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Kein Konzert des Orchesters

der israelischen Besatzungsstreitkräfte


in Räumen des RBB

Das Tzahal-Orchester der Israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) spielt in


Berlin am Sonntag, den 7. Nov. 2010 im großen Sendesaal des öffentlich-
rechtlichen, gebührenfinanzierten Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).

Wir protestieren dagegen, dass sich bewaffnete Kräfte, die als Besatzungsarmee
in Palästina (im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalems und im
Gazastreifen) für Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen
verantwortlich sind, im „Haus des Rundfunks“ musikalisch-propagandistisch
zur Schau stellen dürfen.

Amnesty International, Human Rights Watch, Physicians for Human Rights


(Israel) und die Palestinian Medical Relief Society, sowie der Goldstone-Bericht
des UN- Menschenrechtsrat (2009) werfen der israelischen Armee bei dem
Gaza-Überfall 2008/2009 massive Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht
vor.

Im Goldstone-Bericht heisst es, dass „die Aktionen des israelischen Militärs auf
Kriegsverbrechen und in mancher Beziehung vielleicht auch auf Verbrechen
gegen die Menschlichkeit hinauslaufen“.
In dem Bericht werden dem israelischen Militär mehrere Verstöße gegen die
Genfer Konventionen vorgeworfen wie: gezieltes Töten, Folter und inhumane
Behandlung, absichtliches Zufügen von großem Leid an Leib oder Gesundheit
sowie beträchtliche Zerstörung von Eigentum ohne militärische Notwendigkeit
und Rechtfertigung.

Wir halten es für einen doppelten Skandal, dass der RBB seine Räume für diese
PR-Veranstaltung zur Verfügung stellt, die sich mit Frieden und
Völkerverständigung nicht vereinbaren lässt und dass ein Minister der Regierung
der Bundesrepublik Deutschland die Schirmherrschaft dafür übernimmt.

Wir fragen:
Welche Armee darf demnächst ihre Menschenrechtsverletzungen im Haus des
Rundfunks musikalisch bemänteln?
Sind private terroristische Verbände mit ihren Schalmeienkapellen ebenfalls
zugelassen, oder gilt auch hier der Grundsatz, dass Staatsterrorismus eben die
besseren Karten hat?

Kundgebung am Sonntag, 7. November 2010 ab 17:30 vor dem


Haus des Rundfunks, RBB, Masurenallee 8-14 (am Funkturm)

V.i.S.d.P.: Martin Forberg, Berlin

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