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Die Spritzgießverarbeitung

von Ultrason® E und Ultrason® S


Die Spritzgießverarbeitung der Maschinentechnik Spritzgießwerkzeug
Hochleistungskunststoffe Ultra-
son S (PSU) und Ultrason E (PES) Plastifizierungseinheit Wie die Plastifiziereinheit muß auch das
folgt den auch für andere techni- Für die Verarbeitung von PSU und PES Spritzgießwerkzeug den höheren Tem-
sche Thermoplaste bekannten können die auch für andere technische peraturen angepaßt werden. Neben der
Grundregeln. Der wichtigste Thermoplaste üblichen Dreizonen- rein mechanischen Auslegung und der
Unterschied zeigt sich in den schnecken verwendet werden. Wahl geeigneter Werkstoffe steht dabei
deutlich höheren Verarbeitungs- Bewährt haben sich wirksame vor allem eine optimale Auslegung der
temperaturen. Ultrason benötigt Schneckenlängen von 18-22 D und Kühlkanäle und deren Abdichtungen
Schmelzetemperaturen von Gangsteigungen von 0,8-1,0 D. Emp- und Anschlüsse mit temperatur- und
330 – 390 °C und Werkzeugober- fehlenswert ist die Verwendung von druckbeständigen Schläuchen im
flächentemperaturen bis 190 °C. flachgeschnittenen Schnecken. Vordergrund.
Diese hohen Temperaturen erfor-
dern neben einer geeigneten Offene Düsen sind wegen ihrer strö-
maschinellen und werkzeugtech- mungsgünstigen Ausführung den Ver- Konstruktive Auslegung und
nischen Ausrüstung auch eine schlußdüsen vorzuziehen. Bei Verwen- Materialwahl
umsichtige Handhabung. dung von Verschlußdüsen ist auf eine Die höheren Betriebstemperaturen
möglichst strömungsgünstige Aus- müssen bei der mechanischen Aus-
führung zu achten. Im Unterschied zu legung von Werkzeugen unbedingt
Vorbehandlung anderen Thermoplasten hat es sich bei berücksichtigt werden. Für die Verar-
der Verarbeitung von HT-Thermopla- beitung von HT-Thermoplasten können
Bei der Verarbeitung von PSU und PES sten bewährt, das Spiel zwischen Ver- prinzipiell die auch für andere techni-
können bereits sehr geringe Mengen schlußnadel und Führungsbohrung auf sche Thermoplaste üblichen Werkzeug-
an Restfeuchtigkeit zu fehlerhaften Tei- 0,05 bis 0,06 mm zu vergrößern. baustähle verwendet werden.
len führen. Restfeuchtigkeit kann helle
Schlieren auf der Formteiloberfläche Ebenso ist die Materialwahl für Bewährt haben sich hochlegierte
und ein Aufschäumen der Schmelze Schnecken, Schneckenspitzen, Warmarbeitsstähle (z. B. 1.2343,
verursachen. Des weiteren treten Pro- Zylinder, Düsen und Verschraubungen 1.2344), die auch für Dauerbetriebs-
bleme bei der Plastifizierung des Mate- besonders zu beachten. Bei Unsicher- temperaturen von ca. 200 ˚C und
rials auf. heiten hinsichtlich der thermischen Be- Schmelzetemperaturen über 400 ˚C
lastbarkeit von Maschinenteilen sollte geeignet sind. Bei höheren Anforderun-
Die Vortrocknung sollte nur in Trocken- Rücksprache mit dem Maschinen- gen an die Verschleißfestigkeit empfeh-
luft- oder Vakuumtrocknern auf Feuch- hersteller gehalten werden. Neuere len sich Stähle wie z.B. 1.2083,
tegehalte von maximal 0,02 – 0,05 % Maschinen sind in der Regel bereits für 1.2378, 1.2379 oder 1.3344.
erfolgen. Umlufttrockner sind nicht Verarbeitungstemperaturen bis ca.
geeignet. Für optimale Ergebnisse sind 400 ˚C ausgelegt. Passungen und Führungen müssen auf
Feuchtegehalte von unter 0,02 % anzu- die erhöhten Betriebstemperaturen ab-
streben. Richtwerte für Trocknungszei- Um die Verarbeitungstemperaturen von gestimmt sein. Dies gilt insbesondere
ten und Trocknungstemperaturen ent- HT-Thermoplasten sicher erreichen zu bei der Kombination von Werkstoffen
hält Tabelle 1. können, sind Heizbänder mit einer aus- mit unterschiedlichen thermischen Aus-
reichenden Heizleistung notwendig. dehnungskoeffizienten.
PSU- und PES-Granulate können Zylindertemperaturen bis ca. 400 ˚C
innerhalb kurzer Zeit Feuchtigkeit auf- können nicht immer mit Standard-Heiz-
nehmen. Das getrocknete Material soll- bändern erzielt werden. Empfehlens- Temperierung
te daher direkt der Spritzgießmaschi- wert ist daher der Einsatz von Keramik- Wie auch bei anderen technischen
nen zugeführt werden. heizbändern mit einer spezifischen Thermoplasten erfordert die Produktion
Heizleistung von ca. 5 – 8 W/cm 2. hochwertiger Formteile in reproduzier-
barer Qualität eine optimal ausgelegte
Temperierung der Spritzgießwerkzeuge.
Zum Erreichen von Werkzeugtempera-
turen von 140 ˚C bis ca. 190 ˚C eignet
sich sowohl die Temperierung mit
Wasser als auch mit Öl als Temperier-
Tabelle 1: Trocknungsparameter für Ultrason medium. Der Einsatz von Wasser als
Produkt Trocknungs- Trocknungs- Temperiermedium ist mit entsprechend
temperatur (°C) zeit * (h) ausgelegten Temperiergeräten bis ca.
Ultrason S 130 – 150 3–4 200˚C möglich. Eine elektrische Tem-
Ultrason E 130 – 150 3–4 perierung ist u. U. ebenso möglich.
*nur für Trockenluft- oder Vakuumtrockner!

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Formteilgeometrie und Angußge- Parameter für die Spritzgieß- Der Trichterbereich ist auf ca. 60 – 90°C
staltung verarbeitung zu temperieren. Abb. 1 zeigt Beispiele
Bezüglich der Ausführung von Formtei- für Temperaturführungen. Um das Aus-
len gelten prinzipiell die von anderen Zylindertemperaturen laufen von Schmelze zu verhindern, ist
Thermoplasten bekannten Gestaltungs- Für die Verarbeitung von UItrason es bei offenen Düsen u.U. hilfreich, die
regeln. Bei Formteilen aus PSU oder haben sich die in Tabelle 2 aufgelisteten Düsentemperatur um ca. 5 –10°C ge-
PES ist besonders auf ausreichende Massetemperaturen bewährt. genüber der letzten Zylinderheizzone
Entformungsschrägen und Übergangs- abzusenken oder mit Schneckenrück-
radien (≥ 0,4 mm) sowie auf groß- Tabelle 2: Richtwerte für Temperaturen bei der zug zu arbeiten.
flächige Auswerfersysteme zu achten. Spritzgießverarbeitung von Ultrason
Die Entformungsschräge sollte bei Produkt Masse- Werkzeug Schneckendrehzahl
glatten Oberflächen mindestens 1˚–2˚ temperatur oberflächen- Für die Verarbeitung von UItrason
betragen. Bei strukturierten Flächen (°C) temperatur (°C) haben sich Schneckenumfangsge-
sind zusätzlich ca. 1,5˚ pro 0,02 mm S 2010 330 – 380 120 – 160 schwindigkeiten von ca. 0,1–0,3 m/s
Rauhtiefe vorzusehen. S 3010 330 – 380 120 – 160 (6–18 m/min) bewährt (Abb. 2).
S 2010 G6 350 – 380 130 – 180
Auch für Auslegung und Dimensionie- E 1010 340 – 390 140 – 170
rung der Angußsysteme sind die von E 2010 340 – 390 140 – 170 Staudruck
anderen Thermoplasten bekannten Ge- E 3010 350 – 390 140 – 170 Die Verwendung von Staudruck ist für
staltungsregeln gültig. Die Entfomungs- E 1010 G6 350 – 390 150 – 180 die Plastifizierung empfehlenswert, da
schräge von Angußkegeln (halber E 2010 G6 350 – 390 150 – 190 ein geringer Staudruck das Auf-
Kegelwinkel) sollte mindestens schmelzverhalten und die Dosiergenau-
1,0˚ –1,5˚ betragen. igkeit verbessert. In der Regel ist ein
Die Verarbeitungstemperaturen sollten Schmelzedruck bis zu 50 bar aus-
Um die Entformung des Angußkegels nur so hoch gewählt werden, wie es reichend (entspricht – je nach
zu erleichtern, sollte die Angußbuchse zur Herstellung eines optimalen Form- Maschine – einem Hydraulikdruck von
möglichst gut poliert werden. Auf einen teils unbedingt notwendig ist. Generell ca. 3–5 bar).
ausreichenden Übergangsradius zwi- wird ein von der Einzugszone zur Düse
schen Kegel und Formteil ansteigendes Temperaturprofil empfoh-
(R2 = 1,0–2,0 mm) ist zu achten. len. Die Zylindertemperatur in der 1. Werkzeugoberflächentemperatur
Zylinderheizzone (Einzugszone) sollte Zur Erzielung optimaler Formteileigen-
Bei Punktangüssen liegt der Anschnitt- dabei möglichst in dem Bereich von schaften sollten die in Tabelle 2 aufgeli-
durchmesser in der Regel zwischen ca. 320 ˚C -360 ˚C liegen. Bei kurzen Ver- steten Werkzeugoberflächentemperatu-
1,5 und 3,0 mm. Bei Tunnelangüssen weilzeiten der Schmelze im Zylinder ren eingehalten werden. Zu niedrige
sollte der Anschnittdurchmesser 0,8 mm kann auch eine horizontale Werkzeugtemperaturen können zu
möglichst nicht unterschreiten. Kleinere Temperaturführung sinnvoll sein. erhöhten Eigenspannungen, zur Be-
Anschnitte von ca. 0,4–0,8 mm sind einträchtigung der Oberflächenqualität
evtl. bei Klein- und Kleinstteilen reali- und zu einer erhöhten Spannungsriß-
sierbar. Die zulässige Untergrenze des empfindlichkeit führen. Zu hohe Werk-
Anschnittdurchmessers muß hier aller- zeugtemperaturen führen in der Regel
dings am Einzelfall geprüft werden. Bei zu Entformungsproblemen.
der Auslegung von Tunnelangußsyste-
men ist die begrenzte Zähigkeit im
spritzfrischen Zustand zu beachten.
Ultrason ist auch mit Heißkanalsyste-
men zu verarbeiten. Hier ist besonders
auf eine ausreichende Isolierung zwi-
schen Heißkanal und übrigem Werk-
zeug zu achten. Speziell bei kleinen D-HZ6 HZ5 HZ4 HZ3 HZ2 HZ1 Trichter
Anschnittdurchmessern kann es sonst Heizung 6 5 4 3 2 1 Trichter
zum Einfrieren der Düsenbohrung kom-
men. Des weiteren sind Totwasserge- Temperatur-
biete und große Druckverluste, verur- führung (°C) horizontal
sacht durch zu enge Fließkanalquer-
360 360 360 360 360 360 80
schnitte, unbedingt zu vermeiden.

ansteigend
360 360 355 350 340 330 80

Abb. 1: Temperaturführung am Zylinder;


Beispiele für Ultrason

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Einspritzgeschwindigkeit Schneckendurchmesser (mm)
Die erforderliche Einspritzgeschwindig-
keit (Schneckenvorlaufgeschwindigkeit) 120 mm 90 mm

Umfangsgeschwindigkeit
1,0 60 mm
wird ebenfalls von der Geometrie des m/s
Formteils und vom Angußsystem be-
0,8
stimmt. Zur Erzielung guter Ober- 45 mm
flächenqualitäten sind in der Regel
schnelle Einspritzgeschwindigkeiten 0,6
von Vorteil. 30 mm

0,4

Nachdruck 15 mm
Die Höhe des Nachdrucks richtet sich 0,2
vor allem nach der Geometrie von
Formteil und Angußsystem sowie nach 0
den Anforderungen an die Oberflächen- 50 100 150 200 250 300 (U/min)
qualität. Das übliche Nachdruckniveau
Iiegt bei ca. 500 – 1000 bar. Abwei-
chungen nach oben und unten sind Abb. 2: Übliche Schneckendrehzahlen für Ultrason
aber durchaus möglich. Zu niedriger
Nachdruck kann zu größeren Einfall- Kühlzeit
stellen, Lunkern sowie zu schlechterer Die Kühlzeit wird in erster Linie von der dient. Der Einspritzdruck der Spritz-
Oberflächenqualität führen. Zu hoher maximalen Wanddicke des Formteils gießmaschine wird dabei z. B. einheit-
Nachdruck führt meist zu Entformungs- bzw. des Angußsystems bestimmt. Die lich auf 1000 bar begrenzt. Die mit
problemen und evtl. zu erhöhten Eigen- Entformung erfolgt bei deutlich höheren einem Thermoplasten erzielbaren
spannungen im angußnahen Bereich. Temperaturen als bei anderen Thermo- Fließwege sind außer von der Fließ-
In diesen Fällen ist ein Nachdruckprofil plasten. Trotz der höheren Verarbei- fähigkeit der Thermoplastschmelze
empfehlenswert. tungstemperaturen unterscheiden sich auch von den Verarbeitungsbedingun-
die Kühlzeiten gegenüber anderen gen, der Wanddicke und Geometrie
Thermoplasten nicht wesentlich. des Formteils und dem Angußsystem
Nachdruckzeit abhängig. Die am Spiralwerkzeug
Die erforderliche Nachdruckzeit richtet ermittelten Fließweg-/Wanddickenver-
sich ebenfalls nach der Geometrie von Fließverhalten hältnisse sind daher nur bedingt auf
Formteil und Angußsystem. Der Nach- Zur Charakterisierung des Fließverhal- praxisnahe Formteile übertragbar. In
druck sollte auf jeden Fall nur so lange tens dient die Ermittlung der Fließlänge der Tabelle 3 sind die Ergebnisse für
wirken, bis der Anschnitt volIständig an einem Spiralwerkzeug. Aus Spiral- Ultrason bei Spiraldicken von 1,0 - 2,0
eingefroren ist. Speziell kleine Punkt-, dicke und erreichter Spirallänge wird mm zusammengefaßt.
Tunnel- oder Filmanschnitte frieren rela- ein Fließweg-/Wanddickenverhältnis
tiv schnell ein, die Nachdruckzeit ist bestimmt, das zur Abschätzung des
entsprechend kürzer. Fließverhaltens von Thermoplasten

Tabelle 3: Fließverhalten von Ultrason in der Fließspirale


Produkttyp TM TW Spirallänge Fließweg-/Wanddicken-
(˚C) (˚C) (mm) verhältnis
Dicke Dicke Dicke Dicke Dicke Dicke
1,0 mm 1,5 mm 2,0 mm 1,0 mm 1,5 mm 2,0 mm
S 2010 370 160 90 195 280 90 130 140
S 3010 370 160 73 165 230 73 110 115
S 2010 G6 370 160 105 150 70 75
E 1010 370 160 125 210 300 125 140 150
390 160 265 380 175 190
E 2010 370 160 180 250 120 125
390 160 210 320 140 160
E 3010 370 160 70 120 160 70 80 80
390 160 150 210 100 105
E 1010 G6 370 160 135 220 90 110
390 160 165 280 110 140
E 2010 G6 370 180 135 160 90 80
390 180 145 210 100 105
Werte wurden unter folgenden Verarbeitungsbedingungen ermittelt:
Schließkraft: 1100 KN; Schneckendurchmesser: 40 mm; Einspritzdruck, max.: 1000 bar; Zykluszeit: 25 s;
Einspritzgeschwindigkeit: 50 mm/s; mit: TM = Massetemperatur; TW = Werkzeugoberflächentemperatur

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Anfahren, Unterbrechen, Abstellen Spülen und Reinigen eine einwandfreie Reinigung ist eine
mechanische Behandlung daher unver-
Es hat sich bewährt, in zwei Stufen auf Aufgrund der hohen Verarbeitungstem- zichtbar. Das Abschlagen massiver,
die notwendigen Verarbeitungstempe- peraturen von HT-Thermoplasten ist erkalteter Materialreste sollte ebenso
raturen aufzuheizen. Die Zylindertempe- das Spülen bzw. Reinigen der wie das Abbrennen bei überhöhten
raturen werden zunächst auf den unte- Plastifiziereinheiten nicht unproblema- Temperaturen vermieden werden, da
ren Verarbeitungstemperaturbereich tisch. Bei UItrason wird dieser Prozeß es dabei, speziell bei nitrierten Einhei-
des jeweiligen Thermoplasten eingere- in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst ten, zur Beschädigung der Metallober-
gelt (ca. 330–340 °C). Sobald diese erfolgt eine Absenkung der Zylinder- fläche und zum Schneckenverzug
Temperaturen sicher erreicht sind, wird temperaturen auf ca. 330 – 340°C. Erst kommen kann.
das im Zylinder befindliche Material nach Erreichen dieser Temperatur darf
abgepumpt. In einem weiteren Schritt mit einem geeigneten Spülmaterial
werden die Zylindertemperaturen dann nachgefahren werden. Dabei sind die Wiederverwertung
auf die benötigte Verarbeitungstempe- Zylindertemperaturen unter fortwähren-
ratur gesteigert. dem Spülen mögIichst schnell auf die Gemahlene Abfälle aus Angüssen oder
normalen Verarbeitungstemperaturen Ausschußteilen können bei UItrason in
Auch vor dem Abschalten bzw. Absen- des Spülmaterials abzusenken. Als begrenztem Umfang (Mischungsanteil
ken empfiehlt es sich, die Zylindertem- Spülmaterial haben sich vor allem bis ca. 20%) wiederverwendet werden,
peraturen zunächst wieder auf den hochmolekulare PE- oder PP-Granulate sofern sie nicht verschmutzt sind und
unteren Verarbeitungstemperaturbe- und Polycarbonat bewährt. Es ist das Material bei der vorangegangenen
reich des jeweiligen Thermoplasten ein- unbedingt darauf zu achten, daß die Verarbeitung nicht thermisch geschä-
zuregeln und nach Erreichen dieser Temperaturen in der Einzugszone nicht digt wurde. Der Zusatz von Mahlgut
Temperatur das im Zylinder befindliche zu hoch sind, da es sonst zu Einzugs- kann das Einzugs-, Fließ- und Entfor-
Material abzupumpen. Der Zylinder problemen durch „Schmieren“ des mungsverhalten verschlechtern sowie
sollte immer leer gespritzt sein und die Spülmaterials kommen kann. die Schwindung beeinflussen. Bei den
Schnecke ist vom Massepolster mechanischen Eigenschaften ist spezi-
0 bis ca. 10 mm abzuheben. An- Das Spülen sollte wegen der für die ell eine Beeinträchtigung der Schlag-
schließend können die Heizungen ab- Spülmaterialien hohen Temperaturen zähigkeit möglich. Bei faserverstärkten
gesenkt bzw. volIständig abgeschaltet nur unter größter Vorsicht erfolgen. Bei Produkten ist bei jeder Verarbeitung mit
werden. stark überhitztem Spülmaterial besteht einer Verkürzung der FaserIänge und
u.U. die Gefahr der Selbstentzündung einer damit verbundenen Änderung der
Kürzere Pausen von ca. 10 bis 20 min der abgepumpten Masse. Das Abpum- mechanischen Eigenschaften (z.B.
sind bei üblichen Verarbeitungstempe- pen in ein Wasserbad bzw. die Verwen- Abfall der Festigkeit) zu rechnen.
raturen in der Regel unproblematisch. dung einer Absaugvorrichtung ist zu
Wird im oberen Verarbeitungstempe- empfehlen. Mahlgut aus UItrason ist besonders
raturbereich des Thermoplasten gear- feuchtigkeitsempfindlich. Daher emp-
beitet (> ca. 380 °C), sollten Unter- Die Verwendung von Spülmaterialien fiehlt es sich, vor einer weiteren Verar-
brechungen von mehr als ca. 5 min erleichtert lediglich die Demontage und beitung das Material zwischenzutrock-
vermieden werden. Gegebenenfalls ist die anschließende mechanische Reini- nen. Des weiteren ist das Mahlgut
das im Zylinder befindliche Material in gung der Plastifiziereinheit. In der Regel unbedingt von feinen Staubpartikeln zu
regelmäßigen Abständen abzupumpen. ist es jedoch nicht möglich, alle Mate- befreien.
Bei längeren Unterbrechungen sollten rialreste durch Spülen zu entfernen. Für
die Zylindertemperaturen auf ca. 250°C
abgesenkt bzw. die Heizungen ganz
abgeschaltet werden (s. Bild 3). Nach
Unterbrechungen ist ein Abpumpen
generell zu empfehlen.

Pause < 30 min


Temperatur (° C)

400

350
F F F
300
A A A A
250
A
200

150 Pause > 30 min


A: Abpumpen Spülmaterial:
100
F: Fertigung z.B. PP/PE
Abb. 3: 50
Massetemperaturverlauf beim
Anfahren, Unterbrechen und 0
Spülen
Zeit t

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Arbeitsschutz und Sicherheit Wie auch bei anderen Thermoplasten
ist die Verwendung einer Absaugvor-
Die für die Verarbeitung von Ultrason richtung an der Maschine zu empfeh-
notwendigen hohen Temperaturen len.
erfordern, mehr noch als bei anderen
Thermoplasten, entsprechende Vor- Neben den üblichen Arbeitsschutzbe-
sicht beim Umgang mit Maschinen und stimmungen und Sicherheitsvorschrif-
Formteilen. Maschinenseitig kann auf ten sind bei Verwendung heißer,
die auch bei anderen Materialien übli- flüssiger Temperiermedien u.U. Iokal
chen Sicherheitseinrichtungen zurück- gültige gesetzliche Vorschriften zu
gegriffen werden. Den ungewohnt beachten. Informationen dazu können
hohen Temperaturen von Werkzeug, bei den Temperiergeräteherstellern
Temperiermedium, Formteilen und bezogen werden.
Schmelzeresten sollte man jedoch mit
zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen Bei hohen Werkzeugtemperaturen ist Haben Sie technische Fragen
begegnen: bei Wasser- und Öltemperiergeräten in zu Ultrason?
der Auslaufleitung des Gerätekühlwas-
• thermische Abschirmung von Plasti- serkreislaufs mit Druckstößen durch Wir beraten Sie gerne bei
fiziereinheit, Werkzeug, Temperier- verdampfendes Kühlwasser zu rech- unserem Ultra-Infopoint:
geräten und Zuleitungen gegen nen. Diese Auslaufleitung muß daher
Berührung; ebenfalls druck- und temperaturfest
• wärmefeste Ausführung von elektri- ausgeführt sein. Im Zweifelsfall sollte
schen, hydraulischen bzw. pneuma- Rücksprache mit dem Temperier-
tischen Leitungen sowie der Ablage- gerätehersteller gehalten werden.
möglichkeiten und Abfallbehälter im Neuere Geräte sind in der Regel mit
Arbeitsbereich; Schutzeinrichtungen bzw. mit entspre-
• Tragen von Wärmeschutzhandschu- chenden Sicherheitshinweisen verse-
hen und geeigneter Arbeitskleidung. hen.

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