Dahoam is dahoam
By Karl Robel
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Und was es heute so alles gibt, nimmt er in seinen treffenden Versen aufs Korn: bald heiter-ironisch, bald nachdenklich-kritisch, aber immer in seinem unverwechselbaren Stil. Und trotz manchmal fast grantelnder Töne offenbart er überall seine Liebe zu seiner Heimat, dem Rupertiwinkel. Dort spielt auch eine Reihe der Geschichten, die er zu erzählen weiß: Er berichtet von früheren Zeiten, den Freuden und der Mühsal, und stellt diese humorvoll der schnelllebigen Gegenwart gegenüber.
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Book preview
Dahoam is dahoam - Karl Robel
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2013
© 2015 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim
www.rosenheimer.com
Titelillustration: Sebastian Schrank, München
Illustrationen im Innenteil: Georg Friedrich Winter, Traunstein †
Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth
eISBN 978-3-475-54546-7 (epub)
Worum geht es im Buch?
Karl Robel
Dahoam is dahoam
„Heut gibt’s doch nix mehr, was’s net gibt", meint der Mundartdichter Karl Robel.
Und was es heute so alles gibt, nimmt er in seinen treffenden Versen aufs Korn: bald heiter-ironisch, bald nachdenklich-kritisch, aber immer in seinem unverwechselbaren Stil. Und trotz manchmal fast grantelnder Töne offenbart er überall seine Liebe zu seiner Heimat, dem Rupertiwinkel. Dort spielt auch eine Reihe der Geschichten, die er zu erzählen weiß: Er berichtet von früheren Zeiten, den Freuden und der Mühsal, und stellt diese humorvoll der schnelllebigen Gegenwart gegenüber.
Inhalt
Man möcht dazuaghörn
Gemeindewahl
Zeitgeist und Zivilkurasch
Schö toa auf Boarisch
Z’ruck zur Natur
Da Kropf
Nebnwirkungen
Die falschen falschen Zähne
Postlerpech
Der Heinrich und die Liebe
De giftign Schwammerl
Des kalte »Mailüfterl«
Sicher is sicher
Sauverlosung
Die sieben Missetäter
Farbspray als Ausdrucksmittel
Volkstanz
Wattn
Teisendorfer Feuerwehrchronik
Der Schädel im Birnbaum
Haussegen
Da stumme Schroa
Bescheidene Ferienfreuden
Der Spuk im Getreidekasten
Zeit fürn Herrgott?
Lebnslange Jugnd
Kindheit in den Dreißigerjahren
In da Klinik
Beim Schülertreffen an die Lehrerschaft
Sonderzuteilung
Titlsucht
Einer Lehrerin zum Abschied
Großeltern und Enkerln
Wartezeit an da Grenz
Hausaufgab
Rückspiagl und Spiagl
Man möcht dazuaghörn
Heut gibt’s doch nix mehr, was’s net gibt,
grad des Verruckte is beliebt.
Zo dene Zeiterscheinungen
gibt’s zwar verschiedne Meinungen.
Doch is a Sach nia so verkehrt,
dass’ vo de Leut net nachgmacht werd.
De meistn laffan mit da Schar,
wia’s halt früahra aa scho war.
Wennst di allwei zuawepasst
und di einfach mitschwoabn lasst
vom Zeitgeist und vo seiner Strömung
und di treibn lasst ohne Hemmung:
Auf dera Spur bist mittndrin
und ghörst dazua und dann bist »in«.
Dafür gibt’s allerhand Beweise
in de jugendlichn Kreise.
Man moant, de Blutschins san recht flott,
de Junga sagn: »De san kommod,
aber z’ wenig ordinär,
drum müassn z’rissne Hosn her«
– man möcht doch gern mitn Haufa laffa –
»mir möchtn s’ als a zrissna kaffa.«
Für so a Trumm mit lauter Löcher
muasst natürlich mehra blecha.
Des san scho sonderbare Bräuch’!
Wenn iatz a Metzger zum Vergleich
o’bissne Würscht’ verkaffa taat
mit Aufpreis, des waar doch akrat
ganz genau da gleiche B’schiss,
wia’s bei de z’rissna Hosn is.
Doch bein Metzger gang des net,
denn sei’ Kundschaft is net bläd.
Es gibt Leut, de san für gwöhnlich
zur Rockmusik ganz unversöhnlich;
de andern mögn des Mordsgeplärr
und rennan in jeds Open Är.
De Klampfn- und de Schlagzeugwerker
mit de Megawattverstärker,
lauter wia a Presslufthammer,
fürs G’hör de reinste Folterkammer
mit über hundert Dezibel
und Liachteffekte farbig-grell.
De Technomusi, diktatorisch,
macht psychedelisch und euphorisch.
Man werd, auf Deutsch gsagt, dazua bracht,
des hoaßt, man werd ganz damisch gmacht.
Der Schmarrn hat Vorbildfunktion
für de junge Generation;
wia si de verarschn lassn,
siehgst ja an de z’rissna Hosn.
Doch wenn ’s G’hör amal kaputt is
und da HNO akut is,
dann stehst alloa mit dein’ Problem
und koana konn da’s wiedergebn.
Wenn ma net dazuaghört hätt,
waar’s gscheider gwen, doch iatz is’s z’ spät!
Gemeindewahl
Es is wieder amal so weit,
Wahlkampf habn ma, liabe Leut.
Man plagt se um de Wählergunst,
hoffentlich net umasunst.
Zwoarasiebzge kandidiern,
manche möchtn’s grad probiern,
in vierzehn Tag’, da wiss ma’s gwiss,
wia des Rennats glaffa is.
Es möcht doch jeder Kandidat
schließlich in’ Gemeinderat,
doch zwoarasiebzge san vui z’ vui,
denn auf da Gmoa habn s’ bloß zwanzg Stuih.
Habn s’ dann am End mit letzter Kraft
vo zwoarasiebzge zwanzge gschafft,
knirscht so mancher mit de Zähn’,
er is bloß in da Hoffnung gwen!
Zeitgeist und Zivilkurasch
Da Zeitgeist is a Zeiterscheinung,
der zwingt de Leut zu oaner Meinung.
Und weil er stur da drauf besteht,
was oaner sagn derf und was net,
drum is ma ständig drauf bedacht,
dass ma nur ja koan Fehler