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Verbreitung
Beim Samstag-Nacht-Fieber (abgekürzt SNF) handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahr-
scheinlichkeit um eine Pandemie, die selbst mit den größten Anstrengungen der nationalen und
internationalen Wohlfahrtsorganisationen auf absehbare Zeit kaum noch eingedämmt werden kann.
Allein in Deutschland beläuft sich der durch SNF-Erkrankungen und deren Folgen bedingte wirtschaft-
liche Schaden nach amtlichen Schätzungen jährlich auf etwa 1,2 Billionen Euro.
Symptome
Krankheitsverlauf
Die ersten SNF-Symptome zeigen sich schon beim Beginn der sogenannten Wochenendplanung,
die in extremen Fällen – ähnlich wie beim Las-Vegas-Fieber – bereits am Montag Vormittag beginnt.
Nicht selten endet das Samstag-Nacht-Fieber im Bett, sei es im eigenen Bett oder zur Not in einem
fremden Bett, im schlimmsten Fall jedoch in der Gewalt von Bagger-, Planier- und Walz-Fahrzeugen,
verbunden mit ganzkörperlicher Hyperaktivität sowie intensiven Gefühls- und Schweißausbrüchen.
Oft kommt es dann zu sonntäglicher Bettlägerigkeit, die mitunter bis 16 oder 17 Uhr andauern kann.
In den meisten Fällen wiederholt sich die Symptomatik im Rhythmus von 7 oder 14 Tagen.
Epidemiologie
Inkubation
Zwischen der Infektion mit SNF-Erregern und dem Auftreten der ersten Symptome vergehen oft nur
wenige Sekunden. Der verhängnisvollste Fall besteht dann, wenn die Betroffenen nicht das Geringste
von der von ihnen ausgehenden Ansteckungsgefahr ahnen und unwissentlich, aber auf umso heim-
tückischere Weise ihre Mitwelt schrittweise ins Verderben stürzen.
Therapie
Durch medikamentöse Behandlung mit bestimmten Narkotika kann man Patienten über eine gewisse
Zeit hinweg ruhig stellen, um sie vor den schlimmsten Spätfolgen einer SNF-Infektion zu bewahren.
Auch ganzkörperliche Kühlung mit Eisbeuteln und intensive Kneipp-Anwendungen können helfen.
Allerdings gilt im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung eine Therapie als aussichtslos, so dass
leider viele Patienten selbst nach mehrwöchiger Intensivbehandlung als unheilbar entlassen werden.
Prävention
Kulturgeschichtliche Aspekte
Welch erschreckendes Ausmaß frühere SNF-Pandemien hatten, zeigt allein schon die Tatsache,
dass man im Altertum zuerst dem Gott des Rausches (Dionysos bzw. Bacchus) Opfer darbrachte,
um die Bevölkerung vor der allseits gefürchteten SNF-Infektion zu bewahren. In der späteren Phase
des kulturellen Verfalls jedoch schädigte die Pandemie alle Nervensysteme mit solcher Vehemenz,
dass man dann das Samstag-Nacht-Fieber an sich verehrte. Ähnliches wird für den Fall befürchtet,
dass eines Tages Dieter Bohlen das Bundeskanzler- oder Bundespräsidenten-Amt bekleiden sollte.