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Rätsel der Mikrowelten
Mark Tolins - Held des Weltraums #7
von Freder van Holk
Der Umfang dieses Buchs entspricht 141 Taschenbuchseiten.
Der Weg der Menschheit zu den Sternen ist das Thema dieser klassischen Science Fiction Serie. Es geht um die Abwehr von Außerirdischen, die Geheimnisse des Kosmos und um den Platz der Menschheit im Universum. Mark Tolins und seine Mitstreiter kämpfen um die Zukunft der Erde...
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Mark Tolins - Held des Weltraums #7
von Freder van Holk
Der Umfang dieses Buchs entspricht 141 Taschenbuchseiten.
Der Weg der Menschheit zu den Sternen ist das Thema dieser klassischen Science Fiction Serie. Es geht um die Abwehr von Außerirdischen, die Geheimnisse des Kosmos und um den Platz der Menschheit im Universum. Mark Tolins und seine Mitstreiter kämpfen um die Zukunft der Erde...
Sprachgebrauch und Wertvorstellungen entsprechen der Entstehungszeit der Romane und unterlagen seitdem einem steten Wandel. So kommen beispielsweise immer mal wieder „Neger vor. Heute wird dieser Begriff von vielen als diskriminierend empfunden. Heute wird dieser Begriff von vielen als diskriminierend empfunden. Bis in die 1970er Jahre hinein war das jedoch nicht so. Das Wort „Neger
entsprach dem normalen Sprachgebrauch und wurde nicht als herabsetzend angesehen. Selbst der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King sprach in seinen Reden häufig von der „Emanzipation der Neger. Für den deutschen Sprachraum markiert der DUDEN das Wort erstmalig in seiner Ausgabe von 1999 mit der Bemerkung „wird heute meist als abwertend empfunden
und trug damit dem in der Zwischenzeit gewandelten Sprachgebrauch Rechnung. Da die Romane nur vor dem Hintergrund ihrer Zeit in sich stimmig sind, wurde auf eine sprachliche Glättung ebenso verzichtet wie auf eine Anpassung heute nicht mehr zeitgemäßer Wertvorstellungen oder inzwischen widerlegter wissenschaftlicher Ansichten.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© Roman by Author
© Cover: Tony Masero, 2018
© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Mark Tolins spürt einem seltsamen Vorfall nach: Ein Minister, der nach einem Sanatoriumsbesuch plötzlich verdächtig ›geistesabwesend‹ ist.
Mark Tolins und Biggy kommt das sehr verdächtig vor. Sie nehmen die Spur auf, die sie zu einem Gebrüderpaar führt, das sich mit gefährlichen Versuchen physikalischer Art befasst ...
Und schon droht Gefahr! Mark Tolins scheint aber nichts zu ahnen ...
Mark Tolins - ein aufrechter Mann mit besonderer Spürnase für neue technische Entdeckungen.
Biggy - sein unzertrennlicher Freund, dick aber oho!
Gebrüder Durham - Wissenschaftler oder Verbrecher?
Sam Yonder - ein Butler ältester Schule, leicht kleptoman und ferner noch verschiedene Gestalten, von denen man nicht weiß, zu welcher Welt sie gehören.
Der Staatssekretär für Raumfahrt war geistesabwesend!
Das war selbst für Washington Hill in seltsames Gerücht. In den Ministerien gab es Tausende von Büros mit Zehntausenden von männlichen und weiblichen Angestellten, unter denen sich nicht viele befanden, die nicht gern das Neueste hörten und das Neueste weitererzählten, aber noch niemals war es dem Klatsch eingefallen, einen Staatssekretär - in Amerika bezeichnete man die Minister immer noch als Staatssekretäre - der Geistesabwesenheit zu beschuldigen. Das lag einesteils daran, dass ein Staatssekretär immerhin zu einem gut isolierten Spitzenkreis gehörte, mit dem das Büropersonal kaum in Berührung kam, zum anderen Teil aber auch wohl daran, dass Geistesabwesenheit ein ganz ungewöhnliches Delikt war. Man konnte sich nur schwer etwas darunter vorstellen und fand es deshalb auf sonderbare Weise erschreckend.
Das Gerücht beunruhigte stärker, als man auf den ersten Blick hin glauben mochte. Es machte zum ersten Male in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Nordamerika darauf aufmerksam, dass bei einem Staatssekretär die Anwesenheit von Geist vorausgesetzt wurde, obgleich das bisher noch niemals ein Prüfstein für die Eignung eines Staatssekretärs gewesen war. Dabei blieb bedauerlich unklar, was man sich, unter dem anwesenden oder abwesenden Geist vorzustellen hatte. Als sicher galt, dass es nicht um eine Abart des französischen Esprit ging, auch nicht um die Schlagfertigkeit in einer Pressekonferenz oder um das Talent zu einer scharmanten Unterhaltung oder gar um die Begabung, von genialen Einfällen überwältigt zu werden. All diese Dinge wurden von einem Staatssekretär nicht erwartet. Wenn sich ein Mann aufgrund seines Lebenslaufes es leisten konnte, Staatssekretär der USA zu werden, um eine Beschäftigung für seine alten Tage zu haben, so durfte man nicht noch zusätzliche Ansprüche an ihn stellen.
Was bedeutete es also, dass der Staatssekretär für Raumfahrt geistesabwesend war?
Es war für Tausende von Regierungsangestellten, insbesondere für Tausende von Sekretärinnen geradezu lebenswichtig, das zu erfahren. Dieser eklatante Fall von Geistesabwesenheit konnte leicht dazu führen, dass Geist Mode wurde. Dann würde jeder Bürovorsteher und sonstiger Vorgesetzter die Qualität seiner Untergebenen mit dem Geist messen, den er ihnen zubilligte, während es umgekehrt Not tat, den Vorgesetzten vom Bürovorsteher an aufwärts mit dem Geist zu schmeicheln, den man ihnen unterstellte. Das konnte zu einer Revolution und für viele sogar zu einer Katastrophe führen. Was konnte in dieser Welt noch alles geschehen, wenn nicht mehr Busen, Hinterteil und Beine über Aufstieg und Niedergang entschieden, sondern dieser Geist, von dem man nicht einmal wusste, was er war? Einen Busen konnte man bei einigem Geschick in aller Öffentlichkeit zur Geltung bringen, und die Wirkung wohleinstudierter Hüftbewegungen ließ sich berechnen, aber wie handhabte man den Geist?
Selbstverständlich blieb das Gerücht wie alle Gerüchte auf Washington Hill taktvoll. Es raunte durch die Büros und belebte die zahllosen Abendgesellschaften, aber die Pressevertreter gaben es nicht an ihre Zeitungen weiter, sodass es der Öffentlichkeit erspart blieb. Das lag weder an einem Druck von oben noch an einer besonderen Diskretion der Presse, sondern einfach daran, dass sie mit dem Gerücht nichts anzufangen wusste. Sollte sie etwa aller Welt mitteilen, dass ein Staatssekretär geistesabwesend war? Die Kommentare und Leserbriefe dazu würden nicht einmal die hart gesottensten Vertreter der Branche überleben.
John Dillby, der geistesabwesende Staatssekretär für Raumfahrt, gab in der Tat seinen wenigen Freunden und seinen unmittelbaren Untergebenen Anlass zu einiger Sorge, während er zugleich einige berühmte Psychiater begeisterte und ihnen zum Salz ihres Lebens wurde. Er bemerkte jedoch weder das eine noch das andere. Er fand sogar alles in bester Ordnung, was der alten Erfahrung entsprach, dass der Mangel an Geist am seltensten dem auffällt, dem er fehlt. Er fühlte sich gesundheitlich in Ordnung, und die Tage liefen in ihrer strengen Ordnung ohne Störungen ab. Er litt nicht an Kopfschmerzen und erledigte mit der ihm eigenen Pedanterie alles, was ihm auf den Schreibtisch kam. Er bemerkte gelegentlich eine kleine Verschwommenheit in sich, eine Art Nebel, in dem die Dinge versanken, aber daran stieß er sich nicht. Er hatte immerhin schon die Sechzig überschritten und wusste, dass er zur Arterienverkalkung neigte. Unter diesen Umständen gehörten solche leichten und flüchtigen Bewusstseinstrübungen zum Normalen und konnten seine Leistungen als Staatssekretär nicht beeinträchtigen.
Seine Freunde und engsten Mitarbeiter sorgten sich trotzdem. Gewiss, er erledigte alles, was ihm auf den Schreibtisch kam, aber er funktionierte ungefähr wie das Pendel einer Uhr, die stehen geblieben war. Man kann es mit einem Stoß in Bewegung setzen, sodass es eine Weile schwingt, aber die Schwingungen werden bald schwächer, und das Pendel kommt zum Stillstand, bis man es wieder anstößt. Er prüfte wie üblich ein Schriftstück gewissenhaft und unterschrieb es, wenn es in Ordnung war, aber wenn die Sekretärin nicht von sich aus das nächste Blatt in der Unterschriftenmappe aufschlug, blieb er einfach sitzen, als wäre er eine Puppe, die versehendlich nicht aufgezogen wurde. Er unter hielt sich über ein bestimmtes Thema mit völliger Klarheit, aber wenn man versäumte, ihn mit einigem Nachdruck auf das nächste Thema zu lenken, schied er aus dem Gespräch aus und blieb auf bestürzende Weise unbeteiligt.
Es lag weder an seinem Verstand noch an seinem Gedächtnis. Beide arbeiteten so einwandfrei, wie man es von ihm erwarten konnte. Er erinnerte sich, wo es etwas zu erinnern gab, beging keine Irrtümer und traf keine Fehlentscheidungen. Er musste eben nur immer wieder angestoßen werden.
Es handelte sich weder um Lethargie noch Apathie. Er war nie besonders temperamentvoll gewesen und war es auch jetzt nicht, aber er hatte sich insofern auch nicht verändert. Er brütete nicht und machte auch keinen schlaffen Eindruck. Er setzte nur einfach aus.
Vielleicht konnte man noch am ehesten sagen, dass eine verbindende Funktion in ihm verloren gegangen war, gleichsam ein Zahnrädchen in einer Uhr, das die Teile des Uhrwerkes miteinander verband und Zeiger oder Pendel über den toten Punkt hinwegtrieb. Er vollzog nur isolierte Handlungen, so präzis diese auch immer sein mochten. Zwischen seinen Handlungen und Themen fehlte eine Brücke, die sie miteinander verband, vielleicht auch eine Schwungmasse, die eins zum anderen trieb, vielleicht auch eine zentrale Schaltstelle wie eine Telefonvermittlung, die eine Leitung mit der anderen verband.
Die genaue Bestimmung fiel schwer. Die Psychiater besaßen viele Vermutungen und viele Namen, doch einigte man sich für den normalen Sprachgebrauch auf den Begriff Geistesabwesenheit. Das klang harmlos genug und tat niemanden weh, da man glücklicherweise nicht wusste, was man unter diesem Geist, der hier abwesend war, zu verstehen hatte. Der Unterstaatssekretär hatte sich zwar verpflichtet gefühlt, danach zu forschen, und deshalb einige einschlägige Werke gelesen, aber er hatte es bald wieder aufgegeben, weil er unter den nun einmal gegebenen Umständen seinen klaren Verstand für unentbehrlich hielt.
Sam Yonders wäre außer sich gewesen, wenn er das gewusst hätte.
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