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Wer kennt das nicht, da kommt jemand an und beschwert sich darüber das er weniger habe, als jemand
anderes. Sofort wird da von mangelhafter Gerechtigkeit gesprochen, denn jeder müsste das Gleiche haben
und wenn das nicht geht, dann sollte aber wenigsten der Andere irgendwo anders einen Nachteil haben,
der wieder ausgleicht, was er an Vorteil irgendwo dazu gewonnen hat.
Ich frage mich an dieser Stelle immer, kann es sein, dass da wieder die „schreien“ die zu unfähig sind, die
Zeichen der Zeit zu deuten? Oder ist es womöglich sogar so, dass diese nur aus Bequemlichkeit nicht dort
angekommen sind, wo es die Anderen schon lange hin geschafft haben?
Eigentlich ist das doch eine total legitime Frage, wo wir doch jeden Tag davon umgeben sind. Manchen Tags
gehört man evtl. selbst auch mal dazu, aber macht man es immer, so ist es wohl eher die Unzufriedenheit
über die eigene Unzulänglichkeit, die einem Sorgen macht und nicht das Andere mehr haben könnten.
Und nun, es wäre eigentlich schon alles gesagt, bis auf einige Kleinigkeiten. Die Frage nach dem richtigen
Maß bleibt offen, genau wie eine Überlegung, ob es überhaupt so etwas wie Gerechtigkeit gibt.
Ich behelfe mir mal eine Eingrenzung des Begriffs, durch ein Lexikon, Microsoft Encarta 2008.
Gerechtigkeit, oberstes Anliegen jeder rechtsstaatlichen Ordnung, im Sinn der allgemeinen „Gleichheit vor dem
Gesetz”. Das Streben nach Gerechtigkeit hat demnach Richtschnur allen staatlichen Handelns und insbesondere der
Gesetzgebung zu sein. Recht und Gerechtigkeit stehen also in engem Zusammenhang; dennoch ist letztere nach
ethischer Maßgabe nicht allein Sache der Gesetzgebung, sondern Grundlage des Zusammenlebens in einer
menschlichen Gemeinschaft. Innerhalb der neuzeitlichen Ethik ist Gerechtigkeit die Grundvoraussetzung für das
Erstellen neuer Werte (siehe Wertphilosophie). Im Gegensatz zum ethischen Gerechtigkeitsbegriff, der eine
Rücksichtnahme auf alle berechtigten Ansprüche der Mitmenschen vorsieht, ist Gerechtigkeit im juristischen Sinn ein
Prinzip zur Aufstellung von Normen (Gesetzen und Vorschriften). Siehe Rechtsphilosophie
Wie sich hier gerade offenbart hat, ist das wonach alles „schreien“ gar nicht so der rechtstaatliche Begriff,
sondern der ethische. Nun ist es aber schwierig diesen Ethischen einzuklagen, denn dieser ist als „Bonus“
einer Gesellschaft zu verstehen, den man ethisch‐moralisch begründet. Doch hat nicht jeder die Gleichen
moralischen Vorstellungen, die sich zum Beispiel dort niederschlagen, wo es um Konservative und
Sozialisten geht. Jeder hat einen anderen Einstige zum Thema, dennoch sind unsere Grundwerte im
weitesten gleich. D.h. obwohl, wir zwar alle einen anderen Fokus besitzen, so sind doch die Grundzüge
ähnlich stark ausgeprägt.
Da meine Eingangsbehauptung schon ziemlich kontrovers ausfiel, möchte ich all denen doch in soweit
Recht geben, wenn sie sagen, „gleiche Arbeit sollte gleich entlohnt werden“ aber ich distanziere mich ganz
strikt von der Meinung „Manager dürften nicht Millionen verdienen“, denn das zweite ist nur der blanke
Neid und den sollte man nicht mit ethisch‐moralischen Mitteln rechtfertigen, da Neid für sich betrachtet
schon eine sehr armselige Geisteshaltung ist.
Und da schließt sich auch langsam der Kreis zu meiner Behauptung, denn das was gemeinhin als
Gerechtigkeit betrachtet wird, ist lediglich der Neid, dass andere mehr haben, als man selbst.
Denn aus heutiger Sicht sind echte Verfehlungen der rechtsstaatlichen Behandlung, zumindest in
Deutschland, sehr selten geworden.
Womit schon geklärt wäre, welche Reaktion man denen die vom Neid beseelt sind, nur entgegen bringen
kann, einzig Verachtung dafür das sie es zu nichts im Leben gebracht haben und nun mit gierigem Blick auf
die Anderen schauen, in der Hoffnung es würde etwas abfallen.
Die Beurteilung des richtigen Maßes ist ausgeblieben, denn das gibt es nicht, sicherlich ist es nicht falsch, ab
und zu mal zu äußern, dass die Arm‐Reich‐Schere immer weiter auseinander klafft, aber es sollte sich in
einem Rahmen bewegen, der noch vertretbar ist.
Gehabt Euch wohl
OG3r