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Uwe Fengler

Gedanken auf der Brcke Ich trinke mein Glas aus, zahle, und verlasse das Restaurant. Als ich die Tr ffne, um auf die Strae zu treten, weht mir ein frischer Wind entgegen. Es regnet. In der Nhe fliet ein kleiner Fluss. Ich muss eine Brcke berqueren, um zum Parkplatz zu gelangen. 200 oder vielleicht 300 Meter entfernt. Ich will auf keinen Fall

zurck ins Lokal. Heute nicht und auch nicht in den nchsten Tagen. Denn Du bist nicht gekommen. Ich hatte Dich hier her zum Essen eingeladen. Als ich schlielich vllig durchnsst auf der Brcke stehe, sehe ich den Regentropfen nach, die ins Wasser fallen. Der Wind weht krftiger und mir wird kalt. Ich schliee den Reiverschluss meiner Jacke, soweit es nur geht. Ich friere noch immer. Whrend ich den Regentropfen

nach sehe, denke ich: Mein Herz, ich wollte es Dir schenken, wollte immer an Dich denken, ich wollte mein Herz nicht vermieten oder verkaufen, es sollte fr immer Dir gehren. Dir allein Fr immer Und hier auf dieser Brcke, im inzwischen strmenden Regen, stelle ich endlich fest: ich habe mein Herz verloren, es schwimmt unten im Fluss

und keine Sehnsucht kann es zurck bringen

Uwe Fengler

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