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Für den "Sexreport 2008" gaben mehr als 55000 Männer und
Frauen ganz offen Auskunft über ihr Liebesleben
Hat die sexuelle Revolution von 1968 die Deutschen freizügiger gemacht?
Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche
Sexualforschung (DGSS) und unter Mitwirkung des deutschen Sex-Papstes
Oswalt Kolle (80) rief PRO 7 im Sommer 2008 im Internet zu einer aktuellen
Sex-Studie auf, an der über 55000 Menschen teilnahmen. TVdirekt sprach mit
dem DGSS-Präsidenten Dr. Jakob Pastötter.
Wie wurden die Teilnehmer der Studie ausgewählt, Herr Dr. Pastötter?
Es gab keine Vorauswahl. Die Online-Befragung war sowohl auf den Portalen von
Pro7, SAT.1 und N24 als auch auf sozialen Netzwerken wie lokalisten.de verlinkt.
Innerhalb von zwei Monaten bekamen wir so auf 230 Fragen von 55.000
Teilnehmern Antworten. Andere Sexualstudien hatten meist wenige tausend
Teilnehmer. Überraschenderweise waren viele Jugendliche und junge Erwachsene
dabei. Es haben genauso viele Männer wie Frauen teilgenommen. Von dieser
Basis ausgehend erfolgte dann die Auswahl von 22.000 Fragebögen nach dem
Gesichtspunkt der statistischen Repräsentativität für die deutsche
Gesamtbevölkerung.
Wie kann man ausschließen, dass nicht tausende Lügner dabei sind?
“Lügen“ lassen sich nicht ausschließen. Aber die Fragen sind neutral formuliert,
außerdem hatten wir vollständige Anonymität garantiert, und wir haben Filter
eingebaut, um offensichtlich unstimmige Antworten herausnehmen zu können.
Wenn laut der Studie sowohl Frauen als auch Männer mehr Sex wollen,
warum haben sie ihn nicht einfach?
Sexualität muss sich ihren Platz im Alltag zwischen essen, trinken, Sport treiben,
arbeiten, ratschen, zur Kirche gehen, lesen, ausgehen etc. suchen. Und das
macht es sogar in der Partnerschaft schwer, eine Balance zu finden und zur
selben Zeit am selben Ort dasselbe zu wollen. Man muss sich manchmal
wundern, dass wir überhaupt so viel Sex haben (lacht).
Quelle: http://www.tvdirekt.de/interview-jakob-pastoetter.html