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Die junge Gräfin 27 – Adelsroman: Wenn der Schein trügt
Die junge Gräfin 27 – Adelsroman: Wenn der Schein trügt
Die junge Gräfin 27 – Adelsroman: Wenn der Schein trügt
Ebook108 pages1 hour

Die junge Gräfin 27 – Adelsroman: Wenn der Schein trügt

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Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz – ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat – denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben.

Aber Die junge Gräfin geht unbeirrt ihren Weg – ihr natürlicher Charme, ihre Ausstrahlung, ihr Esprit machen sie zu einer wundervollen, von der Männerwelt umschwärmten Frau. Niemand kann ihr widerstehen, während sich Die junge Gräfin herzensgut, doch auch sehr wählerisch zeigt. Denn sie weiß, was sie will – und auch, wen sie will.

Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die Erfolgsschriftstellerin Michaela Dornberg, bestens bekannt als Autorin der beliebten Serien Die Fahrenbachs und Der neue Sonnenwinkel, zieht alle Register. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.

Fast hatte es den Anschein, als habe Joachim von Bechstein sein Handy noch in der Hand gehabt oder zumindest hatte es griffbereit neben ihm gelegen. Er meldete sich so rasch, dass Alexandra sekundenlang verwirrt war. Doch das legte sich rasch. "Danke für deine SMS", sagte sie, "ich muss auch immerfort an dich denken und ich …, ich liebe dich auch sehr, mehr als sich in Worte fassen lässt." Jetzt war er es, der nicht gleich etwas sagen konnte, und als er endlich sprach, bebte seine Stimme: "Alexandra, mein Liebes. Habe ich dich etwa geweckt? Lag dein Handy in der Nähe, und das Fiepen hat dich …" "Halt, stopp, Joe", unterbrach sie ihn. "Ehe du jetzt Schuldgefühle bekommst …, nein, du hast mich nicht wach gemacht … Ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen. Die Feuerwehr hat mich unsanft aus dem Schlaf gerissen." "Um Gottes willen, hat es auf Schloss Waldenburg gebrannt?" "Nein, auch da kann ich dich beruhigen. Ein alter Bauernhof ist abgebrannt, vermutlich durch Brandstiftung. Mich hat man gerufen, weil es zunächst so aussah, als müsse man eine breite Schneise in einen mir gehörenden unter Naturschutz stehenden Wald schlagen, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern … Zum Glück war es dann doch nicht erforderlich, weil weitere Löschzüge kamen und der Wind sich drehte …, der Himmel war auf meiner Seite." "Das ist erfreulich. Jedes Stückchen eines Naturwaldes ist wichtig, und jedes Stückchen, das verloren geht, ein herber Verlust." Alexandra wurde warm ums Herz. Joachim kannte sich aus, aber das war auch kein Wunder.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateAug 4, 2020
ISBN9783740967925
Die junge Gräfin 27 – Adelsroman: Wenn der Schein trügt

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    Die junge Gräfin 27 – Adelsroman - Michaela Dornberg

    Die junge Gräfin

    – 27 –

    Wenn der Schein trügt

    Sie wollte alles für ihn tun

    Michaela Dornberg

    Fast hatte es den Anschein, als habe Joachim von Bechstein sein Handy noch in der Hand gehabt oder zumindest hatte es griffbereit neben ihm gelegen.

    Er meldete sich so rasch, dass Alexandra sekundenlang verwirrt war. Doch das legte sich rasch.

    »Danke für deine SMS«, sagte sie, »ich muss auch immerfort an dich denken und ich …, ich liebe dich auch sehr, mehr als sich in Worte fassen lässt.«

    Jetzt war er es, der nicht gleich etwas sagen konnte, und als er endlich sprach, bebte seine Stimme: »Alexandra, mein Liebes. Habe ich dich etwa geweckt? Lag dein Handy in der Nähe, und das Fiepen hat dich …«

    »Halt, stopp, Joe«, unterbrach sie ihn. »Ehe du jetzt Schuldgefühle bekommst …, nein, du hast mich nicht wach gemacht … Ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen. Die Feuerwehr hat mich unsanft aus dem Schlaf gerissen.«

    »Um Gottes willen, hat es auf Schloss Waldenburg gebrannt?«

    »Nein, auch da kann ich dich beruhigen. Ein alter Bauernhof ist abgebrannt, vermutlich durch Brandstiftung. Mich hat man gerufen, weil es zunächst so aussah, als müsse man eine breite Schneise in einen mir gehörenden unter Naturschutz stehenden Wald schlagen, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern … Zum Glück war es dann doch nicht erforderlich, weil weitere Löschzüge kamen und der Wind sich drehte …, der Himmel war auf meiner Seite.«

    »Das ist erfreulich. Jedes Stückchen eines Naturwaldes ist wichtig, und jedes Stückchen, das verloren geht, ein herber Verlust.«

    Alexandra wurde warm ums Herz.

    Joachim kannte sich aus, aber das war auch kein Wunder. Er stammte aus einem alten Adelsgeschlecht, bei dem auch die Forstwirtschaft eine entscheidende Rolle gespielt hatte, und auch wenn die Bechsteins nach dem Krieg ihr Schloss, ihren gesamten Besitz in den Ostgebieten verloren hatten, so setzte Joachim die Familientradition fort, auch ohne eigenen Grund und Boden war er zu einem international gefragten Experten geworden.

    Für sie war er ein Glücksfall, mit ihm an ihrer Seite würde sich in Zukunft ihr Leben sehr viel einfacher gestalten.

    Und jemandem wie ihm musste sie keine Erklärungen abgeben, er würde sich niemals, wie die meisten Menschen, dazu hinreißen lassen zu Äußerungen wie – sie solle sich wegen ein paar Bäumen nicht so aufregen.

    Sie und Joachim, ihr Joe, wussten, wie wichtig jeder Baum für das Ökosystem war, für den Erhalt der Vielfalt von Tieren und Pflanzen.

    Weil sie nichts sagte, erkundigte er sich leise: »Wie sieht es auf dem abgebrannten Hof aus? Sind da Menschen zu Schaden gekommen?«

    Auch das freute Alexandra, dass er sich Sorgen um Leute machte, die er nicht einmal kannte.

    Ihr Joe war einer von den Guten, das hatte sie von Anfang an gewusst.

    »Nein, zum Glück nicht, der Hof war unbewohnt. Um ihn gab es ein ziemliches Gerangel, der neue Besitzer wollte ihn eigentlich abreißen lassen und an die Stelle ein komfor­tables Wellness-Hotel bauen. Die Gemeinde hat sich quergestellt, weil das Gehöft unter Denkmalschutz steht.«

    »Nun, wenn es so ist, dann kann man ja daran fühlen, warum das Feuer entstanden ist. Die einfachste Art, ein Problem aus der Welt zu schaffen.«

    »Nein, Joe, so ist es nicht. Das denken wir alle, und ich hatte mich der allgemeinen Meinung angeschlossen, aber meine Freundin Katrin hat mich gerade aufgeklärt … Der Besitzer wollte sich mit den Gegebenheiten arrangieren und hatte mittlerweile ganz andere, bereits durch die Gemeinde genehmigte Pläne. Für ihn bestand kein Anlass mehr, den Hof abzufackeln. Das muss jemand gewesen sein, der alles Neue, jede Veränderung, ablehnt …, und er dachte wohl, es dem Besitzer in die Schuhe schieben zu können. Der hatte nämlich vorher im Zorn mehrfach verkündet, den Hof abfackeln zu wollen, wenn er die Abrissgenehmigung nicht bekäme.«

    »Alexandra, weißt du, wie spät es ist? Es verwirrt mich ein wenig, dass deine Freundin Katrin dich gerade aufgeklärt haben soll. Hat sie dich angerufen? Oder gibt es bei euch so etwas wie nächtliche Plauderstündchen.«

    Bei der Vorstellung musste Alexandra lachen, sie wurde aber rasch wieder ernst.

    »Nein, ich traf Katrin an der Brandstelle, sie war unterwegs, um nach ihren Schafen zu sehen, denen zum Glück auch nichts passiert ist. Und da sie nur ihr Fahrrad dabei hatte, ich jedoch mein Auto, habe ich sie kurzerhand nach Hause gebracht, auf ihren eigenen Hof. Und von dort komme ich jetzt … Ich stehe am Wegesrand, sehe zu, wie die Schatten der Nacht weichen und bin überglücklich, deine Stimme zu hören.«

    »Tja, da kann man mal sehen, wie man sich irren kann. Da glaube ich, in den Vereinigten Emiraten ein aufregendes Leben zu haben …, bei euch auf dem Lande passiert viel mehr.«

    »Aufregungen, auf die ich allerdings verzichten kann, zum Glück kommen solche Geschehnisse in unserer Gegend nur selten vor, ansonsten aber …«

    Sie stockte, brach ihren Satz ab. Sie hatte ihm erzählen wollen, dass es in ihrem Leben mal einen Stalker gegeben hatte, dass ihre kleine Nichte Michelle entführt worden war.

    Irgendwann würde er es erfahren, auch, dass es ein schwarzes Schaf in der Familie gab, ihren Halbbruder Ingo. Von dem konnte er allerdings bereits durch ihre Schwester Sabrina erfahren haben, mit der er seit Längerem befreundet war.

    »Ansonsten aber …«, griff er ihre letzten Worte auf, die sie mit dem Satz beendete: »Ist es bei uns wunder-, wunderschön. Das wirst du irgendwann ja selbst erleben.«

    »Und darauf freue ich mich. Ich kann es kaum erwarten, Waldenburg kennenzulernen. Sabrina schwärmt ja in allerhöchsten Tönen von eurer Heimat. Doch weißt du, mein Liebes, letztlich ist das alles unbedeutend, es kommt nicht auf die Orte an, an denen man lebt, mögen sie noch so wundervoll sein. Entscheidend ist, wo das Herz seine Heimat hat … Mein Herz hat sie bei dir gefunden. Und dieses Glück macht mich sprachlos, ich kann es noch immer nicht begreifen … Alexandra, du Königin meines Herzens, ich bin so froh, dass es dich gibt.«

    Draußen platschte inzwischen ein heftiger Regen gegen die Scheiben, was für die Eindämmung des Feuers sehr gut war. Nur, daran dachte Alexandra nicht, weil sie das überhaupt nicht mitbekam. Sie befand sich in einem Kokon aus Zärtlichkeit und Liebe und hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren.

    Sie liebte …

    Sie wurde geliebt …

    Zwei Herzen und zwei Seelen waren auf ewig miteinander verbunden durch das Band einer tiefen, tiefen Liebe.

    Erst als sie fröstelte, fand sie in die Gegenwart zurück.

    Im Auto war es, da der Motor nicht lief, kalt, und sie war viel zu leicht bekleidet losgefahren.

    Dass sie sich vielleicht eine dicke Erkältung einhandeln würde, daran dachte sie keine Sekunde lang. Den Regen bekam sie jetzt allerdings mit.

    »Ach, Joe, geliebter Joe, es ist so schön, solche Worte aus deinem Mund zu hören … Ich bin auch sprachlos vor lauter Glück, und ich kann einfach nicht die Worte finden, die das beschreiben können, was ich für dich empfinde … Vom ersten Augenblick an in diesem Kino war es so, da sprang dieser Funke über, da berührten sich unsere Herzen und Seelen. Auch wenn es kitschig, schwülstig klingt, kann ich es doch nicht anders ausdrücken … Joe, ich möchte dich nicht mehr verlieren. Die Zeit ohne dich war die schrecklichste meines Lebens. Es war die Hölle auf Erden.«

    »Es ist vorbei, mein Herz, es ist vorbei«, versuchte er sie mit sanfter Stimme zu beruhigen. »Noch habe ich einen Vertrag zu erfüllen. Das geht vorüber, und dann …, ich werde niemals von deiner Seite weichen, das verspreche ich.«

    »Es hört sich beruhigend an, die Zeit der Trennung werden wir überwinden. Es gibt so viele Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren, und wozu gibt es denn

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