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I .P.

ksl—aktuell
September 2010 Ausgabe 3

Der Vorsitzenden das Wort

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

und rückte die Wertedebatte in ein po- kums zum


vielleicht hast auch du an der Pädago- sitives Licht: Die „globalisierte Nach- Referat und zu den Aussagen von
gischen Großtagung am 2. September barschaft“, welche durch die Techno- Peter Frey schließen. Sichtlich be-
teilgenommen. Dann warst du eine logie und die Medien möglich wurde, eindruckt zeigten sich viele der Zu-
oder einer der Lehrer in einem der führe die Menschen näher zusammen hörer. Peter Frey ist es offenbar ge-
überaus vollbesetzten Säle in Bozen und wecke das Mitgefühl füreinander. lungen, durch das Aufzeigen von
oder Brixen. Du warst daran interes- Über die Nachrichten werden die neuen positiven Werten Vertrauen
siert, was ein Journalist den Südtiroler Menschen aus Pakistan in ihrer Not und Zuversicht für die Zukunft zu we-
Lehrerinnen und Lehrern über den durch die Flutkatastrophe zu unseren cken. Er zeigte uns, wohin wir uns
Wertewandel in der Gesellschaft zu Nachbarn. orientieren sollen und welche Werte
sagen hätte. Peter Frey, Chefredak- wir gemeinsam mit unserer Jugend
teur des ZDF, überzeugte mit seinen Die „Erinnerungskultur“ fordere die
Menschen auf, sich mit der Geschich- wachsen lassen dürfen.
Ausführungen über die Werte, welche
in der heutigen schnelllebigen Zeit im te auseinanderzusetzen und die
Wandel sind. Verbrechen der Vergangenheit aufzu-
arbeiten. Mit der letzten Pädagogischen Groß-
tagung ist es den Lehrerverbänden
Naturschutz und Denkmalpflege seien KSL und ASM wiederum gelungen,
Allzu oft hört man heutzutage von Werte, welche sich zunehmend einen Referenten einzuladen, der
Werteverfall und von zunehmender selbstverständlich in dem europäi- uns Lehrerinnen und Lehrern wirklich
Werteabnahme. Pessimismus sei je- schen Bewusstsein verankern. etwas zu sagen hatte. Getragen von
doch fehl am Platze, meinte Peter einem neuen positiven Wertever-
Frey. Er sprach von neuen Werten Wenn früher Kirche, Politik und Fami-
lie für den Maßstab der Werte in der ständnis wirst du, lieber Kollege, lie-
Gesellschaft standen, so halten heute be Kollegin, und werde ich in der
die Menschen zunehmend Ausschau Rolle als Lehrerin ein neues Schul-
nach neuer Orientierung. Frey ver- jahr beginnen, mit einem Vorschuss
weist auf die Zehn Gebote, die Errun- an Zuversicht und mit Neugier auf
genschaften der Aufklärung und der alles, was uns in den Begegnungen
Wissenschaften, auf die UN- mit unseren Schülern und allen an
Menschenrechts- der Schule Beteiligten erwartet.
konventionen und auf die Trennung
zwischen Kirche und Staat. So emp- Auf ein gutes neues Schuljahr!
fiehlt er Lehrerinnen und Lehrern die
Gesetze der Menschenrechte in ihrem
Unterricht zu thematisieren. Sonia Klotz Spornberger

Der anhaltende Applaus und die vie-


len positiven Rückmeldungen ließen
auf eine breite Zustimmung des Publi-

Versand Postabonnement Art. 2, Komma 20/c, Gesetz 662/96, Bozen – erscheint zweimonatlich
Die Bundesleitung informiert

INHALT

Der Vorsitzenden das Wort 1

Die Bundesleitung informiert 2-5 Vorankündigung für alle KSL-Bezirksvertreter/innen:

Informationen 6-8
KSL-Bundesausschusssitzung
Termine zum Vormerken 9

19. Naturschutzwoche im 10-11 in Bozen, Walther-


Rückblick

Seminare im Rückblick 12-15

Reisen im Rückblick 16

Pensionistenfeiern 17-18 haus, Sparkassensaal


Abschied nehmen 19-20 am Freitag, 19. November um 15.00 Uhr

• Neuwahl der KSL-Bundesleitung

• Vorstellen und Beschluss des KSL-Jahresprogrammes 2011:


Fortbildung, Fahrten, Pensionistenangebote

• Dank an scheidende Bezirksobleute und Mitarbeiter, Vorstellung der


neuen KSL-Bezirksvertreter/innen

Einladung

Im von Bischof Karl Golser ausgerufenen Josef-Mayr-Nusser-Jahr 2010 lädt das


Katholische Forum der Diözese Bozen-Brixen zu einer Meditations- und Dis-
kussionsveranstaltung herzlich ein.

Josef Mayr-Nusser: Gegen den Strom…

Die Geschäftsstelle des KSL am Freitag, den 1. Oktober 2010 in Bozen


hat folgende Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 19.00 Uhr: „Gegen den Strom“ – eine Meditation zu Josef Mayr-Nusser in der St. Johann-Kirche in
immer vormittags Bozen, vorbereitet von Südtirols Katholischer Jugend

von 8.30 bis 12.00 Uhr


20.00 Uhr: „Josef Mayr-Nusser: Gegen den Strom“ – eine Podiumsdiskussion im Großen Saal des
Pastoralzentrums in Bozen.
Dienstag und Donnerstag
Am Podium diskutieren Historiker, Vertreter der Kirche, der Jugend und der Medien.

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Die Bundesleitung informiert

Pädagogische Großtagung
Was gilt heute? Gedanken über eine Welt der Werte
Das neue Schuljahr eröffneten die Lehrerverbände KSL und ASM am 2.
September 2010 mit zwei Veranstaltungen in Bozen und Brixen zur aktuellen
Wertediskussion in einer sich rasch verändernden Gesellschaft und globali-
sierten Welt.
Der bekannte Journalist Peter Frey, seit kurzem auch Chefredakteur des
ZDF, sprach vor mehr als zweitausend Lehrpersonen zum Thema: Was gilt

KSL Vorsitzende Sonia Spornberger begrüßte die zahlreich erschienenen


Ehrengäste aus Politik und Schulverwaltung und freute sich besonders,
dass sich Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder die Zeit genommen hat
die Tagung zu eröffnen. Er fand klare Worte zu Werte, Wurzeln und Hei-
mat und unterstrich die Notwendigkeit, jungen Menschen Orientierung zu
geben, damit sie selbstbewusst extremen Versuchungen widerstehen kön-
nen und nicht Rattenfängern hinterherlaufen.
Die Musikgruppe „Opas Diandl“ umrahmte die Tagung musikalisch mit mo-
dern interpretierter traditioneller Volksmusik. Die Tagungsbesucher
entpuppten sich als harmonischer Chor, als sie kurzer Hand aufgefordert
wurden in einen mehrstimmigen Jodler mit einzustimmen.
Peter Frey zeigte sich begeistert von den Ausführungen der
Musikgruppe und dem Selbstverständnis, wie alte, traditionel-
le Musik von den jungen Musikern neu interpretiert wird. Er
sehe dieses Beispiel auch als Sinnbild der heutigen Tagung.
Wertewandel bedeutet nicht Umsturz traditioneller Werte. Wie
die empirische Werteforschung auf der Grundlage eines welt-
weit übereinstimmenden Datenbildes feststellen kann, voll-
zieht sich etwa seit der Mitte der 60er Jahre beileibe kein
Werteverfall, sondern vielmehr ein qualitativer Wandel der
Werte, der sich als eine Umschichtung in der Rangordnung
der Werte verstehen lässt. Es entsteht hierbei eine neue Vor-
rangstellung von Werten, unter denen Selbstentfaltungswerte
hervorragen, während vor allem Unterordnungs- und Fügsam-
keitswerte an Bedeutsamkeit einbüßen. Traditionelle Werte
haben Umdefinitionen erfahren und passen sich den im Wan-
del befindlichen neuen Lebensbedingungen an.
Institutionen, wie Kirche, Parteien und Gewerkschaften verlie-
ren

Fotos: Leonhard Angerer


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Die Bundesleitung informiert

Helga Pircher

zunehmend an Glaubwürdigkeit. zeigen sich solidarisch, helfen und


Niemand kann mehr Werte vorge- spenden für Notleidende in anderen
ben, konstatiert Peter Frey. Die Re- Teilen der Welt, als wären sie ihre
gionalität löst sich auf, die Welt rückt Nachbarn. Familienstrukturen haben
durch die Digitalisierung der Medien sich gewandelt, neue familienähnliche
näher zusammen. Was in einem Netzwerke sind entstanden. Toleranz,
bestimmten Kulturraum galt, geht Respekt, mehr persönliche Freiheit
durch die Globalisierung zunehmend und weniger äußere Zwänge kenn-
verloren. Die Auflösung der Gewiss- zeichnen die modernen Beziehungen.
heiten löst Ängste aus. Man sucht Die Emanzipation der Frau und die
Sündenböcke, oft ist es das/der damit verbundene neue Rolle des
Fremde. Der Druck auf den Einzel- Mannes in der Familie sowie ein neu-
nen steigt, er muss seine Identität, es Bewusstsein für Ökologie und
seine Werte selbst finden. Pessimis- Denkmalschutz sind nach Peter Frey
mus ist jedoch fehl am Platze, meint weitere neue Werte in einer sich
Peter Frey. Regionale Identitäten rasch wandelnden Gesellschaft.
sowie Heimatbewusstsein gewinnen
langsam wieder an Wert, man wird Ein fortführender Austausch mit Annette Schavan, deutsche Bundesminis-
sich wieder seines Wertefundaments Vertretern aus allen Bereichen terin für Bildung und Forschung richtete
bewusst. Die Menschen entwickeln der Gesellschaft wäre sehr Grußworte an die Versammlung in Bri-
neue Empfindsamkeiten und Werte. spannend, insbesonders eine xen, ebenso die LR für Schule und Kultur
Durch die Medien entstehe eine Art weiterführende Wertediskussion Sabina Kasslatter Mur.
„Eine Welt- Bewusstsein“. Menschen in Schule und Erziehung.

Sparpaket der Regierung:


Am 29. Juli wurde das sogenannte letzten Jahren im Schulbereich den Verhandlungen beginnen.
„Sparpaket“ der Regierung definitiv in eingesparten Gelder nun -
c) Mit 01.01.2012 wird des Renten-
ein Gesetz umgewandelt. Für das entgegen der ursprünglichen Vor-
eintrittsalter für Frauen auf 65
Lehrpersonal enthält dieses Gesetz haben- für die Gehaltsvorrückun-
Jahre angehoben. Nichts geän-
drei einschneidende Maßnahmen: gen zu verwenden. Die genauen
dert hat sich bezüglich der Pensi-
Details dazu sollen demnächst mit
a) keine Gehaltsvorrückungen auf- on aufgrund des erreichten
Dekret erlassen werden. Wie da-
grund des Dienstalters für 3 Jahre, Dienstalters: es gelten weiterhin
mit dann im heiligen Land Tirol
die 40 Dienstjahre und die gelten-
b) keine Vertragsverhandlungen für umgegangen wird, bleibt abzu-
den Bestimmungen!
2011, 2012 und 2013, warten und zu verhandeln.
c) ab 01.01.2012 wird die b) Was die Vertragsverhandlungen
Hubert Kainz, Gewerkschafter
„Alterspension“ für Frauen auf 65 betrifft, so ist bei uns das wirt-
Jahre angehoben. schaftliche Biennium 2009/2010 SGB CISL
noch zu verhandeln. Die gesamt-
staatliche Blockade wird erst mit
a) Was die Gehaltsvorrückung für 2011 wirksam. Allerdings sind wir
das Dienstalter betrifft, ist es den mit unserem Schulvertrag zusätz-
Gewerkschaften gelungen mit den lich vom bereichsübergreifenden
Ministern Tremonti und Gelmini Kollektivvertrag des Landes ab-
eine Vereinbarung zu erwirken, hängig. Sobald der BüKV unter
welche darin besteht, die in den Dach und Fach ist, werden wir mit

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Die Bundesleitung informiert

Messfeier mit Bischof Karl Golser aus kindermund


Bischof Karl Golser feiert mit Lehrerinnen und Lehrern in seiner Heimatgemeinde Tscherms

sprache
Vor einem Jahr traf sich der KSL Bezirk Me- der Messe. – in der schule werden rede-
ran zur Herbstsitzung. Dort wurde die Idee
Auf dem Kirchplatz von Tscherms gab es wendungen geübt
eines Schulabschlussgottesdienstes für Lehr-
anschließend viel an Begegnung und Gespräch die schüler sollen selbstständig
personen geboren. Das Vorhaben hatte expe-
- mit Kollegen, mit dem Bischof - und es war
rimentellen Charakter: Wie viele Lehrperso- beispiele schreiben :
einfach schön mit anzusehen, wie freudig ge-
nen werden kommen? Zahlt sich der ganze zb sich räuspern
stimmt die Lehrerschaft des KSL war.
Aufwand aus? Braucht es das? eine schülerin schreibt der herr
Beim anschließenden, wunderbar aufgebauten
Viele Fragen - eine gemeinsame Antwort zum direktor räuspert sich die sek-
und vorbereiteten Buffet ( mit Kuchen von den
Schluss der Sitzung: wir wollen es wagen!! Pensionisten) war die lockere Ferienstimmung retärin
Aufgaben wurden verteilt - Kleinigkeiten be- und auch das "K" zu spüren.
sprochen --- und --- es sollte eine Messe mit kunst
In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal
dem Bischof werden! ganz herzlich bei allen LP des KSL Bezirkes ich habe als lehrer im kunstun-
Groß war die Freude, als dieser zusagte! Burggrafenamt für ihren Einsatz und ihre Mühe
terricht manchmal auch von
bedanken - und beim KSL für die finanzielle
Einladungen wurden gestaltet, gedruckt und der romanik, gotik usw. ge-
Unterstützung.
an alle Schulen und Pensionisten verteilt. sprochen und dazu bilder ge-
Und - den Bezirken im restlichen Land möchte
zeigt
Am 16. Juni war es dann soweit. Nach ich die Idee weitergeben! Es lohnt sich.
der direktor kommt zur tür
Tscherms in das Heimatdorf unseres Bischofs
herein hört aufmerksam zu
strömten am Nachmittag Lehrpersonen aus
P.S. Der Bezirk Burggrafenamt wird versuchen, später fragt er einen schüler in
allen Bezirken. Es waren über 100 (!).
den Schulabschlussgottesdienst als Tradition welcher epoche wir heute wohl
Die musikalische Messgestaltung, meditative fortzuführen. Vorbereitungen sind im Gange.
Dias, besinnliche Texte, die persönlichen
leben
Fürbitten, die Anwesenheit so vieler Lehrper- ich als lehrer hatte darüber je-
sonen, Direktoren und Vertreter der Bundes- Sonja Reinstadler Rossi doch noch nicht gesprochen
leitung des KSL und natürlich die Worte des ein schüler erlöste mich in mei-
Bischofs waren für die feierliche Stimmung ner aufregung mit der antwort:
verantwortlich. in der –modernik-herr direktor
"Werden wir dieses Vorhaben als Tradition
weiterführen?" - so lautete die Frage am Ende huk
in staatsbürgerkunde sprach
Das Wort zum Mitdenken die kollegin vom südtiroler
landtag
uns auf Gefahren hinweisen, die sie fragte welche politiker die
Es ist wieder soweit: Das neue
Schuljahr öffnet seine Tore - seine uns anleiten andere Wege einzu- schüler kennen würden
Türen, seine Fenster, seine Her- schlagen - und auch vielleicht Poli- diese sollten die namen an die
zen zu vielen Menschen. Diese gilt zisten, die uns ermahnen oder tafel schreiben
es nun wieder ein Schuljahr lang strafen. Letzteres wollen wir nicht ein schüler hob die hand und
zu erreichen.. Wir sind alle bereit hoffen! sagte hubert frasnelli
dies zu tun und uns und unsere Ich wünsche euch von ganzem und schrieb den namen wie
verschiedenen Methoden dafür einzuset- Herzen, dass die Schuljahrstraße ohne folgt an die tafel
zen. große Hindernisse ist, dass ihr in keiner Hubert fras Nelli
Ob es uns gelingen wird, hängt nicht von Sackgasse landet und dass euch das Herz
uns alleine ab. Viele Faktoren bestimmen und der Verstand leiten, dass ihr ohne es sind anekdoten, die das le-
das Schulleben - unser eigenes Leben -und Schaden ans Ziel kommt. ben selbst geschrieben hat ,
das Leben der vielen kleinen und großen Und wenn es doch mal zu " Unfällen " die realsituationen waren un-
Menschen, die uns begegnen werden. Viele kommt, dass ihr euch schnell wieder erholt
verschiedene Vorstellungen werden vor uns übertrefflich und bilden heute
und nach vorne sehen könnt. noch öfters
stehen - Vieles wird unser Vorhaben unter-
stützen - oder beeinträchtigen. die basis für erinnerungsge-
Gute Fahrt - und es begleite euch der hl. spräche
In einer Idee zum Schulanfangsgottesdienst
Christophorus - und natürlich der liebe
wird das Schuljahr mit einer Straße vergli-
Gott. ludwig schöpf
chen - eine Straße mit vielen Verkehrsschil-
dern. Schilder, die uns etwas verbieten, die Sonja

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Informationen

ENAM — vor 63 Jahren gegründet, in diesen sechs Jahrzehnten viel Hilfe geleistet und im
Sommer 2010 dem INPDAP einverleibt worden.
Liebe Mitglieder des ENAM, Vor 63 Jahren, nach dem großen - Fließen der Besitz und die bisher
Krieg und in einer Zeit, in der wirklich geleisteten Beiträge, sowie die künfti-
liebe aktive und pensionierte Direkto-
Not herrschte, wurden zwei ähnlich gen, nur den berechtigten Lehrperso-
ren und Lehrpersonen,
ausgerichtete Einrichtungen zusam- nen, oder allen Staatsangestellten
mengeführt und das ENAM gegrün- zu?
die Regierung hat wieder einmal, in det. In diesen sechs Jahrzehnten
- Gibt es auch weiterhin von den Mit-
einem „Hau- Ruck-Verfahren“, mitten konnte viel Hilfe geleistet werden.
gliedern gewählte Gremien, die eh-
im Sommer, eine folgenreiche Ent- Der Staatsrat hat erst kürzlich noch
renamtlich viel Zeit für die Berufska-
scheidung getroffen. Mit der Veröf- die Verdienste des Institutes auf dem
tegorie und beistandsberechtigte Kol-
fentlichung des Gesetzes Nr. 122 Gebiet der Hilfeleistung für viele Mit-
leginnen und Kollegen einsetzen und
vom 30. 07. 2010 ist, entsprechend bürger, die vom Öffentlichen Netz
so den Großteil der Beiträge als Hilfe
dem Art. 7, das ENAM aufgehoben nicht aufgefangen werden, gelobt.
weitergeben können, oder wird künf-
bzw. dem INPDAP angegliedert wor- Die 0,8% des Grundlohnes, die zu- tig ein großer Teil der Beiträge als
den. rückbehalten wurden, werden weiter- Lohn für Bedienstete verwendet?
hin den Lehrpersonen abgezogen
und nun dem INPDAP zugeführt.
In der Zeit, in der die Schulen ge- Nach diesem abrupten Ende sende
schlossen und die Lehrpersonen Ich frage mich, wie Abgeordnete und ich, auch im Namen meiner Mitarbei-
nicht leicht erreichbar sind, wird im Senatoren, in Unkenntnis und nur ter und Verantwortlichen im Provinzi-
Rahmen eines Haushaltsgesetzes aus Parteizwang, solche Entschei- alkomitee, einen aufrichtigen und
eine hilfreiche und verdiente Instituti- dungen mittragen können. herzlichen Dank den Schulamtslei-
on grundlos und ohne Bedauern ab- Zur Zeit ruht alles, niemand weiß wie tern, den Schulbehörden, den Lan-
geschafft. Dies ist für uns alle unver- es weitergehen wird. Viele Fragen desräten, den Schulgewerkschaften
ständlich, sind offen: und den Lehrerverbänden für ihre
verständnisvolle und stete Unterstüt-
- weil das ENAM den Staatshaushalt - Werden die bereits eingereichten zung und grüße, selbst sehr betroffen
mit keinem Cent belastet hat und Gesuche noch bearbeitet? und sehr enttäuscht, alle Ex-ENAM-
- weil das ENAM eine Einrichtung ist, - Können Anträge weiterhin einge- Mitglieder.
die Solidarität gelebt und bedürftigen reicht werden (Formblätter, Adresse
Kollegen Beistand geleistet hat und (ENAM od. INPDAP))? Richard Andreatta,
nun einer Altersvorsorgeorganisation
- Werden alle bisherigen Angebote
einverleibt wird. ehemaliger Präsident des Provinzialko-
auch weiterhin garantiert?

Neues aus dem Obersten Schulrat

Regelmäßig beliefert uns Dr. Franz Josef Oberstaller mit Berichten Obersten Schulrat auch Verbesserungsvorschläge eingebracht.
aus dem Obersten Schulrat, für die wir uns sehr bedanken.
Eine große Diskussion ergab sich zu einem Dokument zur anstehenden
Reform der Mitbestimmungsgremien, das auf regionaler und staatlicher
Ebene ausgearbeitet worden war und nun verabschiedet werden sollte.
Im Laufe des Sommers arbeitete das Komitee der Oberschulen an
Im Zuge der Debatte einigte man sich darauf, das Dokument als Basis
den Vorschlägen des Ministeriums zur Neuordnung der Wettbewerbs-
für eine vertiefende Diskussion im Herbst zu benutzen. Beispielsweise
klassen, ein heikles Thema, weil damit u.a. auch der Verlust von
geht es um die Frage der institutionellen Vertretung und Anerkennung
Lehrerstellen verbunden sein könnte. Zumindest will man, wie es
der Autonomen Schule auf lokaler Ebene. In der Regel ist es der Schul-
scheint und wie Herr Oberstaller berichtet, erreichen, dass Stammrol-
direktor, der diese Rolle einnimmt. „Aber könnte es nicht eine andere
lenlehrpersonen und Lehrpersonen, die seit vielen Jahren tätig sind,
Lösung dafür geben?“, fragt (nicht nur) Dr. Franz Josef Oberstaller. Eine
nicht entlassen werden müssen.
weitere Frage dreht sich um die Zuständigkeit bei Disziplinarverfahren
Ein wichtiger und gleichermaßen strittiger Punkt ist nach wie vor die und Rechtsstreitigkeiten. Ein weiteres Dokument soll sich in der Folge
Lehrerausbildung, nachdem in einigen Fragen, wie etwa bei der Aner- mit den Mitbestimmungsgremien auf Schulebene befassen.
kennung von Titeln, noch erhebliche Unklarheiten bestehen.
Bei der Vollversammlung des Obersten Schulrates am 13. Juli wurde
Ungewissheit besteht aufgrund einer Verfügung des Verwaltungsge-
ein Gutachten zur Anerkennung der Diplome des Internationalen
richts Latium auch darin, wie es mit dem tatsächlichen Stellenplan an
Bachillerats ausgearbeitet, nachdem sich die betreffenden Schulen an
den Technischen Oberschulen und Lehranstalten weitergeht, nachdem
die Neuordnung der Oberstufe anpassen müssen.
die Stundentafeln der 2. - 5. Klassen gekürzt wurden, ohne dass dafür
Im Hinblick auf den anstehenden Direktorenwettbewerb auf staatli- weder die rechtliche Basis noch das Gutachten des Obersten Schulra-
cher Ebene wurde ein Gutachten bezüglich der Punktevergabe für tes vorhanden gewesen wäre.
erworbene Titel verabschiedet; gleichzeitig haben die Vertreter im

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Unterricht aktuell

Lernstörungen Teil 2

Verhaltensauffälligkeiten eines intelligenten


Kindes mit Konzentrationsschwäche, mit
Problemen unter Gleichaltrigen, mit Schul-
problemen, unberechenbarer Impulsivität und
einer belasteten Eltern-Kindbeziehung sollten
Eltern und Lehrpersonen auf das Krankheits-
bild eines AD(H)S aufmerksam machen. Da-
bei reicht das Erscheinungsbild vom Zappel-
philipp über das brave, träumerische Mäd-
chen bis hin zum zerstreuten Professor.

Begriff
In neuerer Zeit werden die oben genannten
Auffälligkeiten AD(H)S oder Aufmerksam-
keits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung ge- der Klasse oft mit etwas heraus, unfähig zu Auffällig ist darüber hinaus, dass ein großer
nannt, man spricht auch von hyperkinetischen warten, bis eine Frage zu Ende gestellt ist Anteil der Kinder mit AD(H)S Syndrom allergi-
Störungen. oder gar bis sie an der Reihe sind. sche Reaktionen zeigt: Heuschnupfen, Asth-
Einige Kinder sind überwiegend nur unauf- ma und Nahrungsmittelallergien treten we-
merksam ohne ausgeprägte Hyperaktivität sentlich häufiger als bei nicht betroffenen
und Impulsivität, hier spricht man ADS, ohne Hyperaktivität Kindern auf. Die vor wenigen Jahren sehr
das H für Hyperaktivität. Oft wirken AD(H)S Kinder wie aufgezogen, populäre Annahme, dass Hyperaktivität vor
rutschen auf ihrem Stuhl herum, stehen ein- allem durch synthetische Nahrungsmittel
fach in der Klasse auf und laufen herum. Unfä- ausgelöst wird, ließ sich allerdings nur bei
Verbreitung hig eine Zeit lang still zu sitzen, besonders in einem sehr geringen Anteil der betroffenen
In Deutschland sind zwischen 3 und 10 % Situationen, in denen Ruhe verlangt wird. Kinder bestätigen. So zeigten sich nur bei
aller Kinder betroffen, Jungen noch häufiger Insgesamt haben sie ein sehr ausgeprägtes etwa 5% deutliche Verbesserungen als Reak-
als Mädchen. Damit gehört AD(H)S zu den Bewegungsbedürfnis. tion auf eine entsprechende Diät.
häufigsten Störungen im Kindes- und Jugend-
Lange war die Hypothese populär, dass
alter.
Ursachen AD(H)S-Kinder unter einer Reizüberflutung
leiden, weil sie irrelevante Störreize schlecht
Insgesamt geht man heute davon aus, dass ausblenden können. Ihr Problemverhalten
Symptome die Störung hauptsächlich biologisch veranlagt wäre damit durch eine Überaktivierung zu
Aufmerksamkeitsprobleme ist. Bedingungen in der Familie, im Kindergar- erklären. Verschiedene Studien erbrachten
Ein AD(H)S-Kind ist in bestimmten, oft schuli- ten und in der Schule können jedoch die Aus- aber nur unzureichende Belege für diese
schen Situationen anscheinend unfähig, sich prägung beeinflussen. Der Faktor Erziehung Annahme, heute geht man eher von einem
zu konzentrieren und eine begonnene Aufga- ist nie allein verantwortlich für die Entstehung physiologischen Aktivierungsmangel aus,
be zu Ende zu führen. Besondere Probleme eines AD(H)S, kann allerdings eine ungünsti- demzufolge AD(H)S-Kinder ein großes Be-
bereiten Aufgaben, die das Kind nicht freiwillig ge Entwicklung und Aufrechterhaltung bewir- dürfnis nach Stimulierung haben und sich
macht und die einiges Nachdenken erfordern. ken. äußeren Reizen mehr zuwenden als unauffäl-
Folglich wechselt das Kind häufig von einer Viele Kinder mit AD(H)S zeigen Auffälligkeiten lige Kinder.
Tätigkeit zur nächsten, verliert jeweils schnell in den Botenstoffen des Gehirns, die mit der
wieder das Interesse und lässt sich von ver- Übertragung von Informationen zu tun haben,
schiedensten Dingen ablenken. Deutlich zei- (Neurotransmittersystem), hier scheinen ins- Weitere Entwicklung von
gen sich die Aufmerksamkeitsprobleme in besondere die dopaminhaltigen Systeme eine
vielen Flüchtigkeitsfehlern und dem Nicht- wichtige Rolle zu spielen.
AD(H)S-Kindern
Mitbekommen von Erklärungen in der Schule. Leider wächst sich die Störung in der Regel
Es gibt auch Hinweise, dass bestimmte Teile nicht aus. Viele AD(H)S-Kinder bleiben auch
des Gehirns beim Lösen komplexer Aufgaben als Jugendliche und Erwachsene impulsiv und
Impulsivität nicht ausreichend durchblutet oder aktiviert leiden unter Aufmerksamkeitsproblemen,
Betroffene Kinder folgen oft dem ersten Im- sind. lediglich die Hyperaktivität nimmt ab. Deshalb
puls und beginnen Tätigkeiten, ehe sie zu Diese Auffälligkeiten scheinen oft genetisch ist es auf jeden Fall sinnvoll, möglichst früh-
Ende überlegt haben. Selten handeln sie bedingt, also im Erbmaterial schon angelegt zeitig Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
planvoll und halten z.B. beim Angehen einer zu sein. Aber auch Komplikationen oder Infek-
schwierigen Aufgabe einen bestimmten Lö- tionen während der Schwangerschaft und
sungsweg ein. Es fällt ihnen sehr schwer Geburt werden mit AD(H)S in Verbindung
Bedürfnisse aufzuschieben, so platzen sie in gebracht.

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AD(H)S Feier in Oberwielenbach

Tipps für Lehrer Paul Peter Niederwolfsgru-


ber beendet seine Schullaufbahn
und seine Schüler, Kollegen und
Ein AD(H)S-Kind braucht: Gemeindevertreter überraschten
ihn mit einer großen Feier.
 Eine möglichst feste Unterrichtsstruktur, Ritu-
ale, immer wieder gleiche Lernwege, struktu- Wir können es alle nicht glauben, unser
rierte Prozesse, Eselsbrücken zum Behalten, Paul Peter, der wohl
viele konkrete Anweisungen und immer wie- bekannteste Lehrer im Land, geht in
der Hilfestellungen. Pension. Er hat den mutigen
 Einen rhythmisierten Unterricht, verschiedene Entschluss gefasst, die Arbeit in der
Unterrichtsformen, Wechsel der Arbeitsfor- Schule,von der er behauptet,
men und Handlungsorientierung. „der Lehrerberuf ist der schönste Beruf
den es gibt“, mit 31. August zu
 Einen Arbeitsplatz in der Klasse, sodass die
beenden. „Man soll gehen, solange es
Lehrperson leicht Kontakt zum Kind herstellen
schön ist", sagt er mit einem
und seine Aufmerksamkeit wiederholt auf
lachenden und einem weinenden Auge.
Wichtiges lenken kann (möglichst nonverbal
Zu Schulende hat ihm das ganze Dorf
und ohne dass es zur Bloßstellung vor dem
Oberwielenbach ein großes Fest
Rest der Klasse kommt).
gemacht. Der Bürgermeister, selbst eins-
 Kompetente und gelassene Lehrpersonen, tiger Schüler in Pauls erstem
die Angriffe und Provokationen des Kindes Unterrichtsjahr, hat dem Lehrer gedankt
nicht persönlich nehmen (Tipp: zunächst zur für die schönen
Tagesordnung übergehen und die Situation Schulerlebnisse und besonders auch für
erst besprechen, wenn das Kind sich wieder das langjährige Wirken an den
beruhigt hat, bei sehr großer Erregung oder Schulen von Percha und Oberwielen-
Wutausbrüchen das Kind evtl. kurz aus der bach, die er mit viel pädagogischem
Klasse herausnehmen). Geschick, mit Humor und Liebe zu den
Schülern geleitet hat.

Positive Beziehung zwischen Kind Die 28 Schüler der 1.-5. Klassen haben
sich in Lederhosen und Dirndln
und Lehrer für den Lehrer schön gemacht und ihm
 Ermahnen und moralisieren bringt nichts, Gedichte und Lieder vorgetragen;
auch Klagen bei den Eltern (denen die Prob- und im selbst inszenierten Theaterstück
leme sowieso bekannt sind) helfen wenig, den Spiegel vorgehalten: Unser
Bloßstellungen vor seinen Mitschülern stei- Lehrer ist liebenswürdig und weise.
gern seine Erregung nur weiter. Auch Mittelschüler und Oberschüler ha-
ben ihren ehemaligen Lehrer mit
 Lob für das Kind, auch schon, wenn es sich
verschiedenen Ständchen beehrt.
anstrengt, egal wie das Handlungsergebnis
Die Lehrerkolleginnen besangen Pauls
aussieht, steigern die Motivation und das
Lehrerleben in höchsten Tönen
Selbstwertgefühl.
und lieferten so manche Anekdote. Allen
 Viele Kinder haben besondere Kenntnisse war klar, Paul ist ein lieber, geschätzter
und Interessen und können durch deren häu- und unvergesslicher Kollege.
fige Hervorhebung motiviert werden. Der KSL gratuliert dem ehemaligen
 Besonders wichtig ist, den Schüler spüren zu Der Fraktionsvorsteher Georg Mayr, der Obmann Paul Peter Niederwolfsgru-
lassen, dass er trotz seiner Schwierigkeiten den Abend moderierte, sprach Paul im ber zum Rückzug aus dem Schulle-
angenommen und geachtet wird und dass Namen aller Gäste die allerbesten Wün-
man ihm helfen will. AD(H)S Kinder sind sche für die Zukunft aus und auch die ben von ganzem Herzen. Der Schu-
KSL Bezirksobfrau Brigitte Baur Mairhofer le wird er fehlen, der KSL aber freut
war sich sich, weiterhin auf seine wertvolle
Ergänzungsplan 2010/11 sicher, dass bereits viele neue Aufgaben
darauf warteten, von Paul in Mitarbeit zählen zu dürfen.
10.15 Der Dativ ist dem Genitiv sein Angriff genommen zu werden. Wir wünschen dir, lieber Paul,
Tod — ein Abend mit Bastian Sick
Glück, Gesundheit und vor allem
• Mo 21. März 2011 um 20 Uhr Text und Fotos: Brigitte Bauer viele gute Ideen für die Gestaltung
in Bozen, Waltherhaus deiner FreiZeit.
• Di 22. März 2011 um 20 Uhr

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Termine zum Vormerken

Fortbildung Fahrten

Sich FORTBILDEN mit dem KSL! Die unten angeführten Veranstaltungen finden Sie ausführlich in der Landesbroschü-
re, im KSL-Jahresprogramm oder auf unserer Homepage. Der KSL übernimmt weiterhin die Kosten für Unterkunft und
Verpflegung (keine Vorauszahlung notwendig).
Anmeldungen zu den anschließend aufgelisteten Veranstaltungen werden im KSL-Büro entgegen genommen.

36.04 Mit Kindern im Museion Gymnasium


Zeit/Ort: Mo 11. Oktober 2010; Bozen, Museion
36.15 Workshop mit einem Künstler
36.06 Kindheit früher und heute Zeit/Ort: Mo 29. November 2010; Bozen, Museion
Zeit/Ort: Fr 15. Oktober 2010; Dietenheim, Volkskundemuseum
16.11 Schriftlich ankommen – adressatenbezogen schreiben
36.07 Urige Urgeschichte urspannend Zeit/Ort: Fr 7. und Fr 14. Jänner 2011; Bozen, Waltherhaus
Zeit/Ort: Mo 18. Oktober 2010 von 14.30 – 17.00 Uhr; Bozen, Zeit/Ort: Mo 10. & Mo 17. Jänner 2011; Brixen, GS „Vinzenz Goller“
Archäologiemuseum
61.04 Theater schärft den Blick
36.09 Die neue Sonderausstellung zum Thema „Color“ Zeit/Ort: Sa 5. Februar 2011 ab 16 Uhr – So 6. Februar 2011 bis 17
Zeit/Ort: Mo 25.10. 2010 von 14.30 – 17.30 Uhr; Bozen, Uhr; Schloss Goldrain
Naturmuseum
36.17 Mit Kindern im Museion - Zeit/Ort: Mo 7. Februar 2011; Bozen,
59.37 Märchen – Spiele - Tänze Museion
Zeit/Ort: Mo 8., Mo 15. und Mo 22. November 2010 von 15.00 bis 18.30
Uhr; Bozen, GS Gries 15.29 Rhythmische Sinneswerkstatt
Zeit/Ort: So 20. Februar 2011; Schloss Goldrain
10.09 Die sieben Sicherheiten, die Kinder brauchen
Zeit/Ort: Fr 12. und Fr 19. November 2010; Bozen, GS Gries 16.12 Stress im Team
Zeit/Ort: Fr 25. ab 15.00 Uhr bis Sa 26. Feb. 2011 um 17.00 Uhr; Bo-
15.25 Damit es nicht zuviel wird - vorbeugen in Krisenmomenten zen, Kolpinghaus
Zeit/Ort: Fr 12.11.2010, Fr 14.1.2011, Fr 25.3.2011 von 15.00 bis 18.30
Uhr;: Nals, Lichtenburg 36.19 MMM Firmian und die Sonderausstellung
Zeit/Ort: M 16. März 2011 von 15.00 - 17.30; Frangart, MMM Firmian
45.11 Religiöse und geistliche Strömungen in Südtirol
Zeit/Ort: Freitag 19. Nov. 2010 von 15.00 - 17.30 Uhr; Meran, Päd.

Im Oktober, November und Dezember unterwegs…


Angebote für Pensionisten
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage
oder erhalten Sie im KSL bzw. ASM Büro.
Besichtigung des Schlosses Rodenegg
KSL-Fahrten Fr 1. 10.2010
• „Lucia di Lammermoor“ (Innsbruck) - Sa 16.10.2010
Begegnung mit Gotthard Bonell (Sterzing)
• Lodi und Crema – So 24. Oktober 2010
Fit!
Fr 15.10.2010
• Prag - „Come back“ – Sa 30. 10. – Di 2. 11. 2010 Frisch!

Anmeldeschluss am Mittwoch, 6. Oktober 2010


Frohgelaunt! Das unbekannte Klausen
• „Lulu—das Musical“ (Innsbruck) - Sa 20.11.2010 Fr 12.11.2010

Adventliche Besinnung im Dom von Bozen


Fr 2.12.2010
ASM-Fahrten
• Augsburg – Bayerische Landesausstellung, So 3.10.2010 Vom Erzählen zum Schreiben…

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Rückblicke

19. Naturschutzwoche im Rückblick

19. Naturschutzwoche in Schnals


Biodiversität—Die Zukunft der Artenvielfalt

Die Naturschutzwoche, die vom Heimatpflegeverband Südtirol gemeinsam mit


dem KSL, der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Natur und Landschaft - und
dem Pädagogische Institut im Zweijahresrhythmus veranstaltet wird, gehört be-
reits zur langen Tradition im Fortbildungsprogramm des KSL.
Diesmal war das Schnalstal an der Reihe und zum Anlass des von der UNO aus-
gerufenen Jahres der Artenvielfalt wurde die „Biodiversität – Die Zukunft der

So vielfältig wie die Natur im Sicht alles bestens klappte. dem 700 Jahre alten Oberniederhof
Schnalstal war auch das Programm, in Unser Frau zeigte eindrücklich,
Prof. Dr. Franz Wolkinger, in der lan-
das den mehr als 50 Teilnehmerinnen dass Artenvielfalt nicht nur eine
gen Geschichte der Naturschutzwo-
und Teilnehmern, Heimatpflegern und Angelegenheit von naturbelasse-
che sozusagen selbst zu deren Sym-
Lehrpersonen aus allen Teilen Südti- nen Landstrichen oder gar nur von
bol und „Urgestein“ geworden, hielt in
rols, vom 26. bis 30. Juli geboten wur- Urwäldern ist, sondern dass sie
mehreren Referaten ein leidenschaft-
de. Josef Oberhofer, der Geschäfts- sich auch in der Kulturlandschaft, in
liches Plädoyer für den Einsatz zur
führer des Heimatpflegeverbandes jedem Garten und sogar bei der
Erhaltung der Natur im Allgemeinen
hatte sich gemeinsam mit Obmann Dr. Tierhaltung (Haltung und Züchtung
und der Artenvielfalt im Besonderen.
Peter Ortner (mit Erfolg) darum be- alter Tierrassen) verwirklichen
Er ließ keinen Zweifel darüber auf-
müht, den Kursteilnehmerinnen und - lässt.
kommen, dass nicht nur Politiker und
teilnehmern ein möglichst differenzier-
Naturschützer ihre Verantwortung Natur kennen lernen und Natur in
tes wie auch umfassendes Bild eines
wahrzunehmen haben, sondern auch verschiedenen Lebensräumen erle-
Tales, das von den Ausläufern des
und vor allem jede/r Einzelne. Der ben, das ist der Anspruch, dem die
Obst- und Weinanbaus bis zu den
Begriff vom „schöpfungsgerechten Naturschutzwoche seit gut drei
Gletscherregionen alles zu bieten hat,
Handeln“, das Prof. Wolkinger einfor- Jahrzehnten verpflichtet ist, aber
möglichst „hautnah“ zu vermitteln.
derte, würde es sicherlich verdienen, auch das Ziel, den Naturschutzge-
Dafür waren eine Reihe kompetenter
zum „Wort des Jahres“ gekürt zu danken zu stärken und über die
Fachleute aus unserem Land beauf-
werden. Lehrerinnen und Lehrer zur zukünf-
tragt worden, in Referaten und Exkur-
tigen Generation zu bringen, wird
sionen grundlegende Einblicke in die Nicht nur die Referate waren hochin-
dabei nie vergessen. Der Tradition
komplexe Materie Biodiversität zu teressant, sondern auch die Exkursi-
folgend wurde auch heuer zum
gewährleisten. Kollege Franz Tapfer onen, wie etwa jene zur Mastaunalm,
Abschluss der Naturschutzwoche
sorgte als umsichtiger Kursleiter dafür, zur Siedlungsgrenze am Fuchsberg
von den TeilnehmerInnen einstim-
dass vor Ort aus organisatorischer oder ins berühmte Pfossental, nur um
mig folgende Resolution verab-
einige zu nennen. Der Besuch auf

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Rückblicke

19. Naturschutzwoche im Rückblick

schiedet: Beitrag zu Vielfalt angesehen wer- nen, Vereine und Verbände sowie
den. Ebenso wichtig ist die Vielfalt die Kirche und Institutionen, welche
an traditionellen Nutzpflanzen und diese bedrohliche Entwicklung posi-
Auf der UNO – Konferenz von Rio de an alten Tierrassen (genetische tiv beeinflussen können, auf, ihren
Janeiro im Jahre 1992 wurde von Vielfalt); Beitrag dazu zu leisten. Sie wün-
über 150 Staaten ein schen sich von den Schulfunktionä-
„Übereinkommen über die biologi- • den Bereichen Heimat-, Umwelt-, ren, dass das Thema Artenschutz
sche Vielfalt“ unterzeichnet, in dem Natur- und Erziehungskunde ist in verstärkt in der Aus- und Fortbildung
auf die weltweite Bedrohung dieser den Schulen unbedingt ein größerer sowie im Unterricht berücksichtigt
Vielfalt hingewiesen wurde. Auch die Stellenwert einzuräumen; wird.
Alpenkonvention, ein völkerrechtlich
verbindlicher Vertrag, der jegliche • die Schulverwaltung wird ersucht, in
Verschlechterung in allen Schutzge- Hinkunft Projekte im Zusammen- Auch die Wissenschaft ist gefordert,
bieten verbietet, zielt darauf ab, die hang mit den Schwerpunkten Biodi- noch bestehende Lücken bei der
Artenvielfalt zu schützen. Ungeach- versität zu fördern; Artenvielfalt (Wirbellose und Mikro-
tet dessen geht weltweit das Arten- • sie verstehen sich u.a. als Multiplika- organismen) zu schließen.
sterben sogar in den ausgewiesenen
toren des Natur- und Umweltschutz-
Schutzgebieten unvermindert und
gedankens und wünschen sich, dass Für die Teilnehmerinnen und Teil-
uneingeschränkt weiter. Die Roten
die vielen gesetzlichen Bestimmun- nehmer der 19. Naturschutzwoche
Listen der gefährdeten Tierarten und
gen nicht nur radikal umgesetzt, son-
Pflanzen dokumentieren die drasti- Univ.-Prof. Dr. Franz Wolkinger,
dern auch konsequent kontrolliert
schen Verluste in unserem Lande. Graz - Hauptreferent
werden (z.B. Revitalisierung zerstör-
Daraus resultiert, dass die genann-
ter Lebensräume, nicht notwendige Dr. Peter Ortner – Obmann des Hei-
ten Erklärungen leider nie konse-
Eingriffe vermeiden etc.) Verbale matpflegeverbandes
quent in die Tat umgesetzt werden.
Lippenbekenntnisse, die leider im-
mer noch zum täglichen Brot vieler Josef Oberhofer – Organisator der
Entscheidungsträger gehören, sind Naturschutzwoche und Geschäfts-
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führer des Heimatpflegeverbandes
der 19. Naturschutzwoche sind der kein Beitrag zum Erhalt der Arten-
vielfalt und müssen mit Mut und Ent- Südtirol
Überzeugung, dass die gesamte
Artenvielfalt die Grundlage für unser schiedenheit eines jeden Einzelnen
wirtschaftliches, soziales und kultu- unterbunden werden;
Text und Fotos:
relles Wohlbefinden sind. Sie haben • der Naturschutz darf nicht an den Paul Peter Niederwolfsgruber
sich bei den diversen Fachvorträgen Grenzen der Schutzgebiete aufhö-
und Fachexkursionen im Schnalstal ren. Um die gesamte Vielfalt zu ret-
persönlich von den Bedrohungen der ten, muss er alle Lebensräume ein-
Artenvielfalt überzeugen können und schließen und vernetzen.
sie sind zu folgenden Überlegungen
gelangt:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
• der Verlust einer jeden Art ist ein
der 19. Naturschutzwoche sprechen
irreversibler genetischer Ver-
sich im Sinne der Vereinten Nationen,
lust!
die das Jahr 2010 zum internationalen
• die traditionelle Kulturlandschaft Jahr der Biodiversität erklärt haben, für
mit ihren Bauten und kleinstruktu- einen schöpfungsgerechten, nachhalti-
rierten Flächen, die von den Bau- gen, wirksamen und ganzheitlichen
ern durch Jahrhunderte geschaf- Artenschutz aus und fordern die verant-
fen wurden, kann ebenfalls als wortlichen Politiker, Umweltorganisatio-

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Rückblicke

Seminare im Rückblick

Der Sommer war heiß -... und trotzdem sind die Lehrpersonen des KSL bei den Sommerseminaren zahlreicher denn je:

Bei den heißen Rhythmen und den noch Viele Übungen können zu jeder Zeit auch in Markus Seppi, unser Bergführer, begleitete
heißeren Temperaturen wurde in Marling den Klassen eingesetzt werden. Gestärkt und uns fachkundig über die eiskalten Berge und
beim Seminar Modern Dancing getanzt, glücklich verabschiedeten sich die Teilneh- zu den Seen. Er informierte uns über die
dass die Schweißtropfen nur so flogen. Refe- mer. Themen des Naturparkes, dessen Auswirkun-
rentin Kathrin Kerschbaumer konnte treue gen und Gesetze und erzählte uns vom To-
Fans ihres Kurses begrüßen und die Neuen tenweg, der bis nach St. Peter in Gratsch
mit ihren Ideen und ihrer lockeren Art begeis- Das Naturerleben sowie die Geschich- führte.
tern. Am Ende bestaunten sich die Teilneh- te/Geschichten des Passeiertales war bei
Auf der Schutzhütte Oberkaser angelangt,
mer auf den Videoaufnahmen. Es sah sehr dem Seminar NaturparkTexelgruppe Thema
waren viele Teilnehmer müde - andere er-
professionell aus. Ob die Lehrpersonen diese Nummer eins. Nachdem uns das Wetter ei-
klommen noch in den Nachtstunden einen
Aufnahmen ihren Kindern vor Ort zeigen nen Strich durch unsere erste Wanderung
nahen Gipfel.
werden? Auf jeden Fall werden die Ergebnis- gemacht hatte, gab es als Alternativprogramm
se in dem einen oder anderen Wahlfach oder die Besichtigung des Bunker Mooseums in Am nächsten Tag begann bei Traumwetter
bei Aufführungen sichtbar sein. Moos in Passeier. Einblicke in die Kriegszeit der Abstieg - oder auch der Anstieg (die Mut-
und Geologie sowie die Geschichte des Pas- spitze lockte noch einmal zu einem Gipfeler-
seiertales waren die sehr professionell vorge- lebnis). Mit vielen neuen Freundschaften im
Um das Thema Kräfte sammeln, ging es bei tragenen Themen von Herrn Johannes. Herzen und gestärkt durch viele Erlebnisse
dem Semiar mit Frau Margit Auinger in Gold- verabschiedeten sich die Teilnehmer mit
In der Nacht hatte es bis fast ins Tal herunter
rain. Es waren heilsame Stunden für Leib und Freude auf ein Wiedersehen.
geschneit. Doch am nächsten Tag lachte uns
Seele. Es gab viel Zeit für Gespräche und
eine strahlende Sonne entgegen und so stand
Begegnungen, Erfahrungen, die ausgetauscht
der Überschreitung über die Spronser-
wurden und Freiräume, die mit viel Muße Sonja Reinstadler Rossi
seenplatte nichts mehr im Wege.
gefüllt werden konnten.

Lehren heißt zeigen, dass etwas möglich ist


Im Jahr 2006 hielt Prof. DDDr. Clemens Sedmak bei der Päd. Großtagung das
Referat „Dem Leben Sinn geben - Aufgaben der Schule“. Im vergangenen Au-
gust hielt Clemens Sedmak ein gut besuchtes KSL-Seminar in Am Tauern-Radweg waren unter der
Führung von Albert Wieland 33 KSL-Radler
unterwegs. 350 Kilometer waren zu bewältigen
von den Krimmler Wasserfällen bis nach Pas-
sau.

Fotos: Paul P. Niederwolfsgruber

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Rückblicke

Seminare im Rückblick

Lernen vor Ort mit Christian Aspmair Entfalten und Gestalten

Enormer Beliebtheit erfreuen sich die Einmal das sogenannte Alltagsstress hinter sich lassen, eintauchen in eine Wohl-
geologischen Exkursionen, die der KSL „Tauernfenster“, das wir vom Neves- fühloase der Ruhe, der Anerkennung und des eigenen
immer zur Sommerszeit anbietet. Dank Stausee bis hinauf zur Chemnitzer Seins. Dies war für alle Teilnehmerinnen des Seminars:
Christian Aspmair sind diese Fortbildun- Hütte und weiter über Blockgestein bis „Entfalten und Gestalten – die Schule als Ort der Persön-
gen wahre Erlebnisse, die Teilnehmerin- zum Tristensee erleben durften, zum lichkeitsbildung“, im Schloss Goldrain an den Tagen vom
nen und Teilnehmer erleben hautnah die zweiten die landschaftlich sehr reizvolle 8.-10. Juli 2010, möglich. Wie der Titel schon verrät, ging
Besonderheiten eines Fleckchens Südti- Umrundung des Peitlerkofels vom es um die eigene Persönlichkeit, die eigenen Fähigkeiten
rol, und allein die Auswahl der Ziele Würzjoch aus. Der Referent gab uns und Fertigkeiten. Ziel dieser Veranstaltung war es, durch
ermöglicht jeweils ein Eintauchen in die überall Einblick in die Besonderheiten das Entdecken und Entfalten der eigenen inneren Kreativi-
Realität unseres Berglandes. der Geologie, berichtete über die Millio- tät die Persönlichkeit zu fördern, um gestärkt wieder den
nen Jahre alte Entstehungsgeschichte Schulalltag zu bewältigen. Frau Margitta Bukovski führte
Wenn dazu noch reichlich Information
unserer Bergwelt, hatte aber auch Au- die Anwesenden durch tiefsinnige Kurzreferate in die Welt
über die geologische Beschaffenheit des
gen und Sinn für andere Sehenswürdig- des Papiers und Buchbindens ein. Im Wort Buchbinden
Gebietes – dargebracht in lebendiger,
keiten am Wegrand, so seltene Blumen, stecken die Be-griffe „binden“, „Bindung“. Welche Bindun-
nie zu hochtrabender Weise – vermittelt
Pflanzen und Naturereignisse, die unser gen sind das? Bindungen zu Freunden, Eltern, Kindern,
wird, so rundet sich das Ganze zu einem
Landschaftsbild prägen. Schülern usw.? Während des Buchbindens versanken alle
echten Erlebnistag ab, der als wahre
in einen kreativen Prozess, der alle so fesselte, dass so
Bereicherung im Sommerprogramm Die Teilnehmer waren jeweils sehr
mancher die Pause vergaß. Es entstanden faszinierende,
angesehen werden kann. So ist es auch dankbar und freuen sich schon auf die
einzigartige, ganz persönliche Werke, die in einer abschlie-
nicht weiter verwunderlich, dass sich Angebote im Sommer 2011, auch weil
ßenden Vernissage von allen betrachtet und gelobt wur-
alljährlich 100 und mehr KSL-Mitglieder das Gesellige mit einer meist zünftigen
den. Alles war angebracht und so wie es war, passte es in
für diese praxisbezogene Form der Fort- Einkehr in einer der vielen schönen
diesem Moment und war Ausdruck inneren Seins. Jeder
bildung anmelden. Almhütten nicht zu kurz kommt!
durfte so sein wie er ist und das was entstand wurde von
allen geachtet und geschätzt. Diese Qualitäten gilt es auch
Im Sommer 2010 waren zwei Ziele ange- Luis Mahlknecht den Schülern zu übermitteln und erst durch die eigene
peilt worden: Erfahrung ist dies möglich. In Diskussionsrunden konnten
Stresssituationen des Schulalltags thematisiert, Erfahrun-
gen und Tipps ausgetauscht werden. Dies war für die Be-
teiligten sehr wertvoll und Ich-stärkend.
Kulturlandschaft Oberer Vinschgau — Die zwei Abende im Schloss waren für die übernachtenden
Lehrerinnen ein zusätzliches Kräfte tanken; Erfahrungen
wurden ausgetauscht und Freundschaften geschlossen.
Als das Ende vor der Tür stand, verabschiedeten sich
einige schweren Herzens, da sie sich sehr wohl und aner-
kannt fühlten. An dieser Stelle sei Frau Margitta Bukovski
für ihre wertvolle, achtsame und tiefsinnige Art gedankt und
auch dem KSL, der dies ermöglichte.

Christine Telser

Fotos: Ludwig Schöpf

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Rückblicke

Seminare im Rückblick

Das Kanaltal und Tarvis


„Taice Minderheitn“ — wie sich ethnische Identität im Kontext der gegebenen regionalen, historischen, politischen

Ja, ein einfa- einen regen Austausch mit dortigen Zahre ließen wir in gegenseitiger Verbunden-
cher Kassabon. heit spüren, dass sich der gemeinsame Ein-
Politikern und Kulturträgern. Es wurde uns in
Und doch – satz für „di taice Minderheitn“ lohnt.
den gemeinsamen Gesprächen wohl klar, mit
schon genau
welchem unermüdlichen Einsatz, mit wie viel
gelesen? Vargeltzgot vir ols. A Schproch vir ola, ola vir
Herzblut für Sprache und Kultur in diesen
Abgesehen Sprachinseln gearbeitet wird. Interessant sind da Schproch. ( Tischelbong)
vom niedrigen die Parallelen zur Südtiroler Geschichte, vor
Preis, findet allem im Kanaltal, das als Sonderfall bezeich- Sieglinde Fauster
sich darauf ein net wird. Über eine wilde Schlucht erreichten
Dank und wir Zahre, ein Platz zum Abtauchen und Ver-
Gruß, schwinden, aber auch mit einer Schinken -
und Bierfabrik. Tischelbong scheint nur ein
„in a bsundra
Straßendorf zu sein. Warum sollten wir uns
Schproch“. Schwierig zum Lesen? Na, ja!
da aufhalten? Vielleicht die überdimensionale
Sprachinseldeutsch sind Sprachformen, meist Kirche zu besichtigen oder das Kriegermuse-
germanischen Ursprungs. Und Sprachinsel- um? Auch. Aber beim „oltn goot is prindl“
menschen nutzen jede Möglichkeit ihre Spra- füllten wir unsere Wasserflaschen. Alles hat
che sichtbar zu machen. Sie wollen ihre Ei- dort einen tiefen Sinn, eine besondere Ge-
genheiten erhalten. Deshalb arbeiten sie mit schichte, behaftet mit innigem Glauben. Auf
viel Begeisterung und Einsatz am Erhalten dieser Bildungsfahrt konnten wir uns überzeu-
ihrer Kultur und Sprache. Sie brauchen aber gen, dass die Suche nach Identität dieser
wissenschaftliche Unterstützung und Betreu- Orte sich gelohnt hat. Selbstbewusst sind uns
ung. die Menschen begegnet.
Davon konnten wir uns alle überzeugen auf Und der Satz unseres Experten: „Man weiß,
der Bildungsfahrt des KSL Ende August wann man in der Zahre ankommt, man weiß
durchs Kanaltal bis Zahre und Tischlbong. nicht, wann man wegkommt“, hat sich als
Unser Kursleiter Hans Walder hatte alles wahr herausgestellt. Nicht, dass wir unpünkt-
Organisatorische professionell im Griff, so lich in Bozen angereist sind, dafür hat der
dass der Experte in Minderheitsfragen Luis Reiseleiter schon gesorgt. Keine Über-
Thomas Prader viele Augenblicke nutzen schwemmung, kein Erdbeben! Vielmehr ist es
konnte, uns fachlich zu betreuen. an jenem Abend in Zahre „früh“ geworden. In
Seine Bekanntschaften ermöglichten uns einer geselligen Runde mit dem Chor von

Glück macht Schule


In einigen Schulen in Deutschland und Österreich wurde das Schulfach Glück eingeführt, mit dem Ziel, die Lebenskompe-
tenz und Lebensfreude im Schulalltag stärker zu realisieren. „Glück ist erlernbar“ sagt der Promotor des Unterrichtsfach

Fotos: Paul P. Niederwolfsgruber

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Rückblicke

Seminare im Rückblick

Eine Fotoreportage von Sommerseminaren Fotos von Referenten und Kursleitern

Trommle dich frei! Päd. Einsatz der Trommel Leben & wirtschaften mit der Na- Humor in der Kommunikation
Lehrpersonen haben mit ihren eigenen Kindern

Pausenspiele für zwischendurch & wenig Material mit Alois Hechenberger

Natur—Rhythmen-Stimme. Eine Ideenwerkstatt mit Georg und Ossy Pardeller

Viac tla ladinia


Eine Reise nach Ladinien

Marian Cescutti, Leander Moroder Livinalongo Colle S. Lucia

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Rückblicke

Reisen im Rückblick

Ein Reisebericht im Zeitraffer: David`s, mit 1600 Einwohnern die kleinste


Stadt Großbritanniens, aber mit einer wun-
dervollen Kathedrale aus dem 12. Jahrhun-
dert.
blendete aber auch die sozialen und politi-
schen Probleme nicht aus. In Cardiff, der Hauptstadt von Wales, ver-
führten uns die mondänen Einkaufspassa-
Unser erster Halt galt einer der meistbe- gen zu ausgiebigem „Shoppen“.
suchten Städte Englands, Stratford-upon-
Avon. Das Genie William Shakespeare hat Auf dem Weg nach London sahen wir noch
seinen Geburtsort zu einer Pilgerstätte ge- Bath und dann den rätselhaften Steinkreis
macht. Stonehenge, abschließend folgte Win-
chester, Standort einer prachtvollen Ka-
Der walisische Abend im Schloß von Ruthin thedrale und durch „König Artus` Tafelrun-
stimmte uns dann mit Musik, Gesang und de“ mit dem mittelalterlichen Mythos verbun-
reichlichem Essen auf unsere nächsten den.
20 Teilnehmer hatten sich von diesen Rei- Reiseziele ein. Zunächst ging es nach Nord-
england, wo uns Chester mit dem geschäfti- Bereichernd fanden wir, dass man uns nicht
sezielen angesprochen gefühlt und vertrau-
gen Treiben in seinen Fachwerkarkaden und nur die architektonischen Sehenswürdigkei-
ten sich vom 29. Juli bis 5. August dem
der intakten Stadtmauer begeisterte. ten zeigte, sondern auch den Alltag von
Tourleader Luis Mahlknecht an. Weit über
Arbeitern in einem ehemaligen Kohleberg-
1500 km legten wir im Laufe der Reise zu- Ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller werk und die Arbeitsgänge bei der Verarbei-
rück und lernten ein Land kennen, eine Welt ist auch das walisische Caernarfon, tung von Schiefer und Schafwolle, war die
Landschaft lieben, die unseren Blick im wo Edward I. 1283 eine einzigartige Pracht- Förderung bzw. Verarbeitung dieser Roh-
wahrsten Sinne des Wortes weitete: Endlo- burg bauen ließ, in der Prinz Charles 1969
se Flächen in Grüntönen – von weidenden von seiner Mutter zum „Prince of Wales“
Schafen weiß gesprenkelt – glitten an uns gekrönt wurde.
vorüber.
Einer der vielen Gärten Großbritanniens
Unsere Reiseführerin Margaret führte uns durfte natürlich nicht fehlen – es war der
die Schönheiten dieses Landes vor Augen, großzügig angelegte Bodnant Garden.
besonders ihrer Heimat Wales, wo noch
eine keltische Sprache gesprochen wird, Weitere Stationen unserer Reise waren der
Nationalpark Snowdonia mit seinen „hohen“
Bergen, das Städtchen Portmeirion und St.

Am Ortler unterwegs: Berggedanken, Gedichte, Eindrücke

Eine Gruppe von 14 Personen: Lehrpersonen mit Partner/innen und Martin, ein freundlicher Junge mit 9
Jahren waren vom 2. – 5. Juli bei strahlendem Wetter am Ortler unterwegs. Der Berg eröffnete seine
Vielfalt: Blumen, Steine, Sagen, Geschichten und Begegnungen.
Auf dem Heimweg wurde uns bewusst, dass wir den Alltag vergessen haben und in eine andere Welt
eingetaucht sind. Persönliche Eindrücke der Teilnehmerinnen spiegeln einige Erlebnisse wider.

Unterwegs sein im Gebirge Ein Stein


ermöglicht mir, mich bewusst zu entschleunigen, einer unter vielen
indem ich einen Fuß nach dem anderen setze, auf den weiten Geröllhalden
mich zurück nehme, mich klein mache, des "Kini",
um meine Seele für das Große, das Unerwartete, das Unverfälschte, gebettet in Schnee,
das die Natur bereit hält, zu öffnen. getragen vom Gletscherstrom,
Nur die Natur selbst draußen unter freiem Himmel lehrt mich, zermalmt und zerstoßen,
Zusammenhänge zu verstehen, den Ursprung der Dinge zu entschlüsseln, geschliffen und gerollt,
das Komplizierte zu entflechten, das Einfache zu schätzen, von mächtigen Gewalten,
das Wahre zu erkennen. gewärmt von der Sonne,
Sie führt mich wieder zu mir selbst und bringt mich ins Lot. fand den Weg in meine Hosentasche.
Wanderungen wie diese sind für mich ein Segen,
ein Geschenk, ein Bedürfnis, Fotos: Heinrich Moriggl

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Rückblicke

Eintritt in den Ruhestand

Verabschiedung zweier verdienter Lehrpersonen Ein Dankeschön an vier Lehrper-


sonen der GS Jenesien

Die KSL-Vertreterinnen des SSP Prad luden am chen lustigen Einlagen . So wurde für Renata ein „Sie gehen in Pension, sie machen eine
11. Juni 2010 zur Pensionistenfeier ein. Am „Interview für eine Lehrerin“ zusammengestellt,
wohlverdiente Pause,
frühen Abend trafen sich die Lehrpersonen von die in Pension geht. Um sie selbst nicht in Verle-
Prad und Sulden in der Fischerstube am Prader genheit zu bringen, haben die Kolleginnen die sie gehen in Pension, vermissen werden
Fischerteich, um zwei Lehrerinnen zum wohlver- Fragen musikalisch beantwort und sehr witzig
wir sie ganz bestimmt!“
dienten Ruhestand zu verabschieden. interpretiert. (Renata wird der „Kleine grüne Kak-
tus“ noch lange in Erinnerung bleiben). Mit diesem Lied wurden am letzten Schultag
Dass so viele unserer Einladung gefolgt sind, ist vier Lehrpersonen der Grundschule Jenesien
ein Zeichen echter Berufsgemeinschaft und Nach der offiziellen Feierlichkeit wurde Renata verabschiedet. Für Veronika Bergmann Gut-
Kollegialität. Renata Oberperfler aus Prad und und Anna ein schöner Blumenstock als Geschenk mann, Elisabeth Obertimpfler Egger, Cornelia
Anna Lechtaler aus Sulden waren die Neu – im Namen des KSL überreicht. Dann ging es über Pardeller Unterkofler und Pepi Gutmann be-
Pensionistinnen, denen wir eine würdige und zum gemütlichen Teil. Heino und Co hatten uns ginnt mit Ende des Schuljahres ein neuer
fröhliche Abschiedsfeier bereiten wollten. Herz- ein köstliches Menü vorbereitet. Vor dem Essen Lebensabschnitt.
lich begrüßen konnten wir als Ehrengast Frau legten wir noch eine Gedenkminute für den ver-
storbenen Direktor Franz Egger ein. Der Festplatz von Jenesien bildete einen schö-
Helga Pircher von der KSL Bundesleitung.
nen Rahmen für dieses besondere Ereignis.
Direktor Reinhart Zangerle würdigte die Ver- In geselliger Runde wurde nicht nur gut gegessen Nahezu 400 Menschen ließen es sich nicht
dienste der beiden Lehrerinnen in einer Laudatio und getrunken, sondern auch viel geplaudert und nehmen dabei zu sein: Kinder und Eltern der
mit Foto-Einlagen aus früherer Schuldienstzeit, gelacht. Den gelungenen Abend ließen wir mit Grundschule, die Familien der Geehrten, ehe-
wo beim Anblick der ehemaligen„jungen“ Lehre- Musik und Tanz ausklingen, wo Hermine noch mit malige Kollegen und Kolleginnen und Wegge-
rinnen so manches: “Na, schaug!“ entschlüpfte. einer Überraschung aufwartete. Zum Lied „Für fährten, der neu gewählte Gemeindeaus-
dich soll’s rote Rosen regnen“ ließ sie viele rote schuss…
Als KSL - Obfrau brachte ich die Ehrung der Rosenblätter über die Tanzenden flattern.
Kolleginnen in der unten stehenden Gedichtform Nach dem ergreifenden Schlussgottesdienst
vor und die Kolleginnen der Schulen von Prad
und Sulden verabschiedeten sich mit einfallsrei- wurden Vroni, Lisl, Conny und Pepi von ihren
Schulkindern und Kolleg/innen mit lustigen
Liedern, Theaterstücken, Wünschen und Ge-
schenken überrascht. Aus den Dankesworten
Ein Hoch der Pension von Schulleiter Gerhard Hofer, Frau Direktor

Steht eine Verabschiedung an, Dr. Sigrun Falkensteiner, den Elternvertreterin-


ist ganz klar - die feiert man. nen Dagmar Hafner und Irene Wieser und
Um es würdig zu begeh’n, Bürgermeister Paul Romen konnte man die
wollen wir Renata und Anna seh’n. große Wertschätzung spüren, die die vier
Denn sie sind heut unsere Gäste Lehrpersonen in unserer Schulgemeinschaft
bei dem Pensionierungsfeste. und im gesamten Dorf genießen.

Die Zeit des Ruhestandes sei recht angenehm & sorgenfrei.


Nach dem offiziellen Teil wurde das Fest bei
Denn Renata hat fürwahr einem gemeinsamen Mittagessen fortgesetzt
unterrichtet 39 Jahr. Viel Spaß, Gesundheit jederzeit. Zum Ausruhen Gelegenheit. und klang in einem gemütlichen Beisammen-
Pflichtbewusst und kompetent, Und immer einen Überschuss sein aus.
zum Unterrichten viel Talent,
stets war sie pünktlich, selten krank, an Lebensfreude und Genuss. Ein großes Dankeschön geht an alle, die dazu
dafür gebührt ihr höchster Dank. beigetragen haben, dass dieser Tag zu einem
Heut’ wollen wir Euch beide ehren. unvergesslichen Festtag wurde.
Sie dankt nun ab und geht gelassen
ganz ohne Reue, man kann’s kaum fassen. Liebe Vroni, liebe Lisl, liebe Conny und
Beim Kaffeekränzchen mit Genuss
Unsere wohlverdienten Lehrpersonen Veronika, Josef, lieber Pepi! Wir danken euch für die gemeinsa-
hat sie Ideen im Überschuss
Elisabeth und Cornelia me Zeit, für euren Einsatz und für eure Ver-
und mancher wohlgemeinte Rat
dienste um Schule und Dorf.
von ihr - mich oft begleitet hat.
Und die Anna, ihr sollt es wissen: gehen in Pension!
32 Jahr will sie nicht missen.
Die Ludmilla fehlt ihr sehr An einem Feiertag wie heute
und die Arbeit wird immer mehr. kommen von nah und fern viele Leute
Viele km fuhr sie ein und aus um mit Euch zu feiern diesen Tag
zu Konferenzen und wieder nach Haus. der Euch nur Gutes bringen mag.
Sie nimmt den Hut, sagt leis’ „Ade“, Ein neuer Lebensabschnitt kommt nun auf Euch zu,
in Pension geh’n tut gar nicht weh. genießt das Leben,
Mit dem Segen der Kollegen kommt zur Ruh. Pepi Gutmann, Elisabeth Obertimpfler Egger,
Cornelia Pardeller Unterkofler, Veronika Gutmann
Der Ruhestand dient vor allen Zwecken

Seite 17
Rückblicke

Eintritt in den Ruhestand

Pensionistenfeier am 20. Mai 2010 in Bozen diesen neuen Lebensabschnitt geprägt von
froher Erwartung der sich neu bietenden
In der Ehrung, die sie in ein Dalli-Klick- Möglichkeiten.
Erfreulich viele Kolleginnen und Kollegen im Ratespiel fasste, beschrieb Frau Dir. Angelika In bewährter Weise rundeten die KSL-
Dienst und im Ruhestand haben der Einla- Kollmann die Berufslaufbahn der Einzelnen, Vertreterinnen diese harmonische Feier ab:
dung des KSL-Bezirks Bozen Folge geleistet ihre besonderen Fähigkeiten und Schwer- Durch den Vortrag der „Geschichte vom
und fanden sich an einem Maiabend in einem punkte. Bleistift“ von P. Coelho erinnerten sie daran,
Bozner Traditionsgasthaus ein. Überrascht und dass jeder Mensch durch sein Wirken Spu-
Die Präsente, die den Ruheständlerinnen im
freudig begrüßten sich die Eingetroffenen bei ren hinterlässt, ganz besonders aber Lehrer,
Namen des KSL von Kolleginnen überreicht
einem Aperitif im internen Garten und in guter und sie wünschten den Geehrten, dass sie
wurden, waren bescheiden aber mit Bedacht
Laune begab man sich in den festlich ge- weiterhin aktiv bleiben mögen und wiesen
ausgewählt.
schmückten Speisesaal. auch auf die vielfältigen Angebote des KSL
Es folgte die Schulhymne - zum 100-jährigen
Nun begrüßte die KSL-Vertreterin Waldtraud für Pensionistinnen und Pensionisten hin.
Bestehen der Goetheschule mitverfasst von
Pörnbacher Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Frau
Frau Gertrud Rottensteiner und zu diesem
Dir. Marianne Steinhauser, Herrn Dir. Ferdi- Inge Weiss
Anlass auf sie, ihre Leistungen und Vorzüge
nand Wiedenhofer, Frau Dir. Angelika Koll-
umgemünzt und gekonnt von den Aktiven
mann, die KSL- Vorsitzende Sonja Klotz Sporn-
vorgetragen. Die Darbietung löste allgemeine
berger, die Pensionistenverteterin Herlinde
Heiterkeit bei den Festgästen und freudige
Reitsamer Lorenzini, alle Kolleginnen und Kol-
Überraschung bei der Betroffenen aus.
legen und besonders herzlich die vier Damen,
denen dieser Abend gewidmet war: Gertrud Im nachfolgenden Sketch drückten drei Kolle-
Reichl Rottensteiner, Margareth Prieth ginnen ihre Erwartungen vom Pensionistenda-
Schieder, Annalisa Dorigatti und Antonietta sein in verlockenden Bildern aus und es war -
Bonsi. Sie richtete Grüße von Abwesenden zur Belustigung aller - klar, dass sie selbst als
aus und bedankte sich bei all jenen, die zum Pensionistinnen in spe ihren Vorbildern nach-
guten Gelingen der Feier beigetragen haben. folgen würden.
Das vorzügliche Abendessen leitete über zum Auf diese Vorfreude ging der Schulamtsleiter
offiziellen Teil, in dessen Verlauf Heiteres und in seinem gelungenen Beitrag ein. Wie freudi-
Sachliches, wie bei solchen Anlässen üblich, ge Neugier die Arbeit mit den Kindern zu et-
einander abwechselten. was Besonderem machte, so sei der Eintritt in Von links: Margareth Prieth, Antonietta
Bonsi, Annalisa Dorigatti, Gertrud Reichl

In den wohlverdienten Ruhestand gesungen


Zum Schulschluss organisierten die Lehrpersonen
der Grundschule Gries in Zusammenarbeit mit der
KSL Bezirksobfrau Karin Schweigkofler im Juni einen
Grillabend und stimmten fröhlich und beschwingt in
die anstehenden Sommerferien ein.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde einer Lehrper-
son ein ganz besonderer Platz eingeräumt. Gabriele
Pattis Mair war jahrelang als Religionslehrerin an der
Schule in Gries tätig und wurde von Kolleginnen,
Schülern, Eltern sowie dem Herrn Direktor Dr. Chris-
tian Gallmetzer als pflichtbewusste und engagierte
Person geschätzt.
Überraschend für die angehende Pensionistin waren
neben den netten und warmherzigen Worten des
Herrn Direktors und der Kollegin Sonia Spornberger.
Besonders angetan zeigte sich die Geehrte von den
Dankesworten ihrer Kolleginnen in Liedform . Die auf
Ein besonderes Dankeschön gebührt ebenso der
sie abgestimmten Reime erklangen zu bekannten
Gastgeberin Sonia Spornberger und ihrem Mann
Melodien der Lieder, die Gabi immer in die Schüler-
Hans, die die Lehrpersonen den ganzen Abend ver-
gottesdienste einbaute.
wöhnten. Ebenso soll dem KSL gedankt werden, der
Ein Fahrtengutschein und ein Ahornbaum als Ge- Pensionistenfeiern langjähriger Mitglieder großzügig
schenk sollen die Religionslehrerin an die Schule in unterstützt.
Gries und an ihre Arbeitskolleginnen erinnern, die
sich hier nochmals in aller Form für ihre Tätigkeit Sabine Ruepp
bedanken und ihr alles Glück für ihren neuen Le-
bensabschnitt wünschen.

Seite 18
Informationen

Abschied nehmen

Liebe Hilde, Wir müssen sparen!


nach einem erfüllten Leben bist du Ende August von den
Leiden der letzten Lebensmonate erlöst in das Reich Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, dass ihr alle zur Ein-
Gottes eingekehrt. sicht gekommen seid, dass der italienische Staat sparen
muss. Es geht einfach nicht, dass Rom so viele beschäfti-
Du warst vor vielen Jahrzehnten und immer noch für uns gungslose Personen bezahlt, die in den Schulen des Landes
Lehrerinnen und Lehrer aus Bozen und dem ganzen Lan- versteckt eine ruhige Kugel schieben.
de ein Vorbild.
Hilde Nicolussi
Deshalb habe ich veranlasst, dass man drastische Schritte
setzt: 20.000 Posten werden gestrichen, auf diese Pseudo-
Unvergessen werden uns in Erinnerung bleiben
Kräfte können wir leicht verzichten. Wenn Italien im europäi-
deine nette Art mit uns von der LBA kommenden jungen Lehrern umzugehen, schen Vergleich schulisch eher schwach dasteht (aber das
uns zu helfen und zu unterstützen, bitte nicht weitersagen, die Ergebnisse der PISA-Studie sollte
dein korrektes Beispiel in der Schule im Umgang mit Schülern, Kolleginnen, man gefälligst unter dem Teppich belassen), dann ist es in
Eltern, erster Linie auf faule Lehrkräfte zurückzuführen. Die Mehrzahl
von ihnen stammt sowieso aus dem Süden Italiens, wo ohne-
deine Liebe zur Heimat, zur Pflege des muttersprachlichen Unterrichtes, zu hin nur „geistig zurückgebliebene Personen wohnen, wie auch
dem, was Menschen vor uns geleistet haben, zur Achtung der Natur, fachkundige Studien der Schädel-Konformation ergeben ha-
deine genauen Vorbereitungen für die Gestaltung der Unterrichtsstunden, ben“. Kurz gesagt, die Streichung dieser wenigen Stellen (ich
hatte mehr verlangt, aber man überredete mich, zumindest für
dein Anschauungsunterricht mit selbstgemachtem Bildmaterial und Fotos, meine Kinder einige Lehrkräfte noch zu „reservieren“) erleich-
deine Strenge und Disziplin in der Klasse, deine Förderung von Begabten, tert das Staatsbudget um vieles, und wir können endlich das
deine Hilfestellung für Kinder mit Schwächen, Geld dort einsetzen, wo wir es wirklich brauchen. Zum Bei-
spiel um 200 sogenannte Hostessen zu bezahlen, die wir
dein Einsatz für alles Schöne, das Bewahren unserer Traditionen und das
beim nächsten Staatsbesuch aus Libyen aufmarschieren las-
„Nichtvergessen“ unserer Geschichte,
sen. Denn bei solchen südlichen Nachbarn weiß man nie, wie
deine Gespräche, Erzählungen von „Gschichtln“, Bemerkungen zu allem Ta- man dran ist, und ich glaube es sei besser, unsere Prinzipien
ges- und Zeitgeschehen, deine Feste und Feiergestaltung bei vielen Anlässen, aufzugeben, denn uns den Zorn eines so mächtigen und weit-
deine Museumsbesuche, blickenden Staatsmannes einzuhandeln.
deine Stadtführungen, deine kritischen Leserbriefe, Sonst sind wir in unseren Prinzipien felsenfest drin: Sparen,
deine Begleitung bei Fahrten durch unsere Heimat und in geschichtsträchtige sparen und nochmals sparen ist das Gebot der Stunde. Ich
oberitalienische Städte , habe eine Studie in Auftrag gegeben, die herausfinden sollte,
wo zu viele Gelder ausgegeben werden. Das ist einmal im
dein Sinn für Kunst, Kunstgeschichte, Kultur, dein Einsatz für das kulturelle Süden Italiens (für den es sowieso keine Rettung mehr gibt),
Leben in unserer Heimatstadt Bozen, dann auch in den Regionen mit Sonderstatut, die wir abschaf-
fen müssen. Wieso sollten die braven italienischen Staatsbür-
ger im Hochetsch anders dirigiert werden als jene in Bologna
Liebe Sarah, oder Turin? Wir haben die Vorherrschaft der Lombardei und
des Piemont (mit Abstrichen des Veneto) auszuweiten, und
„Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, alles sollte nach deren Pfeife tanzen.
die plötzlich zur Wirklichkeit wird.“
Übrigens werden wir demnächst vor dem Dom zu Mailand auf
An dieses Zitat von J. W. v. Goethe werden wir nun einem großen Scheiterhaufen alle noch existierenden Exemp-
schmerzvoll erinnert. lare des Buches „Terroni“ von Pino Aprile verbrennen. Das ist
Es beginnt das 2. Halbjahr und du bist, ein subversives Werk, wer mit einem dieser Bücher erwischt
von einem Tag auf den anderen, wird, sollte eigentlich gleich mit verbrannt werden. Aber leider
aus unserer Mitte gerissen. verbietet mir das meine staatsmännische Haltung (aber im
Grunde meines Herzens würde ich es zu gerne tun). Wenn wir
In unserem Miteinander fehlt plötzlich ein lieber
die Schule zurechtstutzen und Systemkritiker totschweigen,
Mensch. Johanna Sarah Karn
dann haben wir ein großes Ziel erreicht. Und ich bin zuver-
Wir alle sind tief betroffen, sprachlos, dennoch voller Hoff- sichtlich, dass ich es schaffen werde. Bald.
nung dich wiederzusehen.

In diesem w i r , liebe Sarah, liegt die gesamte Schulgemeinschaft, vor allem Ein immer überzeugterer
die Kinder, die immer wieder nach dir fragen, deren Eltern, deine Kolleginnen
und Kollegen, die Sekretärinnen, die Schulwarte, die Fr. Direktorin.
Mario Stello
Doch dein Platz in unserer Gemeinschaft bleibt leer.

Liebe Sarah,
du warst ein Mensch mit Ecken und Kanten, ge-
radlinig in deiner Art mit Menschen umzugehen, stets offen und einfühlsam, ein
Seite 19
VERSAND POSTABONNEMENT ART.
2, KOMMA 20/C, GESETZ 662/96, Abschied nehmen
BOZEN – ERSCHEINT
ZWEIMONATLICH
In stillem Gedenken
Katholischer Südtiroler Lehrerbund
Schlernstr. 1
Waltherhaus – 3. Stock Am 28. August 2010, es war ihr Namenstag, wurde Adelinde
Sulzenbacher im Beisein einer großen Trauergemeinde in
Telefon: 0471/978293
Fax: 0471/978170 Welsberg zu Grabe getragen. Auffallend viele Lehrerinnen und
E-Mail: ksl@asm-ksl.it Lehrer, Direktorinnen und Direktoren und auch der Alt-
Schulamtsleiter Dr. David Kofler waren gekommen, um der ehe-
maligen Direktorin des Grundschulsprengels Welsberg die letzte
Ehre zu erweisen.
Es ist keine leere Floskel, wenn man behauptet, die Frau Direktor
Sulzenbacher war seinerzeit eine bekannte Größe in der Pusterer
Große Betroffenheit in der Pusterer Schulwelt und sie ist es wohl bis zuletzt geblieben – die große
Schulwelt löste der tragische Unfalltod des Präsenz von Schulleuten bei der Beerdigung hat es eindrucksvoll
jungen Kollegen und KSL - Mitglieds Markus gezeigt.
Oberhofer aus Am 18. Dezember 1935 wurde Adelinde Pattis in Welsberg geboren und sie ist dort auch
Nasen (Gemeinde aufgewachsen. Nach der Pflichtschule besuchte sie die Lehrerbildungsanstalt in Meran und
Percha) aus. Wie jedes nahm nach der Matura, erst 17-jährig, als jüngste Lehrerin Südtirols ihren Dienst in der
Jahr half Markus auch Grundschule Winnebach auf. Dort lernte sie den Schulleiter Josef Sulzenbacher kennen
in den heurigen Som- und lieben. Die Ehe der beiden wurde mit vier Kindern gesegnet. Während Josef Sulzenba-
merferien am elterli- cher in die Mittelschule wechselte und in Welsberg Direktor wurde, übernahm seine Frau
chen Hof bei verschie- Adelinde später die Agenden der dortigen Grundschuldirektion. Mit ganzer Kraft und Ener-
denen Arbeiten mit. gie setzte sie sich für die Schule ein und sie forderte dies auch von den Lehrerinnen und
Gemeinsam mit sei- Lehrern. Fachwissen allein genügte ihr nicht, sie verlangte auch Wert-Haltungen. Darin
nem Vater war er am konnte sie mitunter auch streng und unerbittlich sein. Doch die Schule und die Schüler wa-
11. August mit dem ren ihr zu wertvoll, als dass sie in diesem Punkt hätte nachgiebig sein können. Besonders
Transport von Brenn- die „Junglehrer“ hatten in dieser Hinsicht ihre Lektion zu lernen. Aber die Frau Direktor
holz beschäftigt, als es mit dem Traktor zum schaute auch auf sie, nahm sie an die Hand, begleitete sie mit Fachkenntnis und Umsicht
Unglück kam, das ihm das Leben kostete. Es über die Hürden der ersten Unterrichtsjahre und stärkte sie somit für die weitere Laufbahn.
hatte nur 34 Jahre gedauert.
Außerhalb des Schulalltags war Frau Sulzenbacher in vielen Bereichen aktiv. Vielseitiges
Wie beliebt Markus Oberhofer an den ver- Interesse und und ihr Wissenseifer waren der Antrieb, sich in der Heimat- Natur- und Kultur-
schiedenen Schulen, in denen er in seiner kurz pflege im Dorf und darüber hinaus zu engagieren. Kraft und Energie holte sie sich immer
bemessenen Zeit unterrichtet hatte, war, zeig- wieder bei ausgedehnten Bildungsreisen, die sie mit ihrem Mann Josef und hin und wieder
te sich in der überaus zahlreichen Teilnahme auch mit dem KSL unternahm. Zudem war sie ein überaus fröhlicher und geselliger Mensch,
an der Beerdigung. Percha wird wohl kaum der gerne lachte, gerne sang, gerne tanzte. Bei den Feiern im Kollegenkreis war sie nicht
jemals eine derart große Trauergemeinde mehr die Frau Direktor, sondern einfach die Linde, wie sie üblicherweise gerufen wurde.
erlebt haben. Schüler, Kollegen und Freunde
gestalteten den Trauergottesdienst mit und Ein Schlaganfall vor etwa vier Jahren nahm ihr jedoch, was sie besonders kennzeichnete,
aus den verschiedenen Texten und Liedern die Beweglichkeit und die Sprache. Aber ihre einzigartige positive Ausstrahlung blieb ihr
ging eindrucksvoll hervor, dass Markus Ober- erhalten und sie hielt trotz ihrer starken Beeinträchtigungen Verbindung zum Leben, bis sie
hofer ein sehr einfühlsamer Lehrer von einem sich am 25. August friedlich von dieser Welt verabschiedete. Allen, die sie gekannt haben,
ausgeprägten sanften Wesen war. Als solcher wird die Linde als liebenswerter Mensch und als eine starke Persönlichkeit in Erinnerung
wird er im Herzen Vieler weiterleben. bleiben.

Paul Peter Niederwolfsgruber

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ksl-aktuell
Mitteilungsblatt des Katholischen Südtiroler Lehrerbundes

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