Naterra - Die Schwerter der vier Elemente
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About this ebook
Seltsame Begegnungen weisen Kindern in ihren Träumen den Weg zu einer verlassenen Burg. In den Gängen und Gewölben unter der Burg liegen die dunklen Geheimnisse des Alten Volkes, behütet von einem Drachen ...
Vier Kinder, vier Träume, vier Elemente.
Spannend in wunderbaren Bildern und an zauberhaften Orten entfaltet sich die Geschichte von der Suche nach den Schwertern, von der Versuchung ihrer Macht, von Hass, Freundschaft und Liebe ...
André Pfeifer
Andre Pfeifer wurde 1968 in Weimar geboren und wohnt in Thüringen. Sein Lebenslauf gleicht einer Odyssee durch die verschiedensten Berufe. Andre ist gelernter Feinoptiker, arbeitete als Werkzeugmacher, als Elektriker, als Polier im Straßen- und Tiefbau. Er studierte Elektrotechnik und Physik, war tätig im Forst und verdiente sich als Fotograf. Auf zahlreichen monatelangen Reisen von Alaska bis Australien entdeckte er seine Liebe zu Natur und Abenteuer, die auch in seine Romane einfließt. Zauberhafte Landschaften bilden die Kulissen für seine Fantasyromane, die ohne Verherrlichung von Gewalt auskommen und stets überraschende und geistreiche Wendungen haben. Fast vergessene Werte wie Ehre, Treue, Aufrichtigkeit und die Liebe zu Natur und Tieren kennzeichnen seine Romanhelden, die oft Kinder oder Jugendliche sind.
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Naterra - Die Schwerter der vier Elemente - André Pfeifer
Andre Pfeifer wurde 1968 in Weimar geboren und lebt zur Zeit in Portugal. Auf zahlreichen monatelangen Reisen von Alaska bis Australien entdeckte er seine Liebe zu Natur und Abenteuer, die auch in seine Romane einfließt. www.andre-pfeifer.de
Für Maximilian und Nicole
und alle Kinder die Träume haben
Stell dich mitten in den Regen,
spüre seinen Tropfensegen.
Stell dich mitten in das Feuer,
liebe dieses Ungeheuer.
Stell dich mitten in den Wind,
glaub an ihn und das Gute gewinnt.
Stell dich in den Strom aus Erde,
sodass aus Wüste Waldland werde.
Frei nach Wolfgang Borchert
Inhalt
Einleitung
Landkarte
Wasser
Feuer
Luft
Erde
Schlusswort
Einleitung
In Akragas, einem Teil des alten Griechenland, lebte vor zweieinhalbtausend Jahren ein Gelehrter namens Empedokles. Er war der Meinung, dass alles auf der Welt miteinander im Zusammenhang stehe. Und dass alles, was auf Erden geschehe, mit vier Elementen zu tun habe.
Wasser, Feuer, Luft und Erde.
Aber erst unter der Wirkung von Liebe oder Hass auf diese Elemente begann unsere Welt zu leben.
Sie ist nicht die einzige im Universum. Es gibt unzählige Welten neben der unsrigen.
Viele dieser Welten sind natürlicher und zauberhafter. Sie sind erfüllt von Magie und geheimnisvollen Kräften und bewohnt von manch fabelhaftem Wesen. In unseren Träumen können wir in jene Welten gelangen und sind dann stärker, mutiger und klüger als in unserer Welt. In den Traumwelten können wir Dinge tun und Entscheidungen treffen, von denen wir nur zu träumen wagen.
Eine dieser Traumwelten heißt Naterra.
Wasser
Ein Mädchen erwacht im Wald aus tiefem Schlaf. Morgentau liegt auf dem Land. Kleine Wassertropfen glitzern im Licht der aufgehenden Sonne. Aber das Mädchen ist ganz trocken. Nicht ein einziges Tröpfchen ziert seine Kleidung.
Es liegt auf dem Rücken im weichen Moos und betrachtet die goldgrünen Kronen mächtiger Bäume. Die Bäume wiegen sich im Wind und ihre Blätter rauschen, als wollten sie dem Mädchen etwas erzählen.
Aber nicht die Bäume reden mit dem Mädchen, sondern eine kleine Wespe, die um es herumschwirrt. „Enola, komm mit!"
Enola? Ist Enola ihr Name? Sie richtet sich auf und neigt nachdenklich den Kopf zur Seite. Mit der Hand fährt sie durch ihr dunkelblondes langes Haar, während sie die Wespe anblickt. Hat tatsächlich dieses kleine Wesen zu ihr gesprochen? Oder entstehen die Worte nur in ihrem Kopf?
„Enola, komm schon. Komm mit! Du musst uns helfen." Schon fliegt die Wespe voraus.
Zögernd folgt ihr das Mädchen in ein Labyrinth aus dicken Stämmen und mannshohen Farnen. Überall entdeckt Enola bunte Blumen. Selbst an den Baumstämmen sprießen sie aus der groben Borke und zieren diese bis in große Höhe. Der Blütenduft lockt Schmetterlinge und ganze Scharen brummender und summender Tierchen an.
Gern möchte Enola verweilen, aber die rätselhaften Worte der Wespe haben sie neugierig gemacht. An einem Bach, dessen munteres Plätschern die Geräusche des Waldes übertönt, holt sie die Wespe ein. „Wem soll ich helfen? Und wobei? Ich …"
Die Wespe hat auf Enola gewartet. Aber nur, um ihr den Weg zu zeigen. Schon fliegt sie am Bach entlang stromaufwärts. Bald verliert Enola sie aus den Augen. Von Stein zu Stein springend folgt sie dem Bachlauf. Ab und zu streicht sie aufdringliche Farne zur Seite oder überklettert alte umgestürzte Bäume, die mit dickem Moos überzogen sind, aus dem bunte Blümchen herausschauen. Sie genießt ihren Lauf, die frische Luft des Waldes, das fröhliche Plätschern des Baches. Bis ein Rauschen alles übertönt.
Enola läuft schneller und mit einem Mal tritt das Grün des Waldes zurück. Sie findet sich am Ufer eines kleinen Sees wieder, in den sich aus großer Höhe ein Wasserfall ergießt.
Ehrfurchtsvoll gleitet ihr Blick an den tosenden Wassern nach oben. Auf halber Höhe sieht sie ein Schwert, das im Wasserfall zu schweben scheint. Kein Strudel, kein Spritzen stört den bezaubernden Anblick. Das Wasser fällt durch das Schwert hindurch, als ob dieses nur ein Traumbild wäre.
Gebannt tritt Enola näher. Das Schwert beginnt zu glühen, zu leuchten, immer heller. Als sie neben dem Wasserfall steht, strahlt es, als wäre es die Sonne selbst.
Die Wespe fliegt zu Enola hin. „Das Schwert. Du musst es holen."
Enola kann die Worte im lauten Tosen der Wassermassen kaum verstehen. Ungläubig sucht sie die Wespe in der feuchten Luft neben sich. „Ich? Wie soll ich das Schwert holen?"
„Kennst du nicht deine Verbindung mit dem Wasser?"
Enola schaut die Wespe fragend an. „Was für eine Verbindung?"
„Wasser, Feuer, Luft und Erde. Die vier Elemente. Jeder Mensch ist mit einem dieser Elemente verbunden. Geh ins Wasser und du wirst sehen."
Behutsam setzt Enola einen Fuß aufs Wasser. Er geht nicht unter. Die Wasserfläche fühlt sich ganz fest an. Staunend betritt sie den See. Sie kann auf dem Wasser laufen.
Enola strahlt. Sie dreht sich im Kreis und muss lachen. Was für ein Wunder. Am Ufer entdeckt sie die Wespe, winkt ihr zu und schaut dann zum Schwert in die Höhe. Wie kann sie es erreichen? Sollte sie den Wasserfall hinauf klettern?
Ein gedämpfter Schrei entfährt ihr, als sich das Wasser um sie herum bewegt. Eine Wassersäule steigt aus dem See empor und hebt Enola in die Höhe.
Sie sieht das Schwert näher kommen, ist geblendet von seinem Strahlen und hebt die Arme schützend vor ihren Kopf. Das Schwert gleitet wie von selbst in ihre Hand. Das Strahlen erlischt und die Wassersäule fährt herab. Es scheint Enola, als falle sie und werde über dem