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Wyatt Earp 120 – Western: Helldorado!
Wyatt Earp 120 – Western: Helldorado!
Wyatt Earp 120 – Western: Helldorado!
Ebook132 pages1 hour

Wyatt Earp 120 – Western: Helldorado!

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"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Die Nacht hatte ihre schwarzen Schatten über die Savanne gesenkt, und über dem Horizont im Osten blickten schon die ersten Sterne. Von den Bergen kam ein kühler Wind und trieb den Sand auf dem weiten Ranchhof im Wirbel umher.
Jack Rattler reckte seine bärenstarke Gestalt, fuhr sich mit der Rechten durch das kurzgeschorene struppige Haar, spreizte die Beine und schob die Hände dann tief in die Taschen. Ein grimmiges Lächeln lag auf seinem harten Gesicht.
Drüben im Stallhaus hantierten noch die Cowboys, und hinten aus dem Scheunentor fiel auch noch der Lichtschein einer Stallaterne.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 22, 2016
ISBN9783740911348
Wyatt Earp 120 – Western: Helldorado!

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    Wyatt Earp 120 – Western - William Mark

    Wyatt Earp 120 – Helldorado!

    Wyatt Earp –120–

    Helldorado!

    Roman von William Mark

    Die Nacht hatte ihre schwarzen Schatten über die Savanne gesenkt, und über dem Horizont im Osten blickten schon die ersten Sterne. Von den Bergen kam ein kühler Wind und trieb den Sand auf dem weiten Ranchhof im Wirbel umher.

    Jack Rattler reckte seine bärenstarke Gestalt, fuhr sich mit der Rechten durch das kurzgeschorene struppige Haar, spreizte die Beine und schob die Hände dann tief in die Taschen. Ein grimmiges Lächeln lag auf seinem harten Gesicht.

    Drüben im Stallhaus hantierten noch die Cowboys, und hinten aus dem Scheunentor fiel auch noch der Lichtschein einer Stallaterne.

    Aus dem windschiefen Geräteschuppen kam ein kleiner buckliger Mensch herangehumpelt und blieb unten vor der Veranda stehen. Er trug Lederbekleidung und einen breiten, an den Krempen ausgefransten Schlapphut, hatte einen erloschenen Zigarrenstummel zwischen den Zähnen und schleppte einen halbvollen Wassereimer. Mit schräggelegtem Kopf blickte er zu dem Rancher hinauf.

    »Wann geht es los, Boß?«

    »In einer Stunde.«

    Rattler wandte sich um und betrat das Ranchhaus.

    Er blieb in der Mitte seines großen, gut eingerichteten Arbeitsraumes stehen und sah trotzig vor sich hin.

    Er hätte ein gutes, friedvolles Leben haben können, dieser Jackson Rattler, wenn er es gewollt hätte. Aber er wollte es nicht. Sein Leben war der Kampf, war immer Kampf gewesen.

    Als blutjunger Bursche war er mit seinen Eltern in dieses Land gekommen. Vater und Mutter hatte er bei einem Bandenüberfall in Tucson verloren. Ein paar Jahre hatte er sich als Cowboy auf verschiedenen Ranches herumgeschlagen, ehe er mit zweiundzwanzig Jahren hierher in die Nähe von Tombstone gekommen war, wo er sich eine eigene Ranch aufgebaut hatte. Es war erst eine einfache kleine Blockhütte gewesen, der er einen Stall und einen Corral angeschlossen hatte. Heute, nach mehr als zwanzig Jahren, war es eine große, starke und gesunde Viehfarm, die Rattler-Ranch.

    Aber er war nicht zufrieden. Vielleicht wäre es gut, nach den Ursachen zu forschen. Jack Rattler hatte mit fünfundzwanzig Jahren um die Hand der hübschen Joana Marina Clum angehalten. Aber sie hatte ihn abgewiesen.

    Niemand hatte sich darüber gewundert, denn die zarte blutjunge Joana Clum war das ganze Gegenteil von dem rauhen, vierschrötigen Mann, der um sie warb.

    Sie hatte ihn übrigens nicht selbst abgewiesen, sondern ihr Bruder hatte es getan, der damals noch Chief des San Carlo Reservats war. Der spätere berühmte Mayor von Tombstone, John Clum, hatte damals dem jungen Rancher Jack Rattler keinen Grund für seinen abschlägigen Bescheid genannt.

    John Clum hatte zwei Gründe. Einer davon war, daß Jack Rattler ihm nicht gefiel. Er machte keinen guten Eindruck auf ihn. Aber das war eine rein persönliche Sache. Ausschlaggebend für die Ablehnung war der Gesundheitszustand Joanas. Das bildschöne Mädchen war krank; es litt an der Schwindsucht. Joana hatte ihren Bruder gebeten, mit niemandem darüber zu sprechen. So war Clum also verpflichtet, auch dem Freier gegenüber zu schweigen.

    Rattler hatte die Abweisung niemals überwinden können. Er betrachtete sie als persönliche Kränkung und war von dieser Stunde an der verschworene Feind John Clums.

    Dabei hatte Clum sich bemüht, die Absage in gute Worte zu kleiden, aber es war nutzlos gewesen. Rattler schied als Feind von ihm.

    Die beiden Männer gingen ihren Weg. John Clum wurde ein berühmter Mann, gründete den Tombstoner Epitaph und wurde einer der bekanntesten Bürgermeister der Weststaaten. Seine Zeitungsberichte wurden an beiden Küsten der Vereinigten Staaten gelesen und sogar drüben im alten England mit Interesse studiert.

    Jack Rattler war ein wohlhabender Rancher geworden.

    Und Joana Clum war vier Jahre später gestorben; wie eine blühende Rose hatte der Tod sie gebrochen und hinweggerafft.

    Da sie von ihrem Bruder ein halbes Jahr vor ihrem Tod hinauf in die Berge nach Colorado in ein Sanatorium gebracht worden war, hatte in Tombstone niemand erfahren, woran sie eigentlich gestorben war. Auch Jack Rattler wußte nichts davon.

    John Clum hielt das der Schwester gegebene Versprechen über den Tod hinaus.

    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der verbitterte Rancher die Wahrheit erfahren hätte. Aber ob es das Wesen des hölzernen Mannes geändert hätte, ist noch die Frage.

    Jack Rattler hatte sich schon sehr früh sein eigenes Recht und Gesetz gemacht; sein Recht war seine Stärke und sein Gesetz sein Geld. Mehr und mehr hielt er sich von den anderen zurück und wurde ein Sonderling. Er ging seinen eigenen Weg – ohne dabei zu merken, daß er vom geraden Weg immer weiter abkam.

    Die Männer, die bei ihm arbeiteten, paßten zu ihm und seiner Gesinnung. Es waren nicht die besten Menschen, die Arbeit auf der Rattler Ranch annahmen. Im Gegenteil. Oft waren es Verbrecher, die nirgends sonst mehr ein Stück Brot hatten finden können, und Jack Rattler wußte das. Er fühlte sich offensichtlich in solcher Gesellschaft wohl. Sein Haß auf die menschliche Gesellschaft war grenzenlos geworden; grenzenlos und sinnlos.

    Der Einzelgänger hatte vor einem halben Jahr einen Mann kennengelernt, der ihn mit dem Chief der Galgenmännerbande zusammenbrachte. Der Big Boß dieser Verbrecherorganisation verstand es sehr schnell, das Herz des verbitterten Mannes für seine Pläne zu gewinnen.

    Jack Rattler wurde ein Galgenmann. Zwar hatten seine Interessen nicht die, die den sogenannten Bund leiteten. Der Rancher war der Bande beigetreten, um seinem persönlichen Haß an der Menschheit frönen zu können. Vor allem seinen Haß auf Tombstone und dessen Mayor John Clum.

    Der Big Boß wußte indessen, was er von Rattler zu halten hatte und gedachte, ihn nur dann einzusetzen, wenn es galt, gegen Tombstone zu einem großen Schlag auszuholen.

    Und genau das hatte der Chief der Galgenmänner jetzt vor. Es war nicht einfach gewesen, die große Bande aufzubauen und so gut zu organisieren, es hatte den Chief viel Zeit und Mühe gekostet. Aber jetzt, wo er alles erreicht zu haben glaubte, war Wyatt Earp gekommen.

    Der berühmte Dodger Marshal hatte sich sofort mit Vehemenz der Bande entgegengeworfen. Earp hatte ihr gewaltigen Schaden zugefügt, indem er mehrere ihrer Unterführer entlarvt und viele ihrer Schlupfwinkel ausgeräuchert hatte. Der größte Schlag war dem Marshal gelungen, als er den Stellvertreter des Chiefs, den Italo-Amerikaner Lazaro Capucine, gestellt hatte und gleich darauf in der Grenzstadt Naco einen ganzen Ring hatte auffliegen lassen. Diese Männer waren zwar dann aus dem Gefängnis geflüchtet, hier oben in Tombstone dem riesigen Sheriff Luke Short aber wieder ins Garn gegangen.

    Aber noch während dieses Schlages hatte der Boß der Galgenmänner zum Gegenschlag ausgeholt. Diesmal hatte er seine ärgsten Widersacher ganz persönlich getroffen, indem er aus dem Tombstoner Grand Hotel in der Allenstreet die junge hübsche Judy Holliday, die Schwester Doc Hollidays, entführt hatte. Er war selbst – wenn auch unter seiner Kapuze – gekommen und hatte das Mädchen aus dem Hotel geholt und es mit einem schweren Betäubungsgift stumm und wehrlos gemacht.

    Vielleicht hätte niemand gewußt, wer Judy Holliday entführt hatte, wenn nicht die Spielerin Laura Higgins zufällig dazugekommen und ebenfalls mit einem getränkten Tuch betäubt worden wäre. Doch sie war zurückgeblieben, und nach ihrem Erwachen hatte sie dem Marshal und seinen Männern von der Entführung berichtet.

    Mit dieser unverschämten Tat hatte der Bandenführer sich die ganz persönliche Feindschaft der beiden Dodger zugezogen, er mußte damit rechnen, daß Wyatt Earp und Doc Holliday ihre Suche nach ihm verdreifachen würden.

    Aber der geheime Boß – dessen Namen offenbar niemand kannte, hatte wieder einmal sehr bewußt gehandelt. Er wollte die beiden Wölfe, die ihm da so hart auf die Fährte gekommen waren, in eine tödliche Falle locken.

    Und diese Falle sollte die Rattler-Ranch sein.

    Die Cowboys waren dem Rancher treu ergeben und wären für ihn in die Hölle geritten. Nicht zuletzt deswegen, weil er ihnen guten Lohn zahlte und sich einen Dreck um ihre üble Vergangenheit kümmerte.

    Jack Rattler stand in seinem Arbeitsraum und blickte düster vor sich hin. Wie so oft sah er auch in dieser Minute, ohne daß er es eigentlich wollte, das schmale Gesicht einer jungen Frau vor sich, deren smaragdgrüne Augen ihn so sehr bezaubert hatten. Das Gesicht der Joana Marina Clum.

    Rächen würde er sich. Rächen für das entgangene Glück!

    Noch immer glaubte der unselige Mann, daß das Leben mit der schönen Joana Clum ein Glück für sie bedeutet hätte. Ob sie auch an seiner Seite schon nach wenigen Jahren gestorben wäre, bedachte er nicht.

    Damals, an jenem Morgen, als er gerade den Tombstoner Crystal Palace verlassen hatte, um hinüber zum Barbershop zu gehen, hatte er eine Frau auf der Straße einer Nachbarin zurufen hören: »Joana Clum ist gestorben.«

    Er war einen Augenblick stehengeblieben und hatte diesen Worten nachgelauscht. Aber sie hatten ihn nicht einmal sehr erschüttert. Im Gegenteil, wilder Zorn war in ihm aufgewallt gegen den Mann, der ihm die Schwester versagt hatte. Jack hatte sich sofort umgewandt und war hinauf in die Freemontstreet gegangen, um John Clum aufzusuchen. Aber vor dem Haus des Tombstoner Epitaph war er dann doch stehengeblieben und hatte es sich anders überlegt.

    Well, sie war gestorben, wie

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