E DITORIAL

Liebe Israelfreunde
Im kirchlichen Kalender wird zu Beginn des Jahres das Fest der Epiphanie,
der Erscheinung Christi, gefeiert. Gemeint ist damit die Taufe Jesu im Jordan
durch Johannes den Täufer. Bis zu diesem Zeitpunkt war Jesus nicht öffentlich in
Erscheinung getreten. Auch die Evangelien berichten uns bis dahin nur von Seiner
Geburt und Seinem Aufenthalt im Tempel, als Er zwölf Jahre alt war. Johannes der
Täufer bezeugt dann auch, dass das Offenbarwerden des Messias der eigentliche
Grund für seinen Taufdienst war: «… damit er Israel offenbar werde, deswegen
bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen» (Joh 1,31).
Tatsächlich geschah bei der Taufe Jesu im Jordan Ausserordentliches. Lukas
berichtet, dass der Himmel geöffnet wurde. Weiter schreibt er: «… und der Heilige
Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine Stimme aus
dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen
gefunden» (Lk 3,22). Bei diesem Ereignis wurde Jesus von Gott, dem Vater, selbst
offenbar gemacht. Johannes bezeugt dann auch, dass er Ihn bis dahin nicht ge-
kannt habe (vgl. Joh 1,31), obwohl er Ihm als Sein Verwandter bestimmt vorher
schon begegnet war.
Eine grosse Volksmenge erlebte mit, wie Jesus von Johannes im Jordan getauft
wurde. Darunter befanden sich auch einige, die später zu Jüngern Jesu wurden.
Sie hörten deshalb auch, wie Johannes über Jesus sagte: «Siehe, das Lamm Got-
tes, das die Sünde der Welt wegnimmt!» (Joh 1,29). Das gewaltige Ereignis am
Jordan weckte deshalb in ihnen die Überzeugung, dass mit Jesus nun der von Gott
Ich wünsche Ihnen verheissene Messias gekommen war (vgl. Joh 1,41). Auch der zunächst skeptische
Nathanael bezeugte später: «Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König
ein gesegnetes neues Israels» (Joh 1,49).
Jahr und grüsse Sie Trotz Seiner einzigartigen Offenbarung am Jordan wurde der Sohn Gottes nur
von einem kleinen Teil des israelischen Volkes angenommen. Auch den Jüngern
aus Israel mit einem selbst, die Zeugen Seiner Taufe waren, fiel es offenbar schwer, diese Erkenntnis
herzlichen Shalom in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen, zumal sie meistens nur die menschliche
Seite des in die Welt gekommenen Messias sahen. Vor Seinem Leiden und Sterben
fragte Jesus sie deshalb: «Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?» Petrus antwortete:
«Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.» Da erwiderte ihm Jesus:
«Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht
geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist» (Mt 16,15-17).
An diesem Beispiel können wir erkennen: Es ist immer ein Geschenk der
göttlichen Gnade, wenn ein Mensch Jesus als den erkennt, der Er wirklich ist,
nämlich als den Sohn Gottes. Aus diesem Grund erachtete Paulus um der un-
übertrefflichen Erkenntnis Christi willen alles als Verlust (vgl. Phil 3,7-9). Darum
möchte ich Ihnen zu Beginn des neuen Jahres den Wunsch des Apostels Petrus
in Erinnerung rufen: «Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn
und Heilandes Jesus Christus!» (2.Petr 3,18). Gleichzeitig danke ich allen, die uns
im vergangenen Jahr bei unserer Arbeit für den Herrn unterstützt haben. Möge Er
uns allen Gnade schenken, Ihm weiter zu dienen, bis Er wiederkommt und auch
Israel Ihn erkennen wird!

In dieser Hoffnung mit Ihnen verbunden, wünsche ich Ihnen ein gesegnetes
neues Jahr und grüsse Sie aus Israel mit einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

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I N H A LT J A N U A R 2 0 0 7
Nachrichten aus Israel • 1/2007

Nachrichten aus Israel® Steht die Apokalypse bevor? Der Iran

ist nicht der einzige arabische Staat,
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der den Besitz atomarer Technologie
Abteilung Beth-Shalom anstrebt. Sechs weitere muslimische
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nach aus. Seite 10
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E-Mail: beth-shalom@mnr.ch
Monaten immer wieder besorgt auf die
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Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Ereignisse im Gazastreifen. Die Opera-
«Nachrichten aus Israel» tionen der israelischen Armee waren in
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Deutschland: ten. Seite 13
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5 Die Zeit der Erlösung Israels
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Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigen- 15 Internet-Megaphon
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ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks;
US = Ulrich Sahm 17 Neue Antwort auf Raketen?
17 Iranische Atombombe – Zündversuche
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wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir 18 Olivenbäume aus der Tempelzeit
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22 «Elbit» führt im Bereich der Drohnen
22 Hilfe für Kinder in Kasachstan

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Die Zeit der

Erlösung Israels
Auf die Frage der sogenannt Frommen Seiner Zeit musste der Herr Jesus eine ganz
geharnischte Antwort geben. Lesen Sie dazu bitte Matthäus 16,2-4. Und so ist es auch
in unseren Tagen. René Pache hat etwas resigniert gefragt: «Wie viele Erfüllungen
müssen denn noch kommen, damit unseren Zeitgenossen das Verständnis für das Zeit-
geschehen aufgeht?»

Norbert Lieth

Im Johannesevangelium wird Frau, die in der Mitte stand. Da richtete Diese Frau ist für uns in allem,
uns prophetisch die zukünftige Erlö- sich Jesus auf, und da er niemand sah als was sie erlebte und durchlebte, von
sung Israels vor Augen gestellt: «Jesus die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind ihrem Fall bis hin zur Errettung durch
aber ging an den Ölberg. Und früh am jene, deine Ankläger? Hat dich niemand Jesus Christus, ein wunderbares pro-
Morgen kam er wieder in den Tempel,
und alles Volk kam zu ihm; und er
setzte sich und lehrte sie. Da brachten
die Schriftgelehrten und Pharisäer eine
Frau zu ihm, die beim Ehebruch ergrif-
fen worden war, stellten sie in die Mit-
te und sprachen zu ihm: Meister, diese
Frau ist während der Tat beim Ehebruch
ergriffen worden. Im Gesetz aber hat
uns Mose geboten, dass solche gesteinigt
werden sollen. Was sagst nun du? Das
sagten sie aber, um ihn zu versuchen,
damit sie ihn anklagen könnten. Jesus
aber bückte sich nieder und schrieb mit
dem Finger auf die Erde. Als sie nun
fortfuhren, ihn
zu fragen, richtete
er sich auf und Blick vom Ölberg nach Jerusalem
sprach zu ihnen:
Wer unter euch
ohne Sünde ist, der werfe den ersten
Stein auf sie! Und er bückte sich wie-
derum nieder und schrieb auf die Erde.
Als sie aber das hörten, gingen sie – von
ihrem Gewissen überführt – einer nach verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr! phetisches Bild für Israel. Betrachten
dem anderen hinaus, angefangen von Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich wir also diese Geschichte einmal im
den Ältesten bis zu den Geringsten; auch nicht. Geh hin und sündige nicht Lichte des prophetischen Wortes,
und Jesus wurde allein gelassen, und die mehr!» (Joh 8,1-11). wie es geschrieben steht: «… ihr tut

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BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 1/2007

gut daran, darauf zu achten als auf bachtet und wollte sie dort haben, Gericht. «… und sprachen zu ihm:
ein Licht, das an einem dunklen Ort wo sie jetzt stand. Das lässt uns an Meister, diese Frau ist während der
scheint …» (2.Petr 1,19). Wenn wir die Medien und oftmals auch an re- Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
die biblischen Geschehnisse nicht in ligiöse Gruppen denken, die dassel- Im Gesetz aber hat uns Mose geboten,
diesem Licht besehen, haben wir nur be mit Israel tun und nur den einen dass solche gesteinigt werden sollen.
halb so viel Durchblick. Dann wissen Wunsch haben: Israel tot zu sehen. Was sagst nun du?» (V 4-5). Die Frau
wir viele Dinge nicht richtig einzuord- Alle hatten die Steine schon in den wurde im Namen Gottes, im Namen
nen, besonders was Israel, seine Wie- Händen und wollten die Frau töten. der Wahrheit, im Namen der Bibel
derherstellung und die Wiederkunft Niemand ahnte, dass deren Erlösung angeklagt. Und so erging es Israel
Jesu betrifft, und tappen deshalb oft jedoch unmittelbar bevorstand. Nach während fast zwei Jahrtausenden in-
im Dunkeln. einer unendlich langen, schrecklichen mitten der Völkerwelt: Es wurde im
Namen Gottes und der Bibel ange-
Jesu Hilfe klagt, verfolgt, gesteinigt, bis aufs Blut
kommt nie zu gequält, und zwar von Menschen, die
spät! In Johan- nicht das geringste Recht dazu hatten.
nes 8,1 lesen wir: Bis heute herrscht bodenloser Hass
«Jesus aber ging auf israelische Bürger, und die Welt,
an den Ölberg.» ja sogar ein Grossteil der «Christen-
Wenn Er nicht heit», hat Gefallen daran.
gekommen wäre,
hätte diese Frau Ein vermeintlicher Gottes-
eines schreck- dienst. Damals sagte Jesus über Sein
lichen Todes Volk: «… ihr werdet gehasst sein von
sterben müssen. allen Völkern …» (Mt 24,9). Wegen
Aber Jesus kam, ihrer Blindheit haben die Völker die
und zwar genau Juden getötet und töten sie noch heu-
im richtigen te, und zwar in der irrigen Meinung,
Moment. Das Gott damit einen Dienst zu erweisen.
war kein Zufall, Überdenken wir nur einmal, was die
sondern Gott «Christenheit» in der Vergangenheit
hatte die Fäden Israel im Namen des Kreuzes, im Na-
in Seiner Hand. men der Bibel, alles angetan hat:
Wohin ging • 1066: 3 000 Juden in Spanien
Jesus? An den ermordet
• 1096: 12 000 Juden im Rheinland
ermordet
Israel wurde im Namen Gottes und der Bibel an-
• 1099: ca. 80 000 Juden und Mus-
geklagt, verfolgt, gesteinigt, bis aufs Blut gequält,
und zwar von Menschen, die nicht das geringste lims in Jerusalem von den Kreuz-
Recht dazu hatten rittern niedergemetzelt
• 1215: Europas Juden vom Papst
aufgrund des 4. Laterankonzils
Ölberg! Und wo gezwungen, einheitliche Kleidung
genau wird der zu tragen (Judenstern)
Herr für Sein Volk Israel wiederkom- Nacht fand sie an diesem neuen Mor- • 1290: Verbannung aller Juden aus
men, wenn es, vom Antichristen und gen durch Jesus Christus zum Heil. England
allen Nationen in Harmagedon um- • 1298: 20 000 Juden in Bayern,
ringt, sich in allergrösster Bedrängnis Auf der Anklagebank. Was da Franken und Österreich niederge-
befindet? Auch auf den Ölberg, sagt frühmorgens im Tempel vor sich ging, metzelt
doch Sacharja 14,4: «Und seine Füsse ist ein typischer prophetischer Hin- • 1321: 5 000 Juden in Südfrank-
werden an jenem Tag auf dem Ölberg weis auf Israel inmitten der Nationen: reich ermordet
stehen, der vor Jerusalem nach Osten «Und früh am Morgen kam er wieder • 1348: 1 000 000 Juden in ganz
zu liegt …» Das wird die Zeit der in den Tempel, und alles Volk kam zu Europa vernichtet
Erlösung für Israel sein; dann bricht ihm; und er setzte sich und lehrte sie. • 1349: 2 000 Juden in Strassburg
für das Volk Gottes ein ganz neuer Da brachten die Schriftgelehrten und verbrannt
Tag an. Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim • 1391: 20 000 spanische Juden auf
Die vergangene Nacht war für Ehebruch ergriffen worden war, stell- dem Scheiterhaufen verbrannt
diese Frau qualvoll gewesen: Im Ehe- ten sie in die Mitte …» (Joh 8,2-3). • 1391: 200 Juden in Enz an der
bruch hatte man sie ergriffen. Dann Da stand die Frau nun: allein und Donau verbrannt
war sie vor Gericht geschleppt, in wehrlos inmitten des Volkes, der • 1483: 30 000 Juden in Spanien
die Trübsal gezogen und vor den Tod Schriftgelehrten und Pharisäer; um verbrannt (Inquisition)
gestellt worden. Man hatte sie beo- sie herum nur Hass, Anklage und • 1494: Tausende von europäischen

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 BI BLISC H E BOTSC HAFT
Jüdinnen weiss ganz ge- nem ewigen Wort: Er bückte sich und
aufgrund der nau, dass Jeru- schrieb etwas auf die Erde. Dabei fällt
«Hexenbulle» salem einmal uns auf, dass der Herr sich zweimal
des Papstes die Hauptstadt bückte und zweimal aufrichtete. Das
umgebracht der Welt sein geschah nicht etwa zufällig, denn
• 1506: 2 000 wird und nicht in der Bibel steht kein überflüssi-
Juden in Lis- Berlin, Moskau, ges Wort. Vielmehr ist es meines
sabon erschla- Washington, Erachtens von Gott beabsichtigte
gen London, Paris Prophetie.
• 1574: 897 Ju- oder der Vatikan. In Johannes 8,6 heisst es: «Jesus
den in Mexiko Er weiss, dass die aber bückte sich nieder und schrieb mit
verbrannt (In- zukünftige Welt- dem Finger auf die Erde.» Allgemein
quisition) regierung des wird angenommen, dass der Herr
• 1680: 86 Herrn aller Her- hier die Worte aus Jeremia 17,13-15
Madrider Ju- ren und Königs niederschrieb. Wie dem auch sei,
den auf dem aller Könige von Sein Wort trifft jedenfalls auf die
Scheiterhau- Israels Haupt- gegebene Situation zu: «Denn, Herr,
fen verbrannt stadt Jerusalem du bist die Hoffnung Israels. Alle, die
• 1933-1945: ausgehen wird. dich verlassen, müssen zu Schanden
Und das versucht werden, und die Abtrünnigen müssen
er natürlich mit in die Erde geschrieben werden; denn
Franz von Papen: Ein frommer Katholik und Un- allen Mitteln sie verlassen den Herrn, die Quelle des
heil bringender Nazi
zu verhindern. lebendigen Wassers. Heile du mich,
Darum sind so viele gegen Israel. Herr, so werde ich heil; hilf du mir,
in ganz Europa 6 250 000 Juden Aber es ist nicht wichtig, was die so ist mir geholfen; denn du bist mein
durch die Naziherrschaft vernich- Menschen an Anklagen gegen Is- Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: Wo
tet, davon 1,5 Mio. Kinder unter rael vorbringen, mögen sie auch ist denn des Herrn Wort? Lass es doch
14 Jahren. Ein gewisser Franz von noch so viele Argumente haben. kommen!» Und Sein Wort kam! In
Papen, ein frommer Katholik und Nein, wichtig ist allein, was Gott Johannes 8,7-8 lesen wir: «Als sie
Unheil bringender Nazi, war der sagt und tut! nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete
damalige päpstliche Vertrauens-
mann für Deutschland und half,
den getauften Katholiken Hitler an
die Macht zu bringen.
Durch diese und viele weitere
Gräueltaten zeigt die scheinfromme
Welt nur ihre eigene Schuld und ihr
gottloses Wesen.

Der tiefe Grund der Feind-

schaft gegen Israel. Der Kampf in
unserer eingangs zitierten Begeben-
heit galt letztlich gar nicht der Frau,
sondern dem Herrn Jesus Christus,
heisst es doch: «Das sagten sie aber, um
ihn zu versuchen, damit sie ihn ankla-
gen könnten» (Joh 8,6). Man streitet
gegen Israel, aber
in der Tiefe des
Herzens ist Gott Gott wird Jerusalem zur Hauptstadt der Welt ma-
damit gemeint. Es chen
ist eine Rebellion
gegen den Herrn
und Seinen Gesalbten. «… denn das
Heil kommt aus den Juden» (Joh 4,22).
Das ist keinem besser bekannt als
dem grossen Feind Gottes, Satan. Er
weiss, dass Jesus als Menschensohn In der Bibel steht nichts um- er sich auf und sprach zu ihnen: Wer
Jude war, als Jude wiederkommen sonst. Wie antwortete der Herr auf unter euch ohne Sünde ist, der werfe
und sich auf den Thron des Juden die Anklagen der Umherstehenden? den ersten Stein auf sie! Und er bückte
David setzen wird. Der Feind Gottes Er tat etwas in Verbindung mit Sei- sich wiederum nieder und schrieb auf

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Nachrichten aus Israel • 1/2007

die Erde.» Als Er sich hier das zweite willen verwundet und um unsrer Sünde um den Feinden der Frau zu wehren.
Mal bückte, schrieb Er wahrschein- willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Er trat für die Frau (für Israel) ein:
lich Jesaja 64,5 nieder: «Aber nun sind ihm, auf dass wir Frieden hätten, und «Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen,
wir allesamt wie die Unreinen, und alle durch seine Wunden sind wir geheilt» richtete er sich auf und sprach zu ih-
unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig (Jes 53,4-5). nen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der
Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Wie lange brauchen wir denn werfe den ersten Stein auf sie! … Als sie
Blätter, und unsre Sünden führen uns noch, um das zu verstehen? Jesus aber das hörten, gingen sie – von ihrem
dahin wie der Wind.» starb für Israel und Israels Sünden, Gewissen überführt – einer nach dem
und zwar freiwillig! Das ist unser anderen hinaus, angefangen von den
Was bedeutet das zweimalige Auftrag, unsere Botschaft an die Ältesten bis zu den Geringsten» (Joh
Bücken Jesu prophetisch? Es be- Welt und an alle Feinde Israels, die 8,7.9). So wird es sein, wenn Jesus
deutet, dass Er alle Schuld auf sich da schreien: «Wo ist denn des Herrn Christus in grosser Kraft und Herr-
nahm. Hier stehen wir vor Golga- Wort? Lass es doch kommen!» (Jer lichkeit wiederkommt. Zuerst wird Er
tha: «Ich hielt meinen Rücken dar 17,15). Israel kann sich selbst nicht den Feinden Israels wehren und sie
denen, die mich schlugen, und meine wehren, wie diese Frau es auch nicht in die Flucht schlagen. Er wird den
Wangen denen, die mich rauften; mein konnte. Damals liess der Herr Sein Antichristen und den falschen Pro-
Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach Wort kommen – und heute will Er pheten töten, viele Heiden vernichten
und Speichel» (Jes 50,6). Er hat sich durch uns reden, indem wir Sein und die Nationen richten. Was dann
gebückt, Seinen Rücken dargeboten, prophetisches Wort verbreiten. geschehen wird, steht unter anderem
alle Schuld auf sich genommen. 2. Nachdem Er sich zuerst für die in Sacharja 14,12-13 und Offenba-
Sein Kreuzestod auf Golgatha aber Frau (Israel) gebückt hatte, tat Er rung 6 geschrieben.
bedeutet Zweifaches, das in Seinem dasselbe noch einmal: «Als sie nun Das zweite Mal richtete der Herr
zweimaligen Bücken zum Ausdruck fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf, um der Frau zu begegnen,
kam: sich auf und sprach zu ihnen: Wer um ihr Rettung und Vergebung zu-
1. Einerseits und zuerst hing Je- unter euch ohne Sünde ist, der werfe zusprechen. Vorher hatte Er nicht
sus für Sein Volk Israel am Kreuz. Er den ersten Stein auf sie! Und er bückte mit ihr geredet, nun aber tat Er es
bückte sich für die Frau: «Jesus aber sich wiederum nieder und schrieb auf umso mehr: «Da richtete sich Jesus
bückte sich nieder und schrieb mit dem die Erde» (Joh 8,7-8). Diesmal bückte auf, und da er niemand sah als die
Finger auf die Erde.» – «Denn, Herr, du Er sich für diejenigen, die wegen ihrer Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind
bist die Hoffnung Israels …» Dass Sein eigenen Sünde keinen Stein werfen jene, deine Ankläger? Hat dich niemand
geliebter Sohn zuerst für Israel gekreu- konnten. «Aber nun sind wir allesamt verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr!
zigt wurde, liess Gott der Herr sogar wie die Unreinen …» Jesus bückte Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich
in mehreren Sprachen über das Kreuz sich für diejenigen, welche die Frau dich auch nicht. Geh hin und sündige
schreiben, damit auch die Nationen- umringten. Er hing auch für uns nicht mehr!» (Joh 8,10-11). Auf diese
welt es erkenne: «Jesus von Nazareth, Heiden aus den Nationen am Kreuz, Weise wird der Herr bei Seinem Kom-
der König der Juden» (Joh 19,19). Der ja Er starb für die ganze Welt: «Denn men – nachdem Er die Feinde Israels
Heide Pilatus musste es hinschreiben so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass besiegt haben wird – sich Seinem Volk
lassen. Jesus starb für Israel, für die er seinen eingeborenen Sohn gab, damit zuwenden und es erlösen. Dann wird
Juden. Als Er geboren worden war, jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren es sich bekehren von seinen Sünden
hatten die Engel den Hirten verkün- geht, sondern ewiges Leben hat» (Joh und in das Tausendjährige Reich ein-
det: «… euch ist heute der Heiland ge- 3,16). gehen. Schliesslich wird keine Ankla-
boren, welcher ist Christus, der Herr, in Die Inschrift am Kreuz bedeutet: ge mehr gegen Israel bestehen: «… wo
der Stadt Davids» (Lk 2,11). Und ein Er starb für Israel (Joh 19,19). Und die sind jene, deine Ankläger?»
Jude aus Israel, Jesaja, schrieb für die vier Kriegsknechte unter dem Kreuz, Zu Beginn dieser Geschichte stand
die Heiden waren und die Kleider Jesu die Frau inmitten ihrer Ankläger: «Da
unter sich verteilten, weisen darauf brachten die Schriftgelehrten und Pha-
hin, dass Er für die ganze Welt starb risäer eine Frau zu ihm, die beim Ehe-
(vgl. Joh 19,23- bruch ergriffen worden war, stellten sie
24). Denn das in die Mitte …» (Joh 8,3). Und jetzt,
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Evangelium der am Ende, stand sie mit Jesus allein
Stein
Gerechtigkeit, in in der Mitte: «… und Jesus wurde al-
Seinen Kleidern lein gelassen, und die Frau, die in der
dargestellt, soll bis an die vier Enden Mitte stand» (V 9). So wird es auch
der Erde getragen werden. mit Israel enden. Wohl dem, der das
erkennt und Israel segnet!
Die prophetische Bedeutung Sehr bald wird sich das Wort aus
Juden: «Fürwahr, er trug unsre Krank- des zweimaligen Aufrichtens Psalm 102,14 erfüllen: «Du wollest
heit und lud auf sich unsre Schmerzen. Jesu. Der Herr bückte sich nicht dich aufmachen und über Zion erbar-
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt nur zweimal, Er richtete sich auch men; denn es ist Zeit, dass du ihm
und von Gott geschlagen und gemartert zweimal auf. Das erste Mal erhob Er gnädig seist, und die Stunde ist gekom-
wäre. Aber er ist um unsrer Missetat sich wieder vom Boden des Tempels, men.» 

8

EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM
Das hebräische Neue Testament – eine Überarbei-
tung von messianischen Juden aus Israel (Teil 1 von 3)
«… das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist» (Eph 6,17).
DR. GERSHON NEREL – TEIL 6
Im Dezember 2003 wurde unter
der Federführung des gemeinnützi-
gen Vereins «Streams in the Negev»
(«Ströme im Negev»), Beersheva,
Israel, eine revidierte Ausgabe des
hebräischen Neuen Testaments in
der Übersetzung des lutherischen
Hebraisten Franz Delitzsch (1813-
1890) veröffentlicht. Es handelt
sich um die 16. Auflage des Neuen
Testaments von Delitzsch. Aus prak-
tischen Gründen nennen wir diese
NT-Ausgabe in diesem Beitrag die
«Negev-Version».
Die erste Ausgabe des hebräischen
Neuen Testaments in der Überset-
zung von Franz Delitzsch wurde 1877
in Leipzig gedruckt. Delitzsch selbst
revidierte seinen Text bis zur zehnten
Ausgabe, die 1889 in Berlin erschien.
Auf dem Krankenbett genehmigte
Delitzsch Teile der elften Auflage,
die von seinem Studenten, Kollegen
und Freund Gustav Dalman (1855-
1941) vorbereitet und 1892 in Leipzig
veröffentlicht wurde. Die zwölfte von
Dalman revidierte Fassung erschien
1901 in Berlin. Diese zwölfte Ausgabe
des Delitzsch-Dalman-Textes diente
auch als Grundlage für die erste
hebräische Konkordanz des Neuen
Testaments, ein Projekt, das 1966
von dem bereits verstorbenen Yehiel
Goldin begonnen und 1974 von Paul
Re’emi abgeschlossen wurde. Beide
Männer waren an Yeshua gläubige
Juden.
Zwei weitere Ausgaben der De-
litzsch-Übersetzung, die 13. und
14., stützten sich auf die revidierte
zwölfte Fassung von Dalman. Die 14.
Ausgabe wurde 1962 in Tel Aviv neu
aufgelegt. De facto ist diese Überset-
zung heute der einzige «Schlüssel»
für das Auffinden bestimmter Wörter
in der Konkordanz von Paul Re’emi.
Die 15. Ausgabe der Delitzsch-Über-
setzung wurde im Jahr 2000 vom
Verlag Keren Ahvah Meshihit (unter
der Leitung von Victor Smadja) veröf-
YESHUA
fentlicht. Die relativ wenigen sprach-
lichen Korrekturen wurden von Mor-
dechai Chen aus Haifa durchgeführt.
Nach Angaben des Verlags stützt sich
dieser Text auf die zehnte Ausgabe
aus dem Jahr 1889. Diese Ausgabe
enthält neben weiteren Ergänzungen
ein hebräisches Glossar über schwer
verständliche Wörter sowie mehrere
Landkarten.
«Altes» Hebräisch ist auch
heute noch relevant. Heutigen
Lesern der hebräischen Bibel ste-
hen zwei alternative Ausgaben des
Neuen Testaments zur Verfügung,
und zwar eine in modernem und
die andere in biblischem (manche
nennen es «archaisch») Hebräisch.
Wenn man von «archaischem» He-
bräisch spricht, ist damit sowohl das
biblische als auch das nachbiblische
Hebräisch der Mischna gemeint.
Delitzsch hat diese beiden Arten in
seiner Übersetzung gekonnt kom-
biniert. Diejenigen, die heute den
«alten» Stil der modernen, umgangs-
sprachlichen Fassung vorziehen, sind
der Meinung, dass der «klassische»
Stil die sprachliche Kontinuität des
Alten Testaments besser wiedergibt.
Dieser enge sprachliche Zusammen-
hang zwischen beiden hebräischen
Testamenten wird durch die Satz-
konstruktion und sogar durch die
Wortwahl hergestellt.
Zu den immer wieder gedruck-
ten Neuauflagen des hebräischen
Neuen Testaments im «klassischen»
Stil gehört heute auch die 1877 vom
jüdischen Gelehrten Isaac Edward
Salkinson (1820-1883) begonnene
Übersetzung, die 1885 posthum
veröffentlicht wurde. Sie wurde
nach Salkinsons Tod von Christi-
an David Ginsburg vervollständigt
und überarbeitet. Diese Salkinson-
Ginsburg-Version des hebräischen
Neuen Testaments ist von Eric
(Aharon) Grabe aus London erneut
UND ISRAEL
überarbeitet worden, um sie an den
griechischen Textus Receptus (Mehr-
heitstext) anzupassen. In einem zwei-
sprachigen Format ist diese Ausgabe
heute weit verbreitet. Nach meiner
Einschätzung ist von den beiden
«klassischen» Übersetzungen (De-
litzsch und Salkinson-Ginsburg) die
Fassung von Delitzsch die bessere.
Diese Meinung teilten übrigens auch
die bereits verstorbenen Professoren
Joseph Klausner und David Flusser.
Die Notwendigkeit einer
präzisen Neuauflage. Es ist eine
Tatsache, dass im Land Israel, wo
die wiederbelebte hebräische Spra-
che zu einem festen Bestandteil des
Alltags geworden ist, viele Wörter
im Laufe der Zeit unterschiedliche,
vom ursprünglichen Sprachgebrauch
abweichende Bedeutungen angenom-
men haben. Ein prägnantes Beispiel
für diese Entwicklung ist der aus der
Mischna stammende Begriff Sarsor
(Mittler; vgl. Gal 3,19-20; 1.Tim 2,5;
Hebr 8,6; 9,15; 12,24). Wenn man
dieses Wort heute im biblischen
Kontext gebraucht, bekommt es sogar
einen blasphemischen Beigeschmack.
Heute bezeichnet der Begriff nämlich
in den meisten Fällen einen Mittels-
mann zwischen einer Prostituierten
und ihrem «Kunden». Im Hinblick
auf die Rolle des Messias als Mitt-
ler zwischen Gott und Mensch ist
dieser Ausdruck deshalb mehr als
irreführend. Obwohl die ursprüngli-
che Fassung des hebräischen Neuen
Testaments von Delitzsch keine
Fehlübersetzungen enthält, ist wegen
der dynamischen Sprachentwicklung
der letzten Jahrzehnte dennoch eine
sorgfältige Überarbeitung des Textes
erforderlich. Obwohl in der «Negev-
Version» des Textes von Delitzsch
veraltete Formulierungen eine geziel-
te «Modernisierung» erfahren haben,
wurden Grammatik und Vokabular
des Alten Testaments beibehalten. 
9
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
NICHT ALLEIN DER IRAN
Steht die Apokalypse bevor?
Der Iran ist nicht der einzige arabische Staat, der den Besitz ato-
marer Technologie anstrebt. Sechs weitere muslimische Regierun-
gen strecken die Hände danach aus.
Bei diesen Ländern handelt es
sich um Ägypten, Algerien, Marok-
ko, Saudi-Arabien, Tunesien und
die Vereinigten Arabischen Emirate.
Sie betonten allerdings, die Technik
ausschliesslich für zivile Zwecke ver-
wenden zu wollen. Die Internationale
Atomenergieorganisation (IAEO)
glaubt das auch.
Westliche Experten sind jedoch
der Auffassung, dass diese Staaten
die momentane Situation ausnützen
wollen. Die internationale Staaten-
gemeinschaft hat es bisher näm-
lich nicht geschafft, das atomare
Forschungsprogramm des Iran zu
stoppen. Ihres Erachtens hat jede
der genannten Nationen das Ziel,
als erstes muslimisches Land über
Atomwaffen zu verfügen.
Wozu, so die Experten, braucht
zum Beispiel Saudi-Arabien – eines
der bedeutendsten Erdöl fördernden
Länder – eine zusätzliche Energiequel-
le? Darüber hinaus sorgen sich wohl
zumindest einige dieser Länder wegen
des iranischen Atomforschungspro-
gramms um ihre eigene Zukunft.
So scheinen sie nun durch ihre Be-
10
AUS ISRAEL
nur ein Massensterben in der Region
bedeuten, sondern weit über den Na-
hen Osten hinausgehen.» ZL
Website der IAEO: www.iaea.org
Kommentar: Die Lage in und um
Israel hat sich in noch nie gekanntem
Ausmass zugespitzt. Die apokalypti-
mühungen das strategische Gleich- schen Katastrophen werden über
gewicht wieder ausbalancieren und diese Welt hereinbrechen. So lehrt
die vom Iran ausgehende Bedrohung es uns das letzte Buch der Bibel, die
verringern zu wollen. Offenbarung. Obiger Bericht zeigt,
wie realistisch eine atomare Aus-
einandersetzung im Nahen Osten
geworden ist. Werden wir da nicht
an die Gerichte aus der Offenbarung
erinnert, die sich mit lauter Stimme
ankündigen? Das Ende ist näher, als
wir denken. Auch Israel kommt unter
diese Gerichte;
Nachgebaute Israelische Krankenwagen werden
dennoch wird
Raketenvorführung
Mittel zum Terror im Iran (Bild: IPGO)
Gott nur dieses
Volk bis ans
Ende bewahren.
So steht es beispielsweise in Jeremia
30,11: «Denn ich bin mit dir, spricht
der Herr, um dich zu erretten; denn ich
will allen Heidenvölkern, unter die ich
dich zerstreut habe, ein Ende machen;
nur dir will ich nicht ein Ende machen,
sondern dich nach dem Recht züchtigen;
doch ganz ungestraft kann ich dich nicht
lassen.» Andere Völker gehen unter,
Israel aber bleibt in Ewigkeit.
Hesekiel 38 und 39 beschreiben
Laut israelischen Stimmen wird den Angriff Gogs auf Israel. Viele
der Nahe Osten in ein neues Zeitalter Ausleger glauben, dass sich dies zu
eintreten, falls sich diese arabischen Beginn der grossen Trübsal ereignen
Staaten tatsächlich am nuklearen wird. Könnte da Kapitel 39,6 nicht ein
Wettlauf beteiligen. Man macht sich Hinweis auf atomares Feuer sein: «Und
deshalb grosse Sorgen. ich werde Feuer senden gegen Magog und
Ein hochrangiger israelischer Si- gegen die, welche auf den Inseln sicher
cherheitsexperte äusserte sich dazu wohnen; und sie sollen erkennen, dass
wie folgt: «In Israel warnt man schon ich der Herr bin»? Laut Sprachexper-
seit längerer Zeit davor, dass der Iran, ten sind mit dem hebräischen Wort
falls er mit seinem Atomforschungs- «Inseln» in diesem Vers insbesondere
programm Erfolg hat und der Westen auch die Küstenländer gemeint.
dies tatsächlich durchgehen lässt, In Sacharja 12,6 wird über die Ver-
nicht der einzige arabische Atom- nichtung der Völker rund um Israel
staat bleiben wird. Andere werden gesprochen. Auch dieser Vers erinnert
dem Iran auf den Fersen folgen. Und uns an atomares Feuer, das dann aber
dann wird der Nahe Osten zu einem von Israel ausgehen wird: «An jenem
einzigen Albtraum werden. Diese Tag will ich die Fürsten Judas wie einen
Entwicklung könnte die Vision des glühenden Ofen zwischen Holzstössen
Weltuntergangs wahr werden lassen. machen und wie eine brennende Fackel
Die Region würde zum Zentrum in einem Garbenhaufen, und sie werden
noch grösserer Spannungen werden, zur Rechten und zur Linken alle Völker
sodass die Wahrscheinlichkeit einer ringsum verzehren; Jerusalem aber soll
nuklearen Konfrontation keineswegs wieder bewohnt werden an seinem alten
unrealistisch wäre. Das würde nicht Platz, nämlich in Jerusalem.» CM 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
DREI GENERATIONEN CHINESISCHER JUDEN
Von China nach Beersheva
Mitte November kamen weitere Angehörige der indischen «Bnei
Menashe» nach Israel (siehe auch nächsten Beitrag). Doch zur
gleichen Zeit wanderten auch drei Generationen einer jüdischen
Familie aus China nach Israel ein.
Kinjan Tzu wurde 1935 geboren.
Sein Vater war Chinese, seine Mutter
Jüdin, die aus Russland stammte. Bis
zu seinem vierten Lebensjahr wuchs
er in der Sowjetunion auf. Dann ging
seine Familie nach China. Mitte No-
In Beersheva lernen Neueinwanderer erst einmal
Hebräisch
vember letzten
Jahres wanderte
der inzwischen 71-jährige Kinjan
Tzu zusammen mit seiner Frau sowie
einigen seiner Kinder und Enkelkin-
der nach Israel aus. Weitere Mitglie-
der der Familie beabsichtigen, ihnen
schon bald nach Israel zu folgen.
Kinjan Tzu hatte kein leichtes
Leben in China. Da seine Mutter
nach Russland zurückging und seine
Schwester mitnahm, wuchs er allein
bei seinem Vater auf. Er erinnert sich
an Antisemitismus und fühlte sich
ein Leben lang fremd in China. 1960
verlor er zwei Söhne. Sie wurden wäh-
rend der Kulturrevolution erschossen,
weil sie sich weigerten, an den von
Mao verordneten Umerziehungs-
massnahmen teilzunehmen.
Auf dem Ben-Gurion-Flughafen
wurden die sechs Mitglieder der
Familie Tzu von einem Angehörigen
erwartet. Kinjans Neffe, der Sohn
seiner Schwester, die in Russland
aufwuchs, lebt ebenfalls in Israel.
Die Familie wurde von der Jewish
Agency zunächst in einem Absorpti-
onszentrum für Neueinwanderer in
Beersheva untergebracht, wo sie sich
während des ers-
ten halben Jahres
auf das Erlernen der hebräischen
Sprache konzentrieren wird und sich
in aller Ruhe an ihr neues Leben ge-
wöhnen kann.
In Israel leben nicht wenige
Juden, deren Vorfahren aus China
stammen, wo früher einmal unter
anderem in Harbin und Shanghai
zwei prosperierende jüdische Ge-
meinden bestanden. Viele Juden
in China waren russischstämmig.
Andere fanden in China in den
1930er- und 1940er-Jahren Zuflucht
vor der Verfolgung durch die Nazis.
Zu den jüdischen Flüchtlingen, die
der kommunistischen Revolution in
Russland entkommen wollten, gehör-
ten beispielsweise auch die Vorfahren
von Ministerpräsident Ehud Olmert.
Olmerts Vater kam jedoch lange vor
der Gründung des Staates Israel ins
Land. AN 
AUS ISRAEL
Randnotiz
ISRAELISCHE IMMOBILIENKÄUFE IN
DEUTSCHLAND
Im rohstoffarmen Israel spielen ausländi-
sche Investitionen in die diversen Industrie-
zweige eine wichtige Rolle. Doch israelische
Firmen gehören ebenfalls zu Grossinvestoren
im Ausland.
Die israelische Immobilienfirma «Summit
Real Estate Holdings Ltd.» erwarb Mitte
November 2006 95 Prozent der Rechte an
drei deutschen Grundstücken (Gesamtfläche:
36 000 Quadratmeter). Die Firma, die in
Deutschland eine Tochtergesellschaft unter-
hält – «Summit Germany» –, zahlte für die
Grundstücke insgesamt knapp 50 Millionen
Euro. Es handelt sich um kommerziell und in-
dustriell genutzte Immobilien in Berlin, Köln
und Stuttgart. Die Objekte werden der Firma
voraussichtlich jährliche Mieteinkünfte in Höhe
von 3,7 Millionen Euro einbringen. AN
ISRAELISCHES INTERESSE AN ÖL- UND
GASQUELLEN
«Isramco», eine Tochterfirma von «Joel»
(Jerusalem Oil Exploration Ltd.), erwarb in
den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico
660 Öl- und Gasquellen. Den Förderwert für
die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte schätzt
man auf 420 Millionen US-Dollar. Das Poten-
zial: etwa zwei Millionen Barrel Öl, knapp eine
Milliarde Kubikmeter Gas sowie 1,6 Millionen
Barrel Öl- und Gasnebenprodukte.
Der Geschäftsführer von «Isramco»,
Yossi Levy, gab bekannt, dass die Firma für
den Erwerb dieser Öl- und Gasquellen eine
Summe von 100 Millionen US-Dollar zahlte.
Wenn die Fördermenge stabil bleibe, könne
die Firma mit ca. elf Millionen US-Dollar Profit
pro Halbjahr rechnen. AN
11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
AUS ISRAEL

«BNEI MENASHE» KEHREN HEIM

Einwanderung aus Indien

Sie glauben, dass ihre Vorfahren vor rund 2 700 Jahren von den Assyrern aus Erez Israel vertrie-
ben wurden und dem Stamm Menashe (Manasse) angehörten, der zu den zehn verlorenen Stäm-
men des Volkes Israel zählt.

Ihre Tradition besagt, dass ihre Ahnen nach dem Jahr 722 v.Chr.
aus Erez Israel vertrieben wurden und über Afghanistan und China
bis in die heutigen nordostindischen Bundesstaaten Manipur und
Mizoram wanderten.
Jetzt sind viele von ihnen in Israel eingetroffen. Schon vor der
Ankunft weinten sie vor Freude. Sie sind zutiefst dankbar, dass sie «ins
Land Zion und nach Jerusalem» gebracht wurden. Mit ihrer Ankunft
im Staat Israel nahm eine lange Geschichte des Exils ein Ende.
Zunächst lebten sie isoliert von der Welt. Ihre Sprache geriet in
Vergessenheit, und die Namen ihrer Anführer und ihre Geschichte
verblassten. Sie assimilierten sich und vernachlässigten ihre jüdischen
Gebräuche. Sie assen Schweinefleisch und lernten Mizo sprechen,
die tibeto-birmanische Sprache der Mizo in Mizoram. 1894 wurden
sie schliesslich von Missionaren zum Christentum bekehrt. Trotzdem
zeichneten sich diese Menschen durch besondere Gebräuche wei-
terhin als eigene ethnische Gruppe aus, denn traditionelle Gesänge
und Tänze blieben erhalten.
Ihr Leben sollte sich erneut im Jahre 1951 wandeln, als einer
ihrer spirituellen Leiter eine Erscheinung hatte. Er sagte, dass sich
ihm der Geist von Menashe offenbart und verkündet habe, dass
sie die Angehörigen seiner Volksgruppe seien. Vor rund 30 Jahren
nahmen die meisten einen Lebensstil an, der durch jüdische Bräuche
und Riten gekennzeichnet ist, wobei sie auch einige ihrer antiken
Traditionen wieder entdeckten.
Anfang der 1990er-Jahre wurde man in Israel auf sie aufmerksam.
Rabbiner Eliyahu Avichail und seine Organisation «Amishav» (Kehre
zurück mein Volk!) kümmerten sich um diese Menschen, von denen
etliche formal zum Judentum konvertierten und bereits damals nach
Israel einwanderten. Mitte der 1990er-Jahre schrieben die «Bnei Me-
nashe», wie sie sich selbst nennen, einen Brief an den Staat Israel
und baten darum, nach Israel einwandern zu dürfen. Dieser Brief
geriet per Zufall in die Hände von Michael Freund, der damals als
Assistent des Öffentlichkeitsbeauftragten im Ministerpräsidenten-
büro arbeitete. Freund fühlte sich vom Anliegen dieser Menschen
angesprochen. Er gründete einen gemeinnützigen Verein namens
«Shawe Israel» (Israel-Rückkehrer) und nahm Kontakt zum israeli-
schen Oberrabbinat auf, das sich lange mit der Frage beschäftigte,
ob es sich tatsächlich um Juden handelt.
Nachfolgend wurden immer wieder kleine Gruppen der «Bnei
Menashe» nach Israel geholt. Sie konvertierten im Land und wurden
Bürger des Staates Israel. Dennoch blieben die meisten Angehörigen
der «Bnei Menashe» in den entlegenen indischen Bundesstaaten
zurück. Erst im März 2005 sollte der sephardische Oberrabbiner
Shlomo Amar eine wichtige Entscheidung fällen, durch die er der
Kontroverse ein Ende setzte: Er anerkannte sie als Nachfahren des
jüdischen Volkes. Daraufhin wurden Mitarbeiter des Rabbinatge-
richts nach Indien entsandt, die vor Ort die formale Konversion
der ersten Angehörigen des Stammes vornahmen. Inzwischen
sind die ersten 218 Neueinwanderer in kleineren Gruppen von
bis zu 50 Personen im Land eingetroffen. Bei ihrer Ankunft kam
es teilweise zu rührenden Szenen der Wiedervereinigung von
Familienangehörigen, die sich seit Jahren nicht gesehen hatten.
Insgesamt warten annähernd 7 000 indische Juden darauf, nach
Israel einzuwandern. ZL
Mehr Infos zu den «Bnei Menashe» unter: www.bneimenashe.com
Kommentar: Diese beiden Berichte bestätigen in wunderbarer
Weise die biblischen Voraussagen, wonach der Herr alle zerstreu-
ten Juden wieder nach Eretz Israel zurückführen wird (vgl. z.B. Hes
39,28). Die Experten sind sich nicht einig, ob es wirklich noch zehn
verlorene Stämme unter den Nationen gibt. Laut gewissen Fachleuten
befinden sich unter den heutigen Juden in Israel auch die sogenann-
ten verschollenen zehn Stämme Israels. Wie auch immer: Wir können
sicher sein, dass der Herr alle Juden nach Israel zurückbringen wird.
Das ist ein grosses Wunder Gottes vor unseren Augen. CM 

ISRAELISCH-JORDANISCHE GRENZE

«Tal des Friedens»

Israel hat grosse Pläne, für die der Altpolitiker Shimon Peres verantwortlich zeichnet. Von den Ent-
wicklungsplänen werden Israelis wie Jordanier profitieren.
Israels stellvertretender Mi- Gebiete der Palästinensischen Auto- verbinden soll. Dieser Kanal soll
nisterpräsident Shimon Peres enga- nomiebehörde (PA). Die Kosten für jährlich rund 650 Millionen Kubik-
giert sich weiterhin für seinen Plan, die Entwicklung dieser wüstenhaften meter Wasser vom Roten Meer zum
entlang der israelisch-jordanischen Randzone werden auf rund zehn Mil- Toten Meer befördern, dessen Spiegel
Grenze vom Golf von Eilat und Aqa- liarden US-Dollar geschätzt. aufgrund von mangelhafter Wasser-
ba bis zum Toten Meer ein «Tal des Das Herzstück bildet ein Kanal zufuhr (natürliche Verdunstung und
Friedens» zu errichten. Das Projekt von rund 200 Kilometern Länge, der Mineralienabbau) jedes Jahr um fast
grenzt in einigen Zonen auch an die das Rote Meer mit dem Toten Meer einen Meter absinkt. Zudem sollen in

12
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
der Arawa für Hotelanlagen und an-
dere touristische Einrichtungen zwei
künstliche Seen angelegt werden.
Peres hat jedoch noch grössere
Pläne: einen israelisch-jordani-
schen Flughafen am Roten Meer,
gemeinsam betriebene Kupfermi-
nen zu beiden Seiten der Grenze,
der gemeinschaftliche Unterhalt
MIT ZWEIERLEI MASS
UNO schaut weg
Die Öffentlichkeit in aller Welt reagierte in den letzten Monaten immer wieder besorgt auf die
Ereignisse im Gazastreifen. Die Operationen der israelischen Armee waren in aller Munde. Doch
niemand wollte die andere Seite sehen und darüber berichten.
Es ist nicht von der Hand zu
weisen, dass durch den massiven
Einsatz der israelischen Truppen im
Gazastreifen auch unschuldige Men-
schen leiden. Am 7. November 2006
beispielsweise starben in der Stadt
Beit Hanun, in der rund 35 000
Palästinenser leben, durch einen
israelischen Angriff 19 Zivilisten;
Dutzende wurden verletzt.
Die internationale Presse kom-
mentierte die Erklärungen der
israelischen Militärs und Politiker
äusserst kritisch. Dabei war nicht
von Bedeutung, dass Israel zuvor aus
ebendiesem Gebiet mit Kassam-Ra-
keten beschossen worden war – ein
alltäglicher Zustand für die Israelis
in dem lediglich sechs Kilometer von
Beit Hanun entfernten Sderot. Und
kaum eine Zeitung und nur wenige
AUS ISRAEL
Für seine Pläne konnte Peres be-
reits einige namhafte Unternehmer
gewinnen. Nicht weniger wichtig
ist die bereits vorliegende Zustim-
mung des jordanischen Königs Ab-
dallah II. und die stillschweigende
Billigung des PA-Vorsitzenden Ab-
bas. Ein Zeitplan für die Umsetzung
des Projektes,
das der Knesset
Der Spiegel des Toten Meeres sinkt jährlich um inzwischen zur
einen Meter
Genehmigung
vorgelegt wurde,
ist bisher noch nicht veröffentlicht
worden. AN
Website des Peres-Zentrums für Frieden:
www.peres-center.org
Kommentar: Erinnert uns
von landwirtschaftlichen Nutz- diese Nachricht nicht in ermu-
flächen sowie eine Förderung des tigender Weise daran, dass Gott
Fremdenverkehrs in der Region. Seine Verheissungen zu 100 Pro-
Das Projekt soll mittels privater zent einlösen und das messiani-
Investitionen umgesetzt werden. sche Friedensreich kommen wird?
Die Investoren sollen im Gegenzug Dann werden auch die arabischen
die Nutzungsrechte für den Boden Völker dem Gott Israels dienen. Le-
sowohl auf der israelischen als auch sen Sie dazu Jesaja 2,2-4, 9,6 und
auf der jordanischen Seite erhalten. 19,24-25. CM 
TV-Sender berichteten anschlies- und forderte wieder einmal, Israel
send, dass die verletzten Palästi- international wegen Kriegsver-
nenser von Beit Hanun nach Israel brechen zu belangen. Am 17. No-
geholt wurden,
um sie bestmög-
lich medizinisch
zu versorgen.
In einer eilig
einberufenen Sit-
zung des UNO-
Sicherheitsrates
sprach der pa-
lästinensische
UNO-Repräsen-
Die UNO will nichts vom Leid der israelischen
Bevölkerung in Sderot wissen – Sie schaut weg
tant von «Staats-
terrorismus»
13
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
vember 2006 gab dann die UNO-
Vollversammlung eine Resolution
heraus, die Israels Massnahmen
scharf verurteilte. Ansonsten jedoch
verschloss man die Augen vor dem
Terrorismus.
In einer Stellungnahme des isra-
elischen Aussenministeriums hiess
es dazu: «Wir bedauern die von der
UNO-Vollversammlung (...) verab-
schiedete Resolution (...). Beson-
ders unverschämt ist die Ignoranz
gegenüber dem anhaltenden Terror
gegen israelische Zivilisten durch
palästinensische Terrororganisatio-
nen sowie gegenüber dem Leid und
dem materiellen Schaden, den der
Terror unter Israels Bevölkerung
verursacht.» Doch nicht nur die
UNO schaut weg. Es wurde auch
AUS ISRAEL
nur regional wahrgenommen, dass
Ägypten die Einfuhr einer Vier-
Millionen-Dollar-Spende aus dem
Iran und aus Saudi-Arabien in den
Gazastreifen billigte. Niemand wird
kontrollieren, ob die Hamas diese
Gelder – zumindest von Saudi-
Arabien offiziell als Nothilfe dekla-
riert – auch wirklich für humanitäre
Zwecke nutzen wird.
Ebenso wenig Aufsehen erregte
ein öffentliches Bekenntnis des
palästinensischen Aussenministers
Mahmoud Al-Zahar. Er gestand öf-
fentlich ein, dass die von der Hamas
dominierte palästinensische Regie-
rung bisher rund 120 Millionen
US-Dollar vom Iran erhalten hat.
Warum klagt dann die Palästinen-
sische Autonomiebehörde weiterhin,
ihre Bürger litten Hunger und Not?
Vermutlich liegt es an der «zionis-
tischen Existenz», wie man von der
Hamas oft zu hören bekommt.
Eine Erklärung von Ramadan
Shalah (Leiter des Islamischen
Jihad) vom 11. November 2006
wurde von der Welt ebenfalls kaum
beachtet. Gegenüber dem Hisbollah-
TV-Sender «Al Manar» bezeichnete
er den israelischen Sicherheitszaun
als «ein bedeutsames Hindernis für
unsere Terroristen (...) Wenn der
Zaun nicht da wäre, dann wäre die
Situation vollkommen anders, denn
wir Palästinenser werden dadurch
daran gehindert, Selbstmordattenta-
te durchzuführen, die unsere Wahl
des strategischen Kampfes sind.»
Was sagt man denn dazu? AN 

WOHLSTAND IN JERUSALEM ZUR ZEIT JESU?

Silberanteile in antiken Gefässen

Es ist die erste Studie, die der Frage nachging, welche Edelmetall-Bestandteile in Gefässen aus der
Spätperiode des zweiten Tempels enthalten sind. Die überraschenden Ergebnisse deuten auf eine
Zeit besonderen Wohlstands in der heiligen Stadt hin.

An der Studie beteiligten sich Wissenschaftler der Bar Ilan
Universität sowie des US-amerikanischen Berkeley Labors. Die
Ergebnisse, die im Herbst 2006 in der akademischen Fachzeitschrift
«Archaeometry» veröffentlicht wurden, weisen auf einen ungewöhn-
lich hohen Silberanteil in den Jerusalemer Tongefässen der frühen
römischen Periode hin.
Prof. David Adan-Bayewitz vom Fachbereich für Israel-Studien
und -Archäologie an der Bar Ilan Universität untersuchte zusammen
mit seinen US-Kollegen 1 200 Tongefässe aus der späten Periode
des zweiten Tempels, die man an 38 un-
terschiedlichen Orten in der ehemaligen
römischen Provinz Judäa aufgefunden
hatte.
Die Ergebnisse waren verblüffend: Der
Silbergehalt dieser Tongefässe variiert
entsprechend ihrem Fundort. Die aus
Jerusalem stammenden Gefässe wiesen
einen wesentlich höheren Silberanteil auf
als diejenigen, die man in anderen Gegen-
den entdeckt hatte.
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass
dies nicht auf die unterschiedliche geografische Lage zurückzufüh-
ren ist. Vielmehr deutet der hohe Silberanteil in den Jerusalemer
Gefässen auf einen besonderen Wohlstand der Stadt während der
Spätphase des zweiten Tempels hin.
Jerusalem und der Tempel waren das religiöse und nationale
Zentrum der Juden, was sich auch während der Herrschaft des
Römischen Reiches nicht änderte: Juden pilgerten aus allen Teilen
des Reiches weiterhin in die heilige Stadt und trugen somit zu deren
Reichtum bei. Bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr.
erlebte die Stadt eine Blütezeit, wie inzwischen nicht mehr nur die
historischen Quellen von beispielsweise Plinius dem Älteren und
Josephus Flavius, sondern auch die gerade entdeckte chemische
Zusammensetzung der archäologischen Funde belegen. AN
Kommentar: Anhand dieses Berichtes können wir davon aus-
gehen, dass einige Juden zur Zeit Jesu alles andere als arm waren.
Die Bibel bestätigt diese These; denken wir nur an die Geschichte
der Begegnung Jesu mit dem reichen Jüngling. Und da kommen wir
zum Punkt: Genau
wie damals hindert
auch in unserer Zeit
der Reichtum viele
Menschen daran,
der Botschaft des
Evangeliums zu
glauben und zu
gehorchen. Wie
sagte es Christus:
«Wie schwer wer-
den die Reichen ins
Reich Gottes hineinkommen!» (Lk 18,24). Die Gegebenheiten beim
ersten und zweiten Kommen Jesu gleichen sich sehr. Diesbezüglich
ist auch Offenbarung 3,17ff. aufschlussreich.
Aber es gibt es noch weitere Parallelen: Als Jesus das erste Mal
nach Israel kam, stand das Land unter der Herrschaft des Römischen
Weltreichs. Auch beim zweiten Mal wird Jesus nach Israel kommen,
und wieder wird es vom Römischen bzw. dem antichristlichen Welt-
reich beherrscht werden. CM 

14
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
40 SCHÜLER IN EINER KLASSE UND TÄGLICH RAKETENANGRIFFE

Quälende Realität
Ein 14-jähriges Mädchen aus Sderot fasste es kürzlich im israelischen TV in einfache, aber deutliche
Worte: «Es gibt Alarm und man weiss: In 15 Sekunden kannst du tot sein.»

In Israel weiss jeder, wie hart die viele Gäste eingeladen. Ende Novem- men: Politiker, Schauspieler, Musiker,
Realität in Sderot ist. Viele haben dort ber 2006 flatterte Dudu Hadar über Entertainer und auch Dudus grosses
Verwandte, Bekannte und Freunde. die TV-Bildschirme in jedes israelische Idol, der israelische Fussballspieler Avi
Man ruft öfter einmal an, aus Sor- Wohnzimmer. Er weinte und brachte Nimni. Doch auch viele unbekannte
ge davor, was nur mühsam Bürger unternahmen sogar mehrstün-
der nächste Tag Worte hervor. dige Autofahrten, um ein Geschenk
bringt. Wie durch Er habe Angst, abzuliefern.
ein Wunder sind dass niemand zu Zahlreiche Kinder in Sderot brin-
im Verhältnis zu seinem Ehrentag gen schlechte Schulnoten nach Hau-
den annähernd kommt. Kurz zu- se, sind nervös, schlafen unruhig und
1 000 Kassam- vor war es näm- sind unausgeglichen. Andere sind zu
Raketen, die lich zu heftigen Bettnässern geworden oder leiden un-
2006 in der Stadt Raketenangriffen ter Aggressionen und Angstattacken.
niedergingen, gekommen. Selbst in den Schulen herrschen un-
relativ wenige Am nächsten haltbare Zustände: Eine Klasse umfasst
Menschen um- Abend sollte der ca. 40 Schüler. So gehen viele Kinder
gekommen und Junge eine gros- nur ungern zur Schule. Auch ihre El-
verletzt worden. tern behalten sie lieber daheim, denn
Kürzlich noch immer sind die meisten der 24
wurde der israe- Kerzen und Spielzeug als Andenken an Kinder, Schulen und 56 Kindergärten in Sderot
die von Kassamraketen getötet wurden
lischen Öffent- und den umliegenden Dörfern nicht
lichkeit durch mit Schutzräumen und besonders
einen 12-jährigen se Überraschung gesicherten Dächern und Fenster-
Jungen wieder ins Bewusstsein gerückt, erleben. Es kamen so viele Gäste, dass scheiben ausgestattet. Die Umsetzung
was es heisst, in dieser Stadt zu leben. der Saal aus allen Nähten platzte. Viele dieses Projektes, das rund 900 Millio-
Dudu Hadar sollte Bar-Mitzwah – sei- mussten draussen bleiben. Nicht nur nen Schekel (ca. 170 Millionen Euro)
ne Religionsmündigkeit – feiern. Die das Fernsehen war da, sondern auch kostet, wurde erst kürzlich in Angriff
Familie hatte einen Saal gemietet und Persönlichkeiten von Rang und Na- genommen. AN 

ISRAEL RUFT AUCH SIE AUF, SICH ZU BETEILIGEN

Internet-Megaphon
Das israelische Aussenministerium nutzt im Kampf um die öffentliche Meinung nicht nur die mo-
derne Technologie, sondern ruft auch Sie zum Mitmachen auf. Das Projekt läuft seit vier Mona-
ten. Dank der zahlreichen Unterstützung ist es sehr erfolgreich und hilft Israel an vielen Fronten.

«Die Initiative begann während des Abstimmung, die ein Nachrichtensender

letzten Krieges», erzählte Amir Gissin, Leiter über ein politisches Ereignis im Nahen
der Abteilung für öffentliche Angelegenhei- Osten durchführt. Entsprechend können
ten des israelischen Aussenministeriums, in sie sich dann daran beteiligen. Oder man
einem Interview mit der «Jerusalem Post». wird aufgefordert, auf israelkritische Artikel,
Doch worum genau geht es überhaupt? Chats usw. zu reagieren.
Eine israelische Firma entwarf eine Soft- Wie wichtig eine solche Beteiligung der
ware, mit der per Mausklick ein Alarmsignal Öffentlichkeit ist, zeigte sich schon während
an alle registrierten Personen ausgesendet des letzten Libanon-Krieges: Ein Fotograf
werden kann. In der Mitteilung wird auf der Nachrichtenagentur Reuters hatte per
Vorgänge im Internet hingewiesen, die sich Computer Fotos bearbeitet. Er hatte den
um Israel drehen. Auf diese Weise erfahren Bildern mehr Rauch hinzugefügt, damit der
die Empfänger beispielsweise von einer israelische Angriff heftiger wirkte, als er in

15
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
AUS ISRAEL
Wirklichkeit war. Ein Amerikaner entdeckte dies, alarmierte andere
Personen, die wieder andere informierten usw. Dadurch wurde Reu-
ters derart unter Druck gesetzt, dass sie den Fotografen entliess.
Diese Idee griff das israelische Aussenministerium auf und liess
eine entsprechende Software erstellen: «Megaphone». Sie können
sich völlig problemlos registrieren. Die notwendigen Programme
sind in wenigen Sekunden heruntergeladen. Bereits 25 000 Personen
haben sich eingeschrieben! Es lohnt sich! Lassen Sie Ihre Stimme in
aller Welt hören und bewirken Sie einen Unterschied zum Wohle
Israels! AN
Der entsprechende Link dazu: www.giyus.org
IN ISRAEL SCHEINT ES SICH GUT ZU LEBEN
Überraschende UNO-Einschätzung
Seit 1990 gibt die UNO jeweils gegen Jahresende einen internationalen Bericht zum Lebensstan-
dard in 177 Ländern heraus. Israel belegt wie im Vorjahr den 23. Platz.
Angesichts von Krieg, Wirtschaftsflaute, ausbleibendem Touris-
mus, Anschlägen und Kassam-Raketen ist Rang 23 für Israel erstaun-
lich. Es rangiert
damit direkt nach
Deutschland und
Hongkong, jedoch
noch vor Singapur.
Laut dem Index
2006 lebt es sich in
Norwegen, Island,
Australien, Irland
und Schweden am
allerbesten. Platz
sechs belegen die Kanadier, und die Japaner brachten es vor den
USA auf den 7. Platz.
MEHR SIEDLER
Trotz Baustopps mehr Siedler
Als sich das Jahr 2006 dem Ende näherte, stand eine erstaunliche Tatsache fest: In Judäa und Sa-
maria leben – trotz eines von der Regierung angeordneten Baustopps – mehr Siedler als im Vorjahr.
Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe lagen die offiziellen statisti-
schen Angaben zum zweiten Halbjahr 2006 noch nicht vor. Dennoch kann
man anhand der bekannten Daten für das erste Halbjahr 2006 sagen,
dass in Judäa und Samaria 5,3 Prozent mehr Siedler leben als 2005.
Laut der Abteilung für Bevölkerungsregistrierung des israelischen
Innenministeriums waren im Juni 2006 insgesamt 260 645 Bürger in
diesen Gebieten angemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um rund 14 000
Personen. Zwei Drittel des Zuwachses – 9 300 – sind auf Geburten zu-
rückzuführen, ein Drittel auf Zuzüge.
Besonders interessant ist: Für rund 41 Prozent dieses Zuwachses
(5 671 Personen) sind die hohen Geburtenraten in lediglich drei ul-
16
Kommentar: Es ist die besondere Pflicht jedes wahren Christen,
Israel zu unterstützen. In obigem Beitrag wird uns diesbezüglich eine
neue Möglichkeit vorgestellt. Aber das wichtigste Mittel im Kampf für
Israel ist immer noch das anhaltende Gebet für das jüdische Volk.
Ich möchte dazu an das treffende Beispiel aus der Schrift erinnern
(vgl. 2.Mo 17,11-13): Solange Mose seine Gebetshände zum Himmel
aufhob, siegte Israel; wenn er sie sinken liess, siegte Amalek – ein
wunderbares Bild für das beständige Gebet für Israel. Dasselbe gilt
natürlich auch für unser persönliches Leben. Ohne treues Gebet
kommen wir nicht durch! Um es neutestamentlich zu sagen: «So
will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben
heilige Hände ohne Zorn und Zweifel» (1.Tim 2,8). CM 
Der Index wird von der UNO-Abteilung für Entwicklung zusam-
mengestellt und beruht auf dem Bruttoinlandprodukt pro Einwohner.
Gemessen wird die Kaufkraft, der Standard von Erziehung, Bildung
und Gesundheitsversorgung, der Hygienestandard, die Ernährungs-
versorgung und die durchschnittliche Lebenserwartung.
Israel schneidet im Vergleich zu seinen arabischen Nachbarstaaten
hervorragend ab. Diese belegen nämlich die folgende Ränge: Kuwait
33, Bahrain 39, Saudi-Arabien 76, Libanon 78, Jordanien 86, Palästi-
nensische Autonomiegebiete 100, Syrien 107 und Ägypten 111.
Ein aktuelles Thema, dem die UNO-Kommission in diesem Jahr
besondere Aufmerksamkeit schenkte, ist die weltweit zu verbessern-
de Trinkwasser-Versorgung. AN 
Hier können Sie den Bericht herunterladen:
http://hdr.undp.org/hdr2006
traorthodoxen Siedlungen verantwortlich: Beitar Ilit, Mode’in Ilit und
Kochav Yair, in denen rund ein Viertel aller Siedler (65 000 Personen)
leben. ZL
Kommentar: Die ganze Welt inklusive der israelischen Regierung
setzt alles daran, die Siedlungen nicht grösser werden zu lassen und
die dortigen jüdischen Bewohner abzuziehen, um einem palästinen-
sischen Staat Platz zu machen. Aber Gott sagt klar in Seinem Wort,
dass diese Gebiete zu Israel gehören. Und Er bestätigt Sein Wort,
indem dort immer mehr Siedler leben! Ein Sprichwort sagt es so
schön: «Der Mensch denkt, und Gott lenkt!» CM 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

RAKETENABWEHR-FORSCHUNG LÄUFT AUF HOCHTOUREN

Neue Antwort auf Raketen?

Im Sommer 2006 schlugen fast 4 000 Katjuscha-Raketen in Nord-Israel ein. Vor Redaktions-
schluss dieser Ausgabe erlebte die Wüstenstadt Sderot die schlimmsten Angriffe mit Kassam-Rake-
ten seit Monaten. In Israel läuft daher die Raketenabwehr-Forschung auf Hochtouren.

Trotz fieberhafter Bemühungen schlugen bisher alle Versuche
fehl, ein effektives Abwehrsystem für Raketen der Typen Katjuscha und
Kassam zu finden. Es scheint, dass die moderne Technologie einfach
keine passende Antwort auf diese Raketen anzubieten hat, obwohl
es sich bei diesen Geschossen um nichts anderes als mit Sprengstoff
gefüllte Metallrohre handelt, die Kurzstrecken zurücklegen und nicht
sehr zielgenau sind.
Allerdings gelang Israel die Herstellung eines neuen Frühwarnsystems:
Es handelt sich um ein hochmodernes Radar- und Aufklärungssystem,
das in Flugzeuge eingebaut werden kann. Diese Technologie wurde von
der Tochterfirma der Israelischen Luftfahrtindustrie (IAI) «Elta Systems
Ltd.» entwickelt. Sie leistet elektronische Aufklärung, das heisst sie erfasst
drahtlose Fernmeldeverbindungen und wertet diese aus. Darüber hinaus
kann sie sowohl Boden-Boden-Raketen als auch Flugzeuge aus mehreren
hundert Kilometern Entfernung orten.
Das Aufklärungssystem wurde in amerikanische «Gulfstream G-550»
installiert. Dieses Flugzeug kann in zwölf Kilometern Höhe fliegen und –
ohne aufzutanken – eine Strecke von 12 500 Kilometern zurücklegen.
Die israelische Armee hat bisher ein Exemplar dieses Flugzeugtyps
von den USA erhalten. In den nächsten Jahren sollen zwei weitere
«Gulfstream G-550» an Israel geliefert werden.
Der Präsident von «Elta Systems Ltd.», Nissim Hadas, führte dazu aus:
«Dieses Flugzeug wird mit einem der modernsten Ortungssysteme der
Welt ausgerüstet sein. Es wird Ziele, die sich in der Luft befinden, schon
in grosser Entfernung ausmachen können. Dieses Flugzeug mag zwar
nur sehr klein sein, ist aber extrem leistungsstark.»
Und ein Militärexperte meinte: «In einem Zeitalter, in dem eine we-
sentliche Bedrohung vom Iran ausgeht, verschafft dieses Flugzeug der
israelischen Luftwaffe einen wertvollen strategischen Vorteil, wenn es
darum geht, frühzeitig eine Bedrohung des Staates zu orten.» ZL
Kommentar: Es ist Israels Not, dass es grösstenteils auf sich selbst
bzw. auf seine starke Armee vertraut. Echten Schutz gibt es nur durch
Jesus Christus. Mögen noch viele Juden in diese Richtung geführt werden.
Spätestens dann, wenn Jesus Christus wieder auf den Ölberg kommt,
wird ganz Israel dies als Volk einsehen und wiedergeboren werden zu
einer lebendigen Hoffnung (vgl. Sach 12,10; 14,4)!
Es ist ein Wunder Gottes, dass bei nahezu 4 000 Raketenangriffen
relativ wenige Israelis umkamen. Das kann man rational nicht erklä-
ren, wohl aber mit den Worten der Bibel: «Siehe, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht» (Ps 121,4). Gott wacht über Israel. Ein
ähnliches Wunder erlebte auch die südisraelische Stadt Sderot in der
Nähe des Gazastreifens, wo Tausende von Raketen einschlugen und
nur sehr wenige Opfer zu beklagen waren. CM 

VERSUCHE IM IRAN

Iranische Atombombe – Zündversuche

Immer wieder sind sich die Experten uneinig darüber, wie weit der Iran mit seinem Atomforschungs-
programm tatsächlich vorangeschritten ist. In dieser Sache enthüllte kürzlich das US-Magazin «New
Yorker» Erstaunliches.

Gemäss dem «New Yorker» lies-
sen israelische Agenten, die im Iran
im Einsatz sind, dem Weissen Haus
Informationen zukommen, wonach
der Iran bereits atomare Bomben-
technologie entwickelt und sogar
schon erste Versuche unternommen
habe. In dem Artikel heisst es weiter,
dass Israel und die USA dafür gesorgt
hätten, dass an den iranischen Atom-
forschungsanlagen hochmoderne
Überwachungsgeräte angebracht
wurden. Auf diese Weise habe man
in Erfahrung bringen wollen, welche
Fortschritte die Iraner mit ihrem
Atomforschungsprogramm machen.
Das Magazin schreibt über die Aus-
wertung von Satellitenaufnahmen
sowie das Registrieren und Analy-
sieren von Kühlwasser-Immissio-
nen in den Forschungsanlagen. Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass es
keine massive radioaktive Strahlung
gibt. Daraus lässt sich schliessen,
dass in den iranischen Atommei-
lern noch keine atomaren Bomben
hergestellt wurden. Dennoch stellte
man fest, dass die Iraner schon am
Zündmechanismus ihrer zukünfti-
gen Atombombe arbeiten und erste
Experimente durchgeführt haben.
Der Autor des Beitrags im «New
Yorker», Seymour M. Hersh, be-
hauptete, dass Israel und die USA
im Bereich der Spionage im Iran
eng miteinander kooperierten und
zudem die im Land aktive Unter-
grundorganisation unterstützten.
Israel soll den iranischen Unter-
grund mit Waffen versorgen und die
Ausbildung der Kämpfer durchfüh-
ren. Ziel sei es, den Widerstand auf
Bodentruppenkämpfe vorzubereiten,
wodurch man die Stabilität des Re-
gimes erschüttern wolle. Zugleich
wurde in dem Artikel betont, dass
sowohl Israel als auch die Verei-
nigten Staaten nach wie vor eine
Involvierung in die Aktivitäten der
kurdischen Untergrundbewegung im
Iran leugneten. ZL 

17
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
AUS ISRAEL
HISTORISCHER REKORD IN DEN USA

Viele jüdische Parlamentarier

Bei den Wahlen zum US-Kongress Ende 2006 wandelte sich nicht nur das Kräfteverhältnis zwischen
Republikanern und Demokraten. Es bestätigte sich auch ein internationaler Trend: Immer mehr Par-
lamentarier sind Juden.

Nach den Wahlen in den USA Grossbritannien – das sich aus Ober- unter der Schirmherrschaft des Jüdi-
zeichneten sich gleich zwei grosse haus (733 Sitze) und Unterhaus (646 schen Weltkongresses steht. Dieser
Überraschungen ab: Zum einen Sitze) zusammensetzt –, nämlich 59 Organisation gehört lediglich ein
konnten die De- (7 Barone, 34 jüdischer Volksvertreter nicht an:
mokraten einen Lords und 18 der einzige Jude, der im iranischen
Wahlerfolg ver- Bürgerliche). Parlament einsitzt. ZL
buchen und zum Den zweiten
anderen zogen Platz belegen Website des ICJP: www.icjp.net
niemals zuvor die USA mit 43,
so viele Juden als gefolgt von der Kommentar: Viele Juden bringen
Abgeordnete ein. Ukraine und es in der Diaspora zu Ansehen und ho-
Beide Entwick- Frankreich (je hen Positionen. Das war schon zu bib-
lungen hängen 18). Den fünf- lischen Zeiten so, denn auch der Jude
mit den jüdischen ten Platz belegt Daniel wurde sowohl in Babylonien
Stimmen der Russland mit 13 als auch in Persien in höchste Ämter
amerikanischen jüdischen von versetzt. Dennoch hat Gott verheis-
insgesamt 538 sen, alle Juden zurück ins Land Israel
Parlamentariern. zu bringen. Dass Juden heute in vielen
Die zweitmeisten jüdischen Parlamentarier aus-
serhalb Israels sind in den USA tätig In anderen Ländern «mitregieren», erinnert uns
westlichen Staa- auch an das Tausendjährige Friedens-
ten, beispiels- reich unter dem grössten Juden, Jesus:
Wählerschaft weise Australien, Von Jerusalem aus wird Er über die
zusammen. Im Senat, der insgesamt Deutschland, Österreich und Spani- ganze Welt regieren. Der Einfluss der
aus 100 Parlamentariern besteht, sind en, ist jeweils nur ein jüdischer Par- Juden bzw. des Juden Jesus auf die
13 Juden vertreten. Und im Repräsen- lamentarier tätig. Sogar in den zwei Menschheit ist unendlich gross.
tantenhaus sind inzwischen 30 der muslimischen Ländern Tunesien und Es ist keineswegs gleichgültig,
435 Parlamentarier jüdisch. Aserbaidschan ist jeweils ein Jude im wie ein Mensch zu den Juden steht.
Eine kürzlich durchgeführte Stu- Parlament vertreten. Aber tausendmal wichtiger ist die
die zeigte, dass in 36 Parlamenten der Die jüdischen Abgeordneten in al- Frage, wie ein Mensch zu dem Ju-
Welt insgesamt 246 Juden als Volks- ler Welt haben sich im «International den Jesus steht: Die Antwort darauf
vertreter amtieren. Das ist ein neuer Council of Jewish Parlamentarians» entscheidet über ewiges Leben oder
Rekord. Die meisten befinden sich in (ICJP) zusammengeschlossen, der ewigen Tod. CM 

2 000 JAHRE ÜBERLEBT

Olivenbäume aus der

Tempelzeit
Ein Wissenschaftlerteam der Bar Ilan Universi-
tät konnte das Alter antiker Olivenbäume genau
bestimmen. Es liegt zwischen 1 700 und 2 000
Jahren. Somit stammen die Bäume aus einer Zeit,
in der Jesus wirkte und in Jerusalem noch der
zweite Tempel stand.
Vor rund 30 Ausgrabungen auf der Felsenfestung
Massada: Vor 30 Jahren wurden hier jahr- Jahren wurden Massada Oliven gefunden, die den
tausendealte Oliven gefunden im Zuge von Bewohnern während der Zeit der rö-
archäologischen mischen Belagerung als Nahrung ge-

18
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
dient hatten. Weltweit sind insgesamt
150 Olivenbaum-Arten bekannt. Die
auf Massada entdeckten antiken Oli-
ven gehörten zu drei lokalen Sorten,
die die vor allem im Mittelmeerraum
heimische Untergattung Olea europaea
hervorbringen und auch heute noch
in Israel zu finden sind.
Die Olive wird in der Bibel als
eine der Früchte erwähnt, die für die
Landwirtschaft des Heiligen Landes
charakteristisch sind. Der Olive
kommt aufgrund der Ölgewinnung
ein besonderer Status zu, denn abge-
sehen vom alltäglichen Verzehr wurde
Olivenöl auch für die Tätigkeiten der
Priester im Tempel benötigt. Zudem
zogen die jüdischen Gelehrten der
damaligen Zeit diese Frucht als Mass-
einheit heran: «KeSa’it» («wie eine
Olive») wird sowohl in der Mischna
(«Wiederholung», Grundlage des Tal-
mud) als auch in der Halacha – dem
jüdischen Religionskodex – häufig
erwähnt und diente vor allem im
Bereich der Nahrungsmittel als
Grössen- und Volumenmass.
Die Wissenschaftler der Bar Ilan
Universität arbeiten unter der Leitung
von Prof. Mordechai Kislev, der als
Experte auf den Gebieten Botanik,
Paläo-Botanik und Pflanzen der jü-
dischen Tradition gilt. Seine ersten
Studien im Zusammenhang mit der
Olea europaea beschäftigten sich unter
anderem mit der Frage, wie oft man
sich in der Halacha mit der Herstel-
lung von Olivenöl befasste und auf
welche Olive sich die Gelehrten be-
zogen, wenn sie den Begriff «KeSa’it»
als Masseinheit verwendeten.
Im Laufe ihrer Forschungen
stiessen Prof. Kislev und seine Kol-
legen im Garten Gethsemane am
Fusse des Jerusalemer Ölbergs auf
sechs extrem alte Olivenbäume.
Bei Olivenbäumen ist die Alters-
bestimmung sehr schwierig, denn
das Stamminnere ist – anders als
bei den meisten Baumarten – hohl,
sodass keine Jahresringe gezählt
werden können. Doch zweifellos
handelt es sich hier um einige der
ältesten Olivenbäume des Heiligen
Landes. Einer davon ist mindestens
1 800 Jahre alt. Somit wuchs dieser
Baum, der übrigens noch immer
Früchte trägt, bereits während der
Tempelberg noch in Trümmern
lag. Im biblischen Ort Nebi Samu-
AUS ISRAEL
el (Samuelberg), der rund sechs
Kilometer nördlich von Jerusalem
liegt, entdeckten die Forscher ei-
nen weiteren Olivenbaum, dessen
Alter auf mindestens 2 000 Jahre
geschätzt wird. Auch im Norden
Israels, insbesondere in der Region
um Zefat, fanden die Wissenschaft-
ler Olivenbäume im Alter von rund
1 500 Jahren. ZL
Kommentar: Ist die Tatsache,
dass der Olivenbaum 2 000 Jahre
im Land Israel überlebt hat, nicht
ein wunderbarer Hinweis auf das
zweitausendjährige Überleben
Israels, das in der Bibel ebenfalls
«Ölbaum» genannt wird (vgl.
Röm 11,17-24)? Dies wird noch
dadurch unterstrichen, dass der
Ölbaum in Israel selber überlebt
hat. Genauso gab es während der
zweitausendjährigen Zerstreuung
Israels immer einige wenige Juden,
die im Land blieben. Die Bibel redet
denn auch wiederholt von einem
Überrest Israels. Aus Römer 11 geht
auch klar hervor, dass der ganze
Überrest Israels gerettet werden
wird. CM 

ERFREULICHE NACHRICHTEN

Ausländische Rekordinvestitionen in Israel

Nach einigen Jahren der Flaute steht der israelische Hightech-Markt vor einem viel versprechenden
Aufschwung. Eines der Anzeichen ist das Interesse von ausländischen Investoren, die ihre Gelder
wieder in Israel anlegen wollen.

Im letzten Jahr kam es zu einem regelrechten Ansturm der ven Effekt auf die Wirtschaft hätten. Die Marktaktivitäten steigen
ausländischen Investoren auf verschiedene Zweige der israelischen und der Wechselkurs des israelischen Schekel ist gegenüber
Wirtschaft. Sie interessierten sich vor allem dem US-Dollar
für die Hightech-Industrie und Start-Up-Fir- stabil, sodass der
men im Bereich der modernen Technologi- Finanzmarkt eine
en. Gegen Ende 2006 kauften ausländische grosse Sicherheit
Investoren noch schnell zwei israelische bietet.
Hightech-Firmen für insgesamt eine Viertel Nicht weniger
Milliarde US-Dollar auf. wichtig schätzen
Israel kann die Ökonomen
das Jahr 2006 in jedoch noch einen
dieser Hinsicht Dank moderner technologischer Errungenschaf- anderen Aspekt
ten findet Israel immer wieder ausländische In-
als Rekordjahr ein: Durch die
vestoren
bezeichnen: In- Investitionen aus
vestoren erwarben dem Ausland wird
israelische Firmen im Wert von insgesamt ein Vertrauen in
20 Milliarden US-Dollar. Gegenüber 2005 handelt es sich um eine die Stabilität und das Vermögen des israelischen Wirtschafts-
Steigerung von 100 Prozent! Wirtschaftsexperten erläuterten, dass marktes signalisiert. Gerade dies kurble die Wirtschaft des Landes
die auf diese Weise ins Land fliessenden Gelder einen sehr positi- weiter an. ZL 

19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
AUS ISRAEL
NEUER REKORD

Export übersteigt Import

Erstmals in der Geschichte des Staates Israel liegt das Volumen des Exports über dem des Imports.
Somit kann das Land zum ersten Mal auf eine ausgeglichene Bilanz schauen.

Ende des Jahres 2006 konnte
das israelische Ministerium für In-
dustrie, Handel und Beschäftigung
eine ausgesprochen gute Nachricht
bekannt geben: Der Export von
Gütern und Dienstleistungen des
Landes übersteigt zum ersten Mal
in der Geschichte des Staates das
Importvolumen um 300 Millionen
US-Dollar.
Dies ist wesentlich auf die
Stabilität des israelischen Wirt-
schaftsmarktes zurückzuführen, der
sich gegenwärtig vor allem auf die
diversen, aufstrebenden Zweige der
Hightech-Industrie stützt. Hingegen
liegt ein anderer wichtiger Sektor der
israelischen Wirtschaft – die Touris-
tik – seit dem zweiten Halbjahr 2006
lahm und scheint sich nur langsam
zu erholen. Denn die organisierten
Touristengruppen bleiben seit dem
Libanon-Krieg des Sommers 2006
aus.
Im ersten Halbjahr 2006 wurde
ein Exportüberschuss in Höhe von
700 Millionen US-Dollar registriert.
Dieser ging danach stark zurück,
wurde aber durch die zunehmenden
Wirtschaftstätigkeiten im Hightech-
Bereich wieder aufgefangen. Der
israelische Ministerpräsident Ehud
Olmert bezeichnete diese Daten als
«einen Traum, der wahr geworden
ist». Er ist der Ansicht, dass es sich
um eine «enorme und aussergewöhn-
liche Leistung» handelt. Olmert: «Ich
bin optimistisch gestimmt und glaube
daran, dass die Wirtschaft uns weiter
überraschen wird. Ich vertraue darauf,
dass es einen weiteren Aufschwung
geben wird. Trotz des Krieges, der
uns schwer getroffen hat, liegt das
Wirtschaftswachstum weiterhin bei
4,6 Prozent. Sogar unter führenden
Wirtschaftsmächten des Westens
ist dies ein sehr hoher Prozentsatz»,
meinte Olmert zuversichtlich. ZL 

16 JAHRE UND BEREITS DUTZENDE SEMINARSCHEINE

Der jüngste Student des Technion

Dan Dviri immatrikulierte sich diesen Herbst als regulärer Student am Technion in Haifa. Dennoch
hat er seinen Abschluss schon fast in der Tasche, da er kein Neuling an der Technischen Hochschule
ist.

Mit 13 Jahren kam er zusammen
mit einem Dutzend gleichaltriger
Oberschüler aufgrund einer landes-
weiten Auswahl von herausragenden
Schülern als externer Studierender
ans Technion. Sie wurden von 100
Lehrkräften im Rahmen persön-
licher Studienprogramme betreut
und machten erste Seminarscheine.
Damals fuhr Dan, der weiterhin die
Schule besuchte, jeden Montag von
Tel Aviv nach Haifa. Seine zwei Stu-
dienjahre mit Schwerpunkt Chemie
schloss er mit ausgezeichneten Noten
ab. Nachdem er einige Schulklassen
übersprungen hatte, begann er im Al-
ter von 16 Jahren im Herbst 2006 ein
reguläres Studium am Technion, das
ihm schon zuvor ein Vollstipendium
angeboten hatte.
Dan wollte nicht, dass sein Vater
die Schecks einlöst, weil er wusste,
dass seine Technion-Fakultät finan-
zielle Schwierigkeiten hat. Er scheint
in vielerlei Hinsicht ein ausserge-
wöhnlicher junger Mann aus einer
ganz normalen Familie zu sein. Seine hatte, interessiert sich für Natur-
Eltern Ram und Yifat Dviri besitzen wissenschaften. Seine Mutter meinte
eine Gartenbaufirma. Sein älterer gegenüber dem Pressebeauftragten des
Bruder, der gegenwärtig in der Marine Technion: «Wir sind sehr stolz auf un-
seinen Wehrdienst leistet, interessiert seren Sohn und wünschen ihm viel
Erfolg. Dennoch
war es für uns
keine einfache
Entscheidung,
ihn so früh auf
die Universität zu
schicken. Trotz
seiner enormen
Mit 16 Jahren ist Dan Dviri der jüngste Student
am Technion in Haifa
Leistungen ist er
immer noch ein
Kind, das unsere
sich für die bildenden Künste. Seine Unterstützung braucht und vorbehalt-
jüngere Schwester besucht noch die los bekommt.» AN 
Oberschule. Nur Dan, der als Kind
mit motorischen Problemen und Dazu ein ausführlicherer Bericht (Englisch):
Sprachschwierigkeiten zu kämpfen www.technion.ac.il – Rubrik «News & Events»

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 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

NEUER NASDAQ-INDEX

US-Börse schaut genauer nach Israel

Ende 2006 konnte die israelische Hightech-Industrie einen weiteren bahnbrechenden Erfolg verbu-
chen, der ihr Prestige zusätzlich hebt.
Was ist «Nasdaq» eigentlich? Das Akronym steht für «National
Association of Securities Dealers Automated Quotations». Diese
erste elektronische Börse nahm ihren Handel am 8. Februar 1971
auf und avancierte ab 1999 zur grössten US-amerikanischen Börse.
Hier werden Aktien von Technologie- und Kommunikationsfirmen
gehandelt.
Ende 2006 richtete die «Nasdaq» einen neuen Index mit 73 isra-
elischen Firmen ein, deren Aktien hier gehandelt werden. 38 dieser
Firmen werden zudem an der Tel Aviver Börse gehandelt. Der Index
umfasst einige bekannte israelische Konzerne wie beispielsweise den
Pharmakonzern «Teva» und die Computerfirma «Check Point». Die
gelisteten israelischen Firmen werden auf einen Gesamtmarktwert
von 50 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Durch diesen Index können Investoren die israelischen Firmen
besser beobachten und evaluieren. Israel ist der zweite Staat, für
den ein separater Handelsindex eingerichtet wurde. Neben der
sogenannten «nationalen Liste» wird seit dem Jahr 2000 auch ein
kanadischer «Nasdaq» geführt. ZL 

BILL GATES AUF WARREN BUFFETTS SPUREN

Neue Luxushotels in Israel

Bei Bill Gates denkt jeder an Computer. Dieses Mal steht sein Name jedoch mit einem ganz anderen
Industriezweig in Verbindung: dem Hotelwesen – und zwar auch in Israel.
Der Inhaber des weltgrössten Bereits vor der Vertragsunterzeich-
Software-Konzerns «Microsoft», nung gab Gates zu verstehen, dass ihm
Bill Gates, investiert neuerdings ins viel am Bau von Hotels in Israel liege,
Hotelwesen. Er schloss mit der Ho- vor allem in Jerusalem. Die Pläne für
telkette «Four Seasons» einen Vertrag dieses neue «Four Season»-Hotel sind
ab, durch den er sich 40 Prozent der zwar fertig, stossen jedoch auf den
Eigentümerschaft im Wert von 3,7 Unmut der Bewohner der Germany
Milliarden US-Dollar sichert. Colony (ehemaliges Wohnquartier
Diese Hotelkette ist insbesondere der pietistischen Templer aus Baden-
auf Luxushotels ausgerichtet. Die Württemberg). Ihrer Meinung nach
günstigsten Zimmer sind ab zirka würde das mächtige Gebäude den Cha-
700 US-Dollar pro Nacht zu haben. rakter der schmalen Strassen zerstören.
Von Gates’ Beteiligung verspricht sich Im Verlauf der kommenden Monate
der «Four Seasons»-Vorstand eine Ex- wird sich klären, ob das Projekt um-
pansion in weitere Länder und Städ- gesetzt werden kann. Gates kündigte
te, darunter auch Israel. Ansonsten zudem sein Interesse am Bau weiterer
bleibe alles beim Alten, meinte die «Four Season»-Hotels in Tel Aviv, am
Firmengründerfamilie Sharp. Toten Meer und in Eilat an. AN 

INNOVATION, DIE DAS LEBEN ERLEICHTERN WIRD

Ein neuartiger Stoff

In nicht allzu ferner Zukunft werden wir unsere Spülen, Waschbecken und Badewannen nicht mehr
mühsam schrubben müssen. Dank einer bahnbrechenden Innovation der israelischen Shenkar Hoch-
schule werden sie nur noch kurz mit Wasser abgespült werden müssen.

Die innovative Technologie
geht auf die Forschungsarbeit von
Prof. Hanna Dodiuk zurück, die der
Fakultät für Plastikingenieurwesen
der Shenkar Hochschule vorsteht.
Die in Ramat Gan ansässige
Hochschule besteht seit 1970 und
hat sich auf die Bereiche Design
und Ingenieurwesen spezialisiert.
Sie ist als höhere akademische
Einrichtung anerkannt und im
Hochschulausschuss des Staates
Israel vertreten.
Beim besagten Material handelt
es sich um Plastik, dessen extrem

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 1/2007
AUS ISRAEL
dicht gestaltete Oberfläche mit einem
neuartigen Belag aus Mikro- und
Nano-Molekülen überzogen wird. So
perlt das Wasser ab und schwemmt
dabei auch alle anderen Partikel wie
Staub und Schmutz mit.
Die Shenkar Hochschule liess
die Erfindung bereits patentieren,
denn das Marktpotenzial ist enorm
hoch. Gegenwärtig ergründen die
Wissenschaftler in Zusammenar-
beit mit namhaften US-Konzernen
und der Universität Massachusetts,
in welchen Bereichen das Material
noch eingesetzt werden kann. Die
Möglichkeiten scheinen unendlich:
als Beschichtung von Hochhausver-
glasungen (kein riskantes Putzen
mehr), als Autofensterbelag, auf
Schutzanzügen (besserer Schutz
vor chemischen und biologischen
Kampfstoffen) usw. ZL 

ISRAELISCHER STOLZ IN DEN WOLKEN

«Elbit» führt im Bereich der Drohnen

Israel gilt weltweit als einer der führenden Entwickler und Hersteller von Drohnen. Der dafür
verantwortlichen Firma wurde kürzlich eine ganz besondere Ehrung zuteil.

Das unbemannte Flugzeug «Skylark-II», das die israelische
Firma «Elbit Systems Ltd.» entwickelt hatte, wurde vom US-ameri-
kanischen Monatsmagazin «Popular Science» mit dem «Preis des
Jahres 2006 für die beste technologische Entwicklung im Bereich
der Luft- und Raumfahrt» ausgezeichnet. Das Magazin mit rund
6,5 Millionen Lesern vergibt jedes Jahr im Rahmen einer Sonder-
ausgabe solche Prädikate für die wichtigsten 100 Innovationen
unterschiedlicher moderner Technologiebereiche.
Die Drohne «Skylark-II» ist die neuste Entwicklung von «Elbit
Systems Ltd.». Es handelt sich um ein besonders kleines unbe-
manntes Aufklärungsflugzeug, das vor allem von Bodentruppen
eingesetzt wird. Die Drohne ist insbesondere für Soldaten im
Feld attraktiv, da sie beispielsweise vom Dach eines Lastwagens
oder auch aus der Hand gestartet werden kann. Die Geräte an
Bord senden Video-Aufnahmen, die die Bodentruppen über einen
transportablen Computer sofort einsehen können. «Skylark-II»
kann bis zu anderthalb Stunden in der Luft bleiben. Es sind kei-
ne komplizierten Kontrollmechanismen erforderlich, weshalb ein
Aufklärungsflug von nur zwei Mann durchgeführt werden kann.
Da diese Drohne einen Elektromotor hat, ist sie sehr geräuscharm
und erst in nächster Nähe zu hören. Gesteuert wird das kleine
Flugzeug mittels Antippen einer digitalen Landkarte auf einem
Computerbildschirm. Nach einer vollendeten Mission landet es
dann eigenständig an dem zuvor definierten Ziel.
Joseph Ackerman, Präsident und Vorstandschef der Firma,
betonte, besonders stolz darauf zu sein, dass das Magazin bei sei-
ner Bewertung ebenfalls die positiven Rückmeldungen der Soldaten
berücksichtigt habe. ZL 
Weitere Informationen dazu unter www.elbitsystems.com

HUMANITÄRER AKT ISRAELISCHER MEDIZINER

Hilfe für Kinder in Kasachstan

Eine Delegation israelischer Mediziner reiste kürzlich nach Kasachstan, um dort 80 mit HIV infi-
zierte Kinder zu behandeln.
Es handelt sich um Babys und
Kleinkinder bis zu fünf Jahren. Sie
erhielten während Operationen auf-
grund eines Fehlers HIV-verseuchtes
Blut. Da die Behörden in Kasachstan
keine Erfahrung mit der Behandlung
von HIV-Infizierten haben, standen
sie hilflos vor dem Problem.
Als Israels neuer Botschafter in
Kasachstan eintraf, bat ihn der Ge-
sundheitsminister des Landes sofort
um Hilfe in dieser Angelegenheit.
Israel war der erste Staat, der dem
muslimischen Land seine Hilfe anbot.
Weniger als 24 Stunden nach der An-
frage des Gesundheitsministers war
das israelische Expertenteam bereits «Freigebigkeit und Freundschaft, die
auf dem Weg nach Kasachstan. Inner- Israel gezeigt hat», niemals vergessen
halb von drei Tagen untersuchte Dr. werde. AN 
Itzik Lewi vom Sheba-Krankenhaus
zusammen mit seinen Mitarbeitern
50 Kinder und ordnete erste Behand-
lungsmassnahmen an.
In Kasachstan erregte die un-
bürokratische Hilfe Israels grosses
Aufsehen. In der israelischen Presse
wurde das Dankesschreiben des ka-
sachischen Aussenministers an seine
israelische Amtskollegin Livni gewür-
digt. Der Minister bedankte sich für
Israels Menschlichkeit und Moral und
betonte, dass man in Kasachstan die

22