senschaften“ veröffentlicht. Mit verschiede- gen. Die Referenten der Grundsatzabteilung
nen Themenschwerpunkten wurden einzel- stehen den Mitgliedsverbänden als kompe-
ne Branchen des deutschen Genossenschafts- tente Ansprechpartner zur Verfügung. Sie
wesens vorgestellt. werden regelmäßig in laufende Prüfungs-
und Beratungsprojekte eingebunden, um
PerspektivePraxis auf diese Weise Fachkompetenz und Praxis-
nähe zu gewährleisten.
Mit dem Magazin PerspektivePraxis infor-
miert der DGRV die Praktiker im genossen-
schaftlichen Verbund über die Arbeit des
Verbands. In den quartalsweise erscheinen-
den Ausgaben werden branchenübergrei-
fend die neuesten Entwicklungen in der
Rechnungslegung und Prüfung sowie aktuel-
le Tendenzen aus dem steuerlichen und recht-
lichen Bereich vorgestellt. Weitere Schwer-
punkte sind die Entwicklungsprojekte des
DGRV und die Genossenschaftswissenschaft.
PerspektivePraxis erscheint als Beilage aller
14
Interessenvertretung in Berlin und insbesondere die Europäische Kommission
Brüssel und das Europäische Parlament – ist durch
das DGRV-Büro in Brüssel sichergestellt.
Der DGRV vertritt die Interessen der Genos-
senschaften im Bereich der Rechnungslegung Kommunikation und
und Prüfung. Aufmerksam werden die natio- Grundlagenarbeit
nalen und internationalen Entwicklungen bei
den gesetzgebenden und berufsständischen Der DGRV informiert seine Mitglieder früh-
Institutionen verfolgt. Standardsetting auf zeitig über Gesetzesinitiativen und Änderun-
EU-Ebene basiert zumeist auf globalen Stan- gen von Normen und Standards. Auf dieser
dards. Die gesetzgeberischen Weichen wer- Basis wird die Meinungsbildung der Gesamt-
den somit nicht in Berlin und auch nur teil- organisation koordiniert, um im Ergebnis ein
weise in Brüssel gestellt. Von herausragender geschlossenes und erfolgreiches Auftreten
Bedeutung ist insbesondere die Begleitung bei den Standardsettern sicherzustellen.
der Arbeit von supranationalen Organisatio- Damit einhergehend werden die vom DGRV
nen wie der IFAC (International Federation herausgegebenen Prüfungshandbücher und
of Accountans) und des IASB (International -konzepte sowie die eingesetzte Prüfungs-
Accounting Standards Board). Ziel der Lobby- software zeitnah aktualisiert. In allen Zweifels-
arbeit des DGRV ist es, die genossenschaft- und Auslegungsfragen stehen die Mitarbei-
lichen Interessen frühzeitig und auf allen Ebe- ter des DGRV den Mitgliedsverbänden als
nen in den Gesetzgebungsprozess einzubrin- kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
gen. Nur auf diese Weise ist eine wirksame Damit wird die Qualitätssicherung der Prü-
Einflussnahme möglich. Eine enge Anbindung fungs- und Beratungsaufträge der Mitglieds-
an die europäischen Entscheidungsträger – verbände maßgeblich unterstützt.

Das Büro des DGRV in Brüssel 15


Die Ausrichtung der genossenschaftlichen Im Bereich des Gesundheitswesens schließen
Grundsatzarbeit erfolgt im Fachausschuss sich Mediziner in Ärztegenossenschaften
für Rechnungslegung und Prüfung (FARP), zusammen, um gemeinsam Produkte und
der sich aus Entscheidungsträgern der Mit- Dienstleistungen für den Betrieb ihrer Arzt-
gliedsverbände zusammensetzt. Die Themen praxen – von der Praxissoftware über Versi-
des FARP werden von den DGRV-Fachreferen- cherungen bis hin zu medizinisch-technischen
ten in enger Zusammenarbeit mit den Regio- Geräten – bereitzustellen. Aber auch Apothe-
nal- und Fachprüfungsverbänden umgesetzt. ker oder Krankenhäuser können durch ge-
meinschaftlichen Einkauf und Standardisie-
3. GRÜNDUNGSOFFENSIVE rung des Produktsortiments niedrige Preise
„NEUE GENOSSENSCHAFTEN“ realisieren und Beschaffungsprozesse opti-
mieren. Viele Ärztegenossenschaften verste-
Gründungsinitiativen hen sich zudem als eine Parallelorganisation
zur Kassenärztlichen Vereinigung. Sie handeln
Im Jahr 2009 wurden unter dem Dach der für ihre Mitglieder Verträge mit Krankenkas-
DGRV-Mitgliedsverbände 229 neue Genos- sen aus, etwa für die hausarztzentrierte oder
senschaften gegründet. Damit hat sich die integrierte Versorgung. Solche Selektivverträ-
Anzahl an neuen Genossenschaften im Ver- ge werden auch von genossenschaftlichen
gleich zum Vorjahr erneut deutlich erhöht. Ärztenetzen, in denen die Gesundheitsversor-
Die Schwerpunkte lagen in den Bereichen gung durch mehrere spezialisierte Leistungs-
Energie, Gesundheitswesen sowie Handel anbieter erbracht wird, individuell mit den
und Dienstleistungen. Kostenträgern vereinbart.

Im Bereich der Energie werden zum einen zu- Immer häufiger ziehen sich große Einzelhan-
nehmend Einkaufsgenossenschaften gegrün- delskonzerne aus ländlichen Regionen zurück.
det, die Preisvorteile durch den gemeinsamen Eine wohnortnahe Versorgung mit Lebens-
Bezug von Gas oder Strom realisieren oder mitteln und Waren des täglichen Bedarfs ist
aber auf erneuerbare Energien setzen. Zum in vielen Kommunen nicht mehr gegeben.
anderen wird gemeinsam Strom aus erneu- Dies ist vor allem für die ältere Bevölkerung
erbaren Energieressourcen erzeugt. Dabei problematisch, die für den Einkauf auf öffent-
geht es insbesondere um Kraftwerksprojekte liche Verkehrsmittel oder private Unterstüt-
im Bereich der Sonnen- und Windenergie. zung angewiesen ist. Bürger einer Kommune
Personen, die sich für erneuerbare Energien organisieren sich deshalb zunehmend in Ge-
einsetzen und diese mit überschaubaren nossenschaften, um gemeinsam einen Dorf-
finanziellen Beiträgen unterstützen möchten, laden zu betreiben und damit die Lebens-
kommen über die Genossenschaft mit Gleich- mittelversorgung in den ländlichen Regionen
gesinnten zusammen. Über die Genossen- zu verbessern.
schaft werden Investitionsrisiko und Betreiber-
Know-how gebündelt.

16
Erneuerbare Energien Privatpersonen und Unternehmen betreiben gemeinsam
dezentrale Kraftwerke, mit denen aus erneuerbaren Energieressourcen Strom und Wärme erzeugt
werden. Investitionsrisiko und Betreiber-Know-how werden über die Genossenschaft gebündelt.
In genossenschaftlich organisierten Bioenergiedörfern wird der Wärme- und Strombedarf einer
Kommune vollständig durch nachwachsende Rohstoffe gedeckt. Die eingetragene Genossenschaft
ermöglicht die aktive Beteiligung und unkomplizierte Organisation einer großen Mitgliederzahl.
Durch die umfangreichen Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten wird die individuelle
Verantwortung für das gemeinsame Energieprojekt gefördert.
Gründungsmaterialien gedacht, die mit Personal- oder Verwaltungs-
themen nicht regelmäßig oder vielleicht
Die CD-ROM „Genossenschaften Gründen“ sogar zum ersten Mal konfrontiert werden.
wurde im Jahr 2009 grundlegend überarbei- Im GenoStarter werden verschiedene Fragen
tet. In den vergange- zu den Bereichen Versicherung und Personal-
nen drei Jahren sind verwaltung, Rechnungswesen und Jahresab-
etwa 500 Genossen- schlussprüfung sowie Mitgliedermanagement
schaften gegründet und Führungsorganisation beantwortet.
worden. Innovative Wichtige Themen wie Förderleistungen und
Geschäftsmodelle
werden in genossen-
schaftlicher Rechts-
form umgesetzt.
Viele dieser kreativen
Unternehmensideen werden jetzt auf der
neuen CD-ROM vorgestellt. Verschiedene
Checklisten, Arbeitsunterlagen und Berech-
nungsvorlagen, etwa für die Finanzplanrech-
nung oder Break-Even-Analyse, helfen Ge-
nossenschaftsgründern bei der Planung der
wichtigsten betriebswirtschaftlichen Bereiche.

Für die Situation nach der Gründung stellt


der DGRV den Online-Ratgeber „Geno- Rahmenverträge werden ebenfalls vorgestellt.
Starter“ zur Verfügung, der praktische Tipps Der GenoStarter steht im Mitgliederbereich
und Hinweise zu vielen betriebswirtschaftli- des DGRV zur Verfügung. Er kann auch über
chen und genossenschaftsspezifischen The- die geschützte Website des Regionalverbands
men bereithält. Diese Hilfestellung ist für die erreicht werden. Die Anmeldung erfolgt über
Verantwortlichen junger Genossenschaften www.dgrv.de.

Als neuen Service hat der DGRV einen News-


letter eingerichtet, der regelmäßig über
Neuigkeiten aus der genossenschaftlichen
Gründerszene informiert. Der Newsletter
kann unter http://www.neuegenossenschaf-
ten.de/nletter/bestellen.html abonniert wer-
den.

18
DGRV-Gründerfibel DGRV und ZDH werden die Kooperations-
„Genossenschaften im Handwerk“ möglichkeiten für Handwerksbetriebe vorge-
stellt.
Der DGRV hat gemeinsam mit dem Zentral-
verband des Deutschen Handwerks (ZDH) 4. GENOSSENSCHAFTEN – EINE
die Gründerfibel „Genossenschaften im Hand- WELTWEIT ATTRAKTIVE UND
werk“ veröffentlicht. Die Gründerfibel wurde STABILE UNTERNEHMENSFORM
am 2. Juli 2009 auf einer Fachtagung beim
ZDH den Beratungsstellenleitern der Hand- Die Vollversammlung der Vereinten Natio-
werkskammern vorgestellt. nen (VN) hat das Jahr 2012 zum „Jahr der
Genossenschaften“ erklärt. In der Begrün-
Auch im Handwerk haben ein verstärkter dung führen die VN an, dass Genossenschaf-
Wettbewerb und gestiegene Ansprüche der ten den Zugang zu Finanzdienstleistungen
Kunden den Bedarf an Kooperationen merk- und Märkten schaffen, die regionale Wirtschaft
lich erhöht. Die Kundschaft erwartet heute und Beschäftigung fördern und dabei vor
individuell auf die Bedürfnisse zugeschnittene allem kleine und mittlere Unternehmen
Leistungen. (KMU) unterstützen. Mit dem
Komplettange- „Year of Cooperatives“ soll der
bote erfordern Öffentlichkeit auch nähergebracht
eine enge Ab- werden, welchen Beitrag Genos-
stimmung ver- senschaften in den verschiedenen
schiedener Ge- Weltregionen zur Armutsreduzie-
werke. Kaum rung, zur Beschäftigungsförderung und zur
ein Handwerks- sozialen Integration leisten. Die VN honorie-
betrieb hat je- ren mit dem „Jahr der Genossenschaften“
doch so viele auch die Leistungen der Genossenschafts-
Beschäftigte pioniere Friedrich Wilhelm Raiffeisen und
und ein ent- Hermann Schulze-Delitzsch, die vor 150
sprechendes Jahren die ersten Genossenschaften aufge-
Leistungsport- baut haben. Die damals zugrunde gelegten
folio, dass Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwor-
Spezial- und tung und Selbstverwaltung sind bis heute
Großaufträge als „Einzelkämpfer“ angenom- die Kernelemente erfolgreicher genossen-
men werden können. Zusammenarbeit ist schaftlicher Unternehmen.
also gefragt, damit man Größen- und Spe-
zialisierungsvorteile nutzen und sich im Wett- Weltweit kooperieren Menschen, um ihre
bewerb gegenüber großen Anbietern und wirtschaftliche Lage, ihre Marktposition und
Nachfragern positionieren kann. Kooperation damit auch ihre soziale Situation zu verbes-
schafft Stabilität und sichert die Existenz und sern. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ver-
Selbstständigkeit der einzelnen Handwerks- deutlicht, dass gemeinschaftliche Selbsthilfe
betriebe. In der gemeinsamen Broschüre von und eigenverantwortliches Handeln in Ko -
19
operationen laden hatte der DGRV gemeinsam mit dem
für wirt- Bund katholischer Unternehmer (BKU) und
schaftliche der Sparkassenstiftung für internationale
Stabilität Kooperation.
sorgen. In
vielen Län- Minister Dirk Niebel hob hervor: „Kernaufga-
dern ist des- be der Entwicklungszusammenarbeit ist die
halb zu be- Bekämpfung der Armut. Ziel ist, dass Men-
obachten, schen ihren eigenen Lebensunterhalt erwirt-
dass Koope- schaften können. Dabei sind Mikrokredite
ration, vor ein urliberales Instrument der Hilfe zur Selbst-
allem in der hilfe. Mikrokredite stärken die Eigenverant-
Landwirt- wortung des Einzelnen und setzen Entwick-
schaft, aber lungspotenziale frei. Ich bin stolz, sagen zu
auch bei können, dass auch die deutsche Entwick-
KMU, an Be- lungszusammenarbeit einen großen Beitrag
deutung zu dem weltweiten Siegeszug der Mikrokre-
gewinnt und stärker gefördert werden soll. dite geleistet hat. Das Engagement von Spar-
Die Erfahrungen in Deutschland, Europa und kassen und Genossenschaftsbanken ist geleb-
in vielen Ländern der Welt zeigen, dass es te soziale Verantwortung von deutschen
bei der Etablierung genossenschaftlicher Ko- Unternehmen für globale Entwicklung!“
operationen darauf ankommt, an die unter-
schiedlichen Situationen angepasste unter- Prof. Muhammad Yunus betonte, dass die
nehmerische Lösungen zu finden und gleich- Marktwirtschaft durch die Einführung von
zeitig starke Netzwerke aufzubauen. Der Sozialunternehmen vervollständigt werden
DGRV leistet mit Unterstützung der gesam- müsse. Der Zweck solle nicht die Gewinnmaxi-
ten deutschen Genossenschaftsorganisation mierung sein, sondern die Lösung von sozia-
sowie verschiedener Ministerien und Organi- len und Umweltproblemen. „Ob Unternehmer,
sationen einen wesentlichen Beitrag dazu, ge- Mitarbeiter einer kirchlichen Einrichtung oder
nossenschaftliche Strukturen in den Entwick- Doktorand – jeder kann dazu beitragen, die
lungs- und Schwellenländern zu fördern. ‚Social-Business-Idee‘ in Deutschland zu ver-
breiten“, so Yunus. Die von ihm ins Leben
Mikrofinanz – Basis für wirtschaft- gerufene Grameen Bank („Dorfbank“) ver-
liche und soziale Entwicklung gibt an arme Menschen ohne finanzielle
Sicherheit Kleinkredite. Für die Umsetzung
Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad der Mikrokreditidee in Bangladesch ist er im
Yunus und der Bundesminister für wirtschaft- Jahr 2006 mit dem Friedensnobelpreis aus-
liche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk gezeichnet worden. Yunus hat mehrfach
Niebel, waren am 6. November 2009 in Berlin darauf hingewiesen, dass „Raiffeisen one of
Gastredner bei der Veranstaltung „Mikrofi- the grandfathers of Grameen Bank“ sei.
nanz vor neuen Herausforderungen“. Einge-
20
Professor Muhammad Yunus und der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, auf der vom DGRV
mitorganisierten Veranstaltung „Mikrofinanz vor neuen Herausforderungen“ am 6. November 2009 in Berlin

In seinem Schlusswort betonte der Leiter der Viele prominente Menschen haben sich
Abteilung Internationale Beziehungen beim bereit erklärt, diese Plakat- und Anzeigen-
DGRV, Dr. Paul Armbruster, die Bedeutung kampagne zu unterstützen. Jeder Bürger
des Zugangs zu sicheren Sparmöglichkeiten kann sich ebenfalls an dieser Aktion beteili-
und Krediten für die wirtschaftliche Entwick- gen. Der DGRV fördert diese Kampagne
lung. Starke lokale Wirtschaftskreisläufe und auch weiterhin als Sponsor.
vernetzte Systeme seien ebenso wichtig wie
Einlagensicherung, effiziente Aufsicht und
Prüfung der Finanzinstitutionen. Der DGRV
arbeitet seit vielen Jahren in diesen Bereichen
erfolgreich mit dem Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
lung zusammen.

MISEREOR-Kampagne

„Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der


Armen“ – so lautet das Motto, unter dem
MISEREOR im Jahr 2008 sein 50-jähriges
Jubiläum feierte. Mit diesem Motto soll die
christliche Motivation für die Entwicklungs-
hilfe von MISEREOR unterstrichen werden.
21
III. Dienstleistungen für den Verbund

1. RECHNUNGSLEGUNG tionalen Rechnungslegungsstandards IFRS


UND PRÜFUNG (International Financial Reporting Standards)
und der internationalen Prüfungsstandards
Der DGRV initiiert und koordiniert als Kom- ISA (International Standards on Auditing)
petenzzentrum für Rechnungslegung und zu begleiten. Da neue oder geänderte inter-
Prüfung die Meinungsbildung im genossen- nationale Standards ein formelles Anerken-
schaftlichen Verbund. In diesen Themenbe- nungsverfahren im Rahmen der EU-Gesetz-
reichen vertritt er die Interessen der Genos- gebung durchlaufen müssen, um im europäi-
senschaften bei den gesetzgebenden Instan- schen Rechtskreis Gültigkeit zu erlangen, wird
zen. Für die Genossenschaften relevante Ge- dieser Anerkennungsprozess in Brüssel auf-
setzesänderungen werden verbundweit an merksam verfolgt.
die Mitgliedsverbände kommuniziert. Nach-
folgend wird ein kurzer Überblick über die Der DGRV vertritt folglich die genossenschaft-
vielfältigen Tätigkeiten der Grundsatzabtei- lichen Interessen bei den internationalen
lung des DGRV im Berichtsjahr gegeben. Standardsettern, den EU-Instanzen in Brüssel
und dem Gesetzgeber in Berlin. Auf allen
Internationalisierung Ebenen werden die spezifischen Belange der
Genossenschaften eingebracht, um positive
Internationale Standards ersetzen in fast allen rechtliche Rahmenbedingungen zu fördern.
Lebensbereichen sukzessive die nationalen
Normen. Das betrifft auch das Gebiet der Kommunikation von
Rechnungslegung und Prüfung. Zwar gelten Gesetzesänderungen
unverändert das deutsche HGB für die han-
delsrechtliche Rechnungslegung und die Um eine hohe Qualität bei der Abwicklung
Prüfungsstandards des Instituts der Wirt- der Prüfungs- und Beratungsaufträge im
schaftsprüfer (IDW) als Richtlinien für die gesamten Verbund sicherzustellen, werden
Prüfung. Inhaltlich werden diese nationalen die Fachkräfte der Mitgliedsverbände über
Gesetze und Standards jedoch zunehmend Neuerungen und Ergänzungen der Rechts-
von internationalen Entwicklungen bestimmt. grundlagen zeitnah informiert. Der DGRV
Über die EU-Gesetzgebung wird der deut- unterstützt die Mitgliedsverbände bei der
sche Gesetzgeber sogar verpflichtet, die auf Umsetzung gesetzlicher Vorgaben insbeson-
EU-Ebene anerkannten internationalen Nor- dere durch:
men in die deutschen Gesetze aufzunehmen.
• Pflege und Weiterentwicklung von Nach-
Um Entwicklungen in der deutschen Gesetz- schlagwerken zur nationalen Rechnungs -
gebung zu antizipieren und frühzeitig Ein- legung und eines Praxishandbuches zur
fluss zu nehmen, ist es somit zwingend er- internationalen Rechnungslegung,
forderlich, die Fortentwicklung der interna-
22
• Pflege und Weiterentwicklung der Software- IAS 32, IAS 39 und IFRS für KMU
produkte GenoBilanz, GenoBankBilanz,
DGRVPrüfung und DGRVBankPrüfung, Die Finanzmarktkrise hat die vom DGRV viel-
• Pflege und Weiterentwicklung der DGRV- fach vorgetragene Kritik an der prozyklischen,
Schriftenreihe, krisenverschärfenden Wirkung der Zeitwert-
• Organisation der DGRV-Prüferkonferenz bilanzierung nach IFRS bestätigt. In schriftli-
auf Schloss Montabaur mit Teilnehmern chen Stellungnahmen, Anhörungen und
aus allen Mitgliedsverbänden, Gesprächen befürwortet der DGRV gegen-
• Initiierung, Leitung und Betreuung von über den politisch zuständigen Gremien in
Arbeitskreisen zu aktuellen Themen, Berlin und Brüssel Ad-hoc-Maßnahmen zur
• auf der DGRV-Homepage abrufbare Aussetzung der Zeitbewertung von Finanz-
Publikationen (www.dgrv.de/de/publika- instrumenten. Darüber hinaus vertritt der
tionen.html) wie z. B. „PerspektivePraxis“ DGRV die Auffassung, die Standardsetzung
sowie DGRV-Rundschreiben zu aktuellen durch das IASB (International Accounting
Themen. Standards Board) generell wieder unter das
Primat der Politik zu stellen und vom Zwang
Überarbeitung der 4. zur Konvergenz mit den US-amerikanischen
und 7. EU-Richtlinie Vorschriften zu befreien. Die grundlegende
Neufassung des Standards IAS 39 zur Bilan-
Die Europäische Kommission plant eine Über- zierung der Finanzinstrumente durch IFRS 9
arbeitung der Rechnungslegungsrichtlinien. ist grundsätzlich positiv zu beurteilen. Ange-
Vordergründig sollen unter dem Motto „think sichts der vorgesehenen Ausweitung der
small first“ Bürokratiekosten bei der Rech- Fair-Value-Bewertung lehnt der DGRV die im
nungslegung abgebaut werden. In diesem November 2009 vorgelegten IFRS 9 (Teil 1)
Sinne sollen Kleinstunternehmen von der allerdings ab.
Rechnungslegungspflicht befreit werden.
Hierbei handelt es sich jedoch gewisserma-
ßen um eine „Mogelpackung“, da die steuer-
lichen Buchführungspflichten weiterhin eine
Rechnungslegung erzwingen und mitunter
im Rahmen der Hausbankbeziehung Bilanzen
sowie zur Selbstinformation des Kaufmanns
Jahresabschlüsse zu erstellen sind. Durch
IFRS-bezogene Änderungen droht dem bi-
lanzierenden Mittelstand zudem die Einfüh-
rung komplexer Bilanzierungsregeln und
eines kostspieligen Solvenztests. Der DGRV
setzt sich im Rahmen seiner aktiven Interes-
senvertretung auch in diesem Zusammen-
hang für den Erhalt der bewährten und
kostengünstigen Bilanzierungsprinzipien ein.
23
In den Verhandlungen des IASB mit dem rechtlichen Jahresabschlusses für die steuerli-
amerikanischen Standardsetzer FASB wurden che Gewinnermittlung werden bewahrt.
grundlegende Entscheidungen über die künf- Der DGRV hat den Gesetzgebungsprozess in
tige Eigenkapitalabgrenzung getroffen. Nach allen Phasen eng begleitet und durch diverse
dem modifizierten Standard IAS 32 sollen Stellungnahmen und Teilnahme an Anhörun-
die Geschäftsguthaben der Genossenschaften gen im Bundesministerium für Justiz eine
als Eigenkapital anerkannt werden, wenn Reihe von Verbesserungen – nicht nur für
eine Rückzahlung verweigert werden kann Genossenschaften – erreicht. So wurde u. a.
oder nur durch Ausscheiden oder Ableben
eines Mitglieds verursacht ist. Dies ist grund- • auf das Wahlrecht zur Erstellung eines be-
sätzlich ein Fortschritt gegenüber dem unbe- freienden IFRS-Einzelabschlusses verzichtet,
friedigenden Status quo. • eine Übergangsregelung zur Beibehaltung
von stillen Reserven nach vernünftiger kauf-
Der im Juli 2009 verabschiedete Standard IFRS männischer Beurteilung (§ 253 Abs. 4 HGB)
für kleine und mittlere Unternehmen (IFRS geschaffen,
für KMU) ist aus Sicht des DGRV für eine An- • die Möglichkeit einer transparenten Anhang-
wendung in Europa nicht geeignet. Dies wur- angabe statt einer Konsolidierungspflicht
de in einer vom DGRV initiierten wissenschaft- für Spezialfonds (Konsolidierungssurrogat)
lichen Studie nachgewiesen, in der über 1,1 kodifiziert sowie
Mio. Jahresabschlüsse vom europäischen KMU • der beizulegende Wert als niedrigerer Wert -
untersucht wurden. Informationsgetriebene maßstab bei der Bemessung von außerplan-
IFRS sind für den Mittelstand nachhaltig abzu- mäßigen Abschreibungen beibehalten und
lehnen. Der DGRV fordert einen eigenständi- nicht durch den sogenannten Fair Value
gen Rechnungslegungsrahmen auf Basis der ersetzt.
modernisierten 4. und 7. EU-Richtlinie, die
den Prinzipien des Gläubigerschutzes und Nach der Verabschiedung des BilMoG ist es
der Kapitalerhaltung Rechnung tragen. eine zentrale Aufgabe, die Änderungen ver-
bundweit zu kommunizieren und in diesem
Modernisierung des deutschen Zusammenhang die Nachschlagwerke und
Handelsbilanzrechts die Prüfsoftware zeitnah zu aktualisieren. Da
die meisten Neuerungen erst für die Prüfung
Im Mai 2009 wurde nach langjähriger Dis- von Jahresabschlüssen mit Stichtag nach dem
kussion das Bilanzrechtsmodernisierungs- 31. Dezember 2009 relevant sind, wird die
gesetz (BilMoG) verabschiedet. Mit diesem Anwendung des BilMoG auch im Jahr 2010
Gesetz wird die HGB-Rechnungslegung als durch den DGRV begleitet.
gleichwertige, aber einfachere und kosten-
günstigere Alternative im Vergleich zu den Offenlegung nach § 26a KWG
internationalen Rechnungslegungsnormen
fortentwickelt. Dabei wird am handelsrecht- In Jahr 2009 mussten die Kreditgenossen-
lichen Jahresabschluss als Grundlage der schaften erstmalig zur Erfüllung der erwei-
Gewinnausschüttung festgehalten. Auch die terten Offenlegungsvorschriften nach § 26a
Vorzüge der Maßgeblichkeit des handels- KWG i. V. m. §§ 319-337 SolvV einen Solvabili-
24
Gesundheitswesen Mediziner, Apotheker oder Krankenhäuser schließen sich in
Genossenschaften zusammen, um gemeinsam Produkte und Dienstleistungen einzukaufen. Durch
Kooperation wird eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Industrie und Großhandel erreicht.
Ärzte kooperieren im Rahmen der Integrierten Versorgung und bieten gemeinsam mit Berufskol-
legen aus verschiedenen Fachrichtungen Gesundheitsleistungen an. Durch die Beteiligung in der
Genossenschaft können die Vorteile der Zusammenarbeit genutzt werden, zugleich bleibt aber
auch der freiberufliche Status der Vertragsärzte bewahrt. Die Mediziner kooperieren gleichberech-
tigt und müssen nicht dem Interesse eines externen Investors folgen.
tätsbericht erstellen. Für die individuelle Be- der Quantifizierung des Marktpreisrisikos
richterstattung konnten die Kreditgenossen- die DGRV-Zinsszenarien um historische Stress-
schaften auf einen mit den Offenlegungs- szenarien erweitert. Die überarbeiteten Do-
pflichten konformen Muster-Solvabilitätsbe- kumente wurden nach Genehmigung durch
richt, der von einem DGRV-Arbeitskreis erar- den DGRV-Fachausschuss für Rechnungsle-
beitet wurde, zurückgreifen. Der Arbeitskreis gung und Prüfung (FARP) dem Fachrat Steu-
hat die erstmalige Offenlegung mit dem erung präsentiert und den Kreditgenossen-
Muster-Solvabiliätsbericht intensiv verfolgt schaften im Dezember 2009 zur Verfügung
und begleitet. gestellt. Weiterhin engagierte sich der DGRV
in den einschlägigen Arbeitskreisen beim
Die infolge der Finanzkrise beim Ausschuss Bundesverband der Deutschen Volksbanken
der europäischen Bankaufsichtsbehörden und Raiffeisenbanken e. V.
(CEBS) laufende Konsultation CP30 zur
Entwicklung der Offenlegungspraxis wird Internationale Prüfungsstandards
vom DGRV intensiv verfolgt.
Artikel 26 der im Jahr 2006 veröffentlichten
Bankenaufsicht in der „EU-Abschlussprüferrichtlinie“ (8. EU-Richt-
Finanzmarktkrise linie) bestimmt, dass Abschlussprüfungen
EU-weit spätestens ab Mitte 2008 nach
Die Finanzmarktkrise führte im Jahr 2009 internationalen Prüfungsstandards (ISA)
beim Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht durchzuführen sind. Mit dem im Mai 2009
(BCBS) und beim Ausschuss der europäischen verabschiedeten Bilanzrechtsmodernisierungs-
Bankaufsichtsbehörden (CEBS) zu zahlreichen gesetz (BilMoG) hat diese Vorgabe nunmehr
Konsultationen mit dem Ziel, die Bankenauf- auch Einzug in § 317 Abs. 4 HGB gehalten,
sicht zu verschärfen. Infolge dieser Konsulta- so dass einmal mehr deutlich wird, dass der
tionen haben das Europäische Parlament und deutsche Berufsstand sich perspektivisch von
der Europäische Rat eine Richtlinie zur Ände- den vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
rung der Kapitaladäquanzrichtlinie und der herausgegebenen Prüfungsstandards (IDW-
Bankenrichtlinie beschlossen. PS) verabschieden muss.

Auf nationaler Ebene veröffentlichte die Ein Aufschub ergibt sich für den Berufsstand
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf- durch die Tatsache, dass die von der Interna-
sicht (BaFin) unter Beachtung der Konsulta- tionalen Organisation der Wirtschaftsprüfer
tionen beim BCBS und beim CEBS am 14. (IFAC) herausgegebenen ISA im Rahmen
August 2009 neue Mindestanforderungen einer sogenannten „Adoption“ zunächst for-
an das Risikomanagement (MaRisk). Zur Um- mell von der EU-Kommission in Kraft gesetzt
setzung der neu gefassten MaRisk im genos- werden müssen und hierfür vorab fachge-
senschaftlichen FinanzVerbund hat der DGRV recht in alle EU-Amtssprachen zu übersetzen
unter Beteiligung der Mitgliedsverbände sind. Grundsätzlich wird das Inkrafttreten der
eine Überarbeitung der Verbunddokumente ISA nicht vor der Prüfung der Jahresabschlüs-
Muster-Risikohandbuch und MaRisk-Risiko- se 2011 oder 2012 erwartet.
reporting vorgenommen. Dabei wurden bei
26
Materielle inhaltliche Änderungen beim Prü- der Lage sein, auch im EU-Ausland ihre Dienst-
fungsvorgehen werden sich für die deutschen leistungen anzubieten. Gleichermaßen wird
Wirtschaftsprüfer allerdings nicht ergeben. sich in Deutschland der Wettbewerb um
Das IDW ist schon seit längerem als Mitglieds- Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen
organisation der IFAC verpflichtet, interna- verstärken. Hinzu kommen Bestrebungen
tionale, den Berufsstand betreffende Normen auf EU-Ebene, den Eigentümerkreis von Prü-
wie die ISA in nationales Berufsrecht umzu- fungsgesellschaften für externe Investoren
setzen. Im Ergebnis sind die Inhalte der ISA zu öffnen. Das Ergebnis einer Konsultation
bereits in die aktuell gültigen IDW-PS einge- der EU-Kommission unterstützt dieses Vorha-
flossen, die ihrerseits in den praxisinternen ben. In einem nächsten Schritt wird die Kom-
DGRV-Prüfungsvorgaben (insbesondere mission prüfen, welche Maßnahmen auf EU-
Prüfungssoftware DGRVPrüfung und Ebene ergriffen werden können, um neue
DGRVBankPrüfung) umgesetzt sind. Anbieter zum Markteintritt zu ermutigen,
ohne dabei die Unabhängigkeit der Abschluss-
EU-Konsultation zur prüfer und die Prüfungsqualität zu gefährden.
Anwendbarkeit der ISA
DGRV-Fachausschuss für Rechnungs-
Im Juni 2009 hat die EU-Kommission eine legung und Prüfung (FARP)
Konsultation zur möglichen Übernahme der
ISA in EU-Recht initiiert. Der DGRV hat in Der DGRV-Fachausschuss für Rechnungsle-
seiner Stellungnahme – analog zum Positions- gung und Prüfung (FARP) befasst sich mit
papier des IDW – darauf hingewiesen, dass allen wesentlichen Themen, die unmittelbar
die ISA an der Prüfung großer international Auswirkung auf die Bereiche der Rechnungs-
tätiger kapitalmarktorientierter Unternehmen legung und Prüfung haben. In den turnus-
ausgerichtet sind und detaillierte Einzelrege- mäßigen vier Sitzungen in 2009 wurden vor
lungen und Dokumentationserfordernisse allem folgende Themen eingehend behan-
enthalten. Die Standards müssten nach prü- delt:
ferischem Ermessen situationsspezifisch an
die individuellen Verhältnisse kleiner Mandate • Fortentwicklung des Bilanzrechts auf inter-
anpassbar bleiben. Es sollte in prinzipienori- nationaler bzw. europäischer Ebene ein-
entierter Weise die Intention des risikoorien- schließlich Positionsbestimmung für die
tierten Prüfungsansatzes Berücksichtigung genossenschaftlichen Prüfungsverbände
finden und nicht auf die Abarbeitung der gegenüber den internationalen Rechnungs-
Inhalte aus den Beispielen und Anwendungs- legungsgrundsätzen IAS/IFRS,
hinweisen (sogenanntes „application mate- • Auslegung und Umsetzung des Bilanzrechts-
rial“) der ISA abgestellt werden. modernisierungsgesetzes (BilMoG) – insbe-
sondere hinsichtlich Bilanzierung von Pen-
Stärkung der „internationalen sionsverpflichtungen, Aktivierung von laten-
Kompetenz“ ten Steuern und Auswirkungen der Ände-
rungen in GenG und WPO auf die Prüfungs-
Durch sich angleichende Rechtssysteme wer- verbände,
den die Berufsangehörigen zunehmend in
27
• Geldwäscheprävention und Ausarbeitung modelle STARPLAN Konto und STARPLAN
eines Leitfadens zur Erstellung einer Arbeits- Top-Callgeld der DZ BANK International S.A.,
anweisung, die die neuen geldwäscherecht- IMMO VR RATING und IMMO META RE-
lichen Bestimmungen berücksichtigt, VERSE+ der Deutschen Genossenschafts-
• Auswirkungen des GwG auf die Prüfungs - Hypothekenbank AG sowie die Prüfung der
verbände, Aktualisierung des easyCredit-Rahmenvertra-
• Auslegungsfragen zur überarbeiteten ges der TeamBank AG.
Prüfungsberichtsverordnung (PrüfbV),
• Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf Arbeitskreis Neue Produkte
den Jahresabschluss der Genossenschaften,
insbesondere der Kreditgenossenschaften, Der Arbeitskreis Neue Produkte, dem Vertre-
• Auswirkungen der Einführung der ISA für ter der Prüfungsverbände, der Zentralinstitu-
den Berufsstand, te und des DGRV angehören, beschäftigt sich
• aufsichtsrechtliche Offenlegung und Verab- mit der Klärung von Fragen der Rechnungs-
schiedung eines Muster-Solvabilitätsberichts legung, des Aufsichtsrechts und der Prüfung
für Kreditgenossenschaften, von innovativen Finanzprodukten. Darüber
• Berichte aus den vom FARP einberufenen hinaus erstellt der Arbeitskreis das Loseblatt-
Arbeitskreisen über den jeweils aktuellen werk „Praxishandbuch Derivate und struktu-
Arbeitsstand. rierte Produkte“.

Arbeitskreis Vertragsprüfung/Neue Einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Arbeits-


Geschäftsmodelle im FinanzVerbund kreises im Geschäftsjahr 2009 bildete die
aktuelle Ergänzungslieferung zum Derivate-
Im Arbeitskreis Vertragsprüfung/Neue Ge- Handbuch. Im Zuge einer von den Aufsichts-
schäftsmodelle im FinanzVerbund wird die behörden geforderten „Selbstregulierung“
Prüfung von Verträgen bei der Einführung des Marktes für Kreditderivate haben sich
neuer Geschäftsmodelle im FinanzVerbund die großen Marktteilnehmer gemeinsam mit
im Bereich des Bankensektors behandelt. der International Swaps and Derivatives
Mitglieder des Arbeitskreises sind Rechtsan- Association (ISDA) auf umfassende Änderun-
wälte und Prüfer der regionalen Prüfungs- gen der Marktusancen für Credit Default
verbände und des DGRV. Auch im Berichtsjahr Swaps geeinigt. Diese Änderungen haben
2009 wurden wieder zahlreiche Verträge sich nicht nur auf die vertragliche Ausgestal-
durch den Arbeitskreis geprüft, z. B. der Ver- tung und Dokumentation, sondern auch auf
trag über die Vermittlung von Verträgen die Marktbewertung und die Rechnungs-
über die easyCredit-Card-Funktion im Rahmen legung von Credit Default Swaps ausgewirkt,
der Kreditkarten im FinanzVerbund der so dass die entsprechenden Kapitel im Hand-
TeamBank AG und der Kooperationsvertrag buch überarbeitet werden mussten. Darüber
sowie der 4YOU-Vermittlungsvertrag zum hinaus wurde ein erster Ausblick auf die Aus-
elektronischen kartengestützten Zahlungs- wirkungen des neu gefassten § 254 HGB auf
verkehr der CardProcess GmbH. Abgeschlossen die Bilanzierungspraxis gegeben und das
werden konnte die Prüfung der Geschäfts- Handbuch um neue Kapitel zu Forward Rate
28
Agreements, Credit Linked Notes und Kredit- AG. Zudem wurden im Auftrag der genossen-
verbriefungen ergänzt. schaftlichen Prüfungsverbände Prüfungen
nach § 53 GenG bei verschiedenen Kreditge-
2. PRÜFUNGSDIENSTLEISTUNGEN nossenschaften durchgeführt.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit der Prüfungs- Der DGRV war 2009 bei einem Kreditinstitut
abteilung des DGRV steht die Erfüllung der im Rahmen der geplanten Einführung der
Aufgaben als gesetzlicher Prüfungsverband Rechnungslegung nach IFRS weiterhin pro-
für die Mitglieder. Daneben werden – in jektbegleitend tätig. Darüber hinaus wurde
enger Abstimmung mit den regionalen Prü- der DGRV von verschiedenen Unternehmen
fungsverbänden und den Fachprüfungsver- des genossenschaftlichen FinanzVerbundes
bänden – auch freiwillige Prüfungen und mit der Beurteilung von Bilanzierungsfragen
prüfungsnahe Beratungsdienstleistungen auf bzw. der Anfertigung von Stellungnahmen,
der Grundlage besonderer Beauftragungen die Sachverhalte mit allgemeiner Bedeutung
erbracht. für eine Vielzahl von Kreditgenossenschaften
betrafen, beauftragt.
Neben den gesetzlichen Prüfungen nach
§ 53 GenG bei Genossenschaften und Zentral- Geschäftsbereich BÄKO
genossenschaften sind dies vor allem Prü-
fungen der Konzernrechnungslegung, Ab- Die BÄKO-Mitglieder wurden per Rundschrei-
schlussprüfungen bei Tochtergesellschaften ben über aktuelle Themen und Änderungen
verschiedener Rechtsformen, Prüfungen der informiert sowie in allen betriebswirtschaftli-
Rechnungslegung der Mitgliedsverbände chen, rechtlichen und steuerrechtlichen Fragen
sowie Depot- und WpHG-Prüfungen. Weiter- betreut und beraten. Im
hin werden Gutachten erstellt und sonstige Bereich der Steuer-, Sozial-
Prüfungen, insbesondere zur projektbeglei- versicherungs- und Bilan-
tenden Qualitätssicherung, durchgeführt. zierungsberatung erfolg-
te Hilfestellung bei Ein-
Geschäftsbereich Banken zelproblemen sowie die
Erstellung zahlreicher Steuererklärungen für
Bei den Prüfungen und prüfungsnahen Dienst- BÄKO-Genossenschaften und deren Tochter-
leistungen im Geschäftsbereich Banken stan- gesellschaften. Der Schwerpunkt der Rechts-
den die Mitglieder WGZ BANK AG Westdeut- beratung betraf die Gebiete des Genossen-
sche Genossenschafts-Zentralbank und Mün- schafts- und Wirtschaftsrechts, Arbeits- und
chener Hypothekenbank eG im Vordergrund. Insolvenzrechts sowie die individuelle um-
Der Schwerpunkt der Tätigkeit bei beiden wandlungsrechtliche Betreuung von Ver-
Kreditinstituten umfasste die Durchführung schmelzungen. Die betriebswirtschaftliche
der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen; Beratung lieferte neben den monatlichen
u. a. auch die Prüfung des nach den interna- Umsatzvergleichen die bewährten betriebs-
tionalen Rechnungslegungsstandards IFRS wirtschaftlichen Auswertungen und Statisti-
erstellten Konzernabschlusses der WGZ BANK ken, wie z. B. den BÄKO-Betriebsvergleich
29
und die Jahresumsatzstatistik der BÄKO- werden weiter-
Gruppe. Die betriebswirtschaftlichen Bera- entwickelt, um
tungsdienstleistungen umfassten insbeson- höchsten An-
dere auch die Bereiche Interne Revision und sprüchen an
Risikomanagement. Der vom Geschäftsbe- gute Corporate Governance zu genügen.
reich BÄKO betreute Betriebswirtschaftliche Der Rahmenberatungsvertrag zwischen DGRV
Arbeitskreis hat in zwei Tagungen zahlreiche und der REWE-Zentralfinanz eG zur Unter-
praxisorientierte Lösungen und Anregungen stützung des Audit Committee wurde erst-
für die BÄKO-Gruppe erarbeitet. Neben einem malig ganzjährig in Anspruch genommen.
Buchhalterseminar und einem Logistikleiter- Der Leistungsumfang dieses Vertrages um-
seminar wurden mehrere spezielle Seminare fasst grundsätzlich die Beratung in allen Auf-
für Vorstände und Aufsichtsräte durchgeführt. gaben des Audit Committee. Die Umsetzung
Auf Anregung des BÄKO-Beirats wurde in dieses Rahmenvertrages in konkrete Unter-
die Mustergeschäftsordnung für Vorstände stützungsaktivitäten wird einer der Schwer-
und Aufsichtsräte eine Selbstverpflichtung punkte der Arbeit des Geschäftsbereichs
zur regelmäßigen Schulung aufgenommen, REWE im Geschäftsjahr 2010 werden.
um den steigenden Anforderungen an die
Ausübung der Tätigkeit gerecht zu werden. In enger Zusammenarbeit mit der DGRV-
Neben der markenrechtlichen Betreuung wur- Rechtsabteilung wurde im Jahr 2009 die
de der umfangreiche Relaunch des Corporate Umstrukturierung des Vollsortiments
Designs für die BÄKO-Gruppe erarbeitet. National der REWE Group (Projekt EURO)
Zum Ende des Jahres 2009 waren in Deutsch- begleitet. Im Auftrag des Aufsichtsrats
land 40 BÄKO-Unternehmen, davon 38 in der wurde eine Stellungnahme abgegeben.
Rechtsform einer eingetragenen Genossen-
schaft, tätig. Geschäftsbereich Ware

Geschäftsbereich REWE Der Schwerpunkt der Prüfungstätigkeit im


Warenbereich lag in der Durchführung der
Im Geschäftsjahr 2009 wurde die Verschmel- gesetzlichen Prüfung von Warenzentralen
zung der REWE Lebensmittel-Großhandel eG gemäß § 53 GenG. Neben der Prüfung der
Betzdorf auf die REWE West eG betreut. wirtschaftlichen Verhältnisse und der Ord-
Im Rahmen der Prüfung der REWE-Zentral - nungsmäßigkeit der Geschäftsführung um-
finanz eG (Köln), die im Auftrag des DGRV fasst der gesetzliche Prüfungsauftrag auch
von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Prüfung des Jahresabschlusses. Weiterhin
durchgeführt wird, überwacht der Geschäfts- wurden Konzernabschlussprüfungen, Ab-
bereich REWE im DGRV die Auftragsabwick- schlussprüfungen von Konzernunternehmen,
lung. So können die Interessen der REWE- Prüfungen der Rechnungslegung von genos-
Kaufleute bestmöglich vertreten werden. senschaftlichen Prüfungsverbänden sowie
Auch im Geschäftsjahr 2009 lag ein Schwer- ergänzende Prüfungen, die aufgrund gesetzli-
punkt in der Betreuung der Audit Commit- cher Vorschriften in Auftrag gegeben werden
tees der REWE Group. Diese Ausschüsse (insbesondere „Grüner Punkt“), durchgeführt.
30
Handwerk Fachbetriebe des Bauhandwerks, Kfz-Werkstätten oder Zahntechnikerlabore
arbeiten in Genossenschaften zusammen, um gemeinsam einzukaufen oder ihre Dienstleistungen
anzubieten. Durch Kooperation werden auch kleine spezialisierte Unternehmen in die Lage versetzt,
mit anderen Spezialisten Komplettaufträge gewerkeübergreifend anbieten zu können. Bei der ge-
meinsamen Auftragsbearbeitung wird verbindlich kooperiert, so dass der Auftraggeber stets ein
und denselben Ansprechpartner hat. Mit Genossenschaften werden auch Markengemeinschaften
gebildet oder aber administrative Aufgaben auf ein gemeinsames Unternehmen ausgelagert.
Im Zusammenhang mit der Jahresabschluss- hinaus hat die Rechtsabteilung die Verfolgung
prüfung erfolgt auch die Prüfung der IT- bestimmter markenrechtlicher Angelegen-
Systeme gemäß den entsprechenden Prü- heiten übernommen.
fungsstandards.
Fachausschuss für Recht
Im Jahr 2009 wurden zusätzlich Unterneh-
mensbewertungen sowie Beratungsleistun- Im Fachausschuss für Recht wurden im Be-
gen und Informationsveranstaltungen im richtszeitraum insbesondere Themen im Zu-
Zusammenhang mit dem Bilanzrechtsmoder- sammenhang mit der Novellierung des Genos-
nisierungsgesetz durchgeführt. senschaftsgesetzes behandelt. Gegenstand
waren z. B. die Anforderungen an die sat-
3. RECHTSBERATUNG zungsmäßige Zulassung von Sacheinlagen.
Darüber hinaus hat sich der Fachausschuss
Zentrale Aufgabe der Rechtsabteilung des mit einer Vielzahl von Einzelfragen beschäf-
DGRV ist es, in den Rechtsgebieten, die für tigt, wie etwa der Zulässigkeit sogenannter
die gesamte Genossenschaftsorganisation Mantelgenossenschaften oder der Bewertung
von Bedeutung sind, eine bundeseinheitliche der ungeschriebenen „Zuständigkeit“ der Ge-
Rechtsauffassung zu vertreten. Dies gilt ins- neralversammlung in Geschäftsführungsfragen.
besondere für genossenschaftliche und all-
gemeine gesellschaftsrechtliche Themen, Arbeitskreise/Formularwesen
aber auch für spezielle Rechtsfragen, etwa
des Datenschutzes. Die Rechtsabteilung Die Rechtsabteilung hat in verschiedenen Ar-
erstellt Gutachten bzw. Vermerke zu grund- beitskreisen unterschiedlichste Einzelfragen
sätzlichen, spartenübergreifenden Fragestel- bearbeitet. Hervorzuheben sind die überar-
lungen und äußert sich zu Gesetzesentwür- beiteten Mustertexte zum Verschmelzungs-
fen von übergeordneter Bedeutung, nament- recht (Verschmelzungsbericht, Verschmel-
lich im Bereich des Genossenschaftsrechts, zungsgutachten, Merkblatt „Besondere Vor-
des Handels- und Gesellschaftsrechts sowie teile bei Verschmelzungen“) und das „Gesetz
des Bilanzrechts. zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung“.
Hier wurden Empfehlungen für den gesam-
Die Funktion des DGRV als Kompetenzzen- ten genossenschaftlichen Verbund erarbeitet.
trum für Rechtsfragen wurde durch personel- Zu nennen sind auch die Arbeitskreise zu den
le und organisatorische Maßnahmen gestärkt. Themen Mustersatzung und Staatsaufsicht
Der Bereich der prüfungsnahen Beratung sowie der DGRV-Arbeitskreis Personalleiter
wurde dadurch weiter ausgebaut, so dass der Verbände, in dem arbeitsrechtliche The-
das Zusammenwirken von Prüfung und men bearbeitet und gemeinsam mit den
Rechtsberatung für die DGRV-Mitglieder, z. B. Personalverantwortlichen konkrete Lösungen
durch mehrtägige Seminare für die BÄKO- entwickelt wurden.
Genossenschaften, Aufsichtsratsschulungen
für die Landgard eG oder Gutachten für die Im Berichtszeitraum sind über den für die
REWE, intensiviert werden konnte. Darüber Vergabe des FA-Zeichens zuständigen For-
32
mularausschuss, dessen Federführung beim BilMoG
DGRV liegt, umfangreiche Anpassungen im
Formularwesen des DG VERLAGES erfolgt. Auch im Berichtszeitraum hat sich der DGRV
Die Formulare werden praxisnah gepflegt bei einer Vielzahl von Gesetzesvorhaben für
und stets auf dem aktuellen rechtlichen Stand die Interessen der genossenschaftlichen Or-
gehalten. Zudem ist der DGRV Mitglied beim ganisation eingesetzt. Das Bilanzrechtsmo-
Formular-Arbeitskreis Mobiliarsicherheiten. dernisierungsgesetz (BilMoG) hat u. a. tief
greifende Auswirkungen auf die Rechnungs-
Fachvorträge/Veröffentlichungen legung der Genossenschaften und Prüfungs-
verbände. Hervorzuheben ist in diesem Zu-
Band 40 der DGRV-Schriftenreihe zum Genos- sammenhang der neu geschaffene § 20 Satz
senschaftsgesetz ist in der 7. Auflage erschie- 2 GenG, der den Wegfall des § 253 Abs. 4
nen. Dieser Band enthält neben der Verord- HGB kompensieren soll. Der Vorstand erhält
nung über das Genossenschaftsregister, den die Möglichkeit, im Rahmen der Aufstellung
Mustersatzungen, den Musterwahl- und Mus- des Jahresabschlusses bis zu 50 % in die Er-
tergeschäftsordnungen auch Arbeitsordnun- gebnisrücklagen einzustellen. Von zentraler
gen und Vordrucke für Mitgliedschaftserklä- Bedeutung ist auch der neu hinzugefügte
rungen. § 38 Abs. 1a GenG, der die Einsetzung eines
Prüfungsausschusses durch den Aufsichtsrat
Darüber hinaus wurde mit Mitgliedern des regelt. Schließlich ist der ebenfalls neu ange-
DGRV-Arbeitskreises Datenschutz und Daten- fügte § 55 Abs. 4 GenG zu nennen, wonach
sicherheit mit der Aktualisierung von Band die Prüfungsverbände einen Transparenzbe-
34 der DGRV-Schriftenreihe „Bundesdaten- richt zu veröffentlichen haben.
schutzgesetz – Leitfaden für den Daten-
schutzbeauftragten“ begonnen. Freier Ausschuss der Deutschen
Genossenschaftsverbände

Der Freie Ausschuss der Deutschen Genossen-


schaftsverbände hat für die Mitglieder des
Rechtsausschusses des Deutschen Bundes-
tages die „Evaluierung der neuen Regelung
über die Befreiung kleinerer Genossenschaf-
ten von der Verpflichtung zur Prüfung ihres
Jahresabschlusses durch das Gesetz zur Ein-
führung der Europäischen Genossenschaft
und zur Änderung des Genossenschafts-
rechts vom 14. August 2006“ zum Bericht
des Bundesjustizministeriums verfasst. Der
Freie Ausschuss der Deutschen Genossen-
schaftsverbände konnte auch mit dazu
beitragen, dass die internationalen
33
Prüfungs standards – mit Ausnahme der das Kapitel über die
Kreditgenossenschaften – nicht für kleine Europäische Genossen-
und mittelgroße Genossenschaften gelten. schaft verfasst.
Auf Anregung des Freien Ausschusses wur-
den Bestimmungen über die Registrierung Zur Überprüfung der
als Abschlussprüfer, die Bindung an die Wirkungen der im Jahr
Berufsgrundsätze und die Beachtung des 2003 erlassenen SCE-Ver-
Prüfungsstandards als zwingende ordnung hat die EU-Kom-
Bestandteile der Satzung eines mission eine Untersuchung
Prüfungsverbandes vorgeschrieben. in Auftrag gegeben, um
die Anwendung der Ver-
Verbandsprüferlehrgang ordnung über die SCE in allen EU-Mitglied-
staaten zu überprüfen, die Probleme bei der
Im Rahmen des neu gefassten Verbandsprü- Anwendung bzw. Gründe für die geringe
ferlehrgangs sind für die Rechtsabteilung Verbreitung dieser neuen Rechtsform aufzu-
neue Aufgaben hinzugekommen. So ist der decken, Verbesserungsvorschläge zu machen
DGRV neben dem Genossenschaftsrecht und zugleich eine Darstellung und Bewertung
nunmehr auch für das Gesellschaftsrecht, des nationalen Genossenschaftsrechts zu lie-
das Bürgerliche Recht, das Zivilprozessrecht fern. Gegenüber dem Länderberichterstatter
und das Insolvenzrecht zuständig. für Deutschland hat der DGRV eine ausführ-
liche Stellungnahme abgegeben.
Europäisches Recht und SCE-
Verordnung 4. STEUERBERATUNG

Das Europäische Recht wird für die Genossen- Die Steuerabteilung des DGRV vertritt die
schaften zunehmend wichtiger. Ein Beispiel übergreifenden steuerpolitischen Interessen
hierfür ist das Gesetzgebungsverfahren über der Genossenschaftsorganisation. Zentrale
die Europäische Privatgesellschaft (SPE). Aufgabe ist die frühzeitige Information der
Genossenschaftsverbände und Genossen-
In Brüssel vertritt der DGRV die deutschen schaften über Änderungen in der Rechtspre-
Genossenschaften im Vorstand der europäi- chung und Gesetzgebung.
schen Sektion des internationalen Genossen-
schaftsbundes „Cooperatives Europe“, einem Im Berichtsjahr begleitete der DGRV über
einflussreichen Gremium für das Genossen- den Fachausschuss für Steuern und verschie-
schaftswesen in Europa. dene Arbeitskreise insbesondere Gesetzes-
initiativen, die zu einer grundlegenden Ände-
Der DGRV verfügt neben dem nationalen rung der Unternehmensbesteuerung in
Genossenschaftsrecht auch über Beratungs- Deutschland geführt haben. Im Wesentlichen
kompetenz und -erfahrung in der SCE-Grün- ging es um Nachbesserungen der Unterneh-
dung. Darüber hinaus wurde vom DGRV im menssteuerreform 2008.
„Beck’schen Handbuch der Genossenschaft“
34
Unternehmensbesteuerung Diese Argumente wurden – wenn auch ver-
spätet – nunmehr umgesetzt. Verlustvorträge
Durch das Unternehmenssteuerreformgesetz sollen noch genutzt werden können, wenn
2008 war § 8c KStG dahingehend geändert das Verlustunternehmen zur Sanierung von
worden, dass der bloße Wechsel im Gesell- einem Gewinnunternehmen übernommen
schafterbestand einer Gesellschaft zum Weg- worden ist. Gelten soll dies jedoch nur dann,
fall eventueller Verlustvorträge führt. Der wenn der Investor dem übernommenen Un-
DGRV hatte im Gesetzgebungsverfahren mas- ternehmen „frisches Kapital“ zuführt (15 %
sive Kritik an dieser Regelung geäußert. Nach gemessen am Steuerbilanzergebnis) und über
Auffassung des DGRV kann diese Regelung fünf Jahre hinweg im Durchschnitt 80 % der
bei Körperschaften, die auf Mitgliederwech- Ausgangslohnsumme im Betrieb erhalten
sel geradezu angelegt sind, zu unangemes- bleibt.
senen Benachteiligungen führen. Das BMF
hatte dem DGRV zwar zugestanden, dass es Ferner ist die vom DGRV schon immer kriti-
nicht auf den Mitgliederwechsel als solchen sierte Zinsschrankenregelung in ihrer Wirkung
ankommt, sondern auf die Frage, ob ein Er- abgemildert worden. Die Abzugsfähigkeit
werber entweder allein oder im Zusammen- von Zinsaufwand wurde durch das Unterneh-
wirken mit anderen Erwerbern gleicher Inter- menssteuerreformgesetz 2008 eingeschränkt.
essenlage mehr als 50 % des Stimmrechts an Betriebe, deren Zinssaldo nicht mehr als 1 Mio.
einer Genossenschaft erwirbt, um die Verlust- Euro beträgt, sollten von der Verschlechte-
vorträge der übernommenen Genossenschaft rung der Abzugsfähigkeit ausgenommen
wegfallen zu lassen. Jedoch war und ist das werden. Betrug also der negative Zinssaldo
BMF der Auffassung, dass § 8c KStG in sei- aus Guthabenzinsen und Kreditzinsen nicht
ner neuen Fassung auf Genossenschaften mehr als 1 Mio. Euro, dann war die Zinsschran-
dem Grunde nach Anwendung finden muss. kenregelung auf das Unternehmen nicht
Der DGRV hatte schon im Gesetzgebungs- anwendbar. Das Bürgerentlastungsgesetz
verfahren zumindest als Hilfslösung gefor- hat diese Freigrenze auf 3 Mio. Euro erhöht.
dert, dass es für Sanierungsfälle Ausnahme- Der Gesetzgeber wollte diese Erleichterung
regelungen geben müsse. Diese Forderung aber zunächst nur für die Veranlagungszeit-
wurde im damaligen Gesetzgebungsverfah- räume 2009 und 2010 gewähren. Im Wachs-
ren nicht umgesetzt. Die Finanzkrise hat zu tumsbeschleunigungsgesetz, das im Dezem-
einem Umdenken geführt. Der Gesetzgeber ber 2009 verabschiedet wurde, ist die Frei-
hat sich nunmehr davon überzeugen lassen, grenze jedoch auf Dauer festgeschrieben
dass die Einschränkung der Verlustvortrags- worden, und zwar rückwirkend zum Inkraft-
nutzung Sanierungsbestrebungen, die gera- treten der ursprünglichen Zinsschrankenre-
de in der Krise besonders bedeutsam wären, gelung. Von der Neuregelung werden vor
gefährdet, wenn nicht sogar unmöglich macht. allem Warengenossenschaften profitieren kön-
Der DGRV hatte schon im Gesetzgebungsver- nen. Im Übrigen wurde die sogenannte „Es-
fahren eingefordert, dass Maßnahmen zur cape-Klausel“ erweitert. Danach ist ein kon-
Unternehmenssanierung von der Regelung zernzugehöriges Unternehmen, dessen Eigen-
auf keinen Fall betroffen sein dürften. kapitalquote nicht mehr als 2 % (früher 1 %)
35
unter der durchschnittlichen Eigenkapitalquote zutrifft, wäre es nur rechtmäßig, sie auch in
des Konzerns liegt, von der Zinsschrankenre- anderen Fragen wie Arbeitnehmer zu behan-
gelung ausgenommen. deln. Das bloße Anknüpfen steuerrechtlicher
Folgen an die Organstellung würde also bei
Lohnsteuerliche Behandlung von vielen Vorständen von Genossenschaften
Zeitwertkontenmodellen eine nicht gerechtfertigte Benachteiligung
gegenüber anderen solzialversicherungsrecht-
Das Bundesministerium der Finanzen äußer- lich als Arbeitnehmer qualifizierten Beschäf-
te die Rechtsauffassung, dass Zuführungen tigten bedeuten. Der Ausschluss von der
zu Zeitwertkonten von Arbeitnehmern, die Nutzung des Altersteilzeitgesetzes hat zu
zugleich Organ der Anstellungskörperschaft großer Verunsicherung unter vielen Genossen-
sind, steuerlich als Sofortzufluss von Arbeits- schaftsvorständen geführt. Nach Auffassung
lohn zu behandeln sind. Der DGRV hat sich des DGRV dürfen auf gesetzlicher Grundlage
in einer Stellungnahme gegenüber dem BMF geschlossene Altersteilzeitvereinbarungen
dahingehend geäußert, dass das bloße for- nicht betroffen sein. Die Rechtsauffassung
male Anknüpfen an die Organstellung nicht des BMF findet keine tragfähige Grundlage
rechtmäßig ist. Insbesondere bei Vorständen im Gesetz. Das BMF hat dem DGRV signali-
von Genossenschaften könnte dies zu unan- siert, dass es an der ursprünglich geäußerten
gemessenen Benachteiligungen führen. Der Auffassung nicht festhalten werde. Demnach
DGRV hat die Auffassung vertreten, dass die sollen Altersteilzeitvereinbarungen, die auf
steuerlichen und versicherungsrechtlichen gesetzlicher Grundlage geschlossen wurden,
Anforderungen übereinstimmen sollten. Vor- unberührt bleiben. Eine schriftliche Äußerung
stände von Genossenschaften haben häufig hierzu wurde angekündigt.
keine befristeten, sondern unbefristete Ar-
beitsverhältnisse. Nach den Satzungen der Funktionsauslagerung
Genossenschaften werden die Dienstverträge
der Vorstände mit dem Aufsichtsrat geschlos- Der DGRV hat einen Arbeitskreis eingerichtet,
sen. Im Gegensatz beispielsweise zu Aktien- der sich mit Fragen der steuerneutralen Aus-
gesellschaften, bei denen eine gesetzlich lagerung von Funktionen aus Banken auf Ser-
fixierte Bestellfrist (§ 84 AktG) vorgesehen vicegesellschaften befasst. Es wurden Möglich-
ist, besteht eine solche gesetzliche Regelung keiten der Auslagerung unter umsatzsteuer-
im Genossenschaftsgesetz gerade nicht. Im rechtlichen Aspekten diskutiert. Nach wie vor
Regelfall ist auch nach der Rechtsprechung bleiben alle Möglichkeiten, Leistungen von
des Bundessozialgerichtes das Arbeitsent- Banken auf andere Rechtsträger auszulagern,
gelt, das Vorstandsmitglieder der Genossen- mit großer umsatzsteuerlicher Rechtsunsicher-
schaft erhalten, sozialversicherungspflichtig. heit behaftet. Zur Rechtsklarheit hätte das
Wenn also im Einzelfall Vorstandsmitglieder 3. Gesetz zur Änderung des Mehrwertsteuer-
von Genossenschaften sozialversicherungs- gesetzes beitragen können, welches die Mög-
rechtlich als Arbeitnehmer angesehen wer- lichkeit eines sogenannten umsatzsteuerbe-
den, was bei Vorständen von Aktiengesell- freiten Zusammenschlusses vorsah. Das Ge-
schaften oder bei beherrschenden Gesell- setzesvorhaben ist im ersten Anlauf jedoch
36 schaftergeschäftsführern einer GmbH nicht nicht umgesetzt worden.
Dorfläden In vielen ländlichen Regionen ist eine wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln
und Waren des täglichen Bedarfs nicht mehr gegeben. Bürger einer Kommune organisieren sich
deshalb in Genossenschaften, um gemeinsam einen Dorfladen zu betreiben. In dem Einkaufsladen
wird zumeist ein Vollsortiment angeboten und ein Schwerpunkt auf regionale Produkte gelegt.
Viele Kunden sind Mitglied der Genossenschaft. Durch die demokratische Beteiligung identifizieren
sie sich mit ihrem Laden, das stärkt die Kundenbindung. Mit dem Dorfladen wird zudem wieder
ein kommunikativer Treffpunkt für die Einwohner geschaffen.
Erbschaftsteuerreform Der DGRV wird sich dafür einsetzen, eine
zeitliche Ausdehnung der Vertrauensschutz-
Das Bundesverfassungsgericht hatte die deut- regelung bis zur Veröffentlichung des BMF-
sche Erbschaftsbesteuerung als verfassungs- Schreibens vom 18. Januar 2010 zu erreichen.
widrig eingestuft und die Bundesregierung
aufgefordert, durch Novellierung der Erb- Arbeitskreise und Verbandsprüferlehrgang
schaftsteuer einen verfassungsgemäßen Zu- Der Arbeitskreis Steuerberechnungsbogen
stand bis zum 1. Januar 2009 zu schaffen. des DGRV hat ein Schema zur Ermittlung des
Der erste Gesetzentwurf zur Erbschaftsteuer Rückstellungsbedarfs für Steuern in der Han-
aus dem Jahr 2007 war politisch nicht durch- delsbilanz entwickelt, das den gesetzlichen
setzbar. Dem überarbeiteten Gesetzentwurf Neuregelungen regelmäßig angepasst wird.
stimmte der Bundesrat am 5. Dezember 2008 Der Arbeitskreis Steuerfragen in den neuen
rechtzeitig zu. Das neue Erbschaftsteuerrecht Bundesländern hat sich mit steuerbilanziellen
trat mithin zum 1. Januar 2009 in Kraft. Der Sonderproblemen der Genossenschaften in
DGRV hat seine Mitglieder zeitnah und aus- den neuen Ländern befasst.
führlich über die Änderungen informiert.
Nach der Neukonzeption des Verbandsprüfer-
Grunderwerbsteuer im Fusionsfall lehrgangs ist die Steuerabteilung des DGRV
verstärkt in die Erarbeitung aktueller Lehr-
Die steuerliche Behandlung der Grunderwerb- gangsunterlagen für die Teilnehmer einge-
steuer nach durchgeführter Fusion war wei- bunden.
terhin ein Thema. Nach Ansicht der Finanz-
verwaltung soll die Grunderwerbsteuer nach 5. PERSONALENTWICKLUNG
einer durchgeführten Fusion als Erwerbsne-
benkosten aktiviert werden, statt sie als Im Jahr 2009 überarbeitete die ADG in meh-
Sofortaufwand zu behandeln. Das BMF hat reren Schritten ihre strategische Neuausrich-
nunmehr seine Rechtsauffassung in einem tung. Alle Veranstaltungen und Dienstleis-
Schreiben vom 18. Januar 2010 dargelegt. tungen der ADG folgen der Leitidee, dass
Im Ergebnis ist das BMF der Auffassung, dass die Teilnehmer und entsendenden Banken
die Grunderwerbsteuer nach einer Fusion bzw. Unternehmen einen dauerhaften und
aktivierungspflichtig ist. Es wurde allerdings konkreten Nutzen aus den Qualifizierungs-
eine Vertrauensschutzregelung erlassen. maßnahmen ziehen. Dieser nachhaltige Nut-
Nach dieser Regelung sollen objektbezogene zen ist auch Teil der Erfolgsmessung. Die ADG
Kosten der Vermögensübertragung, insbe- hat ihr Key-Account-Management deutlich
sondere also die Grunderwerbsteuer, dann ausgeweitet, um die Kunden individuell und
nicht aktivierungspflichtig sein, wenn sie bis persönlich vor Ort betreuen zu können. Das
zum Inkrafttreten des SEStEG vom 7. Dezem- Qualifizierungsangebot wurde systematisch
ber 2006 BStBl. I S. 2782 angefallen sind. optimiert und es wurden auch weitere In-
Damit ist es in einem ersten Schritt gelungen, vestitionen in die Infrastruktur auf Schloss
den Genossenschaften Nachaktivierungen Montabaur vorgenommen. Zur Jahresmitte
aus vergangenen Geschäftsjahren zu ersparen. 2009 wurde die neue Rezeption in Betrieb
38
genommen. Darüber hinaus ist die ADG seit gleitendes Qualifizierungssystem bis hin zur
2009 neues Vollmitglied in der European Promotion. Über 2.500 Studenten haben sich
Foundation for Management Development in den ADG-Studiengängen bislang eingetra-
(EFMD) in Brüssel, einem Kreis renommierter gen.
Managementakademien, Business Schools
und wirtschaftswissenschaftlicher Hochschulen Im Jahr 2009 führte die ADG umfassende
aus über 80 Ländern. Anerkennungsregelungen zwischen den Ma-
nagement- und Qualifizierungsprogrammen
Verbandsprüferlehrgang sowie den Studiengängen ein. Damit setzt
die ADG die vor fünf Jahren begonnene
Im Jahr 2009 wurde das neue Ausbildungs- Entwicklung zu einer „corporate university“
konzept für den Verbandsprüfernachwuchs fort. Die Managementprogramme der ADG
weiter umgesetzt. Kleingruppen ermöglichen werden in den Universitätsstudiengängen
den Teilnehmern ein intensives Training. anerkannt, ebenso wie die Studienleistungen
Insgesamt absolvierten 83 Teilnehmer aus unmittelbar auf die Managementprogramme
allen genossenschaftlichen Verbänden die angerechnet werden können. Diese Anerken-
drei Seminarblöcke mit guten Erfolgen. Eine nung wurde umfassend auf die Qualifizie-
Umfrage unter den Teilnehmern lieferte wert- rungsprogramme der ADG in der Vorstands-,
volle Anregungen, wie die Ausbildung des Führungskräfte- und Spezialistenqualifizie-
Prüfernachwuchses noch effektiver gestaltet rung ausgedehnt. Im ersten Schritt wurden
werden kann. Der Arbeitskreis VP-Lehrgang insgesamt 30 Anrechnungsmöglichkeiten ge-
beim DGRV befasste sich mit den Umfrage- schaffen, im Jahr 2010 wird dieser Ansatz
ergebnissen, die in die Neuerungen des Jah- systematisch ausgebaut und auf das gesam-
res 2010 einfließen werden. Darüber hinaus te Angebot ausgedehnt.
hat die ADG 18 VPLplus-Seminare angebo-
ten, die von 420 Verbandsprüfern zur Weiter- Internationale
bildung genutzt wurden. Besonders gefragt Bildungsdienstleistungen
waren die Themen „Finanzierung regenerati-
ver Energien“, „Sanierungskredite“ und „Un- Auch auf internationaler Ebene konnte die
ternehmen in der Krise“, neue Themen sind ADG ihr Wissen in zahlreiche Projekte und
„Risikotragfähigkeit“ und „Kredite im Rahmen Kooperationsmaßnahmen einbringen. Im
der Wirtschaftskrise“. Rahmen von Entwicklungshilfe-Maßnahmen,
die z. B. von der KfW oder der GTZ finanziert
Studiengänge werden, führte ADGInternational Projekte in
Indien, China, Kirgisistan, der Mongolei und
Die berufsbegleitenden Studiengänge der Palästina durch. Darüber hinaus wurde bereits
ADG werden in Kooperation mit der Stein- zum dritten Mal die Cross Border Conference
beis-Hochschule Berlin durchgeführt. Durch (CBC) gemeinsam mit der Raiffeisenakademie
die enge Verzahnung der Managementquali- Wien, Raiffeisen Schweiz und dem Raiffeisen-
fizierung mit den Hochschulstudiengängen verband Südtirol im italienischen Meran durch-
bietet die ADG ein einzigartiges berufsbe- geführt. Ein weiteres Highlight war der im
39
Oktober 2009 gemeinsam mit der Abteilung ebene mit Management- und Leitungserfah-
Internationale Beziehungen des DGRV initi- rung in zwei Modulen von jeweils fünf Tagen
ierte „International Cooperative Dialogue“ auf die aktuellen und zukünftigen Heraus-
auf Schloss Montabaur über verschiedene forderungen des Bankenmarktes vor. Es ist
Aspekte der Förderung und Finanzierung komplett auf das FIT 2.0 ausgerichtet und
kleiner und mittelständischer Firmenkunden. verbessert die Zusammenarbeit zwischen
Repräsentanten aus insgesamt 13 Ländern der ersten und zweiten Führungsebene.
nahmen an der Veranstaltung teil.
Qualifizierungsprogramme für Vorstände
Managementprogramme und Führungskräfte wurden im vergangenen
Jahr in den Themenbereichen „Sicher im Kre-
Die ADG bietet ein breites Angebot von Ma- ditgeschäft“, „Kreditentscheidung im Vor-
nagementprogrammen für die zielgerichtete stand“, „Vorstandskompetenz Banksteuerung“
Weiterqualifizierung der Vorstände und des oder „Vorstandskompetenz Produktion“ durch-
Führungsnachwuchses im genossenschaftli- geführt. Das neue ADG-Format „Praxis vor
chen Verbund. Neben den Veranstaltungen Ort“ findet in Banken statt, die innovative
„TOP – Trainingsprogramm oberste Personal- Lösungen in ihren Häusern umgesetzt ha-
ebene“ und „GBF – Genossenschaftliches ben. Die Teilnehmer können so einen direk-
Bankführungsseminar“ ermöglicht die ADG ten Einblick in Good-Practice-Projekte gewin-
mit dem „BankCOLLEG³“ auch die Ausbildung nen und mit Verantwortlichen diskutieren.
zum diplomierten Bankbetriebswirt im „Frei- So stellte beispielsweise die Volksbank Rhein-
zeitformat“. Darüber hinaus startet im Jahr Ruhr eG im Mai 2009 ihr erfolgreiches Pro-
2010 das neue, komplett überarbeitete Füh- jekt „Umsetzung eines mehrmandantenfähi-
rungs-Intensiv-Training FIT F2. Das Programm gen MSC“ vor.
bereitet Führungskräfte der zweiten Führungs-
40
MaRisk-Infoservice deren Immobiliengesellschaften beteiligt
haben. Die Ergebnisse werden für ein zielge-
Am 14. August 2009 veröffentlichte die BaFin naues Qualifizierungsangebot durch die ADG
die MaRisk in ihrer dritten Fassung. Die ADG genutzt.
unterstützt die Genossenschaftsbanken mit
dem MaRisk-Infoservice. Unter www.adgon- TABOR
line.de/marisk stehen alle aktuellen Informa-
tionen zur Neufassung der MaRisk mit vielen Die ADG verfügt über einen umfangreichen
nützlichen Unterstützungsleistungen zur Ver- Wissenspool von Good-Practice-Beispielen
fügung. Zusätzlich bietet die ADG eine Um- mit über 400 erfolgreichen Lösungsmustern.
setzungsbroschüre an, die den kompletten Darüber hinaus bietet die ADG ihren Kunden
Regelungstext inklusive BaFin-Anschreiben mit TABOR® einen offenen Workshop an,
und eine Vergleichsbetrachtung der Ände- auf dem die Teilnehmer aus verschiedenen
rungen zur Fassung von 2007 enthält. Häusern des genossenschaftlichen Verbundes
ihr Wissen und Details über Good-Practice-
BVR-Kompass-Planer Ansätze austauschen können. Im Ergebnis
wird nach einem zwei- bis dreitägigen
Mit dem BVR-Kompass 2010 reagierte der TABOR® ein konkreter Handlungsplan für
BVR bereits im vergangenen Jahr auf strate- ein bestimmtes Problem entwickelt.
gische Herausforderungen, wie z. B. notwen-
dige Kosten- und Effizienzverbesserungen Individuallösungen der ADG
im Produktionsbereich. Darin wurden erst-
mals acht strategische Maximen wie bei- In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage
spielsweise die zielkonforme Ausrichtung nach individuellen Qualifizierungsmaßnahmen
der Steuerungs- und Controllingsysteme auf- im genossenschaftlichen Verbund kontinuier-
geführt. Die ADG stellte den Genossenschafts- lich angestiegen. So fanden im vergangenen
banken mit dem „BVR-Kompass-Planer 2010“ Jahr fast 100 ADG-Individual-Veranstaltungen
passende Lösungen zusammen, die sie bei statt. Vor allem der ADG-Mitarbeitermonitor
der Umsetzung der neuen Maximen unter- zur Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit und
stützen. des Unternehmensklimas sowie das Leistungs-
paket „Kunden zu Fans machen“, d. h. die
Immobilienforum Förderung der nachhaltigen Kundenbindung,
wurden von den Genossenschaften nachge-
Über 60 Teilnehmer haben am Immobilienfo- fragt. Mit „ProFI – Professionelle Führungs-
rum 2009 teilgenommen. Der thematische kräfteentwicklung Individual“ bietet die ADG
Schwerpunkt lag in den Bereichen Immobilien- zudem ein auf die einzelne Bank maßgeschnei-
vermittlung und Bauträgergeschäft. Im Be- dertes Führungskräfteentwicklungsprogramm
richtsjahr wurde eine Kundenbefragung un- an. Im vergangenen Jahr wurden mehrere
ter Verantwortlichen in der Immobilienvermitt- ProFI-Projekte erfolgreich initiiert.
lung durchgeführt, an der sich eine Vielzahl
von Volksbanken und Raiffeisenbanken und

41
Ländlicher und gewerblicher Datenbanken finden sich auf der umfangrei-
Warenbereich chen Liste. Im Jahr 2009 wurde das Portfolio
durch Unternehmen wie Meistro, Ricoh, Ratio-
Die ADG bietet neben dem Qualifizierungs- data, mobilcom-debitel und Brink´s ergänzt.
angebot für Genossenschaftsbanken auch Der Genossenschaftsorganisation stehen da-
anderen genossenschaftlichen Unternehmen mit aus fast allen bedarfsrelevanten Geschäfts-
ein breites Spektrum an Weiterbildungsmög- bereichen Rahmenvertragspartner des DGRV
lichkeiten an, wie z. B. die Managementpro- zur Verfügung.
gramme FIT Ware und TOP Ware oder das
General-Management-Programm FUTUR. Da- Aufgrund des großen Nachfragepotenzials
rüber hinaus startete die ADG im Mai 2009 der Genossenschaftsorganisation konnte der
in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule DGRV erneut besonders günstige Konditionen
Berlin (SHB) den sechsten Studiengang für die genossenschaftlichen Unternehmen
„Bachelor für Handel, Mittelstands- und Ko- im Banken-, ländlichen, gewerblichen und
operationsmanagement“. Den Teilnehmern konsumgenossenschaftlichen Bereich und
wird ermöglicht, berufsbegleitend den staat- teilweise auch für die Mitarbeiter dieser Un-
lich anerkannten Hochschulabschluss als ternehmen vereinbaren. In den Genuss dieser
Bachelor of Business Administration (BBA) zu Konditionen können alle Mitglieder des DGRV
erwerben. Zudem sind im Jahr 2009 viele und zudem die den regionalen Prüfungsver-
neue Weiterbildungsangebote geschaffen bänden und Fachprüfungsverbänden ange-
worden, u. a. der „Zertifizierte Energiefach- schlossenen Genossenschaften sowie deren
wirt“ oder der „Zertifizierte Risikomanager“. Tochtergesellschaften kommen. So können
Im Jahr 2010 wird das ADG-Angebot durch insgesamt weit mehr als
den Start des neuen Studiengangs „Master 10.000 Unternehmen von
für Handels- und Kooperationsmanagement“ den Rahmenverträgen des
weiter ausgebaut. Der Studiengang richtet DGRV profitieren.
sich an erfolgreiche Bachelor-Absolventen,
aber auch an „Quereinsteiger“ aus anderen In der Broschüre „Rahmen-
Studienrichtungen. Vielfältige Seminare zu verträge des DGRV“ wird
aktuellen Themen rundeten das Qualifizie- ein kompakter Überblick
rungsangebot ab. über die abgeschlossenen
Rahmenvereinbarungen ge-
6. RAHMENVERTRÄGE DES DGRV geben. Die Kooperations-
partner stellen sich in dieser
Der DGRV hat mit vielen namhaften Anbie- Broschüre kurz mit ihren Dienstleistungen,
tern aus den verschiedensten Bereichen Rah- Kontaktdaten sowie den Vorteilen für die
menverträge abgeschlossen, so z. B. in der Mitglieder vor. Darin enthalten sind auch die
Sparte mobile Telekommunikation mit T- Rahmenverträge des DRV, der DRWZ und des
Mobile, Vodafone und O2. Aber auch Auto- ZGV/ServiCon. Die Broschüre kann kostenlos
vermieter, Büroeinrichter, Entsorger, Reise- beim DGRV bezogen oder im Mitgliederbe-
unternehmen und Anbieter für juristische reich von www.dgrv.de abgerufen werden.
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Städte und Gemeinden Für Städte und Gemeinden bietet die Kooperation in
Genossenschaften viele Möglichkeiten. So können Versorgungsunternehmen oder kulturelle und
soziale Einrichtungen trotz der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen erhalten werden.
Durch ein breites Bündnis von Bürgern, Wirtschaft und Kommune werden beispielsweise Hallen-
bäder vor der Schließung bewahrt. Mit der Genossenschaft wird ein tragfähiges Nutzungskonzept
umgesetzt, das das Engagement der Bürger und Unternehmen sowie die finanzielle Unterstützung
durch die Gemeinde ideal verbindet. Von dem Ergebnis profitiert die Kommune in zweifacher
Hinsicht: Sie reduziert ihre Kosten und fördert weiterhin den lokalen Standort.
IV. Internationale Beziehungen

1. GENOSSENSCHAFTLICHE ENT -
WICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

Die weltweite Renaissance der Genossen- Bestandteil des Schulungszentrums ist auch
schaftsidee ist auch eine Folge der Finanz- eine Modell-Bäckerei, in der Bäcker in Zusam-
und Wirtschaftskrise, die den Menschen in menarbeit mit einer staatlichen Fachschule
vielen Ländern die Vorteile von wirtschaft- für Bäckereiwesen aus- und weitergebildet
licher Kooperation deutlich werden lässt. In werden. Neben Fachkursen zum Thema
der Entwicklungsarbeit sollten Kooperations- „Vollwert-Backwaren und allgemeine Ernäh-
modelle, die in anderen Ländern und unter rungsberatung“ für Township-Bäcker sowie
anderen Bedingungen erfolgreich sind, nicht Studenten und Dozenten des Tshwane North
einfach übernommen werden, sondern an College wurde Ende September eine Spezial-
die spezifische Situation in den Partnerländern schulung „Backspezialitäten“ mit einem deut-
angepasst werden. Diese Strategie wird auch schen Bäcker- und Konditormeister durchge-
beim Beratungsansatz des DGRV angewen- führt.
det, Erfolgsfaktoren wie z. B. Rechtsrahmen
oder Prüfung werden in angepasste Konzepte Darüber hinaus arbeitet der DGRV im Rahmen
integriert. des ILO CoopAfrica-Projektes an einem Mus-
ter-Handbuch zur Prüfung von Genossen-
Der DGRV hat mit großer Unterstützung aus schaften. Nach Fertigstellung des Handbuchs
der gesamten Genossenschaftsorganisation sollen im kommenden Jahr einige afrikanische
Beratungsanfragen aus vielen Regionen der Länder bei der Einführung und Umsetzung
Welt kompetent bearbeitet. Im Jahr 2009 beraten und unterstützt werden.
entsandte der DGRV neue Langzeitmitarbei-
ter nach Südostasien, Mexiko und Brasilien. Der DGRV wird im Jahr 2010 ein „Regional-
Fachspezifische Kurzzeiteinsätze wurden mit projekt Afrika“ starten, um künftig direkt auf
Unterstützung aus der Genossenschaftsorga- Anfragen aus afrikanischen Ländern reagieren
nisation in verschiedenen Ländern durchge- und bereits vorhandene Ansätze weiterver-
führt. Im Folgenden werden einige ausge- folgen und multiplizieren zu können. Die in
wählte Projektaktivitäten des DGRV vorge- Südafrika entwickelten Konzepte zur Förde-
stellt. rung genossenschaftlicher Strukturen im
Finanz- und realen Sektor sind dabei Vorbild
Südafrika für andere afrikanische Länder.

Im Mai 2009 eröffnete der DGRV in Südafrika Südostasien


ein Schulungszentrum für Genossenschaften.
Spezielle Ausbildungskurse werden für Organ- Seit fünf Jahren wird das DGRV-Regionalpro-
mitglieder, Mitarbeiter von Spar- und Kredit- gramm in Laos durchgeführt. In Südostasien
genossenschaften (SKG) sowie Prüfer und berät der DGRV die vietnamesische Genossen-
Buchhalter von Genossenschaften angeboten. schaftsallianz (Vietnam Cooperative Alliance
44
Kreditnehmer der Spar- und Kreditgenossenschaft Naxathong, Laos

– VCA) mit ihren angeschlossenen Regional- schaftsministerium unterstützt der DGRV die
verbänden und Genossenschaften. Der DGRV Entwicklung eines Genossenschaftsgesetzes.
fördert zudem den Aufbau eines Systems Auch in Laos berät der DGRV bei der Ausge-
landwirtschaftlicher Genossenschaften in staltung der gesetzlichen Rahmenbedingun-
Kambodscha und unterstützt die Gründung gen für Genossenschaften.
und Entwicklung von SKG in Laos. In 2009
führte der DGRV ein Fachprogramm für eine Aufgrund der intensiven Beratungsarbeit des
Gruppe hochrangiger Vertreter der VCA bei DGRV, die auch mit Projekten der deutschen
deutschen Verbands- und Verbundeinrichtun- Entwicklungszusammenarbeit im Privatwirt-
gen durch. Es wurden viele Anregungen mit schafts- und Landwirtschaftssektor koordi-
auf den Weg gegeben, die dreistufige viet- niert wird, konnte das Image der Genossen-
namesische Genossenschaftsstruktur (Basisge- schaften verbessert werden. In den 1970er
nossenschaften, Provinzverbände, Zentralge- und 1980er Jahren waren die Genossenschaf-
nossenschaften) zu modernisieren. ten Zwangsinstrumente des Staates. Die
Information über die Möglichkeiten durch
In Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh hat mitgliedergetragene und unternehmerische
der DGRV Anfang 2009 ein Landesbüro er- Genossenschaften ist deshalb sehr wichtig.
öffnet. In Kambodscha werden Genossen-
schaften aus allen Bereichen beraten. Gemein-
sam mit dem kambodschanischen Landwirt-
45
senschaften effiziente und kompetente Prü-
fungsdienstleistungen sowie umfassende
Unterstützung bietet, ohne dass der Staat
direkt aktiv werden muss.

Im November 2009 hat der DGRV eine ein-


wöchige Fachinformationsreise mit einer De-
legation von Fach- und Führungskräften
durchgeführt. Die Gäste zeigten sich beein-
druckt vom hohen Organisationsgrad, von
Arbeitsabläufen und dem modernen Entwick-
lungsstand der deutschen Genossenschaften
Milchsammlung in entlegenen Dörfern in der Türkei und Verbände.

Türkei Lateinamerika

Anlässlich der Feier zu 50 Jahren erfolgreicher Im Regionalprojekt für Lateinamerika wurde


deutsch-türkischer Entwicklungszusammen- die Kooperation mit regional tätigen Partnern
arbeit wurde die Arbeit des DGRV – insbeson- sowie nationalen Institutionen – vor allem in
dere in den entlegenen, strukturschwachen Brasilien, Ecuador und Kolumbien – fortge-
Regionen im Osten des Landes – gewürdigt. setzt. Mit dem langjährigen Partner CEMLA,
Mit der Beratungstätigkeit wird die ländliche der lateinamerikanischen Vereinigung der
Bevölkerung, insbesondere Frauen, beim Auf- Zentralbanken, wurde im September in Me-
bau von Selbsthilfeeinrichtungen unterstützt, xiko-Stadt eine internationale Veranstaltung
um so die Einkommenssituation in den Regio- über Aufsicht und Mikrofinanzen durchge-
nen zu verbessern. führt. Eine Studie zum Thema Remittances
wurde abgeschlossen; eine weitere Studie
Im September 2009 wurde zwischen dem zum Thema Mikrokredit durch SKG in Latein-
Ministerium für Industrie und Handel (MIT) amerika steht vor dem Abschluss.
und dem DGRV ein Abkommen über die wei-
tere Zusammenarbeit unterzeichnet. Schwer- Die EDV-basierten Tools für die Projektarbeit
punkte sind die Fortführung des Genossen- wurden intensiv weiterentwickelt. Für das Ma-
schaftspolitikdialogs und die Genossenschafts- nagementinformationssystem (MIS) Alerta
prüfung. Im Oktober 2009 ermöglichte der Temprana, das Planungstool SP und Micro-
Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. den Score, ein Tool zur Evaluierung von Mikrokre-
Einsatz eines erfahrenen Verbandsprüfers. Es diten, wurden neue Programmversionen er-
wurde intensiv mit den Fachleuten des MIT stellt. Anwender in acht Ländern Lateiname-
und des Landwirtschaftsministeriums (TED- rikas, wie Bankenaufseher, Einlagensicherun-
GEM) über Genossenschaftsprüfung disku- gen, Verbände und SKG, nutzen bereits
tiert. Das deutsche Modell ist für die türki- Alerta Temprana mit den speziellen Risikoin-
schen Partner interessant, da es den Genos- dikatoren – vorwiegend als Frühwarnsystem.
46
Neu eingeführt wurde eine Software für das Cono Sur de las Américas) in Asunción der
Interne Kontrollsystem der SKG. staatlich anerkannte Mastertitel verliehen.
Ziel ist, die Basis an nationalen Multiplikato-
In Brasilien wurde die Software für die Durch- ren zu verbreitern, um auch langfristig eine
führung von Abschlussprüfungen an die qualifizierte Ausbildung für die Genossen-
Anforderungen des Prüfungsdachverbandes schaften garantieren zu können. Erstmals
CNAC angepasst. Der Verband prüft mehr wurden zwei Diplomkurse über Internes Kon-
als 400 SKG. Im April 2009 trat in Brasilien trollsystem und Strategie- und Finanzplanung
ein neues Spezialgesetz für SKG in Kraft, für die von der Hauptstadt entfernt liegen-
welches mehrere Arbeitslinien des DGRV den Genossenschaften durchgeführt. Damit
umsetzt (Professionalisierung der Geschäfts- wird auch diesen Mitarbeitern eine qualifi-
führung/Governance, gewichtete Stimmrech- zierte Ausbildungsmöglichkeit angeboten.
te in Zentralgenossenschaften).
In vier SKG in Paraguay wurde MicroScore
Für die seit 2004 laufende Förderung der SKG erfolgreich installiert und eingeführt. Da-
im Norden und Nordosten Brasiliens wurde durch können annähernd 150.000 KKMU mit
ein neuer Auslandsmitarbeiter eingestellt. bedarfsgerechten Finanzdienstleistungen
Arbeitsschwerpunkt ist der Bereich Mikrokre- versorgt werden – eine Grundvoraussetzung
dit und die Koordination der Zusammenar- für die wirtschaftliche Entwicklung der Mit-
beit mit Mosambik (Süd-Süd-Wissenstransfer). glieder. Die Eröffnung eines vom DGRV un-
Außerdem wird ein Ausbildungsprogramm terstützten Mikrofinanzzentrums und die Re-
des DGRV mit dem brasilianischen Genossen- duzierung von rückständigen Krediten sind
schaftsdachverband OCB in sechs Bundes- weitere Erfolge der Beratung durch den DGRV.
staaten der strukturschwachen Projektregion
Norden/Nordosten durchgeführt. Weitere Aktivitäten im Rahmen des Projekts
„Cono Sur“ waren die Beratung der Regulie-
In Kolumbien konnte sich die Partnerorgani- rungs- und Aufsichtsbehörden zur Verbesse-
sation VISIONAMOS konsolidieren und die rung der operativen Aufsicht und die Einfüh-
Abwicklung des Massenzahlungsverkehrs für rung von Mindeststandards in der Aufsicht.
SKG weiter sicherstellen. Das gemeinsam Ferner wurden in Bolivien, Chile und Para-
durchgeführte Beratungsprojekt für SKG in guay gemeinsam mit Zentralbanken und
Medellín wird von den Partnergenossenschaf- Bankenaufsehern Seminare zu den Themen
ten umfangreich in Anspruch genommen. Aufsicht, Prüfung, Risikomanagement und
Corporate Governance von und in SKG durch-
Projekt Cono Sur – geführt. Der nationale Dachverband der SKG
Paraguay, Bolivien, Chile, Uruguay in Paraguay wurde bei der Einführung eines
Garantiefonds und zur Verbesserung der
Den ersten Absolventen des vom DGRV mit Wettbewerbsfähigkeit der SKG beraten. Eine
seinem Partner initiierten Studiengangs in Zentralgenossenschaft von SKG und ein Ver-
genossenschaftlicher Betriebsführung wurde band von landwirtschaftlichen Genossenschaf-
von der Universität UCSA (Universidad en el ten wurden unterstützt.
47
Mexiko / El Salvador gegründeten Kassen im Bundesstaat Guerrero
stieg die Mitgliederzahl sogar um über 60 %.
Das mexikanische Wirtschaftsministerium Auch qualitativ haben sich die Genossen-
steuert und kontrolliert seit Januar 2009 alle schaftskassen verbessern und ihre Nachhaltig-
Programmkredite für KKMU und die Land- keit unter Beweis stellen können: Die Bewer-
wirtschaft mit dem DGRV-Programm Alerta tungen der Prüfungsverbände sind sehr po-
Temprana. Mit modernen Entwicklungsins- sitiv ausgefallen. Bereits 2010 können einige
trumenten wird ein Impuls zur Wirtschafts- der Kassen mit der Zulassung durch die Ban-
förderung und Armutsbekämpfung gesetzt. kenaufsichtsbehörde CNBV rechnen.
El Salvador leidet unter den Folgen der Finanz-
krise – durch Abzug von Investitionen und 2. ICD-Konferenz
Risikokapital sowie die Reduzierung der Aus-
leihungen durch die Banken. Vor allem KKMU In Kooperation mit der Akademie Deutscher
im informellen Sektor sind von diesen Ent- Genossenschaften (ADG) fand im Oktober
wicklungen betroffen. Zudem haben die Ban- 2009 die zweite gemeinsame Veranstaltung
ken, einschließlich der Mikrobanken, die Kre- „2nd International Cooperative Dialogue
ditzinsen deutlich erhöht. Diese Entwicklung (ICD)“ zum Thema „Entwicklung und Finan-
trifft insbesondere den produktiven Sektor, zierung von KKMU – Herausforderungen in
der durch Investitionen Beschäftigung und Krisenzeiten“ auf Schloss Montabaur mit Teil-
damit Einkommen sichert. Der Partnerver- nehmern aus 15 Ländern statt. Zielsetzung
band FEDECACES refinanziert über seine war, die Probleme und Bedürfnisse von KKMU
Zentralkasse den steigenden Kreditbedarf zu erörtern und Erfolgsfaktoren zu identifi-
der Mitgliedsgenossenschaften. Dabei wird zieren. Dabei wurden die jeweiligen nationa-
er durch einen speziellen Kreditfonds unter- len Besonderheiten diskutiert und Lösungs-
stützt. Diese Mittel sollen nicht für kurzfristi- ansätze entwickelt.
ge Händlerkredite, die kaum Kapazitäts- und
Einkommenseffekte hervorrufen, sondern als 2. INTERNATIONALE
Investitionsdarlehen an KKMU vergeben wer- MITGLIEDSCHAFTEN
den.
Internationaler Genossenschafts-
Mexiko – PATMIR bund / Cooperatives Europe

Bei dem von der Weltbank und dem mexika- Der DGRV ist Mitglied von Cooperatives Eu-
nischen Agrarministerium SAGARPA finan- rope, der europäischen Gruppe des Interna-
zierten Projekt zur Förderung des ländlichen tionalen Genossenschaftsbundes (IGB), um
Mikrofinanzwesens (PATMIR) wurden die die Interessen der deutschen Genossenschaf-
Zielvorgaben vollständig erreicht. Die Zahl ten zu vertreten. Der DGRV ist im Board von
der ländlichen Mitglieder der an der zweiten Cooperatives Europe vertreten und nimmt
Phase des Projektes beteiligten Genossen- so an allen wesentlichen Entscheidungen teil.
schaften stieg in den ersten beiden Jahren Darüber hinaus ist der DGRV in verschiede-
um 38 %, bei den in der ersten Phase neu nen Arbeitsgruppen zu den Themen Recht,
48
Rechnungslegung, Fragen der staatlichen Spanisch) erscheint, mit Themen auseinan-
Beihilfen und der Entwicklungszusammen- dergesetzt wie „Das Genossenschaftswerk
arbeit tätig. Um dieses Mandat im Sinne der Friedrich Wilhelm Raiffeisens und seine christ-
deutschen Genossenschaften sachgerecht lichen Wurzeln“, „Das System der ländlichen
auszufüllen, erfolgt eine enge Koordinierung Kreditgenossenschaften im Verwaltungsge-
mit den Vertretern der genossenschaftlichen biet Wolgograd“, „Das indische genossen-
Bundesverbände. schaftliche Frauennetwerk (INCW)“. Schwer-
punktmäßig wurden die Vorteile der Genos-
senschaften in der Finanzkrise und ihre welt-
weite Stabilität sowie der Umgang der Genos-
senschaften in den verschiedenen Ländern
mit IAS 32 und IAS 39 behandelt. Das vom
Internationale Raiffeisen-Union Deutschen Raiffeisenverband (DRV) erarbei-
(IRU) tete und im IRU-Vorstand erörterte Grund-
satzpapier „Förderung nachwachsender
Im Jahr 1968 wurde die IRU in Neuwied Rohstoffe – Perspektiven und Wertschöp-
(Rhein) mit dem Ziel gegründet, die Ideen fungsmöglichkeiten für Genossenschaften“
von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu pflegen wurde im IRU-Courier und auf der IRU-Inter-
und nach außen zu vertreten. Rahmenbe- netseite veröffentlicht.
dingungen sollen gefördert werden, die es
den Genossenschaften ermöglichen, gleich- Zum 17. Mal war die IRU Sponsor des jährli-
berechtigt am Wettbewerb teilzunehmen. chen Welt-Malwettbewerbs für Kinder der
Der IRU sind gegenwärtig 67 nationale Ge- japanischen Mitgliedsorganisation „IE-NO-
nossenschaftsorganisationen aus 40 Ländern HIKARI Association“ (Verlag der landwirt-
angeschlossen. Sie alle berufen sich auf die schaftlichen Genossenschaften).
Raiffeisen-Prinzipien und stehen für vom
Staat unabhängige, mitgliedergetragene Die IRU arbeitet mit dem
Unternehmen. IGB und dem World Council
of Credit Unions (WOCCU)
IRU und DGRV arbeiten eng zusammen. sowie auf Brüsseler Ebene
DGRV-Präsident Manfred Nüssel ist IRU-Vize- mit Cooperatives Europe
präsident. IRU-Generalsekretär ist Dr. Paul eng zusammen – durch
Armbruster, Leiter der Abteilung Internatio- gegenseitige Teilnahme an
nale Beziehungen des DGRV. Die Tätigkeit in Veranstaltungen und Arbeitsgruppen.
den Gremien der IRU ist ehrenamtlich. Ge- Wie jedes Jahr wurde die IRU bei den FAO-
meinsam betreuen IRU und DGRV Studien- Veranstaltungen durch ihre italienische Mit-
gruppen aus aller Welt. gliedsorganisation „Federcasse“ vertreten.

Im Berichtsjahr hat sich die IRU in ihrem Pub-


likationsorgan, dem IRU-Courier, der in vier
Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und
49
European Microfinance Platform

Seit dem Jahr 2006 ist der DGRV Mitglied


der European Microfinance Platform. Die
Plattform dient dem Informations- und
Erfahrungsaustausch von in Europa ansässi-
gen Banken-Organisationen, die im Bereich
Mikrofinanzen in Entwicklungs- und Trans-
formationsländern aktiv sind. Neben der Teil-
nahme an der Jahresversammlung in Verbin-
dung mit Fachkonferenzen in Luxemburg
beteiligt sich der DGRV an verschiedenen
Arbeitsgruppen der Plattform.

50
Stadtmarketing Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen koope-
rieren, um gemeinsam für die Angebote der Stadt zu werben. Im Rahmen des Stadtmarketings
werden Feste und Märkte organisiert oder Existenzgründertage durchgeführt. Über die Produkte
und Dienstleistungen der Region informiert eine gemeinsame Internetseite. Die Gewerbetreibenden
können sich zudem regelmäßig auf einer Messe präsentieren, die von der Genossenschaft organisiert
wird. Damit werden nicht nur die Mitgliedsbetriebe unterstützt, sondern auch das persönliche Netz-
werk von Unternehmern, Bürgern und den kommunalen Entscheidungsträgern wird gestärkt.
Insgesamt wird mit diesen Maßnahmen der regionale Wirtschafts- und Tourismusstandort gefördert.
V. Anhang

1. ORGANE DES DGRV

Verbandsrat (Stand: 31. Dezember 2009)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Verbandspräsident Verbandsdirektor
WP/StB Michael Bockelmann WP/StB Horst Kessel
Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Neu-Isenburg) (Vorsitzender) (Neu-Isenburg)

Bankdirektor Werner Böhnke Bankdirektor Thomas Ullrich


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts- WGZ BANK AG Westdeutsche
Zentralbank Genossenschafts-Zentralbank
(Düsseldorf) (Stellv. Vorsitzender) (Düsseldorf)

Verbandsdirektor WP/StB Georg Litmathe Verbandsdirektor WP Rainer Backenköhler


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.
(Oldenburg) (Stellv. Vorsitzender) (Oldenburg)

Günter Althaus Dieter Bernhardt


Vorstandsvorsitzender Geschäftsführender Vorstand
anwr Ariston-Nord-West-Ring eG „TIFA“ Tiefkühlkost-Allianz eG
(Mainhausen) (Wiesbaden)

Bankdirektor Claus-Rüdiger Bauer Bankdirektor Michael Reinig


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Raiffeisenbank Baunatal eG Erfurter Bank eG
(Baunatal) (Erfurt)

Verbandspräsident Dietmar Berger Vorstandsmitglied WP/StB Rüdiger Stecher


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Mitteldeutscher Genossenschaftsverband Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V. (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
(Chemnitz) (Chemnitz )

RA Dr. Burchard Bösche Käthe Fromm


Mitglied des Vorstandes Vorsitzende des Aufsichtsrates
Zentralverband deutscher Windfang eG, FrauenEnergieGemeinschaft
52 Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK) (Oldenburg)
(Hamburg)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Dr. Friedrich Caspers Heinz Jürgen Kallerhoff


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
R+V Versicherung AG R+V Versicherung AG
(Wiesbaden) (Wiesbaden)

Verbandsdirektor Rudolf Conrads Verbandsdirektor


Vorstandsvorsitzender WP/StB Dr. Karl-Friedrich Walter
Verband der PSD Banken e. V. Mitglied des Vorstandes
(Bonn) Verband der PSD Banken e. V.
(Bonn)

Präsident Uwe Fröhlich Gerhard Hofmann


Bundesverband der Deutschen Volksbanken Mitglied des Vorstandes
und Raiffeisenbanken e. V. BVR Bundesverband der Deutschen
(Berlin) Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. BVR
(Berlin)

Verbandsdirektor RA/StB/WP Ralf Gerking WP/StB Jürgen Reutenauer


EDEKA Verband kaufmännischer Besonderer Vertreter
Genossenschaften e. V. EDEKA Verband kaufmännischer
(Hamburg) Genossenschaften e. V.
(Hamburg)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Dr. Karl Kunz


Vorstandsvorsitzender Geschäftsführer
Genossenschaftsverband Bayern e. V. Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing eG
(München) (Ingolstadt)

Verbandsdirektor WP/StB Erhard Gschrey Prof. Dieter Kempf


Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Genossenschaftsverband Bayern e. V. DATEV eG
(München) (Nürnberg)

Vizepräsident Franz-Josef Hasebrink Dr. Ludwig Veltmann


Vorstandsvorsitzender Hauptgeschäftsführer
EK/servicegroup eG Zentralverband Gewerblicher
(Bielefeld) Verbundgruppen e. V.
(Berlin)

Lutz Henning Ulrich Bücker


Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand
BÄKO-ZENTRALE NORD eG Ebäcko Bäcker-
(Duisburg) und Konditoren-Einkauf eG 53
(Münster)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Präsident Wilfried Hollmann RA Dr. Günther Schulte


Zentralverband Gewerblicher Mitglied der Hauptgeschäftsführung
Verbundgruppen e. V. Zentralverband Gewerblicher
(Berlin) Verbundgruppen e. V.
(Köln)

Bankdirektor Bankdirektor Dr. Veit Luxem


Dr. Klaus H. Kalefeld Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstandes Volksbank Erkelenz-Hückelhoven-
Volksbank Hamm eG Wegberg eG
(Hamm) (Erkelenz)

Axel Kehl Arno Marx


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Akademie Deutscher Genossenschaften e. V. Akademie Deutscher Genossenschaften e. V.
Schloss Montabaur Schloss Montabaur
(Montabaur) (Montabaur)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch Bankdirektor Albrecht Merz


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
DZ BANK AG DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
(Frankfurt am Main) (Frankfurt am Main)

Holger Knieling Dieter Pausner


Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand
BÄKO-Zentrale Süddeutschland eG BÄKO Fulda-Lahn eG,
(Ladenburg) (Langgöns)

Bankdirektor Thomas Küster Bankdirektor Henry Rauner


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Volksbank Ludwigsburg eG Volksbank Rottweil eG
(Ludwigsburg) (Rottweil)

Klaus Josef Lutz Dr. Clemens Große Frie


Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
BayWa Aktiengesellschaft AGRAVIS Raiffeisen AG
(München) (Hannover)

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Verbandsdirektor RA Martin Bonow


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
54 (Hannover) (Hannover)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Bankdirektor Dr. Matthias Metz Direktor Gerhard Hinterberger


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Bausparkasse Schwäbisch Hall AG
(Schwäbisch Hall) (Schwäbisch Hall)

Generalsekretär Dr. Rolf Meyer Claus-Peter Witt


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Hauptgeschäftsführer
(Bonn) Uelzena eG
(Uelzen)

Verbandsdirektor WP/StB Sven Mittelbach RA Dr. Thomas-Sönke Kluth


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst- Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst-
leistungs- und Konsumgenossenschaften e. V. leistungs- und Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg) (Hamburg)

Präsident Manfred Nüssel Wolfgang Grimberg


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Geschäftsführer
(Berlin) Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
(Frankfurt am Main)

Bernd Oppenländer Richard-Andreas Rottke


Sprecher des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
ZEG Zentraleinkauf Holz + Kunststoff eG GDB Genossenschaft Deutscher Brunnen eG
(Stuttgart) (Bonn)

Bankdirektor Ludger Ostermann Bankdirektor Ludger Ellert


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Raiffeisenbank Garrel eG Volksbank Vechta eG
(Garrel) (Vechta)

Verbandsdirektor Hans Pfeifer Verbandsdirektor WP/StB Moritz Krawinkel


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Rheinisch-Westfälischer Rheinisch-Westfälischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Münster) (Münster)

Verbandsdirektor Verbandsdirektor Dr. Laurenz Kohlleppel


WP/StB Dr. Rüdiger Renk Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstandes Verband der Sparda-Banken e. V.
Verband der Sparda-Banken e. V. (Frankfurt am Main) 55
(Frankfurt am Main)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Bankdirektor Erich Rödel Dr. Bernhard Scholz


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Münchener Hypothekenbank eG Münchener Hypothekenbank eG
(München) (München)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard Roßwog Verbandsdirektor WP/StB Herbert Schindler


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Baden-Württembergischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Karlsruhe) (Karlsruhe)

Josef Sanktjohanser Anton Wahl


Mitglied des Vorstandes Sprecher des Vorstandes
REWE-Zentralfinanz eG Zentralgenossenschaft des
(Köln) deutschen Fleischergewerbes eG
(Frankfurt am Main)

Bankdirektor Alois Sans Bankdirektor Hubert Edelmann


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Volksbank Main-Tauber eG Volksbank Baden-Baden Rastatt eG
(Tauberbischofsheim) (Baden-Baden)

Verbandsdirektor WP/StB Gerhard Schorr Bankdirektor Henry Rauner


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Volksbank Rottweil eG
Genossenschaftsverband e. V. (Rottweil)
(Stuttgart)

Bankdirektor Michael Siegers Bankdirektor Egon Niebuhr


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Volksbank Hildesheim eG VR Bank Pinneberg eG
(Hildesheim) (Pinneberg)

Dr. Cornelia Wustmann Dr. Gerhard Schmidt


Vorstandsvorsitzende Vorstandsvorsitzender
Fachprüfungsverband von Produktivgenossen- Agrargenossenschaft Bonese eG
schaften in Mitteldeutschland e. V. (Bonese)
(Halle)

Heinz-Bert Zander Bruno Naumann


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Aufsichtsrates
REWE Dortmund eG REWE-Zentralfinanz eG
56 (Dortmund) (Köln)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Bankdirektor Maximilian Zepf Bankdirektor Wolfgang Eckert


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Raiffeisenbank Schwandorf Nittenau eG VR Bank eG Grafenau-Regen-Zwiesel
(Schwandorf) (Regen)

Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2009)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Präsident Manfred Nüssel Wolfgang Grimberg


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Geschäftsführer
(Berlin) Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
(Vorsitzender) (Frankfurt am Main)

Präsident Uwe Fröhlich Gerhard Hofmann


Bundesverband der Deutschen Volksbanken Mitglied des Vorstandes
und Raiffeisenbanken e. V. BVR Bundesverband der Deutschen
(Berlin) Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. BVR
(Stellv. Vorsitzender) (Berlin)

Präsident Wilfried Hollmann RA Dr. Günther Schulte


Zentralverband Gewerblicher Mitglied der Hauptgeschäftsführung
Verbundgruppen e. V. Zentralverband Gewerblicher
(Berlin) Verbundgruppen e. V.
(Stellv. Vorsitzender) (Köln)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Verbandspräsident Dietmar Berger


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband Bayern e. V. Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
(München) (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
(Chemnitz)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch Dr. Friedrich Caspers


Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
DZ BANK AG R+V Versicherung AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (Wiesbaden) 57
(Frankfurt am Main)
Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2009)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Klaus Josef Lutz Generalsekretär Dr. Rolf Meyer


Vorstandsvorsitzender Deutscher Raiffeisenverband e. V.
BayWa Aktiengesellschaft (Bonn)
(München)

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Verbandsdirektor Hans Pfeifer


Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Genossenschaftsverband e. V. Rheinisch-Westfälischer
(Hannover) Genossenschaftsverband e. V.
(Münster)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard Roßwog Verbandsdirektor WP/StB Georg Litmathe


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.
Genossenschaftsverband e. V. (Oldenburg)
(Karlsruhe)

Josef Sanktjohanser Lutz Henning


Mitglied des Vorstandes Geschäftsführender Vorstand
REWE-Zentralfinanz eG BÄKO-ZENTRALE NORD eG
(Köln) (Duisburg)

58
Vorstand (Stand: 1. Mai 2010)

WP/RA/StB Dr. Eckhard Ott


(Vorsitzender)

• Grundsatzabteilung
• Informationstechnologie
• Prüfungsdienstleistungen
• Rechnungswesen/Controlling
• Vorstandsstab/Öffentlichkeitsarbeit

RA Dirk J. Lehnhoff

• Abteilung Internationale Beziehungen


• BÄKO-Mitgliederbetreuung
• Interne Revision
• Personal/Allgemeine Verwaltung
• Recht/Rechtsberatung
• Steuern/Steuerberatung

59
2. AUSSCHÜSSE DES DGRV

Ausschuss der Prüfungsverbände

Baden-Württembergischer Mitteldeutscher Genossenschaftsverband


Genossenschaftsverband e. V. (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
Karlsruhe/Stuttgart Chemnitz
www.bwgv-info.de www.mgv-info.de
kommunikation@bwgv-info.de mgv@mgv-info.de

Rheinisch-Westfälischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
Neu-Isenburg/Hannover Münster
www.genossenschaftsverband.de www.rwgv.de
kontakt@genossenschaftsverband.de info@rwgv.de

Genossenschaftsverband Bayern e. V. EDEKA Verband kaufmännischer


München Genossenschaften e. V.
www.gv-bayern.de Hamburg
kontakt@gv-bayern.de www.edeka.de
info@edeka.de

Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. Fachprüfungsverband von


Oldenburg Produktivgenossenschaften
www.gvweser-ems.de in Mitteldeutschland e. V.
info@gvweser-ems.de Halle
www.fpv-halle.de
60 info@fpv-halle.de
Prüfungsverband der Deutschen Deutscher Raiffeisenverband e. V.
Verkehrs-, Dienstleistungs- und Berlin
Konsumgenossenschaften e. V. www.raiffeisen.de
Hamburg info@drv.raiffeisen.de
www.pv-hamburg.de
info@pv-hamburg.de

Zentralverband Gewerblicher
Verbundgruppen e. V.
REWE-Prüfungsverband e. V. Berlin
Köln www.zgv-online.de
www.rewe-group.com info@zgv-online.de

Verband der PSD Banken e. V.


Bonn Zentralverband deutscher
www.psd-bank.de Konsumgenossenschaften e. V. (ZDK)
info@vpsd.de Hamburg
www.zdk.coop
info@zdk-hamburg.de

Verband der Sparda-Banken e. V.


Frankfurt am Main
www.sparda.de DGR Deutsche Genossenschafts-Revision
verband@verband.sparda.de Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH
Bonn
www.dgr-wpg.de
kontakt@dgr-wpg.de

Bundesverband der Deutschen Volksbanken


und Raiffeisenbanken e. V. BVR
Berlin
www.bvr.de
info@bvr.de 61
Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung (Stand: 31. Dezember 2009)

Verbandsdirektor WP/StB Verbandsdirektor WP/StB


Erhard Gschrey Dr. Rüdiger Renk
Genossenschaftsverband Verband der Sparda-Banken e. V.
Bayern e. V. (München) (Frankfurt am Main)
(Vorsitzender)

Verbandsdirektor WP/StB WP/StB Jürgen Reutenauer


Horst Kessel EDEKA Verband kaufmänni-
Genossenschaftsverband e. V. scher Genossenschaften e. V.
(Neu-Isenburg) (Hamburg)
(Stellv. Vorsitzender)

WP/StB Ulf Jessen Verbandsdirektor WP/StB


DGRV – Deutscher Herbert Schindler
Genossenschafts- und Baden-Württembergischer
Raiffeisenverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Berlin) (Karlsruhe)

WP/StB Walter Kollbach WP/StB Rüdiger Stecher


Bundesverband der Deutschen Mitteldeutscher Genossen-
Volksbanken und schaftsverband (Raiffeisen/
Raiffeisenbanken e. V. BVR Schulze-Delitzsch) e. V.
(Bonn) (Chemnitz)

Verbandsdirektor WP/StB WP/StB Matthias Stünz


Georg Litmathe Fachprüfungsverband von
Genossenschaftsverband Produktivgenossenschaften
Weser-Ems e. V. in Mitteldeutschland e. V.
(Oldenburg) (Halle)

WP/StB Siegfried Mehring Verbandsdirektor WP/StB


Rheinisch-Westfälischer Dr. Karl-Friedrich Walter
Genossenschaftsverband e. V. Verband der PSD Banken e. V.
(Münster) (Bonn)

Verbandsdirektor WP/StB
Sven Mittelbach
Prüfungsverband der Deutschen
Verkehrs-, Dienstleistungs- und
Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

62
Fachausschuss für Recht (Stand: 31. Dezember 2009)

RA Martin Bonow RA Bernd Gräser RA Oliver Paschen


Genossenschaftsverband e. V. Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.
(Hannover) Genossenschaftsverband e. V. (Kiel)
(Vorsitzender) (Stuttgart)

RA Rolf Carspecken RA Dietrich Herold RA Ulrich Schnittker


Genossenschaftsverband Baden-Württembergischer Rheinisch-Westfälischer
Weser-Ems e. V. Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Oldenburg) (Karlsruhe) (Münster)
(Stellv. Vorsitzender)

RA Dr. Andrea Althanns RA Dr. Thomas-Sönke Kluth RA Dr. Günther Schulte


Genossenschaftsverband Prüfungsverband der Deutschen Zentralverband Gewerblicher
Bayern e. V. Verkehrs-, Dienstleistungs- und Verbundgruppen e. V.
(München) Konsumgenossenschaften e. V. (Köln)
(Hamburg)

RA Dr. Bernd K. Bode RA Dr. Otto Korte RA Dirk Tanzeglock


Genossenschaftsverband e. V. DGRV – Deutscher Verband der PSD Banken e. V.
(Hannover) Genossenschafts- und (Bonn)
Raiffeisenverband e. V.
(Berlin)

RA Dr. Burchard Bösche RA Richard Mentz RA Ina Vogt


Zentralverband deutscher EDEKA Verband kaufmänni- Mitteldeutscher Genossen-
Konsumgenossenschaften e. V. scher Genossenschaften e. V. schaftsverband (Raiffeisen/
(ZdK) (Hamburg) Schulze-Delitzsch) e. V.
(Hamburg) (Dresden)

RA Oliver Brämswig RA Ursula Merkert Gäste


Genossenschaftsverband e. V. Verband der Sparda-Banken e. V.
(Neu-Isenburg) (Frankfurt am Main) Prof. Dr. Volker Beuthien
Philipps-Universität Marburg
(Marburg)

RA Birgit Buth RA Dr. Holger Mielk RA Ralf Fischer


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Bundesverband der Deutschen Bundesverband der
(Bonn) Volksbanken und Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken e. V. BVR Raiffeisenbanken e. V. BVR
(Berlin) (Bonn)

RA Volker Dürschlag RA Karina Nitz Thorsten Steinrücken


REWE-Zentral-AG Fachprüfungsverband von Deutscher Genossenschafts-
(Köln) Produktivgenossenschaften in Verlag eG
Mitteldeutschland e. V. (Wiesbaden) 63
(Halle)
Fachausschuss für Steuern
(Stand: 31. Dezember 2009)

WP/StB Gerhard Schorr WP/StB Jörg Leinpinsel StB Stefan Sauer


Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V. Baden-Württembergischer
Genossenschaftsverband e. V. (Hannover) Genossenschaftsverband e. V.
(Stuttgart) (Karlsruhe)
(Vorsitzender)

StB Konrad Bobinger RA Volker Lipps RA Dr. Heinz-Jürgen Tischbein


Genossenschaftsverband DGRV – Deutscher Bundesverband der Deutschen
Bayern e. V. Genossenschafts- und Volksbanken und Raiffeisen-
(München) Raiffeisenverband e. V. banken e. V. BVR
(Berlin) (Berlin)

vBP/StB Ursula Bonk StB Friedhelm Lübbers StB Ingo Voß


DGRV – Deutscher Rheinisch-Westfälischer Zentralverband deutscher
Genossenschafts- und Genossenschaftsverband e. V. Konsumgenossenschaften e. V.
Raiffeisenverband e. V. (Münster) (ZdK)
(Bonn) (Hamburg)

RA Birgit Buth StB Thomas Maier StB Thomas Wächter


Deutscher Verband der Sparda-Banken e. V. Prüfungsverband der Deutschen
Raiffeisenverband e. V. (Frankfurt am Main) Verkehrs-, Dienstleistungs- und
(Bonn) Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

StB/RA Jochen Drescher StB Rainer Michels StB Volker Webering


Mitteldeutscher Genossen- Verband der PSD Banken e. V. Genossenschaftsverband
schaftsverband (Raiffeisen/ (Bonn) Weser-Ems e. V.
Schulze-Delitzsch) e. V. (Oldenburg)
(Dresden)

Gäste
StB Karsten Fleck Günther Mussel
Genossenschaftsverband e. V. DZ BANK AG Deutsche Zentral- RA Dirk Pick
(Neu-Isenburg) Genossenschaftsbank Bundesverband der Deutschen
(Frankfurt am Main) Volksbanken und Raiffeisen-
banken e. V. BVR (Berlin)

StB Fabian Steinlein


RA/StB/WP Ralf Gerking StB Josef Obringer Bundesverband der Deutschen
EDEKA Verband kaufmänni- Genossenschaftsverband e. V. Volksbanken und Raiffeisen-
scher Genossenschaften e. V. (Saarbrücken) banken e. V. BVR (Berlin)
(Hamburg)
StB Peter Track
Baden-Württembergischer
Genossenschaftsverband e. V.
StB Anke Haberlandt Gerd Rück (Stuttgart)
Fachprüfungsverband von R+V Versicherung AG
Produktivgenossenschaften in (Wiesbaden) StB Hans Zotzmann
64 Mitteldeutschland e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Halle) (Berlin)
Fachausschuss für Bildung (Stand: 31. Dezember 2009)

WP/StB Gerhard Schorr Dr. h. c. Stephan Götzl


Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband
Genossenschaftsverband e. V. Bayern e. V.
(Stuttgart) (München)
(Vorsitzender)

Axel Kehl Dr. Rolf Meyer


Akademie Deutscher Deutscher
Genossenschaften e. V. Schloss Raiffeisenverband e. V.
Montabaur (Montabaur) (Bonn)
(Stellv. Vorsitzender)

WP Rainer Backenköhler WP/StB Sven Mittelbach


Genossenschaftsverband Prüfungsverband der Deutschen
Weser-Ems e. V. Verkehrs-, Dienstleistungs- und
(Oldenburg) Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

WP/StB Michael Bockelmann WP/RA/StB Dr. Eckhard Ott


Genossenschaftsverband e. V. DGRV – Deutscher
(Neu-Isenburg) Genossenschafts- und
Raiffeisenverband e. V.

Rudolf Conrads Hans Pfeifer


Verband der PSD Banken e. V. Rheinisch-Westfälischer
(Bonn) Genossenschaftsverband e. V.
(Münster)
Gäste

Martin L. Landmesser
Uwe Fröhlich WP/StB Dr. Rüdiger Renk Akademie Bayerischer
Bundesverband der Verband der Sparda-Banken e. V. Genossenschaften
Deutschen Volksbanken und (Frankfurt am Main) (Beilngries)
Raiffeisenbanken e. V. BVR
(Berlin)
Arno Marx
Akademie Deutscher
RA/StB/WP Ralf Gerking Dr. Ludwig Veltmann Genossenschaften e. V.
EDEKA Verband kaufmänni- Zentralverband Gewerblicher Schloss Montabaur
scher Genossenschaften e. V. Verbundgruppen e. V. (Montabaur)
(Hamburg) (Berlin)

Geschäftsführung

Ass. Rüdiger Meister


Akademie Deutscher
Genossenschaften e. V.
Schloss Montabaur 65
(Montabaur)
3. STATISTISCHE DATEN ZUR GESAMTORGANISATION

1980 1990 1995 1) 2000 2005 2009

Anzahl der Genossenschaften einschl. Zentralen 10.337 7.557 7.526 6.334 5.279 5.3184)5)
davon Kreditgenossenschaften 2) 3) 4.226 3.037 2.589 1.797 1.292 1.1664)5)
Raiffeisen-Genossenschaften 3) 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.6754)5)
davon Kreditgenossenschaften
mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 1654)5)
Gewerbliche Genossenschaften 884 795 805 1.124 992 1.4474)5)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 95 1954)5)

Anzahl der Mitglieder ohne Zentralen (in Tsd.) 10.900 12.864 14.802 16.172 17.413 17.7804)5)
davon Kreditgenossenschaften 3)
9.100 11.400 13.439 15.039 15.725 16.3904)5)
Raiffeisen-Genossenschaften 3) 4.480 4.487 3.534 2.861 2.119 1.8004)5)
davon Kreditgenossenschaften
mit Warengeschäft 2.925 3.283 2.451 1.976 1.370 1.1004)5)
Gewerbliche Genossenschaften 245 260 280 248 239 2604)5)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 700 4304)5)

Anzahl der Mitarbeiter einschl. Zentralen


davon Kreditgenossenschaften 3) 101.500 158.100 182.700 178.400 170.000 165.6005)5)
Raiffeisen-Genossenschaften 3) 147.797 132.434 166.200 130.172 108.000 101.5005)
Gewerbliche Genossenschaften – – – – 463.000 514.0004)5)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 15.000 15.0004)5)
1
) Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
) Einschließlich Zentralbanken, ab 2009 einschließlich Verbundunternehmen.
3
) Einschließlich Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft.
4
) Vorläufige Zahlen.
5
) 2008.

1980 1990 19951) 2000 2005 2009

Kreditgenossenschaften
Anzahl 4.226 3.037 2.589 1.794 1.290 1.156
Bankstellen 19.769 18.764 19.724 17.490 14.122 13.571
Bilanzsumme (in Mrd. Euro) 145,2 298,2 448,7 534,9 590,8 690,5
Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken
(in Mrd. Euro)2) 117,8 240,3 339,9 405,5 451,9 511,9
Forderungen an Nichtbanken (in Mrd. Euro) 95,5 170,7 268,0 332,3 353,6 390,2
Spareinlagen (in Mrd. Euro) 73,0 132,9 151,1 175,7 183,2 174,3
1
) Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
66 2
) Einschließlich Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf.
1980 1990 1995 1) 2000 2005 2009

Raiffeisen-Genossenschaften (Anzahl)
Hauptgenossenschaften 2) 13 10 10 9 7 6
Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 165
Bezugs- und Absatzgenossenschaften 1.056 645 663 515 409 339
Molkereigenossenschaften 2) 1.506 857 588 411 313 281
Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2) 324 251 186 158 128 108
Winzergenossenschaften 2) 349 317 289 264 227 216
Obst-, Gemüse- und Gartenbau-
genossenschaften 154 114 157 130 107 100
Agrargenossenschaften – – 918 809 783 852
Übrige 1.825 1.531 1.321 1.117 926 608
Insgesamt 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.675

Raiffeisen-Genossenschaften
(Umsatz in Mio. Euro) 3)
Hauptgenossenschaften 2) 9.610 9.118 9.707 10.529 10.170 ⎩
Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 3.770 2.881 2.051 1.504 1.201
⎨ 17.700

Bezugs- und Absatzgenossenschaften 3.684 3.807 4.452 5.070 5.491
Molkereigenossenschaften 2) 11.966 13.323 11.914 10.131 9.191 9.000
Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2) 6.697 7.151 6.543 6.370 5.072 4.800
Winzergenossenschaften 2) 700 813 751 785 771 800
Obst-, Gemüse- und Gartenbau-
genossenschaften 581 1.189 1.385 1.714 2.128 2.700
Agrargenossenschaften – – 1.536 1.453 1.404 1.800
Übrige 887 748 992 806 576 700
Insgesamt 37.895 39.030 39.331 38.362 36.004 37.500

1
) Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
) Einschließlich Zentralen bzw. Bundeszentralen.
3
) 2009 vorläufig.

67
1980 1990 19951) 2000 2005 2009

Gewerbliche Genossenschaften (Anzahl)


Nahrungs- und Genussmittelhandel 87 41 33 50 39 44
Nichtnahrungsmittelhandel 35 37 33 52 64 85
Nahrungsmittelhandwerk 233 202 189 188 124 93
Sonstige Handwerkszweige 122 106 186 216 131 117
Sonstige Berufsgruppen 316 309 244 109 149 296
Verkehrsgenossenschaften 74 87 108 139 128 125
Übrige – – – 361 350 680
Zentralen 17 13 12 9 7 7
Insgesamt 884 795 805 1.124 992 1.447

Gewerbliche Genossenschaften
(Umsatz in Mio. Euro)
Nahrungs- und Genussmittelhandel 10.808 14.596 20.758 27.048 2.330 2.3922)
Nichtnahrungsmittelhandel 6.436 11.402 14.418 5.961 8.078 15.324
Nahrungsmittelhandwerk 1.941 2.357 2.659 2.556 2.846 2.604
Sonstige Handwerkszweige 931 1.469 2.608 2.521 1.765 2.727
Sonstige Berufsgruppen 4.370 6.246 6.800 7.525 5.452 3.868
Verkehrsgenossenschaften 358 494 460 437 354 557
Übrige – – – 1.124 891 1.195
Zentralen 10.645 20.089 32.314 39.276 67.4722) 73.0002)3)
Insgesamt 35.489 56.653 80.017 86.448 89.188 101.667

1
) Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
) Der Umsatz der EDEKA-Gruppe und der REWE Group wird bei den Zentralen angegeben.
3
) Vorläufig.

68
VI. Glossar

ADG Akademie Deutscher Genossenschaften e. V., Schloss Montabaur


AG Aktiengesellschaft
AktG Aktiengesetz
Ass. Assessor
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BankCOLLEG Managementlehrgang (verbundintern)
BBA Bachelor of Business Administration
BCBS Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht
BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
BKU Bund katholischer Unternehmer
BMF Bundesministerium der Finanzen
BstBl Bundessteuerblatt
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. BVR
CBC Cross Border Conference
CEBS Committee of European Banking Supervisors
CEMLA Vereinigung lateinamerikanischer Zentralbanken
CNAC Confederação Nacional de Auditoria Coperativa – Prüfungsdachverband Brasilien
CNBV Comisión Nacional Bancaria y de Valores – Bankenaufsichtsbehörde Mexiko
DGRV DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
DG VERLAG Deutscher Genossenschafts-Verlag eG
DRV Deutscher Raiffeisenverband e. V.
DRWZ Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
DZ BANK AG DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
EFMD European Foundation for Management Development
FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations
FARP Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung
FASB US-amerikanischer Standardsetter
FEDECACES Nationaler Spar- und Kreditgenossenschaftsverband El Salvador
ff. folgende Seiten
FIT Führungskräfte-Intensiv-Training
GBF Genossenschaftliches Bank-Führungsseminar
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.
GenG Genossenschaftsgesetz
GwG Geldwäschegesetz
GTZ Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
IAS International Accounting Standards
IASB International Accounting Standards Board
ICD International Cooperative Dialogue
IDW Institut der Wirtschaftsprüfer
IDW PS Prüfungsstandards des IDW
IFAC International Federation of Accountants
IFRS International Financial Reporting Standards
IGB Internationaler Genossenschaftsbund
ILO International Labour Organisation
INCW Indisches genossenschaftliches Frauennetwerk
IRU Internationale Raiffeisen-Union
ISA International Standards on Auditing
69
ISDA International Swaps and Derivatives Association
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
KKMU Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KStG Körperschaftsteuergesetz
KWG Kreditwesengesetz
MaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagement
MIS Managementinformationssystem
MISEREOR Bischhöfliches Hilfswerk e. V.
MIT Ministerium für Industrie und Handel Türkei (Ministry of Industry and Trade)
OCB Organização das Cooperativas do Brasil – Genossenschaftsdachverband Brasilien
PATMIR Projekt zur Förderung des ländlichen Mikrofinanzwesens in Mexiko
pers. Stellv. Persönlicher Stellvertreter/persönliche Stellvertreterin
ProFI Professionelle Führungskräfteentwicklung Individual
PrüfbV Prüfungsberichtsverordnung
RA Rechtsanwalt/Rechtsanwältin
SAGARPA Secretaría de Agricultura, Ganadería, Desarrollo Rural, Pesca y Alimentación de México
SCE Societas Cooperativa Europaea
ServiCon Service- und Consult eG
SEStEG Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen
Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften
SHB Steinbeis-Hochschule Berlin
SKG Spar- und Kreditgenossenschaft(en)
SolvV Solvabilitätsverordnung
SPE Europäische Privatgesellschaft
StB Steuerberater/Steuerberaterin
Stellv. Stellvertretender
TABOR Instrument für Wissensvernetzung FinanzVerbund
TOP Führungskräfte-Intensivtraining
UCSA Universidad en el Cono Sur de las Américas
vBP vereidigter Buchprüfer/vereidigte Buchprüferin
VCA Vietnam Cooperative Alliance
VN Vereinte Nationen
VP Verbandsprüfer
VR Volksbanken Raiffeisenbanken
WGZ BANK WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
WOCCU World Council of Credit Unions
WP Wirtschaftsprüfer/Wirtschaftsprüferin
WpHG Wertpapierhandelsgesetz
WPO Wirtschaftsprüferordnung
ZDH Zentralverband des Deutschen Handwerks
ZdK Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK)
ZGV Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e. V.

70
DGRV – Deutscher Genossenschafts- Abteilung Presse- u. Pariser Platz 3 Tel. +49 30 - 202 41 69 00
www.dgrv.de und Raiffeisenverband e. V. Öffentlichkeitsarbeit 10117 Berlin Fax +49 30 - 202 41 69 89

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