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Grofau Abb. 195. Grofiau, Welrkirchenburg. Aus Ziv11cH und Pues (135), 5.17. Foto Emil Fischer 244 Grofau (Raum Hermannstad, ung.: Ken ‘ esetyénsziget, rum: C, } Tum.: Cris Wehrkirchenburg Servatiuskire! Rein: Urkundliche und sprachliche Herleitung des Ortsng . 'S Ortsnamens 1223 insula Christiana (125, Nr. 38) bow. 3 insula Chrig * outer ae such in spiteren Jahren in den Us XXII), Der Name insula i a aS hae a a jrefen von Grofau (Lokator?), 1346 net lbersetzen, nach dem Vomamee ns oonamen am Grefen von GroBau (Lokator?), 1359 und 1380 (125, Ne 3s0 ty seamen ines sichischen po scheint die Bezeichnung Magna insula, 1383 Insula maior, die erste gle a ; hb mit »groBere Aue“. 1395 (125, Nr. 1364) ind fone mit Grofiau (groBe Au), (Christiansinsel) verwendet, dem wir auch 14 Keresthyenzegeth begegnen. 1429 (125, Nr. siertem Ungarisch insula Keresthyen (125, Nr (Christiansdorf) und Insula maior — Ortsname tritt nach Moca’ schon im 13. Jahrhundert neben der Bezeichnung Insula Christiana auf, Moca schlieSt daraus, dass die Sachsen den Ort Grofau nannten, die benachbertea Rer funny aber den Vornamen eines sichsischen Grefen, niimlich Christan als Ortsbezeichnung.verwende. ten. Um 1475 wird der ,Pfarr von den Haunen'* genannt, 1530 hei8t das Dorf Auer ; las Dorf ,Auen*, 1599 ,1 groBen Au“ (60, GroBau, S. 5) i as Geschichtliche Hinweise Der Ort hatte anfangs wohl 40 bis 50 Hofstellen (120:208), Die Ersterwihnung von GroBau 1223 (125, Nr. 38) als Insula Christiana (Christiani) erfolgte im Zusammenhang mit der Schenkung Yon Michelsberg an die Abtei von Kerz durch den Priester ,magister Gocelinus" und deren Be- stitigung durch Kénig Andreas Il. (125, Nr. 38). 1323 (125, Nr. 404) werden in einer Schen- kungsurkunde neben dem Grefen Christian, die Grefen Nikolaus, Hezo, Salamon und Herbord von GroBau (de insula Christiana“) erwiihnt (125, Nr. 404). 1359 wird der Ortsrichter von Grofiau als Mitglied des Stuhlgerichts der Sieben Stile, also der ,Hermannstiter Provinz* genannt, womit die Zugehérigkeit GroBaus zum Kénigsboden dokumentiert wird (125, Nr. 579 und Nr. 760). f Schon bald nach der Ansiedlung der Sachsen kam es zu Streitigkeiten mit den halbnomadisch lebenden Rumiinen aus der Gebirgsnachbarschaft, weil diese ihre Herden in territorio Tewto- nicorum trieben, also in siichsisches, in Dreifelderwirtschaft genutztes Siedlungsgebiet. Es kam 24 Mord, Raul und Brandstiftung seitens der Rumanen, 1383 (125, Ne, 1170) wurden diese Zvis, tigkeiten in GroBau durch einen Friedensvertrag zwischen den Sachsen des Stuhles Hermannstadt und den benachbarten Gebirgsruménen beendet. a — 1493 wurden Grofiau und andere Dérfer nach einem tberraschenden panes ies susteashide Ebene von Hermannstad niedergebrannt (Fx. MOLL Arch 1878/M4:356), Am 15. OMobss 5°) brandschatzten die Banden des walachischen Bojaren Dragan den Ort. fi ischen Johann Zapolya und Ferdinand von Tataren und Walachen im Verlauf der ‘Thronkiimpfe zwischen a eae tatcra caress in Grol Osterreich Hermannstadt und hatten ihr Lager auch in Ca ee a iiteten Pest und Cholera in dem Ort, 1556 Rendon aed a caine ‘mn Tal des Lauterbachs, desgleichen 1569 und 1570 wegen i Ruméinen genutzt Weidegebieten im Gebirge, die im Besitz ac ee Se Ra igen werden durften. 1599 stiirmte die Soldateska des kirchenburg und ‘vel. Urwegen) ind istei (115:303). den Pfarrer in der Sakristei (115:303) : -g und tétete wie auch andernorts (vel. Bi pA : : zog ein groBes Tiirken- und Tatarenheer zusammen mit 1658 im Keg gegen Geeta te aad burg, Der Pfarrer Johann Oltard walachischen Gefolgstruppen von Hermannstadt nach Weilient o ‘alern und erreichte den friedlichen Durchzug dep en Bojaren mit 607 bestach einen ruminischen Bojaren sit OO SU irchenburg aut die Soldaten, worauf die Bury erstiirmt, die Verteidiger des jas Vieh fort, 1721 werden 73 bewohnte und 49 8 trieben die Kuruzzen di dergebrannt wurde®, 1708 trieben di ae re Kirche lig verwt 738 gag Cee ea ea ee Serre Protestanten (Landler) in Grotiau angesieday Rake ev envGratac SS 9). Die ersten 13 ruménischen H6fe in GroBau sind 1719 beurkundet. se rae onn Ne wn NO 10 2 Dance wall Palisadenumwallung mit Graben geschitzt (120:203). Die heutige gotische Hallenkirche, 1444 (125, Nr. 2484) als Servatiuskirche (ecclesia parochialis beati Servatit de Insula Christiana) bezeichnet, hatte eine romanische Vorgiingerin, die in der aweiten Halle des 12, Jahrhundert gebaut worden war. Ihr Mittelschiff war nach TREIBER (120:203) 8,60 m breit, de lichte Brste einschlieBlich der Seitenschiffe betrug 17,50 m. Nach HorwatH (53:80) ist das heutige Kirchenschiff 18,30 m lang und 17,50 m breit, der Chor 15,50 m lang und 8,40 m breit. Von 1479 bis 1498 wurde die Kirche von Meister Andreas Lapicida aus Hermannstadt abgetragen und iny gotischen Stil new gebaut (53:86), wobei die Fundamente zum Teil beibehalten wurden, Die heutige Wehrkirchenburg liegt mit ihrem Siidwestabschnitt in unmittelbarer Nihe des Zibin- ffusses auf ebenem Gekinde. Von der ehemaligen dreischiffigen romanischen Basilika sind aur noch die drei unteren Geschosse des im 13. Jahrhundert entstandenen Glockenturms vorhanden Seine Mae betragen im Geviert 11,30 m x 11,30 m, seine Mauern sind im Erdgeschoss 2,70 m dick. Die Eingiinge zu den Seitenschiffen wurden bei der Wehrbarmachung zugemauert, die dem Turm benachbarten Abschnitte der Seitenschiffe abgetragen. Auch das Westportal und der Ein- gang zum Mittelschiff wurden vermauert. Bis auf die beiden spiter aufgestockten ziegelgemat- erten obersten Geschosse besteht der in das Westquadrat des Mittelschiffs gestellte Glockenturm aus rohem Flussstein. Der Eingang in den Turm befindet sich in dessen Stidwand zwischen Erd- und erstem Obergeschoss und fiihrt tiber einen schmalen Treppenstollen in der West- und Nordwand in das 2weite Stockwerk. Die Turmgeschosse waren durch Balkendecken getrennt, mt Giciten und dritten Stockwerk befindet sich in der Siid-, West- und Nordwand je cine SchieBnische mit schmalem senkrechten SchieB- und Luftschlitz. Das vierte Stockwerk wird liber cine Steintreppe in der Ostwand erreicht, aus deren Stollen auch der Dachboden der Kirche betreten wird. Im vierten Stockwerk befand sich friher die Glockenstuhe, wie aus den jew Verkleinerten einstigen Schalléchem geschlossen werden kann, Das sechste and siebente Sioele wee wurde aus Ziegeln (s. 0.) spiiter aufgemauert, wobei das letztgenannte einen Wehrgang mit ‘achwerksbriistung hatte und spiter 21 lockenstube umgewandelt wurde. Beim Um- des 14. Jahrhunderts, erhielt der Chor ein ee - te Torturm gehérte (vgl. Plan)- Yon einem eng benachbarten Wehrturm aus verteidigt

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