Professional Documents
Culture Documents
ksl—aktuell
September 2010 Ausgabe 3
Versand Postabonnement Art. 2, Komma 20/c, Gesetz 662/96, Bozen – erscheint zweimonatlich
Die Bundesleitung informiert
INHALT
Informationen 6-8
KSL-Bundesausschusssitzung
Termine zum Vormerken 9
Reisen im Rückblick 16
Einladung
Seite 2
Die Bundesleitung informiert
Pädagogische Großtagung
Was gilt heute? Gedanken über eine Welt der Werte
Das neue Schuljahr eröffneten die Lehrerverbände KSL und ASM am 2.
September 2010 mit zwei Veranstaltungen in Bozen und Brixen zur aktuellen
Wertediskussion in einer sich rasch verändernden Gesellschaft und globali-
sierten Welt.
Der bekannte Journalist Peter Frey, seit kurzem auch Chefredakteur des
ZDF, sprach vor mehr als zweitausend Lehrpersonen zum Thema: Was gilt
Helga Pircher
Seite 4
Die Bundesleitung informiert
sprache
Vor einem Jahr traf sich der KSL Bezirk Me- der Messe. – in der schule werden rede-
ran zur Herbstsitzung. Dort wurde die Idee
Auf dem Kirchplatz von Tscherms gab es wendungen geübt
eines Schulabschlussgottesdienstes für Lehr-
anschließend viel an Begegnung und Gespräch die schüler sollen selbstständig
personen geboren. Das Vorhaben hatte expe-
- mit Kollegen, mit dem Bischof - und es war
rimentellen Charakter: Wie viele Lehrperso- beispiele schreiben :
einfach schön mit anzusehen, wie freudig ge-
nen werden kommen? Zahlt sich der ganze zb sich räuspern
stimmt die Lehrerschaft des KSL war.
Aufwand aus? Braucht es das? eine schülerin schreibt der herr
Beim anschließenden, wunderbar aufgebauten
Viele Fragen - eine gemeinsame Antwort zum direktor räuspert sich die sek-
und vorbereiteten Buffet ( mit Kuchen von den
Schluss der Sitzung: wir wollen es wagen!! Pensionisten) war die lockere Ferienstimmung retärin
Aufgaben wurden verteilt - Kleinigkeiten be- und auch das "K" zu spüren.
sprochen --- und --- es sollte eine Messe mit kunst
In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal
dem Bischof werden! ganz herzlich bei allen LP des KSL Bezirkes ich habe als lehrer im kunstun-
Groß war die Freude, als dieser zusagte! Burggrafenamt für ihren Einsatz und ihre Mühe
terricht manchmal auch von
bedanken - und beim KSL für die finanzielle
Einladungen wurden gestaltet, gedruckt und der romanik, gotik usw. ge-
Unterstützung.
an alle Schulen und Pensionisten verteilt. sprochen und dazu bilder ge-
Und - den Bezirken im restlichen Land möchte
zeigt
Am 16. Juni war es dann soweit. Nach ich die Idee weitergeben! Es lohnt sich.
der direktor kommt zur tür
Tscherms in das Heimatdorf unseres Bischofs
herein hört aufmerksam zu
strömten am Nachmittag Lehrpersonen aus
P.S. Der Bezirk Burggrafenamt wird versuchen, später fragt er einen schüler in
allen Bezirken. Es waren über 100 (!).
den Schulabschlussgottesdienst als Tradition welcher epoche wir heute wohl
Die musikalische Messgestaltung, meditative fortzuführen. Vorbereitungen sind im Gange.
Dias, besinnliche Texte, die persönlichen
leben
Fürbitten, die Anwesenheit so vieler Lehrper- ich als lehrer hatte darüber je-
sonen, Direktoren und Vertreter der Bundes- Sonja Reinstadler Rossi doch noch nicht gesprochen
leitung des KSL und natürlich die Worte des ein schüler erlöste mich in mei-
Bischofs waren für die feierliche Stimmung ner aufregung mit der antwort:
verantwortlich. in der –modernik-herr direktor
"Werden wir dieses Vorhaben als Tradition
weiterführen?" - so lautete die Frage am Ende huk
in staatsbürgerkunde sprach
Das Wort zum Mitdenken die kollegin vom südtiroler
landtag
uns auf Gefahren hinweisen, die sie fragte welche politiker die
Es ist wieder soweit: Das neue
Schuljahr öffnet seine Tore - seine uns anleiten andere Wege einzu- schüler kennen würden
Türen, seine Fenster, seine Her- schlagen - und auch vielleicht Poli- diese sollten die namen an die
zen zu vielen Menschen. Diese gilt zisten, die uns ermahnen oder tafel schreiben
es nun wieder ein Schuljahr lang strafen. Letzteres wollen wir nicht ein schüler hob die hand und
zu erreichen.. Wir sind alle bereit hoffen! sagte hubert frasnelli
dies zu tun und uns und unsere Ich wünsche euch von ganzem und schrieb den namen wie
verschiedenen Methoden dafür einzuset- Herzen, dass die Schuljahrstraße ohne folgt an die tafel
zen. große Hindernisse ist, dass ihr in keiner Hubert fras Nelli
Ob es uns gelingen wird, hängt nicht von Sackgasse landet und dass euch das Herz
uns alleine ab. Viele Faktoren bestimmen und der Verstand leiten, dass ihr ohne es sind anekdoten, die das le-
das Schulleben - unser eigenes Leben -und Schaden ans Ziel kommt. ben selbst geschrieben hat ,
das Leben der vielen kleinen und großen Und wenn es doch mal zu " Unfällen " die realsituationen waren un-
Menschen, die uns begegnen werden. Viele kommt, dass ihr euch schnell wieder erholt
verschiedene Vorstellungen werden vor uns übertrefflich und bilden heute
und nach vorne sehen könnt. noch öfters
stehen - Vieles wird unser Vorhaben unter-
stützen - oder beeinträchtigen. die basis für erinnerungsge-
Gute Fahrt - und es begleite euch der hl. spräche
In einer Idee zum Schulanfangsgottesdienst
Christophorus - und natürlich der liebe
wird das Schuljahr mit einer Straße vergli-
Gott. ludwig schöpf
chen - eine Straße mit vielen Verkehrsschil-
dern. Schilder, die uns etwas verbieten, die Sonja
Seite 5
Informationen
ENAM — vor 63 Jahren gegründet, in diesen sechs Jahrzehnten viel Hilfe geleistet und im
Sommer 2010 dem INPDAP einverleibt worden.
Liebe Mitglieder des ENAM, Vor 63 Jahren, nach dem großen - Fließen der Besitz und die bisher
Krieg und in einer Zeit, in der wirklich geleisteten Beiträge, sowie die künfti-
liebe aktive und pensionierte Direkto-
Not herrschte, wurden zwei ähnlich gen, nur den berechtigten Lehrperso-
ren und Lehrpersonen,
ausgerichtete Einrichtungen zusam- nen, oder allen Staatsangestellten
mengeführt und das ENAM gegrün- zu?
die Regierung hat wieder einmal, in det. In diesen sechs Jahrzehnten
- Gibt es auch weiterhin von den Mit-
einem „Hau- Ruck-Verfahren“, mitten konnte viel Hilfe geleistet werden.
gliedern gewählte Gremien, die eh-
im Sommer, eine folgenreiche Ent- Der Staatsrat hat erst kürzlich noch
renamtlich viel Zeit für die Berufska-
scheidung getroffen. Mit der Veröf- die Verdienste des Institutes auf dem
tegorie und beistandsberechtigte Kol-
fentlichung des Gesetzes Nr. 122 Gebiet der Hilfeleistung für viele Mit-
leginnen und Kollegen einsetzen und
vom 30. 07. 2010 ist, entsprechend bürger, die vom Öffentlichen Netz
so den Großteil der Beiträge als Hilfe
dem Art. 7, das ENAM aufgehoben nicht aufgefangen werden, gelobt.
weitergeben können, oder wird künf-
bzw. dem INPDAP angegliedert wor- Die 0,8% des Grundlohnes, die zu- tig ein großer Teil der Beiträge als
den. rückbehalten wurden, werden weiter- Lohn für Bedienstete verwendet?
hin den Lehrpersonen abgezogen
und nun dem INPDAP zugeführt.
In der Zeit, in der die Schulen ge- Nach diesem abrupten Ende sende
schlossen und die Lehrpersonen Ich frage mich, wie Abgeordnete und ich, auch im Namen meiner Mitarbei-
nicht leicht erreichbar sind, wird im Senatoren, in Unkenntnis und nur ter und Verantwortlichen im Provinzi-
Rahmen eines Haushaltsgesetzes aus Parteizwang, solche Entschei- alkomitee, einen aufrichtigen und
eine hilfreiche und verdiente Instituti- dungen mittragen können. herzlichen Dank den Schulamtslei-
on grundlos und ohne Bedauern ab- Zur Zeit ruht alles, niemand weiß wie tern, den Schulbehörden, den Lan-
geschafft. Dies ist für uns alle unver- es weitergehen wird. Viele Fragen desräten, den Schulgewerkschaften
ständlich, sind offen: und den Lehrerverbänden für ihre
verständnisvolle und stete Unterstüt-
- weil das ENAM den Staatshaushalt - Werden die bereits eingereichten zung und grüße, selbst sehr betroffen
mit keinem Cent belastet hat und Gesuche noch bearbeitet? und sehr enttäuscht, alle Ex-ENAM-
- weil das ENAM eine Einrichtung ist, - Können Anträge weiterhin einge- Mitglieder.
die Solidarität gelebt und bedürftigen reicht werden (Formblätter, Adresse
Kollegen Beistand geleistet hat und (ENAM od. INPDAP))? Richard Andreatta,
nun einer Altersvorsorgeorganisation
- Werden alle bisherigen Angebote
einverleibt wird. ehemaliger Präsident des Provinzialko-
auch weiterhin garantiert?
Regelmäßig beliefert uns Dr. Franz Josef Oberstaller mit Berichten Obersten Schulrat auch Verbesserungsvorschläge eingebracht.
aus dem Obersten Schulrat, für die wir uns sehr bedanken.
Eine große Diskussion ergab sich zu einem Dokument zur anstehenden
Reform der Mitbestimmungsgremien, das auf regionaler und staatlicher
Ebene ausgearbeitet worden war und nun verabschiedet werden sollte.
Im Laufe des Sommers arbeitete das Komitee der Oberschulen an
Im Zuge der Debatte einigte man sich darauf, das Dokument als Basis
den Vorschlägen des Ministeriums zur Neuordnung der Wettbewerbs-
für eine vertiefende Diskussion im Herbst zu benutzen. Beispielsweise
klassen, ein heikles Thema, weil damit u.a. auch der Verlust von
geht es um die Frage der institutionellen Vertretung und Anerkennung
Lehrerstellen verbunden sein könnte. Zumindest will man, wie es
der Autonomen Schule auf lokaler Ebene. In der Regel ist es der Schul-
scheint und wie Herr Oberstaller berichtet, erreichen, dass Stammrol-
direktor, der diese Rolle einnimmt. „Aber könnte es nicht eine andere
lenlehrpersonen und Lehrpersonen, die seit vielen Jahren tätig sind,
Lösung dafür geben?“, fragt (nicht nur) Dr. Franz Josef Oberstaller. Eine
nicht entlassen werden müssen.
weitere Frage dreht sich um die Zuständigkeit bei Disziplinarverfahren
Ein wichtiger und gleichermaßen strittiger Punkt ist nach wie vor die und Rechtsstreitigkeiten. Ein weiteres Dokument soll sich in der Folge
Lehrerausbildung, nachdem in einigen Fragen, wie etwa bei der Aner- mit den Mitbestimmungsgremien auf Schulebene befassen.
kennung von Titeln, noch erhebliche Unklarheiten bestehen.
Bei der Vollversammlung des Obersten Schulrates am 13. Juli wurde
Ungewissheit besteht aufgrund einer Verfügung des Verwaltungsge-
ein Gutachten zur Anerkennung der Diplome des Internationalen
richts Latium auch darin, wie es mit dem tatsächlichen Stellenplan an
Bachillerats ausgearbeitet, nachdem sich die betreffenden Schulen an
den Technischen Oberschulen und Lehranstalten weitergeht, nachdem
die Neuordnung der Oberstufe anpassen müssen.
die Stundentafeln der 2. - 5. Klassen gekürzt wurden, ohne dass dafür
Im Hinblick auf den anstehenden Direktorenwettbewerb auf staatli- weder die rechtliche Basis noch das Gutachten des Obersten Schulra-
cher Ebene wurde ein Gutachten bezüglich der Punktevergabe für tes vorhanden gewesen wäre.
erworbene Titel verabschiedet; gleichzeitig haben die Vertreter im
Seite 6
Informationen
Unterricht aktuell
Lernstörungen Teil 2
Begriff
In neuerer Zeit werden die oben genannten
Auffälligkeiten AD(H)S oder Aufmerksam-
keits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung ge- der Klasse oft mit etwas heraus, unfähig zu Auffällig ist darüber hinaus, dass ein großer
nannt, man spricht auch von hyperkinetischen warten, bis eine Frage zu Ende gestellt ist Anteil der Kinder mit AD(H)S Syndrom allergi-
Störungen. oder gar bis sie an der Reihe sind. sche Reaktionen zeigt: Heuschnupfen, Asth-
Einige Kinder sind überwiegend nur unauf- ma und Nahrungsmittelallergien treten we-
merksam ohne ausgeprägte Hyperaktivität sentlich häufiger als bei nicht betroffenen
und Impulsivität, hier spricht man ADS, ohne Hyperaktivität Kindern auf. Die vor wenigen Jahren sehr
das H für Hyperaktivität. Oft wirken AD(H)S Kinder wie aufgezogen, populäre Annahme, dass Hyperaktivität vor
rutschen auf ihrem Stuhl herum, stehen ein- allem durch synthetische Nahrungsmittel
fach in der Klasse auf und laufen herum. Unfä- ausgelöst wird, ließ sich allerdings nur bei
Verbreitung hig eine Zeit lang still zu sitzen, besonders in einem sehr geringen Anteil der betroffenen
In Deutschland sind zwischen 3 und 10 % Situationen, in denen Ruhe verlangt wird. Kinder bestätigen. So zeigten sich nur bei
aller Kinder betroffen, Jungen noch häufiger Insgesamt haben sie ein sehr ausgeprägtes etwa 5% deutliche Verbesserungen als Reak-
als Mädchen. Damit gehört AD(H)S zu den Bewegungsbedürfnis. tion auf eine entsprechende Diät.
häufigsten Störungen im Kindes- und Jugend-
Lange war die Hypothese populär, dass
alter.
Ursachen AD(H)S-Kinder unter einer Reizüberflutung
leiden, weil sie irrelevante Störreize schlecht
Insgesamt geht man heute davon aus, dass ausblenden können. Ihr Problemverhalten
Symptome die Störung hauptsächlich biologisch veranlagt wäre damit durch eine Überaktivierung zu
Aufmerksamkeitsprobleme ist. Bedingungen in der Familie, im Kindergar- erklären. Verschiedene Studien erbrachten
Ein AD(H)S-Kind ist in bestimmten, oft schuli- ten und in der Schule können jedoch die Aus- aber nur unzureichende Belege für diese
schen Situationen anscheinend unfähig, sich prägung beeinflussen. Der Faktor Erziehung Annahme, heute geht man eher von einem
zu konzentrieren und eine begonnene Aufga- ist nie allein verantwortlich für die Entstehung physiologischen Aktivierungsmangel aus,
be zu Ende zu führen. Besondere Probleme eines AD(H)S, kann allerdings eine ungünsti- demzufolge AD(H)S-Kinder ein großes Be-
bereiten Aufgaben, die das Kind nicht freiwillig ge Entwicklung und Aufrechterhaltung bewir- dürfnis nach Stimulierung haben und sich
macht und die einiges Nachdenken erfordern. ken. äußeren Reizen mehr zuwenden als unauffäl-
Folglich wechselt das Kind häufig von einer Viele Kinder mit AD(H)S zeigen Auffälligkeiten lige Kinder.
Tätigkeit zur nächsten, verliert jeweils schnell in den Botenstoffen des Gehirns, die mit der
wieder das Interesse und lässt sich von ver- Übertragung von Informationen zu tun haben,
schiedensten Dingen ablenken. Deutlich zei- (Neurotransmittersystem), hier scheinen ins- Weitere Entwicklung von
gen sich die Aufmerksamkeitsprobleme in besondere die dopaminhaltigen Systeme eine
vielen Flüchtigkeitsfehlern und dem Nicht- wichtige Rolle zu spielen.
AD(H)S-Kindern
Mitbekommen von Erklärungen in der Schule. Leider wächst sich die Störung in der Regel
Es gibt auch Hinweise, dass bestimmte Teile nicht aus. Viele AD(H)S-Kinder bleiben auch
des Gehirns beim Lösen komplexer Aufgaben als Jugendliche und Erwachsene impulsiv und
Impulsivität nicht ausreichend durchblutet oder aktiviert leiden unter Aufmerksamkeitsproblemen,
Betroffene Kinder folgen oft dem ersten Im- sind. lediglich die Hyperaktivität nimmt ab. Deshalb
puls und beginnen Tätigkeiten, ehe sie zu Diese Auffälligkeiten scheinen oft genetisch ist es auf jeden Fall sinnvoll, möglichst früh-
Ende überlegt haben. Selten handeln sie bedingt, also im Erbmaterial schon angelegt zeitig Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
planvoll und halten z.B. beim Angehen einer zu sein. Aber auch Komplikationen oder Infek-
schwierigen Aufgabe einen bestimmten Lö- tionen während der Schwangerschaft und
sungsweg ein. Es fällt ihnen sehr schwer Geburt werden mit AD(H)S in Verbindung
Bedürfnisse aufzuschieben, so platzen sie in gebracht.
Seite 7
Informationen
Positive Beziehung zwischen Kind Die 28 Schüler der 1.-5. Klassen haben
sich in Lederhosen und Dirndln
und Lehrer für den Lehrer schön gemacht und ihm
Ermahnen und moralisieren bringt nichts, Gedichte und Lieder vorgetragen;
auch Klagen bei den Eltern (denen die Prob- und im selbst inszenierten Theaterstück
leme sowieso bekannt sind) helfen wenig, den Spiegel vorgehalten: Unser
Bloßstellungen vor seinen Mitschülern stei- Lehrer ist liebenswürdig und weise.
gern seine Erregung nur weiter. Auch Mittelschüler und Oberschüler ha-
ben ihren ehemaligen Lehrer mit
Lob für das Kind, auch schon, wenn es sich
verschiedenen Ständchen beehrt.
anstrengt, egal wie das Handlungsergebnis
Die Lehrerkolleginnen besangen Pauls
aussieht, steigern die Motivation und das
Lehrerleben in höchsten Tönen
Selbstwertgefühl.
und lieferten so manche Anekdote. Allen
Viele Kinder haben besondere Kenntnisse war klar, Paul ist ein lieber, geschätzter
und Interessen und können durch deren häu- und unvergesslicher Kollege.
fige Hervorhebung motiviert werden. Der KSL gratuliert dem ehemaligen
Besonders wichtig ist, den Schüler spüren zu Der Fraktionsvorsteher Georg Mayr, der Obmann Paul Peter Niederwolfsgru-
lassen, dass er trotz seiner Schwierigkeiten den Abend moderierte, sprach Paul im ber zum Rückzug aus dem Schulle-
angenommen und geachtet wird und dass Namen aller Gäste die allerbesten Wün-
man ihm helfen will. AD(H)S Kinder sind sche für die Zukunft aus und auch die ben von ganzem Herzen. Der Schu-
KSL Bezirksobfrau Brigitte Baur Mairhofer le wird er fehlen, der KSL aber freut
war sich sich, weiterhin auf seine wertvolle
Ergänzungsplan 2010/11 sicher, dass bereits viele neue Aufgaben
darauf warteten, von Paul in Mitarbeit zählen zu dürfen.
10.15 Der Dativ ist dem Genitiv sein Angriff genommen zu werden. Wir wünschen dir, lieber Paul,
Tod — ein Abend mit Bastian Sick
Glück, Gesundheit und vor allem
• Mo 21. März 2011 um 20 Uhr Text und Fotos: Brigitte Bauer viele gute Ideen für die Gestaltung
in Bozen, Waltherhaus deiner FreiZeit.
• Di 22. März 2011 um 20 Uhr
Seite 8
Termine zum Vormerken
Fortbildung Fahrten
Sich FORTBILDEN mit dem KSL! Die unten angeführten Veranstaltungen finden Sie ausführlich in der Landesbroschü-
re, im KSL-Jahresprogramm oder auf unserer Homepage. Der KSL übernimmt weiterhin die Kosten für Unterkunft und
Verpflegung (keine Vorauszahlung notwendig).
Anmeldungen zu den anschließend aufgelisteten Veranstaltungen werden im KSL-Büro entgegen genommen.
Seite 9
Rückblicke
So vielfältig wie die Natur im Sicht alles bestens klappte. dem 700 Jahre alten Oberniederhof
Schnalstal war auch das Programm, in Unser Frau zeigte eindrücklich,
Prof. Dr. Franz Wolkinger, in der lan-
das den mehr als 50 Teilnehmerinnen dass Artenvielfalt nicht nur eine
gen Geschichte der Naturschutzwo-
und Teilnehmern, Heimatpflegern und Angelegenheit von naturbelasse-
che sozusagen selbst zu deren Sym-
Lehrpersonen aus allen Teilen Südti- nen Landstrichen oder gar nur von
bol und „Urgestein“ geworden, hielt in
rols, vom 26. bis 30. Juli geboten wur- Urwäldern ist, sondern dass sie
mehreren Referaten ein leidenschaft-
de. Josef Oberhofer, der Geschäfts- sich auch in der Kulturlandschaft, in
liches Plädoyer für den Einsatz zur
führer des Heimatpflegeverbandes jedem Garten und sogar bei der
Erhaltung der Natur im Allgemeinen
hatte sich gemeinsam mit Obmann Dr. Tierhaltung (Haltung und Züchtung
und der Artenvielfalt im Besonderen.
Peter Ortner (mit Erfolg) darum be- alter Tierrassen) verwirklichen
Er ließ keinen Zweifel darüber auf-
müht, den Kursteilnehmerinnen und - lässt.
kommen, dass nicht nur Politiker und
teilnehmern ein möglichst differenzier-
Naturschützer ihre Verantwortung Natur kennen lernen und Natur in
tes wie auch umfassendes Bild eines
wahrzunehmen haben, sondern auch verschiedenen Lebensräumen erle-
Tales, das von den Ausläufern des
und vor allem jede/r Einzelne. Der ben, das ist der Anspruch, dem die
Obst- und Weinanbaus bis zu den
Begriff vom „schöpfungsgerechten Naturschutzwoche seit gut drei
Gletscherregionen alles zu bieten hat,
Handeln“, das Prof. Wolkinger einfor- Jahrzehnten verpflichtet ist, aber
möglichst „hautnah“ zu vermitteln.
derte, würde es sicherlich verdienen, auch das Ziel, den Naturschutzge-
Dafür waren eine Reihe kompetenter
zum „Wort des Jahres“ gekürt zu danken zu stärken und über die
Fachleute aus unserem Land beauf-
werden. Lehrerinnen und Lehrer zur zukünf-
tragt worden, in Referaten und Exkur-
tigen Generation zu bringen, wird
sionen grundlegende Einblicke in die Nicht nur die Referate waren hochin-
dabei nie vergessen. Der Tradition
komplexe Materie Biodiversität zu teressant, sondern auch die Exkursi-
folgend wurde auch heuer zum
gewährleisten. Kollege Franz Tapfer onen, wie etwa jene zur Mastaunalm,
Abschluss der Naturschutzwoche
sorgte als umsichtiger Kursleiter dafür, zur Siedlungsgrenze am Fuchsberg
von den TeilnehmerInnen einstim-
dass vor Ort aus organisatorischer oder ins berühmte Pfossental, nur um
mig folgende Resolution verab-
einige zu nennen. Der Besuch auf
Seite 10
Rückblicke
schiedet: Beitrag zu Vielfalt angesehen wer- nen, Vereine und Verbände sowie
den. Ebenso wichtig ist die Vielfalt die Kirche und Institutionen, welche
an traditionellen Nutzpflanzen und diese bedrohliche Entwicklung posi-
Auf der UNO – Konferenz von Rio de an alten Tierrassen (genetische tiv beeinflussen können, auf, ihren
Janeiro im Jahre 1992 wurde von Vielfalt); Beitrag dazu zu leisten. Sie wün-
über 150 Staaten ein schen sich von den Schulfunktionä-
„Übereinkommen über die biologi- • den Bereichen Heimat-, Umwelt-, ren, dass das Thema Artenschutz
sche Vielfalt“ unterzeichnet, in dem Natur- und Erziehungskunde ist in verstärkt in der Aus- und Fortbildung
auf die weltweite Bedrohung dieser den Schulen unbedingt ein größerer sowie im Unterricht berücksichtigt
Vielfalt hingewiesen wurde. Auch die Stellenwert einzuräumen; wird.
Alpenkonvention, ein völkerrechtlich
verbindlicher Vertrag, der jegliche • die Schulverwaltung wird ersucht, in
Verschlechterung in allen Schutzge- Hinkunft Projekte im Zusammen- Auch die Wissenschaft ist gefordert,
bieten verbietet, zielt darauf ab, die hang mit den Schwerpunkten Biodi- noch bestehende Lücken bei der
Artenvielfalt zu schützen. Ungeach- versität zu fördern; Artenvielfalt (Wirbellose und Mikro-
tet dessen geht weltweit das Arten- • sie verstehen sich u.a. als Multiplika- organismen) zu schließen.
sterben sogar in den ausgewiesenen
toren des Natur- und Umweltschutz-
Schutzgebieten unvermindert und
gedankens und wünschen sich, dass Für die Teilnehmerinnen und Teil-
uneingeschränkt weiter. Die Roten
die vielen gesetzlichen Bestimmun- nehmer der 19. Naturschutzwoche
Listen der gefährdeten Tierarten und
gen nicht nur radikal umgesetzt, son-
Pflanzen dokumentieren die drasti- Univ.-Prof. Dr. Franz Wolkinger,
dern auch konsequent kontrolliert
schen Verluste in unserem Lande. Graz - Hauptreferent
werden (z.B. Revitalisierung zerstör-
Daraus resultiert, dass die genann-
ter Lebensräume, nicht notwendige Dr. Peter Ortner – Obmann des Hei-
ten Erklärungen leider nie konse-
Eingriffe vermeiden etc.) Verbale matpflegeverbandes
quent in die Tat umgesetzt werden.
Lippenbekenntnisse, die leider im-
mer noch zum täglichen Brot vieler Josef Oberhofer – Organisator der
Entscheidungsträger gehören, sind Naturschutzwoche und Geschäfts-
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führer des Heimatpflegeverbandes
der 19. Naturschutzwoche sind der kein Beitrag zum Erhalt der Arten-
vielfalt und müssen mit Mut und Ent- Südtirol
Überzeugung, dass die gesamte
Artenvielfalt die Grundlage für unser schiedenheit eines jeden Einzelnen
wirtschaftliches, soziales und kultu- unterbunden werden;
Text und Fotos:
relles Wohlbefinden sind. Sie haben • der Naturschutz darf nicht an den Paul Peter Niederwolfsgruber
sich bei den diversen Fachvorträgen Grenzen der Schutzgebiete aufhö-
und Fachexkursionen im Schnalstal ren. Um die gesamte Vielfalt zu ret-
persönlich von den Bedrohungen der ten, muss er alle Lebensräume ein-
Artenvielfalt überzeugen können und schließen und vernetzen.
sie sind zu folgenden Überlegungen
gelangt:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
• der Verlust einer jeden Art ist ein
der 19. Naturschutzwoche sprechen
irreversibler genetischer Ver-
sich im Sinne der Vereinten Nationen,
lust!
die das Jahr 2010 zum internationalen
• die traditionelle Kulturlandschaft Jahr der Biodiversität erklärt haben, für
mit ihren Bauten und kleinstruktu- einen schöpfungsgerechten, nachhalti-
rierten Flächen, die von den Bau- gen, wirksamen und ganzheitlichen
ern durch Jahrhunderte geschaf- Artenschutz aus und fordern die verant-
fen wurden, kann ebenfalls als wortlichen Politiker, Umweltorganisatio-
Seite 11
Rückblicke
Seminare im Rückblick
Der Sommer war heiß -... und trotzdem sind die Lehrpersonen des KSL bei den Sommerseminaren zahlreicher denn je:
Bei den heißen Rhythmen und den noch Viele Übungen können zu jeder Zeit auch in Markus Seppi, unser Bergführer, begleitete
heißeren Temperaturen wurde in Marling den Klassen eingesetzt werden. Gestärkt und uns fachkundig über die eiskalten Berge und
beim Seminar Modern Dancing getanzt, glücklich verabschiedeten sich die Teilneh- zu den Seen. Er informierte uns über die
dass die Schweißtropfen nur so flogen. Refe- mer. Themen des Naturparkes, dessen Auswirkun-
rentin Kathrin Kerschbaumer konnte treue gen und Gesetze und erzählte uns vom To-
Fans ihres Kurses begrüßen und die Neuen tenweg, der bis nach St. Peter in Gratsch
mit ihren Ideen und ihrer lockeren Art begeis- Das Naturerleben sowie die Geschich- führte.
tern. Am Ende bestaunten sich die Teilneh- te/Geschichten des Passeiertales war bei
Auf der Schutzhütte Oberkaser angelangt,
mer auf den Videoaufnahmen. Es sah sehr dem Seminar NaturparkTexelgruppe Thema
waren viele Teilnehmer müde - andere er-
professionell aus. Ob die Lehrpersonen diese Nummer eins. Nachdem uns das Wetter ei-
klommen noch in den Nachtstunden einen
Aufnahmen ihren Kindern vor Ort zeigen nen Strich durch unsere erste Wanderung
nahen Gipfel.
werden? Auf jeden Fall werden die Ergebnis- gemacht hatte, gab es als Alternativprogramm
se in dem einen oder anderen Wahlfach oder die Besichtigung des Bunker Mooseums in Am nächsten Tag begann bei Traumwetter
bei Aufführungen sichtbar sein. Moos in Passeier. Einblicke in die Kriegszeit der Abstieg - oder auch der Anstieg (die Mut-
und Geologie sowie die Geschichte des Pas- spitze lockte noch einmal zu einem Gipfeler-
seiertales waren die sehr professionell vorge- lebnis). Mit vielen neuen Freundschaften im
Um das Thema Kräfte sammeln, ging es bei tragenen Themen von Herrn Johannes. Herzen und gestärkt durch viele Erlebnisse
dem Semiar mit Frau Margit Auinger in Gold- verabschiedeten sich die Teilnehmer mit
In der Nacht hatte es bis fast ins Tal herunter
rain. Es waren heilsame Stunden für Leib und Freude auf ein Wiedersehen.
geschneit. Doch am nächsten Tag lachte uns
Seele. Es gab viel Zeit für Gespräche und
eine strahlende Sonne entgegen und so stand
Begegnungen, Erfahrungen, die ausgetauscht
der Überschreitung über die Spronser-
wurden und Freiräume, die mit viel Muße Sonja Reinstadler Rossi
seenplatte nichts mehr im Wege.
gefüllt werden konnten.
Seite 12
Rückblicke
Seminare im Rückblick
Enormer Beliebtheit erfreuen sich die Einmal das sogenannte Alltagsstress hinter sich lassen, eintauchen in eine Wohl-
geologischen Exkursionen, die der KSL „Tauernfenster“, das wir vom Neves- fühloase der Ruhe, der Anerkennung und des eigenen
immer zur Sommerszeit anbietet. Dank Stausee bis hinauf zur Chemnitzer Seins. Dies war für alle Teilnehmerinnen des Seminars:
Christian Aspmair sind diese Fortbildun- Hütte und weiter über Blockgestein bis „Entfalten und Gestalten – die Schule als Ort der Persön-
gen wahre Erlebnisse, die Teilnehmerin- zum Tristensee erleben durften, zum lichkeitsbildung“, im Schloss Goldrain an den Tagen vom
nen und Teilnehmer erleben hautnah die zweiten die landschaftlich sehr reizvolle 8.-10. Juli 2010, möglich. Wie der Titel schon verrät, ging
Besonderheiten eines Fleckchens Südti- Umrundung des Peitlerkofels vom es um die eigene Persönlichkeit, die eigenen Fähigkeiten
rol, und allein die Auswahl der Ziele Würzjoch aus. Der Referent gab uns und Fertigkeiten. Ziel dieser Veranstaltung war es, durch
ermöglicht jeweils ein Eintauchen in die überall Einblick in die Besonderheiten das Entdecken und Entfalten der eigenen inneren Kreativi-
Realität unseres Berglandes. der Geologie, berichtete über die Millio- tät die Persönlichkeit zu fördern, um gestärkt wieder den
nen Jahre alte Entstehungsgeschichte Schulalltag zu bewältigen. Frau Margitta Bukovski führte
Wenn dazu noch reichlich Information
unserer Bergwelt, hatte aber auch Au- die Anwesenden durch tiefsinnige Kurzreferate in die Welt
über die geologische Beschaffenheit des
gen und Sinn für andere Sehenswürdig- des Papiers und Buchbindens ein. Im Wort Buchbinden
Gebietes – dargebracht in lebendiger,
keiten am Wegrand, so seltene Blumen, stecken die Be-griffe „binden“, „Bindung“. Welche Bindun-
nie zu hochtrabender Weise – vermittelt
Pflanzen und Naturereignisse, die unser gen sind das? Bindungen zu Freunden, Eltern, Kindern,
wird, so rundet sich das Ganze zu einem
Landschaftsbild prägen. Schülern usw.? Während des Buchbindens versanken alle
echten Erlebnistag ab, der als wahre
in einen kreativen Prozess, der alle so fesselte, dass so
Bereicherung im Sommerprogramm Die Teilnehmer waren jeweils sehr
mancher die Pause vergaß. Es entstanden faszinierende,
angesehen werden kann. So ist es auch dankbar und freuen sich schon auf die
einzigartige, ganz persönliche Werke, die in einer abschlie-
nicht weiter verwunderlich, dass sich Angebote im Sommer 2011, auch weil
ßenden Vernissage von allen betrachtet und gelobt wur-
alljährlich 100 und mehr KSL-Mitglieder das Gesellige mit einer meist zünftigen
den. Alles war angebracht und so wie es war, passte es in
für diese praxisbezogene Form der Fort- Einkehr in einer der vielen schönen
diesem Moment und war Ausdruck inneren Seins. Jeder
bildung anmelden. Almhütten nicht zu kurz kommt!
durfte so sein wie er ist und das was entstand wurde von
allen geachtet und geschätzt. Diese Qualitäten gilt es auch
Im Sommer 2010 waren zwei Ziele ange- Luis Mahlknecht den Schülern zu übermitteln und erst durch die eigene
peilt worden: Erfahrung ist dies möglich. In Diskussionsrunden konnten
Stresssituationen des Schulalltags thematisiert, Erfahrun-
gen und Tipps ausgetauscht werden. Dies war für die Be-
teiligten sehr wertvoll und Ich-stärkend.
Kulturlandschaft Oberer Vinschgau — Die zwei Abende im Schloss waren für die übernachtenden
Lehrerinnen ein zusätzliches Kräfte tanken; Erfahrungen
wurden ausgetauscht und Freundschaften geschlossen.
Als das Ende vor der Tür stand, verabschiedeten sich
einige schweren Herzens, da sie sich sehr wohl und aner-
kannt fühlten. An dieser Stelle sei Frau Margitta Bukovski
für ihre wertvolle, achtsame und tiefsinnige Art gedankt und
auch dem KSL, der dies ermöglichte.
Christine Telser
Seite 13
Rückblicke
Seminare im Rückblick
Ja, ein einfa- einen regen Austausch mit dortigen Zahre ließen wir in gegenseitiger Verbunden-
cher Kassabon. heit spüren, dass sich der gemeinsame Ein-
Politikern und Kulturträgern. Es wurde uns in
Und doch – satz für „di taice Minderheitn“ lohnt.
den gemeinsamen Gesprächen wohl klar, mit
schon genau
welchem unermüdlichen Einsatz, mit wie viel
gelesen? Vargeltzgot vir ols. A Schproch vir ola, ola vir
Herzblut für Sprache und Kultur in diesen
Abgesehen Sprachinseln gearbeitet wird. Interessant sind da Schproch. ( Tischelbong)
vom niedrigen die Parallelen zur Südtiroler Geschichte, vor
Preis, findet allem im Kanaltal, das als Sonderfall bezeich- Sieglinde Fauster
sich darauf ein net wird. Über eine wilde Schlucht erreichten
Dank und wir Zahre, ein Platz zum Abtauchen und Ver-
Gruß, schwinden, aber auch mit einer Schinken -
und Bierfabrik. Tischelbong scheint nur ein
„in a bsundra
Straßendorf zu sein. Warum sollten wir uns
Schproch“. Schwierig zum Lesen? Na, ja!
da aufhalten? Vielleicht die überdimensionale
Sprachinseldeutsch sind Sprachformen, meist Kirche zu besichtigen oder das Kriegermuse-
germanischen Ursprungs. Und Sprachinsel- um? Auch. Aber beim „oltn goot is prindl“
menschen nutzen jede Möglichkeit ihre Spra- füllten wir unsere Wasserflaschen. Alles hat
che sichtbar zu machen. Sie wollen ihre Ei- dort einen tiefen Sinn, eine besondere Ge-
genheiten erhalten. Deshalb arbeiten sie mit schichte, behaftet mit innigem Glauben. Auf
viel Begeisterung und Einsatz am Erhalten dieser Bildungsfahrt konnten wir uns überzeu-
ihrer Kultur und Sprache. Sie brauchen aber gen, dass die Suche nach Identität dieser
wissenschaftliche Unterstützung und Betreu- Orte sich gelohnt hat. Selbstbewusst sind uns
ung. die Menschen begegnet.
Davon konnten wir uns alle überzeugen auf Und der Satz unseres Experten: „Man weiß,
der Bildungsfahrt des KSL Ende August wann man in der Zahre ankommt, man weiß
durchs Kanaltal bis Zahre und Tischlbong. nicht, wann man wegkommt“, hat sich als
Unser Kursleiter Hans Walder hatte alles wahr herausgestellt. Nicht, dass wir unpünkt-
Organisatorische professionell im Griff, so lich in Bozen angereist sind, dafür hat der
dass der Experte in Minderheitsfragen Luis Reiseleiter schon gesorgt. Keine Über-
Thomas Prader viele Augenblicke nutzen schwemmung, kein Erdbeben! Vielmehr ist es
konnte, uns fachlich zu betreuen. an jenem Abend in Zahre „früh“ geworden. In
Seine Bekanntschaften ermöglichten uns einer geselligen Runde mit dem Chor von
Seite 14
Rückblicke
Seminare im Rückblick
Trommle dich frei! Päd. Einsatz der Trommel Leben & wirtschaften mit der Na- Humor in der Kommunikation
Lehrpersonen haben mit ihren eigenen Kindern
Seite 15
Rückblicke
Reisen im Rückblick
Eine Gruppe von 14 Personen: Lehrpersonen mit Partner/innen und Martin, ein freundlicher Junge mit 9
Jahren waren vom 2. – 5. Juli bei strahlendem Wetter am Ortler unterwegs. Der Berg eröffnete seine
Vielfalt: Blumen, Steine, Sagen, Geschichten und Begegnungen.
Auf dem Heimweg wurde uns bewusst, dass wir den Alltag vergessen haben und in eine andere Welt
eingetaucht sind. Persönliche Eindrücke der Teilnehmerinnen spiegeln einige Erlebnisse wider.
Seite 16
Rückblicke
Die KSL-Vertreterinnen des SSP Prad luden am chen lustigen Einlagen . So wurde für Renata ein „Sie gehen in Pension, sie machen eine
11. Juni 2010 zur Pensionistenfeier ein. Am „Interview für eine Lehrerin“ zusammengestellt,
wohlverdiente Pause,
frühen Abend trafen sich die Lehrpersonen von die in Pension geht. Um sie selbst nicht in Verle-
Prad und Sulden in der Fischerstube am Prader genheit zu bringen, haben die Kolleginnen die sie gehen in Pension, vermissen werden
Fischerteich, um zwei Lehrerinnen zum wohlver- Fragen musikalisch beantwort und sehr witzig
wir sie ganz bestimmt!“
dienten Ruhestand zu verabschieden. interpretiert. (Renata wird der „Kleine grüne Kak-
tus“ noch lange in Erinnerung bleiben). Mit diesem Lied wurden am letzten Schultag
Dass so viele unserer Einladung gefolgt sind, ist vier Lehrpersonen der Grundschule Jenesien
ein Zeichen echter Berufsgemeinschaft und Nach der offiziellen Feierlichkeit wurde Renata verabschiedet. Für Veronika Bergmann Gut-
Kollegialität. Renata Oberperfler aus Prad und und Anna ein schöner Blumenstock als Geschenk mann, Elisabeth Obertimpfler Egger, Cornelia
Anna Lechtaler aus Sulden waren die Neu – im Namen des KSL überreicht. Dann ging es über Pardeller Unterkofler und Pepi Gutmann be-
Pensionistinnen, denen wir eine würdige und zum gemütlichen Teil. Heino und Co hatten uns ginnt mit Ende des Schuljahres ein neuer
fröhliche Abschiedsfeier bereiten wollten. Herz- ein köstliches Menü vorbereitet. Vor dem Essen Lebensabschnitt.
lich begrüßen konnten wir als Ehrengast Frau legten wir noch eine Gedenkminute für den ver-
storbenen Direktor Franz Egger ein. Der Festplatz von Jenesien bildete einen schö-
Helga Pircher von der KSL Bundesleitung.
nen Rahmen für dieses besondere Ereignis.
Direktor Reinhart Zangerle würdigte die Ver- In geselliger Runde wurde nicht nur gut gegessen Nahezu 400 Menschen ließen es sich nicht
dienste der beiden Lehrerinnen in einer Laudatio und getrunken, sondern auch viel geplaudert und nehmen dabei zu sein: Kinder und Eltern der
mit Foto-Einlagen aus früherer Schuldienstzeit, gelacht. Den gelungenen Abend ließen wir mit Grundschule, die Familien der Geehrten, ehe-
wo beim Anblick der ehemaligen„jungen“ Lehre- Musik und Tanz ausklingen, wo Hermine noch mit malige Kollegen und Kolleginnen und Wegge-
rinnen so manches: “Na, schaug!“ entschlüpfte. einer Überraschung aufwartete. Zum Lied „Für fährten, der neu gewählte Gemeindeaus-
dich soll’s rote Rosen regnen“ ließ sie viele rote schuss…
Als KSL - Obfrau brachte ich die Ehrung der Rosenblätter über die Tanzenden flattern.
Kolleginnen in der unten stehenden Gedichtform Nach dem ergreifenden Schlussgottesdienst
vor und die Kolleginnen der Schulen von Prad
und Sulden verabschiedeten sich mit einfallsrei- wurden Vroni, Lisl, Conny und Pepi von ihren
Schulkindern und Kolleg/innen mit lustigen
Liedern, Theaterstücken, Wünschen und Ge-
schenken überrascht. Aus den Dankesworten
Ein Hoch der Pension von Schulleiter Gerhard Hofer, Frau Direktor
Seite 17
Rückblicke
Pensionistenfeier am 20. Mai 2010 in Bozen diesen neuen Lebensabschnitt geprägt von
froher Erwartung der sich neu bietenden
In der Ehrung, die sie in ein Dalli-Klick- Möglichkeiten.
Erfreulich viele Kolleginnen und Kollegen im Ratespiel fasste, beschrieb Frau Dir. Angelika In bewährter Weise rundeten die KSL-
Dienst und im Ruhestand haben der Einla- Kollmann die Berufslaufbahn der Einzelnen, Vertreterinnen diese harmonische Feier ab:
dung des KSL-Bezirks Bozen Folge geleistet ihre besonderen Fähigkeiten und Schwer- Durch den Vortrag der „Geschichte vom
und fanden sich an einem Maiabend in einem punkte. Bleistift“ von P. Coelho erinnerten sie daran,
Bozner Traditionsgasthaus ein. Überrascht und dass jeder Mensch durch sein Wirken Spu-
Die Präsente, die den Ruheständlerinnen im
freudig begrüßten sich die Eingetroffenen bei ren hinterlässt, ganz besonders aber Lehrer,
Namen des KSL von Kolleginnen überreicht
einem Aperitif im internen Garten und in guter und sie wünschten den Geehrten, dass sie
wurden, waren bescheiden aber mit Bedacht
Laune begab man sich in den festlich ge- weiterhin aktiv bleiben mögen und wiesen
ausgewählt.
schmückten Speisesaal. auch auf die vielfältigen Angebote des KSL
Es folgte die Schulhymne - zum 100-jährigen
Nun begrüßte die KSL-Vertreterin Waldtraud für Pensionistinnen und Pensionisten hin.
Bestehen der Goetheschule mitverfasst von
Pörnbacher Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Frau
Frau Gertrud Rottensteiner und zu diesem
Dir. Marianne Steinhauser, Herrn Dir. Ferdi- Inge Weiss
Anlass auf sie, ihre Leistungen und Vorzüge
nand Wiedenhofer, Frau Dir. Angelika Koll-
umgemünzt und gekonnt von den Aktiven
mann, die KSL- Vorsitzende Sonja Klotz Sporn-
vorgetragen. Die Darbietung löste allgemeine
berger, die Pensionistenverteterin Herlinde
Heiterkeit bei den Festgästen und freudige
Reitsamer Lorenzini, alle Kolleginnen und Kol-
Überraschung bei der Betroffenen aus.
legen und besonders herzlich die vier Damen,
denen dieser Abend gewidmet war: Gertrud Im nachfolgenden Sketch drückten drei Kolle-
Reichl Rottensteiner, Margareth Prieth ginnen ihre Erwartungen vom Pensionistenda-
Schieder, Annalisa Dorigatti und Antonietta sein in verlockenden Bildern aus und es war -
Bonsi. Sie richtete Grüße von Abwesenden zur Belustigung aller - klar, dass sie selbst als
aus und bedankte sich bei all jenen, die zum Pensionistinnen in spe ihren Vorbildern nach-
guten Gelingen der Feier beigetragen haben. folgen würden.
Das vorzügliche Abendessen leitete über zum Auf diese Vorfreude ging der Schulamtsleiter
offiziellen Teil, in dessen Verlauf Heiteres und in seinem gelungenen Beitrag ein. Wie freudi-
Sachliches, wie bei solchen Anlässen üblich, ge Neugier die Arbeit mit den Kindern zu et-
einander abwechselten. was Besonderem machte, so sei der Eintritt in Von links: Margareth Prieth, Antonietta
Bonsi, Annalisa Dorigatti, Gertrud Reichl
Seite 18
Informationen
Abschied nehmen
In diesem w i r , liebe Sarah, liegt die gesamte Schulgemeinschaft, vor allem Ein immer überzeugterer
die Kinder, die immer wieder nach dir fragen, deren Eltern, deine Kolleginnen
und Kollegen, die Sekretärinnen, die Schulwarte, die Fr. Direktorin.
Mario Stello
Doch dein Platz in unserer Gemeinschaft bleibt leer.
Liebe Sarah,
du warst ein Mensch mit Ecken und Kanten, ge-
radlinig in deiner Art mit Menschen umzugehen, stets offen und einfühlsam, ein
Seite 19
VERSAND POSTABONNEMENT ART.
2, KOMMA 20/C, GESETZ 662/96, Abschied nehmen
BOZEN – ERSCHEINT
ZWEIMONATLICH
In stillem Gedenken
Katholischer Südtiroler Lehrerbund
Schlernstr. 1
Waltherhaus – 3. Stock Am 28. August 2010, es war ihr Namenstag, wurde Adelinde
Sulzenbacher im Beisein einer großen Trauergemeinde in
Telefon: 0471/978293
Fax: 0471/978170 Welsberg zu Grabe getragen. Auffallend viele Lehrerinnen und
E-Mail: ksl@asm-ksl.it Lehrer, Direktorinnen und Direktoren und auch der Alt-
Schulamtsleiter Dr. David Kofler waren gekommen, um der ehe-
maligen Direktorin des Grundschulsprengels Welsberg die letzte
Ehre zu erweisen.
Es ist keine leere Floskel, wenn man behauptet, die Frau Direktor
Sulzenbacher war seinerzeit eine bekannte Größe in der Pusterer
Große Betroffenheit in der Pusterer Schulwelt und sie ist es wohl bis zuletzt geblieben – die große
Schulwelt löste der tragische Unfalltod des Präsenz von Schulleuten bei der Beerdigung hat es eindrucksvoll
jungen Kollegen und KSL - Mitglieds Markus gezeigt.
Oberhofer aus Am 18. Dezember 1935 wurde Adelinde Pattis in Welsberg geboren und sie ist dort auch
Nasen (Gemeinde aufgewachsen. Nach der Pflichtschule besuchte sie die Lehrerbildungsanstalt in Meran und
Percha) aus. Wie jedes nahm nach der Matura, erst 17-jährig, als jüngste Lehrerin Südtirols ihren Dienst in der
Jahr half Markus auch Grundschule Winnebach auf. Dort lernte sie den Schulleiter Josef Sulzenbacher kennen
in den heurigen Som- und lieben. Die Ehe der beiden wurde mit vier Kindern gesegnet. Während Josef Sulzenba-
merferien am elterli- cher in die Mittelschule wechselte und in Welsberg Direktor wurde, übernahm seine Frau
chen Hof bei verschie- Adelinde später die Agenden der dortigen Grundschuldirektion. Mit ganzer Kraft und Ener-
denen Arbeiten mit. gie setzte sie sich für die Schule ein und sie forderte dies auch von den Lehrerinnen und
Gemeinsam mit sei- Lehrern. Fachwissen allein genügte ihr nicht, sie verlangte auch Wert-Haltungen. Darin
nem Vater war er am konnte sie mitunter auch streng und unerbittlich sein. Doch die Schule und die Schüler wa-
11. August mit dem ren ihr zu wertvoll, als dass sie in diesem Punkt hätte nachgiebig sein können. Besonders
Transport von Brenn- die „Junglehrer“ hatten in dieser Hinsicht ihre Lektion zu lernen. Aber die Frau Direktor
holz beschäftigt, als es mit dem Traktor zum schaute auch auf sie, nahm sie an die Hand, begleitete sie mit Fachkenntnis und Umsicht
Unglück kam, das ihm das Leben kostete. Es über die Hürden der ersten Unterrichtsjahre und stärkte sie somit für die weitere Laufbahn.
hatte nur 34 Jahre gedauert.
Außerhalb des Schulalltags war Frau Sulzenbacher in vielen Bereichen aktiv. Vielseitiges
Wie beliebt Markus Oberhofer an den ver- Interesse und und ihr Wissenseifer waren der Antrieb, sich in der Heimat- Natur- und Kultur-
schiedenen Schulen, in denen er in seiner kurz pflege im Dorf und darüber hinaus zu engagieren. Kraft und Energie holte sie sich immer
bemessenen Zeit unterrichtet hatte, war, zeig- wieder bei ausgedehnten Bildungsreisen, die sie mit ihrem Mann Josef und hin und wieder
te sich in der überaus zahlreichen Teilnahme auch mit dem KSL unternahm. Zudem war sie ein überaus fröhlicher und geselliger Mensch,
an der Beerdigung. Percha wird wohl kaum der gerne lachte, gerne sang, gerne tanzte. Bei den Feiern im Kollegenkreis war sie nicht
jemals eine derart große Trauergemeinde mehr die Frau Direktor, sondern einfach die Linde, wie sie üblicherweise gerufen wurde.
erlebt haben. Schüler, Kollegen und Freunde
gestalteten den Trauergottesdienst mit und Ein Schlaganfall vor etwa vier Jahren nahm ihr jedoch, was sie besonders kennzeichnete,
aus den verschiedenen Texten und Liedern die Beweglichkeit und die Sprache. Aber ihre einzigartige positive Ausstrahlung blieb ihr
ging eindrucksvoll hervor, dass Markus Ober- erhalten und sie hielt trotz ihrer starken Beeinträchtigungen Verbindung zum Leben, bis sie
hofer ein sehr einfühlsamer Lehrer von einem sich am 25. August friedlich von dieser Welt verabschiedete. Allen, die sie gekannt haben,
ausgeprägten sanften Wesen war. Als solcher wird die Linde als liebenswerter Mensch und als eine starke Persönlichkeit in Erinnerung
wird er im Herzen Vieler weiterleben. bleiben.
Impressum
ksl-aktuell
Mitteilungsblatt des Katholischen Südtiroler Lehrerbundes