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Klänge 'und Bilder


aus

Ungarn.

In Dichtungen

von

Johann N. Vogl.

_Wie-1.*
Bei Tendler (E Schaefer.

71839
x

1.,)
Pannonia.

Kahle Pußten- fchwarze Wälder,


Himmel voll Melanmolje
Rebengärten, reiche Felder, 7
Ungarn, dich vecgeß' ich nie.

Heimich ifi auf deinen Fluten


Alte Sitte 7 altes Recht
Auf der Vorzeit heil'gen Spuren
Wandelt nur ein neu Gefchlecht.

Doch gleichwie an feinem Fürften


Ienes ält're hing mit Treu',
Hängt auch dieß- mit glühn,dem Dürften
Zu befiegeln fie auf's Neu'.
Tapfec ift's und kühn in Schlachtem
Gafilich ifi's an feinem Herd,
Und wenn je ein Volk z'u achtem
I| dieß Volk der Achtung werth,

D'rum als Gruß- den ich den Deinen,


Freud'gen Herzens- zugefandt ,
Nimm die Lieder hin- die kleinen,
Schöne?" reiches Ungkarland.

'KI-7;*
".k-l.

"bp-.(3 -
Rlänge und Bilder
a u-s

ungarn.

*W
St. Venedeck mit dem Säckel *).

Legende.

Bei Trentfchin in einer Höhle


Lebce Benedeck der Fromme x
Sich dem Dienfi des »Herrn :nurxweihendx
Unberiihrt vom Zeitenfirome.

Viel der Gläub'gem viel der* Armen»


Kamen zu des Siedlers Klaufex
Und getröfiet ging ein Jeder
* Mancher auch befchenkt nach Haufe.

*) Benedeck/ in der ungarifchen Ausfprache' fiath


Benedict,
NL
4

* Denn ein Säcke( ward ihm eigen


Oer/ fo oft hinein er langte/
Stets fiinf Ung'rifch barg„ zur Spende
Für Bedürft'ge und Erkrankte.

Bald von diefem Wunder hatte


**Sich verbreitet rings die Kunde
Und gewundert kam zur Höhle
Was da lebte in der Runde.

Saßen einfi zwei Raubgefellem


Halb beraufcht fchon vom Getränk»
Als vorbei die frommen Pilger *
Zogen x_ an der Straßenecke.

Und zu jener Beiden Ohren


Schollen laut der ,Pilger Worte!, *
Die von Benedeekx dem »Gilgen
Sprachen x und vom Gngdenokte.

Auch erzählten fie vom Säckelx


Der durch wunderbare Weihe
Wenn der Fromme ihn eröffnet
Jmmer fei gefüllt auf's Neue.

/.
*- >Wq* „M,

Und nach jenem Gut erwachet


Wilde Habgiec in den Beidenx
Und befchlofien ifi'sx noch heute
Soll ihn Aug' an'ihm fich meiden.

Schwere Knüctel in den derben


Mordgewohncen Fäufien fchwingenw
Eilen fie an's' Weik- die *inn're p
Regung„ die fie warnty bezwingend.

Bald auch fieh*n fie *vor der Höhle


Späh'n hinein mit fcheuen Blicken
Sieh x dort liegt der Klausnerx ihnen
Zugewendet feinen Rücken.

. Vor dem Kruzifixe eben


Beugte er fein _Haupt zur Erde
Und fie fcheinen's fafi zu fürchrenx
Daß er fich erheben werde. *

Doch der Eine winkt dem Andern


* Neu entfiammt von Gier die Wangen
Nach dem Säbel weifendx welcher _
An der Felswand aufgehangen.
6

Und fie fchleichen auf den Zehen


Zu dem Betenden fich (eifey
Und die fchweren Kniittel fchwirren
Durch die Luft in weitem Kreife.

Blutend vor dem Kruzifixe*


Stürzt Sancc Benedeck zufammen.
Mit dem Säckel' flieh'n die "Räuber
In der Brufi der Höhe Flammen.

In der Straßenfchenke wieder


Sißen Beidex trunkne Zecherx
Froh des glücklichen Gelingens
Leerend Becher jetzt auf Becher.

Spär erfi ruft den Wirch der Eine


Um die Zeche zu bezahlenx
Langt hervor den wunderbaren
Säcke( dann i mit frechem Prahlen.

Aber wie er ihn erbfinetx


Jfi kein Pfennigdrinn zu febem
Starrwie Säulen'da die beiden
Räuber vor Erfiaunen fiehen.
'7

Doch wie fie auch fpäh'n- ihr Auge


Kann im 'Säckel nichts ergru'ndenN
Und was fie geträumt 'von *Schätzen
Und von Glückx gehört den Winden.

Sieht da hat erkannt den Säcke(


Auch der Wirtht und ohne Säumen
Läßt ergreifen er die Beidenx
Die vor Wuth und Ingrimm fchäumen.

Zu des Klausners Höhle eilet


Dann er hin in aller Schnelle x
Ach x da liegt der fromme Siedler
Blutend an des Altars Schwelle!

Aber bald erwacht der Bleiche


Wieder zu der Gläub'gen Freude x
Und in Kurzem war genefen
Benedeck von feinem Leide.

Bald auch hielt der Fromme wieder


Seinen Säckel in den Händenx
Um den Dürftigen und Kranken
Milde Gabe auszufpenden.
8

Und die feltne Kraft zu zeigen


Säumce nun auch diefer nimmerx
Denn fo oft hinein er langtei
Fanden fich fiinf Ung'rifch immer.

Doch des Säckels Räuber mußten „


Blutig bald ihr Leben enden»
Denn was Segen ifi dem Fromme-1
Wird zum Fluch in böfen Händen.
Der Blutfchacht zu Schemniß *).

Bergmannsfage.

„Glück auf! Glück auf!“ So fchallt's mit Macht


Zwei .Heiner fahren ein zum Schacht- *
Jung Ferkox frifch und wohlgemuthy
Die Wang' fo rothx das' Ang' voll Glut
Mir ihm der Jfiv an wild und rauh
Von wüfiem Sinn und riefgem Bau.

*) Diefer Schachti welcher auch der Amalienfchacht


genannt wurdei ifi bereits eingegangeni nur ein
Erdfalli durch einen inneren Bench der Grube ver
urfacht- dem das Gefiein und die Dammerde nach
geroilt i'fi, in der Bergmannsfprache eine Bünge ge
nannti bezeichnet die Steller wo er fich befunden hat.
10

Die Beiden fahren ein zum Schachtx


*Der Ifivan grolltx der Ferko lachd
Denn diefer fieht nur Luft und Heil
Ihm ward ein fchänes Erb' zu Theil;
Drob faßt des Andern Herz ein Grimm
Das reiche Erb' mißgännt er -ihm.
llud wie hinab nunx frank und freix
Die- Fahrten fchweben jetzt die Zweit
Den Ferko fiäßt mit feinem Fuß
Der Iftvam daß er fallen muß.

Ein Schreix ein Fall x dann ifi es fiin


Kein Laut fich fiirder regen will.
_ Der Ifivan horcht und fieigt darauf
Die Fahrten wieder rafch hinauf.
„Nun fchlafe du im Schachh Ge'fellx
Mein ifi dein Goldt fo blaan fo hell!“

Und fachte hin zu Zerko's Haus


Schleicht er durch Nacht und Windsgebraus
Hu» durch's Gekliift' umhällt vom Schnee
Erfchallt's als wie ein wimmernd Weh'!
2„Pfui! Ifivanx zagfi du wie einKind?
Das Felsgeftein durchfaufc der Wind.“
11

Doch wie im Haus den Lampenfchein


Er drauf verfenkt in Truh' und Schrein»
Da birgt» nach dem er fucht» kein Ort»
Kein Gold ifi hier» kein Gold ifi dort.
„Wer fagt mins» wo's verborgen fei?“
Holla! - Da fällt's dem Jfioan bei»
„Aus Vorficht trug er's wohl bei fich»
Gewiß» gewiß» nicht irr' ich mich!“
Und wieder fchleicht er hin zum Schacht»
Verfiohlen» ein Gefpenfi der Nacht»
Und fieigt mit feinem Grubenlicht
Hinab» zu thun die graufe Schicht.
Wohl fährt's ihm frbfielnd durch's Gebein»
Als er hinabklimmt fo allein» x
Doch faßt er bald fich wieder Muth»
Das Gold» er hat's erkauft mit Blut»
D'rum will er's auch als blut'gen Lohn»
Und follt' ihm Gnom' und Schwaden droh'n.

So fieigt er bis zum 'tieffien Grund.


Welch fehreckenoolles wiifies Rund»
Wie Geifierlarven» die verfieint»
Das Felsgezacb' ihmrings erfcheint»
Und dort» vom Dunkel fafi verdeckt»
Der Ferko blutig hingefireckt.
12
Und was er noch befitzt an Kraft „
Der Ifivan jetzt zufammenrafftx
* Und nahtx das *Grubenlicht zur Handx *
Der Leichex die dort liegt im Sand y
Und beugt fich iiber fie mit Haft
Und fuchtx von Gier nach Gold erfaßt.

Er fucht und fuchtx frech wiihlt die Hand


Dem blut'gen Todten im Gewand x
Da blitzt fein Aug) 'es kreifcht fein Mund:
„Glück auf! zu Tage liegt derFund.
In einer Bhrfex voll und dichtx
Trug um den Leib fein Gold der Wicht.“
Und rafch die Säcke( füllt er alli
-Hax wie das klingt mit hellem Schall!
Er füllt und füllt» nun il'i's gefcheh n, -
Was macht fein Haar zu Berge iteh'n?
Was rollt er jetzt das Aug' fo wild?
> „Fortx Ferko! - Fortx du blut'ges Bild!“

1.*

Und wieder klettert durch die Nacht


Behend der Iftoan aus dem Schacht»
Das Lämpchen fchwankw es pocht fein Herz
"7
Ihm Ws als zogs ihn grubenwärtsx
13

Es tritt der Schweiß ihm aus der Stirnt


Im Schädel fiedet ihm das Hirn.

Doch rafcher nur und rafcher ringt


Von Sproß' zu Sproße/ angfibefchwingtz
Wild Ifivan fich und klimmt und klimmtx
Bis feltfam ihm's vorm Auge flinnnt.
Er klimmt uud blimmtx er firebt und leuchw
„Bald ifi das Mundloch nun erreichtx
Dort funkeln fchon durch's Felsgefiein
Zwei Sterne hell zum Schacht herein!“
Und eil'ger noch ringt er hinauf x
Schon thut fich ihm der Stollen auf
Und fieh„ zwei Sterne auf ihn fchau'nx
Daß_ihm das Herz erfiarrt vor Grau'n.

Zwei Augen find's voll grüner Glutz f


Die fpriih'n und gläh"n auf ihn mit Wuth
Aus eines rief'gen Wolfes Haupt
Der offnen Rachens nach ihm fchnaubt.

Da winkt kein Ausweg feiner Noth


Vor Ifioan droht der fich're Tod
14

In eines Unthiers Schreckgefialt»


* Und hinten gc'ihnt der Felfenfpalt.
Und fchnaubend drängt das Ungethiim
Zum Ifivan fich und lechzt nach ihm»
Schon fpüret er den warmen Hauch»
Schon dampft nach ihm »des Sehlundes Rauch» *
Schon fchnappt nach ihm der fcharfe Zahn»
Er fühlfs» es ifi um ihn gethan.

Und horch» tief unten in der Nacht,


Da kommtzs mit Eins herauf den Schacht»
Da *holpert's dumpf» da drd'hnt's fo fchwer»
Da raufcht's und rafchelfs hinterher»
Da hc'ickelt fich's nach Spinnenart
Von Sproß zu Sproß» von Fahrt zu Fahrt»
Und als der Jfivan vom Gefiein
_ Hinunterblickt» da fällt der Schein
Dem Todten» den er frech beraubt»
Auf das zerfchellte blufge Haupt.

Da wirft» vom Wahnfinn angefaßt»


Schon felber eine Leiche fafi»
Wild I fivan fich dem Ungethiim
Entgegen mit Verzweiflungsgrimm»
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15

Allein fchon hat'sx wie er's auch packt


Oen Zahn ihm tief in's Fleifch gehackt
Und fein Geheul verkiindet's weit x
Daß nichts vom Tod ihn mehr befreit. -

Horchx wie ein Kirchenglbcklein fromm


Durchklingt ein Schall den Himmelsdomx
Das Stollenglöcklein klingt und ruft
Die Knappen zu des Berges Gruft
Und frommen Sinnes kommt die Schaar
Mit fefiem Phi-(thx der Sorgen baarx
Da findet in des Stollen Näh“
Den Jfivan fie gefireckt im Schnee
Ein Jammerbildx bedeckt mit Blutx
Im Aug' nur noch erjiorb'ne Glut.
Nur miihfam aus des Todes Nacht
Noch einmal er zum" Seyn erwacht x
Und kündet's voller Ren' der Schaarx
Wie er des Ferko Mörder war;
Und wie der Herr ihm zum Vergelt
Das Ungethiim zum Schacht gefielltx
Daß durch den Wolf der Wolf erlegtx
Der fchlimmre Gier als er gehegt.

So geht zu Schemnilz noch zur Stund


Die Sage in des Volkes Mund x
16

Und Mancher x der auf feinem Pfad


Der fchänen-Bergfiadt fich genahtx
Dem ifi auch wohl der Schacht bekanntz.
Der noch der' Blutfchacht wird genannt.
Heidelieder.

1.

dälj Raida-r).

Kalbgefieine grauer Sand»


Triiber heißer Mittagsbrand»
Und um mich* fo leer und fiumm
Alles» alles rings herum.

Sieh» am weiten Himmelsraum


Regt fich's jetzt als wie ein Traum»
Flammen fpriihen» fchlängeln» weh“n»
Wie ein Nordlicht anzufeh'n.

*) den Zelda, die Fata-Morgana oder Luftfpiege


lungen» auf mehren ungarifchen Heiden während
der Sommermonathe.
2
18

Jetzt verbindet fich der Glanz “


Rings zum blendend hellen Kranz
Und ein Schloß x von Gold erbaut
In der Luft mein Aug' erfchaut.

Säulen ragen fiolz und fchlankx


Kuppeln hochgewblbt und blank»
Thürme fteigen drüber auf
Und von Gold ift Glock" und Knauf.

Und von Goldi ha „ welch' ein Scheim


Wand und Schnörkel/ groß und klein „
Treppe„ Fenfier und Portal
Alles- alles Glanz und Strahl.

Und am Schloßx mit Pracht gefchmücktx


Schwelgt mein Aug' von Luft entzücktx
Ach- da fchmilzt fchon allgemach
Wand und Säulex Thor und Dach.

Und mit immer bleicherm Schein


Sinken Thurmxund Bogen ein
Un'd des Himmels glüh'nder Brand
Sengt wie vor das öde' Land.
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19

Und mich faßt ein tiefes Wehr


Als das Schloß ich nimmer feh'/
Denn aus meiner* Jugendzeit
Taucht ein Bild voll Herrlichkeit.

Taucht ein Schloß von Gold erbaut


Wie ich's träumend einft erfchautx
Als mein Herz noch unbeträbt
Kühn gehofft und warm geliebt.

Doch als fcheinbar kaum das-Schloß


Auf mich nahm in feinen Schooßz
Ach„ da fchmolzen allgemach
Kuppelx Säulex Thor und Dach.

Und mit immer bleicherm Schein


Sanien Thurm und Giebel ein 7
Und das goldne Schloßx es war
Mir entriiclt fiir immerdar.
2.

Heider-acht.

Rings um mich» gleichwie ein Meer»


Breitet fich die nächfge Fläche»
Fruchtlos fchweift der Blick umher»
Nichts» das freundlich zu ihm fpräme.

Ungeftiirt von Klang und *Schall


Fällt nur Schweigen rings die Heide»
Nimmer gab der Widerhall
Antwort hier dem Schmerz» der Freude.

_Nur die Sterne blicken mild


Auf die Ebnen» auf die todten»
Gleich als ob zum Nachtgefild
Sie gefandt als lichte Boten.

Und ihr Silberfchein erglc'inzt


Wie ich niemals ihn gefehen»
Unabfehbar » unbegrc'inzt »
Daß mir Aug' und Sinn vergehen.
21

Ia„ hier liegt des Ew'gen Buch


So wie nirgend aufgefchlagem
Lehrend manchen frommen Spruch.
Trbfiend. will das Herz verzagen.

Heil jedwedem. dem fo rein


Leuchten diefes Buches Zeichen.
Denn ihm wird von ihrem Schein
Ieder ird'fche Schatten weichen.

/Himmelsraumx fo weit. fo weit.


Stets wird mich dein Bild umfchweben.
Reißt mich auch der Sturm der Zeit
Wieder fort in's bunte Leben.

Immer werd' ich dich erfchau'n


In dem jeß'gen Prachtgefchmeide.
Trüum' ich von den heim'fchen Au'n
Wieder mich auf diefe Heide.
3.

Ein Heidebild.

.._

Bei dem Schein des Feuers lagen zwei auf


nächtig äder Puffe
Sind es Hirten» find es Räuber? Niemand der's
zu fagen wußte;
Ihre fchwarzen Haare hingen um die braunen
Schultern nieder
Und zu ihren Füßen dehnten riefge Hunde ihre
Glieder.

Sprach der Eine von den Beidenx die fo träg


e dahin gefirecket:
„Bruder Palit habe heute einen tücht'gen Fang
entdecketz
Einen Fang x 'es kann nichts Schäu'res unterm
Sonnenlichte geben
Hafi du Muth darum zu wagen einen Ritt auf
Tod und Leben?
23

„Kannft du zweifeln?“ frägt der Andre. „Hier die


Hand» doch fäum' nicht lange»
Und erzähle» Bruder Immre» wie es fieht mit
jenem Fange.“
„Heute»“ fpricht darauf der Immre» „als du
fchliefefi dort im Moofe»
Kam gefprengt ein Rudel Pferde hier vorbei mit
Sturmgetofe.“

„Und an feiner Spitze jagte» kaum des Grafes


Saum _berührend »
.Hin ein Fuchs» als fäß ein Feldherr d'rauf» zur
Schlacht die Seinen führend»
Schweif und Mähne hoch im Fluge» fchmal den
Fuß und ftark den Rücken»
Kurz» ein Fuchs» der eines jeden Reiters Auge
muß entziicken.“

„Glinfiig in uns jetzt die Stunde» um das edle


Thier zu fangen» _
Denn du fiehfi» die diifiern Wolken haben dicht
den Mond umhangen»
Darum laß' uns fort» wie Schatten» fireifend
iiber Heid und Flächen»
Daß wir dort» eh' feine Schimmer wieder das
Gewöxll' durchbrechen.“
24

Und nach wenig fiücht'gen Worten. jagen Beide


in die Weite y
Nur den Muth als ihre Waffez und die Hunde
zum Geleite. -
Bei dem Feuer aber filzen wachend noch der Roife
Hütew
Schwarze Haare y finfi're Brauem roh' verwilderte
Gemüther.

Die erzählten fich von manchem Raub» den fie


fchon begangenx
Von den früheren Gefährten x die nun frei in
Lüften hungen
Von den Roffen auch» die ihnen find_ zu hüten
übergeben x
Und von Manchem„ der geopfert um ein folches
Thier fein Leben.

Plötzlich aber neigt fich'einer hin mit laufchender


Geberdex
„Horchz ifi das nicht Roßgetrappex was erdr'öhnen
macht die Erde?“
Und bedächtig horchen allet eine leblos fiarre
Gruppe„
Nur im rauhen Winde flattert wild ihr Haar
dahinx das firuppe. i
25

.Spricht ein Csikos da zu' jenem; „Reim dich hat


* dein Ohrrbetrogenx
's ifi die Win-dsbraut nur, die über Moor und
z . Heide kommt gezogen.“
. Und* beruhigt lagernwie'de'r-'fich die Csikofche
im Kreifex
,Schwaßend über dieß und* jenes x fireitend auch x
.gewohnter .Weife.

Horch- da zifcht es durch die. Lüfter horch. da


klafifs mit lautem Schalle
. Bleichx erfchreckt. von ihrem Feuer, taumeln auf
die Hirten alle x
Sehtz zwei Reiterxgrimmwie Wälfet werfen
mitten in; die Heerde
Sich hinein/ und rief'gecHunde fcheuchen weit
dahin die Pferde.

Pali Immre find's. die. Beidenx die„ ein


Blin herbeigeflogenz
Als der Mond das Nachtgew'ölle jufi zerrißt das _
ihn* 'umzo'genx
Und durch's flüchtende' -Gewühle- braufen mitten
durch die'Reitew “
Schon erfieht den Fuchs der Jmmre *und fein
Aug' erblickt nichts weiter.
3
26

Und es fchwingt fein Arm die Peitfche hinter ihm


mit tollem Jagen»
Daß der Fuchs» zum Hirfch geworden» fliegt voraus
voll Schreck und Zagen»
Jetzt ihm nach die *beiden Räuber» hoch die Geißel
fiets gefchwungen»
Haar im Fluge» lauten Rufes» und von wilder
Lufi durchdrungen.

Aber auch die Csikofch' warfen fich voll Hafi auf


ihre Pferde»
Ha» wie da die Hufe fchallen» ha» wie donnert
da die Erde!
So verfolgen fie die Räuber» auf den Roffen»
auf den fchnellen»
Gleich als wären fie die Schatten jener fliichtenden
Gefellen.
Aber immer weiter zwifchen jenen Räubern und
den Hirten
Dehnt *der Raum fich» wie auch diefe vogelgleich
die Luft durchfchwirrtenz
Nur ein dunkles Fleckchenfchweben jene bald in
fernfier Ferne»
Als das Nachtgewälke wieder htillt in Schleier
Mond und Sterne.
2'7

Kaum wie leifer Nachhall fummt es noch zu der


Verfolger Ohrenx

k
Und
_
fie feh'n.
*
es verloren
ifi vergebens einzuholenx was

Und zur Pufzte zieh'n fie wieder-x finfienn Un


muth zum Geleitez
Doch vermag zu zürnen _Keiner ,auf die' tollen
Ungarreiter. * *
28

4.

Im Winter.

.R'
x"
q

Heide. Heide. doppelt traurig.


Seit der Schnee vom Himmel fiel.
Seit der Winterfiurni fo fchaurigz
Dich durchzieth im tollen Spiel.

Keine Pfade. keine Wege.


' Alles. alles traurig weiß.
Kein Gehäfte. keine Stege.
Nichts als Schnee und fiarrend Eis,

Nur der Wölfe Heulen dringet


Schaurig her durch's öde Land.
Wie wenn Einer heulend ringet
Unter wüth'ger Mörder Hand.

Sieh. da fliegt ein Blitz an Schnelle


Hoch zu Noß. ein Mann vorbei.
Flatternd wild des Haares Welle.
Bleich die Wang'. die Zügel frei.
29

Und ihm nach mit tollem Jagen


Fliegt der luftig grimme Troß» _
Jetzt fchon fchwelgend voll Behagen O
An'dem Reiter» an *dem Rofi.

*Und vorüber tof't und braufet


Wolf und Reiter. - Wars' ein Traum?
Nur der Sturm .allein noch faufet
Schneeaufwirbelnd durch den Raum.

Horch» da fummt's aus fernfier Weite»


Leife» leife überm Plan»
Ob diefi wohl das Sterbgeläute
l *Für* den armen Reitersmann?

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5* - .K *,y/
- Des Heidefchenken Töchterlein. l

Vor der Heidefihenke filzet


Einfam dort des Schenken Kind»
Schwarzes Auge glutdurchblitzet.
Und das Antlitz frifch .und lind.

Nieder zu den Lenden hangen 7'


Schöngewund'ne Flechten ihrz **
Und die jugendlichen Wangen 7
Glüh'n wie frifche Rofen fchier.

Doch fie filzt mit fiillem Weinen


Unterm niedern Binfendachz
Und es folgt der Blick der Kleinen
Mir* auf idem Pfade nach.

Ach- wohl fprechen felten Gäfiez x


Mädchenx dir im Haufe einz
* Und die Zeit wird dir zum Fefie
Sitzen Räuber drin beim Wein.
31

Nur die Wolken zieh'n und jagen


Über dir dahin .fo frei.
Gleich als wollten' fie dir* fagen.
Wie's fo 'anders drüben fei.

Und der Sturmwind kommt geflogen.


Rüttelt an dem Häuschen dir.
„Komm' zu dir. mein Kind. gezogen.
Frifch nun auf. und folge mir l“

Sonne. Mond und Sterne ziehen


Einfam über Haus und Hain.
Flüfiern fie nicht im Entfliehen:
„Kind . wie bifi du fo allein!“

Mir auch that's im Herzen wehe.


Als ich fo zurück dich ließ.
Und von dir und deiner Nähe
Mein Gefchick mich g'raufam riß.

Doch ich mußte geh'n und fcheiden.


Und fo zog ich denn auch fort
Durch die äden fahlen Heiden.
Naß das Aug' - und ohne Wort.

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32

Doch als d'rauf der' Schlaf mich küßte» c


Träumte mir» daß'ich ini-Sand*
Einer weiten» weiten* Wüfie
Ein verlornesRäslein fand.

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Im Wandern.

Braune Heide- .braune Heide


Und der Himmel trüb und grau
Keine* andre Augenweidez
Nicht *ein Fleckchen grün und blau.

Nicht ein Blümchen nah'und ferne x


Nur 'vergelbtes Gras und Moor»
Nirgends winken Blumenfierne '
Und kein nglein fliegt empor.

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Und fo] fchließt es* flach und trübe
Mich von allen Seiten ein z
Ohne Liederx ohne Liebe
Müßte fo das 'Leben feyn.
34

r,
.HN-„um -r rä- t».» 4-;

Aus der .nachtumhüllten Fläche


_ Blickt* ein einfam* fernes* Licht.
Bald in Helle. bald in Schwäche.
Sichtbar bald .* bald-wieder nicht(

Ifi's das Feuer einer! Hütte.


Das dem _Fremden fgafilich winkt?
Jfi's die Glut in Räubermitte'. - » i .

Wo mirfchon der Mordfiahl blinkt? "4


* 'l

Ifi's ein Irrwifch. der dem Raume'


*Sich entwand' in dunkler Fern'? >
Oder hat alu Heidenfaume/
Sich verloren dort ein Stern?

Dochdas Säumen ifi vergebens.


r Muthig der Entfcheidung zu.
Du. der Lenker bift des Lebens.
Herr des Himmels. lenke du!
l
35

Sieh» fchon ifi mit eins entfchwunden


Ganz und gar der fremde Schein»
Und von Finfierniß umwunden
Steh' ich in der Nacht allein. y

Bild der Zukunft» alfo crügendF


Scheinfi auch du dem innern Blick»
Freude bald» bald Trauer lügend»
Heute Unheil» morgen Glück.

Doch nach fernen» fremden Räumen x


Folg' ich dir» von Glut gefacht»
Bis* nach fchnell entfchwund'nen Träumen
Mich wie jeht umfchließt die Nacht(

r '"
. „.7

H n-n' i* cmd.
-,i

*B all a der -

Zu Kofiow auf der ,Heide ' 4


Erfchafifs vom Roßgefiampfz.- 1
Da ringen Türk und Ungar ,
In blutig wildem Kampf. “

Da läßt wie Bliße leuchten


'Den Säbel manch ein Held x 7
Da driihnt'wie Donnerrollen
Der Huffchlag durch' das Feld.

Werifiisx der alfo fiürmend


Dahin durch's Schlachtfeld brauft?
Das ifi der Huniadiz
Den Säbel in der Faufi.

,W ...__M
37

i Von hellen
Scheint ringsFeuerkreifen
feinHaupt. fungiert-7|__z -

Wie' blitzesfchn'ell die _Lüfte ,7 *.- z.


Sein blanker Stahl *durchfchwi'rrn

Halt ein. du tapfrer Recke ."5- z


Dich treibt dein Muth-zu-_weit.; 3.; _-_
Weird', *um dein Ungarräßlein- 7 ,
Wend' um. 's ifi h'o'chfie Zeit.

Zu fpät! Schon finst getroffen


Von einem Pfeil zur-Erd'. 7
Und in dem Sturz zertrümmert
Dem Huniad das Schwert., -

Wie fchnell zwei Moslims fpringen„


Nach ihm nur da voll Muth.; ,
Die faffen ihnxund fchleppen,
Ihn fort in toller Wuth.

Sie fehleppen yomlHetümmel,


Hinaus ihn auf :die-*Wy'ic
Sie lockt an feinem-,_Öalfe . -.-. r .-ß-.ÄJ
Das blinkende Gemeeid?- -
""7

38

Sie lockt das goldne_ Kreuzlein -


Das ihm die'Mutter gab» *
Schon reißt's mit'Hafi der Eine
Vom' Halfe ihm herab. *

Schon ifi-s das Gut' des Räubers


Der dir*s fo frech entwand»
Und du kannfinichts als Knitfihen:
Da weh-rlos deine Hand. *

Doch auch der And're fordert


Darnach mit Ung'efiüm»
Da regt in beiden Heiden
Mit einmal fich der Grimm.

Da lodert's auf in ihnen


Gefchürrt von Trotz und Geiz»
Und Keiner will da weichen
Und Keiner läßt das Kreuz.

Allein bevor fie's ahnen .


Springt Huniad hinzci»
Sein krummes Schwert dem-Einen
Entreißet er im Nu.
39

„Jetzt gilt's 'ne andre Sprache


Der Huniad ifi bewehrt!“
Und blut'gen Scheitels taumeln
Die Beiden hin 'zur Erd'.

Das *Kreuzleinc-reißt er wieder


7 Den Räubern aus der Hand .
Er denkt gerührt- der Mutter
Und küßt das theure Pfand.

Dann fiürzt er in's' Getümmek


Wo kundbar -nur Gefahr
Und muthig fchlägt der Kühne
Sich durch mit *feiner Schar.
A rt --G' eff-r 1.3.7- Z_

Finfier fchaut die :alte Vefie


Nieder von des Berges Saum.
Wie ein alter Aar vom Nefie
Blickt zum fernen Waldesraumf

Sieh. dem Aar.- dem einfi: fo muth'gen.


Ward die fichre Schwinge lahm. *
Und im Herzen. in dem blut'gen.
Nagt ihm nun ein tiefer Gram.

Einfam filzter ob den Klüften.


Träumend von der fchänen Zeit.
Als fein Aug' aus klaren Lüften
Hingefchweift fo weit. fo weit.
41

Als zum Kampf er fich gefchwungen 4


Nieder in dem Felfenfihacht»
Und den Feind» den er bezwungen»
Dann als Beute, heimgebracht.

Und wie ihm ifi auch für immer


Dir nun deine Kraft geraubt»
Und im Trotze hebft du nimmer»
Alte Vefie» mehr dein Haupt.

Träumfi nur noch von frühern Zeiten»


Wo du fiolz am Felfenhang
Nieder in's Gewühl der Weiten
Blicktefi» das dich wild umfchlang.

Wo nur Kampf und Todesfchauern»


Grimme Wogen» dich umfchwellt»
Bis an deinen Felfenmauern
Deines* Feindes Muth zerfchellt.

Doch die Zeiten find entflohen


Und der Friede herrfcht im Land»
Keine wilden Moslims drohen
Künftig dir mit Mord und Brand.
4
42

Jene. die auf dich .vertrauten


Ruh'n vom Kampf im Grabe aus.
Und 'die neuen Eigner bauten t. '
“In der Fläche fich ihr Haus.
Das Ungarweib.

Ballade.

„Du frhlankes. du blankes Ogurenweib


Mußt werden mein mit dem fchänen Leib.
Erfchlug ich den Mann dir auf blutger Heid.
Im Arm des Bulgaren vergiß'ft du dein Leid l“

Das Ungarweib. die Wange wie Schnee.


Schreit auf und fliehet. ein flüchtiges Reh.
Allein der Bulgar. der alfo fprach. _
Eilt drähnenden Schrittes der Flücht'gen nach.

Und hin zu den Sümpfen das Weib entflieht'.


Drin will fie verfinken. von Schmerz durchglüht.
Drin will fie erfiicken ihr Leben warm.
Nicht foll fie umfchlingen des Feindes Armx
"c
44

So flüchtet voraus fie» ihr Fuß fo leicht


Berührt kaum im Fliehen den Moorgrund feucht»
Doch hinter ihr rafielt im Panzer fchwer
Voll fchnaubenden Grimmes der Krieger her.

Und fort durch die Flächen trägt fie der Fuß»


Schon raufcht es im Schilfe wie Todesgruß»
Schon fchwankt's unter'm Tritte» fchon 'zittert der
Grund »
Schon wähnt fie verfchlungen fich tief im Schlund.

Doch immer noch trägt fie der fchwanke Pfad»


Jetzt hat fie dem f'efierem 'Land :fich genaht»
'Nachfirebt der -Bulgare tief watend im Rohr»
Da zettert mit einmal ein Schrei an ihr

Fefi wurzelt die _Flüchfige», *rafch -blicket :fie um»


Der Sumpf und dasRohr nur» fonft nichts ringsum»
Dahin der Verfolger mit Panzer und Helm.»
Kein Weib mehr erbangt vor dem argen Sch-lm.

Wohl finkt da inmitten dem iiden Land


Das Weib auf die Kniee» dort wo fie fiand»
Denn jetzt erfi erkennt fie und fchluchzt gerührt:
Daß huldvoll ein Engel fie hat geführt.

-*- - *x *-1», 7;!- MAM-"77m7

Lieder vom Balaton.

1. .

Names, rm See.

Negfi du wieder dich. du wilder


Nachtumhüllter Balaton.
Nun, dahin die muntern Bilder
Und verfiummt der frohe Ton.

Wühlfi du in den weißen Locken


Wieder dir. voll inn'rem Grimm.
Schleudernd fie als Silberflocken
An den Fels mit Ungeftüm'?

Warfi am Tage fanft und friedlich


Und nun tobfi du. da es Nacht.
Heulfi und braufefi unermüdlich
Wie von inn'rem Drang gefacht.
46

Laß. o See. dein tolles Wüthen.


Laß dein grimmes Toben feyn.
Träume du von Uferblüthen.
Wolkenzug und Morgenfchein.

Trägfi du doch im Bufen nimmer


So wie ich. ein heißes Herz.
Wo nach kurzem Tagesfchimmer
Wieder weckt die Nacht den Schmerz.
47

H2.

Schilflied.

Am flachen Seegefiade»
Vom hohen Schilf umraufcht»
Geh' ich auf »iidem Pfade:
Von keinem Ohr belaufcht.

Verfchwunden meinen Blicken


Jfi Thurm und Binfendach»
Nur fchlanke Halme nicken
Den flücht'gen Winden nach..

O Schilf mit lindern Flüfiern»


O Schilf in fietem Schwung»
Verliehfi wohl manchem düfiern
Gemüth fchon Sänftigung! '

O neig auf fchwankem Stamme|


Dich immer» immer zu»
Und lulle mir als'Amme
Nun auch mein Herz in Ruh.
48

8.

Merch-*ine Sä'ifferim

Schiffermädchen. fchbnes Kind.


Rühr' das Ruder nicht fo-fchnelle.
Viel zu hafiig. glaub' es mir.
Bringt an's Ufer uns die Welle.

Wohl umtobt ,ein .wilder Sturm


Unfern Kahn mit Macht und Grauen.
Dennoch kann ich furchtles _dir
In das fchöne Auge fchauen. **
Bifixdu doch fo reizumfirahlt.
Selbfi bedeckt mit diefer Bläfie.
Daß ich drüberSturm und See.
Blitz und Donner fafi vergeffe.

Daß mit Gleichmuth ich erregte.


Wie herein die Wogen fchlagen. _
Nur was jetzt mein Herz fich wünfcht.
Weiß ich wahrlich nicht zu fagen.
49

Jfi es beffer tief im See


Mit dir ruh'n und nie dich meiden.
Oder landen dort am Strand
Um für immerdar ,zu-:fcheideni
50

x .
4.

Seeftiick.

Hart am Saum der grauen Wogen


' Schifft ein Reiher hin im Flug»
Und ein. Fifcher und fein Burfche
Rudern dort am Felfenbug. *

Wüfi: umfliegt das Haar» des Alten


Stirne» die gefurcht und kraus»
Nach dem Fogas» nach dem Welfe»
Werfen fie die Netze aus.

Aber nur die Wogen raufchen»


Und im Winde fid'hnt das Rohr»
Keine munt're Fifcherweife
Schallt melodifch an mein Ohr.

Denn dem Freudenquell des Liedes


Steht der düfi're Ungar fern»
Horcht allein dem fiillen Weinen
Der Zigeunergeige gern.
5( -

D'rum wohl harten dort die Beiden


Auch fo fiumm auf ihren Fang.
Und die thränenfeuchten Lüfte
Streifen mir umiStirn' und Wang.

Schon auch zieh'n fie ihre reiche


Beute in den Kahn. doch fieh.
Eng' umgarnt mit* ihren Neßen
Hat auch mich Melancholie.

.-.F

nx.. '- * ?gj


-, r Welle-ufiimmzen.:r .

. ,-1 *f :4.x:
x 'rf-'*.ij-"Z' ,
Schwarze Nacht umhüllt die Weite. und es fchlum
mer-t* Luft und Weh.
Nur die nächt'gen Geifier fingen einfam noch im
tiefen See

Unter 'Schilf und bunten Mufcheln filzen im kry


* fiallnen Reich
Nun die graufen Wafferfeien. grünbehaart und
marmorbleich.

Und fie fingen. wie vor taufend Jahren fchon


erfcholl ihr Sang.
Und es weht durch's Wogenraufchen her zu mir
wie Harfenklang.

Alles ifi mir nicht verfiändlich. was da fingt der


graufe Chor.
Wen'ges nur-weiß ich zu deuten. das zu mir
fich jufi verlor.
53

Und-fojhiir' 'ich drum-fie fingen vonder Welten


i Wunderpracht» _

Von dem Ewigen» der da, lächelt nieer in den


' See zur Nacht;

Von den Zeiten» die da wechfeln» immerdar wie


Ebb'iund Flut»

Von Gefchlechrern» die da fchwanden fpurlos,wie


des Abends Glut;

Von den Menfchen» wie fie träumen» Schläfier


bauen in die Luft»
Hoffen» Wünfchen» Ringen» Streiten» bis ihr
Haupt fich neigt zur Gruft;

Von dem Geifie» der in ihnen thätig ifi und


nimmer ruht»
Und hinan zur Klarheit firebet» fruchtlos wie
zum Fels die Flut;

Von dem Herzen» das von ew'ger Sehnfucht


Flammen wird durchwühlt» p
Und erji dann den Frieden findet» wenn es nicht
mehr pocht und fühlt;
'54

Und um all mein Denkenkifch-linget' fich ein währ


chenhafter Traum.
Nur der Sang umweht mich leife. längfi ent
f fchwand mir Zeit und Raum.

Und mir ifi. als wär' ich felber hingefchwunden vbii


dem Rund.
Und von meinem Geift und Herzen kläng' ein Lied
aus tiefem Grund*
6.

x7: Abendläuten.
*.33

Niefeft du auch dießmal wieder


Wach in *mir das ftille Weh'.
Du mit deinen frommen Klängen.
Abendglocke'. überm See?

Ift mir doch als hätt' ich nimmer


Noch gehört fo füßen Schall.
Dgs fogar das Herz im Bufen
Zitternd gibt den Wiederhall.

Wohl zu einem fernen Herzen


Drängt mich hin mein fiilles' Weh'.
Kännt- ich zieh'n mit deinen Klängen.
Abendglocke. überm See!

Könnt' ich zieh'n zu jenem Herzen.


Das nun auch dieß Weh' berührt.
Und der Schall der Abendglocke
Träumend in die Ferne führt.
56

Könnt' ich nur fo lang verweilen


Dort bei ihm mit meinem Weh'»
Als dein frommes Läuten fchallet»
Abendglocke »'- überm Seel
Aber wie des Himmels Rofen x

Sich verbleichen *mehr und mehr»


Schwinden auch die füßen Träume
In ein nedeldüfi'res Meer. *

Eins nur bleibt noch wach im Herzen»


Und dieß ifi mein fiilles Weh»
Wenn auch 'längfi dein Schall verklungen»
Abendglocke» überm See! - *
7.

Beim Scheiden.

Finfi're Felfen. rauhe Riffe.


See. fo ungefiüm bewegt.
Weiße Segel flücht'ger Schiffe.
Flüfiernd Schilf vom Wind geregt.

Wolkenzüge überm Haupte.


Kirchlein mit dem Spiegelbild.
x Schwarze Wälder. dichtbelaubte.

Wog-enbrandung toll und wild.

Seht. ich fch-eide von euch wieder.


Ohne daß mir's trübt die Lufi.
Denn als Seelen künft'ger Lieder
Trag' ich euch meiner Brufi!
Pandur und Räuber.

Ballade.

.Im Komitatshaus fißet .der Räuber auf den


Tod.
Doch kühn fein Aug' noch blißet und feine Wang'
ift roth.
Und Ungarwein und Braten fiellt hin ihm der
Pandur.
Wie Herren und Magnaten fie auf der Tafel nur.

„Nun laß dir's wohl behagen. es ifi dein leßter


Schmaus.
Denn wenn's beginnt zu tagen. du weißt's. dann
ift es aus.“
„„Wohl weiß ich's.““ fpricht der Räuber. „„doch 7
feß' dich her zum Tifch.
Noch leben unfre Leiber und find gefund und frifch.““
l
59

„„Drum laß die Zeit nicht fchwinden beim Becher


mir allein» .
Werd' wohl zum Dreibein finden» und fei's auch
voll vom Wein.““
Da _leeren fie die Becher» fchon ifi es tief zur
* Nacht»
Als mählig beide Zecher der Schlaf befüllt mit
' Macht.

Jetzt dämmert durch das Dunkel des Morgens


i gold'ner Schein»
Und Bajonettgefunkel umbliht den Rabenfiein;
Da nah'n fie ihn zu holen» zu Ende ifi die
Frifi/ *
Doch längfi fchon hat empfohlen der Räuber fich
mit Lifi.

Im Walde ifiis ihm lieber als in dem düfiern

Haus»
Wohlan fo bleibt nichts über als rafch zum Wald '
hinaus; '
Zum Walde ohne Weilen» wie rennen fie mit
l *Hai-ke

Damit fie noch ereilen den flüchtig fchlauen Gail.


W ,

Auch der Pandur» durchfuchet den Wald, nach *


feiner Pflicht.
Doch “wie er fpäht und fluchet. den Flüchtling'
trifit er nicht;
Da tönt ein Schrei'n. ein Gellen. mit-Einmal
ihm in's Ohr.
Herr. Gott! die Raubgefellen. fchon fpringen fie
hervor.

Schon faffen fie und bringen zum Hauptmann


ihn fogleich.
Der fißt bei Mahl und Singen. als wär' der
Wald fein Reich;
„Ei fieh doch. ein Bekannter.“ ruft der mit
Lachen aus.
„Nicht wahr. ich fand gewandter als du zum
Wald heraus.“

„Doch da du mir gefpendet noch kürzlich Speif'


und Wein. *
Sollfi du. da fich's gewendet. bei mir zu Gafie
feyn.“
Und hin zum Mahle felgen heißt er den bangen
Mann.
Daß er fich möge lehen. wie früher fie gethan.
61

Ha. wie die Becher klingen herum im :luft'gen


Kreis.
Vor Singen und vor Klingen:de dem Panduren
heiße
Doch-nun das Mahl befchloff-en . 'der Räuber: fpricht
zum Gafi*:
„Jetzt zieh' zu den Genoffen. *doch braucht es
keiner Haft.“

„Nicht Einer meiner Brüder foll hemmen dir


den Fuß.
Doch“ treffen wir uns -w'ieder. *fo gilt -es *ernfi'ren
- Gruß.“ *
Er fchüttelt ihm die Rechte. nachdem, er fpra'ch
*dieß Wort.
Und durch das ,Zweigg'eflichte 'eilt jener hafiigfort.

Zwei Monden find vergangen. und fieh. noch


' *,- - immerdar '
Führt keck und ohne Bangen zum Raub er feine
-" : Schar. ,- -
Wohlauf zum neuen Jagen. ihr Dollmanns blau
.und roth.
Nichtlfoll *der Räuber fagen. er bring' uns Gram
und Roth.
62

Hin eilen die Panduren » als ging's in eine


'Schlacht »
Von blanken' Armaturen erblinkt des 'Waldes
. Nacht;
Sie eilen fort behende» gefpornt von Muth und
Grimm»
Fällfi du in ihre Hände» dann» Räuber» geht dies
fchlimm.

Dahin auf äden Pfaden geht nun der Eine


auch»
Den er zum Mahl geladen» und fpäht durch
7 Bufch und Strauch»
Da raufcht's am Felfenfieige» was wird er dort.
gewahr?
Jetzt theilen fich die Zweige» der Räuber ifi's
fürwahr.

Sie fieh'n fich gegenüber nunmehr zum dritten


mal»
Hinüber und herüber blitzt grimmen Zornes Strahl.
So fiehen fie und lauern» voll Trotz und innr'er
Wuth»
Und Jedem fagt's ein Schaudern: Nun gilt es
Blut für Blut!
63

Nun faffen plötzlich Beide das tödtliche Gewehr.


Und fei's zu eig'nem Leide. kein Zögern hilft
da mehr.
Und Beider Schüffe knallen -- wen traf die
Kugel nur?
Der Räuber ift gefallen und mit ihm der Pandur.
N

Zigeunerlieder.

1.

Sternlein fchaut
Auf des Friedhofs nackte Räume.
Sind es Geifier. find es Bäume.
Was dort fchwankt von Nacht umgraut?

Alles fiumm.
Härtxihr's unter euren Sohlen
Nicht wie leifes Athemholen
Von den Schläfern ringsherum?

Seid getrofi. .
Sorgt die Bläße nur zu decken.
Todte werden nimmer wecken
Euch vom Schlaf. doch Sturm und Frofi.
Legt das Haupt
Sanft nur auf den moof'gen Hügel»
Träuft doch von des Nachtwinds Flügel
Ruhe» die der Tag uns raubt.

Schlaft nur ein»


Vor den Todten zaget_ nimmer»
Denn» was Leben hat» ifi fchlimmer»
Und der Menfch nur haßt allein.
66

Es feget die Heide der heulende Wind.


Verfchwunden die Sterne. die fchimmernden. find.
Ein Feuer nur glimmt inder Ode allein .j .
Dort fißen wir einfam auf moof'gem Gefiein.

Wir bieten dem Sturme die kräftige Brufi.


Nicht kann uns verfcheuchen fein Tofen die Lufi.
Wir kauern und fihen. und firecken uns lang.
Beim Klange der Zither. beim frohen Gefang.

Wir ziehen und wandern landaus und landein.


Die Erde zum Lager. das Kiffen ein Stein.
- Als Leiter die Sterne. den Himmel zum Schulz.
,Zur Kurzweil die Zither. und Fäufie zum Truh.

Wir mögen nicht fröhnen und buhlen um Geld.


Nie ruhende Wand'rer durchzieh'n wir die Welt.
In Wüfien nur weilend. den Menfchen vorbei.
Wir ziehen und wandern. und fühlen uns frei.
6'7

Schlaf wohl nun. Kamerad. fchlaf wohl im


fremden Land.
Wir fcharren hier dich ein. gleich wo du-fiarbft
im Sand;
Nun zieh'n wir wieder fort. wohin weiß das
* Gefchick.
Und laffen einfam dich in deinem Grab zurück.

Kein Hügel zeigt den Ort hier auf der äden Heid'.
Wo deine Refie ruh'n nun aus nach langem Leid.
Und achtlos drüber hin. jufi weil er eben muß.
Der Wandrer geht und tritt dein Grab mit feinem
Fuß.

Kein feuchtes Antlitz neigt fich mehr zu diefem Raum.


Blickt nicht der Mond herab aus naffer Wolken Saum.
Kein Klagelaut entfirämt hier je mehr einem Mund.
Wählt nicht ein nächt'ger Wolf aus Hunger diefen
Grund.
68

4.

An einen alten Zigeuner.

Nimm den Bogen» der mit fchwarzen


Pferdehaaren neu befpannt»
Nimm die Geige» nimm und fpiele
Alter» brauner Mufikant.

Träum' bei deinen düfiern Klängen


Dir zurück die fchän're Zeit»
Wo du noch die Welt durchwandert»
Arm wie jetzt» doch ohne Leid.

Träum' dich in die nächt'gen Wälder


Zur erfiorbnen Lagerglut»
Wo bei deinem braunen Liebchen
Froh' und harmlos du geruht.

Träum' dich in die finfire Schenke


Zu den Rändern rauhx und wild»
Wo das Eymbal fie gefchlagen»
Während du den Baß gefpielt.
69

Träum' dich zu der fernen Wüfie.


Wo du weinend fie verfcharrt.
Weil fie hilflos dort geendet.
Recht nach der Zigeuner Art.

* Auf dem fiücht'gen Flügelroffe.


Das man den Gedanken nennt.
Will ich zieh'n indeß nach andern
Räumen. die mein Inn'res kennt:

Fern im Thale. wo ein Häuschen


Reich der Rebe Laub umzieht.
Will ich weilen. weil ein Theures c z
Mir an jener Stelle fchied.

Unterm Baume. nächfi dem Häuschen.


Wo ich einfi fo felig war.
Will ich ruh'n. daß feine gelben
Blätter er mir fireu' in's Haar.

Doch wenn unfer Traum verfiogen


Und dahin. was wir gefchaut.
Ach. dann fchließ' die trüben Weifen
Mit noch trübrem Klagelaut.
70

Denn mit fiumm beredter' Sprache


Sagt's das Naß in unfrem Blick. f
Daß umfonfi gefucht auf Erden
Ich und du ein harmlos Glück.
F

Das gefangene Zigeunerweib.


.

Ballade.

Vor dem Thurm im nächt'gen Dunkel


Sißt der lange Stadthufar»
Blickend in das Sterngefunkel»
Stramm die Glieder» grau das Haar.

Horch» da klagt in trüben Weifen


Drinnen das Zigeunerweib»
Klirrend mit den fchweren Eifen»
Drein gelegt fie ihren Leib.

„Fern im Hüttchen auf der Heide


Schläft mein Kind» vom Sturm gewiegt
Während hier in Harm und Leide
Ringend feine Mutter liegt*:
*72

„Zücht'get morgen mich mit Shlägen.


Vor dem. Thurm der Stadthufar.
Lähelt's eben erfi entgegen
Froh und frifh. dem vierten Jahr.“

' „Wollte ihm ein Spielzeug bringen..


Weil's im Hütthen fo allein.
Ach da lärmten fie und fingen
Mich. mit fammt dem Kaufe ein.“F

„Freilih hatt" ih ganz vergeffen.


Daß die Puppe niht bezahlt.
Aber war das Ding indeffen
Doh auh gar zu fhleht bemalt.“

„Und wer weiß es. was ih leide


Hier im finfiern Kerkerhaus. _
Nun ih fiatt erhofiter Freude „F,
Nihts als [Striemen bring' nah Haus.“ -

Lange horht dem Lied voll. Klagen


Der Hufar. um-hüllt von Nacht.
„Ah. fo hat in frühern- Tagen*
Mütterhen auh mein gedaht.“
'73

„ *' Und mit träfiendem Erbarmen


Tritt er bald zum Weibe hin.
Reicht ein Spielzeug dar der Armen
Sprechend. mit bewegtem Sinn;

„Muß ich morgen gleich vorsm Thurme


. An dir üben meine Pflicht.
Soll's darum dem armen Wurme
Fehlen doch am Spielzeug nicht.“
Jm Thale.
_-

Seh willkommen aus der tieffien"


Seele mir» du fchänes Thal»
Das der Sonnengott» der heit're»
Grüßt mit feinem hellfien Strahl.

Wie fo lieblich hebt zur Rechten


Sich das Weingebirg empor»
Während links in bunten Farben
Prangt der Mohn im vollfien Flor.

Nebenhin» mit dichten Kolben»


Sieh von Kukurutz *) ein Feld»
Pflaumenbäume dort» an denen
Kaum die Lafi der Früchte hält.

*) [Lulcotie-u , Mais
75

Weizengold und Schmelz der Wiefen


Trifft vor mir der trunkne Blick.
Und den Bergwald feh ih dampfen.
Wende ich das Aug' zurück.

Und um alles diefes fhlinget


Sih des Stromes Silberband.
Wie die Stola eines Priefiers.
Die da bindet Hand mit Hand.

Ah. für immer niederlegen


Möht' ih hier den Wanderfiab.
Wär's ja doh die* befie Stelle
Fiir ein Hütthen - für ein Grab.

ix
Schenkenbild.

,In der Stube karg beleuchtet. welch' ein feltfam


Thu'n und Walten.
Breite Hüte. firupp'ge Bärte._räthfelhafte Nacht
' gefialten.
Rief'ge Pelze. reich verzieret rings mit bunten
dichtverfchung'nen
Näthereien. hüllen ihre Gliederformen. die ge
drung'nen.

Weite Gatjen kleiden Jene.“ Zifchmen mit gewalt


gen Eifen.
Kurze Hemden. blaue Hofen. Ebenmaß und
Fülle weifen .
Viele filzen bei den Krügen. wild geröthet Wang
und Stirnen.
Andre. ihre Pfeifen fchmauchend. fchäckern mit
den jungen Dirnen.
'77

Finfiere Zigeuner fpielen auf dem Hackbret» auf


der Geige»
Hinter einem Tifche kauernd» wo der Wein fchon
ging zur Neige»
Braune räuberhafte Larven » dichtverhängt von
zott"gen Haaren»
Theilnahmslos die alten Weifen wiederholend fchon
feit Jahren.

Wie durch's Waldgeklüft fich fchlängelnd ein ver


lornes Bächlein weinet»
Klagen jetzt die Geigen-time mit des Hackbrets
Klang vereinet»
Und der Gäfie Augen leuchten» und die mächt'gen
Sporen klirren»
Nach dem Bogenfirich der Braunen» bis die Töne
wilder fchwirren.

Hei» jetzt braufen durä; einander diefe» wie mit


Donnerfchallen
Von dem fchroffen Felsgezacke Wafferfiürze nieder
prallen»
Und es tof't und lärmt und tobet fort in regel
lofen Maffen»
Gleich als wär' die Jagd» die wilde» in der
Schenke losgelaifen.
'78

Und da geht es an ein Klatfc'hen. an ein Pohen.


Lärmen. Schreien.
Geiger! Geiget! Schallt es donnernd. bis die
, Weifen fih erneuen;
Seht. ein kräft'ger Ungarburfche fhwingt jeht in
der Gaffer Mitte
Seine Dirne. mit den Sporen klirrend. nach
des Ungarn Sitte,

Eine Gatje. durch den Riemen fefigefhnallt bloß


an den Hüften.
Und ein Hemd ifi feine Kleidung. und fein Haar
' wallt in den Lüften.
Doch ein kurzer Pelz umfiieget feiner Dirne Leib.
' den fchlanken.
Und die leihten tanzesmuth'gen Füße zieren die
Opanken.

Ihre Hände in die Seiten fefigefiemmt. beginnen


Beide _ ,
Nun den Tanz. und aller Blicke funkeln da befeelt
von Freude. z
Und fie drehen fih und wenden kunfigewandt die
regen Glieder
Kauernd jetzt. beinah am Boden. fchwebend jetzt
-in Lüften wieder.
'79

Und des Burfchen und der Dirne Sporen geben


helle Klänge.
Bloß nur Auge fieht gefchaaret um das Paar die
finfire Menge.
Schaut. auf feinen eignen Ferfen fcheint der
Tänzer jetzt zu filzen.
Stolz im Antlitz. und die Augen wild als wie in
Kampflufi blitzen.

Seht da fchleudert feine Beine plötzlich vorwärts


der Gefelle.
Bald das rechte'. bald das linke. mit bewund'rungs:
würd'ger Schnelle.
Plötzlich aber hält er inne und erfaßt mit beiden
Händen.
Während er die Zähne weifet. feinen Schnurbart
an den Enden.

Schwingt fodann mit keckem Sprunge. immer


noch den Schnurbart haltend.
Hoch fich auf. die fchänfien Formen gleich darauf
* * im Tanz entfaltend.
Und die Hände in den Hüften. regen Burfch und
Dirne wieder
Wunderbar behend' zum Tarte. fo wie früher. ihre
Glieder.
80

Und von wüthendem 'Getümmel“. von -Gejubel


und Gefchwirre.
Füllet fich die düfi're"Stube. Krüge trümmern
und Gefchirre.
Doch die nächtigen Zigeuner. dichtumhängt von
* fchwarzen Haaren.
Spielen theilnahmslos die Weifen des Bihar'i wie
vor Jahren.

*W* ...- >


Die Flüchtende *).

Ballade.

In dem nähtig fiillen Haufe


Sitzt die Mutter gramerfüllt.
Hört niht auf das Sturmgebraufe.
Auf die Flüth. die donnernd fhwillt.

Denn ihr Kindlein ifi g'efhieden.


Liegt vor ihr fo bleih und' kalt.
Ah. welch füßer_ heil*ger Frieden
Sich auf feinem .Antlitz malt.

Anders ifis im Mutterherzen.


Ah. da ifi der Friede fern.
* Und die heftigften der Shmerzen
Wählen an des Lebens Kern.

*j Ein Nahtfiück aus der Überfchwemmung von


Pefih im Jahre 1838.
82

Nicht vernimmt fie. daß mit Braufen


Aus den Ufern trat'der Fluß.
Und um's Haus mit Todesgraufen
Heulet den Vernichtungsgruß:

So in fiiller Kammer droben


Sitzt fie mit gebrochnem Muth.
Und in ihrer Bruft das Toben
Übertäubt den Schall der Fluth.

Schaut. wie flücht'ge Nachtgefpenfier


Kommt's daher. vom Sturm*gejagt.
Schäumt und tofet. bis zum Fenfier
Hoch hinan die Brandung ragt.

Doch da nah'n. mit kühnem Herzen.


Sich zwei Schiffer. um vereint
Sie zu retten.*die in Schmerzen .
Dort ihr todtes Kind beweint.

Und das Fenfier geht in Scherben.


„Schnell in unfren Kahn herab.
Willfi du um ein Kind nicht fierben.
Das verfallen fchon dem Grab l“
83"

„Nimm das Befie was dein eigen.


Nimm'was dir am meifien werth.
Aber eile. denn es fteigen -
Schon die Wellen wuthempärt.“

Da empor aus ihren Träumen


Fährt das Weib in bleicher Haft.
Doch fie fieht. es gilt kein Säumen.
Wenn vor'm Haufe folcher Gafi.

Und fie fucht in allen Schränken.


Sucht und fucht. und findet; nicht.
Denn verwirrt ifi all ihr Denken.
Blind vor Weinen ihr Geficht.

Und mit immer gräß'rem Bangen


_Späht fie nach Gefchmeid und Gold.
Während von den blaffen Wangen
Thrän' uni Thrän' auf Beides rollt. '

Horch. da ruffs: „Es drängt die Stunde.


Eile. denn die Zeit iii um l“
Und noch einmal in die Runde
Schickt fie rafch den Blick herum.
84

Da erfchaut im tieffien Harnre


Sie das Kindlein fiumm und fahl»
Und fie frägt: Wie konnt' ich Arme
Doch nur zögern in der Wahl?

Und die Leiche faßt fie fchnelle»


Schwingt mit ihr fich in den Kahn.»
Und durch Sturm und Eis und Welle
Brechen fich die Schiffer Bahn.

So» im Arm ihr Kind gebettet»


Schifft die Mutter durch dieFluth»
Schmerzlich lächelnd» denn gerettet
Hat fie ja ihr liebfies Gut.
Morgenträume.

Segensfchwere Weizenfelder
Sich vor meinen Blicken breiten.
Wo auch hin das Aug'. das frohe.
Mag in flüchtger Eile gleiten.
Einfam ob den fchwanken Ähren
Rage nur eines Thurmes Spitze.
/Die gleich einer fernen Sonne
Weithin fendet ihre Bliße.

Und in märchenhafteRäume.“
Wähnt fich da- mei-n Geifi verfeßet.
,Wo ihn niegefeh'ne Schöne.
Niegeahnte Luft ergätzet.“

Dennvon einem goldnen Meere.


Dünkt es mich. fei ich umfloffen.
Deffen mächt'ge Wellen raufchend.
Spielend fich um mich ergoffen.
86

In den Wolken. die da fliegen.


Wo fich Feld und Himmel gränzen.
Seh* ich flücht'ge Schiffe. deren
Segel weiß wie _Silber glänzen.

Und der Kirchthurm. der zur Ferne


Weithin blitzt in Morgenhelle. *
Dünkt ein Pharus mir. die Pfade
Weifend durch des Meeres Welle.

?Li-.Und in träumerifchen Wonnen


Zieh *ich hin mit jenen fchnellen
Ruhelofen Silberfchifien
Auf den goldnen Meereswellen.

Segle fort und immer weiter.


Meine Brufi voll heißer Triebe.
Bis das Land erreicht. in welchem
Mir auch fchlägt ein Herz voll Liebe.
Der Ritt des Wallachen.

Ballade.

Der Winterfiurm über die Heide fährt.


Da flieget. da braufet heran ein Pferd.

Drauf fiht der Wallahe. fo braun und wild.


In den zottihten Pelz den Leib gehüllt.

Im Auge erglüht ihm ein wilder Brand.


Einen Knüttel fhwinget die nervigte Hand.

So fliegt er dahin durch Wald und Kluft.


Ein nähtiger Shatten. ein Bild der Luft.

Da kommt ihm entgegen auf feiner Bahn.


Im glänzenden “Dollniann . ein Reitersmann.

Der fieht den Wallahen und greift zum Shwert.


Er weiß was der wilde Reiter begehrt.
88

Doch der wirft fich ihm in den Weg mit Haft.


Den Knüttel zum wüthigenx Streich gefaßt.

„Und gebt mir den Dollmann fo blank und fein.


Dann mäget Ihr ziehen» durch Wald Hain.“

Der Reiter zur Antwort fiihrt einen Hieb.


„„Den Dollmann. den geb' ich dir nicht. duDieb!““

Da fchwingt der Wallache mit riefiger Faufi


Den Knüttel'. ha wie er die Luft durchfauft.

Hinfiürzet der Reiter. befleckt mit Blut.


Der Knüttel. der traf ihn nur allzugut.

Dirauf fpringt der Wallache vom Roß herab.


„So hat dich' der Dollmann gebracht in's Grab!“

Dann zieht er dem Reiter mit rafcher Hand


Vom Leibe herab das fchmucke Gewand.

Wirft wieder auf's Pferd fich und fprenget fort.


Die Flocken verhüllen den Reiter dort.,

Wie dehnt- fich die Heide. fo weiß. fo weit.


Ein finfierer-Tannenwald mufcht zur Seit'.
89*

Horch auf. was fiähnt“ wie im tieffien Weh'.


Inmitten der Ode'umhüllt von Schnee.

- Ein Kind ifi's. das 'dort der Wallach' gewahrt.


Gehüllet in Lappen. gar bleich und zart.

Das krümmt fich zufammen und zittert fehr.


Ein Ränzel zur Seite. und das ifi leer.

„Du Knäblein . was machft du hier auf der Heid?“


„„Ich komme gewa'ndert daher gar weit.““

„„Nun bin ich erwartet zum Tode-fchier.


Und muß auf der Heide jetzt fierben hier.““

„Wie? - Sterben ?.“7-7- Verwundert der Wilde


j ipkichfcwix- 'i '
„Ia hätt' der Wallach' dich gefunden nicht!“
i *, *“ ii'1 * . * . ,

D'rauf fpringt er herab. und faffet das Kind.


Und hüllet es dann in den Dollmann gefchwind.

Und wickelt's noch ein in _den Schafpelz gut.


„Das wird' dich erwärmen. du junges Blut!“

D'rauf fchwingt er fich wieder hinauf auf's Roß.


Und flieget dahin. das Kind im Schooß.
8
90

Er flieget dahin. in den Lüften das Haar.


Im flatternden Hemde der Kleidung bar.

Es flockt ihm der Schnee um die braune Brufi. .


Es peitfhet der Sturm ihn mit grimmer Lufi.

Doh kümmert fih wenig der Wilde d'rum.


Sein Auge nur fpäht im Kreife herum.

Es fpähet fein Auge.. es fuhet ein Haus.


Das Knäblein zu bergen vor'm Sturmgebraus.

Da winkt eine Shenke. hinfliegt er gefhwind:


„Da nehmet und pfleget das arme Kind.“

„Verirrt hat fih's draußen auf öder Heid.


Fafi wär' es verkümmert im harten Leid.“

D'rauf gibt eiis dem Schenken in feinen Arm. _


Und wirft um die Shultern den Sha'fpelz warm.

Laht nohmals vom Rojfe herab auf's Kind.


Und braufet dahin. wie der flüht'ge Wind.
Der Csikos.

(In fünf Liedern.)

l.

Ohne Sattel. ohne Bügel.


Ha. wie fort der Esikos brauf't.
Rd'ßl'ein. Rößlein.*hafi du Flügel.
Daß du fo von hinnen fauft?

Peitfchenknall durchgellt die Weite.


Schaut. der Wolf entflieht mit Haft.
Läßt in Frieden feine Beute.
Denn er wittert fchlimmern Gafi.

Wolken hoch am Himmel jagen.


Schnell _wie fie mein Räßlein fliegt;
Doch wer ift fo kühn zu fagen
Welches davon beiden fiegt?
92

Und fo geht's dem Wind zur Wette.


Haar und Hemd im Fluge weht.
Und das Räßlein weiß die Stätte.
Wo es fchnaubend ftille fieht.

Tief im Wald ifi eine Schenke.


Rauch* und Zitherfpiel darin.
Und an die mit Luft ich denke.
Schaffet dort als Kellnerin.

Springt hinauf und fpringt hinunter


Mit den Krügen in der Hand.
Und wie fie ifi keine munter '
In dem ganzen“- Ungarland.
x , r.. r.
Dräfi . Dräfi' .7 munt're Dirne .
Hhrft du nicht den Peitfchenknall?
Streif das Haar dir von der-Stirne.
Laß die *durfi'gen Gäfie alli! k *4*

Denn. dein Iänos. kommt geflogen. ' j


Horch. fchon braust zum Wald herein.
Auf. Zigeuner. 'rührt den Bogen.
Heiffa. Tanz und Ungarwein'!

M...
93

ll.

Abend finket auf die Heide.


Lautlos ifi der weite Raum.
Rößlein nur und ich. wir Beide. -
Iagten fort und merkten's kaum. x

Leife fiüfiert's jetzt im Rohre


Wie ein heimlih Liebesfleh'n.
Rößlein mit gefpanntem Ohre
Horht und will niht weiter geh'n.

Horh. das ifi kein Rohrgeflüfter- .


Und auh niht des Windes Spiel.
Durh die' Heide öd' und düfier l d

Suht ein froher Klang fein Ziel.

In der Shenke fpielen drüben


Meinen Lieblingstanz fie auf.
Daß er mit dem Klang. dem lieben.
Roh erreich' des Rößleins Lauf.
94

Dräfi moht' es wohl verlangen.


Und fie folgten gern dem Wort.
Und nun lehnt mit heißen Wangen
Träumend fie am Fenfier dort.

Blickt hinaus nah fernen Wegen ."


Die ihr theurer Iünos zieht.
Denn der Sehnfucht Shmerzen regen
Leife ihr fih im Gemüth.

Kind. das fo zur Ferne blicket.


Gleich als wär's ein firenges Muß.
Auh dein treuer Irinos fhicket > >
Dir zurück noch feinen Gruß.

Horh! er läßt die Peitfhe knallen.


Shwingend fie mit kräffger Hand.
So allein nur kann erfhallen
Liebesgruß im Ungarland!
[[1.

Auf der nächtig öden Heide


* Lieg' ich armer Esikos hier.
Und die Rd'ßlein. meine Freude.
Liegen nicht zu fern von mir.

Murrend raufcht. von Nacht umhüllet.


Nur der See noch an mein Ohr.
Und allein von Luft erfüllet
Schreit der Moosbühl "J dort im Rohr.

Doch wie fonft mein Roß. das blanke.


Hin mich trägt in Lüften fchier.
qut fo trägt mich der Gedanke
Muntre Dräfi jeht zu dir.

Und fchon bin ich in der Schenke.


Ha. da ifi's jetzt leer und fiumm.
Schwarze Wände. rohe Bänke.
Nacht und Schweigen rings herum.

*) Rohrdommel.
96

Jetzt erhebt noch fein Gebelle


Huffar» der das Haus durhirrt»
Und ein Fenfier ifi noh helle»
Das» umbraufi von Nachtwind» klirrt.

Fenfierhen» du bifi zertrümmert»


Und verklebt zwar mit Papier» -
Doch des Grundherrn Fenfier fchimmert
Niht wie du fo-lieblih mir.

Hinter dir» im engen' Raume»


Wohnt ja» _die mein Herz erkohr»
D'rum wohlp'fchwebt auh felbfi im Traume
*Mir* fo oft dieß Fenfier vor.
.Zx.., ..
:* . a. -1 ,

*...ilya *7*:- *..“i.')

Anz-wa.: n'ur Sie!: fruheren*:


Alfo iüär nur-Trug
DBfiz-,gndHui_kßjznzÜZiNzßeäwni nec..
Lieblosiäus der Heimathi chief-“'- -

* Konntefi deinen Iänos laffen


Einfam und :allein zurück?
Und du nahmfi doh in die Ferne
Mit dir fort fein ganzes Glück.

Ah. was fheint mir doh die Shenke


Jetzt nur für ein fhlehtes Haus.
Seit dein liebes Antlitz nimmer
Lähelt dort zu mir heraus!

Doh erblickt mein Roß von ferne


Nur ihr Dah. will's niht vorbei.
Wiehert freudig. denn es denket.
Daß es noh wie früher fei.
98

Aber. ach. es lohnt dein Kofen


Nimmer ihm den rafchen Gang.
Und dein Irinos fliegt vorüber
Eine Thrän' auf brauner Wang'.

Denn du wohnfi nun fern der


Denkefi und *Scherz.* L.
Daß mein Rhßleinjznach dir wiehe.rt. 7
Und nach dir mein:

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.n .:. 1.xxinik*.*.,;.'-,

Näßlein» Räßlein» laß dein Sträuben»


[Fliege über' 'Moor-und Heid» '. .7- WIN.
Nur dein-:Fliegen: kann-- b*etäilbän3üex*':'!'
Einzige-äußerer Wies Leid-.*7
7 9,4? .mini-...i .Z .-2 3:7', im; x177.
Fliege hin» wie Windesfaufen
Schnur-rehemmende-*Fittin
Daß das: Saufen und: das., Ventilen-„.3,
Jedes Denken mirüverwehrt.-F-z *
- - ... .r :Zn 5.:-,
Fort nur fort» und ohne Halten» l
Wie ein Pfeil die Lüfte theilt»
Mag zur Kluft der Pfad fich fpalten»
Daß uns niht der Gram ereilt.

Mag die trägen'Hirten fchrecken


* Unfer Flug» aus ihrer Ruh'»
Laß'fie bang' die Hälfe firecken»
Flieg'» o flieg' nur immer zu.

*) Schwimmender Wafen,
1
100

Doh erblickfi du eine Schenke.


Drinn der Frohfinn lärmt als Gafi.
Dann. mein flinkes: Rößlein lenke
Wieder um . in fhnellfier Hafi.
"Ii '*
Flieh' als olgte deinen Hufen-z*- ...Ö7
Wüthendmah der wilde _Seezzz ", „7;
Laß' die Zecher fhrei'n und.;rufen *.79 z
Fort. nur fort mit meinem Weh'l
1 - ,-. :zum-“MW
Reiß *init dir» den Tutor.“ ref-i1..
Herz"th blieb von Que-t verfchön't. .
Ah.“ er kann's ju-'nicht vergeffen k
:Daß fein Liebfies dort gewohnt!
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“1 Mk * “'.*.*.' r.:
F. e* 7' 17*.

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Der„E.ordo.ui|-.

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Das iii' dur-,atm' COWON-7 .7


.exit-'3 '.*l
l7
Der niemals lacht noch-weint. "W, 9'!
Es fcheint fein Herz von* Eifeurfafi.
Sein Antlitz wie verfiein't.

Sein Säbel. feine Flinteifi_ 7


Tagtäglich fpiegelrein.). - :- -_ .. _q t
Das fchwarze Riemzeug fiets fpblan.
Es könnt' nicht blanker fefznr' .7
' l

Auch sie. rei-_x :Steen-ec. reif gericht]


Kein zweiter ifiihngleich-z" z x 7.999
Sein Aug' alleininäflieeznpd leer. --zj
Und feine Wang*._ifi Z | „N :*
102

Zehn Jahre find niht ganz vorbei»


Da ward die Wang' noh roth»
Da war fein Aug' noch frifh und klar»
Das jetzt fo fiier und todt.

Als Wah'e aüf deinq'Pofieri* fiaiih

Er einfi nah feiner Pfliht»


Und fah mit Schmerz hinab ins Thal»
Wo er erblickt das Licht.

Denn drunten *würgteägrimm' die Pitt;


Die Alt undan nihtfchont'» ' ». .WL
Jm Thale» wo; die Mutter ihm'» '. u*
Die greife Mutter» wohnt. '

Niht wußteer» *ob lebend fie» *


*.-I
Ob fie bereits im“ (si-ab» ' '
Denn Niemand durfte ja herauf
Und Niemand' durft" hinab. *

So fiand ier-dort' 'in-fiuMwWäht-t'ß-E

Allein» auf feifgeejezth-'j "nie-nt ri


und*blickte'nierten-hearts*-'Thärst "ie-"i
Voll tiefem , Submitted-ehr": *mr-"i t- *
103

* Doh größire Sehnfucht noh ergriff


Sein altes _Mütterleimm '
Sie konnte .nimmer 'einfam mehr
In ihrem Hütthen feyn.

Die dahte nur -an ihren Sohn :.., ..z


Und raffte fhnell fich "auf-h ., ..
Sie mußte wiffen. wie's ihm ging. z 7
Sie mußt' zu ihm hinauf.

Und durch die finfi're fiürm'fche Naht


,Zog fiedahin zur Stund'.
Laß hören mih zwei Worte nur.
O Herr. aus feinem'.,Mund!

So _klomm fie wohl den_ Berg hinan.


Umtobt vom Windsgebraus.
Es troff der Schweiß ihr von dev-Stirn'.
Der Athem ging ihr aus. *

Jeßt hat'te fie erreicht die Höb'. .


Da rief es barfchc; „Wer da ?7“ '
Da .brah ihr Knie*.7da'wußte.fie
Nicht gleih. wie-ihr gefhah.- -
e'
104

Und nochmals :riefis: „Wer da?“ .- ddch ach .


Ihr fehlte Stimm? *und Wort. '
Hat fie erkannt: iaäh-gtetchiden
Im Cordonifien-dort. .“ .-'i n-_*_

Und wieder donnert's :tm ihr Ohr-:7 *FJ


„Wer da?“ zum drittenmal.- .'- v'; 'f
Da wollte rufen fie »- doch fihom Kid)
Verfchlang den Ruf' -- ein Knall;

„Dich hab' icht-x- brummt der Euronen.


Und läd't fein Rohr aufs Neu'.
Doch war nm's Herz mit einmal ihm;
Gar fonderb'ar dabei. . * * ".

Ihm war. als wär' der Schuß ihm felbfi


Gefahren durch die Brufi. ern-U
und war er fich doch weiter nichts
Als feiner Pflicht bewußt. * '

Da trat aus dichter' Wulkennarht 7.. -'


Der bleiche Mond hervor. '* du
„Wer war's doch.“ deris. fokühngewagt
Zu klimmen hier empor?“ x ; infl
105

Und wie er hin zur Leihe trat»


Da fiand er fiarr wie Stein»
Denn vor ihm lag» durchbohrt die Bruji»
Sein eig'nes„Mütterleiu k

Seitdem hat nie der Eo-rdonifi


Gelaht mehr und geweint)
Seitdem fheint Eifen» fafi feinzHerz. _
Und fein Gefiht verriet-it.: '

Seitdem ififeine Wange bleich» *


Sein Aug' fo fiier und wild»
Denn immer -fchwebt vor feinem Blick
Das nähtig blut'ge Bild.
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Auf einem unsäecrehen-Fsiedhof.


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"1,7 F. *.: :*(Lnn :ch-..e 1

Offen liegtder. Ort„der Trauer"- l „


Grün. als wie der Nahbarhain.
Keine düfire Friedhofsmauer *er* r.
Schließt die heit're~Stätte ein.
'-.

Keine. Monumente prangen . ;:....i mn:


Die an Wort und Lügereih." .-1 -
Alle die hier. eingegangen.
Sind fih nun für immer gleih.

Stangen nur mit fhwarzen Flaggen *)


i Zeigen. wo die Schläfer ruh'n.
Und ihr Raufhen fheint zu fagen:
Glücklih. glücklih find fie nun!

*j In mehren Eomitaten Ungarns pflegt man fiatt


der Kreuze hohe Stangen mit fchwarzen Fahnen
auf die Gräber zu pflanzen. k
10'?

Ach. wie friedlich muß fich's fchlafen*


Hier. fo frifrh und grün umlaubt.
Wohl auch wünfcht' 'ich folchen Hafen.
Hinzulegen einft mein Haup .. .3
. "fikt*' "l .-
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108

Wo diefe Wimpel wehen »


Verfiummet der Orcan»
Da ruht nah manchen Stürmen
Dermüde Shiffersmann.

Wo diefe Wimpel wehen»


Droht Wirbel niht und Riff»
Vor Anker liegt» gefihert»
Wie nirgend dort das Schiff.

Wo diefe Wimpel wehen»


Bleibt ferne der Eorfar»
Da ifi zum Mährhen worden
Das Leid und die Gefahr.

Wo diefe Wimpel wehen»


Gehts fernem Ziele zu»
Der Wimpel Farbe kündet's»
Das Schiff heißt: Grabesruh'.
lle-*ail-x i-.ix-a 4).::

i . **1 '.-1.
'- '
_

Eine Escth-sw-,ße-j

- *LF -- c
Ifivan..-Miska und *der alte'
Millor lagen unter'm Shatten..:i .
Grüner Eichen hingefirecket. ..- :cz-ni."
In dem Abendduft der Matten.

Sinnend fiarrte him Miklos


Nah den Bergen. nah den* Heiden.:
Während blaue Tabakwolken g
Dampften in die *Luft die Beiden.

Nicht *zu fern *doch ven *den 'Di-'eien


Weideten *die fhlanken Pferde.
hinterlassen.» fiolz und muthig.
Eine luftig* freie-Heide. k

Sprahidsr 'Mielke Ida. die ,Pfeife


Sih auseifeinem- Kofiöck :fülle-id:
„Sag. was -fihefi du* fo fhweigend
Jet-:den FKöp'erneck dich hüllend? .
110

„Miklos. weißt. wie deine Mährchen.


Deine Schwänke uns behagen. /
Eden-zähle uns, wieder., . 7.-*:
Laß dich nicht mit Bitten piagenf“

*„Sieh. wo drüben die Karpathen 1 _


In die,.Wolken..fich.-.arh'eben.. *in G,
Bieten;:-jenes,'SÖiefieS; Trümmer; l] j *73'
Einen guten-,Stoffdir'wbenFFn -z
': *ra-l 1*-t- " x.. 3 „*

Spricht der_ Miklosc „Wohl. doch'laffet


Zünden“ mir'vorerfi die* Rafik-7*?“ *'
Unter blauen Tabakw'olken' ' J7“ *
Kommt es -be'ffe'r' 'dann 'zur :*Reife'.“ "
. , ::. ä..- '21- ::; nik-q")

„In dem Schleife» denen..:T.r:üx-ZM,3;:


Ihr am .Hüstl'dkfßkkkikäkta 027-":
Stomolan>-mii.NSW-rZÖMWn- j.
Eine" der das 3:1"

„Zwar » ein' Vogt :nur-*.3 d'en Se dub-[uit Z


Hingefetztxlfein Gut-zukhäthe'nu- cdi;
Aber» wie-der**Satnn fell-hör *et-.*1 x(x.
Herrfchte UZ on g or. dort 'mit' Wüthenk-L
111

„Einfiens fieht von? feinem Fenfier' *.:l' .


E1; vorbei ein Mägdlein g*eh“en»;;e .p JC(
Jung und“*li'ebüch» fchlank- und blühend»
4 Wie-fein *. Aug' noch. kein's 'ge'fehenXW-'J

„Und von Glut' durchlodert'füh'lt er- " ._.


Seine Brufi: und .von;:Berlcingen»'- i-xz
Ha» da fieht er einen, Frbhner- -
Liebevoll die, Magd umfangen.“- '- Ui")

„Sieht» 'wie' ganz nurLGlü'ckumdi-»Liebe


Beide mit einander 'kofen». * - J
Und die Wirth* imöfchwarzen Herzen Le..
Wacht ihm. auf wie_Stur'mestofen.“ -»

' „Und, den Knecht läßt erberufen.


Noch *zu fich in felber Stunde» .- -,'.
Und befiehlt» von. Haß-'durchlodertuli *
Ihm fodann' mit. herefchem Munde;“

„Nach Preß-burigxmitjdiefemSchreiben -
Öafixdu 'alfogleich--zu- ene-"1» nm' 3;
Mir die Antwort 'drauf-7 zu bringenx- .7.
Die der Herr dirwird- ertheilen.“9'l 3-"
112

„Aber nem? Wish] in drei; Stunden:


Muß das:iShreibeu :fehn zur Who
Vierwara'ufx Watt' ih'wi'edeeu (7.23::
Dih .an diefes'Shloffes ShweflezEZ '-'-.

„Säumfi wetegmgmr. fondaß hh c


g Peirfchen zvsnnden .Heidi-keit. - Z. .I
Bis die *abfoiz,iträgm Glieder g.". c.,
Dir im *Todeskraer zuckent“ .ic .33*B»

4„,-Herr. wie folk-ich dieß verrihten?“


Lallt der Knecht *mit bleiheu Wangen.
„Kaum rem-tag in einem „Tage
Anden ih zu gelangen.“

„Darum magft-Ou felbft *dih krimmern.“


Laht derVogt. mit argem »Hohne- xi*:
Will-indeffendiribereidm cn...) ,l
: Alles zum .verdienbenJLoihuetifm-i'x :.. '.

„und verzmelflungsvgllzeniottet( .;...:-',.,


Mit dem Briefgdarauf xder_ Beihe.;-.;
Der .da -fiebtg-.daßec verfallen *93.* 228-3*:
Ohne iMWhWW-ONWÖTWS *tal .*i '.4
113

„Fafi befifinungsl'os durchflieget


Er die Fluren und die Flächen
Bis erfchöpft im Waldesdunkel
Ihm die matcen Kniee.brechen.“

„Sieh" da kommt ein Wagen plötzlich


Hergebraufl in tollem Jagen/
D'ran gefpannt drei fchwarze Rappen
Die voll Wuch die Zäume nagen.“

„Auf dem Wagen aber fikzet


Einem der die Geißel führetx
Und mit wilden grimmen ScHlägen
*Die tmbä'nd“gen Thiere kim-ef.“

„Nur einFchwd'rzer 'Kittel fla'cteet


Um des Fuhrmanns nerv'geGliederx
Und'fein Haam von *gleiGer Farbe
Hängt um Brufi und Schulter nieder.“

„Frifch herauf „- da gilt kein Säumen/


Herrfchet diefer zu dem Armen
Und fchon filzet der im Wagen
G'oth du magfi dich mein erbarmen.“
.10
114

„Horh» fchon gellt der Knall der Geißel


Ihm betäubend um dieOhren» ._.
Und der Knecht in.Todesbangen .z .__ :.
Wähnet Leib und Seelßverlorewffz:

„Denn an ihm vorüber fliegen


Blihesfchnelle Feld, und Hügel»
Bäume» Kirchen» Wälder» Wiefen»,
Thurm und Berge haben Flügel.“

„Und fo flieget alles» flüchtet»


Wie zur'Wette mit den Winden»
Bis zuletzt vom fiürm'fchen :Flüge ____
Jhm beinah die Sinne fchwinden.“4

„Doch da hält vor _einem Thore ,


Pläßlich fiill mit ihm der Wagen»
Und der Knecht erblickt die Thürme
Von Preßburg. vor fich mit Zagen.“

„Da gebietet ihm der Fuhrmann:


„Nun vollziehe deine Sendung»
Jh will hier am Thore harten _
g Bis nach deiner Pfliht Vollendung.“

x
115

„Und gleih einem Trunknen _taumelt


Hin der Knecht durh .Mark-t_ _und Gaffen.
Und wie er hiehergekommen. :x
Immer kann er's noh ,nicht».faffen.“_

„Hoh am Himmel fight die Sonne.


Dennoh ifi's;kein bloßes. Träumen.
Nein. er-fieht-fiehzwahr und wirklih
In den fernen. fremden Räumen.“
F

„Und zum Schloß des,Grundherrn eilet


D'rauf der, Knecht; mit feinem Shreiben.
Wo man. bis die Antwortfertig.
Heißt den. müden *Bothen- bleiben.“

„Doh nur keirze Frifi.,»fo ifi auh


Diefe fhon in feinen Händen..
Und er fliegt zum Thorewieder.
Und er denkt. wie wirddjan enden.“

„Freundlih aber grüßt der Shwarze.


Shwingt fih rafh auf feinen Wagen: -
Nun herauf Gefelle. nimmer
Haft du ob der Fahrt zu zagen.“
df
11

„Weiß *die Rofie wohl zu bänd'genh


Daß fie thun nach meinem Willem
Mögen fie voll Grimm und Schmerzen
Auch am ,Zügel kau'n im Stillen.“

„Heute aber kommt der Vierte


Zum Gefpannx das hier zu fehen„
.Seit dann foll's erfi fchnell und luftig
Durch die Welt im Fluge gehen.“

„Und es knallt die Peitfche wiedew


Daß die Berge fait erzitterm
Rajfelnd braufi dahin der Wagen h
Während Strunk und Steine fplittern.“

„Wieder fliegen Berg und Hügel


Ihm vorbei wie Traumgefialtenx
Bis vor Szomolan die Roffe
Wieder fchnauben'd fiille halten.“

„Halhhetc'iubt vom Wagen gleitet


Da der Knecht herab in Eile „
Dankt dem Fuhrmann dann mit Thriinem
Der erfchienen ihm zum Heile.“
117

„Und mit feinem Briefe eilet


Er zum Vogt hinauf» zum fchliinmen»
Diefer fieht ihn kaum» fo lodert
Auf in ihm ein wild -Ergrimmen.“

„Wo die Antwort?“ fhnaubet Zongor»


Zorngeriithet Stirn und Wangen»
Sieh» da reiht der Kneht das Schreiben
Jhm» das er vom Herrn empfangen.“

„Wohl erfiarrt der Vogt vor Staunen;


.„Nein» fürwahr» s'ifi keine Lüge»
Diefes ifi des Grundherrn Siegel»
Diefes find des Grundherrn Züge!“

„Und voll Haß befragt den Bothen*


Zon g or» d'rauf von Schreck durhdrungen»
Wie fo fchnell ihm feine Bothfhaft
Auszurihten fei gelungen.“

„Da erzählet unbefangen


Ihm der Kneht» was fich ergeben»
Von dem Fuhrmann und den Rappen
Und von feines Herzens Beben.“
' 118

„Wie gezühtiget der Wilde


Seine drei unbänd'gen Roffe.
Daß mit ihm dahin fie flogen
Wie befiederte Gefhoffe.“ . y l

„Wie er ihnen einen Vierten


Heut“ noh werde zugefellen.
Und fih jeht fhon freue ob der
Künft'gen Fahrt. *der finrmesfchnellen.“

„Aber Zongor's Antliß bleihet _


Mehr_ und mehr bei :jedem Worte x
Und fhon fieht fein rollendzAuge
Aufgethan die Höllenpforte.“

„Sieh. da blinken durh das Fenfier


Purpurroth des Abends Flammen.
Und als wären's-blut'ge- Pfeile.
Stürzet Zongor todt zufammen.“ _,_j

„Da wie Peitfhenknallen hallt es


Wieder von des Shloffes Zinnen.
Und vier fhwarze Roffe bänd-'gend
Braufi der Fuhrmann d'rauf von hinnen.“ -
119

Alfo hat der alte Millos


Dort erzählt denandern Beiden x
Als die Nacht fich niederfenket
Auf das Schloß und auf die Heiden.

Herzlich dankten *die dem Alten x


Schwalzend noch fo manche Stunde
Von dem Märchenx das fie hörten '
Aus des greifen Csikos Munde.

Von dem Vogt und feiner Strafex*


und vom Fuhrmann/ den mit Graufen
Selber fie in nächt'gen Stunden.
Oft gehört den Wald durchfanfen.
*Der Hufar.

Bin führwahr mit Seel und Leben


Ein Hufar und das voll Muth»
Stets bereit dahin zu geben
Für den König all mein* Blut.

Kann mir gar nichts S'chbn'res denken


Als zu fprengen überis Feld» *
Und den Sarras hoch zu fchwenken
Als ein tapf'rer Ungarheld.

Lebte nie -fo frifh und munter»


Als ich noh im zwilhnen Sack»
Hab' manch* lufi"ge Zeit mitunter»
Wein und Speck» und auch Tabak.

Auch an Dirnen ifi kein Mangel»


Die zu uns die Liebe drängt»
Denn der Dollmann ift die Angel»
D'ran fich gern ein Fifchlein hängt.
121

Nur wenn einfam als Vedette


Nahts ih fiße auf dem Roß.
Naht. wenn günftig jufi die Stätte.
Mir das Heimweh als Genoß.

Und die Flähen feh' ih wieder


Weit gedehnt vor meinem Blick.
Schau. dort blickt der Kirhthurm nieder
Auf der Winzer reiches Glück.

Dort der Fluß im trägen Laufe.


Und die Shenke nahebei).
Ha. wie drängt fihis da* zu Haufe.
Gleih als ob jufi Kirmeß fei.

Horh. die Geigen hör' ih fhnarren.


T Und das Cymbal gellt darein.
Hör' die Tänzer fiampfen. fharren.
Und die Brüder' jubeln. fhreiin.

Ha. da wird das Herz mir enger.


Unter'm Dollmann poht's mit Macht.
Kaum noh halt' ih da mih länger.
Ging's nur gleih dann in die Shlacht!

.11
Waldgang.

1.

Ningsumher nur graue Stämme


Eingehüllt in Tannennachtx
O'runter Moos und gift'ge Schwämme
Nie vom Sonnenfirahl umlacht.

Und fo dehnt (ich's in die Ferne l


Über Thal und Berggefieinx
Kaum noch dringt der Blitz. der Sterne.
Durch das- Baumgezweig herein.

Nur der Sturm durchwühlt die Gipfel


Diefer Waldeswt'ifienehx _
Horch„ es-'ranfiht in jedem Wipfel:
Schaung ifi es hier* doch -- frei. *
123

2.

So tiefe Waldeseinfamkeit
Betrat noh nie mein Fuß»
Noch nie begrüßte mih wie hier
Solch düfi'rer Waldesgruß.

Die Tannen ftarren» Stamm an Stamm»


Wie Krieger wild und rauh»
Wachholderfiräuhe kriehen rings
Am Boden» dürr und grau.

Kein Bählein murmelt hier vorbei»


Kein Laub der Wind bewegt» _ 1
Mein Herz nur pocht mit leifem Schlag»
Das einz'ge was fih regt.

Ja felbfi mein Schmerz» mein fiiller Schmerz»


Entflieht voll banger Scheu»
Er wähnt» es aufh' der Wald ihm zu»
Weil gar fo fiumm er fei.

.-0
Das ung arrößle'in.

Ballade.

„nngarrößlein . Ungarrößlein .
Web'. ach weh'. mit dir ifi's aus.
Muß dih nun zum Tode führen.
Führen nah des Freimanns Hau-s.“

„Warfi fo' treu feit fieben Jahren.


Mein Gefährte Tag und Nacht.
*Hafi mit mir durhfiürmt. durhbraufet.
Manhe kecke Reitkrfhlaht.“
c
„Ach und nimmer zu erretten
Bifi du von des Siehthums Roth.
Und. o bitt're Shmach. vom Henker
Muß nun werden dir der Tod!“
125

Alfo jammertz tiefe Furchen


Auf der Stirne- der Hufarz
Gleich als ob es ihn verfiiindey
Schaut das Roß ihn an fiirwahr.

Schwankt fodannz gefenkten Hauptesz


Langfam hinterm Reiter fort x
Bis fie Beide„ fiill und traurigy
Stehen an dem graufen Ort.

Heftig lärmt und pocht der Reiter


Dort den Freimann aus dem Haus
Und doch fchauderts ihn / als diefer
Tritt zur niedern Thür' heraus.

„Nehmt dieß Roß und macht es fchnellez“


Spricht zu ihm der Reiter _dannz
Bliekt noch einmal auf das treue
Thierz und flieht fo rafch er kann.

Schnauben hört er noch fein Rößleinx


Gleich als fagt' es: Fahre wohl!
Doch fein Aug' nicht mag er wendenz
Ifi's ja auch von Thränen voll.
126

Und er flieht in aller Eile


Um das Graufe nicht zu feh'n»
Plötzlih aber bleibt er wieder
Ohne es zu wollen fieh'n

Und er horcht. - Nur tiefe Stille»


Kaum im Winde raufcht diefSaat»
Und auf's Reu'» gleich einem Mörder »
Eilt er hin auf_öde_m Pfad.

„Wohl fhon naht dein kalter Würger


Dir» mein muthiger Wallah»
Streichelt dich» indeß dein Auge
Schaut dem Herrn» dem* Flücht'gen» nach.“

„Jetzt umfaßt er deineMähne»


Ah» fchon zuckt zum Stoß die Faufi!“ -
Horch» was ifi's» das hinterm Reiter
Plötzlich kommt dahergebraufi?

Leichte Hufe hört er fhlagen


Shallend auf das Kiesgefiein»
's ifi ein Roß» im tollfien Jagen
Fliegt's heran den Straßenrain.
127

Und zurück der Reiter blicket.


Himmel! - 'sifi fein eignes Roß
Shon im Hals die Todeswunde.
D'raus das Blut. das Leben. floß;

Hoh den Kopf. im Flug die Mähne


Sprengt's mit lehrer Kraft herbei.
Dem's im Leben treu gewefen.
Dem ifr's auh im Tod' noh treu.

Seht. fchon hat es den Hufaren


Eingeholt im hafi'gen Lauf.
Ah. da fiürzt es hin zur Erde
Und niht wieder fieht es auf.

Bei dem todten Rößlein aber


Steht noh diefer lang' und weint.
Weint. als wäre ihm gefhieden
Eben jetzt der treu'fie Freund.

KW >
Der Waldhirte;

Fern von Liebez Lufi und Leben»


Weil' ich hier im diifiern Wald z
Wo im Sturm die Eichen behen
Und der Wölfe Heulen fchallt(

Sonnenfchein und Sturmeswiithen


Schwärzten Bruft mir und Gefichw
Und die borfi'ge Herde hiithen'
Hier im Wald ifi meine Pflicht,

Keine Menfchenfiimme dringet


Durch die Öde an mein 'Öhr
Selbfi das Vöglein flieht und finget
Lieber fern in Bufch und Rohr.

Aus dem Thale nur zuweilen


Summt herauf der Glocke Klang
Und in's Dörfchen hinzueilen
Faßt mein Herz ein heißer Drang.
129

Eilt doh jetzt zum Kirchlein munter


Alles» wie zum Meer die Fluth»
Und auh Miri ifi darunter»
Muri» die fo fhön und gut.

An den Hals ihr würd' ih fliegen»


Eiligfi» wie der tollfie Sturm»
Müßt' ich niht zum Lohne liegen
Drunten im Heidukenthurm *).

Und da fühl' ich's erfi» das Meiden


th noch niht die herbfie Pein»
Denn ein vielfach größ'res Leiden
Jfi: wie ih verlaffen feyn.

*) Der Hirte» welcher ohne Erlaubniß feines Grund


herrn feine Pußte oder Herde verläßt» wird in Un
garn für einen Räuber gehalten und als folcher
befiraft.
Die Mutter des Tökeli.

Ballade.

Wie der Donner rollt's von ferne.


Wie die Windsbraut kommts daher.
Sagt doh. naht ein Ungewitter.
Braufet ein Orkan fo fehr?

Nicht Orkan. .niht Ungewitter


Ifi's. was fih der Heide naht.
Reiter find's auf flücht'gen Hufen.
* Shmah nun erntend für Verrath.

Tökeli. der Pflihtvergeß'ne.


Flüchtend vor des Kaifers Shwert.
Suhr *nun Shut. im fefien Shloffe.
Das der Mutter angehört.

-y-aä, ,Y--fi-:->-:- M ' i c_


131

Und fo jagt auf fchnellem Roffe


Erz von fcheuer An'gft durchbebtz
Hinz rvo»ihre fchwarzen Thürme
Seiner Ahnen Burg erhebt.

Und mit feinem fliicht'gen Troffe


Hält er vor dem Thore fchon:
„Muttew Mutterz öffne fchnelle„
Vor der Pforte harrt dein' Sohn!“

Sieh x da zeigt fich auf dem Erker


Eine Frau im fchwarzen Kleid 7
Bleich das Antlitz„ gleich als berge
Ihre Bruft ein tiefes Leid. *

Und befremdet fchaut die Hohe


Nieder von des Erkers Rand
Auf den Tökeliz der drunten
An dem Saum des Felfens ftand.

„„Sprichz was willft duz frecher Fremdlingz““


Ruft fie dann: „„in diefem Schloß?
Einlaß wird hier nun und nimmer
Solchem Fühl*er folchem Troß!““
132

„Mutter » wie» haft du verloren


Das Gehör» feit ih dir fern»
Daß dir unbekannt die Stimme»
Die du fonfi vernahmli fo gern?“

„th das Aug' dir fo erblindet


Daß du niht den Sohn erkennfi»
Und den Einlaß ihm verweigernd
Einen Fremdling ihn benennfi?“

D'rauf die Frau: „„Wie kannfi du's wagen


/Dich zu nennen meinen Sohn?
Du» der treulos fih gewendet' -Z
Von des Ungarkönigs Thron.““

-„„Der den Erbfeind hat gerufen


Als Verräther in das Land»
Und nach feinen eia'nen Brüdern
Ein Rebell» erhob die Haud.““

„„Rimmer hab' ich den geooren»


Der folh' Schimpfliches verübt»
Nimmer kann verüben folches»
Den gefäugt ih und geliebt.““
133

„„Darum fort von diefer Shwelle.


Eh' dih Shlimm'res hier bedroht.
Denn mein Sohn - der bift du nimmer.
Denn mein Sohn ift lang fchon todt!““

Und hinein zum Erker wieder


Tritt die hohe bleihe Frau.
Und die Pforte bleibt verfhlojfen.
Stumm und finfier liegt der Bau.

Und mit leihenfahlen Wangen


Starrt noch lang' hinauf der Sohn.
Preßt den Helm in's Aug' und braufet
Mit den Seinen d'rauf davon.

Weinend aber durh's Gegitter


Sah' vom Shloß ein Weib ihm nah.
Der das Mutterherz im Bufen
Über" den Verlornen brach.

12
Abendwehmuth.

Mit den breiten Blätterfächern


Spielt im Kukuruz der Wind
Bis in leifen immer -fchwächern
Tönen er zuletzt verrinnt.

Tröumend zwitfchert das Geflügel


Hier und dort noch auf im Rohr
Um des Sees Silberfpiegel *
Schwebt's im geifierhaften Chorx

Und in's große riefge Sterben


Blick' ich diifiern Sinus hinein x
Seßte ja doch auch zum Erben
Mich. der Tag x der heitre ein.

Hat auch meiner nicht vergeffenz


Seines fliicht'gen Sehns bewußt
Und von .demz was er befeffenz
Ward ein Theil auch meiner Brufi.
135

Stand auf Bergenz fiieg zu Klüftem


Zog mit ihm dahin in Eil)
Und fein Raufchem Blühenz Düfcem
Ward auch mir/ auch mir zu Theil.

D'rum mit Wehmuth muß ich fchauen


Wie er nun zum Grab fich neigtz
Wie verfenkt in nächt'ges Grauen
Alles trauert y alles fchweigt.
“l

.Und es feufzet durch die Heidenz '


Wie's nur tieffies Weh' vermag
Und mich dünktz fo fchmerzlich fcheiden
Sah ich nirgends noch den' Tag.
Der Jurat von Pefth.

Ballade.

Einfam fißt im nächt'gen Keller


Vor den Behern der Iurat.
Wo mit feinen frohen Brüdern
Er fo oft gefeffen hat.

All' die andern find zerfioben.


Denn gar furhtbar ifi die Zeit.
Mit dem Erbfeind. mit dem grimmen.
Liegt im Kampf die Ehrifienheit.

Bomben fliegen. Donner knallen.


Und der Türke fiürmt heran;
Doh die tapfern Ungarn ftehen.
Kühn ihm fperrend feine Bahn.
137

Zechend aber fißt indefien


Der Jurat im Keller dortz
Oenkt an all' die lufi'gen Nächtv
Die oerfchwelgt er an dem Ort.

Und er hebt den vollen Becher


Wie vom Geifierhauch umwehtz
„Theure Freunde x fchöne Stunden
Oiefen Becher zum Valet!“ *

Horchz da fchallt's von flücht'gen Trittenz


Und der Schenke fliegt herbei:
„Wehe unsz die Türken fiegenz
Hört» fchon fchallt ihr Siegsgefchrei!“

Auf vom Siße fpringt in Eile


Da der zechende Juratz
Reißt den Säbel von der Seite
Frifch heim Wein und bei der That.

Und hinaus zum Walle flieget


Der Jurat mit Sturmeshafiz
Wo die Seinen weichen y flüchten
Wie vom blinden Schreck erfaßt.
138

„Ungarn» Ungarn» wollt' ihr fliehen»


Wo uns Sieg und Ehre winkt? -
Nach» mir nah» bis tief im Staube
Sarazen' und Roßfchweif finkt!“

Und *hinein in's Kampfgetümmel


Stürzt der muthige Jurat»
Und die Andern folgen alle.
Fliehe Türk'» die Rahe naht!

Und vom Walle fiürzt zerfhmettert


Roßfchweif» Mond und Sarazen'; -
Doch von keinem ward im Leben
Der Jurat hinfort gefeh'n.
Die Reiterin.

Ballade.
.

Hin trägt den Reitersmann fein Pferd »


Es blinkt fein Helm» es klirrt fein/Shwert.

„Du Reitersmann in fremder Traht»


Woher? wohin? geht's in die Shlaht?“

„Niht trägt zur Shlaht mih jetzt mein Roß»


Bewältigt ifi der Ungarn Troß.“

„Jh reif zu fuhen mir ein Weib


Zu flühtig frohem Zeitvertreib.“

„So fprengt er hin“ - „ob ih's erfpäh"?“


Es fchallt fein Huf am blauen See.
l
140

Sieh da. ein Röckhen fein und bunt


Erblickt er auf dem fiein'gen Grund.

„Wo kommt das bunte Röckchen her?“


Die Blicke fhickt er kreuz und quer.

Da raufht's im See.*da fhwankt das Rohr.


Da fhaut voll Schreck ein Weib hervor.

Ein nacktes Mägdlein weiß wie Schnee.


Das dort fih badet jufi im See.

„Iuhei. du Mägdlein frifh und fein.


Du follfi die Braut des Reiters fehn!

Vom Pferde fpringt er drauf mit Hafi


Und bindet's fefi am nächfien Afi.

Wirft weg den Helm. reißt ab das Kleid;


x „Was fäumft du noh. du rofge Maid?“

Das Mägdlein aber fhüchtern fpricht:


„O wendet erfi das Angefiht.“

„Gern will ich nahen mih dem Strand.


So ihr das Aug' von mir gewandt.“
141

„Wohlan» doh fpute dich mein Kind»


Geduldig niht die Reiter find.“

D'rauf hüllt mit_ feinem Mantel diht


Der Reitersmann fein Angeficht.

Es raufht das Schilf» es raufht die Fluth»


Das Röslein bald im Arm dir ruht!

Noch harret er. - „Nun nahfi du bald? -*“


Was in's» das jetzt in's Ohr ihm fchallt?

Shnell wendet fich der Reiter um»


Allein der Schrecken macht ihn fiumm. ö

Schon hat die Magd mit flinker Hand


Befreit das Roß von feinem Band»

Schon faßte fie»__rafch wie der Blih»


Jm Sattel droben fefien Sitz»

Und fchwenkt das Roß» mit muth'gem Sinn»


Und lacht auf den Betrog'nen hin.

„Wollt eine Ungarmagd ihr frei'n»


So müßt ihr künftig klüger fehn!“
13
142

So ruft zu ihm fie noh mit Hohn


Und jagt im rafhen Flug davon.

Lang fiarrt ihr noh der Reiter nah»


Und weiß niht Rath für feine Schwach.
Magyarentod.

Ballade.

Wer fprengtdort feldein auf dem windfhnellen Roß.


Verfolgt von dem jauhzenden Türkentroß?
Doboczi ifi es. der Ungarheld.
Zur Seite das Weib. das fein Herz erwählt.

Eng' hält es geklammert um ihn den Arm.


Hinflatternden Haares. das Antlitz voll Harm.
Den Sarras aber fhwingt feine Hand.
Und hoh über fie wirft das Roß den Sand.

„Nur jetzt noh halt' aus. du mein treues Pferd.


Und rette mir.-die über alles mir werth.
Nur jetzt noh halt' aus. in der höhfien Noch.
Sonft ifi fie verfallen dem graufen Tod.“
rf:
144

Hui» geht es dahin im gefireckten Lauf 1


Die Eb'ne hinunter» die Hügel hinauf»
Als hab' er verfianden des Reiters Wort»
So jagt mit den Beiden der Rappe fort.

Wie weit doch dahinten fchon blieb der Troß»


Da firauchelt mit einmal» da fiürzt das Roß»
Helf' Gott nun» du wack'res Magyarenpaar»
Nun 'bifi du verfallen der wüth'gen Schaar!

Umfonft ringt Doboczi fich rafch hervor»


Umfonfi reißt das Roß er am* Zügel empor»
Die Gattin nicht rettet dir mehr fein Huf»
Schon nahen die Würger mit Iubelruf.

Doboczi fiarrt ihnen entgegen voll Wuth»


Das Auge durchzuckt der Verzweiflung Glut»
Allein voll Ergebung in ihr Gefchick
Liegt dort die Gefährtin» mit naffem Blick.

Seine Knie umklammernd gar hafiig wild


Fleht nun zu dem Helden das bleiche Bild»
„O D o b o czil- Rafch jetzt den Säbel durch's Herz»
Von Liebeshand fierben hat wenig Schmerz.“
145

„Niht laß' mih zum Opfer den Rohen fehn.


Daß fie mih niht höhnen in langer Pein.
Doboczi. wir find aus magyarifhem Blut.
Zeig' was für die Ehre der Ungar thut!“

Und rafch hat zertheilt fie den Bufenflor.


D'raus quellen zwei Lilienhügel hervor.
Der D o b oczi fiarrt auf fein Weib. auf den Feind.
Er fiarret. -- als hätt' ihn der Shmerz verfieint.

Und die Rotte fhon fprenget heran an die Heid -


„Doboczil Doboczi!! Iehr ifi es Zeit!!“
Da blitzet fein Säbel - da fpringet ein Ouell
Aus den Lilienhügeln rubinenhell.

Die Blutige küßt er noch einmal hierauf.


Dann fiürmet er hinein in der Feinde Hauf.
Nun thut's um das Retten niht weiter Noth.
Ieth gilt's nur noh einen Magyarentod.

Wie ein Todesengel der Ungar mäht.


Daß ein Blutbah über die Heide geht.
Zehn Leben fchon haben das Blut bezahlt.
Das den fhönfien Bufen mit Purpur bemalt.
146

Verwundet noh kämpft er auf feinen Knie'n.


Und fieht noh manh Leben von hinnen flieh'n.
Da finkt er - und ruft noch. im Blute roth:
„Es war doh ein edler Magyarentod.“

ca .11186

_/ 7 W...- -EA --_..._


Seite
Pam-vum . . . . 1
Sanct Benedeck mit dem Säckel. Legende 3
Der Blutfrbacht, Bergmannsfag-e . 9

Heidelieder:
ebene-tha . . . . 1 . . ._ 17
2. Heidenacht . . . 20

3. Ein Heidebild . . . . . . . . 22

4. Im Winter . . . . . . . 28

5. Des Heidefchenken Töchiecrein . .. 30


6. Im Wandern . . . . , 33

7. Heidelicht . . . . . . 34
Seite
Huntad. Ballade . . . . , . . . . . . 36
Alt-Giffiug. . . . . . . . . . . . . 40
Das Ungarweib.Ballade . . . . . . , 43
Lieder vom Balaton: l

1. Nachts am See . . . . . . . . . 45

2 .Schilflied;...........47

3 . Die fhöne Schifferin . . . . . , , 48


4 .Seefiii>.z. . . , . . . . . 50
5. Wellenfiimmen . . . . . . . . . 52

6. Abendläuten . . . . . . . 55
7 .BeimScheiden . . . . .. . .. . ., . 57

Par-dur und Räuber. Ballade. . . . . ., 58

Zigeunerlieder :

2....._.,.........66

4. An einen-alten Zigeuner . . . . 68

*Das gefangene Zigeunerweib. Ballade . . 71

JmThale...............74
Schenkenbild.. . . ....76
um_ "ku-_.
a

Seite
Die Fliichtende. Ballade. . . . . . . . 8!
Morgenträume . . . . 85
" Der Ritt des Wallachen. Ballade *. . . .' 87
*Der* Csikos (In funf Liedern): -'-? - Zw
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5. . . . 0 . . . . . . . . . ' d

-Der Cordonift. Ballade . . . . . . . . 10].

Auf einem ungarifchen Friedhof : l

1. . . . . . . . . . . . . . . . 106

2. . . . . . . . . . . . . . . .108

Eine Esikosfage . . . . . . . . . . 109


DerHufar.............120

Waldgang;

2................123
Das Ungarrößlein. Ballade. . . . . . . 124
Dir Waldhirte . . . . . .z . . . . .128
Die Mutter des Tökeli. Ballade . *. , . 130

Abendwehnmth . . . , .
Der Jurat von Pefth. Ballade .j .. z *. . 1.36
Die Reiterin. Ballade.. . 1. .j z . 139
Magyarentod. Ballade . . , 143

, „FHNW-K . -. _

-_
i zq. ,11186.
. _Az-x_ ., ..I
.KLEINE

._.
Von demfelben Verfaffer erfchienen
bereits:

Volksmährchen. (Wien » bei F. Tendler.)


Balladen und Nomanzen. (Wien» bei J,
B. Wallishauffer.)
Balladen und Romanzen. Neue Folge.
(Ebendafelbfi.) '
Novellen. (Wien » bei P. Rohrmann.)
Lyrifche Blätter. (Ebendafelbfi.)
Fruchtkörner aus dentfchem Grund
und Boden. (Leipzig » *bei E. Knobloch.)

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