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Durch ein Missgeschick fällt die Brille zu Boden und bricht mitten entzwei. Ist Ihnen das
auch schon passiert? Abgesehen von den Umtrieben, wozu der Gang zum Optiker gehört, liegt
die grösste Schwierigkeit darin, dass ich nicht mehr gut sehe. Alles ist verschwommen, ich kann
nicht mehr lesen, finde kleine Gegenstände nicht mehr und kann kaum mehr erkennen, wie
spät es ist. Kurz, die Orientierung ist wesentlich eingeschränkt. Genauso geht es uns Christen,
wenn wir in Sünde fallen. Dabei ist die Sünde nicht nur ein Missgeschick, sondern ein ganz
ernster Vorfall, gleichsam eine Bruchstelle, die unsere Fähigkeit, auf Jesus zu sehen, stark
beeinträchtigt.
Bei unserer Wiedergeburt haben wir gleichsam eine neue Brille bekommen. Es ist die Fähig-
keit, geistliche Zusammenhänge zu erkennen. Als Blinde sind wir zu solchen geworden, die auf
das Ewige schauen, auf unseren Herrn Jesus, der unvergänglich ist. In 2. Korinther 4,18 wird
dies treffend so beschrieben: «Uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Un-
sichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.» Pau-
Inhalt lus wusste, wovon er sprach. Er hatte dies bei seiner Bekehrung in wunderbarer Weise erlebt.
Ananias sprach betend: «… dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.
Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen und er wurde wieder sehend» (Apg 9,17).
Paulus erhielt sofort einen Blick für die verlorene Welt und erkannte die Notwendigkeit, Jesus
Biblische Botschaft zu verkündigen und Menschen zu Ihm zu führen. In 2. Korinther 4,4 schildert er die Unfähigkeit
4 Die Einsamkeit des Lammes Gottes jener Menschen, die Gott nicht kennen und daher geistlich blind sind: «Bei welchen der Gott
dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evan-
geliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.»
Im Blickfeld Ist unsere «Brille» noch in Ordnung? Oder entsteht da ganz heimlich eine Bruchstelle? Gibt
es irgendetwas zwischen uns und dem Herrn, das unseren Blick trüben will? Die Sünde, die
9 Die Bedeutung des Blutes Jesu unsere «Brille» zu Bruch gehen lässt, macht uns unfähig, unseren Blick auf Jesus zu richten
13 Die folgenschwere Erhörung eines und auf ewige, unsichtbare Dinge zu schauen. Vielmehr werden wir dazu verleitet, auf das
tragischen Gebets Diesseitige zu blicken. Durch die Sünde werden wir regelrecht von den Dingen dieser Welt
15 Auf den Spuren des «Sohns der Nacht» gefangen. Wir erkennen den Massstab Gottes nicht mehr. Wir finden die Sünde auf einmal nicht
18 Wo ist das Blut? mehr so schlimm. Ohne die geistliche Brille sind wir auch nicht mehr in der Lage zu erkennen,
wie spät es in der Heilsgeschichte ist. Wir vermögen den Zeiger an Gottes Weltenuhr nicht
mehr zu sehen. Auf einmal beginnen wir, geistlich wichtige Dinge zu verschieben: «Das hat
Fragen – Antworten noch Zeit … Mein Herr kommt noch lange nicht.» Wenn wir die Wiederkunft unseres Herrn nicht
mehr unmittelbar erwarten, müssen wir uns ernstlich fragen, was sich da zwischen uns und den
20 Die Worte Jesu am Kreuz Herrn geschoben hat. Ohne meine Brille kann ich nicht lesen. Genauso bin ich nicht mehr in
20 Die Posaune Gottes und die letzte Posaune der Lage, das Wort Gottes zu lesen, wenn meine geistliche Brille beschädigt ist. Ich kann die
21 Für die Vorfahren um Vergebung bitten? Bibel zwar öffnen, aber das Wort redet nicht mehr zu mir. Ist das vielleicht bei Ihnen der Fall?
Dann ist es höchste Zeit, mit Ihrer defekten Brille zum himmlischen Optiker zu gehen! Er wird
sie nicht reparieren, sondern Er wird Ihnen eine ganz neue Brille geben. Jesus macht alles neu.
Er macht kein Flickwerk.
3 Grusswort Jeden Morgen nach dem Aufstehen nehme ich spezielle Reinigungstüchlein zur Hand,
11 Aufgegriffen um die Gläser meiner Brille zu reinigen. Denn es war nicht zu verhindern, dass die Gläser
19 Streiflicht tagsüber beschmutzt wurden. Und manchmal muss ich sogar eine zusätzliche Reinigung
22 Dir kann nur Jesus helfen vornehmen, um wieder klar sehen zu können. Genauso verhält es sich mit unserer geistlichen
22 Impressum Brille. Jeden Tag neu sollten wir vor den Herrn treten und die reinigende Kraft Seines Blutes in
Anspruch nehmen. Wenn wir das nicht tun, wird unser Blick mehr und mehr getrübt und unser
Gesichtskreis eingeengt. Lassen Sie uns darum alles ablegen, was
vor unserem Herrn nicht bestehen kann, und ganz neu auf Jesus
schauen, den Sieger von Golgatha. Er kommt bald!
In herzlicher Verbundenheit
I
m prophetischen Leidenspsalm 22 wird uns durch Gott,
den Heiligen Geist, ein ergreifender Blick in das Herz des
gemarterten Lammes Gottes gewährt: «Unsere Väter hoff-
ten auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.
Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich
und wurden nicht zuschanden. Ich aber (Ich, Dein Lamm) bin
ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet
vom Volke. Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das
Maul auf und schütteln den Kopf» (Ps 22,5-8).
Bevor der Grund der Welt gelegt wurde, ist von einer über-
aus herrlichen Tatsache die Rede: der Liebe des himmlischen
Vaters zu Seinem Sohn. Wir hören den Sohn, Jesus Christus,
bezeugen: «Du (Vater) hast mich geliebt vor Grundlegung der
Welt!» (Joh 17,24). Aber wir begegnen, zumindest was unserern
Verstand anbelangt, einem scheinbaren Widerspruch. Denn der
Sohn, den Sein himmlischer Vater überaus liebte, wurde von
Grundlegung der Welt an zum Lamm Gottes gemacht: «… das
geschlachtet ist, von Grundlegung der Welt an» (Offb 13,8).
Einerseits liebt der Vater Seinen Sohn vor Grundlegung der
Welt über alles; aber andererseits ist es gerade dieser Sohn,
Die
Bedeutung
des Blutes
Jesu
Wir leben in einer Zeit, in der das Blut
Jesu von vielen, sogar von Theologen, als
allein gültiges Erlösungsopfer abgelehnt
wird. Nicht wenige äussern sich ablehnend
über das, was Jesus als Lamm Gottes
vollbrachte.
P
eter Hahne schreibt in einem Doch was sagen die biblischen
seiner Bücher: «Aber wir sind ja Autoren über das Blut Jesu und Seine
schon so weit, dass ein harmlo- Wirkung?
ses Kreuz, das Symbol von Toleranz,
Barmherzigkeit und Menschenliebe, 1. Das Blut Jesu ist kostbar. Der
aus Klassenzimmern und Sitzungssälen Apostel Petrus schreibt in seinem ersten
weggeklagt werden kann.»1 Brief: «Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht
Ein in Heidelberg lehrender Theo- mit vergänglichen Dingen, mit Silber
logieprofessor äusserte sich so: «Was oder Gold, losgekauft worden seid
ist das für eine Vergebung, die mir für aus eurem nichtigen, von den Vätern
meine Sündenschuld zuteil wird, wenn überlieferten Wandel, sondern mit dem
nur der Opfertod eines Sündlosen mich kostbaren Blut des Christus, als eines
vor dem Zorn des vergebenden Gottes makellosen und unbefleckten Lammes»
rettet, wenn Gott mir nur dadurch (1.Petr 1,18-19). Das Blut Jesu ist das
vergeben kann, dass er einen Sündlo- Kostbarste, was es überhaupt gibt; es
sen für mich zur Sünde macht? … Der übertrifft jeden materiellen Wert bei
väterliche und mütterliche Gott Jesu weitem. Aller Reichtum der ganzen
vergibt grundlos und bedingungslos, Welt zusammengenommen könnte
ohne Blut, ohne Sühne und ohne Ge- nicht eine Sünde aufheben. Man kann
walt. Die Sühneopfertheologie dagegen sich zwar mit irdischem Vermögen viel
ist Ausdruck einer patriarchalen und kaufen, sehr viel (Wolkenkratzer, Indus-
abstrakten Omnipotenztheologie.»2 trien, Flugzeuge, Einfluss), aber nicht
Der Fernsehpfarrer Jürgen Fliege «ein Gramm» Erlösung. Das geht zum
sagte auf einem Kirchentag: «Mit der Beispiel aus Psalm 49,7-9 klar hervor:
‹Opferreligion› und einem blutenden «Sie verlassen sich auf ihr Vermögen
Mann am Kreuz habe ich Schwierig- und prahlen mit ihrem grossen Reich-
keiten.»2 tum. Und doch vermag kein Bruder den
Die folgenschwere
einander: Das ist der Erbe! Kommt,
lasst uns ihn töten und sein Erbgut in
Besitz nehmen! Und sie ergriffen ihn,
B
evor der Herr Jesus zum Tod am nicht auf die Römer, sondern nahm sie Pharao zu Macht und Ansehen ge-
Kreuz verurteilt wurde, geschah bewusst auf sich. Im positiven und langt war, zum ersten Mal in Ägypten
Folgendes: «Als nun Pilatus sah, prophetischen Sinn bedeutet dies, dass wieder. Da sprachen sie zueinander:
dass er nichts ausrichtete, sondern das jüdische Volk als «Priestervolk» für «Wahrlich, wir sind schuldig wegen
dass vielmehr ein Aufruhr entstand, die Welt das Opferlamm opferte, was unseres Bruders! Denn wir sahen die
nahm er Wasser und wusch sich vor die Nationen (Römer) nie hätten tun Drangsal seiner Seele, als er uns um
der Volksmenge die Hände und sprach: können. Im negativen Sinn wussten sie Erbarmen anflehte; wir aber hörten
Ich bin unschuldig an dem Blut dieses aber nicht, was sie mit dieser Aussage nicht auf ihn. Darum ist diese Drangsal
Gerechten; seht ihr zu! Und das ganze anrichteten, denn dadurch lehnten über uns gekommen! Ruben antworte-
Volk antwortete und sprach: Sein Blut sie ihren Messias, den Sohn Gottes, te und sprach zu ihnen: Habe ich euch
komme über uns und über unsere Kin- definitiv ab. Der Herr selbst hatte dies nicht gesagt: Versündigt euch nicht an
der!» (Mt 27,24-25). im Voraus durch ein Gleichnis deutlich dem Knaben? Aber ihr wolltet ja nicht
Mit diesem Gebet schob das jüdische gemacht: «Als aber die Weingärtner hören! Darum seht, nun wird sein Blut
Volk die Schuld für den Kreuzestod Jesu den Sohn sahen, sprachen sie unter- gefordert!» (1.Mo 42,21-22). Doch
T
auf Jesus hin: «Ihr gedachtet mir zwar om Cruise war mal ein Kinokas-
Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut senmagnet, dann mutierte er zum
zu machen, um es so hinauszuführen, ‹the crazy man›, nun wird er zum
wie es jetzt zutage liegt, um ein zahl- Messias der Scientology-Sekte.
reiches Volk am Leben zu erhalten. So David Miscavige, einer der hoch-
fürchtet euch nun nicht; ich will euch rangigsten Scientologen-Führer, ist
und eure Kinder versorgen! Und er der festen Überzeugung, dass Cruise
tröstete sie und redete freundlich mit in naher Zukunft weltweit ‹wie Jesus
ihnen» (1.Mo 50,20-21). verehrt› werden wird, denn er werde
2. Die Verwerfung des Messias durch zunehmend als grosser ‹Prophet der
das jüdische Volk hatte die Errettung der Religion› wahrgenommen werden.
Heiden zur Folge. Der Heilige Geist legt Eine Insiderquelle wurde in der bri-
das im Römerbrief unverkennbar dar: tischen Tageszeitung ‹The Sun› zitiert:
I
m Gedenken an das Wort Jesu: «Da- Fest feiern. Aber, meine lieben Brüder, Volk gewesen sei. Der Tempel war zer-
rum gleicht jeder Schriftgelehrte, der Ihr vergesst, dass Ihr alles habt ausser stört und an seiner Stelle eine Moschee
für das Reich der Himmel unterrich- dem, was der Herr von Euch fordert. erbaut worden. Der einzige Ort, an dem
tet ist, einem Hausvater, der aus seinem Gott sagte nicht: ‹Wenn ich sehe, dass wir gemäss 5. Mose 12 und 3. Mose 17
Schatz Neues und Altes hervorholt» (Mt Ihr Matzen esst oder gebratenes Lamm das Blut opfern konnten, war entweiht
13,52), haben wir in den Archiven des oder in die Synagoge geht …› Sein und das jüdische Volk vertrieben wor-
Verlags Grosse Freude, Pfäffikon ZH, der Wort sagt: ‹Wenn ich das Blut sehe, den. Darum gibt es kein Blut mehr. Dem
von unserem Missionswerk seinerzeit dann werde ich an euch vorübergehen› Rabbi zufolge hatte Gott das Privileg von
übernommen wurde, «gegraben» und (2.Mo 12,13). Brüder, Ihr könnt das Blut uns genommen, Ihm das heilige Opfer
folgende Kostbarkeit zu Tage gefördert: nicht durch etwas anderes ersetzen! Ihr am Tag der Versöhnung zu bringen. Nun
braucht Blut, Blut, Blut!» müssen wir den Talmud studieren, sei-
Auf der Suche nach dem Blut der nen Anweisungen gehorchen
Sühnung und der Gnade Gottes sowie
Während ich darüber nachdachte, den Verdiensten der Väter
wie Ihr, meine lieben jüdischen Brü- vertrauen.
der, Pessach feiern werdet, erinnerte Ich versuchte damit zufrie-
ich mich an ein bestimmtes Ereignis den zu sein, aber ich konnte
an einem Frühlingsabend in San Fran- es nicht. Etwas in mir sagte,
cisco. In einer Versammlung jüdischer dass das Gesetz sich nicht
Menschen sagte ein älterer Mann: «Ihr geändert habe. Auch wenn
werdet nun alles, was Sauerteig enthält, der Tempel zerstört worden
aus Euren Häusern entfernen. Ihr wer- war, konnte nichts anderes
det Matzen essen und Euch gebratenes als Blut Sühnung für die
Lamm zubereiten. Ihr werdet in die Sy- Seele erwirken. Es war und
nagoge gehen und werdet, den Anord- ist uns nicht erlaubt, das Blut
nungen des Talmud entsprechend, das Traditioneller Pessachteller an einem anderen Ort zu op-
D
uns:
ass die Verfasser der Evangelien
Unterschiedliches berichten, zeigt
Duft zu beschreiben. Vier Beschreibun-
gen, doch nur ein Strauss! Denken wir
in diesem Zusammenhang auch einmal
Kommen unseres Herrn Jesus Christus;
sondern wir haben seine Herrlichkeit
selber gesehen» (2.Petr 1,16). S.R.
1. Gott hat die Schreiber der Evangeli- an einen Diamanten. Dieser teilt durch
en nicht ihrer Persönlichkeit beraubt, seine verschiedenen Facetten das auf
ihn fallende Licht in die Spektralfarben
auf. So machen es auch die Evangelien:
Aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen
sie uns das Wesen, das Werk und die Die Posaune
Person des echten Lichtes – Jesus
Christus. Gottes und die
letzte Posaune
Mit den vier Evangelien
ist es wie mit einem Blu- Vor Kurzem bin ich bei der Bibellese auf
etwas gestossen, was mir bisher nicht aufge-
menstrauss: Jede Person fallen ist.
beschreibt eine andere In 1. Korinther 15,51-52 steht geschrie-
ben: «Siehe, ich sage euch ein Geheimnis:
Facette Wir werden nicht alle entschlafen, wir wer-
den aber alle verwandelt werden; und das
3. Dass es vier ver- plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der
schiedene Evangelien letzten Posaune. Denn es wird die Posaune
gibt, hat seinen Grund, erschallen und die Toten werden auferstehen
heisst es doch in 5. Mose 19,15: unverweslich, und wir werden verwandelt
«Es soll kein einzelner Zeuge gegen werden.» Hier wird vom Zeitpunkt der Ent-
jemand auftreten wegen irgendeiner rückung – «zur Zeit der letzten Posaune»