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Breitbandausbau: Grundlagen und

Realisierung in der Praxis

Christoph Meurer & Florian Hock


Klenk & Sohn GmbH
Stand: 21.06.2017

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Agenda

• Klenk & Sohn GmbH

• Breitband in Deutschland – Der aktuelle Stand

• Die Ausbaustufen

• Technische Konzeption von Breitbandnetzen

• Projektablauf beim TK-Netzausbau

• Blick in die Zukunft

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Klenk & Sohn GmbH

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Klenk & Sohn GmbH

• Das gesamte Fachwissen unter einem Dach


• Stetige Weiterentwicklung der kostengünstigen
Bauweisen
• Übernahme der Schnittstellen im Projektablauf
• Senkung der Herstellkosten durch
wirtschaftlichen Einsatz von alternativen
Verlegetechniken

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Breitband in Deutschland
FTTH Penetration (Europaweite Rangliste)

Quelle: Fibre to the Home Council Europe

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Breitband in Deutschland
Geschwindigkeiten im Vergleich

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Breitband in Deutschland
Mobiler prognostizierter Datenverkehr in Deutschland

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Die Ausbaustufen

Bei den Ausbaustufen wird sukzessive die Glasfaser näher an den


Kunden gebracht (Migration von Kupfer)

Ausbaustufe I
FTT-C
Fiber To The Curb oder Fiber To The Cabinet /Glasfaser bis zum Bordstein oder bis zum Verteilergehäuse
Hier wird die Glasfaser im Anschlussbereich bis zum Multifunktionsgehäuse (MFG) geführt.

Ausbaustufe II
FTT-B oder FTT-H
Fiber to the building/Glasfaser bis ins Gebäude oder Fiber to the home/Glasfaser bis in die Wohnung
Hier wird die Glasfaser im Anschlussbereich bis ins Gebäude oder bis in die Wohnung geführt.

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Technische Konzeption von Breitbandnetzen
FTT-C

MFG
Glasfaser

OVSt KVZ
Orstver-
mittlungs- Aktueller Bestand
stelle DTAG - TAL

Kupfer

Kupfer

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Technische Konzeption von Breitbandnetzen
FTT-B oder FTT-H

MFG
Glasfaser

Basis FTT-C FTT-H

OVSt
KVZ
FTT-B
Orstvermittlungs
-stelle

Kupfer

Kupfer DTAG - TAL

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Technische Konzeption von Breitbandnetzen
Multifunktionsgehäuse

Sicherungen Abschluss Kupferkabel Glasfaserabschluss


Übergabepunkt zum KVZ

Lüfter
Stromzähler

DSLAM
Hausanschluss-
kasten Netzteil

Erdung

Sockel mit Batterie

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Technische Konzeption von Breitbandnetzen
Verlust der Bandbreite
im Bezug zum Abstand zum KVZ

Quelle: ARU – So funktionieren die grauen Kästen am Straßenrand, Wolfgang Hammer

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

• Planungsphase
• Bauphase
• Dokumentation
• Inbetriebnahme

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Planungsphase
• Beschaffung der erforderlichen Planungsgrundlagen
o Katasterkarten
• Erstellen der Genehmigungsplanung I
o Einholen von Fremdleitungsplänen
o Ermittlung der notwendigen Rohr- und Kabelkapazitäten
o Überprüfung der geplanten Trassenverlaufs an Hand der
Fremdleitungspläne, ggf. Korrektur
o Prüfen der Eigentumsverhältnisse im Bereich der geplanten Trasse
o örtliche Begehung der geplanten Trasse

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Planungsphase
• Erstellen der Genehmigungsplanung II
o Erstellung von Detailplänen auf Basis der Katasterkarten
o Vorstellen der Planung bei den jeweiligen Genehmigungsbehörden
und Versorgungsträgern
o Standortsicherung für die geplanten POP- und MFG-Standorte
(Lärmbelästigung, Sicht, Stromzuführung, Sonneneinstrahlung, etc.)
o Wegesicherung incl. Gestattungsverträge
o Einreichen der Genehmigungsplanung bei den zuständigen Ämtern
und Behörden

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Planungsphase
• Erstellen der Ausführungsplanung I
o Einarbeiten der Auflagen aus den erhaltenen Trassengenehmigungen
in die Planung
o Einteilung des Projektgebietes in Arbeitspakete
o Erstellen eines detaillierten Bauzeitenplanes auf Basis der
Arbeitspakete
o Erstellen der Kabelnetz- und Faserplanung

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Planungsphase
• Erstellen der Ausführungsplanung II
o Einholen der verkehrsrechtlichen Anordnungen
o Erstellen von Baustellenordnern für die einzelnen Arbeitspakete mit
allen auf der Baustelle relevanten Unterlagen (z.B.: Projektpläne,
Fremdanlagenpläne, Trassengenehmigungen, verkehrsrechtliche
Anordnungen, Notfallnummern, etc.)
o Übergabe der Unterlagen an die Bauleitung

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Bauphase
• Bauausführung
o Koordinierung der einzelnen Gewerke durch die Bauleitung
o tiefbautechnischer Trassenbau, Verlegung der Leerrohre
o Stellen der MFG-Sockel und herstellen der Verbindung zum KVz mittels
Kupferkabel
o baubegleitende Planung im Falle bei unvorhersehbaren Problemen
o einbringen der LWL-Kabel
o Montage der MFG-Gehäuse, LWL-Anbindungen
o sammeln aller relevanten Unterlagen in einem Feldbuch
(Rotstrichzeichnungen, Lastplattendruckversuche, Bohrprotokolle,
Kabelzugprotokolle, etc.)

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Alternative Verlegetechnik Ziele:

• Minimierung der Herstellkosten

• Beschleunigung des Baufortschrittes

• Verminderung der Risiken bei Spülbohrungen und


Pflugverfahren

• Verminderung von Umweltrisiken

• Minimierung und Vereinheitlichung der Genehmigungen


(z.B. Aufbruchgenehmigung, verkehrsrechtliche
Anordnung)

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Horizontalbohrungen die Alternative zum Tiefbau


Risiken
• Höheres Risiko bei Fremdleitungen
• Ortung meist durch Bestandspläne
• Lage von Fremdleitungen (Wasserhausanschlüsse und
Abwasserkanäle)
Lösung: Georadar

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Variante 1 Horizontalbohrungen die Alternative zum Tiefbau

• Setzen von Hochpunkten im Verlauf der Bohrung für die Anbindung


von Gebäuden bei einem möglichen FTTB-Ausbau aufgrund
vorhandener Versorgungsinfastruktur und Beachtung der Biegeradien
• Trassenhochpunkte zwischen 0,80 Meter und 1,50 Meter
• Jeweils ein Hochpunkt bei Start- und Zielgrube

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Variante 2 Horizontalbohrungen die Alternative zum Tiefbau

• Bohren unterhalb der Fremdanlagen


• Voruntersuchungen nur im Bereich der Start- und Zielgrube
• Geringere Kosten gegenüber Variante 1
• Hochpunkt nur im Start- und Zielbereich
• Höhere Kosten bei einem weiteren FTTB-Ausbau

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Projektablauf beim TK-Netzausbau
Horizontalbohrungen die Alternative zum Tiefbau
0,00
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

-2,00

Felsbohrgestänge (4 % Biegung): 99 Meter (ca. 81 Meter Radius)


-4,00

0,00
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
(8 % Biegung)
-1,00
63 Meter (ca. 40 Meter Radius)
-2,00

0,00
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

-1,00
(9 % Biegung)
54 Meter (ca. 38 Meter Radius)
-2,00

0,00
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

-1,00 Spezialgestänge (12 % Biegung)


45 Meter (ca. 27 Meter Radius)
-2,00

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Georadar für mehr Sicherheit


• Ermöglicht zerstörungsfreie Untersuchung des flacheren Grundes
auf Basis eines elektromagnetischen Impuls Reflektionsverfahren
• Sinnvolle Ergänzung zu den Fremdanlagenplänen
• Trassenuntersuchung zur Feststellung nicht in den vorgefundenen
Fremdanlagen (Kanal, Wasser, Hausanschlüsse, etc.) und
Hindernissen
• Deutliche Reduzierung von Schäden an Fremdanlagen

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Pflugverfahren allgemein
• Alternative Verlegetechnik bei unbefestigten Oberflächen
außerhalb von Ortslagen
• Umweltschonend da kein großer Eingriff in die
Bodenstruktur
• Fremdanlagen müssen bekannt sein
• Nicht bei gewachsenem Fels (Bodenklasse 6 und 7)
einsetzbar

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Pflug Klenk & Sohn


• Speziell für unsere Geschäftsidee von uns entworfen
• Mobilität durch Straßenzulassung. Geringe
Transportkosten
• Pflügen von kurzen Strecken ist
hiermit auch wirtschaftlich
• Problemloses pflügen seitlich
neben befestigter Oberfläche

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Projektablauf beim TK-Netzausbau
Trenchingsysteme
Das Trenching, meist als Micro-Trenching bezeichnet, ist eine Bauweise, bei
der die Straße/der Gehweg zur Herstellung einer Verlegemöglichkeit z.B. für
Glasfaserkabel in einer Schlitz-Breite von rund 5 bis 30 Zentimetern und einer
Schlitz-Tiefe von rund 10 bis 50 Zentimetern aufgefräst oder aufgesägt wird.
Micro-Trenching Mini-Trenching Macro-Trenching

Schlitzbreite Schlitzbreite Schlitzbreite


ca. 2-6 cm ca. 8-20 cm ca. 20-30 cm

Schlitztiefe Schlitztiefe Schlitztiefe


ca.10 cm ca.30 cm ca.50 cm
Quelle: e.wa riss Netze GmbH, Micro-/Mini Trenching, VATM

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Verlegung in vorhandenen Rohranlagen


• Bei nicht begehbaren Rohren unter Verwendung eines
Roboters. Hierbei wird das Leerrohr in Halteringe eingeclipst
• Bei begehbaren Rohren wird das Leerrohr Manuell befestigt

Quelle: FAST Opticom AG

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Dokumentation
• baubegleitende Einmessung der Trasse mittels GPS oder
Tachymeter
• Erstellen einer As Built Dokumentation auf Basis der örtlichen
Einmessung und der Unterlagen aus dem Feldbuch
• Erstellen von Eigentümerlisten
• Erstellen von Netz-, Faser- und Spleißplänen
• Einarbeitung der Dokumentation in kundenspezifische
Dokumentationssysteme z.B. Megaplan oder mittels
AutoCAD Map 3D / Network Explorer

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Projektablauf beim TK-Netzausbau

Inbetriebnahme
• Übergabe der passiven Infrastruktur an den Carrier

• Installation der DSLAM‘s

• Inbetriebnahme durch den Carrier

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Blick in die Zukunft
Zukünftige Anwendungen

Smart Grids und Smart Metering


Zusammenwachsen von Kommunikations- und Energieinfrastrukturen zu „intelligenten Systemen“

Gesundheitswesen
Medizinische Anwendungen z.B. Datennetz der Medizin (DaMe)

Bildung
Vernetzung von Schulen und Universitäten, internationale Integration

Teleworking
Homeoffice als gesellschaftliche Entwicklung, Sicherung von Arbeitsplätzen in ländlichen Regionen

Professionelle Anwendungen
Videokonferenzen, Research Mediendaten wie Bild, Audio, Video

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Haben Sie noch Fragen?

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Klenk & Sohn GmbH


Ernsthofener Straße 30
64397 Modautal
Telefon: 06167 - 9300-0
E-Mail: info@klenkfirm.de

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