GNTHER FRIESINGER / JANA HERWIG / ODIN KROEGER / HERBERT HRACHOVEC
Die vorliegende Publikation basiert auf dem Symposium OPEN CULTURE
das 2013 im Rahmen des paraflows Festivals in Wien stattgefunden hat. Open Culture - eine offene Kultur, zugngliche kulturelle Gter und Information, berliefertes Wissen fr jedermann/frau frei zugnglich - ist das ein utopischer Gedanke? Das Symposium reflektierte nicht nur Kulturrezeption und Kulturproduktion sondern auch das alltgliche Aufbegehren der Konsumenten gegen diktiertes Warenangebot. Kreatives Potential entfaltet sich in gemeinschaftlichen Projekten und findet neue Formen der Distribution, des Sharings. Ob kostenloser Lesestoff, Kchen aus Mlltonnen im ffentlichen Raum, DIY Anleitungen, Community Grten, die altes Saatgut kultivieren oder das Wiederaufgreifen handwerklicher Bettigung - an vielen Beispielen sehen wir, wie aus purer Rezeption pltzlich der Partizipationsgedanke spriet. Wie kann freie Kultur funktionieren, wenn dies doch zugleich bedeutet, die eigene Kulturproduktion freizugeben? Wir mchten uns Klarheit darber verschaffen, welcher Begriff von Kultur (und Freiheit) unserem Anspruch auf freien Zugang zu dieser zugrunde liegen soll, wie er sich in traditionelle Auffassungen fgt und wo er sich gegen diese sperrt. Welche Experimente gab es schon und gibt es, welche Ideen waren fruchtbar und entwicklungsfhig? Vom Kontext des Begriffs OPEN CULTURE ausgehend und diesen gezielt berschreitend, gliedert sich dieses Buch in drei Themenbereiche die einerseits die Ergebnisse des Symposiums widerspiegeln und andererseits sinnvolle Ergnzungen der Themenbereiche darstellen.
KONOMIEN OHNE AUSSCHLUSS
Unsere konomie basiert auf Tausch, wer also an ihr teilhaben mchte braucht etwas, das getauscht werden kann -- und das heit meistens: etwas von dem andere erst einmal ausgeschlossen sind. Wre das anders, so die Vermutung, wrden sich diese anderen unsere Arbeit einfach aneignen, anstatt etwas fr diese einzutauschen. Diese Vermutung ist einer