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Interventionstechniken

Varianten auf einen Einwand zu reagieren als Register meines Handelns


(nach Paul Lahninger: leiten * präsentieren * moderieren, Münster 6.Aufl. 2008)

Praxis-Beispiel: In einem Kommunikationstraining werden die Teilnehmenden aufgefordert,


in Paaren über ihre Stimmung zu sprechen. Ein Teilnehmer reagiert
mit saurem Gesichtsausdruck: „Müssen wir immer sagen, wie es uns geht?“

EINFÜHLEN: THEMATISIEREN: ABGRENZEN:


Es geht um das „DU“, Das WIR, die Meta-Ebene, das ICH, mein Interesse
um „Deine“ Interessen: die gemeinsame Lösung steht im Mittelpunkt der Botschaft:
für unterschiedliche Inter-
essen wird angesprochen:

• aktiv zuhören 1) • thematisieren • Gefühl ansprechen,


„Du möchtest nicht darüber „Das heißt also, ich hab jetzt Feedback
sprechen, wie es dir geht?“ eine Übung vorgeschlagen, „Ich empfinde diese Bemerkung als
• umformulieren die nicht bei allen Kritik. Das beunruhigt mich.“
„Du fragst, wieso ich diese ankommt.“ • bitten/appellieren
Aufgabe stelle?“ • verhandeln „Ich schlage vor/Ich bitte dich, dass
• fokussieren gemeinsam Lösungen für du dich erst mal auf das Gespräch
„Das heißt, diese die Interessen zu suchen: einlässt, und hinterher überlegst, was
Aufgabenstellung ist dir „Wie geht es anderen es dir gebracht hat.“
jetzt unangenehm?“ mit diesem Auftrag? • konfrontieren
• nachfragen 2) Wir können den „Die Entscheidung über den
„Worüber würdest du jetzt weiteren Verlauf methodischen Ablauf ist meine
sprechen wollen? “ gemeinsam festlegen. Mein Sache. Wenn du dich in dieser
• zirkulär fragen Interesse dabei ist…“ Übung nicht einbringen willst, ist das
(das Umfeld, andere • delegieren deine Entscheidung.“
Personen gedanklich „O.k. Ich bitte euch als • Bedingungen stellen/fordern
© Paul Lahninger, Salzburg, Jän 09, www.TOPSEMINARE.at, www.AGB-Seminare.at

einbeziehen) Gruppe zu entscheiden, „Ich kann nur leiten, wenn du dich


„Was müsste ich jetzt sagen, wie ihr weitermachen einlässt. Sprich einfach über deinen
um Deinem Wunsch zu wollt.“ Ärger mit deinem Partner.“
entsprechen?“ oder: • provokativ antworten
„Was könnten andere „Ich an deiner Stelle würde mich
Personen jetzt möglicher- auch schon die ganze Zeit ärgern.“
weise besprechen wollen?“ • paradox intervenieren
„OK. Vereinbaren wir, dass du in
diesem Seminar nie mehr sagst, wie
es dir geht.“
Orientierung: Orientierung:
Verständnis schafft Selbstorganisation der
Orientierung:
Vertrauen und stärkt Beteiligten fördert
eindeutige klare Führung gibt Halt.
selbständige Lösungs- Eigenverantwortung.
Vorsicht: paradoxe und provokative
findung der Beteiligten. Sätze brauchen eine gute Basis!
Humor kann leicht „nach hinten“
losgehen.

1) Aktiv zuhören fließt aus einer Haltung, in der ich interessiert bin, die Sicht der anderen Person zu verste-
hen. Ich überprüfe mein Verständnis indem ich das, was ich gehört habe, oder (beim Fokussieren) einen Teil
davon, oder (beim Umformulieren) das was ich heraushöre, als Frage formuliere. Aktiv zuhören ist als
Zwischenschritt vor anderen Interventionen sinnvoll, wirkt meist beruhigend und wertschätzend.
2) Vorsicht mit Fragen! Verständnisfragen (z.B.: Womit bist du unzufrieden?) sind oft problemorientiert. Auch
schleichen Sich in Fragen leicht versteckte Vorwürfe ein. Zum Beispiel wird: „Warum ärgerst Du Dich?“
tendenziell als Botschaft gehört werden: „Ich verstehe Dich nicht, hier gibt es nichts zu ärgern!“

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