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Dienstag, 1. März 2011 HBG Süddeutsche Zeitung Nr.

49 / Seite 13
FEUILLETON
Es dauerte einige Tage, bis die deutsche Universität nicht nur in Ge- Der Aufstand der Universitäten lektuelle Redlichkeit wird mit Kleingeisterei und Pedanterie gleich-
stalt einzelner Doktoranden und Professoren, sondern auch als Insti- gesetzt. Auf solche Zumutungen reagieren nun die großen akademi-
tution formulieren konnte, was ihr in der Plagiatsaffäre um den Ver- Grade wird als Nebensächlichkeit abgetan, über wissenschaftliche schen Institutionen, und die Angehörigen der Hochschulen schlie-
teidigungsminister widerfahren ist: Das Erschleichen akademischer Qualifikationen wird mit Beliebtheitsskalen abgestimmt, und intel- ßen sich zu Protesten und Offenen Briefen zusammen. SZ

Peter Häberle Heinrich Detering

Unvorstellbare Redlichkeit darf keine Nebensache sein Schlingernde


Mängel Deutschlands Wissenschaftler rebellieren gegen Karl-Theodor zu Guttenberg und dessen Verteidiger Semantik
Mit sehr großem Bedauern habe ich Über den Skandal des Plagiats ist viel ge-
zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Die allgemeinen Umfragewerte des Fall nicht innerhalb weniger Tage erfol- vanten wissenschaftlichen Teil und ei- deskanzlerin nicht anschließen wollen, sagt worden, über den skandalösen Um-
Umstände der von mir betreuten Promo- Karl-Theodor zu Guttenberg sinken gen kann“. Angesichts der Faktenlage nen relevanten politischen Teil ist hielten Guttenbergs Plagiate für un- gang der Bundesregierung mit ihm mitt-
tion von Herrn K.-T. zu Guttenberg den langsam. In der akademischen Welt hin- falle es schwer, „nicht an eine umfängli- nicht akzeptabel.“ Eine solche Denk- tragbar. Bei vielen Hochschullehrern lerweile auch. Aufmerksamkeit verdient
Ruf der Universität Bayreuth in der öf- gegen scheint der Verteidigungsminis- che vorsätzliche Täuschung zu glau- weise sei einer modernen Gesellschaft, stellt Kreck fest, dass sich Politikver- aber auch Guttenbergs Umgang mit der
fentlichen Diskussion in Misskredit zu ter bereits auf dem Nullpunkt ange- ben“. Zudem sorgen sich die Professo- deren Reichtum, sowohl kultureller drossenheit breitmache. Sprache. Wer in einem Fall wie diesem
bringen geeignet sind. Die in der Promoti- langt zu sein. Die Zahl von Doktoran- ren um wissenschaftliche Standards: wie materieller, in hohem Maße auf Die Unterzeichner entstammen allen konstant von Fehlern spricht, die ihm un-
onsschrift von Herrn zu Guttenberg ent- den, die Guttenberg und die wohlwol- „Wenn Mängel wie die der zu Gutten- Wissenschaft beruhe, „unwürdig und denkbaren Fächern, Mediziner finden terlaufen sind, statt von einem Vergehen,
deckten, mir unvorstellbaren Mängel lende Bewertung seiner Plagiate durch bergschen Arbeit lediglich handwerkli- könnte gefährlichen Entwicklungen sich ebenso wie Philosophen und Theo- dessen er sich schuldig gemacht hat, dem
sind schwerwiegend und nicht akzepta- die Bundesregierung heftig kritisieren che Fehler darstellen sollen, sehen wir den Weg bereiten“. logen, Philologen ebenso wie Rechts- glaubt man auch die aphoristischen Sät-
bel. Sie widersprechen dem, was ich als und den Rücktritt des Ministers for- die Gefahr, dass die bewährten Stan- Kreck, der die Initiative Ende ver- und Naturwissenschaftler – selbst Di- ze, mit denen er sich auf seiner Internet-
gute wissenschaftliche Praxis seit Jahr- dern, stieg sich am Montag über die dards wissenschaftlicher Arbeit ver- gangener Woche mit sieben gleichge- rektoren von Max-Planck-Instituten seite vorstellt: Es ist dieselbe Mischung
zehnten vorzuleben und auch gegenüber 30 000. Nun formieren sich auch Uni- kommen.“ Deshalb sei wichtig, dass sinnten Gelehrten startete, hatte am sind darunter. Dies wiederum demons- aus dreist geheuchelter Demut, kalkulier-
meinen Doktoranden zu vermitteln be- versitätsprofessoren. Einer Initiative mit dem Fall zu Guttenberg kein negati- Montagnachmittag bereits mehr als triert die Wucht der Initiative, die in- ter Unschärfe und schlingernder Seman-
müht war. Die Aberkennung des Doktor- des Professors Matthias Kreck, dem ver Präzedenzfall geschaffen werde. tausend Zuschriften. Alle laufen auf zwischen gleich einem Kettenbrief mul- tik. „Politik als Dienstleistung zu begrei-
titels war die notwendige Folge. In mei- Leiter des Bonner Hausdorff-For- Die Reaktion der Kanzlerin und der seinem E-Mail-Account ein. „Ich lese tipliziert wird. Er dürfte längst in allen fen, ist für mich ein Grundverständnis.“
ner ersten spontanen und letztlich zu vor- schungsinstitutes für Mathematik, Unionspolitiker, die sich schützend vor jede durch, fast alle Absender schlie- deutschen Fakultäten angelangt sein. Dann: „Verantwortung bedeutet vor al-
schnellen Reaktion konnte ich – ohne De- sind bereits mehr als tausend Hoch- den Minister stellen, halten sie für ab- ßen sich uns an“, sagt er. Und selbst die Sogar Bayreuther Professoren lassen lem Verpflichtung, Vertrauen und Gewis-
tailkenntnis der konkreten Vorwürfe – schulgelehrte gefolgt. Sie schließen wegig: „Die Aufspaltung einer Persön- vereinzelten, die sich aus Rücksicht ge- sich in der Unterstützerliste finden. sen.“ Und: „Richtschnur meines Han-
das Ausmaß nicht absehen. Im Blick auf sich einer Erklärung an, in der die Un- lichkeit in einen gesellschaftlich irrele- genüber der Uni Bayreuth und der Bun- delns war und ist Prinzipienfestigkeit
die Originalität der Fragestellung und terzeichner ihr „Befremden darüber Kommt es zum Duell? und Grundsatztreue.“ Gut wenigstens,
die Intensität der inhaltlichen Ausarbei- zum Ausdruck bringen, dass führende dass wir diese Prinzipien und Grundsät-
tung hielt ich jede Form eines Vorwurfs Politiker – darunter die Bundeskanzle- Der Bayreuther Rechtsgelehrte Oli- ze jetzt kennen; es erleichtert das Grund-
für ausgeschlossen – zumal Herr zu Gut- rin – Wissenschaft und wissenschaftli- ver Lepsius, der Nachfolger von Gut- verständnis seiner Dienstleistung.
tenberg stets zu meinen besten Seminar- cher Redlichkeit insgesamt den Stellen- tenbergs Doktorvater Peter Häberle
studenten gehörte. Ich habe den Werde- wert von Nebensächlichkeiten geben“. auf dessen Lehrstuhl, hat sich dieser im Heinrich Detering ist Professor für Neue-
gang seiner Arbeit, wie bei all meinen Im Gespräch wird Kreck noch deutli- deutschen Hochschulbetrieb bislang re deutsche Literatur und Vergleichende
Doktoranden ohne jede äußere Beeinflus- cher. Seiner Ansicht nach führt an ei- einzigartigen Aktion nicht angeschlos- Literaturwissenschaft an der Universität
sung nach besten Kräften betreut. Ich nem Rücktritt des Ministers kein Weg sen. Bereits vor ihrem Bekanntwerden Göttingen. 2009 erhielt er den Leibniz-
werde auch weiterhin als Wissenschaft- vorbei: „Das ist für mich eine Selbstver- hatte er sich schärfer zur Plagiatsaffä- preis der Deutschen Forschungsgemein-
ler alles mir Mögliche zur erforderlichen ständlichkeit. Wenn er bei einem Kauf- re geäußert und Guttenberg in dieser schaft.
Aufklärung der Umstände durch die Gre- hausdiebstahl erwischt worden wäre, Zeitung als „Betrüger“ bezeichnet.
mien der Universität beitragen. müsste er gehen. In seiner Doktorar- Spannend ist nun, wie Guttenberg auf
beit aber hat Guttenberg Dutzende diesen Vorwurf reagieren wird. Er Margret Wintermantel
Peter Häberle ist emeritierter Professor Diebstähle geistigen Eigentums began- steckt in einem Dilemma: Wehrt er sich
für Staatsrecht an der Universität Bay- gen.“ Kreck hält es für einen „Kultur- juristisch, dann kommt es zum Duell
reuth. Mit dieser Stellungnahme erklärt verfall“, dass „so jemand noch Minis- vor Gericht, und Guttenberg muss ge- Generalverdacht
sich der Doktorvater Karl-Theodor zu ter sein kann“. Matthias Kreck, 63, wärtigen, dass Richter dem Jura-Pro-
Guttenbergs erstmals zum Plagiatsfall. zählt nicht zuletzt als Träger der Georg- fessor Lepsius Recht geben. Der Minis- unzulässig
Cantor-Medaille zu den reputiertesten ter stünde dann offiziell als Betrüger
deutschen Mathematikern. da. Verzichtet er auf eine Unterlas- Grob fahrlässige Falschangaben und
Matthias Kleiner Die „Erklärung zu den Standards sungsklage und auf eine Anzeige we- die Verletzung geistigen Eigentums ge-
akademischer Prüfungen“ ist etwas zu- gen Beleidigung, muss er sich die Frage fährden die Wissenschaft. Schon den Stu-
rückhaltender formuliert. Zunächst gefallen lassen, ob er damit nicht indi- dierenden müssen wir die Grundsätze
Ideenklau ist bringen die Unterzeichner ihre Unver- rekt seine Schuld eingesteht und den wissenschaftlichen Arbeitens und guter
ständnis darüber zum Ausdruck, dass Vorwurf, er sei ein Betrüger, in Kauf wissenschaftlicher Praxis vermitteln
ein Vergehen sich die Universität Bayreuth bislang nimmt. Sein Büro teilt mit, der Minis- und sie zu Ehrlichkeit erziehen. Verstöße
eines Urteils über den Täuschungsvor- ter habe die Äußerungen zur Kenntnis gegen die Prinzipien der Wissenschaft,
Wissenschaft beruht auf den Prinzipi- satz durch Guttenberg enthält. „Wir genommen, er wolle „sich allerdings die so schwerwiegend sind, dass akademi-
en von Wahrhaftigkeit, Redlichkeit und sind überrascht“, heißt es, dass die Klä- zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter da- sche Grade aberkannt werden müssen,
Vertrauen. Wissenschaftliches Fehlver- rung dieser Frage „im vorliegenden zu einlassen“. RUDOLF NEUMAIER sind außerordentlich selten. Diese Einzel-
halten, ob in Form eines Plagiats oder fälle dürfen auf keinen Fall zu einem Ge-
der Manipulation von Daten und Ergeb- neralverdacht gegen die Wissenschaftle-
nissen, ist ein schwerwiegendes Verge- rinnen und Wissenschaftler führen. Um-
hen. Forscher teilen ihre Ideen und Er- zehnten zahllose Schüler mit aller Sorg- Michael Hampe Theodor Ickler nicht zu trauen. Darin liegt auch begrün- gekehrt dürfen Betrugsfälle nicht ver-
kenntnisse miteinander und führen sie, falt betreut. Er hat zu erklären – siehe sei- det, dass die der Wissenschaft verpflich- harmlost werden. Es handelt sich um
oft gemeinsam, weiter. Aber sie entwen- ne Stellungnahme oben –, wie es gerade tete Gemeinschaft „wissenschaftliches schwerwiegende Vergehen.
den sie nicht. Geistiges Eigentum ist für in diesem glamourösen Fall zum Ausfall Die Mehrheit Auf dem Streckbett Fehlverhalten“ nicht als Schönheitsfeh-
die Wissenschaft genauso wertvoll wie der Instrumente kam. ler behandelt, sondern in der Regel mit Die Sozialpsychologin Margret Winter-
materielles. Dies muss noch stärker der Mit Empfehlungen an die Politik, ei- und die Fußnoten für Beliebtheitsskalen der Aberkennung des Titels und dem Aus- mantel ist Präsidentin der Hochschulrek-
Gesellschaft und der Politik bewusst wer- nen Minister wegen verspielter Glaub- stoß des wissenschaftlich und moralisch torenkonferenz (HRK).
den, zumal dies zu den Grundwerten ei- würdigkeit (woran kein Zweifel mehr Wenn die Mehrheit der Leser der Bild- Professoren haben Besseres zu tun, als Fehlenden aus ihrer Mitte ahndet.
ner Gesellschaft gehört, die ihren Wohl- möglich ist) zu entlassen, begeben sich Zeitung nicht weiß, was eine Fußnote mit detektivischem Scharfsinn ehrliche
stand auf Bildung und Ausbildung, Wis- Wissenschaftler aber in ein System, das oder ein Plagiat ist und deshalb auch Arbeit vom Betrug zu trennen. Nun wer- Hans Georg Soeffner ist Vorsitzender der Frank Schneider
senschaft und Forschung gründet. Von anderen Regeln folgt. Die international nicht versteht, warum Herr zu Gutten- den ihre Maßstäbe auch noch auf das Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
entscheidender Bedeutung ist auch, dass regierende ehrenwerte Gesellschaft ist berg ein Betrüger genannt werden muss, Streckbett von Beliebtheitsskalen gezo-
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- mit Delinquenten viel schwereren Kali- dann muss es die Bundeskanzlerin auch gen. Der vermeintlich volksnahe Tri- Einheit der
ler früh mit den Prinzipien von Wahrhaf- bers durchsetzt. Hier werden Vor- und nicht wissen. Denn sie arbeitet ja für die umph erzeugt eine Verbitterung, die nur Stefan Rebenich
tigkeit, Redlichkeit und Vertrauen und Nachteile ganz anders abgewogen als im Mehrheit der Menschen im Lande, und Schaden anrichten kann. Persönlichkeit
mit den Standards guter wissenschaftli- streng geregelten und geschützten Raum die hat und braucht auch keinen Doktor
cher Praxis vertraut gemacht werden, der Wissenschaft. Unter demokratischen – es sei denn, es wird mal jemand krank. Theodor Ickler war Germanistik-Profes- Der geistige Betrüger Ich bin Leiter eines Internationalen
aber auch die scharfen Mechanismen der Bedingungen ist der Stimmzettel das ein- Das Interesse an Bildung und Wissen- sor an der Universität Erlangen. Graduiertenkollegs der Deutschen For-
Selbstkontrolle in der Wissenschaft und zig richtige Mittel. Dort stimmen dann schaft wird nie bei einer Mehrheit von ist in der Minderheit schungsgemeinschaft (DFG) mit vielen
der strengen Sanktionierung von Fehl- auch die vom Boulevard gefütterten Menschen das Leben bestimmen. In der Doktoranden, die sich tagtäglich ehrlich
verhalten kennen und diese mittragen. Stammtische mit, und am Ende mag sich Demokratie soll die Mehrheit entschei- Barbara Vinken Geistlose Kompilationen und unverfro- um ihre Daten und ihre Arbeit kümmern.
jeder seinen politischen Reim über die den, was im Land geschieht. Doch es ist rene Plagiate gefährden nicht die Wissen- Es ist ein Affront diesen Doktoranden
Matthias Kleiner ist Professor für Um- Qualifikation einzelner Personen ma- gefährlich, wenn die Mehrheit dabei aus schaften; diese gehen vielmehr gestärkt und ihren Betreuern gegenüber, dass so
formtechnik an der Technischen Univer- chen, wenn ein neues Kabinett mit neuen einem Ressentiment heraus agiert. Will Ein Titel ist aus solchen Skandalen hervor, weil sie ge- getan wird, als ob wissenschaftliches
sität Dortmund und Präsident der Deut- Gesichtern an die Öffentlichkeit tritt. die Mehrheit, wenn ihr der redlich erwor- zwungen werden, sich öffentlich ihrer Fehlverhalten keine Konsequenzen ha-
schen Forschungsgemeinschaft. bene Doktor schnurzegal ist, wirklich keine Pfauenfeder Standards zu vergewissern. Affären wie ben müsste. Wissenschaft ist in der Regel
Michael Stolleis ist emeritierter Direktor von Ärzten operiert werden, die an den um den Pseudodoktor Guttenberg bestä- ein evolutionärer Prozess, in dem eigenes
am Max-Planck-Institut für europäische Titel betrügerisch gekommen sind? Will Beunruhigend ist, dass im Zeitalter tigen, dass trotz individuellen Fehlver- und fremdes Wissen abgewogen und kri-
Michael Stolleis Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. sie Arzneimittel von Chemikern schlu- des Copy-and-Paste viele Menschen kei- haltens die Kontrolle in der scientific tisch weiterentwickelt wird, dazu sind
cken, die bei ihrem Examen betrogen ha- nen Begriff von geistigem Eigentum community funktioniert. Die Befürch- nachvollziehbare Quellen und höchste
ben? Will die Mehrheit in Häusern woh- mehr haben. Und einen Doktortitel für ei- tung, dass die Copy-and-paste-Gepflo- Verlässlichkeit Voraussetzung. Jede Un-
Rechtswissenschaft Günter Bierbrauer nen und in Autos fahren, die Ingenieure ne Pfauenfeder halten, mit der man sich genheit der Gegenwart auf Dauer den korrektheit im wissenschaftlichen Han-
konstruierten, die in ihrer Abschlussprü- schmücken kann. Schutz des geistigen Eigentums und da- deln vergeudet öffentliche Ressourcen.
und Stimmzettel fung abgeschrieben haben? Will die mit einen Grundpfeiler wissenschaftli- Wir müssen uns in der Gesellschaft dar-
In Amerika Mehrheit, dass ihre Kinder von Lehrern Barbara Vinken ist Professorin für Lite- chen Arbeitens unterminierte, scheint auf verlassen können, dass wir Wissen-
Dass sich die Wissenschaft gegen die unterrichtet werden, die im Studium be- raturwissenschaft in München. nicht berechtigt. Im Gegenteil: Wissen- schaftlern vertrauen können. Dazu ge-
Bagatellisierung wissenschaftlichen undenkbar trogen haben? Will die Mehrheit in Ge- schaftlicher Anstand und intellektuelle hört, dass Fehlverhalten umfassend ge-
Fehlverhaltens wehrt, ist ihr gutes Recht richtsverfahren von Anwälten verteidigt Redlichkeit kennzeichnen die weit über- ahndet wird. Die Differenzierung „Politi-
und ihre Pflicht. Lauterkeit der For- Promotionen dürfen nicht dazu be- werden, die ihr Studium nur mit Tricks Hans Georg Soeffner wiegende Zahl der Studenten und For- ker versus wissenschaftlicher Mitarbei-
schung und der Veröffentlichungspraxis nutzt werden, um beruflichen Status zu einem guten Ende bringen konnten? scher. Über den plagiierenden Wissen- ter“, hier erfolgreich, dort betrügend, ist
ist ihr Lebenselixier. Die Kontrollsyste- oder Einkommen zu erhöhen. In amerika- Wie wäre es mit einem Generalstreik all schaftler Guttenberg ist deshalb zu mir als Psychiater und Psychologe zu-
me funktionieren auch in der Rechtswis-
senschaft zufriedenstellend, müssen frei-
nischen Spitzenuniversitäten wäre eine
solche Praxis undenkbar. Was motiviert
derer, die an Universitäten auf ehrliche
Weise Fähigkeiten erworben haben, die
Mehr als ein Recht der Stab gebrochen worden. Und
was wird aus dem Politiker? Auch hier
tiefst wesensfremd. Die Einheit der Per-
sönlichkeit ist eine der wichtigen Grund-
lich auch den Bedingungen des elektroni-
schen Zeitalters angepasst werden. Dass
deutsche Doktorväter dazu, allzu bereit-
willig Externe zu promovieren?
der Allgemeinheit zugutekommen?
Schönheitsfehler sind die Würfel gefallen: Ein geistiger Be-
trüger ist als Minister fehl am Platz.
lagen meines Faches.

sie in Bayreuth laxer gehandhabt wer- Michael Hampe ist Professor für Philoso- Frank Schneider, Doktor der Medizin
den als anderswo, kann man nicht ernst- Der Rechtspsychologe Günter Bierbrau- phie an der ETH Zürich. Zuletzt veröf- Jemandem, der sich nicht einmal in sei- Stefan Rebenich ist Professor für Alte Ge- und Doktor der Psychologie, ist Direktor
haft behaupten. Der Doktorvater von er ist Gastprofessor an der Universität fentlichte er das Buch „Das vollkomme- ner wissenschaftlichen Arbeit an das von schichte an der Universität Bern. Zu sei- der Klinik für Psychiatrie, Psychothera-
KTG ist national und international Luzern und emeritierter Professor an der ne Leben. Vier Meditationen über das ihm explizit zugesicherte Wahrhaftig- nen Publikationen zählt die Biographie pie und Psychosomatik am Universitäts-
höchst angesehen und hat seit vier Jahr- Universität Osnabrück. Glück“ (2009). keitsprinzip der Wissenschaft hält, ist „Theodor Mommsen“ (2. Auflage 2007). klinikum Aachen/RWTH Aachen.

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