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IMC OnAir ...

Broadcasting show No. 48


– 20th July 2009 ( )
radio station: TideRadio 96.0 ( )

Raga CDs des Monats:


„Tradition und Moderne
- A Tribute to Ali Akbar Khan“
- Moderationstext / DOKU v. 20.07.2009-1 -

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© 07/2009 – Verbundkonzept EUFLETZ (Stiftung i.G.) – Teilprojekt IMC – India meets Classic (Lothar J.R. Maier)
Hintergrund ...
IMC OnAir gliedert sich als Radiosendung (Kabel/Antenne + Internetstream/PodCast)
historisch u. hierarchisch in folgenden Aufbau. Die Struktur soll als konzeptionelle
Markenarchitektur für alle sozialen Projekte von IMC verstanden werden.
Projektbüro „Sinn-Macher.net“ – personalisierte Marke des
Ideengebers und Initiators Lothar J.R. Maier mit
Erstkonzeptionierung in 04/2003.
Die Inhalte dieser auf „Sinn“ fokussierten Website (www.sinn-
macher.net) befasst sich mit nahezu allen Aspekten rund um die
Begrifflichkeit “Sinn” (z.Z. ca. 70 Webpages). – Und reflektiert
das lebensphilosophische Verständnis, aus dem alle
Teilprojekte wie IMC entwickelt werden.
Die Teilprojekte von IMC sind Bestandteile des
Gesamtkonzeptes der EUFLEHTZ Stiftung i.G. (Europäisches
Forschungs-, Lehr-/Lern- u. Therapiezentrum für Life-Sciences)
– www.eufletz-stiftung.de .
IMC – India meets Classic (www.india-meets-classic.net) wurde
gegründet zur Realisierung von musiktherapeutischen
Angeboten auf der Basis indisch klassischer Musik, als
Ergänzung zu dem segeltherapeutischen Konzept „3iE“.
Unter IMC – India meets Classic subsumieren sich alle IMC-
Teilsegmente. Das Logo darf als Dachmarke aller Teilleistungen
und Sub-Brands verstanden werden.
„IMC OnAir“ steht für die Broadcasting-Plattform von IMC via
Radio (www.imcradio.net) und konvergenter Medien, wie das
PodCasting (RSS Feeds – Push-&Pull-Technologie) oder
PhoneCasting.

IMC-Förderinitiative „TablaPerformance – TablaGroup


Hamburg“, das erste der Öffentlichkeit vorgestellte Teilprojekt ...
unter der Themenüberschrift „Heimat – Individuum &
Gesellschaft“ wurde als Weltpremiere beim Festival der Kulturen
2005 das Textrezitativ (Deutschfassung) des englischen
Originalwerkes „Creative Unity“ (1922) von Rabindranath Tagore
interpretiert, Indien’s grösster Philosoph und erster
Nobelpreisträger für Literatur.
Culturebridge „Water is Life – Living with Water“ wurde im
Rahmen des Förderwettbewerbes der FHH in 4/2005 als
Konzept vorgestellt. Es legt den Focus auf Live-Performances
(„night of ragas“) u. Nachwuchsförderung (Schüleraustausch-
programm) mit dem Ziel des interkultureller Dialoges, für einen
KnowHow-Transfer von Indien nach Deutschland.
IMC – India meets Classic verfügt in seinem Gesamtansatz über
ein Konzept für musikpädagogische Arbeit an Schulen als
kleinere Teilleistung (6-wöchiger Workshop).
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(DOKU - Sendemoderation / 20072009-1)

Raga CDs des Monats:

Tradition & Moderne


- A Tribute to Ali Akbar Khan

Erstausstrahlung: 20.07.2009 (22:00-22:58 Uhr)


Wiederholungstermin: ---

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[0.] Jingle (Intro)

IMC - India meets Classic ... eine Sendung für indisch klassische Musik.

IMC bietet Ihnen ein monatliches Hör- und Leseangebot mit Werken indischer
Musikmeister, Raga-CDs, Festivalreports und Special Features.

Über die Website Ihres Radiosenders oder mit einem Besuch bei IMC im Internet
finden Sie in deutscher und englischer Sprache weitere Infos zu den
Musikmeistern, zu indischen Instrumenten, dem Musiksystem Indiens und
vorgestellten CD-Titeln.

IMC - India meets Classic wird auch im Podcasting-Verfahren, im MPEG-Format


als Download angeboten. Stellen Sie sich Ihr ganz individuelles Radioprogramm
zur indisch klassischen Musik zusammen unter:

www.imcradio.net
(Englisch: uu-uu-uu_dot_aiemciereidio_dot_net)
imcradio.net
(Deutsch: i em Ce Radio Punkt Net)

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1. Begrüssung...

Liebe Freunde der indisch-klassischen Musik!


Am Mikrophon begrüsst Sie Lothar Maier, mit einer neuen Sendung zur
indischen Musikkultur. IMC – India meets Classic präsentiert Ihnen
heute „Tradition & Moderne – Eine Hommage an Ali Akbar Khan“.
Wie in all unseren Sendungen „Raga CDs des Monats“, hören Sie
Beispiele original indisch-klassischer Musik. – Beachten Sie auch die
Hinweise zu unserem Hörertelefon und Internetangebot im weiteren
Verlauf der Sendung.

2.1 Einführung... Ali Akbar Khan... a preferred Musician’s musician


„Eine Hommage an Ali Akbar Khan“ – diese Sendung erweist einer
„Legende“ auf der Sarode die Ehre, dem Johann Sebastian Bach der
nordindischen Klassik, oder einfach nur Khansahib, wie man Ali Akbar
Khan in Indien liebevoll nannte.
Khansahib war eine Ausnahmeerscheinung am Firmament der
indischen Musik.
Ali Akbar Khan verstarb am Morgen des 18. Juni 2009, 87-jährig im
Kreise seiner Familie, zuhause in San Anselmo, Kalifornien. Ali Akbar
Khan war seit 2004 Dialysepatient.
Neben jährlichen Weltourneen und als Filmkomponist wirkte er mehr als
vier Jahrzehnte besonders als herausragender Musikpädagoge - in
dem von ihm gegründeten Ali Akbar College of Music vor allem. 2006
besuchte er zum letzten Male Indien für einen Auftritt beim Dover Lane
Music Festival in Kolkata...
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Der Tablavirtuose Zakir Hussain begleitete in seinem ersten
professionellen Auftritt im Alter von nur 12 Jahren Ali Akbar Khan auf
der Tabla. Zakir’s erste Tätigkeit in den U.S.A. war die eines Dozenten
am Ali Akbar College for Music. Zakier Hussain widmete sein Konzert,
das er am 19. Juni 2009 - einen Tag nach dem Tod von Ali Akbar Khan
- im Barbican Centre in London gab, dieser bereits zu seinen Lebzeiten
verstandenen Legende. Im Rahmen der Begräbniszeremonie am 21.
Juni 2009 in San Rafael, Kalifornien (U.S.A.) sagte Zakir Hussain:
„Ali Akbhar Khansab was a musical miracle,
even God was marveling at the job that he did.
And I just feel we are very lucky all over the planet
that we are born in the time
when we saw this incredible genius.
We lived in the time of genius…“

„Ali Akbar Khansaib war ein musikalisches Wunder,


Sogar Gott bestaunte die Arbeit, die er machte.
Ich empfinde es als ein ausserordentliches Glück für unsere
ganze Welt, dass wir alle in einer Zeit geboren sind,
die uns ein solch unglaubliches Genie bescherte
Wir leben in den Zeiten der Genies...“
Ustad Zakir Hussain

2.2 1ste Hörbeispiel... Raga Chandranandan (Signatures Serie Vol. 1)


Eine Eigenkomposition von Ali Akbar Khan ist der Raga
Chandranandam. Chandranandam basiert auf den Skalen der
Abendragas Malkauns, Chandrakauns, Nadakauns und Kaushi Kanra.
Chandranandam bedeutet in etwa „Das Spielen des Vollmondes“
(Moonstuck)
Man schrieb das Jahr 1945, als Ali Akbar Khan die ersten Aufnahmen
im 78 rpm-Format mit einer maximalen Spielzeit von drei Minuten im
damaligen Bombay realisierte. Im Jahre 1965 wurde die
Ragakomposition Chandranandam für eine LP „Master musician of
India“ in einer 22-minütigen Version von Ali Akbar Khan neu
aufgenommen.
Die folgende Aufnahme mit Mahapurush Mishra auf der Tasbla wurde
von der Connoisseur Society produziert und findet sich in einem Re-
Mastering auf der CD „Signatures Serie - Volume 1“.
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3.1 Bezug Musik... Ali Akbar Khan’s Herkunft... (1) Familientradition

Ali Akbar Khan wurde 1922 im damaligen Bangladesh, im heutigen Ost-


Bengalen geboren. Er stammt mit dem berühmten Musiker und Vater,
Dr. Allauddin Khan aus einer Familie, deren musikalischer Stammbaum
bis in das 16. Jahrhundert, bis zu dem Musikgenius Mian Tansen
zurückreicht. Tansen war Musiker am Mogulhofe von Akbar.

Kurz nach seiner Geburt kehrte die Khan-Familie nach Maihar, dem
heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh zurück. Der Vater nahm eine
herausragende Stellung als Hofmusiker für den Maharaja dieses
Bundesstaates an. Auf Anraten des Vaters wurde Ali Akbar Khan im
Jahre 1943 selbst Hofmusiker für den Maharaja von Jodhpur,
Hanumant Singh. Bereits hier unterrichtete und komponierte er.

3.2 Bezug Musik... Ali Akbar Khan’s Herkunft... (2) Erziehung

Die Ausbildung Ali Akbar Khans begann im Alter von drei Jahren. Wie
er später in einem Interview sagte, war die Musik eine Sprache, die er
gleichzeitig mit dem Sprechen erlernte, und deren Gebrauch er als die
Natürlichere empfand. Sein Umfeld wie auch die Medien haben Ali
Akbar Khan als einen ruhigen, introvertierten Menschen erlebt.
Sein von Bescheidenheit gekennzeichneter Vater, einfach nur als
„Baba“ bekannt, spielte selbst mehr als 100 Instrumente und blieb bis in
sein hohes Alter von 110 Jahren als Musiker aktiv. Er unterrichtete Ali
Akbar Khan zunächst im Gesang, später erlernte er das Tablaspiel und
die Pakhavaj von seinem Onkel Aftabuddin Khan.
In seiner weiteren Ausbildung wurde Ali Akbar Khan von dem zwei
Jahre älteren Ravi Shankar, einem weiteren Schüler von Ali Akbar
Khan’s Vater, begleitet. Später heiratete Shankar Ali Akbar Khan’s
Schwester Annapurna Devi, im Jahre 1941.
Ali Akbar Khan blieb oft genug hungrig oder wurde an den Baum
gefesselt, wenn es ihm für sein Studium der Musik an Konzentration
mangelte. Nahezu 20 Jahre übte er täglich 16-18 Stunden unter der
strengen Aufsicht seines auf Perfektion bedachten Vaters.
Wie Ravi Shankar später in seiner Autobiographie berichtete, packte er
seine Sachen und nahm reissaus angesichts der unerträglichen
Strenge, die der Vater als Lehrer gegenüber seinem Sohn an den Tag
legte. Es war Ali Akbar Khan, der Ravi Shankar bat, wieder zum
Unterricht zurückzukehren.

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3.3 Bezug Musik... Ali Akbar Khan’s Herkunft... (3) Instrument

Es war auch die Entscheidung des Vaters, dass Ali Akbar Khan sich auf
den Gesang und die Sarode konzentrieren sollte. Dieses mit einem
metallenen Griffbrett ohne Bünde ausgestattete Instrument hatte Ali
Akbar Khan’s Vater aus der in Afghanistan gespielten Rabab
weiterentwickelt und für den markanten Glissandoeffekt verbessert. Das
25-saitige Instrument wird mit einer Kokosnuss-Schale angeschlagen;
davon werden 10 angespielt, die restlichen sind mitschwingende
Resonanzsaiten.
Wie sein Vater, der Begründer der „Sri Baba Allauddin Seni Gharana“
von Maihar und Rampur, ist auch Khansahib ein Vertreter dieser
indischen Musikschule.
Neben einer Vielzahl von Auszeichnungen, Ehrendoktorwürden und 5-
facher Nominierung für den Grammy Award erhielt Ali Akbar von
seinem 100-jährigen Vater den Titel „Swara Samrat“. Das bedeutet:
Eroberer der Melodie - „Emperor of Melody“. Diese Ehrerbietung war für
Ali Akbar Khan die grösste aller Auszeichnungen, die er jemals erhielt.

3.4.1 2tes Hörbsp. The Emperor – Raga Darbari Kanra (Garden of


Dreams)
Auf den Tag genau, 16 Jahren vor dem Ableben von Khansahib,
wurden am 17./18. Juni 1993 Studioaufnahmen eingespielt, die sich auf
der CD „Garden of Dreams“ wiederfinden.
Der Titel „The Emporer“ basiert auf dem majestätischen Nachtragas
Darbari Kanra. Er ist ein antiker Raga, der bereits von den Vorfahren
von Ali Akbar Khans, von Tansen am Hofe Akbar im 16. Jahrhundert
gespielt wurde
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4.1 Ali Akbar Khan’s Ragakompositionen (1) ...


Die Vielseitig von Ali Akbar Khan und seine rastlose Schaffenskraft
zeigte sich sehr früh. Sein Vater wünschte, dass er bei ihm bleiben
sollte, bis er 35-40 Jahre alt sein würde. Aber Ali Akbar Khan strebte
nach Eigenständigkeit. Mit Einverständnis seiner Frau stahl sich
Khansahib in einer Winternacht über den Balkon mit ein paar
Habseligkeiten und seiner Sarod davon, eilte zum Bahnhof und fuhr
nach Kolkata. Dort wurde er von den Musikliebhabern herzlichst
willkommen.
Als Musikdirektor für das indische Radio komponierte Ali Akbar Khan
für das Radioorchester. Ali Akbar Khan verband die Orchestrierung und
indischen Ragas mit einer Harmonieführung. Das war etwas völlig
Neues in Indien, folgt der Aufbau der Ragas einer modalen Struktur,
ohne Akkorde.
Ali Akbar Khan komponierte verschiedene, klassische Ragaformen und
sehr früh auch Filmmusiken für die Bollywood-Filmindustrie in Mumbai.
Im Jahre 1993 schrieb er zu Little Buddha von Bernardo Bertolucci die
Melodie.
Ali Akbar Khan war der erste, der die indische Klassik in einer
Notenschrift dokumentierte. Er hatte in jungen Jahren die Notation der
westlichen Klassik erlernt.
Heute existieren mehr als 90 Plattenaufnahmen, eine Vielzahl kann
man über Ali Akbar Khan’s eigenem Label „Alam Madina Music
Productions“ (AMMP) beziehen, das von seiner letzten Frau Mary Khan
seit der Gründung im Jahre 1979 gemanagt wird.

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4.2.1 3tes Hörbeispiel... Gauri Manjari (AIR – Sarod Vol. 08)


Eine Aufnahme von Ali Akbar Khan zu dem komplexen Abendraga
Gauri Manjari findet sich auf der CD „Sarod - Volume 8“ von T-Series.
Der Raga Gauri bezieht verschiedene Ragas des Sonnenuntergangs
ein, wie Lalita Gauri. In Raga Garui Manjari kommt die Gottesmutter
Kali zum Ausdruck, die schwarze Götten der Zeit und des Wandels.
...

4.3 Ali Akbar Khan’s Ragakompositionen (2) ...


Ali Akbar Khan verstand die Musik als eine universelle Sprache. Ein
musikalischer Klang berührt jedermann’s Herzen und Geist. Musik ist
die Nahrung der Seele.
Es ist gewiss seinem Vater Allaudin Khan und dessen Musikpädagogik
zu verdanken, dass Ali Akbar Khan Musik in einer Art und Weise erfuhr,
wie sonst Eltern ihren Kindern das Sprechen beibringen.
Die indischen Ragas verstand Ali Akbar Khan als einen Zustand der
zeitlosen Ewigkeit, in die das Leben mit seinen kurzen Momenten
eingebettet ist. In einem Interview mit Gautam Chatterjee der indischen
Tageszeitung The Hindu, in der Ausgabe vom 17. Februar 2006
beschreibt Khansahib dies wie folgt:
„Die Glückseligkeit, die Freude eines Ragas erfährt man, wenn
man dafür stirbt. Der Tod ist die Voraussetzung für dieses Glück.
Für einen Raga leben wir, und wir sterben dafür. Das ist das
ganze Geheimnis, um das es in der Lehrer-Schüler-Beziehung,
Guru-Shishya-Parampara geht.
Die musikalische, die emotionale Wirkung eines Ragas entsteht
aus dem Verständnis für den zeitlichen Zwischenraum -
zwischen den Noten. Auf einer Note für einen Moment zu
verharren, ist, als würde man tief einatmen, um zu verstehen,
dass die Pause zwischen den nächsten zwei Noten dem Ein-
und Ausatmen gilt. Von einer Note zur Nächsten zu wandern, ist
schwierig genug, aber dies mit einer Pause, einer Unterbrechung
zu gestalten, ist nahezu unmöglich. Es mag nur gelingen, wenn
man sich dieser Aufgabe ein ganzes Leben lang hingibt.“

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4.4.1 4tes Hörbeispiel... Medhavi (Medavi & Bairagi)


Diese Wirkung, wie sie Ali Akbar Khan beschrieb, wid im Besonderen
durch den Raga Medhavi, eine seiner Eigenkompositionen, erzielt. Die
Aufnahme stammt aus dem Jahre 1967 „Medhavi and Bairagi“ des
Labels „The Grammophone Company of India“...
...

5.1 Musikpaedagogik – Ali Akhbar College of Music (AACM) – San


Francisco / Schweiz (Basel - Ken Zuckerman)...
Bis wenige Tage vor seinem Ableben gab Ali Akbar Khan Unterricht in
seinem Musik-College. Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts
unterrichtete er hier Jahr für Jahr, für 9 Monate, 6 Tage die Woche. Die
restliche Zeit im Jahr befand er sich auf ausgedehnten
Konzerttourneen. Trotz seines hohen Alters und gesundheitlicher
Einschränkungen gab er die letzten acht Jahre an vier Tagen in der
Woche Unterricht.
Bereits 1956 gründete Ali Akbar Khan das Ali Akbar College of Music in
Kalkutta. 1967 gründete er unter gleichen Namen eine Musikschule in
Berkeley; die heute ihren Hauptsitz in San Rafael, Californien hat. 1985
erhielt das Akbar College of Music in Basel - in der Schweiz - einen
Ableger.
An die Santa Cruz Universität von Kalifornien wurde Ali Akbar Khan für
eine Gastprofessur für Musik berufen.
In seiner Unterichtsgestaltung war er darin einzigartig, grosse Klassen
mit Schülern unterschiedlichstem Niveau gleichzeitig unterrichten zu
können. Wie mir seine Frau Mary Khan in Vorbereitung dieser Sendung
in einem ausführlichen Telefonat berichtete, komponierte Ali Akbar
Khan in jeder Unterrichtseinheit einen neuen Raga, um den
Studierenden den kompositorischen Prozess, die Improvisation und die
Bedeutung der einzelnen Noten für den emotionalen Ausdruck, den
Rasa-s zu veranschaulichen.
So dürften alleine in Amerika mehr als 10.000 Schüler die nordindische
Klassik, das System der Ragas und die Sarode unter Anleitung von Ali
Akbar Khan erlernt haben.
Wie es der Santoor-Maestro Shiv Kumar Sharma gegenüber dem
indischen Nachrichtendienst DNA – Daily News & Analysis treffend
formulierte, war es der besondere Verdienst von Ali Akbar Khan in
seiner 40-jährigen Lehrtätigkeit nimmer müde zu sein, auch Neulingen
den Zugang zur indischen Klassik zu ermöglichen und das Sarodspiel
zu vermitteln.

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6.1 Internationale Aktivitäten...


Ali Akbar Khan hatte im Alter von 13 Jahren sein Debüt als Musiker,
1936 in Allahabad während einer Musikkonferenz. Drei Jahre später
begleitete er Ravi Shankar auf der Sarode. Bereits ein Jahr zuvor
konnte man Ali Akba Khan im staatlichen Rundfunk, auf All India Radio
(AIR) hören. Er wurde von der Tablalegende Alla Rakha, der Vater von
Zakir Hussain, begleitet.
Im Alter von 22 Jahren begannen Ravi Shankar und Ali Akbar Khan ihre
professionelle Künstlerkarriere. Während Shankar nach Bombay, dem
heutigen Mumbai ging, wurde Kahn der jüngste Musikdirektor für All
India Radio in Lucknow.
Von Ali Akbar Khan gibt es eine Vielzahl von Aufnahmen im Duettspiel,
dem Jugalbandi, mit den Sitarmaestros Ravi Shankar, Nikhil Banerjee
und Vilayat Khan, oder dem Violinisten L. Subramaniam und der
legendären Sängerin Asha Bhosle, die ihren Gesang zu mehr als 1100
Bollywoodfilmen beisteuerte.
Auf Anregung von Lord Yehudi Menuhin, der Ali Akbar Khan 1952
während einer seiner Indienreisen kennerlernte, spielte der
Sarodmaestro 1955 im „Museum for Modern Art“ in New York.
Ali Akbar Khan war auch der erste Sarodespieler, der im
amerikanischen Fernsehen, in der Sendung Alistair Cooke’s Omnibus
auftrat. Er war auch der erste Musiker, der eine Langspielplatte mit
indisch klassischer Musik aufnahm.
Im Westen fand Ali Akbar Khan besonders mit dem berühmten Konzert
für Bangladesh (The concert for Banglasdesh) im Madison Square
Garden Beachtung; 1971 spielten hier neben George Harrison und
Ringo Starr von den Beatles Bob Dylan u. Eric Clapton. Ali Akbar Khan
behielt dieses Ereignis eher negativ in Erinnerung als „Krieg der Musik“.
Ende der 60er bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts realisierte
Ali Akbar Khan verschiedene experimentelle und Indo-Jazz Fusion
Projekte.

6.2 5tes & 6tes Hörbeispiel... Manj Khammaj + Sindhi Bhairavi


Im Folgenden wollen wir das Duettspiel von Ali Akbar Khan mit zwei
Aufnahmen gegenüberstellen: den Spätabendraga Manj Khammaj im
Stile von Ali Akbar Khan’s Vater – Baba und der Maihar Gharana, mit
dem Sitarmaestro Pandit Nikhil Bannerjee und Mahapurush Mishra auf
der Tabla. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1973 und ist in der
Signature Series, Vol. 4 erschienen.
... und im Anschluss der Morgenraga Sindhi Bhairavi mit dem
Violinisten L. Subramaniam; eine Aufnahme, die 1996 beim Label Delos
erschienen ist. Auf der Tabla begleitet kein geringerer als Zakir
Hussein.
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7.1 Zukunft... AACM Audio Project...


Wie steht es um das Vermächtnis von Ali Akbar Khan ? - Khansahib
hinterlässt nach drei Ehen sieben Söhne und 4 Töchter. Sein ältester
Sohn Aaashish Khan ist ein renommierter Sarod-Spieler, zwei weitere
Söhne, Alam und Malik spielen gleichfalls das Instrument ihres Vater.
Der 27-jährige Alam dürfte dafür der grösste Hoffnungsträger sein, dass
das Sarodespiel im Ausdruck und spieltechnisch in der Tradition seines
Vaters fortentwickelt wird.
Die Familie Khan, allen voran seine letzte Frau Mary fühlen sich
weiterhin der Aufgabe verpflichtet, das Ali Akbar College for Music und
die Ali Akbar Khan Bibliothek weiter zu führen.
Ali Akbar Khan hinterlässt uns einen unermesslichen Fundus an
Audiodokumenten. Seit 2007 werden mit Fördermitteln mehr als 1000
Konzerte mit 1500 Stunden Spielzeit und ca. 6000 dokumentierte
Unterrichtsstunden für den Aufbau einer digitalen Bibliothek aufbereitet.
Bis heute sind davon ca. 2000 Stunden Audiomaterial archiviert.
Das Hauptziel ist damit, Interessierten auf der ganzen Welt ein
Verständnis für das Studium der indisch klassischen Musik zu
vermitteln, ganz in der Tradition und dem Selbstverständnis von Ali
Akbar Khan.

7.2 7tes Hörbeispiel... Jogiya Kalengra (Signature Series Vol 1)


Zum Abschluss unserer Hommage an Ali Akbar Khansahib hören wir
den pathetischen Frühmorgenraga Jogiya Kalingra, zwei Morgenragas
Jogiaya und Kalingra, die typisch für Ali Akbar Khan zu einem Ganzen-
Harmonischen verschmelzen. Die Bedeutung der verminderten
7. Stufe, Komal Ni, der sich Ali Akbar Khan von den darunterliegenden
Tonstufen nähert, kommt hier besonders zum Ausdruck. Auch dieser
Raga findet sich auf der CD „Signature Series - Vol. 1“.
...

8.1 Verabschiedung
Dies war unsere Sendung „IMC – India meets Classic“ mit der
Themenüberschrift: „Tradition & Moderne – Eine Hommage an Ali
Akbar Khan“.
Wir stellten Ihnen dazu Hörbeispiele der Sarode-Legende Ali Akbar
Khan vor, mit den Ragas Chandranandan, Darbari Kanra, Gauri
Manjari, Medhavi, Manj Khammaj, Sindhi Bhairavi und Jogiya Kalengra.
Vielen Dank für’s Zuhören.
Am Mikrophon verabschiedet sich Lothar J.R. Maier. - Und vielleicht bis
zum nächsten Mal. – Namaste.

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8.2 Abspann...

Hinweise zu kommenden Sendeterminen entnehmen Sie dem Internetangebot Ihres


Radiosenders.

- Oder besuchen direkt die Website von IMC - India meets Classic:

www.imcradio.net
(Englisch: uu-uu-uu_dot_aiemciereidio_dot_net)
imcradio.net
(Deutsch: i em Ce Radio Punkt Net)
...
Sie hörten die Sendung "IMC - India meets Classic" mit der Reihe "Raga CDs des
Monats".

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Kontakt:
IMC “On Air” ...

eMail: info@imcradio.net
Internet: http://www.imcradio.net

Projektbüro “Sinn-Macher.net”
c/o Lothar J.R. Maier (verantwortl. Redakteur i.S.d.P.)
Sootboern 7
D-22453 Hamburg
Tel.: +49-(0)40- 41431-2872 (Intern.: -2892)
Mobil: +49-(0)170- 882 81 76
Fax2eMail: +49-(0)180.5-999986-58919* (UMS)
email: info@sinn-macher.net
Internet: http://www.sinn-macher.net

*) 12 cent aus dem Netz der Dt. Telekom.

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Tel.: +49-(0)40- 41431-2034 (Intern.: -2053)
eMail: info@eufletz-stiftung.de | contact@india-meets-classic.net
Internet: http://www.eufletz-stiftung.de | http://musictherapy.india-meets-classic.net

Authoren:
Lothar J.R. Maier (Endfassung)

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