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Porsche Traktoren
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Porsche Traktoren

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Ihren Namen bringt man eher mit schnellen Sportautos aus Zuffenhausen in Verbindung, ihre Farbe mit reinrassigen Sportwagen aus Maranello – aber die roten Porsche-Traktoren versuchen es doch lieber mit Gemütlichkeit …Denn in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft, und von der haben die noch durch Prof. Ferdinand Porsche selbst entwickelten Landmaschinen reichlich. Ihre Serienfertigung begann 1950 in den schwäbischen Allgaier-Werken und wurde später nach Friedrichshafen verlegt. Unter dem Namen Porsche Diesel wurden dort bis 1963 verschiedenste Traktoren-Typen gebaut.
In diesem neuen Band der beliebten Reihe "Bewegte Zeiten" wird die Entstehungsgeschichte der Porsche-Diesel Motorenbau GmbH erzählt und alle ihre Modelle vorgestellt. Neben vergnüglich zu lesenden Texten weiß das Buch auch durch zahlreiche zeitgenössische Fotografien und Abbildungen von historischem Werbematerial zu begeistern.
Das neue Thema bestens präsentiert:
• vom Einzylinder-Modell "P 111" bzw. "Junior" über die Zwei- und Dreizylinder-Typen bis zum "P 144" bzw. "Master" mit vier Zylindern
• alle Einsatzarten wie Tagebau, Weinbau, Ackerbau oder Baustellenverkehr
• teilweise unveröffentlichtes Bildmaterial
• aktive Club-Szene schlägt Bogen in die Gegenwart
LanguageDeutsch
Release dateAug 10, 2016
ISBN9783667107589
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    Porsche Traktoren - Ulf Kaack

    KRIEGSKIND: DER UNVOLLENDETE VOLKSSCHLEPPER

    Ferdinand Porsche gilt bis heute als genialer Universalkonstrukteur. Stationen seiner Karriere waren leitende Positionen bei den Lohner-Werken, Austro-Daimler, der Daimler-Motoren-Gesellschaft und bei den Steyr-Werken. 1930 machte er sich in Stuttgart mit der »Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge« selbstständig.

    Durch Porsches erstklassige Verbindungen zu Politik und Industrie sowie durch seine erfolgreiche Arbeit am Projekt KdF-Wagen beauftragte ihn 1937 die Deutsche Arbeitsfront, nun auch einen Volksschlepper zu entwickeln. Er hatte bereits Erfahrung in der Entwicklung von Traktoren, Nutzfahrzeugen und geländegängigen Militärfahrzeugen. Das bewährte Rezept hätte ähnlich wie beim Volkswagen funktionieren sollen.

    Eine riesige Produktionsstätte sollte nach dem Vorbild der VW-Stadt Wolfsburg in Waldbröl nahe Köln gebaut werden. 300 000 Traktoren sollten hier jährlich vom Band rollen. Die Porsche-Entwicklung sollte ein umfangreiches Anforderungsprofil erfüllen: kostengünstig in der Anschaffung sowie im Unterhalt, geeignet für die Großserienanfertigung und ausgestattet mit ausreichender Leistung für sämtliche im bäuerlichen Betrieb anfallenden Arbeiten auf Höfen aller Größen. Robust und zuverlässig musste der Traktor sein, dabei einfach in der Bedienung und Wartung.

    Der erste einer ganzen Reihe von Prototypen des Volksschleppers – der Typ 110 – bei Erprobungen 1938 auf dem Acker. Er ist der Urvater der Erfolgsgeschichte.

    Der Typ 110 in der zweiten Variante S 2 mit kippbarer Ladefläche. Lenkung und Sitz sind bereits nach hinten verlegt.

    Anfang 1940 wurden Zug- und Belastungstests mit einem 3040 Kilogramm schweren Anhänger durchgeführt.

    Praktischer Versuchsbetrieb 1940 auf dem Acker: Links der Typ 111/5 mit Holzgasgenerator und rechts der Typ 111/3.

    Auch im Winterbetrieb bei Minusgraden zeigt der Typ 112 keine Schwächen.

    VERSUCHSSCHLEPPER TYP 110

    Die Zeichnungen für den ersten Prototyp wurden am 24. November 1937 fertiggestellt. Am 7. Mai 1938 formulierte Porsches Oberingenieur Karl Rabe eine Werkstoff-Rohbedarfsliste für einen kompletten Schlepper, bezeichnet als Typ 110, mit Gasgenerator.

    Einen Monat später gab Porsche in einem internen Dokument bekannt: »Es gelangen drei komplette Ackerbau-Kleinschlepper der Type 110 zur Ausführung. Der Liefertermin für das erste Fahrzeug ist der 3. September dieses Jahres, die beiden weiteren Fahrzeuge folgen zehn Tage später […]«

    Bemerkenswert: Zwischen Entwurf und Fertigstellung der ersten Versuchsschlepper vergingen lediglich zwölf Monate. Während dieser Zeit verlegte Ferdinand Porsche den Standort seines Unternehmens von Stuttgart nach Zuffenhausen.

    Bekannt ist die Produktion von zwei Versuchsschleppern Typ 110. Sie trugen die Zusatzbezeichnungen SI und SII und waren als Ganzrahmenkonstruktion aus U-Profil-Eisen ausgeführt. Im hinteren Bereich des rechteckigen und nach vorn verjüngt zulaufenden Rahmens mit eingeschweißten Quertraversen war der gesamte Antriebsstrang mit Motor, Schaltgetriebe und Antriebsachse zusammengefasst. Der Rahmen wurde vorn durch eine lenkbare und pendelnd aufgehängte Turmachse abgestützt. Dadurch konzentrierte sich nahezu das gesamte Fahrzeuggewicht auf die hintere Achse, die mit Luftgummibereifung der Größe 8.00-20 versehen war. Im Zugbetrieb verlagerte sich das statische Gewicht weiter in Richtung Hinterachse.

    Typ 112/4 als Hackfruchtschlepper mit vollverkleidetem Motor aus dem Jahre 1944.

    Eine Blechverkleidung verbirgt den voluminösen Holzgasgenerator des Typ 113.

    AUSFÜHRLICHE ERPROBUNGEN

    Porsche entwickelte einen luftgekühlten Zweizylinder-Ottomotor in V-Anordnung, der eine kurze Bauform ermöglichte. Das Triebwerk leistete 12 PS bei 2000 U/min und wurde mit einer langen Handkurbel an der Frontseite des Schleppers gestartet.

    Die Kraft wurde über eine hydraulische Strömungskupplung und eine mechanische Schaltkupplung auf die mit Trommelbremsen versehene Antriebsachse übertragen. Das Zahnradschubgetriebe verfügte über drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang.

    Ende Januar 1939 begannen intensive Testfahrten mit den Prototypen. Dabei stellte sich die Sitzposition für den Fahrzeugführer als wenig praktikabel heraus: Der Fahrersitz in Form der damals üblichen Blechschalen befand sich vor dem Motor und war mit zwei seitlichen Federn 15 Zentimeter oberhalb des Rahmens angebracht. Der Fahrer saß extrem tief. Auch Kupplungshebel und Bremse waren innerhalb des Rahmens angeordnet.

    Für den landwirtschaftlichen Einsatz besaß der Typ 110 eine Ackerschiene zum Anhängen von

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