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Beschluss der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge

am 21. Mai 20011 in Schlangen-Kohlstädt

„Freie Schussbahn“ für britisches Militär in der Senne ist ein Affront

Die Forderung der britischen Streitkräfte, nach dem umstrittenen Bau neuer Kampfdörfer
nunmehr auch die Genehmigung für einen uneingeschränkten Übungsbetrieb zu erhalten, ist
aus mehreren Gründen inakzeptabel und eine Provokation:
1. Das britische Militär hat die Genehmigung zum Bau der Kampfdörfer mit der
Einschränkung erhalten, dass die Zahl der jährlichen Übungstage und die Zeit der
täglichen Übungsdauer begrenzt wird. Diese Einschränkung wurde vom britischen
Militär akzeptiert und ist Teil der Genehmigung. Der nunmehrige Antrag, den
Übungsbetrieb auf 365 Tage im Jahr, also auch auf Sonn- und Feiertage, und die
„Nachtzeit“ von 22 auf 23 Uhr auszuweiten sowie Einschränkungen beim
„Großkaliberschießen“ und Hubschraubereinsatz aufzuheben, ist für die Bevölkerung
der Anliegergemeinden ein Affront und unzumutbar, weil u.a. die Grenzwerte an
Lärmimmissionen in Wohn- und Kurgebieten der Senneanrainer deutlich überschritten
werden.
Die mit dem Antrag intendierte Intensivierung des Übungsbetriebs ist zudem ein
weiterer störender Eingriff in die Sennefauna.
2. Gegen die Genehmigung des Baus der Kampfdörfer ist vor dem OVG Minden eine
Klage des NABU anhängig, weil die Genehmigung auf der Grundlage eines
mangelhaften Vogelschutzgutachtens erfolgte. Die Entscheidung über die Klage
wurde vertagt, weil die Genehmigungsbehörde die vom NABU vorgebrachten
Einwände nicht entkräften konnte. Die nunmehr trotzdem beantragte Ausweitung des
Übungsbetriebs ohne abzuwarten, ob die Genehmigung überhaupt rechtskonform ist,
ist deshalb auch rechtlich bedenklich.
Im Hinblick darauf, aber auch im Interesse der dort lebenden Bürgerinnen und Bürger
lehnt der Förderverein Nationalpark Senne/Eggegebirge jegliche Ausweitung militärischer
Übungen in der Senne ab.

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