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von Oedingen
von 853 bis 2000
Redaktion:
Bernhard van de Gey
Gestaltung:
Dieter Holstein
Druck:
Druckerei Kirschbaum GmbH
Bonn
Inhalt
ZUM GELEIT 2 OEDINGEN NACH DER
VORWORT 3 JAHRHUNDERTWENDE 78
Danke 4 DER ERSTE WELTKRIEG 1914 – 1918 80
DIE INFLATION VON 1918 – 1923 83
TEIL A 6 DIE WÄHRUNGSREFORM 1923/24 86
OEDINGEN IM MITTELALTER, DIE FRANZÖSISCHE BESATZUNG
ERSTE ERWÄHNUNGEN 1918 – 1926 87
DIE UNTERWERFUNG OEDINGENS DURCH DIE WIRTSCHAFTSKRISE 88
DIE REICHSUNMITTELBARE HERRSCHAFT
DAS DRITTE REICH 93
LANDSKRON 11
DER ZWEITE WELTKRIEG 1939 – 1945 98
DIE PFARREI OEDINGEN 12
OEDINGEN WÄHREND DES
DREIßIGJÄHRIGEN KRIEGES 14 TEIL C
DIE TOPOGRAPHIE OEDINGENS 16 CHRONIK ZUR GESCHICHTE DES
DAS GEFECHT BEI OEDINGEN 19 ORTES OEDINGEN
VON 1945 BIS ENDE 2000 102
RELIGIÖSES – KIRCHLICHES LEBEN 21
ZEITTAFEL 1815 – 2000 191
DIE ALTE PFARRKIRCHE 24
DIE ENTWICKLUNG ZUR POLITISCHEN GEMEINDEVORSTEHER /
GEMEINDE 27 ORTSBÜRGERMEISTER / ORTSVORSTEHER
VON 1816 BIS 2001 198
QUELLEN 34
PFARRER IN OEDINGEN 199
ANMERKUNGEN
PRIESTER AUS OEDINGEN 202
DOKUMENTE, ÜBERSETZUNGEN UND
ERLÄUTERUNGEN VON LEHRER IN DER EINKLASSIGEN
PATER BENTIVOLIUS MARXEN, 35 DORFSCHULE IN OEDINGEN. 203
ERLÄUTERUNGEN ZUR GESCHICHTE VORSITZENDE DES CDU-ORTSVERBANDES
VON OEDINGEN 39 REMAGEN-OEDINGEN 204
VORSITZENDE DES SPD-ORTSVEREINS
TEIL B (1816 – 1945) 40 REMAGEN-OEDINGEN 204
DIE RHEINLANDE UNTER PREUSSISCHER VORSITZENDE DES SPORTVEREINS
HERRSCHAFT 40 „GRÜN-WEIß“ OEDINGEN 205
URLISTE 45 FÖRDERVEREIN FREIWILLIGE FEUERWEHR,
DER KRIEG GEGEN FRANKREICH 1870/71 63 EINHEIT OEDINGEN 205
ALLTAG IN DER GEMEINDE OEDINGEN 64 VORSITZENDE UND DIRIGENTEN DES
DIE PFARRGEMEINDE OEDINGEN MÄNNERGESANGVEREINS
IM 19. JAHRHUNDERT 66 „1882 CÄCILIA“ OEDINGEN 205
PFARRER PAUL WOLBER (1869-1902) 69 KIRCHENCHOR „ST. GERTRUDIS“
OEDINGEN 205
OEDINGEN IM AUSGEHENDEN
19 JAHRHUNDERT 71 JUNGGESELLVVEREIN OEDINGEN 206
DIE DORFSCHULE IN OEDINGEN 74 PRÄSIDENTEN DER RHEINHÖHENFUNKEN 207
NEUBAU DER GERTUDISKIRCHE 76 MÖHNEVEREIN OEDINGEN 207
1
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
ZUM GELEIT
Bürgermeister Ortsvorsteher
Lorenz Denn Werner Lapp
2
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
Vorwort
3
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DANKE
Danke
W ir danken den Ortsvereinen
und Institutionen, Betrieben
und Geschäftsleuten sowie den
Bürgern von Oedingen, die durch ihre
Unterstützung zum Gelingen dieses
Buches beigetragen haben:
• Backesfreunde
• Freunde der Freiwillige Feuerwehr
• Kirchenchor
• Männergesangverein „Cäcilia1882“
• Möhne
• Rheinhöhenfunken
• Sportverein „Grün-Weiß“
• Junggesellenverein
• CDU Ortsverband
• SPD Ortsverein
• evangelische Kirchengemeinde
• katholische Kirchengemeinde
• Ausschuß für Kultur u. Brauchtumspflege
• Band Saitensprung
• Oedinger Kultband „De Rievekooche“
• Kreissparkasse Ahrweiler
• Raiffeisenbank Grafschaft-Wachtberg eG
4
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DANKE
• Jagdgenossenschaft Oedingen
• Gaststätte Franz-Josef und Margret Breuer
• Heinz Breuer Bäckerei-Konditorei
• Em ahle Saal - Glasmacher
• Mini-Markt Born und Weber
• Hans Bungard GmbH Transporte
• Frank Klevenhaus Fuhrunternehmen
• Meier-Wuille Steuerberatung
• Merghad & Link Auto-Sport-Shop
Kfz - An- u. Verkauf
• Dipl.-Ing. Josef A. Niederstein Architekt
• Paetch Straßen- und Tiefbau GmbH
• Markus Reven Garten und Landschaftsbau
• Schleitzer u. Verhoeven GmbH
Holzbau u. Trockenausbau
• Sonntag Metallbau
• Klaus Theisen Kfz-Meisterbetrieb
• Winfried Vilz Bau- u. Möbelschreiner -
Bestattungen
• Ursula Wolter Quelle Profi-Partner
• Marion Workert Tierärztin
Heinz Adams, Wolfgang Bachem, Ute und
Günter Gries, Toni Hillen, Dirk Holstein,
Sven Holstein, Günter Johnke, Hans Kossin,
Werner Lapp, Winand Nietgen, Karl Rieck,
Detlef Schmitt, Klemens Weber, Giesela und
Rudolf Wißkirchen, Olaf Wulf
5
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
Teil A
Oedingen im Mittelalter, erste Erwähnungen
ie bisher älteste urkundliche Erwäh- und Oedingen – die Lage am Rhein und
D nung Oedingens findet sich in einer
Schenkungsurkunde aus dem Jahr 8531.
an der den Fluß begleitenden Rhein-
straße gemeinsam ist. Hier wurde in ver-
Der Stiftsherr Herigarius vermacht sei- gleichbar früher Zeit schon Wein- und
nem Stift zu den heiligen Märtyrern Ca- Ackerbau betrieben.2
sius und Florentinius in Bonn sein Erbteil, Bei ihren Eroberungszügen vor über 2000
darunter auch drei Weingärten seines Jahren trafen die Römer auf die indoger-
Landgutes Adingahoven und eine Par- manischen Stämme der Kelten und Ger-
zelle im Bereich Idengoven, gewiß der manen. Im nördlichen Ahrgau zwischen
Name eines weiteren Hofes in der Ge- Rhein und Ardennen war es der Stamm
markung des heutigen Oedingen. der germanischen Eburonen, der nach
Diese beiden in der Urkunde erwähnten einem Aufstand gegen den römischen
Höfe müssen längst existiert haben, Feldherrn Gajus Julius Caesar (100 bis 44
denn mindestens ein Hof in Oedingen vor Christus) ausgerottet wurde. Caesar
gehörte zu dem umfangreichen Besitz, siedelte danach die ihm freundlicher ge-
den sogenannten „Versorgungsterritori- sonnenen Ubier an. Die Landschaft zwi-
en“, des Königshofes zu Remagen. Die- schen Maas und Rhein beschreibt Caesar
ser war zur Zeit der Römer ihr Versor- in seinem Buch „De bello gallico“ als ein
gungslager und ging als deren Rechts- riesiges und unwegsames Waldgebiet.
nachfolger im 5. Jahrhundert in den Be- Der römische Geschichtsschreiber Tacitus
sitz der fränkischen Herrscher über. (55 bis 120 nach Christus) berichtet anno
Remagen hat übrigens erst in jüngster 98 nach Christus in seinem Werk „De ori-
Zeit erfahren, daß es dort schon wenige gine et situ Germanorum“ von einem
Jahre vor Christi Geburt Ansiedlungen „schrecklichen Wald mit wenigen Ansied-
gegeben hat. Ein Fundstück in Form lungen von Holzköhlern“, sein Buch ist
einer Türschwelle des ehemaligen römi- die älteste uns überlieferte Quelle über
schen Castells wurde in Trier analysiert die Germanen.3
und das Ergebnis in Koblenz bestätigt. In der Hälfte des 4. Jahrhunderts erobern
Auszugsweise heißt es: „Die Siedlung Re- die germanischen Franken römische Fest-
magen zählt allgemein zu den älteren, in ungen am Rhein zurück wie „Castra vete-
vorrömische Zeiten zurückreichenden ra“ (Xanten), „Collonia Agrippina“ (Köln)
Wohnplätzen der rheinischen Lande. Das , Andernach und später auch „Rigoma-
erwähnte Fundstück aus Remagen konn- nensis“ (Remagen). Zwei in Remagen ge-
te exakt auf wenige Jahre vor Christi Ge- fundene christliche Grabinschriften aus
burt datiert werden.“ dem ausgehenden 5. / 6. Jahrhundert be-
Auch die frühzeitige und wahrscheinlich weisen, daß hier schon christliche Franken
noch dünne Besiedlung Oedingens ist ansässig waren neben der ansässig ge-
deswegen anzunehmen, weil mehrere bliebenen keltischen und römischen Be-
Ortschaften im Raum Remagen – Boden- völkerungsgruppe.4
dorf, Unkelbach, Oberwinter, Bandorf Mit einer Urkunde vom 3. Mai 1018
6
DIE GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN IM MITTELALTER, ERSTE ERWÄHNUNGEN
schenkte König Otto III. (980 bis 1002) kung dieses Hofes an die Abtei Deutz er-
der Abtei Deutz den in Reichsbesitz be- hielt letztere auch die Grundrechte, das
findlichen Hof zu Odinghe (Oedingen). Patronat und das Recht auf den Zehn-
Otto III. wurde mit drei Jahren schon zum ten6. Demnach gab es in Oedingen auch
König und mit 16 Jahren zum Kaiser ge- vor 1018 und wahrscheinlich schon zur
krönt; er stand unter der Vormundschaft frühen Karolingerzeit (687 bis 987) ein
seiner Mutter bis 991 und bis 995 seiner Gotteshaus, das der heiligen Gertrud
Großmutter.5 (626 bis 659) geweiht war.
Die Echtheit dieser Urkunde wird be- Sie war die Tochter des ostfränkischen
zweifelt, weil Otto III. 1002 verstarb. Von Hausmeiers, des Herzogs Pippin des Äl-
1002 bis 1024 regierte Heinrich II. Ein teren (623 bis 639) und seiner Gattin Idu-
Schreibfehler kann nicht ausgeschlossen berga, auch Itta genannt und wurde im
werden, weil die Abtei Deutz seit 1018 Jahre 647 Äbtissin der von ihrer Mutter
tatsächlich im Besitz des Oedinger Hofes gegründeten Abtei zu Nivelles. Das süd-
war. Möglich auch, daß Einsprüche und lich von Brüssel gelegene Nivelles war
Erbauseinandersetzungen die Schen- der Stammsitz der Eltern Pippin und Itta
kung verzögerten. (seit 640 Witwe). Gertrud wurde schon
Die Grundherrschaft über Oedingen bald nach ihrem frühzeitigen Tod (33
besaß bis zum 3. Mai 1018 jeweils der Jahre alt) als Heilige angesehen und ver-
fränkische König (vor 751 der fränkische ehrt.7 In mehr als 800 Kirchen und Ka-
„Hausmeier“). Außer dem „Zehnten“ pellen des damaligen fränkischen Rei-
stand ihm auch das Patronat über die Kir- ches und der benachbarten christiani-
che bzw. Kapelle zu; sie bildete einen Teil sierten Länder wurde sie zur Kirchen-
des königlichen Hofes. Mit der Schen- patronin erhoben, darunter auch im klei-
nen Gotteshaus zu Oedingen.8
Die Abtei Nivelles besaß ebenfalls in Oe-
dingen ein Tafelgut; es wurde der Äbtis-
sin wahrscheinlich durch die Schenkung
eines Pippiniden übereignet, also in der
Zeit zwischen 623 und 751. Dieses Tafel-
gut – ohne Kirche – ist in einer (zum Teil
unklaren) Urkunde vom 2. März 1059
verzeichnet. Diese Urkunde beinhaltet
die Teilung der Güter der Abtei Nivelles
in drei Teile, die von Heinrich IV. vorge-
nommen wurde. Er war König von 1056
bis 1084, Kaiser von 1084 bis 1106, und
wurde bekannt durch seinen Bußgang
nach Canossa. In dieser Urkunde wird
Hl. Gertrud (626 – 659) „Uedechoves“ oder „Udechovet“ (=Oe-
7
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN IM MITTELALTER, ERSTE ERWÄHNUNGEN
dingen) als Besitz der Abtei Nivelles auf- Frau Äbtissin überwachen. Ihren Schult-
geführt. Es fehlt der Zusatz „und die Kir- heißen kann die Äbtissin in jedem Jahr
che“, der bei den beiden anderen von absetzen.“ Soweit der Wortlaut der Ur-
der Abtei abgeteilten Besitzungen aus- kunde des Aachener Stiftsarchivs.
drücklich vermerkt wurde.9
Die lateinisch verfaßte Urkunde des Stifts- ANMERKUNGEN:
archivs zu Aachen (1282) „Spezifikation Kurmeden „Kurmediat“: nicht reichsunmit-
der Güter und Rechte, welche die Äbtissin telbare, sondern indirekte Ausübung der
herrschaftlichen Rechte.
von Nivelles in Binsfeld und anderen „Vasa“ heißt wörtlich „Krüge“. Mit vasa wur-
Orten im Rheinland hat“, besagt in deut- den im Altertum und im frühen Mittelalter
scher Übersetzung:10 „Die Frau Äbtissin Flüssigkeiten und Körnerfrüchte gemessen.
von Nivelles hat in Odinckhoven acht Später kamen für die Feldfrüchte die Maßein-
heiten „Scheffel“ und „Malter“ auf. Ein zu-
Morgen Weinberge, die als Erblehen für
treffender Vergleich (Größenordnung in kg)
die Halbscheid gebaut werden“ (Halb- zwischen Vasa, Malter und Scheffel scheint es
scheid bedeutet, daß als sogenannte nicht zu geben, zumal die Gefäße und Schau-
Halbpacht sich Pächter und Verpächter feln (vasa und Scheffel) verschieden groß sein
den Ertrag je zur Hälfte teilen). „Sie hat konnten. Deshalb wurde bei An- und Verkauf
stets um die Preise verhandelt, wie es heute
auch 40 Morgen Ackerland, die ebenfalls im Orient noch üblich ist.
zur Halbscheid bebaut werden, sowie un-
gefähr 15 Morgen Wald. Außerdem hat
die Äbtissin dort eine Rente von 2 Kölner Die Vogtei zu Odinhoven (Oedingen)
Mark und 2 Kölner Schillinge der alten und Neryndorp (Nierendorf) hat im Jahre
Währung; Jakob von Halstenberg bezahlt 1321 Vogt Tilmann von Odinhoven ab-
diese Rente. Von den 2 Mark stehen dem getreten an den Grafen Gerhard von
Vogt 4 Schillinge zu. Ferner besitzt die Landskron mit der Auflage, daß auf
Abtei dort eine Wiese, deren Heu der ewige Zeiten alljährlich in Oedingen ein
Schultheiß den Leibeigenen der Frau Äb- Gottesdienst abgehalten wird für die
tissin als Pferdefutter zu geben hat. Des- Seelenruhe von Tilmann Schmitz (Pfar-
gleichen hat die Äbtissin 16 Zinshühner rarchiv), der dafür der Kirchengemeinde
und erhält davon 70 Eier. Dem Schultheiß Oedingen ein Ackerfeld übereignete.11
zur Verfügung steht 1 Morgen vom Wald Am 8. Mai 1327 bestätigt Graf Gerhard
der Äbtissin, der wiederum alle Kopfzin- von Landskron, daß er die Lehen über
sen und Kurmeden zustehen. In Unkel- Neryndorp und Oedynchoven als Vogtei
bach besitzt sie eine Weinkelter. Nach der erhalten hat vom Grafen Gerhard von
Weinlese geben Boten der Äbtissin den Jülich, dem inzwischen die Grundherr-
Lehnsleuten Bescheid, ob sie die Ernte an schaft zustand.
den Rhein zu bringen haben oder aber Als im Jahre 1366 der Hausbesitz Lands-
auf einen gewissen Berg bei Uedichoven krone aufgeteilt wurde, erhielten die
(Oedingen) (siehe Abb. 1). Der Frau Äb- Vogteien Nierendorf und Oedingen zu-
tissin gehört ein Haus in Udinckhoven erst 1366 Gerhard von Eynenberg, 1419
(Oedingen); der jeweilige Bewohner die- Johannes von Eynenberg und 1478 Ger-
ses Hauses ist der Förster im Dorf und er- hard Quadt, Lehnsherr von Landskron.
hält jährlich 9 vasa Roggen. Er muß die Der in der Spezifikation der Güter und
Saaten, Weinberge und Ländereien der Rechte der Äbtissin von Nivelles bereits
8
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN IM MITTELALTER, ERSTE ERWÄHNUNGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN IM MITTELALTER, ERSTE ERWÄHNUNGEN
Abb. 1
10
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
11
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
n frühchristlicher Zeit gehörten Oe- dingen wurden nach wie vor von der
I dingen, Unkelbach und Bodendorf (als
Filialkirchen) zur Urpfarrei Remagen und
Abtei Deutz besetzt. Sie entsandte auf
Vorschlag des Pfarrers von Remagen
wurden von dort seelsorgerisch betreut. meist einen ihrer Mönche als Seelenhir-
Anno 1412 traf der Pastor von Remagen ten zu den Filialen. Oft war es der Rektor
mit seinen Oedinger Pfarrkindern Ab- des Benediktinerinnenklosters auf Non-
machungen über die Gottesdienste, da nenwerth, der Oedingen mitbetreute.
diese kleine Gemeinde schon seit Beginn Eine kanonische Investitur (also eine
des 13. Jahrhunderts eine Kapelle besaß, rechtskräftige Pfarrer-Einführung) wurde
nämlich den älteren (romanischen) Teil nicht vorgenommen. Die Landskroner
der heutigen Friedhofskapelle. Ein Bene- verfügten, wenn überhaupt, nur über ein
diktiner der Deutzer Abtei kam von Re- eingeschränktes Patronat an der Oedin-
magen herauf und hielt gelegentlich ger Kirche; ein Vorschlagsrecht für die
Gottesdienst. Es wird nicht immer eine Pfarrstellenbesetzung besaßen sie jeden-
Sonntagsmesse gewesen sein, da nach falls nicht.
glaubhaften Überlieferungen die Oedin- 1519, also 500 Jahre nach der Übernahme
ger Urahnen die weiten Wege nicht der Zehntrechte, wird als Pfarrer in Oe-
scheuten und auch gern nach Remagen dingen der Benediktiner Wilhelm von Re-
zum Pfarrgottesdienst gingen. magen erstmals mit Namen aufgeführt.
Ende des 13. Jahrhunderts ging das Pa- Er ist wahrscheinlich in Remagen gebo-
tronat über die Remagener Mutterkir- ren und gehörte der Abtei Deutz an. Am
che aus dem Besitz der Grafen von Berg 5. September 1558 bestellte der Pfarrer
an die Abtei Deutz über. Die in Remagen von Remagen und Kirchherr von Oedin-
durch eine Schenkung des Kölner Erzbi- gen Herbert Schwenk einen gewissen Jo-
schofs bereits seit Beginn des 11. Jahr- hann Becker aus Remagen zum Offizian-
hunderts die Zehntrechte, einen Fronhof ten (kirchenamtlichen Beauftragten) in
sowie zwei Drittel der Münz- und Zoll- Oedingen, der allerdings nur vier Jahre
fälligkeiten besaß;14 auch über die Pfar- bis 1562 residierte. Er mußte zwei Wo-
rei Oedingen war sie Zehntherr von 1018 chenmessen halten und bekam als Ge-
bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Eini- genleistung den Wittumshof (Pfarrhaus
ge Quellen besagen, daß die reichsun- mit zugehörigen Bauten und Ländereien
mittelbare Herrschaft Landskron, die sich für die Amtsdauer) sowie die Erträge aus
1567 Oedingen gewaltsam einverleibte, den pfarreigenen Erbschaften und das
seither auch das Patronatsrecht über die Kirchengefälle (das heißt die Pachtzin-
Kapelle wahrgenommen hat. Urkundlich sen vom Kirchenland). Er war verpflich-
nachweisbar ist auch das Patronatsrecht tet, jährlich 2 Malter Korn und 3 Malter
dieser Herrschaft über die Pfarrei Bir- Hafer an den Kirchherren abzuliefern.
gel/Oberwinter und deren Filiale Ban- Sein Bruder Heinrich Becker aus Rema-
dorf. Die Pfarrstellen Remagen mit ihren gen übernahm die Bürgschaft für die Er-
Filialen Bodendorf, Unkelbach und Oe- füllung des Vertrages durch den Offizi-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE PFARREI OEDINGEN
anten, der ab 1562 auch Rektor der Mag- Pfarrer Erbland nach der Kapitulation
dalenenkapelle seiner Heimatstadt seine Dienste in Oedingen noch weiter
war.15 ausüben durfte. Jedenfalls werden noch
(Malter ist übrigens ein sehr ungenaues für 1567 ein N. Bruno und für 1578 ein
Hohlmaß für Getreide; es schwankt zwi- Pastor Peter Landorping als Seelenhirten
schen der Größenordnung von 700 bis von Oedingen erwähnt; beide wirkten
1000 Litern). hier ausdrücklich im Namen des Pfarrers
Die Präsenz des Offizianten hielt seine von Remagen.
Oedinger Pfarrkinder jedoch nicht davon Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erhielt
ab, auch weiterhin zur Sonntagsmesse die Pfarrgemeinde Oedingen einen ei-
ins Tal zu gehen. genen Friedhof, eine kleine Anlage von
Obwohl der Oedinger Wittumshof etwa einem Drittel der heutigen Aus-
(Pfarrverwaltung) erst 1558 urkundlich dehnung. (Sie wird meist als „alter Fried-
erwähnt wird, ist er gewiß älteren Da- hof“ bezeichnet.) Bis dahin wurden die
tums. Schon im germanischen Recht wird Verstorbenen unter großen Mühen zum
mit Wittum das Gut bezeichnet, das eine Pfarrfriedhof nach Remagen gebracht.
Frau von ihrem Mann bei der Freiung er- Hinter dem Altar der alten Pfarrkirche
hielt; es sollte der Witwenversorgung (der jetzigen Friedhofskapelle, meist
dienen. Deshalb ist auch im Fall Oedin- „Alte Kirche“ genannt) liegt ein Grab-
gen anzunehmen, daß zum ehemaligen stein aus dem Jahre 1634 und erinnert an
Königshof außer der Kapelle auch ein die Anfänge des Oedinger Gottesackers.
Wittumshof gehörte. Auf den Grund- Er trägt die Inschrift:
mauern dieses Hofes, der 1739 noch gut
erhalten war, wurde im Jahr 1847 das Anno 1634 den 24.
heutige Pfarrhaus neu errichtet. tugentsame Jungfrau
Die Bestrebungen zu einer selbständigen Charlotta Tibaute d.s.g.g.“16
Pfarrei in Oedingen gingen nur sehr Diese Inschrift war noch gut lesbar im
langsam voran. Der Benediktiner Tilm- Jahr 1849, als anläßlich der Erhebung
ann Erbland mußte 1567 mit allen Oe- Oedingens zur selbständigen Pfarrei
dingern die Alleinherrschaft der Lands- eine gründliche Inventur durch das Pfar-
kroner anerkennen, wie bereits berich- ramt von Remagen vorgenommen
tet wurde. Dies führte naturgemäß zu wurde. Inzwischen ist die Verwitterung
Differenzen mit der Mutterpfarrei Re- so weit fortgeschritten, daß nur noch der
magen. Leider gibt es keine Hinweise, ob Name Charlotta erkennbar ist.
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN WÄHREND DES DREIßIGJÄHRIGEN KRIEGES
Noch vor Ende dieses schrecklichen Krie- Die Bruderschaft St. Gertrud bestritt aus
ges wurde im Jahre 1640 die „Bruder- ihren Einkünften alle laufenden Ausga-
schaft St. Gertrud“ gegründet, die wahr- ben der Kirchengemeinde; ihre Einkünfte
scheinlich eng verbunden wurde mit der setzten sich zusammen aus Kollekten,
1645 entstehenden „Marienbruder- Spenden, Pachtzins und Erbschaften.
schaft“. Letztere wurde anläßlich der Auch die Instandhaltung der Kirche war
Konsekration des Gertrudis-Hochaltares ihre Aufgabe. Bis ins 20. Jahrhundert war
und des Marien-Seitenaltares durch den diese Bruderschaft das Rückgrat im Pfarr-
Kölner Weihbischof Georg Stravius ge- gemeindeleben und in der Pfarrverwal-
nehmigt. Mit dem Besuch der beiden Al- tung. So hatte sie zum Beispiel im Jahre
täre in der Oedinger Kirche war ein Ablaß 1929 120 männliche und 150 weibliche
von 40 Tagen verbunden. Alljährlich vom Mitglieder; es dürfte vom Säugling bis
29. September bis 1. Oktober wurde von zum Greis fast die ganze Einwohnerschaft
da an in der Pfarrei ein 40-Stunden-Gebet gewesen sein.
verrichtet.17 Doch zurück ins 17. Jahrhundert, dem
Von den beiden Altären stehen heute nur Jahrhundert des 30jährigen Krieges und
noch die nackten Tische aus Stein. Ob und der Pest: 20 Jahre nach dem westfälischen
welche Aufbauten oder Altarbilder vor- Frieden zählte die Pfarrgemeinde Oedin-
handen waren, wissen wir nicht. Später gen 90 Erstkommunikanten; bei der da-
wird noch ausführlich über die „Alte Kir- mals großen Kinderzahl läßt das auf eine
che – das Juwel unter den Dorfkirchen Einwohnerzahl von mindestens 120 bis
des Bistums Trier“ berichtet. 130 Seelen schließen.18
15
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE TOPOGRAPHIE OEDINGENS
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE TOPOGRAPHIE OEDINGENS
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DAS GEFECHTE BEI OEDINGEN
rittene Infanterie, die schnell beweglich schatzung verschont blieben, wie sie drei
zu Pferd und zu Fuß kämpfen kann – hat- Tage vorher Honnef hatte erleben müs-
ten die Franzosen angegriffen und aus sen. Stattgefunden hatte dieses Gefecht
ihren Quartieren aufgescheucht. Der am 31. Mai 1689 auf einer Flur rechts und
Kampflärm wurde stärker, und es dauer- links von der Verlängerung der heutigen
te nicht lange, bis die ahnungslos gestör- Waldstraße in Höhe der Landesgrenze zu
ten Franzosen, die zunächst noch mit Bra- Nordrhein-Westfalen. Bis heute heißt die
vour kämpften, sich über den Wald und Obststreuwiese im Volksmund „das To-
den Rodderberg in Sicherheit bringen tenfeld“.
wollten. Hier aber gerieten sie in den Hin- Daß Oedingen verschont blieb, ist auf die
terhalt am Schießgraben. Es gab Tote und Tatsache zurückzuführen, daß die Fran-
viele Verwundete; nur wenige Franzosen zosen hier für acht Tage Quartier zu neh-
konnten sich nach Bonn durchschlagen. men gedachten. Sie wollten zunächst von
Das heftige Sperrfeuer am Waldrand vor Oedingen aus die umliegenden Orte
dem Schießgraben hatte die Entschei- brandschatzen, ihr Quartierdorf sollte zu-
dung zugunsten der deutschen Dragoner letzt an die Reihe kommen. Aus den
gebracht. Landskroner Heberegistern läßt sich
Christian Ley, der das Geschehen von sei- schließen, daß die Marodeure schon zu
nem Versteck im Baum aus beobachtet Beginn ihrer Erkundigungszüge auf die
hatte, schließt seinen Bericht: „Als alles Burgruine gestoßen sind. Im (mutmaßli-
vorüber war, kletterte ich vom Baum her- chen) „Weiler“, den wenigen herunter-
unter. Der kommandierende Offizier, der gewirtschafteten Lehenshäusern bei der
am Arm verwundet war, fragte mich, wie Ruine, war nicht mehr viel zu hohlen.
mir die Bataille (früher Ausdruck für „Ge- Kurzerhand machten sie alle Bauten dem
fecht“) gefallen habe. Ich sagte: Nicht Erdboden gleich, von denen bis heute die
schlecht; jetzt habe ich Vergeltung für Kellerruinen noch übriggeblieben sind.
den Tod meiner Schwester, die in Honnef Tatsächlich ist in den Landskroner Hebe-
von den Franzosen erschossen worden ist. registern ab 1700 nur noch die Rede von
Das siegreiche Gefecht hatte zur Folge, einem Busch „Auf den Burgmohren“, wie
daß damals Oedingen und die ganze Um- die damalige Flurbezeichnung lautete.26
gebung von einer furchtbaren Brand-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
RELIGIÖSES – KIRCHLICHES LEBEN
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RELIGIÖSES – KIRCHLICHES LEBEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE ALTE PFARRKIRCHE
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DIE ALTE PFARRKIRCHE
Abb. 5:
Die alte Pfarrkirche
um 1750
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE ENTWICKLUNG ZUR POLITISCHEN GEMEINDE
zig usw. dem neu gebildeten KANTON RE- In dem o.a. Protokoll wird nochmals die
MAGEN bis zum Januar 1815 an, als die Existenz des Pohlhofes als Erbgut der
Franzosen sich trotz heftigen Widerstan- Landskroner Herrschaft bestätigt. Es ist
des zurückziehen mußten. auch beachtenswert, daß eine so bedeu-
Der Landskroner Reichsfreiherr vom und tende Persönlichkeit wie Reichsfreiherr
zum Stein, seit 1780 in preußischen vom und zum Stein in so naher Beziehung
Staatsdiensten, durfte sein rechtmäßiges zu unserem kleinen Ort gestanden hat. Er
Erbe, alle Besitztümer der Landskroner wurde übrigens auf Schloss Nassau gebo-
auf linksrheinischem Gebiet, nicht antre- ren, stand seit 1780 in preußischen Staats-
ten, da er als preußischer Beamter den diensten und avancierte 1804 zum
Franzosen nicht genehm war. Den An- preußischen Staatsminister. Bekannt
spruch seiner Rechte seit 1797 setzte er wurde er durch die Reorganisation der
trotz französischer Besatzung und Anne- oberen Staatsbehörden, die Aufhebung
xion der Rheinlande nach und nach der Erbuntertänigkeit sowie die freiheit-
durch, indem er seinen Notar beauftrag- liche Städteordnung, die auf dem Grund-
te, symbolisch alle Erbgüter und Grund- satz der Selbstverwaltung beruht. 1808
rechte der Landskroner Herrschaft in Be- wurde er auf Druck der preußischen Stän-
sitz zu nehmen. de und der Franzosen in Ungnade entlas-
sen.
Nach dem Protokoll der Maßnahmen: * Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrwei-
ler 1960, S. 49-52
„erhob sich oftgemeldeter Herr Bevoll- ** Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrwei-
mächtigter in Begleitung des Bürger- ler 1965, S. 101-103
meisters Winzer (Heimersheim) zu Jo- Die Ortschaften des Kantons Remagen
hannes Pohl in Oedingen, machte in lebten wochenlang in der Furcht, daß die
dessen Behausung die Haustüre auf und Franzosen vor ihrem Rückzug alles in
zu, schnitt in einer Wiese einen Lappen Schutt und Asche legen würden. Doch es
Gras aus und brach in einem Gebüsch sollte – Gott Dank! – ganz anders kom-
einen Zweig mit dem an den Halfteren men. Es gab nur einige Geplänkel zwi-
(Gutspächter) Johannes Pohl gerichte- schen kleinen Besatzungs-truppen und ei-
ten Bedeuten: Daß dero Prinzipal nigen Kosakenabteilungen, die hin und
(Grundherr) durch dieses Zeichen den wieder über den Rhein vorstießen. Ge-
Besitz von allen bisher dem Freiherrn fährlich wurde es erst, als am 6. Januar
von Clodh zugestandenen Gütern, Ren- 1815 die auf dem Apollinarisberg ein-
ten und Gefällen hiermit wollte genom- quartierten etwa 100 Franzosen am Rhei-
men haben.“ * nufer liegende Schiffe in Brand setzten.
Beherzte Remagener Bürger konnten –
Aus politischen Erwägungen ließ Reichs- bis auf zwei total ausgebrannte Schiffe –
freiherr vom und zum Stein schon 1802 das Feuer löschen; so verhinderten sie ein
alle seine linksrheinischen Besitzungen Übergreifen des Brandes auf die Stadt.
versteigern. Darunter auch den Pohlhof Am 15. Februar 1815 verließen die Fran-
(früher Vogtei) in Oedingen, den der bis- zosen endlich sang- und klanglos die
herige Pächter Johannes Pohl auf dieser Stadt und überließen den Kanton Rema-
Auktion günstig erwerben konnte. ** gen den von den Preußen herbeigerufe-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE ENTWICKLUNG ZUR POLITISCHEN GEMEINDE
nen Kosaken, die das umstrittene Gebiet die einen Anspruch darauf erhoben. Nach
endgültig absicherten. weiteren, schwierigen Verhandlungen
Mit dem 1. PARISER FRIEDEN waren un- wurden schließlich die Rheinlande und
terdessen am 30. Mai 1814 die Freiheits- Westfalen den Preußen zuerkannt, die
kriege beendet worden. Der WIENER darüber keineswegs glücklich waren. Ihre
KONGRESS (18.9.1814 – 9.6.1815) befaßte Unzufriedenheit äußerte sich in den un-
sich mit der Neuordnung Europas, Abb. 6 freundlichen Worten: „Seine Majestät be-
(Anm.: Man hat dabei die noch existie- lastet sich nur im Dienst des allgemeinen
renden Kleinstaaten Andorra, Liechten- Wohles mit diesem Land und wäre bereit,
stein, Monaco und San Marino vergessen darauf zu verzichten, wenn ganz Sachsen
bzw. übersehen). Ursprünglich sollte das Ihr zugesichert würde.“
bisher von Frankreich besetzte linksrhei- Letzten Endes aber blieb es bei der ge-
nische Gebiet (Trier/Koblenz und troffenen Entscheidung. Am 15. Mai 1815
Bonn/Aachen), also die gesamte Eifel, fand dann in Aachen die Huldigung für
dem König von Sachsen angeboten wer- den Preußenkönig statt, der damit das
den, der seinerseits sein angestammtes linksrheinische Gebiet unter seine Herr-
Sachsen den Preußen überlassen sollte, schaft nahm.
Nun wurde schrittweise, aber zügig, die wohner bitter zu leiden hatten.
preußische Verwaltung eingeführt. In un- Ein besonderes Ereignis bot sich den Re-
serem Raum entstand die Bürgermeiste- magenern am 27. September 1818. Mor-
rei Remagen (Bodendorf, Oberwinter, Ro- gens um halbacht durchfuhr König Frie-
landswerth und Unkelbach gehörten be- drich Wilhelm III. von Preußen die Stadt
reits dazu) Oedingen kam noch hinzu. Remagen, nachdem er vor der Stadt die
Alle heute wieder zur Stadt Remagen Pferde gewechselt hatte. Am selben Tage,
gehörenden Ortsteile – außer Bodendorf gegen zwei Uhr, kam Kaiser Franz I. von
– wurden damals zu einer Verwaltungs- Oesterreich zu Wasser hier vorbei und am
einheit zusammengeschlossen. 32) nächsten Tage, morgens um zehn Uhr,
Am 1. März 1815 hatte Kaiser Napoleon fuhr der Zar Alexander I. von Rußland
Bonaparte sein Domizil auf der Insel Elba nach einem Pferdewechsel vor Ort durch
verlassen und nach seiner Landung (bei unsere Stadt. Einige Oedinger, die früh-
Cannes) die Regierung wieder übernom- zeitig von den bevorstehenden Ereignis-
men. Sie dauerte aber nur die berühmt sen erfahren hatten und sich im Ort ab-
gewordenen „Hundert Tage“ bis zur Ver- kömmlich machen konnten. Mischten sich
nichtungsschlacht bei Waterloo am 18. unter die Schaulustigen.
Juni 1815. Die drei Monarchen, die sich am 26.9.1815
Unterdessen wurde vom preußischem Ge- während der „Zweiten Pariser Friedens-
neralgouverneur des Niederrheins die verhandlungen“ zur „Heiligen Allianz“
Aufstellung einer Bürgermiliz zur Selbst- zusammen geschlossen hatten, eilten zum
verteidigung angeordnet. Die Stadt Re- Aachener Kongreß (19.9. bis 22.11.1818).
magen brachte es auf zwei Kompanien Dieser garantierte schon kurz nach der
und warb auch in Oedingen für die Miliz. Eröffnung den Franzosen den Abzug der
Doch bei uns drängte es keinen Bürger zu Alliierten aus den französischen Territori-
den Waffen. Schon gegen Ende dieses en und die Ermäßigung der restlichen
weltgeschichtlich so bedeutsamen Jahres Kriegsschuld. Im wesentlichen ging es um
wurde die Miliz wieder aufgelöst, weil sie die Erweiterung der „Heiligen Allianz“, in
unvereinbar war mit dem weit umfassen- der sich nach zähen Verhandlungen unter
deren Landwehrsystem der Preußen. Die Führung des Fürsten Metternich alle eu-
Bürger Oedingens bekamen dieses ropäischen Herrscher mit Ausnahme der
preußische System zu spüren, als 1815/16 Türkei und des Vatikans zu einem Bündnis
der Geburtsjahrgang 1795 zur Musterung vereinigten mit dem Gelöbnis, die
anzutreten hatte. Nach den amtlichen Grundsätze des Christentums, der Gerech-
Protokollen wurde jedoch kein junger tigkeit, der Nächstenliebe und des Frie-
Mann aus Oedingen für tauglich befun- dens zu wahren.
den, denn alle in Frage kommenden In diesem Zusammenhang erscheint es
Jungmänner waren noch rechtzeitig vor nachträglich erwähnenswert, daß der rus-
dem Musterungstermin in den Ehestand sische Zar während des „Wiener Kongres-
getreten und entgingen so völlig legal ses“ und der „Zweiten Pariser Friedens-
ihrer Einberufung zum Militärdienst. verhandlungen“ von dem Reichsfreiherrn
Erwähnt sei noch, daß in den Jahren vom und zum Stein beraten wurde. Er,
1816/17 eine unvorstellbare Teuerung seit 1812 im Dienst des Zaren, organisier-
herrschte, unter der auch unsere Dorfbe- te den Widerstand der ostpreußischen
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE ENTWICKLUNG ZUR POLITISCHEN GEMEINDE
Stände gegen Napoleon und war der In- den der „Kataster-Mutterrolle“ von 1820
itiator des russisch-preußischen Bündnis- auszugsweise entnommen.
ses gegen Frankreich. Es konnten leider nicht alle Haus- und
Hofbesitzer für die in der Handzeichnung
Zum Abschluß dieses ersten Beitrags „Zur eingetragenen Gebäude nach der Mut-
Geschichte von Oedingen“ TEIL A wird in terrolle ermittelt werden, da die Urkarte
der Handzeichnung nach der Katasterur- nach ihrer Entstehung noch mehrere
karte von 1828 (Abb. 7) der Haus- und Jahre fortgeführt und die Mutterrolle
Hofbesitz der Oedinger Bürger um 1820 nicht gleichlaufend dazu ergänzt wurde.
dargestellt. Die Namen in der Liste wur-
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Handzeichnung nach einer Kopie der Urkarte (1828) Abb. 7
Gemarkung OEDINGEN, Flur 5
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DIE ENTWICKLUNG ZUR POLITISCHEN GEMEINDE
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Heutige Namen der Orts- und Hofbezeichnungen auf der alten Landkarte
(alphabetisch)
ADINGAHOVEN Oedingen
ARSTORP Arzdorf
BACHERENDORP Bandorf
BELNERE Beller
BINGEHOVE Bengen
BIRINGESTORP Birresdorf
BUDELINGCHOVE Böllingen
BUDENDORPH Bodendorf
CALMUNTE Calmuth
EONNESDORP Koisdorf
CURLE Köhlerhof
DUNE Kirchdaun
ELINGCHOVEN Ehlingen
EDDANDORFPH Eckendorf
EMAZFELDT Einzfeld
FRIGBODESDORPH Fritzdorf
GYMNICH Gimmingen
HEPPINGHOVEN Heppingen
HOLZWIRLE Holzweiler
LATHERISHOVE Lantershofen
LUNDORP Löhndorf
NITHIRINDORP Nierendorf
NUENARE Neuenahr
PISSUNHEM Werthhoven
RIGMAGUM Remagen
RINGEHOVE Ringen
SENTIACUM Sinzig
VENE Schloß Vehn
WALPRETISHOVE Walporzheim
WESTHEIM Westum
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
Einzfeld wurde im 30jährigen Krieg zer- Pissenheim (Pößhem) und wurde 1936
stört und nicht wieder aufgebaut. In Ban- auf Antrag der Gemeinde in „Werthho-
dorf erinnert die Einzfelder Straße noch ven“ umbenannt. Heute ist unser Nach-
an diesen ehemaligen (und größeren) barort ein Ortsteil der Gemeinde Wacht-
Ort. berg.
In einer Schenkungsurkunde, die im Kreis- UNKEL ist auf dem Kartenausschnitt an-
archiv Ahrweiler einzusehen ist, wird Oe- deutungsweise zu erkennen. Bis zur
dingen als „Idinghoven“ angegeben (zur großen Überschwemmung, als sich der
Karolingerzeit). Rhein ein neues Bett über den Unkelstein
Geroldshova bezeichnet (wahrscheinlich) suchte, war Unkel ein linksrheinischer Ort;
ein Landgut, das dem Stift zu Gerolstein der Rhein floß jahrhundertelang von der
lehnspflichtig war. Die übrigen auf der Erpeler Ley an Rheinbreitbach vorbei und
alten Karte verzeichneten Namen haben hat erst nach seiner Eindeichung im vori-
sich nicht oder nur geringfügig geändert. gen Jahrhundert seinen heutigen Lauf
Willere (=Weiler) dürfte das heutige Ahr- gefunden. Der durch eine Boje gekenn-
weiler sein und Lohrsdorf ist auf der Karte zeichnete Unkelstein bei Stromkilometer
eingezeichnet als Ludolversdorf. 336 bleibt eine gefährliche Klippe für die
Pissunhem wird in der Urkunde vom 1. Rheinschiffahrt.
Juli 853 Pishaim genannt; später hieß es
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
ERLÄUTERUNG ZU DEN Ein Joch ist soviel Land, wie ein Gespann Och-
EIGENNAMEN UND DATEN. sen an einem Tag umpflügen kann: 30 bis 65
Dem Wortlaut des Vermächtnisses habe ich in ar, je nach Bodenbeschaffenheit.
einfacher Klammer schon einige Erläuterun- Lutharius (Lothar) regierte von 840 bis 854 im
gen beigefügt. Unser Ort Oedingen wird Luthari Regnum, dem heutigen Lotharingen.
zweimal erwähnt in dieser Urkunde vom 1. Heldwin – manchmal auch Helduin geschrie-
Juli 853: Einmal der Hof Adingahoven und ben – hat das vorliegende Dokument nach
weiter unten der Hof Idengoven, der iden- dem Bischof Gunthar unterschrieben. Held-
tisch sein dürfte mit Idinghoven. Hausnamen win war der Onkel von Bischof Gunthar, der
(Zunamen) gab es im ersten Jahrtausend 850 den Kölner Bischofsstuhl bestieg. Held-
nicht, also auch keinen Landwirt Iding, wohl win selber war ein Verwandter des Königs Lut-
aber einen Hof (oder eine Ansiedlung) dieses harius, und des gleichnamigen Abtes (Hilduin)
Namens. von St. Denis bei Paris. Er starb als Abt von St.
„Hof“ oder Hoven kommt von „Hufe“, dem Germain-de-Pres 869.
altdeutschen „Huoba“, bezeichnet den Anteil Gunthar, der Bischof von Köln, leitete das
einer Bauernfamilie an der gesamten Ge- Bonner Cassius-Stift bis 854 und starb nach
meindeflur in der Größe zwischen 30 und 60 einem bewegten Leben 871 in Xanten am Nie-
Morgen. Auf die Hufe wurde oft eine Abgabe derrhein.
(Steuer) erhoben.
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DIE RHEINLANDE UNTER PREUSSISCHER HERRSCHAFT
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DIE RHEINLANDE UNTER PREUSSISCHER HERRSCHAFT
„Das von nun an und solange es das Be- Die Oedinger hatten noch im selben Jahr
dürfnis erfordert die bestehende Nacht- ein großes Problem. Der „Königliche
wache von zwei unbescholtenen Bür- Landrat des Kreises Ahrweiler“ erhob die
gern der Gemeinde, welche der Ge- Forderung, daß Oedingen im Einverneh-
meinde-Vorsteher dazu der Reihe nach men mit Unkelbach den Verbindungsweg
bestellen und über dieselben nach den zwischen beiden Ortschaften so ausbau-
Anweisungen des Bürgermeisters die en sollte, daß alle Beanstandungen des
nötige Aufsicht zu führen hat, verstärkt Wegeaufsehers Bächer aus Gelsdorf be-
und begleitet werden soll. Daß zu die- hoben werden. Der Gemeinderat äußer-
sen Dienstleistungen sämtliche Einhei- te sich dazu wie folgt:
mische und ansässigen Bürger der Ge-
meinde herangezogen werden, dage- „Kann auch das Bedürfnis nach einem
gen ganz arme von der Klassensteuer besseren Wege zwischen Oedingen und
befreite imgleichen Witwen, welche sich Unkelbach nicht in Abrede gestellt wer-
vertreten zu lassen nicht im Stande sind, den, so sehen wir doch nicht ein, wie es
davon verschont bleiben. Über die Art den beiden Gemeinden Oedingen und
der Ausübung der Nachtwachen und Pa- Unkelbach möglich sein soll, den Weg in
trouillen wird der Bürgermeister die der projektierten Art und Weise zu
nöthigen Instruktion- und Polizeiver- bauen. Insbesondere wird dies die Mit-
ordnungen erlassen.“ tel und Kräfte der Gemeinde Unkelbach
ganz und gar übersteigen. Wir sind be-
Ein Jahr später schied der langjährige Bür- reit, den Weg, soweit er unsere Gemar-
germeister von Remagen (seit 1820) kung durchläuft, in einen besseren und
Anton-Aloys Queckenberg aus Alters- trockenen, allzeit befahrbaren Stand zu
gründen aus. Sein Nachfolger wurde Jo- setzen und darin zu unterhalten und
hann Adam Deinert. werden die dazu nöthigen Arbeiten
1852 trat der Oedinger Gemeindevorste- ohne Ausnahme selbst leisten. Den pro-
her Peter-Joseph Geller zurück. Sein Nach- jektierten Kunstbau aber müssen wir je-
folger im Amt wurde Stephan Krahforst. denfalls auf solange ablehnen, als nicht
Diesem seine erste Amtshandlung war die der Bau der längeren und schwierigeren
Bekanntgabe des Gemeinde-Haushalte- Wegestrecke in der Unkelbacher Ge-
tats für 1852: markung geführt sein wird. Zu diesem
Behälfe, die man uns zu Gunsten der
„Die Gesamteinnahmen betrugen 1894 Gemde. Unkelbach ansinnen möchte,
Taler, die Ausgaben wurden veran- können wir uns unter keinen Umstän-
schlagt mit 1856 Taler, der Überschuß den verstehen. Die Gemeinde Oedingen
betrug 38 Taler. Die Hundesteuer wurde hat ihre Strecke schon seither in weit
für das laufende Jahr von 10 auf 5 Gro- besserem Zustand gehalten, wie dies bei
schen herabgesetzt, da die Hunde über- der Unkelbacher Strecke der Fall war;
wiegend zur Sicherheit gehalten wur- daneben hat die hiesige Wegstrecke
den und kaum Luxus- oder Vergnü- eine anständige Breite und weit weni-
gungstiere waren.“ ger Gefälle wie die Strecke von Unkel-
bach.“
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DIE RHEINLANDE UNTER PREUSSISCHER HERRSCHAFT
Schon im nächsten Jahr 1853 wurde die wurden Pfarrer Mühlbach als Vorsitzen-
Forderung des Landrates nach einer der, Johann Joseph Krahforst, Mathias-Jo-
„Kunststraße“ (geschotterter Weg) viel seph Bruskern, Johann-Heinrich Winzen
deutlicher. Die Planung der Verbindungs- und Peter-Joseph Geller.
straße sah größere Ausmaße vor. Das Pro- Noch im selben Jahr beschaffte der Ge-
jekt umfaßte nun einen Hauptverbin- meinderat für die örtliche Feuerwehr die
dungsweg, 20 Fuß breit, der von Berkum dringend benötigte fahrbare Handspritze
über Pißenheim (Werthhoven) nach Oe- mit 4-zölligem Zylinder auf vierrädrigen
dingen und von hier weiter zum Rhein Wagen mit eisernen Achsen. Der Preis be-
führen sollte. Es wurde die Frage aufge- trug 200 Taler, die zur Hälfte von der Prov.-
worfen, wie weit sich die Gemeinde Oe- Feuerversicherung erstattet wurden.
dingen für diesen Bau interessierte. In der Für die Unterstellung der neuen Spritze
Begründung des Landrates hieß es, daß diente der zum Pfarrhaus gehörende Fut-
eine künftig mögliche Industrieansied- terstall, der eigens für den neuen Zweck
lung in den betroffenen Ortschaften den renoviert wurde.
geplanten Verkehrsweg erforderlich ma- Die nicht eingeplanten Geldmittel veran-
chen würde. Dies wurde jedoch von Oe- laßten die Gemeindekasse, die über meh-
dingen angezweifelt. Die Gemeinde war rere Jahre nicht gezahlte Brandabgabe
der Auffassung, daß überhaupt nicht ab- von einem Taler einzufordern. Diese hat-
zusehen war, ob ein „aus industriellen An- ten neu vermählte Ehepaare zur Beschaf-
lagen hervorgehender Verkehr“ die mög- fung von Löscheimern an die Gemeinde
liche Verbindungsstraße auslastete, da in zu zahlen.
der Umgebung noch keine Industrie an- Mitte des Jahres stellte der bisherige Ge-
gesiedelt war. Außerdem könne der um- meindevorsteher Johann Joseph Krah-
strittene Verkehr von Berkum nach Meh- forst sein Amt zur Verfügung. Ansch-
lem abwärts zum Rhein und von Berkum ließend wählte der Gemeinderat den hie-
über Gimmingen nach Heppingen zur Ahr sigen Ackerer, Haus- und Grundeigentü-
abgewickelt werden. Oedingen war je- mer Mathias Joseph Brustkern in das Amt.
doch nicht abgeneigt, sich an einer Ver- Er war 26 Jahre alt und verheiratet.
bindungsstraße von Pißenheim über Oe-
dingen abwärts zur Cöln-Mainzer-Straße Im nächsten Jahr 1855 nahmen die Die-
am Rhein zu beteiligen, da diese Straße bereien in und um Oedingen so zu, daß
eine wünschenswerte Verbindung zur die Gemeinde den hiesigen Tischler And-
Stadt Remagen wäre. Die Trasse sollte auf reas-Joseph Bachem zum Nachtwächter
dem kürzesten Wege zur Stadt führten. bestellte und ihn mit einer Jahresabfin-
Im selben Jahr wurde Friedrich-Wilhelm dung von 19 Talern entlohnte. Gleichzei-
Beinhauer nach vorausgegangener Wahl tig wurde Günter-Christian Schmitz vom
in das Amt des Bürgermeisters von Rema- Schießgraben als Feld- und Waldhüter
gen eingeführt. verpflichtet.
Ende des Jahres bat der seit 16 Jahren an
Der Oedinger Gemeinderat wählte 1854 der hiesigen Pfarrschule tätige Lehrer Ma-
erstmals einen Schulvorstand, nachdem thias Münch um seine Pensionierung. Die
die hiesige Pfarrei aus dem Pfarrverband Gemeinde war sofort einverstanden, wei-
Unkelbach ausgeschieden war. Gewählt gerte sich jedoch, ihm die geforderte Pen-
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sion zu zahlen. Sie verwies ihn an die kö- sterverband Remagen aus. Künftig hatte
nigliche Bezirksregierung in Koblenz. der Bürgermeister die zwei Ämter „Stadt-
bürgermeister“ und „Bürgermeister-
Mit Beginn des neuen Jahres 1856 schied Land“ zu verwalten.
die Stadtgemeinde aus dem Bürgermei-
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Die Eheleute, der Ackerer und Schankwirt nen Schankwirts Leonard Kerp in Oedin-
Anton Vilz und Maria-Franziska, geb. gen. Heute noch als denkmalwürdiges
Zimmersdorf, erwarben 1870 die Schank- Fachwerk-Wohnhaus Eigentum der Nach-
wirtschaft von den Erben des verstorbe- kommen Vilz.
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Zu Beginn des Jahres 1876 wurde Heinrich „...., daß es als ungerecht erschiene, dem
Joseph Winzen, Ackerer und Gemeinde- Lehrer Philippi monatlich zu remunerie-
ratsmitglied, nach der gesetzlichen Vor- ren, indem außer der Krankheit des Leh-
mundschafts-ordnung zum Waisenrat ge- rers, welche denselben länger als einen
wählt und somit zum Vormund der hiesi- vollen Monat verhinderte, auch fast in
gen Waisenkinder bestellt. jeder Woche die Schule von demselben
Ausgang Februar überflutete ein verhee- ausgesetzt wurde.“
rendes Hochwasser die Ufer des Rheins.
Dazu gesellte sich am 12. März noch ein Nach halbjähriger Lehrtätigkeit wurde
gewaltiger Sturm. Die Remagener Chro- auch Elinghausen schon wieder versetzt.
nik (1813-1879; S. 51) schrieb: Sein Nachfolger war der Schulamtsaspi-
rant Jacob Dheine.
„Über die hierdurch verursachten
außerordentlichen Beschädigungen an Durch Neuwahl wurde 1878 der Gemein-
Gebäuden, Ländereien und Waldungen derat in seiner bisherigen Zusammenset-
wurden besondere Erhebungen amtlich zung wieder bestätigt. Danach wurden
angeordnet. Ein Verlust eines Men- im Frühjahr die Gebäudebeschreibungen
schen- und Tierlebens war im hiesigen des Dorfes Oedingen vom Katasterkon-
Bezirk jedoch nicht zu beklagen.“ trolleur aus Sinzig überprüft und berich-
tigt. Begleitet wurde der Beamte vom Ge-
Die Hochflut dauerte noch ganze 5 Wo- meindevorsteher Brustkern und dem
chen. Ratsmitglied Anton Schäfer.
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ALLTAG IN DER GEMEINDE OEDINGEN
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DIE PFARRGEMEINDE OEDINGEN IM 19. JAHRHUNDERTT
Nach 10 Jahren ohne eigenen Pfarrer Nachfolger wurde 1843 der Pfarrer Apol-
wurde am 16. April 1833 die Oedinger linar Schumacher. Dieser sah seine wich-
Pfarrstelle mit dem Vikar Gottfried Hou- tigste Aufgabe auch in dem Bemühen um
verath neu besetzt. In der Zwischenzeit die Selbständigkeit der Oedinger Pfarrei.
waren die Unkelbacher Pfarrer Jakob Ste- In formgerechten Anträgen an das Bis-
phan Weber (1823–1828), Anton Barzen tum wies er darauf hin, daß die Oedinger
(1828/29) und Chrysant-Wilhelm Baas Pfarrgemeinde bisher ihren Pfarrer aus ei-
(1829-1833) für Oedingen mit zuständig. genen Mitteln versorgt hat und ihn auch
Das bischöfliche Generalvikariat zur Trier künftig unterhalten wird. Unkelbach
zeigte vor der Berufung des neuen Pfar- wollte jedoch nicht auf die Beihilfe zu sei-
rers große Bedenken, da man befürchte- ner Pfarrkompetenz verzichten und ver-
te, daß die Oedinger in ihrem Drang nach langte nach wie vor eine Entschädigung
Selbständigkeit ihrer Pfarrei verstärkt von 500 Talern; Oedingen bot schließlich
tätig würden. So geschah es dann auch. nur 200 Taler an.
Kurz nach der Einführung des neuen Das Bistum Trier schien nicht mehr abge-
Geistlichen begannen die heftigen Aus- neigt, eine Lösung zu Gunsten Oedingens
einandersetzungen mit Unkelbach über zu finden. Es forderte schon mal die hie-
die Abtrennung der Oedinger Kirchenge- sige Gemeinde auf, das alte fast verfalle-
meinde. ne Pfarrhaus zu restaurieren und in einen
Die erste offizielle Eingabe über die Ei- würdigen Zustand zu versetzen. Darauf-
genkirche wurde 1838 durch unseren hin beschloß der Gemeinderat am 18. De-
Vikar über das Dekanat Remagen an das zember 1846 den Verkauf von zwei
Bistum Trier gerichtet, jedoch ohne Er- Parzellen Ackerland, um den Erlös aus-
folg. Das größte Hindernis bestand darin, schließlich für den Ausbau des Pfarrhau-
daß die Kirchengemeinde Unkelbach eine ses zu verwenden. Dann endlich, am
Entschädigung für den Ausfall der bishe- 25.8.1849, unterzeichnete der Bischof von
rigen Oedinger Abgaben und der Beihil- Trier, Wilhelm Arnoldi, die Erhebungsur-
fe des Bistums für die Mutterkirche in kunde zur selbständigen Pfarrei Oedin-
Höhe von 500 Talern verlangte. gen. Diese hatte nun an Unkelbach eine
Inzwischen wurde 1839 in Remagen der Entschädigung von 225 Talern zu zahlen.
Grundstein für die neue Apollinariskirche Die Pfarrgemeinde, gleich Gertrudisbru-
gelegt. Für die Oedinger von Interesse, da derschaft mußte den künftigen Pfarrern
die alte baufällige Kirche schon seit Jahr- ein Jahresgehalt von 300 Talern zusichern.
zehnten ein beliebtes Wallfahrtsziel un- Nur unter dieser Bedingung gaben das
serer Gläubigen war. Dies änderte sich Domkapitel und die Regierung ihre Ein-
auch nicht mit dem Bau der neuen Kirche. willigung.
Bis in die heutige Zeit zieht es die hiesigen Zum Dank und zur Erinnerung an den
Pilger dorthin. denkwürdigen Tag der gewonnenen Ei-
Schon nach neun Jahren 1842 verließ der genständigkeit pflanzten die Pfarrbrüder
46-jährige Vikar Gottfried Houverath die ein Kastanienbäumchen vor dem Gertru-
Pfarrei Oedingen. Es war ihm trotz eifri- diskirchlein (Anmerkung: dieser Baum, in-
ger Bemühungen während seiner Amts- zwischen 150 Jahre alt, hat heute gewal-
zeit nicht beschieden, Oedingen als tige Ausmaße angenommen).
selbständige Pfarrei zu verwalten. Sein Der seit 6 Jahren erkrankte Pfarrer Apol-
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DIE PFARRGEMEINDE OEDINGEN IM 19. JAHRHUNDERTT
linar Schumacher wurde 1851 in den Ru- In diesem Jahr wurde auch das Pfarrhaus
hestand versetzt. Er, der sich von Beginn auf den Grundmauern des alten Wit-
an seiner Tätigkeit in Oedingen tatkräftig tumshofes in Eigenleistung der Gertudis-
für die selbständige Pfarrei eingesetzt bruderschaft und Geldzuwendungen der
hatte, durfte als schwer kranker Mann Gemeinde neu erbaut und fertiggestellt.
den Erfolg seiner Bemühungen noch er-
leben.
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PFARRER PAUL WOLBER (1869-1902)
seit 27 Jahren als Seelenhirte waltete. Er sich zur Aufgabe, die Mittel für den Neu-
wurde auf Veranlassung der Kirchen- bau der Kirche mit Innenausstattung auf-
behörde nach Kell ins Dekanat Ander- zubringen. Der Initiator übernahm auch
nach versetzt. Den Gottesdienst mußte zugleich den Vorsitz der neuen Gemein-
fortan der Unkelbacher Pfarrer Riesen mit schaft. Das Rückgrat bildete damals der
übernehmen, dem auch die hiesige Pfarr- Männergesangverein „Cäcilia“ Oedingen
verwaltung anvertraut wurde. Jedoch im Rahmen der Getrudisbruderschaft.
schon im April 1897 kehrte Wolber wieder Dem rührigen Seelsorger Paul Wolber
nach Oedingen zurück, nachdem er aus blieben leider nur noch 2 Jahre erfolgrei-
gesundheitlichen Gründen auf seine cher Tätigkeit in unserem Ort; vorrangig,
Pfarrstelle in Kell verzichtet hatte. So um die finanziellen Mittel für den Neu-
übernahm er hier in vertrauter Umge- bau der Kirche zu beschaffen. Unerwartet
bung die kirchlichen Handlungen als Pri- starb er dann am 16. Mai 1902. Danach
vatgeistlicher. Körperlich geschwächt, je- übernahm Pfarrer Buhr aus Leimersdorf
doch ungebrochen in seinem Tatendrang vorübergehend die Verwaltung und See-
gründete der heimgekehrte den St. Ge- lsorge in unserer Pfarrei.
trudis-Kirchbauverein. Dieser machte es
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OEDINGEN IM AUSGEHENDEN 19. JAHRHUNDERT
1885 Seelen gegen 1880 fühlten sich die meisten der betroffenen
Remagen 2598 2621 Eigentümer benachteiligt. Erst nach zeit-
Kripp 621 565 raubenden, zähen Verhandlungen wur-
Bodendorf 579 564 den in einer außerordentlichen Gemein-
Oberwinter 1410 1354 deversammlung die Wogen geglättet, so
Oedingen 222 232 daß die Zusammenlegung von nun an
Rolandswerth 433 436 zügig vonstatten ging. Schließlich wur-
Unkelbach 472 454 den am 25.04.1889 die umgelegten Flur-
Gesamt 6335 6226 stücke an die Eigentümer übergeben. Es
herrschte allgemeine Zufriedenheit. Die
Im September 1886 wurde in Remagen Vorteile erkannten auch die Widersacher
der Antrag auf die erste linksrheinische an. Zum Beispiel: ein Betroffener hatte
Flurbereinigung gestellt, sozusagen als ursprünglich 76 Grundstücke, die nun auf
Modell für eine allgemeine Flächenzu- zehn zusammengelegt waren, ein ande-
sammenlegung in den übrigen Gemar- rer 65 und nun 14. Die Bewirtschaftung
kungen des Rheinlandes. Unser Gemein- wurde doch viel einfacher. Erfreulicher-
derat sprach sich nach gründlicher Bera- weise entstanden den Eigentümern keine
tung gegen den Willen der Ortseinwoh- Unkosten. Der Ausbau der neu vermesse-
ner für die Flurbereinigung aus. Schon am nen Wirtschaftswege wurde in Hand- und
5. Dezember dieses Jahres wurde im Spanndiensten durchgeführt. Zu Ver-
Schulhaus eine Generalversammlung suchszwecken wurde auch noch das ge-
über die geplanten Maßnahmen abge- meindeeigene Land entwässert.
halten. Als Sachkommissar wurde der Re- Es tat sich einiges in Oedingen um 1890.
gierungsrat Reichenau aus Düsseldorf be- Der Gemeindefriedhof wurde erweitert
stimmt, der einige Monate später, am 14. und neu kultiviert und es entstand eine
Februar des nächsten Jahres, mit der Bo- Ziegelei-Fabrik an der Straße nach Pissen-
denschätzung für die Zusammenlegung heim, etwa 200 m westlich von der Schu-
begann. Die Leitung lag in den Händen le entfernt. Im nächsten Jahr wurde Bür-
des Sachlandmessers Vennhof. Als Rech- germeister von Lassaulx, welcher bisher
ner und Deputierter fungierte unser Ge- die Stadt- und Landbürgermeisterei
meindevorsteher Mathias-Joseph Brust- gleichzeitig verwaltete, nach Ablauf sei-
kern. ner Wahlperiode aus dem Amt des Bür-
Am 9. März 1888 starb 91jährig der Be- germeisters entlassen. Dieser Anlaß führ-
gründer des Deutschen Reiches, Kaiser te zur Trennung der beiden Bürgermei-
Wilhelm I. In allen Kirchen und Schulen stereien. Der Amtssitz der Landbürger-
unserer Stadt- und Landbürgermeisterei meisterei, die Herr von Lassaulx weiter
wurden Trauergottesdienste bzw. Trauer- verwaltete, wurde nach Rolandswerth
feiern abgehalten. Sein Nachfolger, Frie- verlegt. Als neuer Stadtbürgermeister
drich III., ein todkranker Monarch, regier- wurde Herr Hoeren verpflichtet.
te nur 98 Tage und starb am 15 Juni. Nach Im Jahr 1893 wurde mit dem Bau der Ent-
ihm bestieg sein Sohn Wilhelm II. den Kai- wässerungsanlage begonnen. In Rich-
serthron. tung von den Geländererhebungen zu
Indessen wurde die Flurbereinigung fort- den Bodensenkungen wurden in Abstän-
gesetzt. Nach ersten Zwischenberichten den von 15 m und in 1,50 m Tiefe die
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN IM AUSGEHENDEN 19. JAHRHUNDERT
Drainrohre verlegt. Die Kosten des ge- Ober- und Niederrhein war der Länge
samten Projektes wurden mit einer Anlei- nach wochenlang zugefroren. So abnorm
he bei der Provinzialkasse gedeckt und streng der Winter, so schön wurden die
mußten in Laufe von 10 Jahren getilgt folgenden Jahreszeiten. Dann aber mit-
sein. ten in dieser Schönwetterlage wurde
Gemeindevorsteher Matthias Brustkern unser Ort am 11. Juni von einem furcht-
trat 1894 nach all diesen grundlegenden baren Unwetter überrascht. Schwere, lan-
Erneuerungen, an denen er maßgeblich ganhaltende Gewitter mit Wolken-
mitgewirkt hatte, zurück. Zum Nachfol- brüchen und mächtigen Hagelschauern
ger wurde Matthias Schäfer gewählt und warfen die Feldfrüchte gänzlich nieder.
vom Landbürgermeister in sein Amt ein- Das Wasser strömte in Häuser, Ställe und
geführt. Scheunen, denn es gab ja noch keine Ka-
Ein Jahr später erlebte Oedingen ein Jahr- nalisation. Häuserwände und Mauern
hundertunwetter. Schon der Winter über- wurden aufgerissen und teilweise einge-
traf an Härte und Länge alles seit Men- drückt. Schließlich konnte das Ausmaß
schengedenken dagewesene. Vom 15. Fe- der Schäden erst nach und nach erfaßt
bruar bis 10. März 1895 fielen die Tempe- werden.
raturen nachts bis auf minus 24 Grad. Der
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE DORFSCHULE IN OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
NEUBAU DER GERTRUDISKIRCHE
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
OEDINGEN NACH DER JAHRHUNDERTWENDE
und auch nicht ausgelastet. So resignier- Am 13. März 1911 wurde im Remagener
te er 1920, um später als Professor an der Amtsbereich für Stadt und Land eine
theologischen Universität in Washington außerplanmäßige Musterung aller wehr-
tätig zu werden. Oedingen behielt ihn in pflichtigen Jahrgänge angeordnet und
Erinnerung als den Bauherren der Ger- im August die Oberersatzgestellung
trudiskirche. (erste Wahl im Kriegsfall) mit einbezogen.
Zu Beginn des Jahres 1909 beschloß der Der 26. April 1913 wurde zum nationalen
Gemeinderat den Bau einer Wasserlei- Feiertag anlässlich des 25jährigen Regie-
tung durch den ganzen Ort. Bald darauf rungsjubiläums seiner Majestät, Kaiser
kamen Planung, Vermessung und vorbe- Wilhelm II, erklärt. In Oedingen hielt Bür-
reitende Bodenarbeiten in Gang. Vom germeister Hoeren die Festrede und
Oktober 1911 bis März 1912 wurde dann pflanzte zur Erinnerung an diesen Tag je
das Leitungsnetz verlegt. Die Bauaus- eine Linde auf dem Schulplatz am
führung wurde der Tiefbaufirma Mül- Westrand des Dorfes und am Wegedrei-
ler/Remagen übertragen. eck vor dem Eckhaus Bungard II an der da-
Der bisherige Gemeindevorsteher Ma- maligen Dorfstraße. Gegen Abend ver-
thias Schäfer trat 1910 zurück. Durch Neu- sammelten sich die Vereine und Schüler
wahl wurde der hiesige Ackerer Johann auf dem Schulplatz und unterhielten die
Bungard II im Amt bestätigt und vom Re- Bürger mit allerlei Darbietungen. Danach
magener Bürgermeister für Stadt und gab es in den Wirtschaften Bungard und
Land amtlich verpflichtet. Vilz Freibier im Werte von 50 Pfennig pro
Mann. Ein Glas kostete hier damals 10
Pfennig.
Nach dem Gemeindeprotokoll von 1914
entdeckten Oedinger Bürger Reste der
Ruinen der Burg aus dem frühen Mittel-
alter am Rande der ostwärtigen Gemar-
kungsgrenze zu Unkelbach (die Burgrui-
ne wurde bereits eingangs zur Geschich-
te von Oedingen im Zusammenhang mit
dem geheimnisvollen Berg der Äbtissin
von Nevilles erwähnt).
Im April 1914 wurden die Oedinger an
das elektrische Lichtnetz des Kreises Ahr-
weiler angeschlossen. Die Arbeiten gin-
gen so zügig voran, daß bereits zum
Pfingstfest alle Haushalte mit Strom ver-
sorgt waren.
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DER ERSTE WELTKRIEG 1914 – 1918
Am 03. November 1914 fiel der erste Oe- cher zu lindern, wurden aus den Vorrats-
dinger, Gefreiter Franz Siebertz, bei sammelstellen Steckrüben ausgegeben.
Ypern in Belgien. Peter Jungbluth und Außerdem lieferte der Kommunalver-
Hubert Braun wurden ein halbes Jahr spä- band Hafermehl an die Ärmsten der
ter verwundet. Armen, das als Nahrungsmittel kaum
Am 10. Juli 1915 trafen 10 russische noch geeignet war.
Kriegsgefangene in Oedingen ein, die in Oedingen hatte seinerzeit 240 Einwoh-
einem von der Gemeinde angemieteten ner, einschließlich der Kriegsgefangenen.
Haus untergebracht und von einem Po- Die Schülerzahl war auf 62 Kinder ange-
sten bewacht wurden. Tagsüber waren sie wachsen. Die angeordnete Viehzählung
zur Arbeit bei verschiedenen Bauern ein- erbrachte: 15 Pferde, 147 Stück Rindvieh,
geteilt, insgesamt waren alle fleißige Ar- 57 Schweine, 12 Ziegen und 456 Hühner.
beiter. Der Krieg verlangte immer größere
Ende des Jahres 1915 wurden die ersten Opfer, nicht nur an der Front, auch von
Lebensmittelkarten eingeführt, und im der heimischen Bevölkerung. So wurde
Frühjahr 1916 die Gold- und Silber-Wert- Mitte des Jahres die „Hilfsdienstpflicht“
stücke von der Reichsbank eingezogen, (Zivildienstpflicht) eingeführt. Alle männ-
noch gegen Entgelt. Weitere Bezugskar- lichen Personen, die in der Zeit vom 30.
ten für Seife, Seifenpulver und Zucker Juni 1857 bis einschließlich 31. Dezember
wurden ausgegeben. Um den Viehbe- 1869 geboren waren, mußten sich zur
stand für die Rationierungsmaßnahmen Stammrolle beim Kreis anmelden. Ne-
zu schonen, wurden die Schlachtungen benbei wurde auch die Musterung der
stark eingeschränkt. Dafür wurde min- Landsturmpflichtigen des Jahrganges
derwertiges ausländisches Fleisch ersatz- 1899 durchgeführt. Auch wurden vor-
weise auf Bezugskarten streng rationiert beugend Luftschutzmaßnahmen getrof-
verteilt. fen. So mußten alle Fenster abgeblendet
Im März/April 1916 hörten die Oedinger und die Straßenlaternen nach oben hin
erstmals Kanonendonner von der West- blau angestrichen werden.
front. Es war ein andauerndes, dumpfes Im 4. Kriegsjahr 1918 kam der Schwarz-
Grollen, das mutmaßlich von der Be- handel in Schwung. Auch einige unserer
schießung der französischen Festung Ver- Dörfler profitierten davon, trotz hohem
dun herkam. Im April wurde auch mit Strafrisiko. So verkauften die Selbstver-
dem Bau der Eisenbahn-Rheinbrücke Re- sorger ihre überschüssigen, gehorteten
magen-Erpel begonnen, die für den landwirtschaftlichen Erzeugnisse an ille-
Kriegsnachschub an die Westfront einge- gale Aufkäufer vom Rhein und aus dem
plant war. Ruhrgebiet. Sie boten für _ kg Mehl bis
Im 3. Kriegsjahr 1917 wurden schon im 3,50 Mark, Eier kamen mit 60 Pfennig pro
Frühjahr die Lebensmittel so knapp, daß Stück auf den Schwarzmarkt, 1 Liter
die Verwaltung die Ausgabe der Ratio- Rüböl brachte 24,00 Mark, 1 kg Butter
nen noch weiter einschränken mußte. Bei 20,00 bis 24,00 Mark (der amtliche no-
den Selbstversorgern wurden Kellerrevi- tierte Preis 2,50 Mark). Ab dem 01. April
sionen durchgeführt und versteckte Le- schritt die Verwaltung gegen den ver-
bensmittel-vorräte beschlagnahmt. Um breiteten Wucher ein. Es wurden Sam-
die ungeheure Not der Normalverbrau- melstellen eingerichtet und sehr hohe
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DER ERSTE WELTKRIEG 1914 – 1918
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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DIE INFLATION VON 1918 – 1923
wurde. Am selben Tag übernahm der Leh- Im Juli 1923 wurde die völlig herunterge-
rer Emil Rehmer die Oedinger Schule. Er kommene Dorfschule in allen Räumen,
wurde kurz danach auch Organist, Küster auch die Lehrerwohnung mit elektri-
und Chorleiter des MGV, den er schon schem Licht versorgt und danach mit
bald mit neuen Ideen in der Mitglieder- einem neuen Anstrich versehen. Ende des
werbung und Vielfältigkeit möglicher Monats fand dann auf Veranlassung des
Veranstaltungen anspornte. Sein festge- Lehrers Rehmer die Schulrevision durch
setztes Jahresgehalt betrug damals: den Kreisschulrat Reit statt. Das Ergebnis
Grundgehalt 25.000,00 Mark, Ortszu- bestätigte die Feststellungen des neuen
schlag 4.000,00 Mark, Ausgleichszuschlag Lehrers.
206.330,00 Mark, Frauenzulage 2.500,00 Die wirtschaftliche Not in der ganzen Co-
Mark, Kinderbeihilfe 60.606,00 Mark, blenzer Region war unbeschreiblich groß.
Wirtschaftsbeihilfe 1.255,00 Mark; insge- Auch den Oedingern stand das Wasser bis
samt: 299.691,00 Mark. Als Organist und zum Hals, wenn auch nicht so hoch wie
Küster wurde er mit Naturalien von der den Städtern. Die Selbstversorger tausch-
Pfarrgemeinde entlohnt. Vertraglich wur- ten weiter ihre entbehrlichen Naturalien
den ihm 9 Zentner Roggen, 3 Zentner gegen Gebrauchsgüter für den landwirt-
Weizen, 2 Zentner Gerste und 18 Zentner schaftlichen Betrieb. Einigen blieb darü-
Speisekartoffeln pro Jahr zugesichert. Für ber hinaus der Tausch gegen Luxusgüter,
Rehmer und Familie waren diese Deputa- die sie normalerweise nie erworben hät-
te wertvoller als das hohe Gehalt an wert- ten. Nur die Normalverbraucher kamen
losem Papiergeld. immer weiter auf den Hund. Mit dem
Der Lehrer Emil Rehmer trat übrigens ein wertlosen Papiergeld konnten sie gerade
schweres Erbe an. Er berichtete über seine noch ein Minimum an Rübensaft und Kar-
ersten Eindrücke folgendes: „Der Ausbil- toffeln erwerben. Der Kurswert betrug in
dungsstand der Klasse ist ein derartig dieser Zeit 20,00 Mark Goldstück = 3 Mil-
niedriger, daß die U II weder Laute zu- liarden oder 1 Dollar = 3.3 Milliarden
sammenziehen noch lesen kann, ebenso Mark. Fast täglich verlor die Mark in po-
sieht es mit dem Rechnen aus; in der U I tenziellen Steigerungen an Wert.
nicht besser, der 3. Jahrgang ist fürchter- Rückblickend sei noch erwähnt, daß Ende
lich weit zurück; noch schlimmer sieht’s Januar infolge der Ruhrbesetzung durch
beim 4. – 8. Jahrgang aus; die Oberstufe die Franzosen und Belgier die amerikani-
kann keine lateinischen Buchstaben schen Besatzungstruppen ihre Coblenzer
schreiben.“ Die Ursachen sah er in den Zone und damit auch Remagen Stadt und
vielen Schulausfallzeiten während des Land verlassen hatten. Franzosen und Bel-
Krieges und der Nachkriegszeit. gier rückten sofort nach. In Remagen
Die Viehzählung im Dezember brachte wurde eine Abteilung Marokkaner zur Si-
folgende Ergebnisse: 27 Pferde, 130 Stück cherung der Ludendorffbrücke und der
Rindvieh, 86 Schweine, 10 Ziegen, 26 Ka- Reichsbahnanlagen stationiert. Die Span-
ninchen, 352 Stück Federvieh und 39 Bie- nung zwischen Bevölkerung und Besat-
nenvölker. Es war ein Wunder, daß nach zung nahm von Tag zu Tag zu. Am 19.
dem Futtermangel von über einem Jahr April wurde Bürgermeister Froitzheim sei-
der Viehbestand in dieser Höhe gehalten nes Amtes enthoben und mußte inner-
werden konnte. halb von 4 Tagen mit seiner Familie Re-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE INFLATION VON 1918 – 1923
magen verlassen. Nichts lief mehr, eine Leute aus dem Mittelstand gesellten,
hohe Arbeitslosenquote war die Folge. schlief nicht.
Während sich die politische Lage noch Am 29. Oktober, nachmittags gegen 2
hoffnungsloser entwickelte, verbreitete Uhr, wurde das verabredete Zeichen zum
sich der Separatismus immer mehr. Die Angriff auf die Separatisten im Rathaus
meist hergelaufenen Fanatiker kämpften gegeben. Die verfassungstreue Bevölke-
für eine eigenständige Republik Rhein- rung hatte das Rathaus schnell wieder in
land. Schon im Oktober gelang ihnen der der Gewalt. Die Besatzungstruppen, die
gewaltsame Umsturz der verfassungs- sich im allgemeinen neutral gehalten hat-
mäßigen Ordnung in vielen rheinischen ten, griffen nach einigen Rangeleien ein
Städten und Gemeinden. So wurde auch und verhängten den Belagerungszu-
in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober in stand. Schon in der folgenden Nacht tra-
Remagen von Anhängern der separatisti- fen in Remagen, offenbar von den Sepa-
schen Bewegung die „Rheinische Repu- ratisten herbeigerufen, etwa 90 Mann
blik“ ausgerufen und auf dem Rathaus, starke Stoßtrupps ihrer Einheiten ein und
der Post und am Bahnhof nachts die rot- besetzten erneut das Rathaus. Nach kur-
weiß-grüne Fahne gehißt. Das Rathaus zer weiterer Schreckensherrschaft besan-
wurde von Separatisten besetzt. Diese nen sich die Franzosen, riefen ein Batail-
führten in den darauffolgenden Tagen lon Soldaten herbei und machten dem
ein wahres Schreckensregiment und ter- Spuk des Lumpengesindels ein Ende. Bald
rorisierten die Bevölkerung in der furcht- danach durfte Bürgermeister Froitzheim
barsten Weise. Doch die Gegenbewe- wieder zurückkehren und seine Ämter
gung, namentlich in den Kreisen der jun- übernehmen.
gen Arbeiter, zu denen sich auch junge
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
D ie französischen Besatzungstruppen
hatten sich inzwischen linksrheinisch
etabliert. Die allgemeine politische Lage
gung der Bevölkerung im Saal Viktoria,
Remagen statt. Vizepräsident Mand und
Landrat Dr. Meyers nahmen als offizielle
und die Beziehung zu den Franzosen Vertreter der Oberbehörde an dem Fest-
wurde infolge des Dawes- und des Lo- akt teil. Dem Reichspräsidenten von Hin-
carno-Vertrages für die Behörden immer denburg wurde ein Huldigungstele-
erträglicher. Oedingen spürte bis auf ge- gramm mit folgendem Wortlaut über-
legentliche Streifen kaum noch etwas sandt: „Die anläßlich der Feier zur Befrei-
von den Besatzern. ung von siebenjähriger Fremdherrschaft
Ende 1925 stellte dann die französische versammelte Bürgerschaft der alten Rö-
Kreisdelegation Ahrweiler ihre Tätigkeit merstadt Remagen entbietet dem Reich-
ein. Mit der Räumung der 1. Zone (am spräsidenten treudeutschen rheinischen
Rhein) schlug auch für Remagen Stadt Gruß und erkennt dankbar die in schwer-
und Land die Befreiungsstunde. Die Be- ster Zeit gezeigte große Opferbereit-
satzungstruppen verließen sang- und schaft des Reiches an. Mit dem Wunsche,
klanglos unser Gebiet. daß auch bald die Befreiungsstunde aller
Derzeit war die Wirtschaftslage in Stadt unter fremder Herrschaft stehenden
und Land infolge der permanenten Geld- Deutschen schlagen möchte, verbindet
knappheit schlecht. In Remagen-Land sie aufs Neue ihr Gelöbnis unverbrüchli-
waren um die 400 Personen arbeitslos cher Treue zu Stadt und Reich,“ Bürger-
und auf Wohlfahrts-Unterstützung ange- meister.
wiesen. Ein sehr freundliches Antwortschreiben
Im Februar 1926 wurde offiziell die Räu- des Reichspräsidenten bestätigte die mit
mung der ersten Besatzungszone be- großer Freude aufgenommene Huldi-
kannt gegeben. Die öffentliche Befrei- gung.
ungsfeier fand unter allgemeiner Beteili-
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DIE WIRTSCHAFTSKRISE
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE WIRTSCHAFTSKRISE
tern, Kreis Saarburg versetzt. Sein Nach- land zu angemessenen Preisen kaufte,
folger wurde 4 Wochen später, am 28. De- um hier die reichlichen Kaolinvorkom-
zember 1928, der Pfarrer Peter Winand. men abzubauen. Die meisten Oedinger
Er wurde mit einem Kirch- und Dorffest Arbeitslosen fanden hier eine Dauerbe-
feierlich in sein Amt eingeführt. Seine schäftigung.
Personalien: am 17. März 1883 in Himmel Der 01. Juli 1930 wurde zum Volksfest des
geboren wurde er im März 1909 in Trier Rheinlandes, da bis zu diesem Tag die
zum Priester geweiht. Nach seiner Ka- Franzosen die Besetzung der restlichen
planzeit in Wallerfangen zog er 1914 als Besatzungszone aufgaben. Auch unsere
Feldgeistlicher in den Krieg und wirkte Bürger feierten schlicht und würdig in der
von 1916 bis 1928 als Pfarrer in Merzkir- Schule, aber danach recht ausgelassen in
chen. den Gaststätten unseres Ortes.
Auch in der Schule gab es einige Monate Der Männergesangverein beantragte die
später einen Lehrerwechsel. So wurde am Streichung der Lustbarkeitssteuer, die bis-
01. Mai 1929 Lehrer Emil Rehmer nach her in Höhe von 5,00 Reichsmark erhoben
Koblenz versetzt. Sein Nachfolger wurde wurde. Dem Antrag wurde ohne Wider-
Johannes Tenelsen, der die Schule mit rede stattgegeben. Die Gemeinde wurde
derzeit 33 Schülern übernahm. Nach sei- von der oberen Schulbehörde aufgefor-
ner ersten Bestandsaufnahme war der dert, einen Schularzt unter Vertrag zu
Ausbildungsstand der Klasse unbefriedi- nehmen. Dies lehnte der Gemeinderat ab
gend. Einzelne Kinder des 7. und 8. Schul- mit der Begründung: „daß bei dem guten
jahres rechneten nur mit Mühe den Stoff Gesundheitszustand der Oedinger Bevöl-
des 4. Grundschuljahres. Ebenso fehlten kerung gesundheitliche Störungen bei
in der Erdkunde die elementarsten Vor- den Kindern nicht zu befürchten waren,
aussetzungen. zumal auch Unterernährungen bisher
Die Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs nicht festgestellt wurden.“
forderte weitere Opfer. Infolge der Ein anderes Problem war die rückständi-
schlechten Absatzlage schloß die Oedin- ge, unregelmäßige Postverbindung. Der
ger Ziegelei-Fabrik im Besitz der Familie Gemeinderat beantragte daher, die Post-
Schneider ihre Tore. Entgegen den münd- verteilung aufs Land von Remagen aus zu
lichen Überlieferungen verwendete die betreiben. Bisher geschah dies aus Bad
Oedinger Kirchbauleitung keine Ziegel Godesberg.
aus der hiesigen Ziegelei, sondern aus Am 28. Dezember veranstaltete die Schu-
einem rechtsrheinischen Betrieb. le erstmals seit ihrem Bestehen eine öf-
Von Monat zu Monat verschlechterte sich fentliche Weihnachtsfeier. Etwa 200 Ein-
die wirtschaftliche Lage. Die Erwerbslo- wohner hatten sich zur Feier des Tages
senzahlen stiegen sprunghaft an. Die eingefunden und erlebten ein anspruchs-
Bauern erzielten nicht einmal die Selbst- volles Programm. Neben Gedichten, ge-
kostenpreise für ihre landwirtschaftlichen sanglichen Darbietungen sowie gemein-
Erzeugnisse. In dieser Zeit war es ein sam gesungenen Liedern wurden auch
Glücksfall für unseren Ort, daß die neu- von den Kindern 2 Weihnachtsmärchen
gegründete „Rheinische Kaolin und Peg- aufgeführt. Die festliche Veranstaltung
matit A.G.“ in Oberwinter im ostwärtigen fand großen Anklang und erbrachte
Teil unserer Gemarkung Wald- und Busch- Spenden in Höhe von 47,00 Reichsmark,
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DIE WIRTSCHAFTSKRISE
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE WIRTSCHAFTSKRISE
Oedingen hatte von jeher eine friedlie- sche erwachte die Witwe Vilz und konnte
bende Bevölkerung. Dennoch nahm in die Einbrecher durch lautes Schreien ver-
den letzten Jahren, ausgelöst durch die treiben. Bald darauf wurde auch im
Wirtschaftskrise, die Unsicherheit auf Hause des arbeitslosen Hubert Braun ein-
dem Lande gewaltig zu. Die ersten Früch- gebrochen. Die Diebe stahlen ihm den be-
te (Erdbeeren und Kirschen) wurden re- sten blauen Anzug. Besonders zur Ernte-
gelmäßig nachts gestohlen. Daran hatte zeit waren die Feld- und Obstdiebstähle
man sich schon gewöhnt. Es wurde erst an der Tagesordnung. Trotz verstärkter
richtig kriminell, als im vergangenen Jahr Feldwachen war den Umtrieben nicht
vier maskierte Banditen den alten 85jähri- beizukommen.
gen pensionierten Lehrer Winzen über- Im Herbst 1932 wurde vom Amt Remagen
fielen und ihm etwa 16.000,00 Reichs- gefordert, sich an der Winterbeihilfe zu
mark gestohlen haben; die gesamten Er- beteiligen. Der Gemeinderat lehnte die-
sparnisse, die der allein lebende, äußerst ses Ersuchen in Bausch und Bogen ab. Er
genügsame Junggeselle im Hause aufbe- war der Ansicht: „daß der kleine Ort Oe-
wahrte. Im Winter wurde die Wirtschaft dingen von Obdachlosen, Wohltätigkeits-
Vilz von Dieben heimgesucht, die gerade Vereinen und Klöstern mit Sammlungen
ein Faß Cognac aus dem Saal herausrollen von Lebensmitteln überlaufen würde und
wollten. Durch die verursachten Geräu- deswegen eine besondere Winterhilfe für
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DIE WIRTSCHAFTSKRISE
Oedingen nicht in Frage käme.“ Was die ihnen verlangten Beitrag auf ein erträgli-
Armen in der Gemeinde betraf, so wurde ches Maß herabzusetzen. In der Begrün-
von hier aus für sie gesorgt. dung hieß es, daß Oberwinter in den letz-
Um die Jahreswende wurde die Solidar- ten 10 Jahren zu wenig Steuern erhoben
bereitschaft weiter strapaziert. So am 08. hätte und weit über seine Verhältnisse
Januar 1933, da versammelte sich der Oe- lebte.
dinger Gemeinderat, um über die Vor- Der Gemeinderat hatte seit langer Zeit
schläge des Bürgermeisters zur Festset- Probleme mit seinen zahlungsunfähigen
zung einer Amtsumlage im Bereich der Pächtern des Gemeindelandes. Es blieb
Bürgermeisterei Remagen-Land zu bera- dem Gemeindevorsteher Johann Bun-
ten. Betroffen waren die Gemeinden gard II keine andere Wahl, als gegen die
Oberwinter, Bodendorf, Unkelbach und Pächter, die mit ihrer Pacht über ein Jahr
Oedingen. Oberwinter sollte 60% der im Rückstand waren, mit Zahlungsbefeh-
Umlage, die drei übrigen Gemeinden zu- len vorzugehen. Er erhielt zusätzlich vom
sammen 40% aufbringen, um den mar- Gemeinderat die Vollmacht, weitere noch
oden Haushalt Oberwinters zu sanieren. härtere Maßnahmen zu veranlassen, falls
Die Oedinger sperrten sich gegen die er mit den bisher getroffenen keinen Er-
Höhe der Umlage und forderten, den von folg haben sollte.
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DAS DRITTE REICH
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DAS DRITTE REICH
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DAS DRITTE REICH
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DAS DRITTE REICH
der: Peter Vogels, Anton Velten, Johannes dem bisherigen Pächter Josef Nägele aus
Tenelsen und Hans Gielsdorf. Remagen übertragen. Weiter wurde be-
Der Gemeinde wurde der Eigenbetrieb schlossen, den im sehr schlechten Zustand
des Gemeindewasserwerkes als Sonder- befindlichen Ortsverbindungsweg nach
vermögen zugeordnet. Dieses betrug Oberwinter im Rahmen der Hand- und
24.946,00 Reichsmark, demgegenüber Spanndienste auszubauen.
standen 944,00 Reichsmark an Schulden. Im Rahmen der Kinderlandverschickung
Die sich aus der Eigenbetriebsverordnung wurden 8 Kinder aus Baden und 2 aus
ergebenden Handlungen wurden sach- dem Ruhrgebiet bei hiesigen Familien un-
gerecht vom Wasserversorgungs-Zweck- tergebracht. Innerhalb von 6 Wochen
verband Remagen wahrgenommen. Aufenthalt in Oedingen hatten sich diese
Noch im selben Jahr wurde die Gemein- Kinder dank der vorbildlichen Betreuung
delandverpachtung mit zeitgemäß ange- prächtig erholt und konnten so ihre
paßten Pachtgebühren neu durchge- Heimreise mit 4 bis 6 Pfund Gewichtszu-
führt. nahme und schönsten Erinnerungen an
Die Jagd wurde wieder für weitere 9 die Oedinger antreten.
Jahre unter unveränderten Bedingungen
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DER ZWEITE WELTKRIEG 1939 – 1945
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DER ZWEITE WELTKRIEG 1939 – 1945
der einer Flucht gleichkam. Die feindli- während eines feindlichen Bombenan-
chen Flugzeuge kamen in immer größe- griffs getötet.
ren Verbänden bei Tag und Nacht, so daß Mitte Januar 1945 verfügte die Schul-
eine geregelte Arbeit nicht mehr möglich behörde die Einstellung des gesamten
war.“ Unterrichts. Die dauernden Fliegeralarme
Da der hiesige Lehrer auch die Vertretung machten jede Arbeit unmöglich. Bereits
in Unkelbach übernehmen mußte, konn- frühmorgens stellten sich die Tiefflieger
ten die Oedinger Kinder auch weiter nur ein und ließen die Menschen nicht mehr
an 3 Tagen in der Woche unterrichtet zur Ruhe kommen. Zudem rückte die
werden. Aber auch an diesen 3 Tagen fan- feindliche Front immer näher.
den häufige Unterbrechungen durch Flie- Anfang März durchbrach der Feind die
geralarm statt. deutsche Westfront, für den es von nun
Der Ernst der militärischen Lage zwang ab kein Halten mehr gab. Schon am 05.
die Regierung zur Erklärung des Notstan- März waren die Amerikaner in Euskir-
des. Jeder Deutsche wurde verpflichtet, chen. Niemand hier hatte erwartet, daß
die Arbeiten durchzuführen, die im Inter- er bereits am 07. März in Oedingen ein-
esse des Volkes noch Wert besaßen. So er- zog, an diesem Tage arbeitete kein
hielten am 30. August viele Volksgenos- Mensch. Die tollsten Gerüchte wurden
sen im nördlichen Ahrkreis auch ihre Not- verbreitet. Gegen 9 Uhr hißten einige die
dienstverpflichtung des zuständigen Gau- weiße Fahne auf dem Kirchturm; es war
leiters, der sie zum Bau des Westwalls das Signal für alle Oedinger Bürger, weiße
bzw. zu seiner Verstärkung einberief. In Tücher aus ihren Fenstern zu hängen.
Oedingen war zunächst nur der Lehrer Gegen 1 Uhr erschienen eine unüberseh-
Tenelsen betroffen, zu dem sich nach ei- bare Reihe feindlicher Panzer, die von
nigen Tagen noch 4 weitere Oedinger ge- Werthhoven über die Birresdorfer Höhe
sellten. Sie wurden in einem größeren auf Remagen zu marschierten. Von Ab-
Transport des Ahrkreises zusammenge- wehr war nichts mehr zu spüren. Alle hier
stellt und in zwei Sonderzügen zur lu- waren froh, daß das Dorf nicht in das
xemburgischen Grenze gebracht, um dort Kampfgeschehen einbezogen wurde. Im
die Moselschutzstellungen auszubauen. Verlauf des Nachmittages kamen nur ei-
Nach 10 Tagen harter Arbeit wurden die nige amerikanische motorisierte Soldaten
Arbeitseinheiten im Fußmarsch und ins Dorf, denen sich hier 3 zurückgeblie-
anschließend mit einem Sonderzug nach bene deutsche Soldaten ergaben.
Malberg in der Nähe von Kyllburg ver- In den nächsten Tagen belegte ein Vor-
legt. Hier zeigten sich schon erste Auflö- kommando amerikanischer Soldaten un-
sungserscheinungen. Viele schritten zur sere Dorfschule; alle anderen Häuser, die
Selbsthilfe und desertierten heimwärts. für Einquartierungen geeignet erschie-
Nach 12 Wochen wurden auch die Oedin- nen, mußten geräumt werden. Die aus-
ger, das letzte verlorene Häufchen, offizi- gewiesenen Bewohner suchten in den
ell abgelöst und nach Hause geschickt. verbliebenen Wohnungen Unterkunft.
Der Soldat Cosmas Velten, Sohn der Vom Bentgerhof bis nach Mehlem fuhren
Witwe Josef Velten, wurde nach einem amerikanische Kampfwagen, Panzer und
Weihnachtsurlaub 1944 auf der Rückfahrt Geschütze auf und bekämpften von hier
von Oedingen zu seiner Einheit in Köln aus Ziele im Siebengebirge. Über unseren
100
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
DER ZWEITE WELTKRIEG 1939 – 1945
Ort wurde ein Ausgehverbot verhängt. auf der Johannisstraße (heute Burgs-
Nur 3 Stunden am Tage durften die Be- traße) einen Krater von etwa 10 m Tiefe
wohner ihre Häuser verlassen. Bald ge- auswarf. Die auf der linken Straßenseite
lang es dem Feind während der Kampf- befindlichen Häuser von Peter Müller, Nr.
handlungen die Remagener Ludendorff- 57, Peter Jungbluth, Nr. 58 und Heinrich
brücke über den Rhein unversehrt in Adams, Nr. 59 wurden weggefegt und die
seine Gewalt zu bringen. Trümmer zum Teil weit fortgeschleudert.
Am 17. März 1945, dem Namenstag der An der Stelle, an der die Rakete sich in die
hiesigen Pfarrpatronin „der Heiligen Ger- Erde eingrub, standen die 22jährige Ur-
trud“, detonierte nachmittags gegen sula Jungbluth mit ihrer 20jährigen
15.30 Uhr in unmittelbarer Nähe der Schwester Gertrud und dem Polen Anton
Schule ein deutsches V-2 Geschoß mit ver- Konko im Gespräch. Sie hatten gerade die
heerender Wirkung. Die Rakete wurde Straße für den kommenden Sonntag ger-
um 15.15 Uhr aus der deutschen Feuer- einigt und fanden plötzlich den Tod. Die
stellung der Waffen-SS-Werfer-Abteilung sterblichen Reste wurden am Abend im
500 bei Hellendorn/Holland, 40 km west- Straßengraben und im Garten hinter
lich von Nordhorn, abgeschossen und war Gielsdorf gefunden. Der Pole Anton
auf den vorgezogenen Divisionsgefechts- Konko lag verstümmelt im Garten von
stand der Amerikaner gerichtet, der sich Henselers.
behelfsmäßig auf der Obststreuwiese am Unter den Trümmern der eingestürzten
Wasserbehälter westlich der heutigen Häuser wurden noch 3 Tote geborgen. Es
Burgstraße eingerichtet hatte. Eine Oe- waren die 65jährige Maria und der
dinger Bürgerin hatte die Rakete als 69jährige Ehemann Josef Müller sowie
glühende Granate von etwa 1 m Länge das einjährige Söhnchen der Familie Hein-
(wirkliche Länge 14 – 16 m) vom Himmel rich Adams.
senkrecht herunter kommen sehen, die
101
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
TEIL C
CHRONIK ZUR GESCHICHTE DES ORTES OEDINGEN
VON 1945 BIS ENDE 2000
102
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1946
103
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1947
Am 19. Oktober, gegen 13 Uhr, wurde aus wurden die alten Verträge verlängert. Im
der Gertrudiskirche die etwa 500 Jahre April wurde beschlossen, die kaum noch
alte Madonnenstatue mit dem Strahlen- befahrbaren Feldwege und das herunter-
kranz, ein Produkt spätmittelalterlicher gekommene Feuerwehr-Gerätehaus in-
rheinischer Kunst, gestohlen. Der Dieb stand zu setzen.
ging dreist und offen zu Werke. Er stellte Die freiw. Feuerwehr hatte sich inzwi-
sein Fahrrad vor der Gertrudiskirche ab schen vollständig formiert und zählte be-
und ging ruhigen Schrittes in die Kirche. reits 33 aktive Mitglieder. Die Militärre-
Dort verpackte er die Statue in zwei Pa- gierung verlangte, daß der Personalum-
piersäcke und verstaute sie auf dem fang in dieser Größenordnung festzu-
Gepäckträger seines Fahrrades. Dann ver- schreiben war, andernfalls müßten Bür-
ließ er eilends den Tatort in Richtung Zül- ger für Ausfälle zwangsverpflichtet
lighoven. Einige Zeugen hatten das Ge- werden.
schehen neugierig beobachtet. Sie gaben Am 30. Mai wurde in einer Sitzung des
später zu Protokoll, daß sie angenommen Gemeinderats die erste gültige Hauptsat-
hätten, die Statue würde zu Reparatur zung nach dem Krieg erarbeitet und we-
Zwecken abgeholt. Die polizeilichen nige Tage später in Kraft gesetzt. Gleich-
Nachforschungen blieben ohne Erfolg. zeitig wurde die Jahresaufwandsentschä-
Im Herbst wurde eine allgemeine Volks- digung für den Ortsbürgermeister auf
zählung in allen 4 Besatzungszonen 1,50 RM je Ortseinwohner festgesetzt.
Deutschlands durchgeführt. Von diesem Betrag mußte er 25 % an den
Im Gemeinderat gab es einige Verände- Amtsbürgermeister von Remagen ab-
rungen. Der neu zusammengesetzte mit führen.
Johann Bungard II als Ortsbürgermeister Am 29. August feierten die Eheleute Mar-
und den Gemeinderäten Stephan Adams, garete und Anton Klevenhaus das Fest
Peter Vogels, Josef Berhausen, Franz der „Goldenen Hochzeit“. Die Jubilarin
Schneider und Peter Vilz wurden vom hatte 18 Kindern das Leben geschenkt, 16
Amtsbürgermeister Dr. Füth eingeführt davon blieben am Leben und sind trotz
und in Pflicht genommen. Dieser Ge- größter Not und Entbehrungen in ihren
meinderat hatte den ersten ordentlichen Kinder- und Jugendjahren während des 1.
Haushaltsplan für Oedingen nach dem Weltkrieges, der Inflation, der Weltwirt-
Krieg aufzustellen. Er betrug in Einnah- schaftskrise, der Notverordnungen usw.
men 13.732 RM, in Ausgaben 14.600 RM tüchtige, achtbare Bürger geworden. Die
und schloß mit einem Fehlbetrag von 868 ganze Dorfgemeinschaft feierte erstmals
RM. Es wurde außerdem ein Ortsausschuß wieder öffentlich das Jubiläum mit.
gebildet, der dem Gemeinderat in allen
wichtigen Fragen zur Seite stehen sollte. 1948
Die Gemeinde trat kooperativ dem Volks-
1947 bund „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“
Die alten Pachtverträge für die Gemein- bei und zahlte dafür einen Jahresbeitrag
deländereien „Auf der Heide“ waren ab- von 20 RM. Dieser unbedeutende Beitrag
gelaufen und sollten neu verhandelt wer- soll nur verdeutlichen, wie sparsam die
den. Nach einigen Unsicherheiten wurde Oedinger seit jeher mit ihrem Geld um-
die Auktion auf 1948 vertagt, bis dahin gingen.
104
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1948
Auf Vorschlag des neuen Amtsbürger- deckt als schwarzer Markt „Zigaretten-
meisters Firsching wurde die Herstellung währung“ kursierte.
eines Gemeindewappens in Auftrag ge- Bisher kamen die Verbraucher auf Zutei-
geben. Der Entwurf zeigte eine Krone, lungen von 800 Kalorien pro Tag, wenn es
welche an die Herrschaft Landskrone er- überhaupt noch etwas zu verteilen gab.
innern sollte, eine Glocke als Hinweis auf Ein minderwertiger Anzugstoff kostete
die drei Oedinger Gertrudisglocken und 3000 RM-, und mehr. Mit dem Stichtag
eine Christrose sowie ein Spinnrechen, die der Reform wurde die RM außer Kurs ge-
Attribute der Hl Gertrudis. setzt und durch die neue DM (Deutsche
Mark) ersetzt. Jede Person in den drei
Westzonen erhielt gegen Abgabe von 60
RM ein Kopfgeld von 60 DM; die Ausga-
be geschah in zwei Raten, 40 DM sofort
und 20 DM zwei Monate später. Die vor-
handenen Guthaben der Bürger wurden
im Verhältnis 1:10 gekürzt. Von den ver-
bleibenden 10 % wurden die Hälfte auf
ein Verfügungskonto, die übrige Hälfte
auf ein Sperrkonto überwiesen. Letztlich
verblieben von den alten Guthaben nur
6% zur Verfügung in DM. Für die Kleins-
parer bedeutete diese Währungsumstel-
lung zunächst eine unverdiente Härte.
Den Profit hatten diejenigen, die ihre Ver-
mögenswerte auf dem Schwarzmarkt er-
worben hatten. Dennoch gab die
Entwurf des Gemeindewappens vom Währungsreform der Wirtschaft einen
Heraldiker Decku/Rheinbreitbach ungeahnten Auftrieb.
(wurde aus Kostengründen abgelehnt) Schon kurze Zeit darauf wurde der Ge-
meinderat aktiv, um unter Berücksichti-
gung der neuen Finanzlage über die Be-
Das herausragende Ereignis dieses Jahres seitigung der Kriegsschäden und die
war die Währungsreform am 20.6. in den durch den Krieg vernachlässigten kom-
drei westlichen Besatzungszonen. Sie munalen Bedürfnisse zu beraten. In einer
wurde auf Anordnung der Besatzungs- Mammutsitzung wurden die Wohlfahrts-
mächte durchgeführt und war die Folge unterstützungen überprüft, die erlitte-
des totalen Staatsbankrotts, hervorgeru- nen Kriegsschäden aufgelistet und die
fen durch den erhöhten Notenumlauf Neuverpachtung der Gemeindeländerei-
nach dem II.Weltkrieg (vor 1939 = 9 Mrd. en sowie der Wegränder und Grabenbö-
RM-, 1948 = 75 Mrd. RM). Dieser Kauf- schungen diskutiert. Miteinbezogen wur-
kraftüberhang führte bei gleichzeitigem den auch mögliche Grundstücksverkäufe
Rückgang der Produktion zu einer unü- und die Abgabe eines Gemeindegrund-
bersehbaren Inflation, die infolge Preis- stückes für den Ausbau eines Sportplatzes
festsetzungen und Rationierungen ver- an den hiesigen Sportverein.
105
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1949
Ende November wurde eine neue Ge- später der Besatzung kein Mißtrauen zu
meindevertretung eingesetzt. Nach der erregen.
würdigen Verabschiedung des bisherigen
Ortsbürgermeisters Johann Bungard II 1949
(von 1910 bis 1939 und von 1945 bis 1948 Der Haushaltsplan ergab einen Fehlbe-
im Amt) durch den Amtsbürgermeister trag von 8.500,- DM, bedingt durch die
Firsching wurden die ernannten Gemein- Beseitigung der Kriegsschäden an der
deratsmitglieder Peter Vilz, Stephan Schule u. sonstigen Gebäuden sowie an
Adams, Anton Schäfer, Apollinaris Vilz III, Straßen und Wegen. Die Regierung be-
Johann Bungard II, Toni Elz und Josef Ber- willigte zum Ausgleich einen Betrag von
hausen durch Handschlag verpflichtet. 2.500,- DM, der natürlich vorn und hinten
Aus ihrer Mitte wählten sie Anton Schäfer nicht reichte.
zum Bürgermeister und Stephan Adams Die neu gebildete erste Mannschaft des
zum Beigeordneten. Sportvereins wurde in die II. Kreisklasse
aufgenommen und damit in den re-
gulären Spielbetrieb des Kreises einge-
gliedert.
Am 1. Weihnachtstag kehrte der letzte
Oedinger Kriegsgefangene, Josef Bun-
gard, Dorfstraße 16, aus Rußland heim.
Danach wurde von der Gemeinde eine
Liste der Kriegsopfer des II. Weltkrieges
erstellt.
1. Es starben für die Heimat:
a) Soldaten: Peter Vogels, Peter-Josef
Schulte, Heinrich Schmahl, Heinrich
Berhausen, Mathias Bungard, Peter
Vogels, Josef Weber, Peter Schmahl,
Cosmas Velten, Mathias Schäfer und
Johann Schmahl.
b) Zivilpersonen: Maria Müller, Josef
Anton Schäfer Müller, Wilhelm Adams, Ursula Jung-
bluth, Gertrud Jungblut, (alle am 17.3.
Aus der Zeit der Kriegs- und Nachkriegs- 1945 durch eine V-2 Rakete, die von
jahre gibt es nur wenige Dokumente über deutscher Seite auf einen in der Nähe
das kirchliche, religiöse Leben in Oedin- Oedingens gelegenen amerikanischen
gen. Nach Gesprächen mit Zeitzeugen Gefechtsstand gerichtet war).
darf jedoch vermerkt werden, daß der 2. Es blieben für immer vermißt:
Ortspfarrer Peter Winand seine Oedinger Karl Bungard, Heinrich Velten, Johan-
Schäflein nach wie vor mit Hingabe be- nes Bertram, Innozenz Vogels, Hans
treut hat. Er gab manchen Verzweifelten Weber und Franz Gielsdorf.
Trost und wertvolle Lebenshilfen. Dies ge- Insgesamt eine erschütternde Bilanz! Von
schah mehr im Stillen, um unter den 250 Ortseinwohnern mußten 22 = 9% ihr
wachsamen Augen der „Nazipartei“ und Leben hingeben.
106
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1950
107
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1952
mung in der Umgebung, mußte die Schu- men: 135 der CDU, 10 der SPD und 4 der
le im September 22 Tage geschlossen wer- FDP. 86% der Wahlberechtigten gingen
den. Gott wurde gedankt, daß in Oedin- zur Wahlurne. –
gen kein akuter Fall gegeben war. Die Aufwandsentschädigung des Orts-
bürgermeisters wurde von 350 DM auf
1952 705 DM pro Jahr erhöht.
war ein verhältnismäßig ruhiges Jahr. Der Mit Beginn der Sommerferien unternah-
Gemeinderat wurde neu gewählt im Rah- men die Schüler eine Lehrfahrt durch das
men der Gemeinde- und Kommunalwah- Ahrtal nach Cochem / Mosel. 34 Schulkin-
len in Rheinland-Pfalz und durch den der und einige Eltern beteiligten sich
Amtsbürgermeister Dr. Kemming ver- daran.
pflichtet. Anton Schäfer blieb als Orts- Beim Sportverein „Grün-Weiß“ Oedingen
bürgermeister im Amt. Weitere Gemein- ging der Vorsitz von Johann Schumacher
deratsmitglieder wurden Johann Vogels, an Heinrich Adams über. Die Fußballer
Peter Vilz, Josef Schneider, Hubert Braun, verfehlten den Aufstieg in die 1. Kreis-
Anton Moog und Heinrich Adams. klasse nur um einen Punkt.
Die Dorfschule verfiel immer mehr, die
Toiletten waren nicht mehr benutzbar. 1954
Im Juli wurde erstmals mit der Schule eine wurde die Gebührenordnung des Was-
heimatkundliche Lehrfahrt in die Eifel or- serwerkes umgearbeitet herausgegeben.
ganisiert. Die Wegstrecke führte über Sin- Die Nutzungsgebühren (Wassergeld) stie-
zig - Bad Tönnisfelden (Brohltal) – Eifel- gen leicht an und waren nicht auf den
maar Lacher See mit Rundgang durch die Verbrauch bezogen, sondern richteten
Bennediktiner – Abtei – Niedermendig – sich nach der Personenzahl, dem Viehbe-
Rheinbrücke Weißenbüren – Neuwied – stand und den Gerätschaften, die Wasser
Wiedtal bis nach Neustadt von dort auf benötigten (Kühlung usw.).
die Autobahn nach Köln – Abfahrt Sie- Im Mai feierte der Lehrer Tenelsen sein
bengebirge über den Rhein nach Hause. 25-jähriges Jubiläum im Dienste der Oe-
Für die Kinder ein neues Erlebnis, da sie dinger Schule, die er 1929 übernommen
durch Kriegs- und Nachkriegswirren noch hatte. In dieser Zeit war er auch der Diri-
nicht über ihr kleines dörfliches Umfeld gent des MGV „Cäcilia 1882“ Oedingen
hinausgekommen waren. sowie Organist der Pfarrgemeinde. Er
hatte sich große Verdienste mit seinen
1953 fortschrittlichen Lehrmethoden, auf kul-
wurde im Gemeinderat beschlossen, die turellem Gebiet und im Schulsport (Leiter
Burgstraße mit einer Wasserleitung und der Schulsportfeste in der Gesamtstadt
Wegeausbesserung zu versorgen. Die Remagen) erworben.
Kreissparkasse bewilligte einen Kredit in Erneuter Führungswechsel beim Sport-
Höhe von 3.000 DM. Die Erdarbeiten verein: Heinrich Breuer löste Heinrich
mußten im Hand- und Spanndienst gelei- Adams ab.
stet werden. Jeder Familie wurde ein Ar- Am 14.10. (im Marienjahr) führte der Bi-
beitsdienst von 8 Stunden auferlegt. schof von Trier persönlich die anstehende
Im September wurde der Bundestag neu Firmung in der Oedinger Pfarrkirche
gewählt. Die Oedinger gaben ihre Stim- durch. Für den kleinen Ort ein Jahrhun-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1955
1956
Im Gemeinderat wurde einstimmig be-
schlossen, ein Ehrendenkmal zum Geden-
ken an die Toten beider Weltkriege (1914-
18/1939-45) zu errichten. Es wurden Ko- Schadenfeuer Anwesen Berends,
stenvoranschläge in Auftrag gegeben. 4.1.1956
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1957
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1960
belief sich auf etwa 80.000,- DM. Für da- Die Grundgedanken der Planung und er-
malige Verhältnisse viel Geld. warteten Kosten für den Bau einer neuen
Beim Graben wurde im Garten des Schule waren Hauptthemen der nächsten
Bäckermeisters Breuer der Zündring der Gemeinderatssitzung.
im März 1945 in Oedingen detonierten V- Pfingstsamstag feierten die Eheleute Vo-
2 Rakete gefunden. gels das Fest der Goldenen Hochzeit.
Die inzwischen gut gegliederte „Freiwilli-
ge Feuerwehr“ wurde von Schmiedemei-
ster Stefan Sonntag als Wehrführer über-
nommen. Ein schweres Erbe, da die Gerä-
teausstattung noch zu wünschen übrig
ließ.
In langer, mühseliger Kleinarbeit wurde
die Renovierung der historischen Kapelle
(Kriegs-schäden und Sicherung der alten
Fresken), erbaut um 1200 mit finanzieller
Hilfe des Sponsors, H.J. Abs, Vorstand der
Deutschen Bank, vorläufig abgeschlossen.
Die Kommunalwahlen zum Gemeinderat
erbrachten heuer folgende Ergebnisse:
Wählergruppe Anton Elz 91 Stimmen und
Wählergruppe Schmahl 38 Stimmen. Da-
mals gehörten zum Gemeinderat: Als
Ortsbürgermeister Anton Elz, Peter Vilz,
Gerhard Schmahl, Heinrich Krahforst, Kle-
mens Weber, Hans Manikowski und Josef
Schadenfeuer Weber Moog.
1961
1960 Die Finanzierung für den Schulneubau
Die neu gebaute Wasserquelle im Bereich war weitgehend gesichert. Die Baupla-
des Wasserschutzgebietes nahe dem nung wurde beim Architekten Diehl, Re-
Adam’schen Gehöft und die renovierte magen in Auftrag gegeben. Die Bezirks-
bzw. erweiterte Wasserleitung wurden regierung Koblenz empfahl der Gemein-
im Mai in Betrieb genommen. Die Bauko- de, das alte Schulhaus Wachtberg- / Ecke
sten brachten die Gemeinde in erhebliche Burgstraße zu verkaufen und den Erlös
Schwierigkeiten, da die veranlagten zur Mitfinanzierung des Schulneubaues
Haushaltsmittel weit überschritten wur- einzusetzen.
den. Neue Einnahmequellen: Umlagen Der Grunderwerb konnte auf dem
und Installationen von Wasseruhren in Tauschwege abgeschlossen werden. Ge-
jedem Haushalt, um die Gebühren nach meinsam mit der Bezirksregierung wurde
dem Wasserverbrauch zu berechnen. Bis- die Finanzierung wie folgt aufgeteilt: Das
her zahlten die Bürger nur eine geringe Land zahlte einen verlangten Zuschuß
Pauschale. von 100.000 DM, der Kreis beteiligte sich
111
ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1962
mit 10.000 DM, der Rest wurde mit dem Dorfstraße, Befestigung der Straße nach
Verkaufserlös der alten Schule verrech- Züllighoven, sowie die Errichtung einer
net. Im Vorgriff wurde schon die zu er- Straßenbeleuchtung, der Schulneubau
wartende Miete des Lehrers einkalkuliert. und eine beabsichtigte Industrieansied-
Im November war die nächste Bundes- lung.
tagswahl. Die Parteien er-hielten in Oe- Alle Vorhaben sollten noch in diesem Jahr
dingen folgende Stimmen: CDU 151, SPD beginnen. Stirnrunzeln bei Büchler. Er
11, FDP 12. sagte nur: „mal sehen!“.
In diesem Jahr machte die Schule ihren Zu Beginn des Jahres wurde Josef Dern-
Heimatbildungsausflug nach Köln; Höhe- bach zum neuen Vorsitzenden des MGV
punkte waren die Besichtigung des „Cäcilia 1882“ Oedingen gewählt. Er trat
Domes, der alten Ausgrabungen aus der die Nachfolge von Stefan Adams an.
Römerzeit sowie ein Rundgang durch den Am 29. Juni starb der Gemeindepfarrer
Zoo. Josef Rosen im 63. Lebensjahr. Nur 4 Jahre
Schon wieder ein Wechsel im Vorsitz des waren ihm als Seelsorger in Oedingen
Sportvereins. H. Simons löste Heinrich vergönnt. Einer Aufgabe, der er sich trotz
Breuer ab. Die erste, größere Aufgabe schwerer Krankheit aufopfernd gestellt
war, den Sportplatz in einen bespielbaren hat.
Zustand zu versetzen. Das Unternehmen Die Seelsorge übernahmen vorüberge-
wurde in Eigenleistung durchgeführt. hend Patres vom Apollinarisberg.
Mitte dieses Jahres sorgten Schuljungen Ende des Jahres wurde mit Bestätigung
für helle Aufregung. Sie fanden im des Bischofs von Trier der Pater Bentivoli-
Mehlemer Bach (Landesgrenze Nord- us Marxen als Pfarrer in Oedingen einge-
rhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz) 300 m setzt. Dieser vitale Mönch sollte sich ein _
vom Nordrand Oedingens entfernt eine 5 jahrhundertlang als Glücksfall für unsere
kg Brandbombe aus dem II. Weltkrieg, die Pfarrgemeinde erweisen.
einer von ihnen seelenruhig ca. 200 m Die Gemeinde, inzwischen von Bauwilli-
weiter zum Züllighovener Weg (heute gen umlagert, gab bei der Kreisverwal-
Gertrudisweg) trug und dort ablegte, tung einen Flächennutzungsplan in Auf-
ohne sich der Lebensgefahr bewußt zu trag.
sein. Erst hinzukommende Schüler alar-
mierten den Lehrer, der auf dem kommu- 1963
nalen Dienstweg die Entschärfung der Das alte Backhaus („Backes“) wurde in Ei-
Bombe durch Feuerwerker der Bundes- genleistung der Freiwilligen Feuerwehr
wehr veranlaßte. für die Unterstellung der Feuerwehr-
Gerätschaften hergerichtet.
1962 Am 19. Mai wurde der vom Kreisbauamt
Amtsbürgermeister Kemming (zuständig neu erarbeitete Flächennutzungsplan für
für Remagen Land) ging in den Ruhe- Oedingen ausgelegt.
stand. Sein Nachfolger im Amt wurde Beim Straßen- und Wegeausbau sowie für
Josef Büchler. Mit seiner Einführung in die Straßenbeleuchtung, Kanalisation
Oedingen durch Bürgermeister Elz wur- und Wasserleitungsbau wurden alle an-
den Büchler die Probleme der Gemeinde liegenden Grundeigentümer prozentual
vorgetragen, nämlich: der Ausbau der nach ihrem Grund-besitz an den Gesamt-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1964
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1965
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1967
den Kriegs- und Witterungsschäden, das aus unserer Region überbrachten Glück-
Turmdach, das Dach über dem Kirchen- wünsche und beteiligten sich mit Ge-
schiff, der brüchige Boden des Altarrau- sangbeiträgen am Festkommers. Für
mes, die Buntglasfenster sowie der ge- 40jährige Mitgliedschaft wurden geehrt
samte Innenputz des Kirchenschiffes. und mit der goldenen Ehrennadel des
Das Wasserwerk am nördlichen Ortsrand Sängerbundes Rheinland-Pfalz ausge-
bekam 2 neue Pumpen, um die Wasser- zeichnet: Stefan Adams, Peter Bachem,
versorgung auch nach einem möglichen Stefan Bungard, Willi Schmahl und Josef-
Ausfall der Wasserdruckpumpe sicherzu- Hubert Vilz. Die ganze Gemeinde Oedin-
stellen. Das gemeindeeigene Werk arbei- gen mit Gästen aus der näheren Umge-
tete bereits mit fast ausgeglichenem bung feierte mit.
Haushalt. Die Kirche bekam eine kleine Orgel, die
gebraucht erworben wurde. Sie löste das
altersschwache Harmonium ab.
1967 Der Sportverein, mit Schwerpunkt Fußball,
Am 27. Oktober wurde die neue katholi- fusionierte mit dem eigenständigen Tisch-
sche Volksschule ihrer Bestimmung über- tennisverein. Man versprach sich dadurch
geben. Sie war der letzte einklassige Neu- finanzielle Vorteile für beide Vereine.
bau in Rheinland-Pfalz, und wurde zum
Schmuckstück des Ortes dank der guten
Planung des Remagener Architekten 1968
Heinz Diel. Ein außergewöhnlicher Frühling, der
Eine mit großen Fenstern ausgebaute sprichwörtlich über „Nacht mit Macht“
helle Schulklasse, eine geräumige Pau- kam, beglückte die Oedinger. In der er-
senhalle mit modernen Toiletten und sten Aprilwoche zeigte sich bereits ein
Waschanlagen sowie ein großer Schulhof sommerliches Wetter mit Temperaturen
waren das Kernstück des Neubaues. Da- von über 30 Grad im Schatten.
neben wurde das Lehrerhaus mit moder- An den Bundesjugendspielen im Rema-
nen Wohnräumen erbaut. gener Stadion „Goldene Meile“ nahmen
Durch den hohen Schuldendienst für die die Oedinger Schüler im Rahmen von 700
Schule, blieb der Gemeinde kaum Spiel- Kindern der Volksschulen des Amtsbe-
raum für andere dringend notwendige zirks Remagen teil. 10 Oedinger Jungen
Maßnahmen im Ort. Sie mußte für den und Mädchen plazierten sich in verschie-
Neubau ein Darlehen von 89.000,- DM denen Disziplinen auf den Rängen eins
aufnehmen, da ein Gesamtbetrag von bis vier. Ein beachtliches Ergebnis.
253.000,- DM veranschlagt wurde. Das Das Feuerwehrfest des Amtes Remagen
Land gab einen Zuschuß von 150.000,- wurde wieder in Oedingen durchgeführt.
DM, der Kreis weitere 10.000,- DM. Der Eine auf 30 m ausfahrbare vollautomati-
Restbetrag von 4.000,- DM wurde aus sche Steigleiter der Bonner Berufsfeuer-
Rücklagen und dem ordentlichen Haus- wehr erregte die Aufmerksamkeit der vie-
halt der Gemeinde finanziert. len Gäste. Der Amtsbürgermeister Büch-
Der Männergesangverein „Cäcilia 1882“ ler ging als erster in die Luft. Dann wurde
Oedingen feierte in diesem Jahr sein bei einer Schauübung die Einheit Oedin-
85jähriges Bestehen. 10 Gesangvereine gen besonders von der Kreisfeuerwehr-
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1970
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1974
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1975
die Kanalisation, die neue Straßenbe- Mitte Januar veranstaltete die FF-Oedin-
leuchtung, die Sicherung der Wasserver- gen zum zwölften Mal ihre traditionelle
sorgung, der Bau des neuen Schulgebäu- Karnevalssitzung im neu renovierten Saal
des, die Aufstellung des Ehrenmals für die Vilz. Herausragend der Vortrag der Vet-
Kriegsopfer und ein pausenloser Einsatz tern Vilz als „Knoll und Knöllchen“ neben
für die beispiellose Entwicklung des vielen anderen jecken Beiträgen.
Ortes. Nach zahlreichen Einsprüchen und er-
Zu seinem Nachfolger wurde Klemens neuten Zusagen wurde die Erweiterung
Weber gewählt, der schon einige Jahre der Oedinger Mülldeponie beschlossen.
dem Ortsbeirat angehörte. Am 17.3. jährte sich zum 30. Mal der
schwarze Tag von Oedingen kurz vor Be-
Auf Anregung des Ortsbeirates wurde endigung des II. Weltkrieges. Eine V2 –
der Ausschuß für Heimat- Kultur- und Rakete detonierte am Westrand unseres
Brauchtums-pflege gegründet. Er setzte Ortes (heute Burgstraße) und richtete
sich zusammen aus Vertretern der örtli- enormen Schaden an (6 Todesopfer, viele
chen Institutionen und Vereine. Den Vor- Verletzte und Totalschäden an Gebäu-
sitz übernahm Josef Dernbach. den). Wie bereits berichtet, sollte die Ra-
Die ständig zunehmende Einwohnerzahl kete einen vorgeschobenen amerikani-
brachte auch eine Mehrzahl an Schülern schen Divisionsgefechtsstand am Orts-
in die Dorfschule. So mußten von nun an rand von Oedingen treffen und hatte die-
auch die Schüler der 3. und 4. Klasse die sen etwa um 200 m verfehlt.
Schule in Remagen besuchen. Sie pendel- Der Ortsausschuß für Kultur- und Brauch-
ten im Schulbusverkehr. tumspflege beantragte erneut eine
In Gemeinschaftsarbeit wurde der reno- Mehrzweckhalle. Kurz darauf wurde für
vierungsbedürftige Saal Vilz neu gestal- die spezielle Sonderanforderung die Hal-
tet, so daß von nun ab die geselligen Ver- lengemeinschaft wieder aktiv; ihr erster
anstaltungen hier stattfinden konnten. Vorsitzender wurde der Ortsvorsteher
Klemens Weber.
Im Juni wurde das termingemäß in über-
1975 wiegender Eigenleistung der Wehrmän-
Das Jahr wurde mit einem Pfarrfest im ner erstellte Feuerwehr-Gerätehaus ein-
neu renovierten Saal Vilz eingeleitet. Ein geweiht.
Familienfest mit vielen interessanten Dar- Auch der Sportverein hatte sich ein
bietungen und Überraschungen. zweckmäßiges Umkleidehaus nach dem
Oedingen hatte erneut Probleme mit der Umbau des alten „Dorfbackes“ errichtet,
Wasserverteilung, mit der die höher gele- das vorher der FF als behälfsmäßiges
genen Ortsteile nicht ausreichend ver- Gerätehaus diente.
sorgt wurden. Ein stärkeres Druckpum- Mit dem sauerländischen Oedingen (Kreis
penwerk sollte zunächst Abhilfe schaffen. Olpe) wurde eine Partnerschaft beschlos-
Beim Volksentscheid in Oedingen für den sen., die in gegenseitigen Besuchen bei-
Anschluß an Nordrhein-Westfalen oder der Orte zünftig gefeiert wurde.
den Verbleib bei Rheinland-Pfalz votier- Im Oktober hoher Staatsbesuch in unse-
ten die hiesigen Bürger für die bisherige rem schön gelegenen Höhenort. Diesmal
gewachsene Zugehörigkeit. gab sich der Innenminister Heinz Schwarz
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1976
die Ehre. Er wollte sich über die beispiel- Nach dem Beschluß der Bezirksregierung
lose, mit staatlichen Mitteln geförderte am 1.8.1974 wurde in diesem Jahr die
Ortsentwicklung informieren. Grundschule Oedingen aufgelöst und in
Zum Ende des Jahres trat Rudi Güttes, der die Hauptschule Remagen eingegliedert.
langjährige Wehrführer der FF-Oedingen Bisher wurden nur noch die 1. und 2.
zurück. Als Nachfolger wurde Rainer Vilz Grundklasse hier unterrichtet. Für den
gewählt. Pendelverkehr der Schüler nach Remagen
wurde ein zweiter Schulbus eingesetzt.
Am 22. Mai wurde das Oedinger Neu-
1976 baugebiet „Zwischen den Wiesen“ vom
In der Ortsbeiratssitzung zu Beginn des stellvertretenden Ministerpräsidenten
Jahres wurde als vordringliche Aufgabe Rh-Pfalz, Otto Meyer, zugl. Vorsitzender
der Bau einer Mehrzweckhalle beschlos- der Landessiedlungs GmbH, unter Anteil-
sen. Man erhoffte sich finanzielle Unter- nahme der meisten Ortseinwohner seiner
stützung von der Landesregierung. Bestimmung übergeben. Über die Auf-
Im Februar stellte sich der Oedinger Bür- bauzeit erschien in der Rheinzeitung ein
ger, Dr. Heller, als Kandidat der Landesli- umfassender Bericht.
ste der CDU für die Bundestagswahl vor. Die CDU Ortsgruppe besuchte mit 100
Auf der Jahreshauptversammlung des Teilnehmern in 2 Bussen das Zonenrand-
Sportvereins wurde Herbert Bungard für gebiet im Kreis Fulda und an dem Hessi-
weitere zwei Jahre in seinem Amt als Vor- schen-Thüringer Grenzabschnitt.
sitzender bestätigt. Die Bemühungen um den Bau der Mehr-
Die Karnevalsveranstaltung der FF-Oe- zweckhalle beherrschten die Oedinger
dingen im Saal Vilz wurde wieder ein voll- Gemüter immer mehr. Es bildeten sich be-
er Erfolg. reits zwei Lager unter den Bürgern, wenn
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1977
es im Ort um den Bau der Halle ging. In Bürgermeisters mit Schwerpunkt der
kurzer Zeit wurden 11 Standorte in Erwä- schlechten Finanzlage der Gesamtstadt
gung gezogen, die alle in ständigen Dis- konnten die Wogen geglättet werden.
kussionen und Einsprüchen wieder verris- Z.B.: brachten die Oedinger nur 1,47 %
sen wurden. vom Gesamtsteueraufkommen bei einem
Im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll Einwohneranteil von 4,98 % auf. Die Dis-
schöner werden“ erreichte Oedingen in kussionen drehten sich vor allem um die
der Kreiswertung den 18. Platz und in der Kanalisation und den Bau einer Mehr-
Hauptklasse den 5. Platz. zweckhalle, die nach vielen gescheiterten
Im August feierte der allseits verehrte Standortfragen nunmehr am Rande des
Pater Bentivolius Marxen, seit 1962 Orts- Sportplatzes gebaut werden sollte. Für
pfarrer in Oedingen, sein 40-jähriges Prie- Kürten war mit dieser Forderung die
sterjubiläum. Halle aus Rechts- und Kosten-gründen ge-
Zur selben Zeit feierte auch der Sportver- storben.
ein sein 30-jähriges Jubiläum mit einer Zu Ostern wurde im Einverständnis mit
gut gelungenen Sportwoche. der katholischen Kirche erstmals eine
Im Oktober veranstaltete die CDU eine evangelische Konfirmation in der St. Ger-
Wahlpartie mit prominenten Gästen im trudiskirche durchgeführt. Schon seit
Saal Vilz. Dr. Heller konnte den Staatsmi- mehreren Jahren stellte die katholische
nister Johann-Wilhelm Gaddun, sowie Pfarrgemeinde den evangelischen Gläu-
den Landrat Dr. Stollenberg, den Staats- bigen, die 1956 nur mit zwei Personen
sekretär Dr. Herzog und die Olympiasie- präsent waren und 1977 schon 221 Bürger
gerin Jutta Heine begrüßen. zählten, ihr Gotteshaus zu regelmäßigen
Gottes-diensten zur Verfügung. Die Evan-
gelischen bedankten sich mit namhaften
1977 Spenden für die Restaurierung der Orts-
Der zweite Tag im neuen Jahr begann mit kirche.
der traditionellen Altenfeier für Senioren Der Sportverein, bisher der Bescheiden-
über 60 Jahre. Mit Gedicht-, Theater- und ste, erhob nun auch Ansprüche. Er bean-
Puppenspielaufführungen sowie Lied- tragte offiziell den Bau eines neuen Ra-
Vorträgen bei Kaffee und Kuchen wurde senplatzes für seine Fußballveranstaltun-
der Nachmittag ein vergnügliches Erleb- gen. Er war auch bereit, Eigen-leistungen
nis. in machbarer Höhe zu erbringen.
Ende des Monats Januar hatte der Stadt- Eine Gruppe von 50 Oedingern besuchte
bürgermeister Kürten zu einer Bürgeran- anläßlich des 30-jährigen Jubiläums unse-
hörung in der Gaststätte „Alt-Oedingen“ res Landes „Rheinland-Pfalz“ den Mini-
eingeladen. Ungeduld der Neubürger sterpräsidenten Dr. Bernhard Vogel und
und das Gefühl der Benach-teiligung un- wurde von diesem herzlich willkommen
seres Ortsteiles gegenüber den anderen geheißen.
in der Gesamtstadt Remagen führten zu Im Juli wurde der Partnerschaftsvertrag
unberechtigten Emotionen, die erstmals mit dem Lennedorf Oedingen besiegelt.
auch innenpolitische Spannungen in der Der September war dem MGV „Cäcilia
allgemein friedlichen Ge-meinde auslö- 1882“ Oedingen vorbehalten, der sein 95-
sten. Nach dem sachlichen Vortrag des jähriges Jubiläum mit dem ganzen Dorf
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Beelke gewählt. Dieser Ausschuß bestand bach zu kostspielig, wurde mit der Nach-
bereits seit 1974, zerfiel dann aber in sich bar-Verbandsgemeinde Wachtberg Ver-
mangels klarer Aufgabenstellung. bindung aufgenommen, die ein Abwas-
Im September kamen die Oedinger aus serkanalsystem mit Kläranlagen von
dem Sauerland zum Freundschaftstreffen Werthhoven über Züllighoven – Niederb-
in unseren Ort. Mit Veranstaltungen aller achem in den Rhein in Planung hatten. In
Art: Platzkonzert, Verlosungen, Luftbal- dieses System konnte Oedingen bequem
lon-Starts und Kinder-wettspielen wurde einbezogen werden. Remagen und
das Treffen ein Erfolg. Wachtberg gründeten daher einen
Einen Rückschlag erlebte der Ortsbeirat Zweckverband, der von dem Oedinger
mit der Ablehnung der beantragten Ge- Günter Johnke, Mitglied des Stadtrates
schwin-digkeits-begrenzung. Remagen, gesamt geleitet wurde. Schon
Der Oedinger Bürger Johann Vogels er- im Frühjahr wurden die Arbeiten in An-
hielt aus der Hand des Landrates Dr. Egon griff genommen, die sich über mehrere
Plümer das Bundesverdienstkreuz für be- Jahre hinzogen.
sondere Verdienste im kommunalen Be-
reich und den verantwortlichen selbstlo-
sen Tätigkeiten in den Vereinen und der
Pfarrgemeinde.
Die unterbrochenen Baumaßnahmen am
Sportplatz konnten nach über einem Jahr
wieder zügig fortgesetzt werden.
1981
Durch das schnelle Anwachsen der Ein-
wohnerzahl Oedingens wurde die Was-
ser-ver-sorgung erneut zum Problem. Die
bisherigen Zwischenlösungen mit dem
Zukauf von Fremd-wasser reichten nicht
mehr aus. Mit einem Vorgriff auf die
künftige Wasserversorgung wurde Oe-
dingen an das Verbandssystem Ost ange-
schlossen, zusammen mit einigen Graf-
schafts-gemeinden. Dies erforderte eine
neue Versorgungsleitung über Kirchdaun
- Birresdorf -Oedingen. Das Trinkwasser
käme dann aus Bad Neuenahr. Der Ko-
stenvoranschlag wurde mit 1,6 Millionen Erster Spatenstich von Günter Johnke
DM beziffert. Schon im Mai sollte die Be-
triebsbereitschaft hergestellt sein. Der Sportplatzneubau ging zügig weiter,
Ein weit größeres Problem war die Ab- nachdem die stellvertretende Vorsitzende
wasserentsorgung. Wegen der Höhenla- des Sport-vereins, Giesela Wißkirchen,
ge unseres Ortes nach Remagen Unkel- und das Mitglied des Kreistages, der Oe-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1982
dinger Dr. Siegmund Heller, sich uner- scheidend für die Platzierung war die in-
müdlich höheren Ortes für den Fortgang dividuelle Bauweise mit durchwachsener
der Baumaßnahmen eingesetzt hatten. Begrünung, die das Leben in unserem Ort
Der Kirchturm der Gertrudiskirche war trotz „Mülldeponie“ noch wohnlich
endlich restauriert, nun konnte der II. machte.
Bauabschnitt in Angriff genommen wer-
den.
Das Gerangel um die Mehrzweckhalle
wurde im Ortsbeirat sowie in den Ver-
einsvorständen ohne brauchbare Lösun-
gen fortgesetzt.
Der Bebauungsplan „Ortsmitte Oedin-
gen“ sowie für die Friedhofserweiterung
wurde von der Stadt freigegeben.
Der Sportverein „Grün-Weiß“ Oedingen
rief am 1. Mai auf zum ersten „Trimm –
Trab ins Grüne“ und hatte damit einen
ungeahnten Erfolg. 80 Teilnehmer, Kin-
der, Heranwachsende, aktive Jahrgänge
und Senioren (weiblich und männlich)
nahmen an der Veranstaltung teil. Die
Laufstrecken wurden auf einem Rundkurs
für die verschiedenen Jahrgänge zwi-
schen 3000 m und 8000 m abgesteckt.
Alle Teilnehmer erreichten ihre Ziele und
erhielten zur Erinnerung eine „Trimmpla-
kette“.
Im Mai diesen Jahres wurde dem Ortsbei- Turm nach Sanierung, I. Baustufe
rat verbindlich mitgeteilt, daß die Müll-
deponie nicht erweitert wird, da sie noch
über eine Aufnahmekapazität für die 1982
nächsten 5 Jahre verfügte. Die SPD gründete im Januar einen eige-
Im November konnte die Neugestaltung nen Ortsverein. Bisher wurden die Partei-
des Friedhofes abgeschlossen werden. mit-glieder vom Ortsverein Oberwinter
Dank Fried-hofs-ausschuß unter der Regie mitbetreut. Als Vorsitzender wurde Ger-
von Josef Dernbach und vieler freiwilliger hard Wolf gewählt.
Helfer erhielt die vernachlässigte Anlage Ein geplantes Wartehäuschen an der Bus-
ein würdiges Aussehen. haltestelle vor der Kirche wurde zum
Beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schö- Zankapfel zwischen der Stadt Remagen
ner werden“ erreichte der Ortsteil Oedin- und dem Ortsbeirat Oedingen sowie dem
gen unter 39 teilnehmenden Gemeinden Ortspfarrer Bentivolius. Es wurde auf
den 9. Platz. Ein beachtlicher Platz, da ja lange Sicht keine Einigung erzielt.
das Oedinger Umfeld durch die Müllde- Beim Sportplatzneubau gab es Verzöge-
ponie teilweise verschandelt war. Ent- rungen. Die Stadt konnte Zusagen für den
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1983
Ausbau nicht einhalten, so daß ein Privat- Im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner
unternehmen mit den notwendigen Ma- werden“ errang Oedingen den 7. Platz
schinen in die Bresche springen mußte. unter 43 Teilnehmern.
Pater Bentivolius, der neben der Pfarrei Die Landes- Lehr- und Versuchsanstalt im
Oedingen seit 1968 auch die Pfarrei Un- Kreis Ahrweiler veranstaltete im Septem-
kelbach ver-waltete, gab aus Altersgrün- ber in Oedingen einen Tag der Offenen
den die Verpflichtung ab und wollte sich Tür im Bauernhof des Ortsvorstehers Kle-
nur noch voll und ganz unserer Gemein- mens Weber. Zahlreiche Besucher aus
de widmen. Stadt und Land der Region besuchten den
Höhepunkt im Jahresablauf unseres Dor- Hof, der mit Schautafeln, Vor-trägen, offe-
fes war heuer die 100-jährige Jubiläums- nen Stallungen, den Gästen ein eindrucks-
feier des Männergesangvereins „Cäcilia volles Bild über das ländliche Leben ver-
1882“ Oedingen. Vorab nahm der Vorsit- mittelte. Offene Höfe in Nachbarorten er-
zende Josef Dernbach im „Pfalzbau“ in gänzten mit bestimmten Schwerpunkten
Ludwigshafen unter weiteren 24 Gesang- die hoch-in-teres-santen Darbietungen.
vereinen vom Rheinland-Pfälzischen Kul- Der Ortsbeirat befaßte sich mit dem Bau
tusminister die Zelterplakette entgegen. einer Grillhütte am Nordrand des alten
Diese Plakette wurde nur an Gesang-ver- Sportplatzes.
eine vergeben, die lückenlos urkundlich Der Abwasser-Zweckverband der Ver-
ihre Geschichte nachweisen konnten. Die bandsgemeinde Wachtberg mit Remagen
Antrags-dokumente trug in mühevoller war inzwischen sehr aktiv und begann
Kleinarbeit der Chronist Karl Beelke zu- mit dem Bau der Kläranlage Züllighoven.
sammen. Die Feierlichkeiten begannen Diese Anlage klärt das Abwasser aus
dann mit der Enthüllung des Gedenkstei- Werthhoven, Oedingen und Züllighoven
nes zur Erinnerung an den Vereins-grün- und ist beispielhaft für die über-lappende
der, Pfarrer Paul Wolber. Sie wurden 3 Zusammenarbeit im grenznahen Bereich.
Tage lang mit Gesangwettbewerben in Am 12. Dezember wurde im Dorfgemein-
einem großen Festzelt fortgesetzt unter schaftshaus Oedingen unter Feder-
Teilnahme aller bedeutenden Vereine un- führung des Ausschusses für Kultur-
serer Region, Resümee: Ein Jahrhunderter- Brauchtums- und Heimatpflege ein Foto-
lebnis. wettbewerb durchgeführt. Das Motto
lautete „Wir Oedinger in unserer ländli-
chen Umgebung“. In den rund 250 aus-
ge-stellten Aufnahmen wurde das Leben
und Treiben im Dorf und seinem Umfeld
bild-doku-mentarisch dargestellt. Die Re-
sonanz war überraschend erfreulich.
Über 100 Besucher er-lebten ihr Dorf in
den vielen Fotos aufs Neue.
1983
Die Jahreshauptversammlung des SV
Josef Dernbach „Grün-Weiß“ Oedingen stand ganz im
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Die gemeinsame Kläranlage für Werth- trudiskirche. Es beteiligten sich die Kin-
hoven, Züllighoven, und Oedingen wurde der-Instrumental-Gruppe unter Leitung
am 1. September ihrer Bestimmung über- von Renate Nikodemus, der Frauenkir-
geben. chenchor (Ltg. Hajo Braun) und der MGV
In der Sonderklasse konnte Oedingen „Cäcilia 1882“ (Ltg. Willibrod Schmitt).
beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schö- Die Presse berichtete enthusiastisch über
ner werden 1984“ unter 53 Teilnehmern die herausragenden Leistungen der Mu-
den 7. Platz behaupten. Es gab eine Prä- sizierenden und Sänger.
mie von 500,- DM.
In der Ortsbeiratssitzung am 10. August
wurden die neugewählten Mitglieder des 1985
Beirates durch den Bürgermeister Hans- Der Oedinger Ortsbeirat in Zusammenar-
Peter Kürten verpflichtet. Namentlich: beit mit dem örtlichen Kulturausschuß
Ortsvorsteher Klemens Weber, Stellver- riefen zu Beginn des Jahres zu einer
treter Hans Bungard, Karin Eregger, Heinz Baumspenden-Aktion auf. Eine Haus-
Heuser, Toni Hillen, Hans Kossin, Herbert sammlung wurde im März angekündigt.
Stolz, und Gerhard Wolff. Gesammelt wurden dann 4.500,- DM, die
Das Dorfgemeinschaftshaus erhielt einen für den Kauf von Bäumen zur Verfügung
neuen Außenanstrich. In Eigenleistung standen. In einer Pflanzaktion setzten die
unter Leitung von Josef Dernbach und Spender ihre Bäume mit Hilfe der Stadt-
Robert Schmitt beteiligten sich mehrere gärtner an die vorgesehenen Standorte.
Bürger an den Arbeiten. Zum Abschluß gab es eine feuchtfröhli-
Die „Alten Herren“ des Sportvereins che, gesellige Veranstaltung.
Grün-Weiß Oedingen folgten einer Einla- Unser Mitbürger, Herr Anton Elz, Orts-
dung nach Berlin auf Initiative des 2. Vor- bürgermeister von 1969 bis 1974, starb
sitzenden des SV Hans Kossin. Höhepunkt am 20. März im 76ten Lebensjahr nach
in einem abwechslungsreichen Pro- geduldig ertragenem schweren Leiden.
gramm war ein Freundschaftsspiel unse- Der ganze Ort erwies ihm die letzte Ehre.
rer „Alten Herren“ gegen die Sportge- Unser Ortspfarrer, der Franziskanerpater
meinschaft der Verwaltung des Deut- Bentivolius (Heinrich) Marxen, hatte in
schen Bundestages, das unsere Spieler mit diesem Jahr gleich drei Jubiläen. Am 30.
4 : 1 für sich entschieden. Juli war er 25 Jahre Priester in Oedingen,
Im November dieses Jahres feierte die am 9. August waren 50 Jahre seit seiner
Pfarrbücherei ihr 60jähriges Bestehen. Priesterweihe vergangen, und am 27. Ok-
Guido Scheffler und Sigrid Heller war es tober vollendete er sein 75. Lebensjahr.
zu danken, das in Jahresfrist die Biblio- An diesem Tag wurden alle drei Jubiläen
thek nach modernen Erkennt-nissen neu unter Teilnahme vieler Gemeindemitglie-
aufgebaut wurde und sie der Öffentlich- der in seiner Ordensgemeinschaft auf
keit wieder zugänglich gemacht werden dem Apollonarisberg Remagen gefeiert.
konnte. Der Bestand hatte sich von an- Die Oedinger Deponie, lange Zeit Anlaß
fänglich 270 Bänden auf 800 erhöht. zu Beanstandungen seitens der Ortsein-
Die katholische Pfarrfamilie veranstaltete wohner (Gestank, rasender Zubringerver-
anläßlich der Weihe ihrer neuen Orgel ein kehr usw.), wurde inzwischen so gut sa-
groß-artiges Adventskonzert in der Ger- niert, daß sie nach einer Untersuchung
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1986
durch ein Freiburger Institut mit „Gut“ Rheinland-Pfalz für besondere Verdien-
bewertet wurde und den gängigen Vor- ste um die Bürgerschaft.
schriften entsprach. Oedinger Jugendliche diskutierten mit
Im Juni feierte die FF – Einheit Oedingen den hiesigen Mandatsträgern über Mög-
ihr 50jähriges Bestehen mit Gastwehren, lichkeiten der Freizeitgestaltung und ver-
Umzug durch den Ort, Schauübungen, fügbare Räumlichkeiten. Die Politiker
Tanz und Geselligkeit. In einer Festschrift sagten Unterstützung der Aktivitäten, z.
wurde die mühselige Entwicklung, vor- B. des Junggesellenvereins, der kath.
dergründig im materiellen Bereich, of- Pfarrjugend, der Sportjugend u.s.w. zu.
fengelegt. Anfänglich nur mit ein-fachen In der Adventszeit wurde der Pfarrge-
Sprossenleitern und Ledereimern ausge- meinde-Bazar im Dorfgemeinschaftshaus
stattet, verfügte man nun über ein mo- veranstaltet, der diesmal hervorragend
dernes Gebäude und eine TS 8/8 kom- organisiert war und einen guten Ver-
plette Ausrüstung mit Arbeitsanzügen kaufserlös erbrachte. Das Geld wurde für
und 300 m Schlauch-material sowie den die Renovierung der Gertrudiskirche be-
notwendigen Einsatzgeräten. reitgestellt.
Unter Leitung von Landrat Dr. Plümer be-
reisten im Juli Kommunalpolitiker die
Verkehrswege im Kreis, u.a. auch in Oe- 1986
dingen. Hier ging es hauptsächlich um die Mitte Januar hielt der MGV „Cäcilia 1882“
südliche Um-gehungs-straße Oedingens. Oedingen seine Jahreshauptversamm-
Es lagen verschiedene Planungen vor, die lung in der Gaststätte Breuer ab. Schrift-
nun nochmals vom Straßenbauamt Co- führer Siegfried Schmidt berichtete über
chem überarbeitet werden sollten. ein lebhaftes Vereinsjahr, das neben den
Der Sportverein Oedingen wurde im Au- regelmäßigen Chorproben 21 Auftritte
gust mit der Austragung der Stadtmei- zu verzeichnen hatte (Familien- und Ver-
sterschaften im Fußball beauftragt. Es einsjubiläen, Sängerfeste bei auswärtigen
nahmen acht Mannschaften teil. Der Sie- befreundeten Vereinen mit Sängerwett-
ger war der SV Oberwinter in einem span- streit usw.). In einer Trauergedenkminute
nenden Finale gegen den SV Remagen. wurde des im vergangenen Herbst ver-
Oedingen kam auf den 4. Platz. storbenen Chorleiters Willibrod Schmitt
Mit zahlreichen Eindrücken und Erlebnis- gedacht. Für den vakanten Posten wurde
sen kehrte Ute Müller aus Oedingen im Hajo Braun aus Unkelbach verpflichtet,
Oktober von einer zweiwöchigen Polen- der auch schon länger den Frauen – Kir-
reise zurück, die sie als Preis für eine Ein- chenchor dirigierte.
zelarbeit „Die Deutschen und ihre östli- In der Ortsbeiratssitzung Mitte Januar
chen Nachbarn“ in der Hauptschule Re- kam erneut der Bebauungsplan Ortsmit-
magen gewonnen hatte. te zur Sprache. Bis auf kleine unterbreite-
Im November wurde der neue Bebau- te Änderungs-vorschläge im Amt fand er
ungsplan 93 „Ortsmitte Oedingen“ be- die allgemeine Zustimmung. Außerdem
kannt gemacht. wurde beschlossen, das Oedingen sich
Im Rahmen einer Feierstunde im Landrat- wieder am Wettbewerb „Unser Dorf soll
samt Ahrweiler erhielt unter anderen Kle- schöner werden 1986“ beteiligen wird.
mens Weber die Ehrennadel des Landes Hierzu wurden die Mitbürger aufgeru-
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1986
fen, möglichst im eigenen Bereich für Auch Mitte Februar wurde der einge-
einen ordentlich sauberen Eindruck und schlafene Junggesellenverein erneut ins
schönen Anblick zu sorgen (Fassaden, Blu- Leben gerufen. Er ging mit dem Namen
menschmuck, Vorgärten, Straßen und „katholischer Junggesellenverein Ein-
Wege). tracht Oedingen BDKJ“ unter Vorsitz von
Fast zur gleichen Zeit wurde in der Jah- Werner Jungbluth, Stellvertreter Günter
reshauptversammlung der „FF – Rema- Müller, Schriftführer Georg Schmahl an
gen, Einheit Oedingen“ die Gründung die Jugendarbeit.
des „Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Am 22.4. verstarb Johannes Vogels, Trä-
Remagen, Einheit Oedingen“ beschlos- ger des Bundesverdienstkreuzes, nach
sen, um so die Mitgliedschaft im Verein langer mit Geduld ertragener Krankheit.
auf vereinsrechtlichen Boden zu stellen. Er stellte sich nach Kriegsende ehrenamt-
In der Gründungsversammlung, zwei Wo- lich in vielen Funktionen der Gemeinde
chen später, wurde der von Günter John- zur Verfügung und hat sich um unseren
ke, Toni Hillen, Siegfried Schmidt und Ru- Heimatort sehr verdient gemacht. Zu er-
dolf Wißkirchen ausgearbeitete Sat- wähnen: Wiederaufbau der Feuerwehr
zungsentwurf vorgetragen und gebilligt. nach dem Kriege, Gemeinderats- und
Der Höhepunkt war dann die Vorstands- Stadtratsmitglied, Vorstandsmitglied in
wahl. Neuer erster Vorsitzender wurde den hiesigen Vereinen und im Pfarrge-
Hans-Willi Jungbluth, sein Stellvertreter, meinderat.
der Einheitsführer der aktiven Wehr, In der Bürgerversammlung mit Stadtbür-
Peter Jungbluth, Kassierer Martin germeister Kürten waren die Kanalbau-
Schmahl, Schriftführer Clemens Weber, maßnahmen und die Kosten in Höhe von
Junior. 7,5 Million Mark sowie die geplante Um-
Die Karnevalssitzung am 18. Januar gehungsstraße Süd, die ein Ingenieur-
wurde von den Oedinger Möhnen anläß- büro in Auftrag bekommen hat, die
lich ihres 11-jährigen Bestehens im Saal Hauptthemen. Nebenher standen auch
der Bürgergesellschaft Werthhoven ver- der Erdgasanschluß sowie die Verkabe-
anstaltet. Sie zogen im vollbesetzten Saal lung des Ortes auf der Tagesordnung.
eine zünftige Schau unter frenetischem Der Sportverein „Grün-Weiß“ feierte mit
Beifall der Teilnehmer ab. einer Sportwoche sein 40-jähriges Beste-
In der Jahreshauptversammlung des hen. Eine eigens gefertigte Festschrift ließ
Sportvereins am 21. Februar wurde neben die Vergangenheit Revue passieren. Po-
den Geschäftsberichten des Geschäftfüh- kalspiele mit be-freundeten Gastverei-
rers und der Abteilungsleiter die obliga- nen, Gymnastik-Vorführungen der in
torischen Neuwahlen durchgeführt. Stadt- Kreis- und Landwett-be-werben er-
Franz-Josef Breuer wurde in seinem Amt folgreichen Gymnastikgruppe unter der
bestätigt, sein Stellvertreter wurde Eck- Trainerin Jytte Dubben und erstmals in
hard Born, Geschäftsführer Dieter Moog Oedingen ein Damenfußballspiel boten
und Kassenwart Volker Meier. Die Ver- den Oedingern abwechslungs- und erleb-
sammlung forderte ein neues Sport- nisreiche Tage.
gerätehaus mit Umkleidekabinen neben Im Berichtsjahr haben die Oedinger Orts-
der neuen Sportplatzanlage und bot Ei- vereine die traditionelle Kirmes aus wit-
genleistungen an. terungs-bedingten Gründen auf den 26. –
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1987
29. September vorverlegt. Die gemeinsa- enkirchenchor Oedingen und dem ge-
men Veranstallter waren der Junggesel- mischten Chor „Eintracht Birresdorf“ ein
lenverein, Männergesangverein, Förder- geistliches Konzert in unserer Pfarrkirche
verein der FF-Oedingen und der Sport- St. Gertrudis. Unterstützt wurden die Sän-
verein im großen Festzelt am Dorfge- ger von den Gesangsolisten, der Soprani-
meinschaftshaus. stin H. Janitzki, (Schwester des hiesigen
Am „Elften im Elften“ um 20, 11 Uhr Sängers Georg Hasenknopf) und dem Ba-
eröffneten die Oedinger Möhnen im fest- riton Dieter Amelen sowie Streichern des
lich-karnevalistisch geschmückten Dorf- Bonner Kammerorchesters. Die Gesamt-
gemeinschaftshaus die närrische Session leitung lag in den Händen des Dirigenten
in der fünften Jahreszeit. Hans-Joachim Braun aus Unkelbach. Lie-
Auch in diesem Jahr führte die Pfarrge- der von Franz Schubert, Jakob Christ, Her-
meinde ihren Adventsbazar durch, der mann Bruckner, W-A. Mozart, P.E. Back,
wieder einen beachtlichen Erlös ein- Ludwig v. Beethoven, F.S. Bach und ande-
brachte und der Renovierung der Gertru- re wurden nach gründlicher Einstudie-
diskirche zugute kam. rung gekonnt vorgetragen.
SPD und CDU hielten im Dezember ihre Die Bundestagswahl Ende Januar brachte
Jahreshauptversammlungen ab und in Oedingen für die CDU 335/312, die SPD
konnten beide, je aus ihrer Sicht, Erfolge 68/61, die FDP 25/45 und die Grünen 27/30
verbuchen. Erst- und Zweitstimmen.
Ab 1. Februar galt in Oedingen für den
Fahrzeugverkehr eine Höchstgeschwin-
1987 digkeit von „Tempo 30“. An beiden Ort-
Während der Jahresabschlußfeier 1986 seinfahrten / -ausfahrten wurden große
des MGV „Cäcilia 1882“ im Januar stand Hinweisschilder aufgestellt. Die Beach-
der Vorsitzende Josef Dernbach im Mit- tung der Geschwindigkeitsbeschränkung
telpunkt des festlichen Abends. Er führte wurde stichprobenartig überprüft.
seit 25 Jahren die Sänger mit guten Erfol- Die 5. Jahreszeit wurde am 22. Februar
gen. Er war von Jugend an ein passionier- um 15, 11 Uhr mit dem traditionellen Kin-
ter Sänger und fühlte sich voll und ganz derkarneval im Saal der Gaststätte „Alt
dem Gesang verpflichtet. Der stellvertre- Oedingen“ eröffnet. Es folgte der „Wie-
tende Vorsitzende, Wolfgang Schmitz, verfastelovend“ der Oedinger Moehnen
würdigte seine Leistungen und über- am Donnerstag, dem 26. Februar im oben
reichte dem Jubilar im Namen des MGV genannten Festsaal. Den musikalischen
eine wertvolle alte Sprungdeckeluhr und Rahmen füllte die Band „Los Palmas“ mit
eine Dankurkunde. Rudi Dick aus.
Noch im Januar hielt auch der Förderver- Wieder einmal wurde im März zur Orts-
ein seine Jahreshauptversammlung ab. verschönerung aufgerufen. Der Ortsbei-
Der Wehrführer, Peter Jungbluth, durfte rat und der Ortsausschuß für Kultur- Hei-
berichten, daß im abgelaufenen Jahr mat- und Brauchtumspflege appellierten
1986 unser Ort von schweren Bränden an unsere Mitbürger mit der Bitte um Un-
verschont geblieben war. terstützung beim Wettbewerb „Unser
Im selben Monat veranstaltete der MGV Dorf soll schöner werden 1987“.
„Cäcilia 1882“ Oedingen mit dem Frau- Die Landtagswahlkämpfe tangierten im
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1987
März auch unseren kleinen Ort Oedin- Ein gut organisiertes Turnier bot in der
gen. Die SPD führte den Reigen in einer Zeit vom 4. - 12. Juni die Oedinger Sport-
Wahlversammlung mit dem SPD-Land- woche, die der SV „Grün Weiß“ veran-
tagskandidaten Bernd Lang aus Bad Brei- staltete. Es nahmen 8 Gastmannschaften
sig an. Es folgte im April die CDU mit dem im freien Wettbewerb daran teil. Turnier-
Landrat Egon Plümer als Redner. sieger wurde die SG Bengen / Leimers-
Der Ortsbeirat befaßte sich in seiner April- dorf.
sitzung mit dem „Problemmüll“, wohin An den 105. Geburtstag erinnerte vom
damit ? Weiterhin ging es um die Aus- 18.9. bis 20.9. der MGV „Cäcilia 1882“ Oe-
weisung eines Panorama-Wanderweges dingen. Mit einem reichhaltigen musika-
um den Ort Oedingen im Rahmen der lischen Festprogramm wurde dieses Er-
Dorferneuerung. eignis zünftig gefeiert. Es nahmen 8 Ga-
Auch in diesem Jahr wurde am 1. Mai der stchöre aus der näheren Umgebung an
Familienwandertag der Oedinger mit den Gesangdarbietungen teil. Sie haben
guter Beteiligung durchgeführt. Ziel war insgesamt eine gute Werbung für den
unser Nachbarort Birresdorf, um die tech- Chorgesang geleistet. Besonderen Grund
nische Meister-leistung einer Verschie- zur Freude hatten die Mitglieder Josef
bung des gesamten Bauwerks der im 17. Bächer, Stefan Sonntag, Hans Bachem
Jahrhundert erbauten Orts-kapelle zu be- und Klemens Weber für 40 jährige- und
sichtigen. Sie wurde in mühevoller Arbeit Theo Behrens, Helmut Mansfeld sowie
mit Rollen auf unterlegter Schiene um 20 Josef Dernbach für 25 jährige Mitglied-
m verschoben. schaft, für die sie besonders geehrt wur-
Nach alter Väter Sitte wurde am Vor- den.
abend zum 1. Mai dieser angesungen, der Vom 25. Bis 28. September war Kirmes in
Maibaum an der Gertrudiskirche aufge- Oedingen, veranstaltet von den Ortsver-
stellt und die Junggesellen-Aspiranten in einen unter reger Beteiligung aller Dorf-
die Reihen der Aktiven aufgenommen. bewohner. Der Höhepunkt war am Sonn-
Mit allerlei „Schnickschnack“ mußten sie tag das schmissige Platzkonzert im Fest-
ihre Einstellungsprobe bestehen. Die zelt und der anschließende Festzug durch
Nacht wurde dann zum Tage mit dem den ganzen Ort.
Aufstellen der „Maischen“ (Maibäume) Unter dem Motto „Kinder helfen Kin-
für die „Herzallerliebsten“. dern“ wurde von der katholischen Ju-
Die Landtagswahl am 17. Mai brachte in gendgruppe im Oktober ein Jugendgrup-
Oedingen folgende Ergebnisse: Es ent- pentag veranstaltet. Unter Leitung von
schieden sich bei einer Wahlbeteiligung Michaela Dernbach, Marlis Theisen und
von 467 Personen für die CDU 270, für die Dirk Holstein wurden der Basar und ein
SPD 126, für die Grünen 17 und für die Spielzeugmarkt eröffnet. Mit einer ge-
FDP 45 Wähler. lungenen Kinderhitparade ging man zum
Viel Anklang fand das Sommerfest des geselligen Teil über und erfreute mit vie-
Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr len unterhaltsamen Darbietungen und
Remagen - Einheit Oedingen. Mit unter- Wettspielen Jung und Alt. Der Erlös
haltsamen Kinderspielen und Belustigun- wurde dem SOS-Kinderdorf „Esmeralda“
gen für alt und Jung wurden die zahlrei- in Ecuador zugeleitet.
chen Gäste erfreut. Zu einem besonderen Festtag wurde am
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16. Oktober die Einweihung der in Eigen- Platz unter 45 Teilnehmern beim Wettbe-
leistung erstellten Grillhütte. Sie wurde werb „Unser Dorf soll schöner werden
feierlich mit Segnung durch den Orts- 1987“ wurde für den weiteren Ausbau
pfarrer der Dorfgemeinschaft übergeben. der Florianshütte zur Verfügung gestellt.
Diese ansprechende rustikale Hütte liegt Der Anschluß Oedingens an das Gasnetz
an der Kreisstraße nach Unkelbach, hier der Energieversorgung Mittelrhein
an der Abzweigung zur Mülldeponie und wurde zurückgestellt, da für 1988 keine
sie erhielt den Namen „Florianshütte“. Geldmittel zur Verfügung standen.
Der Bau der Hütte ging auf eine Initiative Wie alljährlich wurde am 1. Advent der
der Hallen-gemeinschaft zurück. Die Bau- Pfarrbasar veranstaltet. Der Erlös (etwa
zeit dauerte mit Eigenleistungen der FF- 8,000,- DM) wurde wie bisher für den Aus-
Einheit Oedingen und Arbeitsgruppen bau der Gertrudiskirche bereitgestellt.
der Vereine, politischen Gruppierungen Am 11.12. veranstaltete Frau Renate Ni-
und Pfarrgemeinde ein volles Jahr. Die codemus, Musiklehrerin an der Kreismu-
Bauleitung hatte der Oedinger Architekt sikschule, mit dem Schülerkreis dieser
Josef Niederstein. Schule ein festliches Weihnachtskonzert
Eine Ausstellung Remagener Hobby- in der Gertrudiskirche.
Künstler, die erstmals im November im Zum Abschluß dieses Jahres beteiligten
Foyer der Rheinhalle demonstriert wurde, sich die Oedinger-Sportschützen an den
war auch für die Oedinger Bürger von In- Wettbewerben zur historischen Stadt-
teresse, da unter anderen der Oedinger meisterschaft. In der Sonderklasse „Luft-
Hobby-Maler, Karl Ellerbrock, mit beacht- gewehr“ errangen Georg Hasenknopf
lichen Werken, wie Bleistift- Rötelfeder- den 1. und Dieter Holstein den 2. Platz.
zeichnungen und Aquarellen vertreten
war.
Im November tagte der Ortsbeirat. Der 1988
Ortsvorsteher Klemens Weber verab- Der Oedinger Siegfried Schmidt, Vorsit-
schiedete Karin Eregger nach 6 jähriger zender des SPD-Stadtverbandes, wurde
Tätigkeit im Beirat und verpflichtete als im Januar 50 Jahre. Er war auch im Oe-
Nachfolgerin Angela Siegmund. Als näch- dinger Ortsbeirat aktiv tätig.
ster Tages-ordnungspunkt wurde der auf Am 11. Februar erhielt Dr. Siegmund Hel-
6 Monate befristete Model-versuch einer ler aus Oedingen als erster Bürger der
„30 Kilometerzone“ in ganz Oedingen Stadt Remagen den neuen Europa-Paß.
behandelt. Das positive Ergebnis der Heller ist Stadtverbandsvorsitzender der
Kreisverwaltung von Juli bis Dezember CDU, Kreistagsmitglied und als Europa
wurde durch mehrere Polizeikontrollen Beauftragter aktiv tätig.
ermittelt und von Fall zu Fall immer wirk- Der Förderverein der FF-Oedingen gestal-
samer im Sinne des Gebotes. Noch mehr tete Mitte Februar den Karneval mit einer
Wirkung für das Tempolimit versprach außergewöhnlichen Prunksitzung im Bür-
sich die Kreisverwaltung von verkehrsbe- gersaal des Nachbarortes Werthhoven
ruhigenden Eingriffen auf Oedinger (Pössem). Hans-Willi Jungbluth führte
Straßen. Der Ortsbeirat war mit diesen durch ein abwechslungsreiches Pro-
Planungen einverstanden. gramm, das von den aktiven Vortragen-
Der Preis (Prämie) von 500,- DM für den 7. den und Schaustellern in bunter Form
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und Freude am bunten Treiben angesagt. tenrednern sowie Tanz- und Show-Grup-
Im Oktober erschien die Broschüre „Zur pen. Zum Schluß war sich die Mehrheit
Geschichte von Oedingen“, die von dem der Besucher einig: „das erlebte war
Mitbürger Karl Beelke geschrieben und „Erste Sahne“ und wirklich „jood““.
von Dieter Holstein drucktechnisch ge- Noch zu Beginn des Jahres besuchte die
staltet wurde. Sie wurde an jeden Haus- Rheinzeitung den Remagener Ortsteil
halt im Zusammenhang mit dem Verkauf Oedingen. Das Interesse galt der Ortsent-
der Martinslose kostenlos verteilt. Diese wicklung unseres Höhenortes. Ortsvor-
Schrift wurde akribisch erarbeitet und be- steher Klemens Weber machte eingangs
schreibt die Zeit von 853 - 1817 nach Aus- deutlich, daß innerhalb von 18 Jahren die
wertung umfangreichen Archivmaterials. Bevölkerung von 350 Einwohnern auf 850
Sie fand Anerkennung im Landesarchiv angewachsen sei. Ein Schwerpunkt der
Koblenz, Bistums-Archiv Trier, Kreis- und Ortsentwicklung sei der Ausbau der Orts-
Stadtarchiv und Interesse bei vielen Oe- mitte als Dorfzentrum mit einem kleinen
dinger Bürgern. Weiher und eventuell einer Mehrzweck-
Mitte Dezember befaßten sich die Sozial- halle. Im aktuellen Entwicklungspro-
demokraten Oedingens in einer gut be- gramm steht das flächendeckende Ab-
suchten Mitgliederversammlung mit dem wassernetz in Arbeitsgemeinschaft mit
leidigen Dauerbrenner „Mülldeponie“. den Nachbarorten Züllighoven und
Sie kamen zu dem Ergebnis, daß „20 Werthhoven. Ein Umweltproblem stellte
Jahre Mülldeponie“ genug sind. Man die Mülldeponie dar, Verkehrs- und Ge-
werde sich mit allem Nachdruck für ein ruchsbelästigungen nahmen Überhand.
Ende in Kürze einsetzen. Der Kreis war um Abhilfe bemüht und
versprach die Stillegung bis 1992.
Im CDU-Ortsverband gab es im März
1989 einen unerwarteten Führungswechsel.
Der Vorsitzende des ständigen Arbeits- Der bisherige Vorsitzende, Ludwig-Hein-
kreises Europa-Politik des CDU-Kreisver- rich Meier, Betriebswirt grad. bei der Luft-
bandes Ahrweiler und Europa-Kandidat hansa-Zentrale Köln, übernahm im Auf-
Dr. Sigmund Heller (Oedinger Mitbürger) trag dieses Unternehmens die kaufmän-
zieht Bilanz. Er trifft die Feststellung, daß nische Leitung ihres Stützpunktes auf
das vergangene Jahr erfolgreich in der dem Flughafen Peking in China. Zum
Europa-Politik abgelaufen ist, und der Nachfolger wählte der Ortsverband Toni
Kreisverband mit vielen Aktivitäten dazu Hillen, der bereits im Vorstand und als
beigetragen habe. Ortsbeiratsmitglied sein politisches Kön-
Mitte Januar feierte der Förderverein der nen unter Beweis gestellt hatte.
Freiwilligen Feuerwehr Oedingen sein tra- Den europäischen Gedanken stärken war
ditionelles „Fastelovend“ im Bürgersaal das Ziel eines Schülerwettbewerbs, an
Werthhoven. Es war eine phantastische dem sich die Realschule Remagen mit 5
Sitzung unter der Leitung des Präsidenten Klassen (gesamt 100 Schüler) beteiligte.
im „Elferrat“, Hans-Willi Jungbluth. Er Ganz vorne im Wettbewerb plazierte sich
präsentierte ein Programm voll neuer der Oedinger Realschüler Alexander Bun-
Ideen und karnevalistischen Darbietun- gard, der mit viel künstlerischer Phantasie
gen mit „Insidern“ und auswärtigen Büt- für die Einheit Europas geworben hatte.
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Der Ortsbeirat unter dem Vorsitz von Kle- Die Kommunalwahlen brachten in Oe-
mens Weber beschäftigte sich im März dingen folgende Ergebnisse in Prozent
mit den Kanalbaumaßnahmen und den ausgedrückt: CDU 52, SPD 41, Grüne 4,4,
Kostenfragen hierzu. Weiter wurden die Bürgerliste Remagen 1,8 und Bürgerliste
Probleme der Busverbindungen erörtert. Oberwinter 1,2.
Anfang April führte der Förderverein der Mitte Juli wurden ostwärts von Oedingen
FF-Oedingen seine Jahreshauptversamm- (etwa 1 km) in den Teichen der Kaolingru-
lung durch. Der Vorsitzende Hans-Willi be mißgebildete Erdkröten entdeckt. Es
Jungbluth konnte ein Drittel der zur Zeit fehlten bei jungen Reptilien manche Glied-
167 Mitglieder begrüßen. Im Bericht über maßen. Die Ursachen wurden in der Ver-
die Einsätze des vergangenen Jahres schmutzung der Teiche nach dem Kriege
wurde die Beteiligung an der Reini- vermutet. Da der Besitzer die Teiche vor ei-
gungsaktion der Rheinufer besonders nigen Jahren gründlich gesäubert und
hervorgehoben. dabei allerlei Schrott (alte Mopeds, Fahrrä-
Noch Anfang April besuchte die Fraktion der usw.) herausbefördert hatte, beteuer-
der FDP im Mainzer Landtag unsere Müll- te er, daß die Teiche so sauber seien, daß er
deponie. Sie wollten sich über die mo- seit Jahren Fische züchten konnte, ohne
dernste Abfallentsorgung informieren. Ausfallerscheinungen beobachtet zu
Im Mai feierten die Oedinger Berta und haben. Nach monatelangen Untersuchun-
Bernhard Schrade das Fest der Goldenen gen konnte auch nicht geklärt werden,
Hochzeit. Beide stammten aus Ost- woher die Mißbildungen kamen.
preußen und kamen nach dem Kriege In Sachen Mülldeponie wurde von der
1950 auf Umwegen nach Oedingen, wo Kreisverwaltung das Ende der Ablage-
sie sich ein zweites Zuhause aufbauten. rungen in 1995 angesagt.
Ende Mai weilte Landrat Joachim Weiler Der Oedinger Bürger Rudi Wißkirchen
auf Einladung des CDU-Ortsverbandes in wurde Anfang Juli von der SPD-Stadtrats-
Oedingen. In seiner Ansprache befaßte er fraktion (Gesamtstadt Remagen) zu
sich mit den hinlänglichen Ortsproble- ihrem Fraktionsvorsitzenden gewählt.
men und versprach in besonders schwie- Im August fand die konstituierende Sit-
rigen Fällen Abhilfe; so, Mülldeponie, zung des neugewählten Ortsbeirates
Verkehrsbelästigungen, Kanalisation und statt. Klemens Weber wurde in seinem
Dorferneuerung sowie auch die Kosten- Amt für weitere 5 Jahre bestätigt. Orts-
beteiligung der Bürger. beiratsmitglieder waren außerdem CDU:
Dr. Heller gab im Juni den Vorsitz über Hans Bungard, Heinz Heuser, Anton Hil-
den Stadtverband der CDU ab. Er hatte len, SPD: Georg Hasenknopf, Hans Kossin
das Mandat über 11 Jahre inne. Er wurde und Siegfried Schmidt.
zum gleichen Zeitpunkt als Kreistagsmit- Traditionsgemäß wurde in der Zeit vom
glied gewählt. Für Oedingen eine nützli- 24.6 bis 2.7. die Sportwoche des SV Grün-
che Sache, einen Mitbürger im Kreistag Weiß Oedingen durchgeführt.
zu haben. Im Oktober wurden in einer Ortsbeirats-
Im Zusammenhang mit den Kommunal- sitzung zum wiederholten Male die Ver-
wahlen verabschiedete sich auch Günter kehrsberuhigungs-Probleme behandelt.
Johnke aus dem Stadtrat, dem er 10 Jahre Fazit: Es blieb bei Tempo 30 im gesamten
angehörte. Ort.
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len lassen. Durch Initiative ihres Mitglieds, eingeweiht wurde. Mit der dritten Stro-
Adi Esch, konnten zwei Fußballspiele phe des Deutschlandliedes und ansch-
gegen eine kolumbianische Polizeimann- ließendem Umtrunk klang die Besin-
schaft, die einen 3 wöchigen Ausbil- nungsstunde aus.
dungslehrgang beim BKA absolvierten Vertreter der EVM (Energie-Versorgung-
(Esch seine Dienststelle) organisiert wer- Mittelrhein) informierten die Oedinger
den. Die Oedinger gewannen beide Spie- Bürger über eine mögliche Ferngasver-
le mit 5:1 und 8:1 ohne die entstandene sorgung.
Freundschaft zu trüben. Es wurden ab- Ende November kam im Rahmen des Bun-
schließend mit „Gegrilltem“ und einem destagswahlkampfes der Bundestagsab-
Faß Bier die völkerverbindenden Erleb- geordnete Karl Deres (CDU) zum Früh-
nisse in der Grillhütte zünftig gefeiert. schoppengespräch nach Oedingen. Er re-
Der Kreis mußte weitere 4 Millionen DM ferierte vor zahlreich erschienenen Bür-
für die Nachrüstung der Müll-Deponie in gern über die „Verantwortung für
Oedingen zahlen. Deutschlands Zukunft“.
Der Landrat versprach schriftlich den Oe- Die Bundestagswahl Dez. 1990 erbrachte
dingern den Ausbau der K40 in 1991/92. folgende Ergebnisse in Oedingen:
In der Ortsbeiratssitzung Ende August CDU: 277 (54,96 %), SPD: 140 (27,77 %),
wurde als wichtigster Tagesordnungs- FDP: 45 (8,90 %), Die Grünen: 26 (5,10 %),
punkt die Beratung und Beschlußfassung Sonstige: 16 (2,99 %).
über das „Dorferneuerungsprogramm“
abgehandelt. Es wurde einstimmig der
Antrag um die Aufnahme in das Pro- 1991
gramm an die Stadt Remagen gestellt. Das neue Jahr begann recht hoffnungs-
Noch Ende August feierten Erna und Ar- voll. In der Ortsbeiratssitzung vom 25. Ja-
nold Bücken das Fest der Goldenen Hoch- nuar wird mit Ortsvorsteher Klemens
zeit. Sie waren seit 1971 Oedinger Bürger. Weber, den Beiratsmitgliedern Hans Bun-
Die Oedinger Junggesellen feierten in Ge- gard, Heinz Heuser, Hans Kossin, Georg
meinschaft mit den übrigen hiesigen Ver- Hasenknopf und Siegfried Schmidt sowie
einen Ende September wieder die alther- dem Kreistagsmitglied Dr. Siegmund Hel-
gebrachte Kirmes. Ein gemeinsamer ler und den Stadtratsmitgliedern Her-
Umzug durch den Ort krönte die vielfälti- mann-Josef Fuchs und Rudi Wißkirchen
gen Darbietungen an Unterhaltung und die Neu- und Umgestaltung der Müllde-
Lustbarkeiten. Der Erfolg: alle Einzelver- ponie Oedingen beraten. Als Sachver-
anstaltungen waren voll ausgebucht. ständige erläuterten der Vertreter der
Am 3. Oktober, dem Tag der „Deutschen Kreisverwaltung, Herr Hommesen, der
Einheit“, rief der Ausschuß für Kultur- Leiter des Bauamtes Remagen, Herr Ra-
und Brauchtumspflege die Oedinger Ein- phael Helmrich und der Landschaftsarchi-
wohner (Vereine und Institutionen) zu tekt, Herr Arenz, die neuen Planungsvor-
einer kleinen Feierstunde am zukünfti- haben, wie Neugestaltung des Eingangs-
gen Ortsmittelpunkt auf. Es wurde zur Er- bereichs (Computerwaage, Teerstraßen).
innerung an diesen denkwürdigen Tag Bis zum heutigen Tage sind 7,5 Mio. DM
eine Linde gepflanzt, die vom Pater Ben- für die Sanierung und Ausbau ausgege-
tivolius mit einer würdigen Ansprache ben worden. Bis zur planmäßigen Verfül-
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lung 1995 und der Nachbehandlung bis Werner Aufenanger. Er war Referent des
1997 werden die Kosten auf 18 Mio. DM Wehrbeauftragten in der Verwaltung des
anwachsen. deutschen Bundestages und in aller Öf-
Der zweite hochinteressante Punkt der fentlichkeit bekannt als Rechtsberater
Tagesordnung galt dem neuen Bebau- verschiedener parlamentarischer Unter-
ungs-plan-konzept „Ortsmitte Oedin- suchungsausschüsse.
gen“. Es wurde hier beraten, nun alle Am 9. Juni veranstaltete die Oedinger De-
Auflagen der Umwelt- und Wasserbehör- ponie einen „Tag der offenen Tür“. Der
den, die Wünsche der Oedinger Bürger Landrat, Joachim Weiler, hatte alle Orts-
und Vereine, deren Eingaben und Ände- bürgermeister der Region, Kreispolitiker,
rungsvorschläge zu berücksichtigen. Umweltschützer, die Abfallentsorgungs-
Das Oedinger Urgestein, der Altmeister unternehmen sowie den Remagener
und Schreinerhandwerker Johann Vilz, Stadtrat und die Ortsbeiräte von Oedin-
feierte Ende Februar seinen 80. Geburts- gen und Unkelbach hierzu eingeladen. Im
tag. Mittelpunkt stand die modernisierte
Unbekannte zündeten Mitte Februar ein Kreisdeponie. Informationen, Musik und
Wochenendhaus in der Laubenkolonie Unterhaltung wurden groß geschrieben.
an. Es kam zu einem Großeinsatz unserer Der Grundgedanke war, dem Bürger
Feuerwehr und den Löschzügen der nahe zu bringen, daß Müll vermeiden sich
Nachbarorte. Zu retten war nichts mehr. lohnt, der Umwelt zur Liebe.
Die Polizei ging von planmäßiger Brand- Das Ende für den dorfgerechten und ver-
stiftung aus. kehrsberuhigenden Ausbau der Wacht-
Klemens Weber machte im März berg-Straße (K40) war bis zum Jahres-
nochmals Dampf in einem Gespräch mit schluß in Aussicht gestellt worden.
der Rheinzeitung und mahnte an, daß es Anfang Juli verabschiedeten sich die Oe-
höchste Zeit für das Baugebiet Oedingen dinger Kleinkinder vom Kripper Kinder-
wäre. Vor allen Dingen müßte der garten und wechselten zum neu erbau-
Straßenbau in Angriff genommen wer- ten nahegelegenen Hort in Unkelbach.
den. Drei Jahre lang mußten sie bisher mit dem
Und wieder einmal dreht sich im April das Bus von Oedingen nach Kripp und zurück
Karussell um einen Standort für das Dorf- gefahren werden.
gemeinschaftshaus. Letztlich wurde nun Nach langem Zögern begannen im Au-
ein Neubau in der Ortsmitte angepeilt. gust die Arbeiten in der Waldstraße -
Unser Mitbürger, Karl-Heinz Nikodemus, Oberwinterer Weg und Am Kaolingrund.
wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Erstmalig wurde die Oedinger Kirmes
Bande für seine erfolgreiche Tätigkeit im Ende September im Festzelt am Dorfge-
diplomatischen und konsularischen meinschaftshaus gefeiert (bisher immer
Dienst der Bundesrepublik ausgezeich- Mitte November).
net. Er war Verwaltungsattache´ an der Die Freiw. Feuerwehr feierte Richtfest des
deutschen Botschaft in Tokio und ansch- Neubaues am Gerätehaus. Der Stadtbür-
ließend Vizekonsul beim Generalkonsu- germeister, Hans-Peter Kürten, würdigte
lat in Istanbul. die überragende Eigenleistung der Oe-
Am 21. Mai verstarb plötzlich und uner- dinger Wehrmänner. Ohne sie wäre der
wartet unser Mitbürger, der Ministerialrat Neubau nicht möglich gewesen.
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1992
Anfang des Jahres überreichte Klemens
Weber, Vorsitzender der Jagdgenossen-
schaft Oedingen/Unkelbach, der Leiterin
des neu erbauten Kindergartens in Un-
kelbach, Hildegard Eichstädter, einen
Scheck in Höhe von 3.000,- DM.
Im Februar wurde der Ausbau der Wald-
straße zu einem offenen Ärgernis. Die
Bauplanung, -leitung und -ausführung
waren ohne Abstimmung mit den Anlie-
gern und dem Ortsbeirat eigene Wege
gegangen. Ortsvorsteher Klemens
Weber, CDU- Stadtrats- und Ortbeirats-
mitglieder sowie mehrere Mandatsträger
informierten sich vor Ort über die Fehllei-
stungen. So waren einige Garagenein-
fahrten schwer zugänglich, die Lampen
entsprachen nicht den Forderungen der
Planungsphase, die Begrünung wurde
ohne Absprache mit den Anliegern vor-
genommen. Unverständlich, denn die An-
Im Ortsbeirat ging es am 25. November lieger mußten diese Baumaßnahmen
um die Erweiterung der Mülldeponie und doch mitfinanzieren.
den vorzeitigen Baubeginn. Der Sportverein „Grün-Weiß“ Oedingen
Der Oedinger Kreistagsabgeordnete, Dr. hielt am 7. Februar seine Jahreshauptver-
Siegmund Heller, richtete Ende Novem- sammlung ab. Im Mittelpunkt standen
ber eine Anfrage an den Landrat, wie es die Neuwahlen des Vorstandes. Nach den
um das Dorferneuerungskonzept und Jahresabschluß-berichten, die kleine Er-
den Verfahrensgang steht. folge der Tischtennisabteilung sowie in
Auch im November fand die Jahres- der Jugendarbeit aufweisen konnten,
hauptversammlung der CDU mit Neu- verlief das Sportlerjahr 1991 ohne nen-
wahl des Vorstandes statt. Der Vorsitzen- nenswerte Besonderheiten. Anders die
de Toni Hillen, sein Stellvertreter Klemens Kassenlage, die eine solide Finanzwirt-
Weber und die Schatzmeisterin Ruth Seid- schaft aufzeigte. Franz-Josef Breuer
ler wurden wiedergewählt. wurde wieder in seinem Amt als Vorsit-
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1992
zender bestätigt. Ebenso der Geschäfts- standen war. Die Wehrmänner investier-
führer Olaf Wulf, Kassiererin Monika ten 3.800 Arbeitsstunden. Material und
Grunwald, Abtleiter Fußball Helmut Born spezielle handwerkliche Leistungen im
und neu wurde in den Vorstand als 2. Vor- Rahmen der Baumaßnahmen kosteten
sitzender Hermann Kaak gewählt. immerhin noch 112.500 DM. Der Bürger-
Wie in all den Vorjahren, wurde auch in meister Kürten, Chef der gesamten Re-
diesem Jahr die fünfte Jahreszeit ausge- magener Feuerwehr, hielt die Festanspra-
lassen gefeiert. Eine Woche vor dem Ro- che und übergab das Gebäude seiner Be-
senmontagstrubel wurden die Kids bunt stimmung. Pater Bentivolius segnete das
kostümiert von den Möhnen zu einem Bauwerk im Anschluß an den Gottes-
Kinderball eingeladen. Der wurde mit dienst. Meisterlich gestalteten der hiesige
karnevalistischer Unterhaltung und närri- MGV „Cäcilia 1882“, das Musikkorps der
scher Musik zu einem lustigen, fröhlichen Stadtsoldaten und die Feuerwehrkapelle
Zusammensein. aus Lessenisch die Feier mit. Ein zünftiger
Dann, am „Weiberdonnerstag“ setzten Frühschoppen und der Familien-Nachmit-
die Möhnen das närrische Treiben mit tagskaffee rundeten das festliche Ereignis
ihren Mitgliedern und Gästen fort. Zün- ab.
dende Büttenreden, wilde Tänze bei flot- Ende Juli feierte der MGV „Cäcilia 1882“
ter Musik sowie Essen und Trinken brach- sein 110 jähriges Jubiläum. In einer Fest-
ten auch die ältesten „Weewer“ in Hoch- schrift wurde die 110 jährige Geschichte
stimmung. Klara Winandy, Marga Hense- den Mitgliedern und Gästen in Worten
ler sowie Maria Born und Beate Simons und Bildern in Erinnerung gebracht. Am
waren die Asse in der „Bütt“. Gesangfestival beteiligten sich die Chöre
Die geplante Erweiterung der Oedinger aus Koisdorf, Birresdorf, Bengen, Wal-
Deponie wurde auf Vorschlag des Unkel- dorf, Unkelbach, Kirchdaun und selbst-
bacher Ortsbeirates vom Remagener verständlich auch der Chor der Jubilare
Stadtrat abgelehnt. unter der Stabführung des bewährten Di-
Einen gehörigen Schrecken versetzte den rigenten Heinrich Möhren. Besondere Eh-
Oedingern das Erdbeben in der Nacht rung erfuhr der erste Vorsitzende des
zum Montag, dem 15. April. Wachgerüt- MGV, Josef Dernbach, der genau seit 30
telt durch schwingende Betten glaubten Jahren dieses Amt innehatte.
so mancher Bürger zu träumen. Dieses Der Ortsbeirat (Ortsvorsteher Klemens
Beben wurde mit einem Wert von 5,6 bis Weber), die Mitglieder Heinz Heuser, Toni
5,8 auf der nach oben offenen Richter- Hillen, Dieter Wagner, Hans Bungard,
skala registriert, das hier jedoch keine Hans Kossin, Siegfried Schmidt und Georg
nennenswerten Schäden verursachte. An- Hasenknopf, mußten sich erneut mit den
ders in Remagen, Oberwinter und Ro- Straßenbaumaßnahmen K40 und der
landseck (Rheingraben), wo erhebliche Dorferneuerung befassen. Schwierigkei-
Schäden an Gebäuden festgestellt wur- ten gab es beim Grundstückserwerb für
den. Besonders betroffen war das Rema- Begradigungen, Verbreiterung der Fahr-
gener Rathaus. bahnen, Einfahrten usw.. Das Gremium
Am 26.4. feierte die Oedinger Wehr die forderte die Stadtverwaltung auf, die
Inbetriebnahme des neuen Gerätehauses, vom Bauamt aufgeführten Verhinde-
das überwiegend in Eigenleistung ent- rungsgründe zügig auszuräumen.
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1992
Der Kreis Ahrweiler rief im September 12.09., alarmierte die Oedinger Wehr alle
den Müllnotstand aus. Er wußte nicht Einheiten in Remagen Stadt und in den
mehr, wohin mit den mehr als 100 000 Außenbezirken. Das Gehöft des Bauern
Tonnen Abfall in seiner Region. Nach Stefan Adams brannte bis auf das Wohn-
1995 würde nichts mehr laufen. Der Müll- gebäude lichterloh. Der Brandherd lag im
tourismus drohte. Die Schulder-Halde Schweinestall mit 130 untergebrachten
mußte dringend rekultiviert werden, Tieren, für die es kein Entrinnen mehr
Brohl-Lützing mußte die Tore schließen. gab. Trotz massivem Einsatz der 10 Weh-
Bis der Müll in Gönnersdorf entsorgt wer- ren mit 102 Freiwilligen und 18 Wagen
den könnte, würden noch Jahre verge- waren die Stallungen nicht mehr zu ret-
hen. Als Ausweg blieb nur die Erweite- ten. Die Wehrmänner mußten mit allen
rung der Oedinger / Unkelbacher Depo- Kräften und Gerätschaften ein Übergrei-
nie. Diese Vorstellung trieb Oedinger und fen auf das anliegende Wohnhaus ver-
Unkelbacher auf die Barrikaden. Auch hindern, in dem schon die Flammen im
Landrat Weiler konnte die Gemüter der Dachbereich wüteten. Erst am Sonntag-
allgemein friedlichen Bürger nicht beru- nachmittag konnten die Brandwachen
higen, die sich nun mit Eingaben an den Entwarnung geben. Die Ursachen waren
Stadtrat, den Kreis und die Bezirksregie- auf einen Defekt im elektrischen Lei-
rung wandten. tungssystem zurückzuführen.
4.08 Uhr in der Nacht zum Samstag, dem
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ZUR GESCHICHTE VON OEDINGEN
1992
Mit dem III. Bauabschnitt der Sanierung (Grenzbereich südlich von Aachen) ver-
der St. Gertrudis-Kirche wurde im Früh- bringen.
jahr begonnen und im September waren Vom 13. bis 16. November veranstalteten
die Pfarrgemeinde-Mitglieder unter Fe- die Oedinger Vereine, integriert im Kir-
derführung von Josef Dernbach, stellv. mesausschuß, die Kirmes nach alter Tradi-
Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrates, tion. Man hatte ab 1986 die „Kirchweih-
in Eigenleistung ein gutes Stück vorange- tage“ in den September verlegt,
kommen. Von nun an mußten die Hand- hauptsächlich aus Witterungsgründen
werker hinzugezogen werden. Der Altar- und weil man sich eine größere Besu-
raum erhielt ein neues Bett. Nach dem cherzahl erhoffte. Beide Erwartungen
Verlegen der Fußbodenplatten wurde hatten sich jedoch in den vergangenen 6
auch die ganze Apsis neu gestaltet. Ein Jahren nicht erfüllt. Wesentliche Gründe
neuer Altartisch und ein neuer Ambo ent- mögen in der Vielzahl ähnlicher Veran-
standen in der Werkstatt eines Krufter staltungen zeitgleich in der ländlichen
Steinmetzmeisters. Ausgekuffert und mit Umgebung zu suchen sein.
einem neuen Bett versehen wurde auch Der Martinszug ging auch in diesem Jahr
das Kirchenschiff. Hier mußte noch zu- seinen gewohnten Weg und erfreute sich
sätzlich eine neue Heizanlage eingebaut immer größerer Beliebtheit durch die zu-
werden. Mitte Dezember war das Werk nehmende Teilnahme der Oedinger Kin-
vollendet und der Gottesdienst konnte der mit ihren bunten Fackeln, begleitet
wieder aufgenommen werden, der durch ihre Eltern und gesichert durch un-
während der Renovierungsarbeiten in sere Feuerwehr.
der alten historischen Kapelle aus dem 12. Am 16. Dezember kam es in einer öffent-
Jahrhundert abgehalten wurde. lichen Sitzung des Ortsbeirates zu einem
Am 3. Oktober (Tag der Deutschen Ein- heftigen Schlagabtausch mit dem Pfarr-
heit) wurde der Oedinger Heimat- und gemeinderat. Dieser hatte in einer vor-
Wandertag mit - Jung und Alt, Kind und ausgegangenen Versammlung unter Lei-
Kegel zum Erlebnistag. Es wurden zwei tung seines Vorsitzenden, Stephan Plück,
landwirtschaftliche Betriebe mit neuzeit- beschlossen, in Oedingen Wohnraum für
licher Viehhaltung in der näheren Umge- Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewer-
bung besucht. Hier erhielten die Wande- ber zur Verfügung zu stellen und im An-
rer auch Kostproben aus den Erzeugnis- gebot das leerstehende Pfarrhaus sowie
sen dieser Betriebe; eine willkommene das Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige
Wegzehrung zur Stärkung für den Heim- Schule) mit dem anliegenden Parkplatz
weg. voll aufgestellter Wohncontainer vorge-
Im Oktober wurde unser Pater Bentivoli- schlagen. Der Ortsbeirat lehnte den An-
us Marxen nach 30-jähriger Seelsorger- trag ab, da besonders das Dorfgemein-
Tätigkeit in Oedingen von seinem Orden schaftshaus für das dörfliche Vereinsleben
der Franziskaner auf dem Apollinarisberg ein unverzichtbarer Stützpunkt war und
und in einem zweiten Festakt im Dorfge- auch noch viele Jahre bis zum Bau einer
meinschaftshaus unseres Dorfes endgül- Mehrzweckhalle bleiben würde. Die Be-
tig verabschiedet. Er war im 82. Lebens- legung des Pfarrgemeindehauses sollte
jahr und wollte künftig seinen Ruhestand dem Pfarrgemeinderat freigestellt wer-
im Wallfahrtskloster Moresnet / Belgien den.
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1993
bach und Oedingen zu betreuen hatte, diskirche (erbaut 1908) endgültig been-
feierlich in sein Amt eingeführt. Gleich- det. Die Kirche erstrahlte nun im neuen
zeitig wurde die Pfarreferentin, Schwe- Glanz. In Arbeit war noch der neue Altar
ster Helene Zimmer, von den Gemeinde- und der dazugehörige Ambo.
mitgliedern begrüßt. Praktisch über das ganze Jahr hinweg dis-
kutierten und stritten die örtlichen Insti-
Mitte August feierte der CDU-Ortsver- tutionen und Parteispitzen sowie der
band Oedingen sein 20-jähriges Ju- Ortsbeirat mit der Stadt und der Kreisver-
biläum. waltung um die Erweiterung der Müllde-
Der Oedinger SV „Grün-Weiß“ veranstal- ponie. Im November stellte sich dann der
tete Anfang August seine Sportwoche. Kreis zum wiederholten Male durch sei-
Ein zünftiger Sportlerball mit Siegereh- nen Vertreter, Johannes Pfaffenholz, den
rung und Verleihung von Ehrennadeln Bürgern, um ihnen zu erläutern, daß die
beendete die ereignisreichen, gut be- Schließung der Deponie für die Gesamt-
suchten Tage. Die Ehrenmitgliedschaft stadt Remagen die Flucht in den kost-
wurde den Sportfreunden Josef Bächer spieligen Mülltourismus bedeuten würde.
und Lothar Rauschenbach zuerkannt. Außerdem kämen auf die Stadt Kosten in
Noch im August wurden die Restaurie- Millionenhöhe zu, um die Deponie natur-
rungsarbeiten im Innern unserer Gertru- gemäß abzudecken.
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Mitte Dezember entschied dann der Durch die örtliche Nähe zu unserem Dorf
Stadtbürgermeister Kürten aufgrund der nahm er bald Verbindung mit der Pfarr-
erdrückenden Tatsachen, der Erweite- gemeinde Oedingen auf. An Sonn- und
rung der Deponie zuzustimmen und daß Feiertagen besuchte er mit seiner Familie
er keine gerichtliche Klage dagegen ein- regelmäßig unsere Gottesdienste in der
leiten werde. Gertrudis-Pfarrkirche. Dank dieser engen
Am 15. Dezember wurde in der Jahres- Verbindung sponserte Abs 1946/47 die
hauptversammlung des CDU-Ortsverban- Restaurierung der alten historischen Ka-
des Oedingen der Vorstand neu gewählt. pelle zur Erhaltung der Bausubstanz mit
Vorsitzender blieb Toni Hillen; Stellvertre- dem Versprechen, die vollständige In-
ter Herbert Dernbach; Schatzmeister standsetzung in besseren Zeiten zu ver-
Manfred Fievet; Beisitzer: Günter Johnke, anlassen. Er machte aber zur Bedingung,
Dr. Siegmund Heller, Marlies Theisen und daß er mit seiner Gemahlin die letzte Ru-
Clemens Weber jr. hestätte in der Kapelle finden darf.
Immer wieder erwies sich Abs als Freund
Oedingens. Er stellte Gelder bereit für die
1994 Aufstellung des Ehrenmals zum Geden-
Im Februar war die Jahreshauptversamm- ken an die Kriefsopfer; er beteiligte sich
lung des SPD-Ortsvereins Oedingen in der finanziell an den Restaurierungsarbeiten
Gaststätte Breuer. Nach dem Rechen- unserer Gertrudiskirche; er stiftete die
schaftsbericht wurden in der gut besuch- beiden kostspieligen Buntglasfenster an
ten Versammlung die Weichen für die der Giebelseite des Altarraumes.
Kommunalwahlen gestellt. Schwerpunk- Die Bindung an Oedingen wurde noch in-
te der Themen für die politische Ausein- niger, als Pater Bentivolius 1962 die hiesi-
andersetzung bildeten das Dorferneue- ge Pfarrei übernahm. Dieser lernte den
rungsprogramm mit Verkehrsberuhigung großen Bankier Abs schon 1945 nach
der Wachtberg-Straße, die Weiterbear- Kriegsende in einer Exerzitien-Veranstal-
beitung der Bebauungspläne sowie der tung (religiöse Übungen) kennen, in der
Personennahverkehr. In den Vorstand beide brüderliche Freunde wurden. So
wurden gewählt: Vorsitzende Andrea Ha- war es selbstverständlich, daß Pater Pen-
senknopf; Stellvertreter Rudolf Wißkir- tivolius die Trauerfeier für seinen im Alter
chen; Schriftführer Hans Kossin; Kassiere- von 92 Jahren verstorbenen Freund Her-
rin Giesela Wißkirchen und die Beisitzer mann Josef Abs am 11. Februar zelebrier-
Jürgen Hasenknopf jr. Sowie Georg Ha- te. An diesem Tag hatten Sicherheitskräf-
senknopf sen.. te Oedingen voll im Griff. Sie standen an
Am 5. Februar starb Hermann-Josef Abs, Straßenrändern und zwischen den Ge-
der ehemalige Vorstands- und Aufsichts- bäudenischen und beobachteten arg-
rats-vorsitzender der Deutschen Bank. Er wöhnisch den Straßenverkehr. Sie hatten
war ein Freund und ständiger Berater immerhin die Elite der Deutschen und in-
Konrad Adenauers. 1939 erwarb Abs den ternationalen Bänker, die an der Trauer-
Bentgerhof in der Gemarkung Birresdorf feier teilnahmen, zu schützen. Diese
am Südrand der Gemarkung Oedingen. kamen still und unauffällig und ver-
Ende des II. Weltkrieges und in den ersten schwanden auch wieder so. In seinem Te-
Nachkriegsjahren bewohnte er das Gut. stament verfügte Abs nochmals letztlich
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der Probleme, die mit dem explodieren- ber LKW voll) und transportierten ihn zur
den Anstieg der Bevölkerung von 300 Per- Mülldeponie.
sonen auf 850 zu lösen waren sowie die Am 25. Oktober hat sich Pater Bentivolius
Wasserversorgung und Entsorgung, Per- endgültig aus Oedingen verabschiedet.
sonennahverkehr, Kindergarten und Sein Ruhestandsdomizil war von nun ab
nicht zuletzt die ständigen Ärgernisse mit das Altersheim im Wallfahrtskloster 32,
der Mülldeponie. rue de la Chapelle, B-4850 Moresnet/Bel-
gien.
Am „Elften im Elften“ mauserte sich
unser Höhenortsteil Oedingen laut und
stimmungsvoll zu einer kleinen karneva-
listischen Hochburg im städtischen Ge-
schehen. Erstmals in unserer Ortsge-
schichte herrschte ein „Dreigestirn“ über
„Weh und Ach“ der närrischen Scharen
im Ort. Das Narrentreiben wurde von
Freunden der fünften Jahreszeit mit Un-
terstützung der Ortsvereine initiiert. Der
Grundgedanke, einen eigenen Prinzen zu
haben, reifte beim vorjährigen Karneval-
sumzug in Werthhoven, an dem sich seit
vielen Jahren Oedinger beteiligten. Nach
sorgfältigen Vorbereitungen seit Beginn
dieses Jahres wurde das Dreigestirn mit
dem Prinzen Rudi I. (Dick), der Jungfrau
Klemens Weber, Oedingen Heinz Adams und dem Bauern Adi Pop-
pelreuter aufgestellt. In ihrem Gefolge
Ende Oktober wurde in der öffentlichen die Ehefrauen, die ein feines Bild als Hof-
Ortsbeiratssitzung unter Leitung des damen abgaben. Als Hofmarschall gesell-
neuen Ortsvorstehers Hans Kossin te sich der „maitre d' plaisir“ im Oedinger
zunächst das neue Ortsbeiratsmitglied, Vereinsleben, Toni Hillen, dazu. Inthroni-
Rudi Wißkirchen, verpflichtet. Dann wur- siert wurden sie vom Ortsvorsteher Hans
den einzelne Anliegerprobleme der K40 Kossin. Für ausgelassene Stimmung sorg-
(Wachtberger Straße) sowie die Anlieger- ten Oedinger Urgesteine aus den Reihen
kosten (50% Stadt, 50% Anlieger) be- der Möhnen, eine Tanzformation von der
sprochen. „Schäl Sik“, die Oedinger Lollypops und
Um die gleiche Zeit wurde nach Hinwei- bewährte Büttenredner aus „nah und
sen einiger Bürger am Kernbach in der fern“. Insgesamt ein gelungener Ein-
Verlängerung der Straße „Zwischen den stand.
Wiesen“ eine wilde Müllkippe entdeckt. Foto Dreigestirn eigene Seite
Mitglieder der „Freien Bürgerliste“ stell- Noch im November feierten die Einheiten
ten sich spontan zur Verfügung und sam- der Remagener Feuerwehr ihren Kame-
melten den Unrat ein (Autoteile, Reifen, radschaftstag in der Unkelbacher Mehr-
gefüllte Plastiksäcke, insgesamt ein hal- zweckhalle. Bürgermeister Lorenz Denn
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auch bereits Mitglied im Bund Deutscher tung. Hier wurde Neues geboten, das die
Karnevalisten und beantragte gleichzei- Vorstellungskraft des kleinen Ortes Oe-
tig die Gemeinnützigkeit. dingen weit übertraf. Die Presse schrieb:
Schon am „Elften im Elften“, um 19, 11 „Oedingen schlägt alle Rekorde“.
Uhr, wurde im „Ahle Saal“ die Proklama-
tion des neuen Prinzenpaares, Prinz Die- Im November griff der Oedinger Bürger,
ter I. mit seiner charmanten Gattin, Prin- Dr. Siegmund Heller, ins Weltgeschehen
zessin Brigitte I. (Holstein), veranstaltet. ein. Er wurde im Kapitel „Gemeinschaft /
Der Ortsvorsteher Hans Kossin, der Gesellschaft“ des Guinessbuchs der Re-
zunächst das Dreigestirn (1994/95) Prinz korde 1996 unter dem Abschnitt „Staats-
Rudi I., den Bauern Adi (Poppelreuter) oberhäupter, Regierungen und Parla-
und die Jungfrau Heinz (Adams) mit mente“ eingetragen. Unter dem Stich-
ihrem tollen Hofstaat verabschiedete, wort „Durchhaltevermögen“ steht: „Der
überreichte dem neuen Prinzenpaar die Parlamentskandidat, der sich am längsten
Insignien und dies mit humorigen Worten ununterbrochen um einen Abgeordne-
und einem breiten Spektrum an Lokalko- tensitz beworben hat, ohne je ein Man-
lorit. Alles in allem: eine gründlich vorbe- dat erhalten zu haben. Er hat seit 1965
reitete, gut organisierte Veranstaltung insgesamt acht mal für den Deutschen
mit außergewöhnlichen Vorträgen, Dar- Bundestag und später für das Europäische
bietungen und urwüchsiger Musikbeglei- Parlament kandidiert“.
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meus“ von V. Verth, „Agnus Dei“ von G. Der 5. Bauabschnitt, die Basisabdichtung
Bizelt, und „Bless this House“ von May- der Oedinger Mülldeponie, wurde Mitte
Brahe sowie die „Bläser Messe“ von H.J. Oktober in Angriff genommen. Seit 1983
Brugk. Eindrucksvoll war das Duett von war die Deponie in Betrieb. Sie wurde
Hanelore Janitzky (Schwester von unse- zwischenzeitlich drei mal erweitert, letzt-
rem Bürger Georg Hasenknopf) mit Jugo malig 1991. Die eigentliche Deponief-
Jahn, die das „Caro mio ben“ von Gior- läche betrug zwischen 8 und 9 Hektar. Das
dani und das „Ave Maria“ von Günod in Gesamtgelände umfaßte jedoch 20 Hek-
höchster Vollendung sangen. Neben an- tar. Insgesamt mußten vom Kreis 160
deren hervorragenden Gesangdarbietun- Grundstücke angekauft ´werden. Mit
gen erklang abschließend von allen einem Gesamtvolumen von 800.000 Ku-
Chören gemeinsam „Weiß ich auch den bikmetern war die Oedinger Halde die
Weg noch nicht“ von „Weiß-Steinberg“. größte des Kreises. Zur Beruhigung der
Die Presse sowie die Sänger und Gäste Oedinger stellte die Kreisverwaltung den
waren des Lobes voll über das gelungene Abschluß der Verfüllung der Mülldepo-
Konzert. nie bis Ende 1997 in Aussicht.
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Zum dritten Mal wurde Mitte Oktober Eltern zu einem unvergeßlichen Erlebnis.
von den Eltern der Turnkinder des SV Oe- Mitte Oktober rüsteten die Rheinhöhen-
dingen das „Spielefest“ am Dorfgemein- funken für ihre erste Sitzung. Der Elferrat,
schaftshaus veranstaltet. Der Höhepunkt einheitlich in schmucker Uniform, traf sich
war zweifellos der Malwettbewerb: „Wie zum ersten, gemeinsamen Fototermin,
stellen sich Oedinger Kinder ihren Spiel- um für die nächste Prinzenproklamation
platz vor“. Es kamen recht eindrucksvolle am „Elften im Elften“ zu werben.
Werke mit interessanten Anregungen zu- Ende Oktober ergriffen 18 junge Männer
stande. Monika Kriechel, eine der Initia- (Väter) die Initiative, um den Oedinger
torinnen, meinte: „Bürgermeister Lorenz Spielplatz zu sanieren. Der städtische
Denn und Ortsvorsteher Hans Kossin soll- Haushalt hatte 17.000 DM für die Rund-
ten sich die Bilder einmal ansehen; denn erneuerung zur Verfügung gestellt, die
in den kleinen Meisterwerken war so letztlich nur ausreichten, um den Mehr-
mancher Kinderwunsch versteckt!“. Die zweckturm neu zu bauen. Die Entsor-
Schminkecke, das Erbsenzertrümmern, gung des mit Tierkot verseuchten Ober-
Nägel in einen Balken schlagen, einge- flächensandes und die Planierung der
richtete Flohmarktstände und absch- freigelegten Flächen besorgten dann die
ließend der Auftritt der Tanzgruppe der oben erwähnten Väter unter der Leitung
„Rheinhöhenfunken“ machten die Ver- von Willi Jungbluth als Vertreter des Orts-
anstaltung für die beteiligten Kinder und vorstehers.
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gern manche Differenzen auszubügeln. der Oedinger Möhnen, Maria Born, hatte
Die Mittel wurden zum Teil im Ortser- alles im Griff. Unter Ausschluß der örtli-
neuerungskonzept veranschlagt. chen Männlichkeiten bekamen eben
diese ihr „Fett“ weg in fast allen Darbie-
tungen. Bewährte Büttenprominenz, wie
1997 Klara Winandy als Sonntagsfahrer, Ma-
Am 1. Februar wurde der in Oedingen ge- thilde Hüskens als Putzfrau, diese
borene und 30 Jahre hier ansässige Verw.- nochmals mit Maria Born als „Franz und
Betriebswirt Gisbert Bachem zum neuen Heiner“ provozierten Lachsalven am lau-
Bauamtsleiter der Bauverwaltung in Re- fenden Band. Unsere „Hüppemützche“
magen ernannt. Er trat hiermit ein schwe- leiteten den Besuch der „Wölle-Totalitä-
res Erbe an, da es zunächst Defizite aus ten“, Prinz Werner III. und Prinzessin
der Vergangenheit, die der Landesversi- Petra I., aus Oberwinter ein. Dann war das
cherungshof anmerkte, auszumerzen „Botzendresser-Regiment“ mit Erna
galt. Dazu mußte er sich mit einer gründ- Bücken, Käte Schmahl, Rose Burkey,
lichen Untersuchung der Organisation Marga Henseler, Clara Winandy, und Erika
der Bürger-verwaltung beschäftigen. Der Pietrusziak an der Reihe, die mit ihrem
Stadtchef, Lorenz Denn, äußerte sich zu- Beitrag alle Anwesenden von den Stühlen
versichtlich, daß Bachem über genügend rissen. Nach pausenlosen Darbietungen,
Durchsetzungskraft, Verständnis für Wirt- eine origineller als die andere, erschienen
schaftlichkeit, Kontrolle der Arbeitsab- dann die Oedinger Totalitäten, Prinz Karl
läufe sowie Geschick in der Personal- I. und Prinzessin Irene I., mit ihrem
führung verfügt, um mit den anstehen- schmucken Hofstaat, die mit aufgela-
den Aufgaben fertig zu werden. dener Begeisterung empfangen wurden.
Oedingen rückt durch die Aktivitäten der Abends danach vertrugen sich die über-
noch jungen Vereinigung „Rheinhöhen- mütigen „Weever“ wieder mit ihren ge-
funken“ immer mehr in den Mittelpunkt ladenen Mannsbildern und überzeugten
karnevalistischen Treibens in unserer diese vom Gegenteil dessen, was sie so
nördlichen „Ahrgau-Region“. Den Auft- nachmittags an humorigen Bösartigkei-
akt bildeten die Oedinger Möhnen, die ten über die Herren der Schöpfung ver-
sich als eigenständige Vereinigung ko- breitet hatten.
operativ den „Rheinhöhenfunken“ ange- Schon am Freitag wurde heuer der närri-
schlossen hatten, mit einem zünftigen sche Lindwurm in Oedingen nach dem ge-
„Weiberfastelovend“. Zu Beginn wurde lungenen Debüt im Vorjahr wieder in
vormittags als Symbol der kommunalen Gang gesetzt. Dicht an dicht drängten
Macht das örtliche Feuerwehrhaus er- sich die fröhlichen Menschen aus nah und
stürmt, verteidigt vom Ortsvorsteher fern an den Straßenrändern und schun-
Hans Kossin. Er mußte den Schlüssel her- kelten, sangen, tranken von Anliegern
ausrücken und wurde dafür herzhaft mit kredenzte feurige Getränke und jubelten
„Bützchen“, Umtrunk und leckerem bei herrlichem Kaiserwetter dem „Zooch“
Imbiß belohnt. Ausgelassen feierten die zu. Fast 50 Gruppen an der Zahl, mit viel-
Möhnen ihren Sieg, um danach in toller fältigen Themen in bunter Reihenfolge
Stimmung ihre traditionelle Nachmit- sowie Musik- und Tanzbegleitung, beleb-
tagssitzung abzuhalten. Die Präsidentin ten die Hauptstraße in noch nie dargebo-
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tener Weise. Die Tollitäten, Prinz Karl I. ins Leben und protegierte mit Schwer-
und Prinzessin Irene I. thronten auf einer punkt die Fußballabteilung, die in ihrem
Insel voll Blumen und huldigten ihren när- „Auf und Nieder“ schon der steten Für-
rischen Untertanen. sorge bedurfte. Der Bau des neuen Ra-
Leider endete nach dem Festzug die hie- sensportplatzes, ein totales Hindernisren-
sige idyllische Session mit einem Katzen- nen, verlangte von ihm unermüdliche Ge-
jammer. Der Humor wich dem geflügel- duld, Beharrlichkeit und Mannesmut vor
ten Sprichwort: „Nichts ist ernster als Kar- den Regierungsämtern. Er hatte es ge-
neval“ und lies das Prinzenpaar im Stich. schafft und dies sei ihm Zeit seines Lebens
Aus ihrer Sicht fühlten sich beide von den gedankt. So war es selbstverständlich,
Höhenfunken allein gelassen, während daß er an diesem Abend von der Ver-
diese die Überempfindlichkeit der Tollitä- sammlung zum Ehrenvorsitzenden er-
ten monierten. Es kam zum unwiderrufli- nannt wurde.
chen Bruch. Die Neuwahlen des Vorstandes brachten
Ende Februar startete die Oedinger Pfarr- folgende Ergebnisse: neben dem Vorsit-
gemeinde eine Haussammlung für die Re- zenden H. Born wurde Manfred Vievet als
novierung der historischen Kapelle aus Stellvertreter bestimmt. Als Geschäftsfüh-
dem 13ten Jahrhundert. Der Zahn der rer wurde Heinz Berhausen und als Kas-
Zeit hatte mächtig an ihr genagt. Viel senwart Günter Romes bestätigt. Der Ab-
wurde bisher bereits außen renoviert, teilungsleiter Jugend wurde Rolf-Peter
dank der Spenden des Bankiers Hermann- Schemmel. Verantwortlich für Tischtennis
Josef Abs. Nun standen hauptsächlich die ist wie bisher Wolfgang Brocker und Spre-
Renovierung der alten verwitterten Fres- cherin für die Gymnastikgruppe ist wei-
ken sowie Verputz und Anstrich der In- terhin Marie-Theres Weber.
nenwände an. Die Kosten wurden mit
80.000 DM veranschlagt, die aus Zuschüs-
sen des Bistums, dem Landesamt für
Denkmalpflege, aus dem Erbe unseres
Sponsors H.J.-Abs und der Haussammlung
der Pfarrgemeinde aufgebracht werden
sollten.
In der Jahreshauptversammlung des SV
„Grün-Weiß“ Oedingen Ende März dieses
Jahres trat Franz-Josef Breuer, „Franz-
Jupp“ liebevoll genannt, von seinem Po-
sten als Vorsitzender zurück und übergab
das Amt dem neu gewählten Helmut
Born. Breuer leitete die Geschicke des SV
seit 20 Jahren und konnte auf gute Erfol-
ge seiner bisherigen Tätigkeiten verwei-
sen. Er förderte die Jugendarbeit, grün-
dete Spielgemeinschaften, sorgte für die
Wiederbelebung der Tischtennisabtei-
lung, rief die Frauengymnastik-Gruppe
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In der Sitzung des Ortsbeirates Anfang gen, erfolgreich mit neuem Liedgut auf-
April wurde der Antrag eines Privatinve- gepäppelt, bot einen musikalischen Blu-
stors behandelt, eine Windkraftanlage an menstrauß mit einigen Gastchören aus
der Mülldeponie zu errichten. Obwohl der näheren Umgebung. Der Vorsitzende
alle Mitglieder des Beirats die alternative Josef Dernbach, seit 35 Jahren ununter-
Stromerzeugung durch Windkraft prinzi- brochen im Amt, betonte in seiner Be-
piell befürworteten, fühlten sie sich auf- grüßungsrede, daß Nietgen es in kurzer
grund mangelnder Fachkenntnisse mit Zeit geschafft habe, im Schnitt 80% der
einer Entscheidung für oder dagegen Sänger zu den wöchentlichen Proben zu
zunächst überfordert. Sie beschlossen, bewegen. 23 aktive Sänger waren im Ju-
daß sich die Verwaltung der Stadt Rema- biläumsjahr aus Freude am Chorgesang
gen erst einmal bei einer Gemeinde in- vereint. Neben dem Vorsitzenden Josef
formieren sollte, die schon praktische Er- Dernbach gehörten zum Vorstand Her-
fahrungen gemacht hatte. bert Dernbach als Stellvertreter und
Im Mai traffen sich in Oedingen zum 9. Schriftführer Robert Schulte, seit 29 Jah-
Mal über 100 „Biker“ aus Herfort, Dort- ren Kassierer und Hans-Willi Vilz sowie
mund, Köln, Aachen, Herne, Ansbach, Martin Schmahl als Beisitzer.
Minden und Saarlouis. Die Motorrad- Die nimmermüde junge Vereinigung der
freunde zelteten auf dem alten Sport- Rheinhöhenfunken hatte Ende Juni schon
platz neben der Grillhütte, um von dieser wieder einen Grund zu feiern, nämlich
Zeltstadtbasis aus zum wiederholten die Weihe der neuen Vereinsstandarte als
Male an einer von Sinziger Sportfreun- Symbol der Zusammengehörigkeit. Eröff-
den ausgeschriebenen groß angelegten net wurde mit einem Disco-Abend im
Orientierungsfahrt teilzunehmen. Män- Festzelt an der Grillhütte für alle Jugend-
ner und Frauen, teils mit ihren Kindern, lichen und Junggebliebenen. Am näch-
zeigten, daß sie eine große Familie sind. sten Tag um 17:00 Uhr wurde in einer
Eine Familie, die eines gemeinsam hatte, „Kölschen Messe“ die Vereinsstandarte
nämlich die Liebe zum Motorrad und zur geweiht und anschließend gings im Fest-
Freiheit auf der Straße. zug zum Grillplatz, um den bunten
Mitte Mai wurde in offenen Briefen eini- Abend mit Tanz und sonstigen Lustbar-
ger Oedinger Kommunalpolitiker das keiten zu veranstalten. Wie üblich klang
„Für und Wider“ der Gestaltung der Orts- am nächsten Tag das Fest aus mit einem
mitte im Rahmen der Dorferneuerung Frühschoppen, Kaffee und Kuchen sowie
diskutiert. Im wesentlichen ging es Kinderbelustigungen.
darum, die seit langem geforderte Mehr- Um diese Zeit wurde unerwartet von der
zweckhalle in den Bebauungsplan Orts- Stadtverwaltung ein Baustopp im Rah-
mitte einzubeziehen oder sie nach neuen men des Ausbaus der K40 (Wachtberg-
Vorstellungen auf dem Sportplatz anzu- Straße) verfügt. Die Spatzen pfiffen es be-
siedeln. Im Endeffekt fiel die Entschei- reits von den Dächern, daß die
dung für den Standort Sportplatz. bauführende Tief- und Straßenbaufirma
Der MGV „Cäcilia 1882“ feierte im Juni Porz in den Konkurs geraten war. Schon
sein 115. Jubiläum. Diese stimmstarke Ge- seit Wochen wurde ohne Begründung
meinschaft, seit Herbst vergangenen Jah- das schwere Gerät abgezogen. Das be-
res vom neuen Dirigenten, Wienand Niet- deutete eine erhebliche Zeitverzögerung,
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denn der erwartete Ausbau mußte neu zug. Das Signal der Rheinhöhenfunken,
ausgeschrieben werden. am 21.11. die Proklamation der künftigen
Im Juli hatte der Landrat Joachim Weiler Prinzessin Monika I. (Grunwald) für die
zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Po- Session der 5. Jahreszeit in 1997/98 zu fei-
litik eingeladen und wie er in der Be- ern, kam im Ort gut an. Es wurde eine un-
grüßung sagte: „Am schönsten und höch- vergeßliche, außergewöhnliche Sitzung
sten Punkt der Stadt Remagen, dem Ost- im Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus.
hang der Oedinger Mülldeponie!“. Der Viele Gäste aus Nah und Fern füllten das
Grund war, eine örtliche Begehung der Festzelt bis auf den letzten Platz. Für die
fertiggebauten östlichen Abdeckung mit Vorträge, musikalischen und tänzerischen
der Verstromung der in Betrieb genom- Einlagen waren Aktive, Büttenredner und
menen Gasfassungsanlage. Fachleute des Gruppen verpflichtet, eine Elite aus unse-
Unternehmens „Strabag“ demonstrier- rer Region, die als Stimmungskanonen
ten anhand von Plänen und Fotografien nicht zu übertreffen waren.
den technisch hochwertigen Werdegang.
Inzwischen war die Deponie immerhin
schon seit 1973, also 24 Jahre in Betrieb.
In der Ortsbeiratssitzung dieses Monats
wurde endgültig beschlossen, das Dorf-
gemeinschaftshaus (Mehrzweckhalle) auf
dem Sportplatz in Anlehnung an das vor-
handene Umkleide- und Gerätehaus zu
bauen. Den Ausschlag gab der vorhande-
ne Anschluß an die Energieversorgung
und Ortskanalisation.
Auf „Schusters Rappen“ unternahmen im
Juli die Gymnastikfrauen des SV „Grün-
Weiß“ Oedingen eine strapaziöse Wan-
derung durch das Siebengebirge. Bei
herrlichem Sonnenschein und unter fach-
kundiger Führung der Trainerin Jytte Monika I.
Dubben begann der Fußmarsch in Kö-
nigswinter und führte übers Siebengebir- Noch im November beschäftigte sich der
ge nach Unkel. Von hier setzten die sport- Ortsbeirat erneut mit dem Ausbau der K
lichen Frauen mit dem Boot nach Ober- 40, an der die Arbeiten nach dreimonatli-
winter über, wo bereits einige Ehemän- cher Unterbrechung von einer neu ver-
ner warteten, um sie mit ihren Autos nach pflichteten Baufirma wieder aufgenom-
Hause zu befördern. Der Tag klang in men worden waren, sowie den Plänen für
gemütlicher Runde nach einem deftigen die Mehrzweckhalle am Sportplatz. Für
Abendessen im Dorfkrug Breuer aus. die K 40 wurde die endgültige Fertigstel-
Ohne besondere Ereignisse, bis auf die lung Mitte des Jahres 1998 in Aussicht ge-
Belastung der Bürger durch die ruhende stellt. Das neue Dorfgemeinschaftshaus
Großbaustelle mit aufgerissenen Straßen- war als Kommunikationszentrum für alle
abschnitten, hielt der Herbst seinen Ein- Oedinger Vereine und Institutionen ge-
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plant. Ein 294 qm großer Saal für 300 Per- Straße sollte im Anschluß an den Bauab-
sonen und Nebenräume für die Vereine schnitt der K 40 saniert und im Rahmen
war in der Innenaufteilung vorgesehen. des Dorferneuerungsprogramms ausge-
Der Architekt Niederstein erklärte, daß es baut werden. Die Anlieger wehrten sich
ihm darauf ankam, mit möglichst wenig dagegen, da sie ohne Anhörung in eine
Fläche möglichst viel Raum zu schaffen. Sache einbezogen wurden, die ihnen mit
Nach Vorstellungen der Kommunalpoliti- Sicherheit hohe Kostenanteile aufbürden
ker und Fachleute könnte die fertige könnte. Das städtische Bauamt bemühte
Halle im Jahre 2002 eingeweiht werden. sich zunächst, die Wogen zu glätten und
In der evangelischen Kirchengemeinde, versprach bald ein Bürgergespräch mit
Presbyterium Oberwinter, zu der auch die den Betroffenen zu führen und sie aus-
Oedinger Evangelen zählen, wurde der führlich zu informieren.
Pfarrer, Michael Schankweiler-Schell, für
das Amt des Gemeinde-Pfarrers gewählt.
Er sollte im März 1998 feierlich in sein 1998
Amt eingeführt werden. Die Unruhe über den Ausbau der Rings-
Zum Jahresabschluß und dem Ende des traße hielt an. Anfang Januar beschwer-
115 jährigen Jubiläums gab der MGV „Cä- te sich der Wortführer der Anlieger, Os-
cilia 1882“ am späten Sonntagnachmit- wald Risch, über die unverständlichen
tag des 30. Novembers ein Konzert in der nicht übersehbaren Verlautbarungen der
Pfarrkirche mit Beteiligung des Kirchen- Bauplanung und der Stadtverwaltung.
chors St. Gertrudis unter ihrem Dirigenten Für den Ausbau der kleinen Ringstraße
Ha-Jo Braun. Das Programm stellte Diri- wurde ein Kostenvoranschlag von 360000
gent Wienand Nietgen zusammen, den DM kalkuliert, den die Anlieger zu tragen
Ablauf moderierte der Sänger Rudi Dick. hätten, da die Finanzierung im Rahmen
Blockweise traten beide Chöre des Ortes des Dorferneuerungsprogramms für die-
Oedingen an um abschließend gemein- sen Bauabschnitt nicht vorgesehen war.
sam aufzutreten. Ein kleines Orchester Des „einen Leid, des anderen Freud“, so
mit Claudia Eckert und Astrid Heidrich erlebten wir den Übergang zur V. Jahres-
(Violinen) und Hermann Eckert an der zeit. Das Autohaus Frensch stellte unserer
Orgel überzeugten mit einem instrumen- liebenswerten Prinzessin Monika und
talen Intermezzo ihre andächtig interes- ihrem Hofstaat kostenlos ein Fahrzeug
sierten Zuhörer von ihrem Können. Mit für die vielen programmierten Einsätze
der „Weihe des Gesangs“ von Mozart, ge- zur Verfügung.
spickt mit vielen Schwierigkeiten in der Ende Januar wurde unser Mitbürger, Rudi
Partitur, wie auch die Hommage an Schu- Wißkirchen, von seiner Sparkasse in den
bert „Abendfrieden“ und „Die Nacht“ Ruhestand versetzt. Er hat sich nicht nur
überzeugte der MGV „Cäcilia 1882“, daß große Verdienste als Direktor seiner Bank
er auch schwierige Gesangstücke gut be- erworben, sondern hat auch in unserem
herrschte. Ort als Neubürger seit 1970 in der Kom-
Zum Jahresende zeigten sich die Anwoh- munalpolitik viel bewirkt. Er war Mitglied
ner der Ringstraße frustriert über poli- des Ortsbeirates Oedingen und lange Zeit
tisch und verwaltungsseitige Entschei- im Stadtrat Remagen, zeitweise Vorsit-
dungen der Stadt Remagen. Die kleine zender der SPD-Fraktion und hatte in die-
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schwer nach einiger Zeit einspielten. Das Anfang Juni wurde den Oedingern mit-
Ordnungsamt mußte mit Appellen an die geteilt, daß die Poststelle im Ort auch
Bürger eingreifen. dem Post-filialensterben in der Region
Die Remagener Jagdgenossenschaft II Un- zum Opfer fallen muß. Die Schließung
kelbach – Oedingen zeigte sich während wird Ende des Jahres erfolgen.
der Jahresversammlung Anfang April Unser Oedinger Mitbürger, Stadtrat
recht großzügig. Die Mitglieder unter Rudie Wißkirchen, wurde im Juli vom Re-
ihrem Vorsitzenden Klemens Weber (Oe- magener Stadtrat als Nachfolger des aus-
dingen) verzichteten auf ihre Anteile aus geschiedenen Christian Strohe mit großer
der Jagdpacht 1998 und stellten die Ge- Mehrheit zum dritten Beigeordneten ge-
samteinnahme von 10.000,- DM für den wählt.
Bau der neuen Unkelbacher Friedhofska-
pelle zur Verfügung.
Der SV-Oedingen, aufstiegsverdächtig
von der C-Klasse in die B-Klasse, ver-
pflichtete für die neue Saison 1998/99 als
neuen Trainer Hartwig Larisch für den aus
beruflichen Gründen ausscheidenden bis-
her erfolgreichen Trainer Dieter Müller.
Eine eigenwillige Aktion Ende April stieß
auf Unverständnis des Ortsbeirates und
vieler Oedinger Bürger. Naturfreunde
stutzten die etwa 4 m hohen Weiden am
Bach parallel längst des Feldweges in Ver-
längerung des Gertrudisweges. Die
Bäume waren von Oedinger Bürgern
Jahre zuvor gespendet und gepflanzt
worden. Wie zu erfahren war, wurde die
Beschneidung vom Kreislandschaftspla-
ner angeregt, ohne den Ortsbeirat zu in-
formieren. Später erwies sich diese Aktion
jedoch als nützlich.
Die Feuerwehr feierte Mitte Mai ihr tra-
ditionelles Frühlingsfest mit der Einseg-
nung des neuen Mannschafts – Trans- Noch in diesem Monat überraschten wie-
portfahrzeugs für die Wehrmänner. Die- der einmal die Oedinger „Rheinhöhen-
ses Fahrzeug wurde mit Landesmitteln funken“ mit einem gelungenen Sommer-
und Beiträgen aus dem Förderverein be- fest die Dorfbewohner. Die noch amtie-
schafft, und der Innenausbau in Eigenlei- rende Prinzessin Monika I. (Grunwald) mit
stung der Feuerwehr gestaltet. ihrem Hofstaat standen im Mittelpunkt
Ende Mai eine erfreuliche Nachricht für des bunten Reigens frohen, geselligen
die „Deponie“ geplagten Oedinger. Der Geschehens.
Kreis signalisierte, daß am 4. September In der zweiten Hälfte Juli sorgte der SV
die Müllkippe endgültig geschlossen wird. „Grün-Weiß“ Oedingen für willkommene
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Verurteilung des Zachaies bis Dienstag Uschi I. (Ehepaar Schmitz), begleitet vom
um Mitternacht der Ausklang geblasen Züllighovener Tambourcorps. Ein Erlebnis
wurde. für unsere Kinder, das sich im Ablauf zwar
Im Dezember, um den Martinstag, durf- alle Jahre wiederholte, aber dennoch in-
ten sich die Kinder freuen. Sie mußten mit novativ in der Steigerung der Darbietun-
ihren Eltern in einem Fackelzug den lan- gen Überraschungen in Fülle brachte.
gen Fußweg zur Feuerstelle bewältigen Im Neubaugebiet Ortsmitte war der Bau
und wurden dann durch ein prächtiges von sieben neuen Wohnhäusern vorgese-
Feuer am Sportplatz entschädigt. Der hen. Zwei standen bereits im Rohbau am
Martin hoch zu Pferde und das Zülligho- verlängerten Weidenweg.
vener Tamborchor begleiteten, wie in all Die F.D.P. wählte in ihrer Mitgliederver-
den Jahren zuvor, die Kinderschar, die sammlung Mitte Februar Oswald Risch als
auch einige Martinslieder mitsangen. ihren Kandidaten für den Oedinger Orts-
Zum Abschluß wurden die Teilnehmer mit vorsteher.
Naschwerk und Wecken belohnt. Eine Woche später schlängelte sich ein
toller Karnevalszug durch die Oedinger
Straßen. Ein großer Tag für die Oedinger
1999 Tollitäten Prinz Dieter II. und Prinzessin
Das letzte Jahr im 20ten Jahrhundert be- Uschi I. (Schmitz), dem Hofmarschall Die-
gann ruhig, sozusagen „die Ruhe vor dem ter Holstein, Säckelmeister Klemens
Sturm“; denn im Februar, gegen Ende der Weber und den beiden Hofdamen Rosi
„Fünften Jahreszeit“, stand Oedingen im und Brigitte. 30 Formationen zogen in
Mittelpunkt des mittelrheinischen Karne- Gruppen und Grüppchen durch ein Spa-
valstreibens. Schon am 7. platzte das lier von jubelnden Närrinen und Narren
Dorfgemeinschaftshaus aus allen Nähten, aus nah und fern. Zum Abschluß pulsier-
erfüllt vom närrischen Treiben der Oedin- te in allen Oedinger Gasträumen noch
ger Kids unter der Regie der Möhnen. lange der Virus Karneval. Die Presse ur-
Den bunten Reigen eröffneten die „Höp- teilte fast übereinstimmend, die Oedin-
pemützje“, die bestens von ihren Traine- ger Rheinhöhenfunken mausern sich von
rinnen Beatrix Weis, Bianca Grunwald, Su- Jahr zu Jahr einfallsreicher zur Hochburg
sanne Thones und Monika Kriechel vor- des Frohsinns im rheinischen Karneval.
bereitet waren. Als gern gesehene aus- Am darauf folgenden Sonntag wurde
wärtige Gäste erschienen nacheinander zum Prinzenball in der Hofburg „em ahle
die Kinderprinzessinen der „Fiedelen Saal“ geladen. Unter vielen Einlagen fei-
Möhnen“ aus Lammersdorf sowie Prinz erten hier in voller Gruppierung und nach
Sebastian I. und Godesia Nicole I., die sich gründlicher Einstudierung die „Rievko-
nach dem stürmischen Beifall wie zuhau- oche“ Sänger: Rudi Dick, Günter Gries,
se in Godesberg fühlten. Ihnen folgte die Detlev Schmitt, Herbert Dernbach und
Kinderprinzessin Susanne I. von den „Rot- Marco Leuthen mit ihrem bunten Mund-
Weiße-Funken“ aus Unkelbach, die ihre artgesang und feinem Lokalkoloried ihre
„Rasselbande“ und die „Gänse- Premiere. Inzwischen eine berühmte
blümchen“ mitbrachte. Der Höhepunkt Gruppe, die auch bei Großveranstaltun-
war dann der Einmarsch der Oedinger gen außerhalb unseres Höhenortes erfol-
Tollitäten, Prinz Dieter II. und Prinzessin greich aufgetreten war.
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Mitte Februar gab es erneut Ärger über zur weiteren Erschließung der Ortsmitte
den Ausbau der Ringstraße. Die Berech- durch Bürgermeister Lorenz Denn und
nungen der Anliegerkosten waren falsch. Ortsvorsteher Hans Kossin getan. Es ging
Die Planer hatten eine 30 % erhöhte um den Ausbau der Anliegerstraße vom
Grundfläche als Berechnungsgrundlage Gertrudisweg zum Weidenweg, um die
in Ansatz gebracht. Oswald Risch hat die- Ortsmittenbebauung durch den Bauträ-
sen Fehler aufgedeckt. ger GSB beginnen zu können.
Ende Februar wählten die Sozialdemo- Der Familienwandertag der CDU am 1.
kraten ihren Kandidaten Werner Lapp für Mai führte die Teilnehmer zum Radom,
das Amt des Ortsvorstehers. Der bisherige die weithin sichtbare weiße Kugel der
Amtsträger, Hans Kossin, trat aus persön- Forschungs-anstalt FGAN bei Werthho-
lichen Gründen nicht wieder an. ven. Hier wurde nach sachkundigem Vor-
Kurz darauf wählte auch die CDU den trag ins Weltall geschaut.
Kandidaten für den Ortsvorsteher. Die Mitte Mai hatte der Möhnenverein Oe-
Wahl fiel auf Klemens Weber, der schon dingens eine Jahreshauptversammlung.
langjährige Erfahrungen mit einbrachte. Die Neuwahl des Vorstandes stand im
Am 8. April wurde der erste Spatenstich Mittelpunkt und brachte folgendes Er-
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gebnis: die Obermöhn blieb Maria Born, ihr großes Sommerfest mit Orts- und
Vizemöhn wurde Diana Thomas und Gastvereinen an der Oedinger Grillhütte.
Schriftführerin Doris Golchert. Schon am Samstagabend konnte der Prä-
Zur gleichen Zeit veröffentlichte die Ge- sident Rudi Dick neben dem eigenen rund
sellschaft für schlüsselfertiges Bauen 250 Mitgliedern zählendem Verein auch
ihren Plan für die Bebauung in der Oe- Gastvereine und Vertreter der örtlichen
dinger Ortsmitte. In Angriff genommen Oedinger Vereine sowie das alte und neu-
wurden ein Wohn- und Geschäftshaus mit gewählte Stadtratsmitglied Klemens
10 Eigentumswohnungen. Weber und den neugewählten Ortsvor-
Der Kommunalwahlkampf kam in Fahrt. steher Werner Lapp begrüßen. Der be-
Die beiden Kandidaten der großen Par- sondere herzliche Gruß galt natürlich
teien Klemens Weber (CDU) und Werner dem amtierenden Oedinger Prinzenpaar,
Lapp (SPD) gingen in offenen Briefen auf- Prinz Dieter II. und Prinzessin Uschi I.
einander los, jedoch nicht unfair. (Schmitz). In geselliger Runde mit Tanz-
Der Sportverein SV „Grün-Weiß“ Oedin- musik, süffigem Kölsch und herzhaften,
gen sicherte sich Ende Mai im Endspiel lukullischen Imbissen verging die Zeit wie
um die Meisterschaft in der C-Klasse West im Fluge. Auch für die Jugend gab es am
durch einen 5:1 Sieg gegen Müllenbach nächsten Tag allerlei Belustigungen und
den Aufstieg in die Kreisklasse – B. vielfältige Unterhaltung. Zum Schluß
Gleichzeitig feierte der Junggesellenver- konnte mit Stolz behauptet werden:
ein JGV „Eintracht“ Oedingen sein Som- „rundum gelungen!“.
merfest in der Grillhütte. Am Samstag- Vom 10. Bis 17. Juli feierte der SV „Grün-
abend Tanz mit Live-Musik und am Sonn- Weiß“ Oedingen wieder seine traditio-
tag Frühschoppen mit Skat, Knobeln und nelle Sportwoche. Mit einer originellen
Hüpfburg für die Kinder. Ein kräftiges Eröffnung wurde ein „Gerümpel-Turnier“
Mittagessen und Kaffee und Kuchen am ausgetragen, das mit insgesamt 16
Nachmittag mit vielen Unterhalungsspie- Hobby- und Freizeitmannschaften aus der
len für die „Cids“ füllten den Tag aus. näheren Umgebung bestritten wurde.
Die Kommunalwahlen am 13. Juni brach- Sieger wurden die „Frühkölscher“ aus
ten folgende Ergebnisse: Klemens Weber Wachtberg. Wie in all den Jahren zuvor
(CDU) kam in den Stadtrat. In den Orts- auch diesmal eine gelungene Sportveran-
beirat wurden gewählt von der CDU: staltung mit interessanten Wettkämpfen
Heinrich Heuser, Georg Schmahl, Johan- und sportlichen Höhepunkten.
nes-Wilhem Jungbluth und Jürgen Anfang September feierte die Katholi-
Meyer; von der SPD: Rudolf Wißkirchen, sche Pfarrgemeinde „St. Gertrudis“ ihr
Giesela Wißkirchen und Marco Leuthen. 150-jähriges Bestehen, genauer gesagt,
Von den beiden Kandidaten für den Orts- die vor 150 Jahren (1849) erfolgte Ernen-
vorsteher Klemens Weber (CDU) und nung zur selbstständigen Pfarrei. Zu Be-
Werner Lapp (SPD) erreichte keiner in der ginn wurde in der Pfarrkirche, unter Mit-
Direktwahl die absolute Mehrheit, so daß wirkung des Kirchenchores, ein feierliches
am 27. Juni eine Stichwahl erforderlich Hochamt gehalten. Dann fand im Dorf-
wurde, die dann Werner Lapp mit knap- gemeinschaftshaus ein gemütliches Bei-
per einfacher Mehrheit gewann. sammensein mit Liedvorträgen des
Im Juli feierten die „Rheinhöhenfunken“ Männergesangvereins „Cäcilia 1882“
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gularien erfolgte dann die Neuwahl des der bisherige Werner Jungbluth nach
Vorstandes. Erster Vorsitzender wurde 5jähriger Tätigkeit sein Amt zur Verfü-
Jörg Oertel, zweiter Vorsitzender Marco gung stellte. Der neue Mann, Peter Jung-
Leuthen, Kassiererin Giesela Wißkirchen bluth, ist seit 35 Jahren Feuerwehrmann
und Beisitzer Werner Lapp und Hans Kos- und hatte bereits 15 Jahre das Amt des
sin. Einheitsführers inne. Der Erste Beigeord-
Noch im Oktober verstarb der in unserem nete der Stadt Remagen, Hermann-Josef
Ort allseits bekannte und beliebte Land- Fuchs, überreichte ihm die Ernennungs-
rat des Kreises Ahrweiler, Joachim Weiler. urkunde.
Er hatte sich sehr erfolgreich für Oedinger
Belange im Zusammenhang mit der Müll- Nun sind wir wieder soweit, die kom-
deponie und dem Dorferneuerungsplan mende 5. Jahreszeit einzuläuten. Schon
eingesetzt. am 6. November startete die Proklamati-
Die Freiwillige Feuerwehr Remagen – Ein- onssitzung unseres neuen Prinzenpaares.
heit Oedingen wählte unter Vorsitz des Im Programm die Einführung von Prinz
Stadtwehrleiters Edi Krahe ihren neuen Rudi II. und Roswitha I. (Dick), die ihr Zep-
Einheitsführer Peter Jungbluth, nach dem ter in der närrischen Zeit 1999/2000 über
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Höhenfunken zu Wort, indem sie mit Pfei- somit der neu gewählte Landrat des Krei-
fen und Trommeln und großem Gefolge ses Ahrweiler.
ihre diesjährige Hofburg in der Dorfgast- Am 20. Januar wurden unter anderen un-
stätte Breuer, getreu dem Motto: „Ohs sere Oedinger Bürger in der Nacht um
Hätz schleet für Oedingen,“ einweihten. 4:03 Uhr durch ein leichtes Erdbeben aus
Das Prinzenpaar Roswitha I. und Rudi II. dem Schlaf gerissen. Das Epizentrum lag
sorgten mit ihrem Hofstaat wieder mal in Wachtberg-Adendorf, 12,7 km von Oe-
unübertrefflich für allerlei Überraschun- dingen entfernt und hatte eine Stärke
gen. Die Oedinger machten spontan mit von 3,7 auf der Richterskala. Dauer des
und füllten den Festraum mit altherge- Bebens genau 4 Sekunden. Einige Oedin-
brachtem Frohsinn. Der Höhepunkt war ger witzelten: „Ein Gefühl, als wäre eine
in einhelliger Meinung die Verlesung der U-Bahn durch unsere Keller gefahren“.
Paragraphen für die Nutzung der Hof- Gottseidank traten keine Schäden auf.
burg durch Prinz Rudi I. Einfallsreich, mit Am Sonntag, dem 6. Februar waren die
vielen strapaziösen Auflagen für die Oedinger zu Gast beim Prinzenfrühstück
Wirtsleute und unbegrenzten Rechten des Prinzenpaares Roswitha und Rudi
für die Narren. Dick in ihrer Hofburg – dem Saal Breuer.
Schon auf den Tag folgend meldete sich Bis auf den letzten Platz war die „Narhal-
der Alltag mit dem Problemfall „Rings- la“ gefüllt. Bürgermeister Lorenz Denn
traße“ zurück, nämlich, Ausbau im Rah- mit Gattin ließen es sich nicht nehmen,
men des Dorferneuerungprogramms. Die der Einladung zu folgen. Alle Extollitä-
anfänglichen Baumaß-nahmen zeugten ten, -Prinzen, -Prinzessinen, -Bauer und
von unplanmäßigen Vorbereitungen. So Jungfrau sowie Sponsoren mit Freunden
mußten Randsteine wieder entfernt wer- und Bekannten waren geladen. Nach der
den, die Zufahrten zu den Anliegern auf- Begrüßung durch das Prinzenpaar traten
gerissen und nachgebessert werden. Der in bunter Reihenfolge auf: die Tänzerin-
Wort-führer der Ringstraßen-Anwohner, nen der KG Blau-Weiß-Rot aus Rüngsdorf,
Oswald Risch, schilderte in einem offenen die Oedinger „Höppe-Mötzje“ mit einem
Brief die mißlichen Zustände. Unver- gut einstudierten Tanz, die drei Musikan-
ständlich erschien ihm, daß in der Regel 3 ten aus Oedingen wie Prinz Rudi, Heinz
– 4 Arbeiter auf der Baustelle werkelten, Adams und Adi Poppelreuter, die Tanz-
aber wöchentlich mindestens 8 – 10 Her- gruppe der KG „Olleme Bobbelsbröder“
ren (Bauämter-, Bezirks-, Kreis- und Stadt- aus Euskirchen und die sechs Tanzmarie-
sowie beteiligte Baufirmen-Vertreter) chen der Rheinhöhenfunken. Danach
den Fortgang der Arbeiten kontrollier- folgten Büttenreden, der Besuch des
ten. Eine Abordnung der FDP sprach Oberwinterer Prinzenpaares mit Hofstaat
während einer Ortsbesichtigung vom und abschließend die Show der Kripper
„Dauerproblem der Baumaßnahmen „Magic Dancers“. Zwischendurch wurden
Ringstraße“. leckere Speisen und Getränke geboten.
Auch Anfang Januar machten die Partei- Erst am frühen Abend fand der tolle kar-
en mobil für die Wahl des neuen Landrats nevalistische „Frühschoppen“ sein Ende.
am 16. Januar 2000. Es standen zur Wahl Nach einer Pause von drei Wochen mel-
Herr Jürgen Pföhler CDU und Petra Elsner deten sich am 27. Februar die Möhnen
SPD. Wahlsieger war Jürgen Pföhler und mit einem zünftigen Kinderkarneval in
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der „Narhalla“. Der Saal Breuer platzte darunter auch viele Gäste aus den Nach-
aus allen Nähten. Er war fast zu klein vor barorten. Um einige zu nennen: die rei-
„wuselnden jecken Pänz“. So herrschte zenden roten Teufelchen, die weiblichen
aufgrund von Platzmangel nicht nur im „Robin Hoods“ von der Showtanz-Grup-
Saal, sondern auch davor, dort wo die Ak- pe „Charisma“, und die „Fidele Möhne
teure warteten, absolute Hochstimmung. Birresdorf“ die als „Tarzans Ladies“ in
Durch das Programm führte die Ober- feschen Leopardenfellen begeisterten.
möhne Maria Born. Begrüßt wurden in Auch die Oedinger Möhne, von Kopf bis
Reihenfolge das Kinderprinzenpaar aus Fuß im schicken Pinguin-Frack, erheiter-
Lannesdorf, Stefan I. und Verena I., die Di- ten die vielen Jecken am Zugwegrand.
scomäuse aus Werthhoven, die Oberwin- Die zahlreichen Musik- und Tambourcor-
terer Kinderprinzessin Anja I. Pfohl, mit ps, die sich auch durch frierende Finger
ihren Begleiterinnen, das Prinzenpaar aus und Regentropfen im Gesicht nicht vom
Wölle (Oberwinter), Frank I. (Heck) und Spielen abhalten ließen, brachten die
seine charmante Prinzessin Kirsten I. feucht-fröhlichen Zuschauer zum Mitsin-
(Kündgen) samt Hofstaat, das Oedinger gen.
Prinzenpaar Rudi II. und Roswitha I. Dick Bei den Festwagen hatten sich die Narren
mit Hofstaat. Zur Freude der närrischen allerhand einfallen lassen. So hatte sich
Pänz brachten alle Tollitäten ihre jeweili- das Oedinger Männerballett „Traumtän-
gen zugehörigen Tanzgruppen mit. Nach zer“ in Piraten verwandelt. Dann warte-
gut vier Stunden voll bunten Treibens war ten die „Schmutzigen Freunde“ mit
der Nachwuchs geschafft, ebenso sicher einem überdimensionalen Federvieh auf,
auch die Veranstalter und Eltern. das sie „Roswitha, unsere Superhenne“
Am 2. März folgte die Weiberfastnacht getauft hatten. Auf einem goldenen
mit traditionellem Programm, Kaffee, Ku- Schiff mit schwarz-rot-goldenem Schorn-
chen und Getränke inbegriffen, mit sprit- stein präsentierte sich der Elferrat der
zigen, zündenden Büttenreden, die Rheinhöhenfunken und kündigte das
manch hartgesottenen Mann die Röte ins prunkvolle Ende des Umzuges an.
Gesicht getrieben hätten. Aber sie waren Bunte Blumengebinde schmückten den
ja ausgeschlossen. Wagen, von dem aus Prinz Rudi II. und
Schon am nächsten Tag, dem 3. März, Prinzessin Roswitha I. samt Gefolge ihrem
hieß es im ganzen Höhenluftkurort „De Narrenvolk zujubelten und natürlich kilo-
Zooch kütt“. Das Wetter meinte es wirk- weise Kamelle unter den kleinen und
lich nicht gut mit den Oedinger Jecken, größeren Kindern verteilten. Der gesam-
zum Zeitpunkt der Aufstellung regnete es te Ablauf wurde hervorragend geplant
in Strömen – doch der ausgelassenen und ausgeführt durch den Zugleiter und
Stimmung konnte das nichts anhaben. Organisator Wolfgang Bachem.
Mit großen Schirmen, dicken Schals und Am Aschermittwoch, dem 8. März, verab-
hochprozentigen Getränken trotzte die schiedeten die Rheinhöhenfunken den
auf den Straßen versammelte Narren- Karneval mit dem althergebrachten „Por-
schar der feuchten Kälte und fieberte temonaie-Auswaschen“ .Das Prinzenpaar,
dem bunten Treiben entgegen. Ange- in Schwarz gekleidet, zogen mit Hofstaat
führt von der Freiwilligen Feuerwehr und Elferrat, ebenfalls in Trauerkleidung,
zogen rund 30 Gruppen durch den Ort, und vielen Oedinger Karnevalsfreunden
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an den Mehlemer Bach. Im Tross ein Bol- weiterer Meilenstein in der Ortsentwick-
lerwagen, mit Sekt und Schnaps sowie lung, mit Musik, Gesang und Grußworten
zwei Trauerkränzen beladen. Prinz Rudi II. feierlich eingeweiht. Die Bauzeit für das
ging an das Bachufer und wusch sein Por- Wohn- und Geschäftshaus dauerte nur 10
temanaie aus, lediglich Zwiebelringe, die Monate. Im Obergeschoß entstanden so
die Tränen aufsteigen ließen, verblieben 10 Wohnungen, und im Untergeschoß
in der Geldbörse. Ein Hinweis darauf, daß sind neben dem sozialen Zentrum der ka-
während der tollen Tage alles Geld aus- tholischen Pfarrgemeinde die Raiffeisen-
gegeben wurde. Danach begab sich die bank Grafschaft-Wachtberg mit moder-
Trauergemeinde zum traditionellen Fi- nen Geschäftsräumen inclusive einem
schessen in der Hofburg, das von dem Bankautomaten und einem Warenlager
Breuer-Team ganz hervorragend ange- sowie ein Minimarkt untergebracht. Die-
richtet worden war. ser wird von den Oedinger Mitbürgeri-
Einmal im Festrausch der „Fünften Jah- nen Marie-Theres Weber und Maria Born
reszeit“, die gerade abgelaufen war, gab betrieben. Die Gestaltung des Dorfplat-
es wieder einen hocherfreulichen Anlaß zes, genannt Kirchplatz, geschah in
zum Feiern. Am 1. April, kein Scherz, knapp vier Monaten. Dieser wurde trotz
wurde die neue Oedinger-Ortsmitte, ein Dauerregens unter großer Beteiligung
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der Bevölkerung der Öffentlichkeit über- sen. die Wanderer und erläuterte Entste-
geben. Ortsvorsteher Werner Lapp sprach hung und Bearbeitung im Obstbau. Auf
in seinem Grußwort: „Das ist für unseren dem Hof wurden die Wanderer von der
Ort eine absolute Bereicherung, dieser Bäuerin, Frau Wolf, gastfreundlich be-
Kirchplatz soll zum Kommunikationszen- grüßt und mit Kaffee und Kuchen bewir-
trum in Oedingen werden.“ Immerhin tet. Ein Rundgang in dem verhältnis-
hat er eine Fläche von 650 qm, davon mäßig großen Betrieb vermittelte den in-
gehen 180 qm für Parkflächen, 200 qm teressierten Wanderern einen Einblick in
für Grünflächen und 95 qm für einen den Betriebsablauf, wie Verfahren bei der
Spielplatz ab. Die Kosten für den Dorf- Sortierung, Lagerung und Versand. Der
platz betrugen 470.000 DM, davon wur- Rückweg endete wie in den vorausge-
den 220.000 DM aus dem Dorferneue- gangenen Jahren bei der Grillhütte, wo
rungsprogramm beigesteuert. Grußwor- eine deftige Erbsensuppe, von der Fami-
te sprachen in Reihenfolge: Bürgermei- lie Theisen zubereitet, den Appetit der
ster Lorenz Denn, der Pastor Norbert Wandergruppe mit Kind und Kegel stillte.
Klaes und Pfarrer Michael Schankweiler- Am 21. Mai feierte der Förderverein der
Schell, die auch gemeinsam die Ökumeni- freiwilligen Feuerwehr sein Frühlingsfest.
sche Einweihung vornahmen. Es war trotz des anhaltenden Regenwet-
Der Landrat betonte in seinem Grußwort, ters gut besucht. Die zahlreichen Mitglie-
daß der Tag der Einweihung der Ortsmit- der mit ihren Angehörigen und Bekann-
te ein glücklicher Tag für Oedingen sei. ten kamen am Samstag mit Tanz und
Als „Väter“, die sich für die Ortsmitte Musik sowie am Sonntag beim Früh-
über lange Jahre beispielhaft eingesetzt schoppen mit Platzkonzert voll auf ihre
hatten, nannte Pföhler die ehemaligen Kosten. Speis und Trank sowie für die Kin-
Ortsvorsteher Klemens Weber und Hans der Spiele und Lustbarkeiten, im Mittel-
Kossin und dankte ihnen ebenso wie dem punkt die Hüpfburg, erfreuten Jung und
jetzigen Ortsvorsteher Werner Lapp für Alt.
ihren unermüdlichen Einsatz. In der Ortsbeiratssitzung Anfang Juni gab
der Ortsvorsteher Werner Lapp einen
Mitte April führte der CDU-Ortsverband Sachstandsbericht zum Neubau des Dorf-
seine Jahreshauptversammlung durch. Im gemeinschaftshauses. Er legte einen ge-
Mittelpunkt standen die Neuwahlen des nehmigten Entwurfsplan des örtlichen
Vorstandes. Mit einer eindrucksvollen Architekten Josef Niederstein vor. Der
Mehrheit wurde der Vorsitzende Jürgen Neubau beinhaltet unter anderen einen
Meyer in seinem Amt bestätigt, ebenfalls Hallenraum von 18 m Länge und 13,50 m
auch sein Stellvertreter Hans-Willi Jung- Breite, WC und Duschräume, eine Küche,
bluth. Es folgten Tätigkeitsberichte im ein Stuhllager, einen Abstellraum, sowie
kommunalen Bereich mit Aussprachen. einen Raum für Technik. Die Baukosten
Der Familienwandertag der Oedinger am wurden mit 1,25 Millionen Mark veran-
1. Mai führte die zahlreichen Teilnehmer schlagt. Der Finanzierungsplan wies einen
unter Wanderführung von Hans-Willi Landeszuschuß von 415.000 DM, den Ver-
Jungbluth und Olaf Wulf zu einem Obst- kaufserlös der alten Schule mit 150.000
hof in Werthhoven. Bereits unterwegs be- DM sowie Eigenleistungen der Vereine
grüßte der Eigentümer Hubertus Wolf und Stadtanteil in Höhe von 400.000 DM
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aus. Darüber hinaus wird die Stadt in Der Oedinger Bürger, Heinz Leuthen,
Kürze einen Förderantrag an das Land wurde Anfang Juli für sein 25 jähriges Be-
Rheinland-Pfalz stellen. triebs-jubiläum in der alteingesessenen
„Ein neuer Schumi“ aus Oedingen, so be- Bäckerei Heinz Breuer durch den In-
richtete Anfang Juni die „Remagener nungsmeister Herbert Rats geehrt. Der Ju-
Chronik“. Gemeint war der Schüler Seba- bilar hat über seine Verdienste im Bäcke-
stian Schäfer, der mit seiner roten Seifen- rei-Handwerk hinaus, viel für die Allge-
kiste den 1. und 2. Lauf des Rennens in der meinheit in unserer Dorfgemeinschaft
B-Klasse in Wachtberg-Werthhoven und getan. So war der gebürtige Oedinger ak-
Wachtberg-Berkum gewann und mit tives Mitglied im Sportverein und hat hier
einem großen Pokal ausgezeichnet erfolgreiche Jugendarbeit als Trainer und
wurde. Dieser junge Sieger ist ein begei- Betreuer geleistet. Es blieb ihm neben sei-
sterter Rennfahrer, der seine Seifenkiste nem Hausbau auch noch Zeit für die San-
selbst in Ordnung hält, daran schraubt gesfreunde im MGV „Cäcilia 1882“, spä-
und bastelt. ter im Kirchenchor „St. Gertrudis“, wo er
Die Rheinhöhenfunken, inzwischen mo- mit kräftiger Stimme fröhlich mitmischte.
bile Einsatztruppe für originelle gesellige
Veranstaltungen, feierten Anfang Juli ihr Am 23. August wurde der erste Stadtju-
Sommerfest. Beginn war am Samstag, gend-Feuerwehrtag auf dem Sportplatz
dem 2. um 10, 11 Uhr, mit anschließen- in Oedingen ausgerichtet. 56 Jungen und
dem Frühschoppen, Mittagessen, Kaffee Mädchen aus den Jugendwehr-Einheiten
und Kuchen. Zwischendurch zeigten sie Remagen, Kripp, Unkelbach, Oberwinter,
ein tolles lockeres Programm. Die vier Rolandswerth und Oedingen nahmen
Trainerinnen der Funken Monika Krie- daran teil. Es mußten 15 verschiedene
chel, Susanne Tönnes, Doris Moog und Spiele absolviert werden, vom Torwand-
Bettina Bachem zeigten mit den Garde- schießen über das Schlauchausrollen bis
kindern, was sie auch im Sommer bei hin zum Wasserspritzen erlebten die Ju-
heißschwülem Wetter draufhaben. Auch gendlichen eine riesen Gaudi. Die Regie
Gastvereine aus Berkum, Fritzdorf, führten die Jugendfeuerwehrwarte Ingo
Werthhoven, Remagen, Unkelbach und Wolf und Robert Zimmermann aus Ro-
Villip beteiligten sich mit eigenen Beiträ- landswerth sowie Martin Schmahl aus Oe-
gen, musikalisch unterstützt von der Mu- dingen. „Dabeisein“ war alles. So wurden
sikgruppe „Atlantik-Band-Bornheim“. auch keine Sieger ermittelt, jedoch erhiel-
Die Arbeiten zur Abdichtung der ge- ten die Teilnehmer eine Erinnerungsur-
schlossenen Mülldeponie liefen seit Janu- kunde. Der Chef der Remagener Wehr,
ar zügig weiter. Heuer, im Juni, wurde Bürgermeister Lorenz Denn, der Stadt-
eine Tonschicht eingebaut, um das Ein- wehrleiter Eduard Krahe und andere
dringen von Oberflächen- und Sickerwas- sowie der Oedinger Ortsvorsteher Werner
ser in den Deponiekörper zu verhindern. Lapp beglückwünschten die teilnehmen-
Die Abdichtungsmaßnahmen sollen Ende den Jungen und Mädchen und überreich-
2000 abgeschlossen sein. Im Frühjahr ten ihnen die Urkunden nebst Präsenten.
2001 wird dann das gesamte Gelände mit Das Foto zeigt die im November 1999 ge-
standortgerechten Sträuchern und Pflan- gründete Jugendwehr Oedingen als Teil-
zen rekultiviert. nehmer am Stadtfeuerwehrtag 2000.
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Den Sprung in die Selbständigkeit wagte teten die Experten von der Kreisverwal-
Ende August unser Mitbürger Klaus Thei- tung Walter Reichling und Josef Hommen
sen mit der Eröffnung eines KFZ-Meister- sowie Francesco Rumero vom Ing.- Büro
betriebes an der Sinzinger Straße in Re- Björsen über den Stand der Bauarbeiten.
magen. Vorher war er mehrere Jahre als Ausgestellte Baupläne und techn. Zeich-
Kfz-Meister in einer Großtankstelle tätig. nungen vervollständigten in anschauli-
Der MGV „Cäcilia 1882“ Oedingen feier- cher Weise die allgemein verständlichen
te Ende August sein Sommerfest in der Fachvorträge. Unser Mitbürger, Toni Hil-
Grillhütte und hatte viele Freunde und len, ging detailliert auf den Werdegang
Gäste um sich versammelt. Kurzweilige der Mülldeponie mit allen Vorteilen, je-
Darbietungen mit Lied-vorträgen unter doch auch auf die oft unerträglichen Er-
bewährter Leitung von Wienand Nietgen, schwernisse unseres Ortes durch den Zu-
sowie musikalische Beiträge des Alleinun- bringerverkehr und die Geruchsbelästi-
terhalters, Peter Wilhelms aus Euskirchen, gungen ein. Er dankte aber auch der
sorgten für eine gute Stimmung. Kulina- Kreisverwaltung, die die Auflage eines 9
rische Genüsse aus „Omas-Küche“ taten Punkte-Programmes eingehalten und die
das übrige. Fertigstellung bis zum Frühjahr 2001 ga-
rantiert hatte. Zusammenfassend die De-
Eine Informationsveranstaltung „Rund ponie in Zahlen: Sie wurde genau 25
um die Oedinger Mülldeponie“ veran- Jahre vom Kreis Ahrweiler in der Zeit vom
staltete der Oedinger CDU-Ortsverband 1.1.1973 bis zum 31.12.1998 betrieben.
Mitte September rund um die verfüllte Insgesamt wurde sie dreimal erweitert,
Deponie. Vor zahlreichen Gästen berich- letztmalig im Jahre 1994. Erst durch einen
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mit verschiedenen Klägern aus unserem dem Leitspruch „Unser tägliches Brot gib
Ort und Unkelbach im Jahre 1994 ge- uns heute“ vor.
schlossenen Vergleich vor dem Verwal- Ein Rückblick über die umfangreichen
tungsgericht Koblenz konnte die letzte Bauarbeiten gab Aufschluß über die Ei-
Erweiterung mit einem Müllvolumen von genleistungen. Die „Backesfreunde“
rund 300.000 Kubikmeter in Angriff ge- mußten das ganze Gebäude entkernen,
nommen werden. Die Deponie hat eine die Zwischenwand entfernen, Mauern
Gesamtgröße von rund 10 ha. durchbrechen und den gesamten Innen-
Die Wiedereröffnung des historischen putz erneuern. Auch der Estrich und die
„Backes“ in der Ringstraße wurde am 20. Bodendecke wurden renoviert. Das Ver-
Oktober gefeiert. In einem Festzelt neben legen der Drainage, Abflußkanäle und
dem restaurierten Gebäude konnte der Leitungen für die Elektrik waren ebenso
Ortsvorsteher Werner Lapp die zahlrei- wie der neue Außenputz mit Anstrich und
chen Gäste begrüßen. Sein Dank galt den die Erneuerung des Pflasters auf dem Vor-
„Backes-Freunden“ die in Eigen-leistung platz mit Brunnen im Arbeitsnachweis
von über 300 Stunden den Wiederaufbau enthalten. Das dieses Werk gelungen war,
bewirkten. Im Namen der Stadt gratulier- davon konnten sich die Gäste überzeu-
te der Erste Beigeordnete, Hermann-Josef gen. Die Funktionsfähigkeit wurde vor
Fuchs. Er hob die Eigenleistungen hervor Ort von den künftigen Benutzern prak-
und die Gesamtkosten, die sich auf tisch vorgeführt, bevor sie den Gästen das
120.000 DM beliefen; wovon die Stadt selbst gebackene Brot und den Kuchen
65.000 DM zahlte und ein Zuschuß aus reichten.
dem Dorferneuerungsprogramm von Über die Geschichte des „Backes“ wurde
55.000 DM beigesteuert wurde. Die öku- vom Ursprung bis zur Wiederherstellung
menische Einsegnung nahmen Pastor bereits berichtet.
Norbert Klaes und Pfarrer Michael Der Männergesangverein „Cäcilia 1882“
Schankweiler-Schell gemeinsam unter Oedingen gab am 26. November in der
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Pfarrkirche zu Ehren seiner Schutzpatro- Hoheit mit Hofstaat warten. Nur wenige
nin, der heiligen Cacilia, ein Konzert. Wochen vorher fielen die ausgesuchten
Unter der Gesamtleitung von Wienand Kandidaten aus. Die Sitzungspräsidenten
Nietgen wirkten mit: der MGV „Cäcilia Rudi Dick und Willi Jungbluth sowie der
1882“ Oedingen, Dirigent Wienand Niet- „Elferrat“ überspielten geschickt die
gen; der Kirchenchor St. Gertrud Oedin- Lücke, indem sie statt der Inthronisierung
gen, Dirigent Hajo Braun; Waldhornblä- den Abschied der scheidenden Tollitäten
sergruppe Weibern, Dirigent Joachim um so zünftiger gestalteten. Ein großes
Geiler; Klavier Dr. Wim Kossin; Solistin Dankeschön des Ortsvorstehers Werner
Claudia Krake, Sopran. Nach der Eröff- Lapp wurde den beiden engagierten Kar-
nung durch den Vorsitzenden Hans-Die- nevalisten Prinz Rudi II. und Roswitha I.
ter Vilz begrüßte der Ortsvorsteher die (Ehepaar Dick) im Rahmen einer ein-
Gäste in der vollbesetzten Kirche. Danach drucksvollen Eröffnungsrede ausgespro-
folgten die Gesang- und Instrumental- chen. Beide hatten ihre Regentschaft in
Darbietungen mit überwiegend klassi- der vergangenen Session 2000 beispiel-
schem Liedgut. Der Höhepunkt war dann los, zünftig und nachahmenswert wahr-
das Finale mit van Beethovens „Freude genommen. Ein nun folgendes tolles Pro-
schöner Götterfunken“ unter Mitwir- gramm verbannte den Abschiedsschmerz
kung der Waldhornbläsergruppe Wei- der Exhoheiten vor einem überwiegend
bern, dem Kirchenchor St. Gertrudis und närrisch kostümiertem Auditorium. Die
dem MGV „Cäcilia 1882“, dirigiert von Höhenfunken mit Höppemötzje, der Kin-
Wienand Nietgen. Dieser würdige Ab- dergarde und den Tanzmariechen mach-
schluß verwandelte die Oedinger Dorfkir- ten den Auftakt. Weiter gings mit den
che in einen Konzertsaal. Ein Ereignis, das Stadtsoldaten unter dem Kommandan-
auf Wunsch vieler Gäste bald wiederholt ten Martin Tillmann und dem Regiments-
werden sollte. kapellmeister Mike Wahl. Nonstop folg-
Die „Fünfte Jahreszeit“ wurde in diesem ten die Westumer Tanzteufel „Los Bailas“
Jahr etwas früher, exakt am 4. November sowie die Tanzgruppe aus Niederzissen.
unter der Regie der Rheinhöhenfunken Die als Vorgebirgsbäuerin auftretende
eingeleitet. Mit einer großen Prunksit- „Madame Motteboden“ (Ute Groll) be-
zung im Festzelt am Sportplatz boten die geisterte mit deftigen Sprüchen die fröh-
Veranstalter ein buntes karnevalistisches lich gestimmten Narren und Närrinen.
Programm mit zahlreichen Höhepunkten, Als „Prinzenpaar 2001“ boten Dr. Hans-
präsentiert von bekannten Jecken aus Georg Grzeschik und Werner Kriechel
Nah und Fern. Der Grund für die Sitzung einen vom Lokalkolorit gefärbten Bütte-
vor dem offiziellen Sessionsauftakt war nersatz für das ausgefallene Prinzenpaar.
die Erfahrung, daß noch Spitzenkräfte für Weltenbummler Gerd Rück, die Pitter-
die Veranstaltung frei waren. männchen Christian und Willi Meurer,
Die Ehrengäste, Bürgermeister Lorenz Musik aus Irland, die Kripper „Magic Dan-
Denn, der erste Beigeordnete Hermann cers“ und das unnachahmliche Panikor-
Josef Fuchs, der Ortsvorsteher Werner chester vervollständigten das karnevali-
Lapp sowie die zahlreichen Mitglieder stische Programm, das mit dem Männer-
und Freunde der Oedinger Höhenfunken ballett „Die Schneeflöckchen“ unter rau-
mußten diesmal vergebens auf eine neue schendem Beifall den Abschluß fand.
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Der Oedinger, Wolfgang Bachem, bestritt geladen. Das zentrale Thema der Ver-
am 3. November sein 500. Meisterschafts- sammlung war die Entwicklung des Re-
spiel für den TUS-Oberwinter in der Ver- magener Höhenstadtteiles aus Sicht der
bandsliga. Damit hatte er einen einsamen Verwaltung. In seinem Vortrag betonte
Rekord aufgestellt, denn die für Statistik der Stadtchef besonders, daß unser Ort
zuständigen Herren beim Sportverband auf der Höhe überdurchschnittlich profi-
konnten sich nicht erinnern, daß ein Spie- tiert habe. Aus dem Stadtsäckel flossen
ler auf eine derart hohe Anzahl von Mei- zunächst 1.2 Millionen DM zwischen 1990
sterschaftsspielen in einer Spielklasse bis 1994 und nochmals im Zeitraum von
zurückblicken konnte. Ein absoluter 1995 bis 2000, 2,7 Millionen DM für Ka-
Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn nalisation und Straßenbau. Auch hin-
war das Pokalspiel in der 2. Runde des sichtlich seiner Einwohnerzahl konnte
DFB-Pokals gegen den VFB Stuttgart im Oedingen eine positive Entwicklung ver-
Oktober 1981 im Neckarstadion. Er spiel- buchen. Allein in den vergangenen 8 Mo-
te damals gegen den torgefährlichen Her- naten wurden 30 neue Bewohner ge-
mann Oblicher, den er im Mittelfeld neu- zählt. Damit leben nun 930 Menschen in
tralisierte. Wolfgang Bachem verfügt in Oedingen. 1972 lag die Einwohnerzahl
Oberwinter über eine besonders hohe bei nur 270 Personen. Der leidige Dauer-
Akzeptanz, die darin begründet liegt, brenner, das „Dorfgemeinschaftshaus“,
daß er eine große Vorbildfunktion im stand ebenfalls auf der Tagesordnung.
Trainingsfleiß und Leistungsbereitschaft Lorenz Denn versicherte, daß inzwischen
darstellt. Dieser hervorragende Sportler die Standortfrage geklärt wurde, die
ist auch in seinem Heimatort Oedingen Halle an den Sportplatz anzulehnen.
gut gelitten. Denn was wären die überre- Noch anstehende Probleme um den Neu-
gional anerkannten Karnevalsumzüge bau wird er in Kürze mit Bürgerbeteili-
der „Rheinhöhenfunken“ ohne ihren gung lösen.
Zug- und Einsatzleiter Wolfgang Bachem. Erstmals rief eine „Initiative Weihnachts-
Die diesjährige Kirmes wurde Mitte No- markt Oedingen“ aktive Oedinger Frauen
vember in der neugestalteten Dorfmitte und Männer auf, am 3. Advent einen
organisiert. Das Karussell und die Kirmes- Weihnachtsmarkt auf dem neuen Kirch-
buden fanden auf dem Kirchplatz opti- platz zu veranstalten. 13 von ortsansässi-
male Stellplätze, um die Kirmesbesucher gen Oedingern aufgebaute Stände sorg-
zu unterhalten. Vier Tage lang wurde ten für Speis und Trank und boten auch
zünftig gefeiert, als Auftakt mit einer gut genügend Auswahl für kleine Geschen-
besuchten Disco „Em aahle Saal“. Es folg- kartikel in letzter Minute. 40 kg Reibeku-
ten der traditionelle Tanzabend und dann chen verkauften alleine die mundartliche
– wie gehabt – die Frühmesse am Sonn- Musikgruppe „Rievekooche“ um Rudi
tagvormittag mit Kranzniederlegung am Dick. Der Erlös wurde dem Unkelbacher
Ehrenmal, Kaffeenachmittag und übli- Kindergarten gespendet. Am Stand des
chem Kirmesausklang am Montag bis in Männerballetts „Oedinger Traumtänzer“
die Nacht hinein. gabs Kaffee mit Amaretta oder Cognac.
Noch im November hatte der Bürgermei- Der Verein „schmutzige Freunde“ bot
ster Lorenz Denn zu einer Bürgerver- Waffeln und Kinderpunsch an. Weiter
sammlung in der Gaststätte Breuer ein- gab es selbstgemachten Likör, Kaffee und
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Kuchen sowie Bratkartoffeln nach Omas liches, friedliches Neujahr 2001. Er ließ das
Art und selbstgebackene Plätzchen zu ereignisreiche Jahr 2000 Revue passieren
kaufen. Einhellig waren alle Aktiven mit und erinnerte an die Einweihung der
ihren zahlreichen Gästen der Meinung neuen Ortsmitte, die Fertigstellung der
„So eine gelungene Sache muß im näch- Ringstraße, Einweihung des Oedinger
sten Jahr wiederholt werden“. „Backes“, Eröffnung der Karnevals-Sessi-
Zum Abschluß des Jahres 2000, zugleich on im Zelt am Sportplatz, Kirmes in der
Redaktionsschluß dieser Oedinger Chro- Dorfmitte, hier auch Biwak der Rhein-
nik, wünschte der Ortsvorsteher Werner höhenfunken und am 3. Advent den er-
Lapp in einem Rundbrief allen Oedinger sten Oedinger Weihnachtsmarkt.
Mitbürgern Frohe Festtage und ein glück-
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ZEITTAFEL 1815 – 2000
1869 Pfarrer Hoffmann verließ Oedin- 1886 Beginn der Flurbereinigung als
gen, sein Nachfolger wurde Pfar- Modell für die Rheinlande.
rer Paul Wolber. 1888 Tod Kaiser Wilhelm I., Nachfolger
1870 Einberufung zum Krieg gegen Kaiser Friedrich III, verstorben im
Frankreich. Juni nach 98 Tagen, dann Nach-
1871 Wahl eines Schulvorstandes. folger Wilhelm II. (Dreikaiserjahr).
1872 Jakob Velten wurde Abgeordne- 1889 Am 25. 4. Übergabe der umgeleg-
ter bei der Landbürgermeisterei. ten Flurstücke an die Eigentümer.
1873 Kunststraße nach Unkelbach kam Die Oedinger Ziegelei an der
erneut ins Gespräch. Straße nach Pissenheim wurde er-
1874 Verordnung über Reinhaltung baut und in Betrieb genommen.
der Dorfstraße. 1893 Beginn mit dem Bau der Entwäs-
1876 Februar/März verheerendes serungsanlagen.
Hochwasser und orkanartiger 1894 Gemeindevorsteher Brustkern
Sturm. trat zurück, Nachfolger: Mathias
1878 Katasteramtliche Erhebungen. Schäfer.
1879 Bürgermeister Beinhauer wurde 1895 Am 10. Juli wurde Oedingen von
in den Ruhestand versetzt, zum einem Jahrhundertunwetter
Nachfolger wurde der heimgesucht.
Premierleutnant a.D. von Lassaulx 1896 Pfarrer Wolber verläßt Oedingen
bestellt. am 23. April.
1880 Joseph Winzen aus Oedingen 1897 Im April kehrte Pfarrer Wolber
wurde Ratsmitglied in der Land- aus gesundheitlichen Gründen
bürgermeisterei Remagen. wieder zurück.
1881 Am 1. April wurde der Premier- 1900 Am 1. Dezember betrug die Ein-
leutnant a.D. von Lassaulx zum wohnerzahl in Oedingen 176 Per-
Stadt- und Landbürgermeister in sonen.
Personalunion von Remagen be- 1902 Am 14. Mai starb Pfarrer i. R. Paul
stellt. Wolber.
1881 Am 18. November 11.19 Uhr 1903 Pfarrer Wilhelm Frisch wurde am
bebte die Erde einige Minuten in 20. Sept. in Oedingen eingeführt.
unserer Region, ohne nennens- 1905 Gründung des Junggesellenver-
werten Schaden anzurichten. eins.
1882 Als Nachfolger des Dorfschulleh- 1907 Tod des Pfarrers Wilhelm Frisch
rers Boden wurde am 17. Juli der 1908 Im April übernahm Pfarrer Dr.
Lehrer Heinrich Mahlberg Franz Coeln die hiesige Pfarrge-
verpflichtet. meinde.
Pfarrer Paul Wolber gründete im 1909 Am 3. Oktober Einweihung der
Juli mit dem Lehrer und Küster neugebauten Gertrudiskirche.
Mahlberg den Männergesangs- 1910 Mathias Schäfer trat zurück, Jo-
verein „Cäcilia“ Oedingen. hann Bungard II, geb. 1873,
1885 Ergebnis der Volkszählung vom 1. wurde Ortsbürgermeister.
Dezember: 222 Seelen in Oedin- 1911 Am 11. Juni wurde die neue Ger-
gen. trudiskirche vom Weihbischof
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GEMEINDEVORSTEHER / ORTSBÜRGERMEISTER /
ORTSVORSTEHER VON 1816 BIS 2001
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PFARRER IN OEDINGEN
Wilhelm von Remagen (1519), O. S. B. der Benedikt Berthling (1636), O. S. B., Pastor
Abtei Deutz. in Oedingen, gestorben 14.4.1636 in
Oedingen. Nach dem Bruderschafts-
Johann Becker (1558 – 1562), Offiziant. buch folgen Rupert Pipenex, Heribert
Sturm, Michael Broichhausen (1651),
Herbert Schwank, Pastor und Kirchherr in Professor von Heisterbach. (3*) 1650
Oedingen, stellt am 5.9.1558 als sei- wird Reiner Buschmann erwähnt.
nen Vertreter in Oedingen einen ge-
wissen Johann Becker, wahrscheinlich Matthias Wirtz (1622), O. S. B., Vikar (4*)
aus Remagen an, der daselbst residie- Bartholomäus Fressen (1668), O. S. B., Pa-
ren und die zwei Wochenmessen hal- stor, gestorben 19.10.1668.
ten soll. Derselbe erhält als Gegenlei-
stung den Wittumshof und alle zu- Gregor Gommersbach (1674), O. S. B.
gehörigen Erbschaften und Kirchen-
gefälle. Becker muß den Wittumshof Peter Neicken (1716), O. S. B., Pastor, ge-
in Ordnung halten und 2 Malter Korn storben 1716.
sowie 3 Malter Hafer an den Kirch-
herrn abliefern. Bürge beim Vertrag Herrmann Manten (1716 – 1741), Pastor,
ist der Bruder des Offizianten, Hein- O. S. B., gestorben im Alter von 73 Jah-
rich Becker aus Remagen. (1*) 1562 ren am 8.8.1758.
auch Rektor der Magdalenenkapelle
in Remagen. Rupertus Munstermann (1742 – 1767), ge-
boren 1702, Regular der Abtei Deutz.
Tilmann Erbland (1567) O. S. B. Er erhielt die Stelle eines Vizekuraten
in Oedingen von Abtin Deutz, der die
N. Bruno (1578). (2*) Kollatur ausübte. Approbiert wurde
er vom Generalvikar in Köln und inve-
Peter Landorpig (1586), Pastor. stiert durch den Pastor von Remagen.
Er besuchte die Schule und die Kran-
Reinhard Hindt (Heidt) (1594) erhält da- ken, applizierte an Sonn- und Feierta-
mals die Kollation der Stelle Oe. Vom gen für die Gemeinde. 1743 lebten Pa-
Pastor Hilden in Remagen schriftlich stor und Gemeinde im Frieden mitein-
zugestellt. Seine frühere Seelsorgs- ander. Gestorben 10.11.1767. (5*)
stelle war Kirchdaun, dann Berckum,
dessen Kirchmeister ihn als einen ehr- Beda Jakobs (1768 – 1773), O. S. B., Pastor
würdigen, erbaulichen und frommen seit 1773 Pfarrer in Remagen, gestor-
Priester bezeichnen. ben 12.2.1779. (6*)
Matthias Hensch (1619 – 1622) gestorben Johann Baptist Neusser (1773 – 1779), O.
1622 in Oedingen. S. B., geboren 25.7.1737 in Kessenich,
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PFARRER IN OEDINGEN
1779 Pfarrer in Remagen, gestorben Karl August Mühlbach (1853 – 1864), ge-
28.11.1802. boren 10.2.1821 in Düsseldorf, ord.
1.11.1845 in Trier, Kaplan in Koblenz-
Heinrich Curtis (1779 – 1807). U. L. Fr., 1850 Haus.-geistlicher bei der
Gräfin d’Oultre-Mont in Schlesien,
Johann Kaspar Völsgen (1813 – 1817), ge- 1851 Vikar in Kues, gestorben
boren 21.9.1749 in Mehlem, Sohn von 9.1.1864. Er war ein edler Priester und
Franz und Maria Körner, ord. Menschenfreund. Seine Mutter und
14.3.1773 in Köln, Kaplan in Köln-St. Schwester bleiben im Pfarrhaus bis zur
Peter, 1781 Benefiziat in Niederba- Neubesetzung. Die Verwaltung hatte
chem, 1805 Vikar in Windhagen, seit Kirchdaun.
1821 Vikar in Vettelschoß, gestorben
daselbst 22.12.1826. (7*) Nikolaus Hoffmann (1865 – 1869), gebo-
ren 18.4.1830 in Koblenz, ord.
Michael Wolf (1821 – 1823), geboren 30.8.1855 in Trier, Kaplan in Heim-
1.1.1779 in Kömern (Niederlande), bach-Weis, 1856 Benefiziat in Linz,
ord. 1813 in Münster in Westfalen, be- 1861 Pfarrer in Mesenich, 1869 Bene-
sorgte auch zeitweilig den Dienst in fiziat in Dernau, gestorben 16.6.1881.
Unkelbach. In der folgenden Vacantur
lag die Seelsorge in den Händen des Paul Wolber (1869 – 1902), geboren
Pfarrers von Unkelbach. 23.9.1841 in Monreal, ord. 26.8.1865
in Trier. Danach Kaplan in Münster-
Gottfried Houverath (1833 – 1842), gebo- maifeld, ab 1869 Pfarrer in Oedingen
ren 1796 in Ahrweiler, ord. 1821, Vikar mit Unterbrechung (1896 in Kell) ge-
in Gleuel und Ringen, am 16.4.1833 storben 16.5.1902 in Oedingen.
zum Vikar von Oedingen ernannt.
Trier zeigte vorher große Bedenken, Dr. Franz Cöln (1908 – 1920), Erbauer der
weil es mit Recht befürchtete, daß neuen Pfarrkirche, geboren 14.5.1873
man weitergehe und die Errichtung in Linz, ord. 3.4.1897 in Trier, Rektor in
der Pfarrei versuchen würde, was Karthaus, Kaplan in Bitburg und Witt-
dann auch seit 1838 mit Eifer betrie- lich, Studienurlaub bis 1908, resig.
ben wurde. Gestorben in Herschbach 1920, 1939 Universitätsprofessor in
am 26.1.1869. Washington.
Appolinar Schumacher (1843 – 1851), ge- Peter Billig (1920 – 1928), geboren
boren 10.4.1804 in Spessart, Pfarrer in 8.10.1883 in Heimbach-Weis, ord.
Kempenich, ord. 1.6.1833 in Trier, Ka- 16.3.1906 in Trier, Kaplan in Kues, Il-
plan in Adenau, 1837 Pfarrer in Wers- lingen und Herrensohr, 1912 Vikar in
hofen, 1845 geisteskrank. Da er keine Nörtershausen, 1916 Pfarrer in Rhau-
geistliche Funktionen mehr verrichten nen, 1928 Pfarrer in Hentern.
konnte, trat er 1851 in den Ruhestand.
Gestorben 15.4.1855 in Kirmutscheid. Peter Winand (1929 – 1951), geboren
Unter ihm Errichtung der neuen Pfar- 17.3.1883 in Hümmel, ord. 27.3.1909
rei 1849. in Trier, Kaplan in Wallerfangen, 1914
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PFARRER IN OEDINGEN
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Nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1717 – 1720 wurde nach dem Neubau
des Schulgebäudes 1741 die Schule ihrer Bestimmung übergeben.
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VORSITZENDE UND
DIRIGENTEN DES
MÄNNERGESANGVEREINS
„1882 CÄCILIA“ OEDINGEN
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