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Gott in Edmund Husserls Phnomenologie

Klaus Held (Wuppertal)


held@uni-wuppertal.de

150 Jahre nach Edmund Husserls Geburt mchte ich ihn ehren, indem
ich aus der Flle der Themen, die uns sein riesiges Gesamtwerk anbietet,
einen Bereich ins Licht rcke, dem die Interpreten bisher trotz der sogenannten theologischen Wende in der neueren Entwicklung der Phnomenologie relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet haben. Das ist die
Problematik der Gottesauffassung und der Religion, eine Thematik, die
bisher auch in den Editionen aus dem Nachlass noch nicht so umfangreich
wie andere Bereiche des Husserlschen Denkens dokumentiert ist.1
Den Hauptgrund hierfr darf man wohl darin sehen, dass Husserl
zu dieser Thematik nichts umfassend Systematisches geschrieben hat, sondern Fragen der metaphysischen Theologie oder der Religionsphilosophie
immer nur im Rahmen anderer leitender Problemstellungen aufgeworfen
hat. Dementsprechend tauchte auch in der Sekundrliteratur die Gottesproblematik jahrzehntelang nur in vereinzelten Beitrgen auf, die eigentlich anderen Themen gewidmet waren. Ich kann darauf nicht im einzelnen eingehen, mchte aber exemplarisch die Namen von Ludwig Landgrebe, Stefan Strasser, Iso Kern, Angela Ales Bello und James Hart nennen.
1 Innerhalb eines von Thomas Sding und mir herausgegebenen Sammelbandes Phnomenologie und Theologie (Freiburg i.Br. 2009) habe ich unter dem Titel Phnomenologische Begrndung eines nachmetaphysischen Gottesverstndnisses teilweise hnliche Gedanken wie im vorliegenden Text entwickelt. Die nachfolgenden berlegungen binden sich
aber enger an Husserl als jener Aufsatz.

C. Ierna et al. (eds.), Philosophy, Phenomenology, Sciences, Phaenomenologica 200, pp. 723-738.
DOI 10.1007/978-94-007-0071-0_27, Springer Science+Business Media B.V. 2010

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