Talkers Reifeprüfung
By Amy Lane
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About this ebook
Fortsetzung zu Talker – Am Ende einer langen Nacht
Buch 3 in der Serie - Talker
Was kommt nach dem nackten Überleben? Brian Cooper hat sich von dem Angriff erholt, bei dem er beinahe getötet wurde, und Tate Walker hat seine inneren Dämonen besiegt. Nun haben die beiden nur noch ... sich selbst. Zusammen erwachsen werden und in ihre Liebe hineinwachsen ist alles andere als einfach.
Sind Talkers ewiger Optimismus und Brians stetiges Vertrauen genug, die großen und kleinen Hindernisse zu überwinden, die ihnen im Weg stehen – und alle Schwierigkeiten auszuräumen, damit ihre Träume sich erfüllen?
Amy Lane
Award winning author Amy Lane lives in a crumbling crapmansion with a couple of teenagers, a passel of furbabies, and a bemused spouse. She has too damned much yarn, a penchant for action-adventure movies, and a need to know that somewhere in all the pain is a story of Wuv, Twu Wuv, which she continues to believe in to this day! She writes contemporary romance, paranormal romance, urban fantasy, and romantic suspense, teaches the occasional writing class, and likes to pretend her very simple life is as exciting as the lives of the people who live in her head. She’ll also tell you that sacrifices, large and small, are worth the urge to write. Website: www.greenshill.com Blog: www.writerslane.blogspot.com Email: amylane@greenshill.com Facebook: www.facebook.com/amy.lane.167 Twitter: @amymaclane
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Talkers Reifeprüfung - Amy Lane
Blick in die Vergangenheit
DAS KLEINE Schlafzimmer im hinteren Teil des winzigen Hauses hatte eine umlaufende Fensterfront. Im Winter isolierten sie die Fenster mit Glasfasermatten, vor die sie die Vorhänge zogen und an die Wand tackerten, damit sie an Ort und Stelle blieben, denn im Winter war es eisig kalt. Aber im Sommer wurde das Licht vom Meer reflektiert, bevor es überhaupt die Vorderseite des Hauses erreichte, und überschwemmte das Schlafzimmer wie flüssiges Gold. Manchmal verdunkelten sie das Zimmer trotzdem mit den Vorhängen, denn wer wollte schon jeden Tag um 5:30 Uhr geweckt werden? Aber meistens erlaubten sie dem orange-lila-goldenen Licht, den kleinen Raum mit dem Echtholzdielenboden und dem hellen Teppich zu überfluten und sie zu wecken.
Diese Momente, in denen er neben Brian lag, während der wunderbare, strahlende Regenbogen in ihr Zimmer fiel, waren die ersten Momente, an die Talker sich erinnern konnte, in denen in seinem Kopf tatsächlich Ruhe geherrscht hatte. Seine Tage waren eine Kakophonie von Musik, die er gerade hörte oder an die er sich erinnerte. Er sprach wie ein Maschinengewehr, Stakkato, wie gummierte Synkopen, die in irrwitzigen Winkeln von den Wänden abprallten. Und dann hatte das Schicksal (Brian) sie hierher verschlagen. Sie hatten alles, was sie besaßen, in Brians schrottreifes Auto gepackt, sich einen verbeulten, uralten Lastwagen ausgeliehen und waren zusammen mit Freunden die 90 Meilen von Sacramento zum Meer gefahren. Sie hatten es gerade noch geschafft, ihr Bett aufzubauen, bevor sie hineingefallen waren und als sie aufwachten ...
Frieden.
Nach Brians Entlassung aus dem Krankenhaus vor drei Jahren hatte Talker nicht daran geglaubt, dass sie jemals Frieden finden würden.
DIE GEWICHTE, die sie für Brian gekauft hatten, damit er seine Physiotherapie zu Hause fortsetzen konnte, hatten zuvor einer zweifachen Großmutter gehört und Brians Tante Lyndie hatte sie auf einem Flohmarkt ergattert. Die pastellfarbene Vinylummantelung der Bleigewichte machte es Brian schwer, sie richtig festzuhalten, während er seine mehr als kaputte rechte Schulter trainierte.
„Au. Verdammt! Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße!"
Talker zuckte zusammen. Er machte gerade im Wohnzimmer seine Hausaufgaben. Als er gehört hatte, wie die Gewichte auf dem Boden aufgeschlagen waren, war er auf eine Schimpftirade vorbereitet gewesen. Brian brauchte Hilfe – brauchte sie dringend. Er brauchte jemanden, der dafür sorgte, dass er die richtige Haltung einnahm, jemanden, der ihm half, nach den Gewichten zu greifen und seine Finger geschlossen zu halten, wenn er sie stemmte. Aber Brian bat nicht um Hilfe. Brian hatte noch nie um Hilfe gebeten. Er hatte nicht um Hilfe gebeten, als seine Schulter immer schlechter wurde, er hatte nicht um Hilfe gebeten, als er in seinen Kursen durchgefallen war. Er hatte einfach weitergemacht wie ein standhafter Zinnsoldat und irgendwie einen Weg gefunden, mit dem zu überleben, was er hatte, anstatt mit dem, was er brauchte.
An den meisten Tagen bewunderte Talker ihn wahnsinnig dafür.
An Tagen wie diesem wollte er seinem Freund am liebsten einen Baseballschläger über seinen verdammten Dickschädel ziehen.
Als wieder etwas auf dem Boden aufschlug, hielt Tate es nicht mehr aus. Er stand auf, machte die Musik auf seinem Laptop leiser und schlich dann zum Schlafzimmer ihrer miesen Wohnung. Brian hatte das rosa Gewicht in der Hand – das zweitleichteste – und konzentrierte sich so sehr, dass der Schweiß ihm das Gesicht hinunter lief. Dabei war es gerade erst Frühling geworden und ihre Wohnung war kalt wie immer, wenn nicht gerade Hochsommer war und es glühend heiß wurde. Brian führte den Arm mit dem Gewicht gewissenhaft nach hinten, ließ ihn dann an seiner Hüfte ruhen, bevor er ihn wieder nach hinten streckte. Die ganze Zeit zählte er leise mit, während er seinen Körper nach vorn beugte und seinen anderen Ellbogen auf den Knien aufstützte.
Es tat weh. Es gab keinen Zweifel, dass es wehtat. Brians kornblumenblaue Augen waren verengt, seine Zähne zusammengebissen und Tränen liefen ihm aus den Augenwinkeln. Schweiß tropfte aus seinen weizenblonden Haaren, lief über die frischen Narben an Brians Schläfe, über seine Augen und auf seine Wange, die vor Anstrengung zuckte. All dieser Schmerz, all diese Konzentration und all das schweigend. Brian wollte nicht, dass Tate ihn so sah – dafür war er zu stolz.
Talker schluckte schwer und sah ihm noch eine Weile beim Training zu. Dann stahl er sich davon, um eine Stunde lang sehr leise an seinem Computer „Ergotherapie + Schulterverletzungen" im Internet zu recherchieren.
Am nächsten Tag fuhr er zu einer der kleinen Kunstgalerien an der R Street, in deren Schaufenstern Töpferwaren ausgestellt waren und die oft einen eigenen Brennofen im Hinterzimmer hatten.
Als er nach Hause kam, zog er das kleine, in Plastik verpackte Paket heraus, das er für acht Dollar seines hart verdienten Trinkgeldes gekauft hatte. Er legte es leise vor Brian ab, der sich gerade damit abmühte, die Küche mit nur einer voll funktionsfähigen Hand und ein paar gerade erst verheilten Rippen sauber zu machen.
Brian hatte ihn mit erhobenem Kopf angesehen und zum ersten Mal in ihrer Beziehung hatte Tate den Mund nicht aufbekommen. Stattdessen hatte er den Polymerton aus dem Plastik gewickelt.
„Man kann ihn im Ofen backen, aber angeblich stinkt das wie die Hölle, sagte er. Mit einem befangenen Blick zu Brian zog er sich den schwarzen Halbhandschuh von seiner verkrüppelten Hand und deutete auf Brians Arm. Brian schwang ihn vorsichtig nach vorne und Tate sagte: „Komm her.
Brians Mundwinkel hoben sich – und das taten sie zurzeit wirklich selten. Als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, hatte Brian meistens nur zugehört und friedlich dagesessen, aber er hatte fast immer gelächelt. Seit er von dem Typen, der Talker vor sechs Monaten vergewaltigt hatte, beinahe zu Tode geprügelt worden war, lächelte er kaum noch – verzog kaum einmal die Lippen zu jenem Lächeln,