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Seminararbeit für das SS 09 bei Prof Trauner/Langthaler Bianca Mader 0705244

Internes und Externes Wissen über


MigrantInnenorganisationen im Hinblick auf
Entwicklungszusammenarbeit

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Seminararbeit für das SS 09 bei Prof Trauner/Langthaler Bianca Mader 0705244

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Fragestellung

3. Auswahl und Beschreibung der Methoden

4. Aktuelle Daten und Debatten zu Migration und EZA und ein wenig
Geschichte

5. NGO´s / Vereine in Wien

5.1. Südwind

5.1.1. Projekte

5.1.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

5.1.4. „Vielfalt und Entwicklung“ offene Veranstaltung im 15. Bezirk

5.2. Globale Verantwortung

5.2.1. Projekte

5.2.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

5.2.3. Anstehende Veranstaltungen:

Gegen Kritik gefeit? Nichtregierungsorganisationen und ihre Wirksamkeit

5.3. Caritas

5.3.1. Projekte

5.3.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

6. Ergebnisse und Schlussfolgerungen

7. Quellenverzeichnis

8. Anhang

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1. Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich einen Einblick in die Projekte von NGO´s, die sich mit
Migration und Entwicklungszusammenarbeit beschäftigen und primär in Wien angesiedelt
sind, geben und die Zugänglichkeit zu den Organisationen und deren Repräsentation
nach außen erläutern. Neben den großen Organisationen für Migration und
Entwicklungszusammenarbeit wie der Austrian Development Agency (ADA) oder der
Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA), Arbeitsgemeinschaft
Entwicklungszusammenarbeit (AGEZ), welche als wichtige Akteure zu nennen sind, bin
ich entlang meiner Recherche auf viele kleinere NGO´s und Vereine gestoßen, die oftmals
von MigrantInnen selbst gegründet wurden mit der Intention für MigrantInnen eine
Anlaufstelle zu sein und um den kulturellen Austausch mit ÖsterreicherInnen zu fördern.
Die Informationen, die ich aus Kurzinterviews, E-Mails, Homepages, Veranstaltungen und
verschiedensten wissenschaftlichen Arbeiten erhalten habe, werde ich ebenfalls mit
einfließen lassen.

Am intensivsten habe ich mich der Dachorganisation “Globale Verantwortung -


Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe ”, welche national und
international die Interessen von 39 Nichtregierungsorganisationen vertritt, der “Agentur
Südwind” und mit der Hilfsorganisation der katholischen Kirche “Caritas” aus Wien
auseinandergesetzt bezüglich Repräsentation nach außen, Zugängiglichkeit und
Projekten, welche primär den Fokus auf Migration und EZA gerichtet haben. Meines
Erachtens ist das Wissen um verschiedene Organisationen, die sich auf globaler und
lokaler Ebene diesem Thema zuwenden für ein intensiveres Verständnis für die
Zusammenhände wichtig, deshalb werde ich im Kapitel 4 Informationen solcher Art
miteinbinden.

2. Fragestellungen

• Wie gut sind MigrantInnenorganisationen zugänglich?


• Wie präsentieren sich diese nach außen?
• Welche derzeitigen Projekte/Veranstaltungen gibt es generell und welche, die sich
besonders auf Migration im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit

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konzentrieren?

3. Auswahl und Beschreibung der Methoden

Ich habe Methoden der qualitativen Forschung angewandt. Durch E-Mailfragebögen und
Telefoninterviews versuchte ich an intern relevante Informationen zu kommen. Durch
Literatur- und Internetrecherche vervollständigte ich mein externes Wissen über
lückenhafte Bereiche.

E-Mailfragebögen Telefoninterviews

(gesendet / beantwortet) (angerufen / interviewt)

Südwind 4 2 - -

Globale Verantwortung - - 2 1

Caritas 4 - 3 -

Tabelle 1: Die NGOs sind nach Informationsrückfluss und -qualität gereiht.

Neben den oben genannten NGOs, habe ich versucht einen Zugang zu dem Verein
“Friede”, zum Verein “LEFÖ – Beratung, Begleitung und Bildung für MigrantInnen” und zu
dem Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe “Care” zu bekommen.
Im Zuge des Schreibens dieser Arbeit und aufgrund des Ausbleibens von Antworten
entschied ich, dass genügend angehäufte Informationen zu verarbeiten sind und
konzentrierte mich auf die in der Tabelle genannten Organisationen.

4. Aktuelle Daten und Debatten zu Migration und EZA und ein wenig
Geschichte

Natürlich bewegen sich Menschen weg von Orten, wo es schwierig ist zu überleben,
oftmals aufgrund der Verknappung von Ressourcen durch das „Wirtschaften“ der
Industrieländer, oder wenn Arbeitsbedingungen untragbar sind. Auch können politische
Unterdrückung, Krieg oder Umweltkatastrophen zu Migration führen. Globalisierung und
der „freie“ Markt lassen die Bewegung von Waren und Kapital bedingungslos zu, jedoch
nicht die von Menschen.

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Historisch gesehen kam es zu zahlreichen Wanderungen von Millionen Menschen auf


Grund des Endes des I. Weltkrieges, der russischen Revolution, auf Grund des II.
Weltkrieges und auch wiederum nach dem Ende der Nazi-Herrschaft. Durch die Auflösung
der Überseekolonien kam es Mitte des 20. Jahrhunderts wiederum zu breiten
Wanderbewegungen in Europa.

Auf globaler Ebene wurde nach außen noch vor einigen Jahren Migration verstärkt als
Chance für Entwicklung anerkannt.

1999 hat der Europäische Rat von Tampere den Anstoß zu einer gemeinsamen
europäischen Migrationspolitik gegeben, welche sowohl den Herkunftsstaaten als auch
den EU-Mitgliedstaaten nützen soll.

Doch zu sehen ist eine Verschärfung der Asyl- und Migrationsgesetze und die Internierung
und Deportation von MigrantInnen in Lagern innerhalb und außerhalb der EU, außerdem
kommt es zur Vereinheitlichung innerhalb der Grenzen. Es werden “präventive”
Maßnahmen gesetzt wie Auffanglager. Menschen werden gegen ihren Willen festgehalten,
was gegen das Menschenrecht der Bewegungsfreiheit verstößt.

(Vgl. URL 2, Arbeitsgruppe Migration am Wiener Kongress 2005)

Bernd Mesovic stellt sich ähnliche Fragen bei der Anhörung im Ausschuss für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages am 16.
Januar 2008 für europäische Migrationspolitik und Entwicklungszusammenarbeit:

“Das Thema Migration erlebt seit einigen Jahren eine


Renaissance in der entwicklungspolitischen Debatte. Schon vor
einigen Jahren hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die
Relevanz der internationalen Migration für eine wünschenswerte
globale Arbeitsmarktpolitik hervorgehoben. Seit die
Internationale Organisation für Migration (IOM) und der Bericht
der Global Commission on International Migration im Jahr 2005
den Beitrag der Migration zur Erreichung der
Millenniumsentwicklungsziele gepriesen haben, häufen sich die
positiven Bewertungen der zuvor häufig als krisenhaftes
Phänomen beschriebenen internationalen Migration.

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Die innerhalb weniger Jahre drastisch veränderte


Bewertung der Migration bedarf einer Erklärung. Sie
dürfte in der demographischen Entwicklung und dem
zunehmenden Arbeitskräftebedarf der industrialisierten
Welt zu finden sein.”

(URL 1, Mesovic, 2008, S.2)

Und wohl auch mit dem Phänomen des Terrorismus, dem Gegner ohne Gesicht, vor
dem es sich immer verstärkter zu schützen gilt. Seit den Ereignissen am
11.9.01 eifert die europäische Sicherheitspolitik der Amerikanischen nach und
verstärkt Einschränkungen der Bewegungs-, Rede- und Versammlungsfreiheit.
Die Erfassung biometrischer Daten und deren dezentrale Speicherung bedeutet
eine Einschränkung individueller Freiheiten, sowohl für MigrantInnen als auch
für EuropäerInnen und besonders für Flüchtlinge durch die Bedrohung durch
Schubhaft und Abschiebung.

In Österreich beschäftigt sich das Innenministerium am liebsten mit Migration


in Zusammenhang mit der Sicherheitspolitik, anstatt mit dem Potential,
welches in kulturellem Austausch und Wissensaustausch liegt.

Am ehesten noch werden Defizite am Arbeitsmarkt ausgeglichen durch das


Heranziehen von Arbeitskräften aus dem Ausland. Solche MigrantInnen, die
meist SpezialistInnen auf ihrem Gebiet sind wie z.B. ÄrztInnen werden zwar
bevorzugt, jedoch finde ich dass es auf keinen Fall der alleinige Aspekt sein
soll, in dem illegalisierte Migration legalisiert wird. Oftmals werden jene auch
nur für die Zeit in der sie arbeiten im Land begrüßt und bei Ablauf der Verträge
in ihr Herkunftsland zurück geschickt, was oftmals sogar vertraglich geregelt
ist.

So wurde der Begriff “brain drain” in “brain circulation” (zirkuläre Migration)


von der EU verwandelt. (vgl. URL 1 Mesovic S.3)

Für Entwicklungszusammenarbeit und für Zwecke der humanitären Hilfe werden im


Regierungsprogramm von 2008 bis 2013 die finanziellen Mittel wieder angehoben.

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Sogar das Department der United Nations „for Economic and Social Affairs“ offenbaren
ihre Anerkennung von dem wichtigen Zusammenhang von Migration und Entwicklung in
dem „Compendium of Recommendations on International Migration and Development:
The United Nations Development Agenda and the Global Commission on International
Migration Compared”.

2006 wurden multidimensionale Aspekte von Migration besprochen um geeignete Wege


zu finden, den Nutzen von Entwicklung zu maximieren und negative Aspekte zu
minimieren. (Vgl. URL 3 )

4. NGO´s / Vereine in Wien

Aus dem vielfältigen, umfangreichen Angebot habe ich die NGOs Südwind, die
Hilfsorganisation Caritas und die Dachorganisation AG Globale Verantwortung
ausgewählt, um sie einander gegenüber zu stellen.

4.1. Südwind

Die seit 30 Jahren bestehende NGO Südwind ist auf entwicklungspolitische Medien-,
Informations- und Bildungsarbeit spezialisiert. Auch veröffentlicht die Agentur, die seit
1997 auf den Österreichischen Informationsdienst für Entwicklungspolitik (ÖIE) aufbaut,
ein Magazin und weitere Publikationen. Weiters gibt’s es die Südwind Buchwelt und die
Südwind Entwicklungspolitik. Die Agentur setzt sich primär für globale, nachhaltige
Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen ein.

Das Anliegen ihrer Informations- und Bildungsarbeit ist es, Bewusstsein für globale
Zusammenhänge und damit verbundene Ungerechtigkeiten zu schaffen und gleichzeitig
Lösungsvorschläge und Alternativen aufzuzeigen.

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt Südwind finanziell


und kooperiert mit der Agentur. Auch bezieht Südwind Mittel des Bildungsministeriums und
der Europäischen Union. Auf regionaler und lokaler Ebene unterstützten auch Länder und
Kommunen ihre Arbeit.

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4.1.1. Projekte

Um faire Arbeitsbedingungen geht es in den Kampagnen „Handeln für eine Welt“,


„Clean Clothes“ "Clean-IT!", "Netzwerk Nachhaltiger Konsum" und "Spielsachen fair
machen". Südwind setzt sich für jene ArbeiterInnen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und
Osteuropa ein, welche durch Unternehmen zu Schaden kamen. Jene Unternehmen und
Firmen lassen im Süden für den österreichischen Markt produzieren und oftmals kommt
es zu Verletzungen der sozialen Rechte von Beschäftigten durch ausbeuterische
Kinderarbeit oder Sklavenarbeit. Begleitend bemühen sich die MitarbeiterInnen um
Informations-, Lobbying- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Leitsatz „Nicht mehr geben,
sondern weniger stehlen!“ ist hierbei zentral und zeigt auf, dass Angestellte sogar mit
Überstunden ungerechtfertigt niedrigen Löhne bekommen, womit sie ihre Familien nicht
zureichend versorgen können.

(Vgl. URL 5: Handeln für eine Welt)

4.1.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

Ich habe Südwind an 1. Stelle angeführt, da ich zu ihnen den besten Zugang als Studentin
hatte. Auch wurde ich bei der offenen Veranstaltung „Entwicklung und Vielfalt“ mit offenen
Armen begrüßt und konnte bei den Diskussionen mehrmals zu Wort kommen um meine
Meinung und Fragen auszudrücken, wozu auch alle anderen BesucherInnen eingeladen
waren.
Die Mitorganisatorin und Moderatorin Téclaire Ngo Tam , welche eine Mitarbeiterin von der
Agentur und selbst Migrantin aus Afrika ist, bemüht sich um die direkte Arbeit mit der
Bevölkerung, in diesem Fall jener des 15. Bezirkes, welcher den größten prozentuellen
Anteil von MigrantInnen aufweist. In Zusammenarbeit mit der Agenda 21 wurden und
werden Projekte auf Bezirksebene gestartet.
Auch ist in den offenen Stellenangeboten zum Beispiel angeführt, dass MigrantInnen aus
dem Süden vor EuropäerInnen bevorzugt für Jobs aufgenommen werden.

Daraus schlussfolgere ich, dass in dieser NGO MigrantInnen aus den so genannten
Entwicklungsländern mindestens so ernst genommen werden und einen guten Zugang
haben wie Menschen, die in Österreich bzw. Europa geboren wurden.

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Die Homepage der Agentur ist übersichtlich, und man kann sich gut über ihre Philosophie
und Schwerpunktsetzung, die laufenden Kampagnen, die Geschichte der Gründung und
über weitere NGO´s informieren.

Auch betreut und koordiniert Südwind die Internetplattform “One World”, welche von der
österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird und wobei 28 verschiedene
Nichtregierungsorganisationen* mitwirken.

* *ATTAC, BAOBAB, Care, Diakonie Auslandshilfe, Die Geschenkebox, Dreikönigsaktion, EZA 3.Welt, Fairtrade Österreich,
Frauensolidarität, Grazer Büro für Frieden und Entwicklung, HORIZONT3000, Jugend eine Welt, Klimabündnis Österreich,
Kindernothilfe, Kulturen in Bewegung, Lateinamerika Institut, LEEZA, Licht für die Welt (CBM), Sonne International, Südwind Agentur,
Südwind Buchwelt, Südwind Entwicklungspolitik, Südwind Magazin, VIDC, Weltläden, WIDE, WUS, World Vision Österreich

4.1.4. „Vielfalt und Entwicklung“ offene Veranstaltung im 15. Bezirk


Am 17.11.09 wurde bei der von der Agentur Südwind organisierten Veranstaltung im
Vereinszentrum „Juvivo“ (für aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit in Wien) in der
Huglgasse 14 gemeinsam mit BezirksbewohnerInnen, dem Bezirksrat von den Grünen
Haroun Moalla, der Aktivistin und Finanzverantwortlichen Marianna Geets ebenfalls von
den Grünen, der Bezirksrätin von der SPÖ und Mitwirkende in der Arbeitsgemeinschaft
Integrationsgruppe Claudia Dobias, dem Journalisten Simon Inou von Arfikanet.info, M-
Media, dem Einrichtungsleiter Safah Algader von Juvivo, dem derzeitigen Zivildiener
Phillip Springer und mit Tania Dedovic von der IOM (International Organisation for
Migrantion) über „glokale“ Entwicklung im Bezirk gesprochen. Dabei ist gemeint, dass die
Bedeutung der lokalen Ebene für die globale Entwicklungspolitik erheblich ist.
Folgende Fragen sollten in der Diskussion zentral sein:
„Mit welchen Strategien kann die Entwicklungszusammenarbeit auf Bezirksebene sinnvoll
umgesetzt werden? Soll diese Arbeit zu den Kernaufgaben des Bezirks zählen? Wie kann dazu die
Partizipation der MigrantInnen gefördert, aber auch gefordert werden?“
Téclaire Ngo Tam erwies sich als geübte
Moderatorin und koordinierte die
Diskussionsrunde, welche aus 12
Mitwirkenden bestand.

Als erstes Thema wurde angeschnitten,


dass es EU-Projekte gibt, bei denen

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Veranstaltungen und Aktivitäten auf Bezirksebene gefördert werden.


Tania Dedovic merkte an, dass Migration und Entwicklung sehr eng miteinander
verbunden sind und es im Interesse von den Ziel-, Herkunftsländern sein sollte,
Zuwanderung zu fördern um illegalisierte Migration aufzuhalten.
Migration=Integration=Entwicklung, davon war sie überzeugt. Haroun Molla verbalisierte,
dass es ein Defizit an politischem Bewusstsein unter der Bevölkerung gäbe und
Aufklärungsarbeit im Hinblick auf das Konsumverhalten der EuropäerInnen geleistet
werden sollte. Er teilt stolz mit, dass der 15. Bezirk im Vergleich mit anderen „höher
angesehen“ Bezirken wie z.B. dem 1. etwas geschafft hat, was in anderen nicht einmal
angedacht wird: Eine aktive Beteiligung der MigrantInnen und BezirksbewohnerInnen an
dem was vor sich geht und bei Veranstaltungen und
anderen Aktivitäten.
Dann kommt Tanja Dedovic wieder zu Wort und
berichtet, dass es Projekte im Ausland gibt, die von der
Stadt Wien gefördert werden.

Als Simon Inou von seiner Ansicht, dass es bei Integration fast immer zu einer
Assimilation kommt, spricht, sieht man ihm seine Resignation an. Er bemühte sich um
eine Förderung für vielfältige Medien und sein Antrag wurde unbegründet abgelehnt. Er
empfand es als Fremdenfeindlichkeit, welche er als Schwarzer trotz österreichischer
Staatsbügerschaft zu spüren bekommt. Selbst am Flughafen meinte Personal, dass er als
Schwarzer nie Österreicher sein wird. Es geht also nicht um den Migrationshintergrund,
sondern um den Migrationsvordergrund. In den Medien wird Migration kriminalisiert und
immer mit Negativität verbunden. Er meint, dass solange die Kronenzeitung nicht den
Blick auf solche Themen ändern wird, das Bewusstsein der Masse gleich bleiben wird.
Auch erwähnt er dass sich die SPÖ solcher Probleme bewusst ist, sich Politiker jedoch nie
mit einem/einer MigrantIn auf einem Wahlplakat zeigen würde.

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Dann kommt zu Wort, dass der 15. Bezirk der ärmste


Wiens mit den meisten MigrantInnen ist. Der Anstoß eine
Gegenöffentlichkeit zu kreiren wurde diskutiert. Doch
fanden es einige schwierig die breite Masse zu
erreichen, weil zu Treffen wie diesem immer vermehrt
BürgerInnen kommen, die Migration bewusster als
andere wahrnehmen und sich mit diesem Thema meist
schon mit Offenheit auseinandergesetzt haben.
Téclaire Ngo Tam gibt das Wort an Tania Dedovic weiter,
welche sich Gedanken um Konzepte und Theorien
machte, wie es zu einer WIN-WIN Situation sowohl für
die Basis als auch die andere Seite kommen kann.

Die Diaspora, darunter werden immer alle MigrantInnengemeinschaften im Ausland


verstanden, sollten in die EZA eingebunden werden. MIDA arbeitet vor allem mit
Nigerianern, obwohl die Marokkaner eigentlich ein größerer Anteil sind. Dann schwenkt
sie auf die Migrationspolitik in Rom, Italien, wo direkt die Verwandten von MigrantInnen im
Herkunftsland produktive Ideen für Projekte einreichen können. Von 150 eingereichten
Projekten wurden 12 davon umgesetzt und weiterbetreut. Als gute Lösung pries sie
Gemeinde- und Städtepartnerschaften, so genannte joint initiatives und erwähnt die
Zusammenarbeit der Europäischen Union und den Vereinten Nationen.

Etwas später stieß auch die Sozialarbeiterin Elisabeth Ettmann vom Verein "Im Ausland"
dazu, welcher von ihr und Djurica Nikolič gegründet wurde. Ihre Arbeit lehnt an den
Gedanken von Paulo Freire an, welcher sich als Pädagoge der Befreiung sah und das
Alphabet der Unterdrückten ins Zentrum seines Schaffens stellte. Durch Volksbildung
wollte er einen Beitrag zur Befreiung der Unterdrückten leisten. In seinen Augen ist nur
eine andere Welt durch die Befreiung vom Kapitalismus möglich, welcher Gewinn und
Egoismus verherrlicht.
Der Verein unterstützt vor allem Roma in sozialen und rechtlichen Fragen. Er bietet ein
breites Angebot für Beratungsgespräche zu den Themen Gesundheit, Ernährung,
familiäre Probleme über psychosoziale Betreuung in schwierigen Lebenslagen und hilft
selbst bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen und dem Ausfüllen von Formularen.
Sie erwähnte, dass die Idee zur Gründung des Vereins bei einer ähnlichen

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Diskussionsrunde entstanden ist, denn „Wege entstehen beim gehen“. Weiters erzählt sie
von dem Projekt von IE StudentInnen „Mut tut gut!“, welche am Spittelberg T-Shirts mit
Sprüchen zum Nachdenken wie zum Beispiel: „Die Sonne scheint auf alle Menschen!“ ,
bedrucken.
Dann wird von Seiten der Bezirksvertretung wird darauf Aufmerksam gemacht, dass diese
über Ressourcen verfügen, die darauf warten zum Einsatz zu kommen und der Zugang zu
demographischen Medien besteht.
Haroun Moalla macht weiters auf darauf aufmerksam, dass es global gesehen
Strömungen von Geldern, Waren und Menschen gibt. Alles Wirtschaftliche, Profit
Bringende wird durchgelassen, doch Menschen nicht... Er erzählt dass er eigentlich die
Ausbildung zum Agraringenieur gemacht hat. Er bringt ein Beispiel, dass für ihn die
perfekte lokale Kooperation zwischen Fleischhauer und Bauern darstellt. Ein Bauer, ½ Std
von Linz entfernt mästet einen Stier für ein Fest einer türkischen Gemeinschaft, welcher
von einem ansässigen Fleischhauer geschlachtet wird. Er weist darauf hin, dass
Kooperationen wirtschaftlicher Art wichtig seien.
Ich erwähnte, dass der Begriff MigrantIn meiner Meinung nach schon fast zu oft verwendet
wird etwas schubladierend für mich wirkt, natürlich muss man Wege finden dieses
„Phänomen“ zu benennen, doch sind wir im Endeffekt alle Menschen. Vielleicht mag es
ein fast utopischer Gedanke sein, aber wenn wir diese simple Tatsache verinnerlichen
würden, gäbe es keinen Rassismus bzw. kein Denken in Differenzen, sondern ein Denken
in Gemeinsamkeiten, denn viele Aspekte des „Mensch seins“ verbinden uns. Was ich
beobachten durfte, ist das z.B. in dem Verein Kukuma, für den ich mich in verschiedenen
Bereichen (Musik, Jamsessions, Massagekurse) einsetze, Integration durch die Offenheit
der mitwirkenden Menschen von selbst passiert. Gerade Musik ist ein Medium, dass keine
Sprachkenntnisse vorraussetzt, gemeinsame Projekte richten den Fokus auf ein Ziel und
das Teilen von Wissen bringt zwischenmenschliche Nähe.
Der Einrichtungsleiter von Juvivo, Safah Algader, meint, dass man schon zwischen
unterschiedlichen Arten von Migration unterscheiden muss, z.B. Binnenmigration oder
Arbeitsmigration und dass es bei Integration meist um Machtverhältnisse geht.
Er erwähnt den Begriff „Intercultural Mainstreaming“, welcher in Deutschland geprägt
wurde, und dessen Vorgänger „Gender Mainstreaming“ lautete.
Mainstreaming ist in diesem Fall positiv besetzt und soll soviel wie „Hauptfluss“ bedeuten.

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Es geht darum, wahrgenommen zu werden und dass Bemühungen um das Vorantreiben


der Chancengleichheit nicht nur auf die Durchführung von Sondermaßnahmen beschränkt
ist, sondern zur Verwirklichung der Gleichberechtigung ausdrücklich sämtliche
allgemeinen politischen Konzepte und Maßnahmen einzuspannen sind. (Vgl. URL 4)

Weiters merkt er an, dass MigrantInnen zwar im Arbeitsmarkt, aber nicht in der Politik
integriert sind. Von Wahlrecht kann man nur in einer Utopie träumen.
Nachdem die offizielle, gemeinsame Runde sich aufgelöst hatte, sprach ich noch ein
wenig mit Safah Algader. Er erzählte mir von der MA 17, die sich um Integrations- und
Diversitätsangelegenheiten kümmert. Zu ihren Aufgaben zählen Förderungen für Projekte,
Vereine und Initiativen, Vorschläge für Maßnahmen, die Integration und Migration
erleichtern, Mediation, Förderung von deutschen Sprachkursen, Vernetzungsarbeit
zwischen Bezirkseinrichtungen, der zugewanderten Bevölkerung und
MigrantInnenorganisationen, die Entwicklung von Pilotprojekten und mehr. (Vgl. URL 7)

Was für mich besonders interessant an dieser Veranstaltung war, ist die Tatsache, dass
mit diesen Diskussionsrunden Themen wie Migration, Integration und
Entwicklungszusammenarbeit an die Basis, die Bevölkerung herangetragen wird.
Integration zum Beispiel passiert durch die Akzeptanz, die die Mitmenschen MigrantInnen
zukommen lassen. Wenn wir uns als globale, vernetzte Weltbevölkerung begreifen und
jeder einzelne sich auch mit solchen herausfordernden Themen konfrontiert, kann
politisches Bewusstsein entstehen.

4.2. Globale Verantwortung

Die Dachorganisation „Globale Verantwortung – Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und


Humanitäre Hilfe“ vertritt national und international die Interessen von 39
Nichtregierungsorganisationen, die in den Bereichen EZA, entwicklungspolitische
Inlandsarbeit, Humanitäre Hilfe sowie nachhaltige globale wirtschaftliche, soziale und
ökologische Entwicklung tätig sind. Mit 2 Partnerorganisationen (KOO und ÖFSE) steht
die AG ebenfalls in Verbindung. Sie kooperiert auch mit Concord, DEEEP, der
Europäischen Komission, OEZA, Plataforma MVRO und Trialog.

Die AG Globale Verantwortung hat am 1. April 2008 als Dachverband die Agenden von

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AGEZ (Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungszusammenarbeit) und EU-Plattform


österreichischer Nichtregierungsorganisationen übernommen.

Finanziell wird die AG von der EU und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit


unterstützt. (Vgl. URL 9)

4.2.1. Projekte

Derzeit läuft das Projekt Nichregierungsorganisationen und ihre Wirksamkeit - CSO


Development Effectiveness in Österreich 2009/10.

Die AG Globale Verantwortung setzt sich in Rahmen des von der OEZA geförderten
Projektes "CSO Development Effectiveness in Österreich 2009/2010" intensiv mit der
Thematik Wirksamkeit von EZA auseinander. Einerseits weil wir die Bedeutung des
Prozesses für die Steigerung der Wirksamkeit von EZA anerkennen und einen Beitrag zu
Armutsbekämpfung, Demokratisierung, Schutz der Menschenrechte und Berücksichtigung
von Aspekten wie Gender und Umwelt auf internationaler Ebene leisten möchten.
Andererseits weil der Reflexionsprozess mit einer Veränderung der Rahmenbedingungen
für EZA („enabling environment“) einhergeht. D. h., dass österreichische NGOs mit
neuartigen Förderpraktiken konfrontiert werden, die eine eventuelle, strategische
Neuausrichtung der Organisationen erfordern.

Das Projekt „CSO Development Effectiveness in Österreich 2009/10“ bietet (im Rahmen
der Möglichkeiten) NGO im Bereich EZA und Humanitäre Hilfe u. a. folgende
Möglichkeiten:

1) Rahmen für Informationsaustausch innerhalb der NGO zu folgenden Themen: best


practice“ ebenso wie Probleme, Herausforderungen bei Projekten; Erfahrungen mit Tools
zur Wirksamkeitsmessung und Monitoring; Finanzierungs- und Förderpraktiken;
Laufenden und geplanten Aktivitäten (falls Abstimmung mit MitakteurInnen erwünscht).

2) Raum für politischen Diskurs (und ev. Erarbeitung gemeinsamer Positionen): zur
Rolle der NGO und deren Positionierung gegenüber FördergeberInnen; zum Verständnis
von wirksamer EZA und für Möglichkeiten den theoretischen Diskurs in die Praxis zu
übertragen.

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3) Möglichkeit zur Mitgestaltung auf internationaler Ebene (durch die direkte


Verknüpfung mit der Arbeitsgemeinschaft, Concord Working Group und Open Forum
sowie die indirekte Verbindung mit der Better Aid Platform und der Palermo II-WG, die in
Dialog mit weiteren EZA-AkteurInnen, u. a. FördergeberInnen, stehen) von
Rahmenbedingungen, die die NGO-Arbeit regulieren (Förderpraktiken,
Finanzierungsmöglichkeiten, generelle „Aid architecture“, etc.) und von Prinzipien und
konkreten Maßnahmen zur Optimierung der Wirksamkeit von EZA (Beitrag zur Erarbeitung
eines globalen Rahmenwerks dazu im Open Forum)

4) Bedarfsgerechte Auswahl relevanter Schwerpunktthemen für Workshops und


Konsultationen, die die AG Globale Verantwortung für ihre Mitgliedsorganisationen
organisiert.

5) Aktuelle Informationen zum Stand der verschiedenen Prozesse zur Wirksamkeit


von EZA (Update zum Dialog mit FördergeberInnen, Open Forum, OECD-Debatte, etc.)
(Vgl. URL 8)

Am 2. September und 29. August 2009 gab es Calls von Bengo, welche eine deutsche
Beratungsstelle ist mit dem Ziel, den Umgang mit öffentlichen Fördermitteln zu erleichtern
und bei Fragen zu EZA zu beraten, zu den Themen Migration, Food Security, Human
Rights und zu Migration und Umwelt.

4.2.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

Telefonischen Bemühungen zeigten zuerst wenige Ergebnisse. Ich wurde jedoch nach
dem Hinterlassen einer Nachricht, in welcher ich meine Interesse an einem Interview kund
gab, von einer Mitarbeiterin nach etwa 2 Wochen zurückgerufen. Sie verwies mich auf die
Homepage, in der ich im Grunde alle relevanten Informationen entnehmen könne, bot mir
jedoch an, dass ich mich bei einer Unvollständigkeit von Informationen nochmals an sie
wenden könnte. Auch beantwortete sie den kurzen Fragenkatalog, den ich für
Kurztelefoninterviews zusammengestellt hatte. Die Arbeitsgemeinschaft an sich ist keine

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MigrantInnenorganisation, jedoch findet Zusammenarbeit und Kooperation zwischen


Partnerorganisationen, EU-Institutionen, internationalen und österreichische NGO´s statt.
Auch Südwind und Caritas sind Mitglieder.

4.2.3. Anstehende Veranstaltungen:

Gegen Kritik gefeit? Nichtregierungsorganisationen und ihre Wirksamkeit

Am 26. November 2009 wird von 9:00-14:00 Uhr die Kick-off-Veranstaltung zum Projekt
"CSO Development Effectiveness" in der Wilhelminenstraße 91/2f mi 16. Bezirk
stattfinden.
NGOs werden zunehmend gefordert, die Wirksamkeit ihrer Arbeit nachzuweisen und sich
neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Der Sinn von Entwicklungspolitik wird von
verschiedenen Seiten immer wieder in Frage gestellt. Auf diese kritischen Fragen werden
Antworten gebraucht, welche in Workshops und Diskussionsrunden gesucht und in
Vorträgen und derzeitigen Forschungsergebnissen präsentiert werden.

Programmschwerpunkte werden folgende sein:

1. Worum geht es bei Wirksamkeit und was hat dies mit österreichischer NGO-Arbeit
zu tun? Wer tut was dazu?

2. Vertiefung in Workshops (NGO-Austausch zu Schwerpunktthemen)

3. Festlegung weiterer gemeinsamer Schritte

Internationale und österreichische ExpertInnen wie Jean Reynaert (11.11.11 und


Global Facility Group), Franz Josef Berger (CONCORD), Hilde Wipfel (KOO) und
Michael Obrovsky (ÖFSE) werden anwesend sein und bei Diskussionen
unterstützend mitwirken. Das Projekt „CSO Development Effectiveness in
Österreich 2009/10“ wird von der OEZA gefördert und in Zusammenarbeit mit
ÖFSE und KOO durchgeführt.

Die Veranstaltung hat indirekt mit Migration und Entwicklungszusammenarbeit in dem


Sinne zu tun, als dass die Wirksamkeit verschiedenster NGOs, die sich mit diesem Thema
befassen untersucht wird.

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4.3. Caritas

4.3.1. Projekte

Viele Projekte von Caritas in Wien fokussieren sich auf Flüchtlinge, AsylantInnen und
MigrantInnen. Es gibt verschiedenste Wohnprojekte und Projekte für das Decken der
Grundversorgung, welche den um Hilfe ansuchenden Menschen zur Verfügung gestellt
werden.

4.3.2. Repräsentation und Zugänglichkeit

Zu Caritas hatte ich den schwersten Zugang. Drei Telefonanrufe genügten nicht um mit
der Zuständigen Elisabeth Stocker in Kontakt zu treten. Im weiteren versuchte ich per E-
Mail mit anderen MitarbeiterInnen von Caritas in Kontakt zu treten. Von 4 E-Mail
Kurzfragebögen bzw einer Anfrage für ein Interview kam von einer Person, Mariella Müller,
der Leitungsassistenz für AusländerInnenhilfe eine Antwort zurück, welche besagte, dass
sie keine zeitlichen und personellen Ressourcen habe. Ich bedankte mich trotzdem
herzlich für ihre Antwort und bekam darauf hin noch eine Antwort mit einer Entschuldigung
und Informationsmaterial zugesandt zu den Projekten bezüglich Entwicklungs-
zusammenarbeit in der Republik Moldau, der Ukraine und im Kosovo. Das stand
zumindest im Betreff, doch die Dateien entpuppten sich als Zeichenprogramme ohne
Inhalt?! Etwas verwundert hatte ich genug und wendete mich lieber intensiver den
anderen Organisationen zu, zu denen ich mir einen besseren Zugang verschaffen konnte.

6. Ergebnisse und Schlußfolgerungen

• Wie gut sind MigrantInnenorganisationen zugänglich?


Vielleicht ist meine Position als Studentin nicht eins zu eins vergleichbar mit
einem/einer MigrantIn, doch um ihre Hilfe habe ich ebenfalls auf eine Art und Weise
angesucht. Oft war nicht die gewonnene Information ausschlaggebend für meine
Meinungsbildung, sondern wie MitarbeiterInnen telefonisch, per Mail und persönlich
mit mir umgegangen sind. Daraus schlussfolgerte ich auch ihren Umgang mit
Hilfesuchenden an sich. Besonders freundlich und hilfsbereit waren MitarbeiterInnen
von Südwind und vom Afro-Amerikanischen Institut (welches aufgrund der Länge

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nicht mehr in meine Arbeit mit einbezogen habe).

• Wie präsentieren sich diese nach außen?


(Homepage / Infostände / Veranstaltungen)
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es keine einheitlichen Schwerpunkte
der untersuchten NGOs für bestimmte Wege der Präsentation gibt.

Südwind teilt ihre Aufmerksamkeit auf die Betreuung und Aktualisierung der eigenen
Homepage und der von OneWorld, auf Veranstaltungen und Feste auf denen
Infostände zu finden sind gleichmäßig auf.

Die AG Globale Verantwortung leistet verstärkt Vernetzungsarbeit unter den


österreichischen, internationalen und EU- Organisationen. Die Homepage ist
prägnant und übersichtlich aufgebaut. Infostände zählen nicht zu den
Repräsentationswegen nach außen. Sie legen mehr Wert auf die Leitung und
Koordination von Veranstaltungen zu denen sie RepräsentantInnen der NGOs,
welche sich so bekannt machen können, und ExpertInnen zu verschiedensten
Themen einladen.

Caritas verfügt über eine facettenreiche Homepage und ist bei verschiedensten
Events und Charity-Veranstaltungen mit Infoständen präsent auf Kosten der internen
Zugänglichkeit.

• Welche derzeitigen Projekte/Veranstaltungen gibt es generell und welche, die sich


besonders auf Migration im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit
konzentrieren?
Die Organisationen haben verschiedenste Schwerpunkte und Ausrichtungen,
beschäftigen sich jedoch alle direkt oder indirekt mit Migration und/oder EZA.
Die NGOs bemühen sich in erster Linie um die Verbesserung der Lebens- und
Arbeitsbedingungen im Herkunftsland. Ansonsten nehmen sich die untersuchten
Organisationen in Veranstaltungen den Themen Wirksamkeit der NGO´s und
Migration und EZA auf Bezirksebene an.

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Seminararbeit für das SS 09 bei Prof Trauner/Langthaler Bianca Mader 0705244

In Projekten nehmen sie beratende Positionen ein, kümmern sich um


Integrationsangelegenheiten und helfen bei der Arbeitsfindung, außerdem gibt es
Bildungs- und Informationsarbeit und Workshops zu diversen Themen.

Da es keine transdisziplinären Programme zwischen den NGOs gibt, sondern nur


unterschiedliche, vereinzelte Projekte die nicht gesammellt in einem Medium aufzufinden
sind, ist es besonders schwer für MigrantInnen, deren Muttersprache nicht deutsch ist,
sich zu orientieren. Eine Sammelplattform in mehreren Sprachen könnte die adäquate
Hilfestellung erleichtern.

Die AG Globale Verantwortung hat schon den Versuch gestartet, die NGO´s auf einer
Internetplattform zu vernetzen und Kooperationen eingeleitet.

Durch eine gemeinsame öffentliche Präsentation nach außen und der Erarbeitung
gemeinsamer Ziele könnte neben einem leichteren Zugang auch eine größere
Öffentlichkeitswirkung erzielt werden.

7. Quellenverzeichnis

* Thränhardt, Dietrich (2008). Entwicklung und Migration – Jahrbuch 2006/07. Berlin: Lit-
Verlag.

* Positionspapers „Rolle der NGO´s“ (online gestellt 27.03.06) und „Migration und
Entwicklung“ (online gestellt 6.12.07) von der AGEZ (=Arbeitsgemeinschaft für
Entwicklungszusammenarbeit)
http://www.oneworld.at/AGEZ/positionspapiere__.htm ( 18.08.09 )
* URL1: Mesovic, Bernd (von Pro Asyl); Stellungnahme - Bundesweite
Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge, Anhörung im Ausschuss für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages am 16. Januar 2008;
Europäische Migrationspolitik und Entwicklungszusammenarbeit.

www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Soziale.../stellungnahme_mesovic.pdf ( 18.08.09 )

* URL2: Arbeitsgruppe Migration 2005 am Wiener Kongress

http://at2.indymedia.org/newswire/display/53901.html ( 22.09.09 )

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Seminararbeit für das SS 09 bei Prof Trauner/Langthaler Bianca Mader 0705244

* URL3: „Compendium of Recommendations on International Migration and Development:


The United Nations Development Agenda and the Global Commission on International
Migration Compared”.
www.un.org/esa/population/.../UN_GCIM/UN_GCIM_ITTMIG.pdf ( 22.09.09 )
* URL 4: Ahlemeyer, Uwe; Intercultural Mainstreaming – Strategie für eine gerechtere
Gesellschaft
www.migration-boell.de/.../Intercultural_Mainstreaming.pdf ( 26.11.09 )
* URL 5: Handeln für eine Welt
http://www.suedwind-agentur.at/start.asp?ID=14462&b=260 ( 15.06.09)

* URL 6: http://www.paulofreirezentrum.at/index.php?art_id=52 ( 26.11.09 )

* URL 7: Integrations- und Diversitätsangelegenheiten (MA 17)


http://www.wien.gv.at/integration/arbeits.html (26.11.09)
* URL 8: http://www.globaleverantwortung.at/start.asp?ID=230880 ( 15.06.09 )

*URL 9: http://www.globaleverantwortung.at/start.asp?ID=224403&b=1334 ( 15.06.09 )

Alle Bildquellen sind von der Autorin selbst.

8) Anhang

Telefonfragebogen

Ist EZA bei Ihnen ein Thema?

• JA – wo, wer?

• NEIN – warum?

•Welche Programme gibt es derzeit bzw. was wird gemacht um


Entwicklungszusammenarbeit zu fördern?

•Wer ist bei Ihnen für Entwicklungszusammenarbeit zuständig?


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Seminararbeit für das SS 09 bei Prof Trauner/Langthaler Bianca Mader 0705244

•Wie kommen Sie zu ihren wissenschaftlichen Daten?

•Gibt es Projekte, die MigrantInnen in ihrem Heimatland machen bzw unterstützen sie
ihre Familien in irgendeiner Weise?

•Gibt es politische Partner?

Fragenkatalog

• Wie kam es zur Gründung der NGO/des Vereins?

• Was war für die Namensfindung ausschlaggebend?

• Welche Schwerpunkte wurden im Verein gesetzt?

• Welche aktuellen Projekte/Treffen gibt es?

• Gibt/gab es Projekte/Programme, die mit Entwicklungszusammenarbeit zu tun


haben? Welche?

bzw. ist Entwicklungszusammenarbeit bei Ihnen generell ein Thema?

JA – Wer ist dafür zuständig?

NEIN – Warum? Oder warum nicht mehr? Gibt es andere Bereiche, die dieses Thema
abdecken?

• Gibt es Vernetzung oder Zusammenarbeit mit anderen NGO´s/Vereinen in


Österreich oder anderen Ländern?

Wenn JA mit welchen?

• Gibt es mitwirkende MigrantInnen, die ihre Verwandten auf irgendeine Weise im


Herkunftsland unterstützen?

• Wie wird die NGO bekannt gemacht und wie erfuhren die meisten Mitwirkenden von
der NGO/vom Verein? Wie und durch welche Medien repräsentiert sie/er sich nach
außen? (Gibt es gelegentlich Infostände, Folder, Informationsveranstaltungen?!)

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• Ist die NGO/der Verein auch auf einer anderen Ebene als der sozialen aktiv?

Wenn ja auf welcher?

• Wie wird die NGO/ der Verein und die damit verbundene Arbeit, Räumlichkeiten...
finanziert?

• Wie kommen Sie zu Ihren wissenschaftlichen Daten?

• Gibt es etwas, was ich noch nicht erwähnt habe und Sie gerne hinzufügen würden?

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