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Geschichten die der Polizeidienst schrieb: Wahre Geschichten aus dem Polizeialltag von Roli Christen
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Geschichten die der Polizeidienst schrieb: Wahre Geschichten aus dem Polizeialltag von Roli Christen
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Geschichten die der Polizeidienst schrieb: Wahre Geschichten aus dem Polizeialltag von Roli Christen

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Das zweiteilige Buch erzählt im ersten Teil einige spannende und auch zum Schmunzeln anregende Geschichten aus dem über 30-jährigen Polizeialltag von Roli Christen.
Im zweiten Teil ist ein spannender Kriminialroman zu lesen. Es ist das Erstlingswerk von Roli Christen.
LanguageDeutsch
Release dateOct 10, 2014
ISBN9783735703941
Geschichten die der Polizeidienst schrieb: Wahre Geschichten aus dem Polizeialltag von Roli Christen

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    Book preview

    Geschichten die der Polizeidienst schrieb - Roland Christen

    INHALTSVERZEICHNIS

    Vorwort

    Der Polizeidienst→ mein Polizeidienst

    Räuber oder was?

    Nach mir wird gefahndet

    Lebensmitteleinkauf auf besondere Art

    Liest mein Hund Sexzeitschriften?

    Das Geisterhaus

    Ich als Drogeneinkäufer

    Traue keinem, den Du nicht kennst

    Traue keinem insolventen Süchtigen

    Die Post, dein Freund und Helfer

    Aktion 'Wundertüte'

    Mit der Tür ins Haus

    'Gwundernase'

    Ich, ein Filmstar

    Was ist ein Schmierlappen

    KAFFEE UND KUCHEN

    VOM STREIFENWAGEN ZUM SCHROTTAUTO

    GLÜCK UND VERTRAUEN

    IM DUNKELN LÄSST ES SICH GUT MUNKELN

    ÖFFENTLICH TELEFONIEREN KANN GEFÄHRLICH SEIN

    WER NICHT VORSICHTIG IST, HAT PECH

    DIE UNKONVENTIONELLE SPURENFALLE

    VIELE KLEIDER IN DER KABINE SIND VERDÄCHTIG

    DUMM, DÜMMER, BANKRÄUBER

    ‚VERSCHMÄHTE LIEBE‘ KRIMINALROMAN

    VORWORT

    Liebe Leserin

    Lieber Leser

    Dieses Buch, das Sie hier beginnen zu lesen, gibt im ersten Teil ein paar persönliche Gedanken zum Polizeidienst aus meiner über 30 jährigen Berufspraxis wieder. In einem mittleren Teil möchte ich einige heitere interessante Episoden aus dieser Praxis erzählen. Es sei hier klar hervorgehoben, dass diese Episoden alle der Wahrheit entsprechen, es aber nie zu illegalen Aktionen kam. Die Geschichten spielten sich in der Zeit von 1982 bis ca. 1993 ab. Zu dieser Zeit, insbesondere vor 1990, waren die technischen Möglichkeiten noch nicht so entwickelt wie heute und Sondereinheiten wie sie heute zur Verfügung stehen waren ebenfalls noch nicht modern installiert. So kam es damals oft dazu, dass wir dezentralisierten Fahnder in die Rolle eines Grenadiers (heute Sondereinheit), Observanten, oder gar Undercover-Agent schlüpfen mussten, oder durften. Heute kann man die professionellen Einheiten, die der Polizei zur Verfügung stehen, nicht mehr mit unseren früheren Einsätzen vergleichen. Heute wäre die Arbeitsweise von früher nicht mehr denkbar. Die Mitglieder der Sondereinheiten sind hoch motivierte, super ausgebildete Spezialisten, auf die die Polizei nicht verzichten könnte.

    Im letzten Teil dieses Buches habe ich einen Kriminalroman geschrieben. Es handelt sich um eine frei erfundene Geschichte.

    Zuletzt möchte ich mich bei meiner Frau, meinen Kollegen, Vorgesetzten und vor allem auch unserem damaligen Kommandanten, Herr Dr. Léon Borer, herzlich bedanken, dass ich einen schönen interessanten Dienst an der Front leisten und im Speziellen auch die nachfolgenden Geschichten erleben durfte.

    DER POLIZEIDIENST → MEIN POLIZEIDIENST

    Nach der Polizeischule erwarb ich mir die ersten Praxiserfahrungen auf dem grössten Polizeiposten im Kanton. Dort war ich dann auch für rund 14 Jahre als Betäubungsmittel-Sachbearbeiter tätig. Seit dieser Zeit bin ich im Besitz eines Hundes; immer Labrador Retriever‘s. Während der aktiven Zeit an der Front bildete ich die Hunde als Rauschgiftsuchhunde aus. Die Kenntnisse dazu bekam ich vom damaligen Betäubungsmittel-Suchhunde-Gruppenleiter. Zudem besuchte ich die staatliche Hundeschule in Solleftea, Schweden, und bildete mich in Deutschland, Österreich und den umliegenden Kantonen weiter. So durfte ich schon bald als Übungs- und Einsatz-Leiter der Betäubungsmittelsuchhunde-Gruppe amten.

    Ausser den Einsätzen mit dem Hund, führte ich Ermittlungen und Strafverfahren im Zusammenhang mit Rauschgift. Es war eine interessante Zeit. Es waren die achziger- und frühen neunziger-Jahre.

    Besonders in dieser Zeit war einiges los in der Szene.

    Ärzte, Zahnärzte, Filialleiter eines renommierten Herrenbekleidungsgeschäfts, Geschäftsleute allgemein, Angestellte in leitenden Positionen, Arbeiter und Arbeitslose, gehörten zu unseren Kunden. Unsere Arbeit und die Erfolge in der Szene blieben nicht verborgen und gaben auch schon mal ein Thema in den Fasnachtszeitungen ab. Man konnte zum Beispiel mal lesen:

    Vergebens ging zum Optikus, wer eine Brille haben muss.

    Oder:

    Feinkaller hat die besten Stoffe.

    Die meisten Einsätze machte ich natürlich nicht alleine. Wir waren für die Arbeit in der Betäubungsmittelgruppe zu zweit auf unserem Posten.

    Nach Hinweisen, Ermittlungen und eigenen Beobachtungen begannen wir unsere Arbeit. Zuerst wurden Hintergrundinformationen beschafft. Danach oberservierten wir die Tatverdächtigen. Wenn genügend Beweise zusammengetragen waren, schlugen wir zu.

    Normale Kontrollen von Fahrzeuglenker, Fussgänger aber auch in der Szene direkt, welche sich auf die Aufdeckung von Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz konzentrierten, wurden ebenfalls gemacht. Dabei handelte es sich um Routinearbeiten und hatten nicht nur repressiven Charakter. Wir wirkten damit auch präventiv. Solche Kontrollen wurden ja nicht nur verdeckt gemacht, sondern vielfach offen. Jeder konnte solche Kontrollen beobachten und wusste, in diesem Kanton ist die Polizei aktiv; hier gibt es keine Freiräume für Drogen; kein Platzspitz oder Letten.

    Nicht diese Kontrollen waren es, die meinem Partner und mir am meisten Befriedigung an der Arbeit brachte. Es waren die grossen Fälle, welche eine nachhaltige Wirkung hinterliessen. Durch unsere Arbeit hatten wir schon bald Übernamen erhalten. Ich gebe zu, wir hatten unsere Freude daran. Schliesslich waren es keine beleidigende Namen, die Polizisten sich sonst anhören müssen. Bodie und Doyle aus der TV-Serie 'Die Profis' wurden wir genannt. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich eine entsprechende Haarpracht; eben wie Doyle. Mein Partner glich eher Bodie. Einmal schenkte uns jemand sogar ein Poster der beiden TV-Helden.

    Manchmal wurden unsere Aktionen mit denen aus der Fernsehreihe 'Miami Vice' verglichen.

    Tatsächlich kam es uns bei einigen Fällen so vor, als seien wir plötzlich in ein Drehbuch einer dieser Actions - Filme versetzt.

    Trotz aller Abenteuerlust und Nervenkitzel, war unser erstes Gebot immer:

    Handeln nach dem Gesetz, keine unerlaubten Handlungen und stets die Menschenrechte und Menschenwürde beachten. Jeder wird gleich behandelt, unangesehen seiner Person oder Herkunft.

    Gefährlich wurde es des Öfteren. Wir scheuten uns nicht, uns in die Höhle des Löwen zu begeben. Unser Kanton bildete seine Polizisten schon damals gut aus. Wir wussten jederzeit, wie weit wir gehen konnten. Unserem Eigenschutz haben wir immer grösste Beachtung geschenkt.

    1988 hatte ich auch die Gelegenheit für zwei Monate bei der damaligen Swissair als ‚Tiger‘ (heute sind dies die Air Marshals) zu wirken.

    Seit 1995 bin ich in der Polizeitechnik, Informatik, tätig. Schnell wurde ich zum stellvertretenden Chef der Informatik ernannt. Zusätzlich bin ich Leiter des Service-Desk und Informatik Security Officer, also für die interne Sicherheit der Informatik zuständig. Dabei ist nicht primär die technische Sicherheit im Fokus, sondern die Organisatorische. Es ist unbestrittene Tatsache, dass die meisten Pannen in der Informatik bei den Anwendern liegen. Seien es fahrlässige oder vorsätzliche Handlungen, bei den Anwendern liegt das grösste Gefahrenpotential.

    Arbeit ist auch in diesem Dienst viel vorhanden. Es gibt viele Überstunden und die täglichen Aufgaben sind anspruchsvoll. Ebenfalls Pikett muss geleistet werden. Doch eines ist nicht mehr im früheren Masse vorhanden: Das Ungewisse, was für Gefahren mich bei einem spontanen Einsatz erwartet. Die Frage, welche sich meine Frau immer stellen musste, kommt er wieder gesund und heil zu mir zurück, kann sie heute auf die normalen Gefahren des Strassenverkehrs beschränken.

    Nur noch gelegentlich werde ich aus der Technik hinaus in den Polizeialltag abberufen. Vor allem bei Grosskontrollen und kantonsweiten Aktionen ist meine Anwesenheit gefragt.

    Nach über einem Jahrzehnt weg von der Front lehne ich mich von Zeit zu Zeit in meinem Schaukelstuhl, oder bei schönem Wetter im Liegestuhl auf dem Sitzplatz bequem zurück und lasse die Jahre Revue passieren.

    Warum wird man Polizist, warum wurde ich Polizist?

    Schon bei der Berufsauswahl war mir klar, dass ich am liebsten mit Menschen zu tun haben möchte. Was ich aber lernen soll, das wusste ich nicht. So besuchte ich die Berufswahlschule in Lenzburg.

    Als erstes wurde ich nach Aarau in ein Herrenbekleidungsgeschäft geschickt um dort den Beruf des Herrenmodeverkäufers zu schnuppern. Eigentlich hätte es mir gefallen. Die Beurteilung des Schnupperlehrmeisters war aber eher vernichtend; ich sei ein zu frecher Bursche, ich könne diesen Beruf nicht erlernen. Verstanden habe ich dies nie. Ich habe doch den Leuten sogar Sachen verkauft, die sie gar nicht haben wollten. Auf jeden Fall war es gut, dass ich diesen Beruf nicht lernte. Als zweiten Beruf schnupperte ich Elektromonteur. Sogleich nach dem Schnuppern sicherte mir dieses Unternehmen eine Lehrstelle auf den nächsten Frühling zu. So telefonierte ich in den Sommerferien der Berufswahlschule, ich käme nach den Ferien nicht mehr zur Schule. Ich würde in eine Fabrik gehen, dort Geld für ein Mofa für die Lehre zu verdienen. Diese Aktion warf einige Wellen, doch ich konnte mich durchsetzen. Nach der Lehre hatte ich für drei Monate, bis zur Rekrutenschule, hatte ich keine Stelle. Dies wusste ich schon vor der Abschlussprüfung und erwarb mir deshalb den Taxi-Führerausweis. Nach der Lehre bis zur Rekrutenschule fuhr ich also für das damalige Bahnhoftaxi Moser.

    Nach der Militärrekrutenschule, der Unteroffiziersschule besuchte ich noch die Feldweibelschule in Thun. In dieser Zeit absolvierte ich auch die Aufnahmeprüfung für die Polizei in unserem Kanton. Als gelernter Elektromonteur, zuletzt angestellt als Betriebselektriker in einer Kabelfirma, wollte ich mich entwickeln. Es war für mich klar, dass ich mich weiterbilden wollte. Ich hätte mich in der Elektrotechnik weiterbilden können. Die Wege waren mir offen zum Chefmonteur oder Elektrokontrolleur. Auch die Technikerschule war im Gespräch.

    Meine Interessen lagen aber, wie bereits erwähnt, an Tätigkeiten, die mit Menschen zu tun haben. Auf den Beruf des Polizisten kam ich, weil einige Kollegen von mir schon den Berufsweg Polizei eingeschlagen hatten und ich mir das Berufsbild und den Ausbildungsweg genauer anschaute.

    Die Aufnahmeprüfung zur Polizeischule hatte ich geschafft. Im Militär wurde mir dann auch noch angeboten, ich könnte die Berufsunteroffiziersschule besuchen und Instruktor werden. Auch der Instruktor bei der Armee weckte dann meine Interessen. Der Instruktor arbeitet auch mit Menschen. Nun musste ich abwägen, was für mich in der Zukunft wohl mehr Befriedigung bringen könnte. Nach eingehenden Überprüfungen kam ich zum Schluss, dass ich die Polizeischule besuchen werde. Diesem Entscheid lag zu Grunde, dass ich als Polizist unmittelbar den Mitmenschen helfen konnte. Das Erlernte ist im Privatleben näher, als das militärische Wissen, das auf eine globalere Krisensituation ausgerichtet ist. Der Leerstoff beider Berufe hätte mir gepasst. Dazu kam aber, dass ich als Polizist kantonal eingesetzt werde und im Militär wäre in der ganze Schweiz ein möglicher Arbeitsort möglich gewesen. Zur Zeit dieser Zweitausbildung war ich bereits verheiratet und Vater des ersten Kindes. Diese Tatsache war dann der letzte springende Punkt, der mich zum Polizeiberuf brachte.

    Diesen Entscheid habe ich bis heute nicht bereut. Die Ausbildung zum Polizisten ist sehr breit abgestützt. Wie einst unser damaliger Kommandant Léon Borer sagte: Die härteste Schulbank.

    Der Berufsalltag war nie langweilig. Am Morgen bei Arbeitsantritt weiss man nie, was der Tag bringen möge. Es kann ein Tag werden, an dem man für die Sicherheit auf der Strasse handelt, Menschen aus Notlagen helfen kann, aber auch menschlichen Schicksalen begegnet.

    Bevor ich als Betäubungsmittelsachbearbeiter eingesetzt wurde, absolvierte ich ganz normalen Polizeidienst. Der wohl unvergesslichste Einsatz in dieser Zeit war das schwere Zugsunglück in Mägenwil mit vielen Toten. Auch tödliche Verkehrsunfälle und Selbstmorde gehörten zu den einschneidenden Erlebnissen.

    Solche Einsätze musste man verarbeiten. Zur damaligen Zeit hatten wir noch nicht die Möglichkeit sich unserem Polizeipsychologen anzuvertrauen. Man war auf ein stabiles privates Umfeld angewiesen. Zum guten Glück konnte ich dabei immer auf meine liebe verständnisvolle Ehefrau, Renate, zählen.

    Auch Anderes hat sich gewaltig verändert in diesen über 30 Jahren.

    Damals bekam man als Lohnbestandteil eine Wohnungsentschädigung, die sich nach der Grösse der Familie orientierte. Dazu kam, dass man in einem bestimmten Rayon zur Dienststelle wohnen musste. Heute ist diese Wohnungsentschädigung normal im Lohn eingebunden.

    Wir mussten noch eine Schreibmaschine zum Dienst mitbringen. Dies ist nun durch moderne Elektronik und ausgeklügelte Informatik abgelöst.

    Als Bewaffnung waren damals noch zwei

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