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Bei den folgenden Ausführungen handelt es sich nicht um ein klassisches NLP-Format – es
ist vielmehr eine Einladung zum Experimentieren. Grundlage ist die Annahme, dass jegliche
Art von Glaubenskategorien durch eine (für jedes Individuum) spezifische Submodalitäten-
Struktur repräsentiert wird.
Dies ist natürlich nur ein Aspekt der visuellen Repräsentation. Weitere Gesichtspunkte wie
Farbe, Schärfe, Entfernung etc. spielen ebenfalls eine Rolle. Zusätzlich sollte immer
beachtet werden, ob zu dem Glaubenssatz auch eine Tonspur gehört; hier sind dann
ebenfalls Unterscheidungen möglich (Lautstärke, Tonalität etc.). Bei einigen Menschen
werden die verschiedenen Glaubenskategorien mitunter auch durch unterschiedliche
Körpergefühle repräsentiert sein.
1)
Hat man z.B. einen einschränkenden Glaubenssatz identifiziert (z.B.: Ich glaube, dass ich
ein schlechter Lerner bin…), so sollte man zunächst die Submodalitäten-Matrix dieses
speziellen Glaubenssatzes elizitieren und festhalten.
2)
Anschließend sollte man ein typisches Beispiel finden für einen bereits existierenden
Glaubenssatz, der die entsprechende Struktur der Kategorie besitzt, die an die Stelle des
alten Glaubenssatzes treten soll. Möchte man also z.B. Zweifel an dem bisherigen
Glaubenssatz installieren, so sollte man die Submodalitäten-Matrix von Zweifel elizitieren,
indem man sich ein Bild macht zu etwas, an dem man eindeutig zweifelt (z.B.: Ich zweifle
daran, dass wirklich Menschen auf dem Mond gelandet sind…).
3a)
Hat man somit die beiden Submodalitäten-Matrizen elizitiert und notiert, so kann man ein
sogenanntes „Mapping across“ durchführen. Dabei werden die Inhalte(!) des ersten
Glaubenssatzes nach und nach in die Submodalitäten-Matrix des zweiten überführt.
Würde ich es also – aus welchem Grund auch immer – für sinnvoll erachten, wieder daran
zu glauben, dass der Storch die Babys bringt, so würde ich meine interne Repräsentation
von Gevatter Storch dauerhaft auf die rechte obere Seite schieben (lassen); plus alle
weiteren zugehörigen Veränderungen.
3b)
Wenn dies mit den einzelnen Submodalitäten gut gelingt, so ist es anschließend sinnvoll,
das Mapping across mit allen wichtigen Submodalitäten gleichzeitig durchzuführen; z.B. als
eine Art Swish. Wenn die neu installierte Submodalitäten-Matrix stabil bleibt (also z.B. dass
Bild nicht wieder an die ursprüngliche Stelle zurückschnappt), so ist man auf einem guten
Weg.
Übergreifend kann es sinnvoll sein, je nach „Härtegrad“ des alten Glaubenssatzes ein
stufenweises Vorgehen zu wählen. Demnach könnte der Ablauf (über mehrere Coaching-
Sitzungen) wie folgt aussehen:
wird zu
wird zu
Am Ende des Prozesses sollte dann immer ein neuer, positiv formulierter Glaubenssatz
stehen, z.B.:
Ich bin überzeugt, dass ich ein guter Lerner bin.
Wichtig ist, dass der neu zu installierende Glaubenssatz ökologisch sein muss. Das bedeutet
einerseits im üblichen Sinn, dass der Klient als Gesamtsystem mit dem Glaubenssatz
einverstanden sein muss.
Andererseits sollte er hinreichend „an die Realität gekoppelt“ sein. Demnach macht es wenig
Sinn, jemandem, der gerade mit dem NLP-Studium beginnt, den Glaubenssatz „Ich bin ein
NLP-Profi“ zu installieren – solange dieser Glaubenssatz nicht durch ausreichende
Fähigkeiten gestützt ist. Sinnvoller wäre an dieser Stelle „Es ist möglich, dass ich ein NLP-
Profi werden kann“. Die Auswahl einer sinnvollen Glaubenskategorie ist also entscheidend
für das Gelingen.
Außerdem muss abgeklärt sein, dass der neue Glaubenssatz nicht durch einen
übergeordneten, entgegengesetzten Glaubenssatz ausgehebelt wird. In diesem Fall wäre
letzterer zuerst zu bearbeiten.