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©2000 Access Music GmbH, Ger-

many. Virus™ is a trademark of


Access Music GmbH. All other
trademarks contained herein are
the property of their respective
owners. All features and specifica-
tions subject to change without
notice.

Written by Christoph Kemper, Uwe


G. Hönig, Wiland Samolak and
Marc Schlaile.
Translation by Thomas Green.
Graphic Design and DTP by
Babylonwaves Media.

http://www.access-music.de
info@access-music.de
Inhalt

EINFÜHRUNG - 15 BEDIENUNG - 63
Der Virus................................................... 16 Parameterwahl und Dateneingabe . 64
Die Lautstärkehüllkurve ...................... 20 Regler Betriebsarten .............................67
Das erste Filter........................................23 Reglerwert Darstellung....................... 68
Filtermodulationen ...............................25
Die Saturationsstufe .............................28
Das zweite Filter.................................... 30 RUND UM’S SPEICHERN - 69
Filter Routing ..........................................34 Speichern (Store)................................... 70
Der erste Oszillator............................... 36 Vergleichen (Compare)......................... 72
Der zweite Oszillator............................ 39
Der MIXER-Bereich.................................42
Die LFOs ................................................... 44 TAKTGENERATOR&MIDI-CLOCK- 73
Der LFO 2 ................................................. 49 Taktgenerator und Midi-Clock ...........74
Die Anschlagsdynamik ........................ 50
Der Unison Mode ...................................52
Der Chorus/Flanger-Effekt .................. 53 MODULATIONSMATRIX UND
Der Delay-Effekt .....................................54 DEFINABLE-REGLER - 77
Was Sie noch nicht wissen .................. 55 Modulationsverknüpfungen zuweisen
(assign) .....................................................78
Die DEFINABLE-Regler.......................... 80

KONZEPT UND HANDHABUNG - 57


Die Betriebsarten ...................................58
Der Multi-Single Mode: Eine andere DIE EFFEKT-SEKTION - 83
Sichtweise............................................... 59 Die Effektsektion................................... 84
Der Multi-Single Mode ......................... 61
OSCILLATOR – EDIT-Menü................ 109
DIE AUDIO-EINGÄNGE - 85 Menü-Parameter für Oscillator-2 .....110
Die Audio-Eingänge.............................. 86 Menü-Parameter für Oscillator-3 .... 112
OSC Volume / Input.............................. 88 Menü-Parameter des Sub Osc ...........114
Input Aussteuerungsanzeige............. 88 Mixer-parameter Im Oscillator-Edit
Menü ........................................................ 115
Mixer ........................................................116
INTERNES AUDIO-ROUTING - 89 FILTERS – Panel ...................................... 117
Aux-Wege ...............................................90 Filter-Edit-Menü................................... 122
Die Audio-Ausgänge ............................. 91 Amplifier (Verstärker) ..........................125
Parameter im Haupt-EDIT-Menü
(C0mmon).............................................. 126
ASSIGN.....................................................133
WEITERE FUNKTIONEN - 93
VELOCITY................................................ 136
Panic Funktion ....................................... 94
Vorhören ohne Tastertur (Audition
Funktion) ................................................. 94
Reset des Virus....................................... 95 PARAMETER IM CTRL-MENÜ - 139
COMMON ..............................................140
Arpeggiator .......................................... 142

DIE PARAMETER - 97 Definable 1 / Definable 2....................144

Panel-Parameter und lokale EDIT- Parameter im Multi Mode ................. 147


Menüs ...................................................... 98
LFO1 Sektion ........................................... 99
LFO 1 – EDIT-Menü ............................... 101 PARAMETER IM FX-MENÜ - 153
LFO 2 – Panel..........................................103 Die Effekte des Virus ........................... 154
LFO 2 – EDIT-Menü..............................104 Input........................................................ 154
LFO 3 ........................................................105 FOLLOWER (Envelope-Follower)....... 158
OSCILLATOR 1 – Panel ..........................107 Ringmodulator .................................... 160
OSCILLATOR 2 – Panel ........................ 108 Vocoder ...................................................161
Distortion ................................................161
Analog Boost ......................................... 163 DER VOCODER DES VIRUS - 209
Phaser ..................................................... 163 Vocoder ..................................................210

CHORUS.................................................. 165 Die Parameter des Virus-Vocoders...213

DELAY / REVERB.................................... 167 Anmerkungen zum Vocoder ............. 219

GLOBALE-, MIDI- UND DER VIRUS IM VERBUND MIT


SYSTEMPARAMETER - 179 EINEM SEQUENCER - 221
Übergeordnete Parameter ............... 180 Parametersteuerung über MIDI.......222

MIDI ........................................................ 180 Organisatorisches................................222

System .................................................... 187 Handhabung der MIDI-


Parametersteuerung...........................224
Anmerkungen zur Adaptiven
Parameterglättung..............................225
RANDOM PATCH GENERATOR - 191 Die Tücken bei der
Zufallssounds........................................192 Parametersteuerung.......................... 229
DUMP: Der Sound im Song............... 230

KATEGORIEN - 195
Sounds in Kategorien......................... 196 TIPPS, TRICKS&SPEZIALITÄTEN- 235
MULTI SINGLE MODE ......................... 236
Value-Tasten ......................................... 237
Alles über Eingänge............................. 237
DIE TASTATURVERSIONEN DES
VIRUS - 197 Das Delay/Reverb ............................... 239
Virus kb und Virus Indigo...................198 Der Virus als Effektgerät ................... 240
Local Off und die Dreifaltigkeit ........198 Envelope Follower (Input Follower) 241
Tastatur & Co........................................201 Oszillatoren ...........................................242
Die Keyboard-Modes.......................... 203 Filter ........................................................245
Gesättigtes: Saturation......................247
LFOs ........................................................ 248
Lautstärkeregelung ............................ 250
ASSIGN und die DEFINABLE-Regler . 251
ARPEGGIATOR .......................................252
MIDI .........................................................253
PRIORITY .................................................255
Einladen eines OS-Updates ...............255
Direktes Überspielen des
Betriebssystems ...................................257
Betriebssystem Updates ................... 258

APPENDIX - 259
System Exclusive Data.......................260
Parameters Describtion.....................266
Multi Dump Table................................281
Classes ................................................... 284
Mod Matrix Sources ..........................288
Mod Matrix Destinations..................289
Definable Knobs Destinations ........290
MIDI Implementation Chart............. 292
FCC Information (U.S.A).....................294
FCC Information (CANADA)..............296
Other Standards (Rest of World)..... 297
Declaration of Conformity................298
Garantie Bestimmung ...................... 300
Warranty ................................................301
6 KAPITEL 1
ACCESS VIRUS OS4 7

Allgemeine Sicherheitshinweise
Lesen Sie die nachstehenden ! Setzen Sie das Gerät keiner direk-
Sicherheitshinweise sorgfältig! ten Sonneneinstrahlung aus.
Sie erhalten einige grundsätzliche
Regeln für den Umgang mit elek-
! Setzen Sie das Gerät keinen star-
ken Vibrationen aus.
trischen G eräten. Lesen Sie bitte
alle Hinweise, bevor Sie das Gerät
in Betrieb nehmen.
Anschluß
! Verwenden Sie auschließlich das
Aufstellung zum Lieferumfang gehörende
! Betreiben Sie das Gerät nur in Steckernetzteil.
geschlossenen Räumen. ! Betreiben Sie das Gerät nur an
! Betreiben Sie das Gerät niemals einer vorschriftsmäßig geerdeten
in feuchter Umgebung, Steckdose.

! Betreiben Sie das Gerät nicht in ! Verändern Sie niemals den mit-
gelieferten Netzstecker. Falls die-
extrem staubigen oder schmutzi-
ser nicht in die vorhandene
gen Umgebungen.
Steckdose passt, wenden Sie sich
! Achten Sie auf ungehinderte an einen qualifizierten Elektriker.
Luftzufuhr zu allen Seiten des
Gerätes. Dies gilt insbesondere bei
! Ziehen Sie den Netzstecker aus
der Steckdose, wenn Sie das Gerät
der Rack-montage.
über einen längeren Zeitraum
! Stellen Sie das Gerät nicht in nicht benutzen.
unmittelbarer Umgebung von
Wärmequellen wie z.B.
! Fassen Sie den Netzstecker nie-
mals mit nassen Händen an.
Heizkörpern auf.
8 KAPITEL 2

! Ziehen Sie beim Ausstecken Speicher Batterie


immer am Stecker und nicht am Der Virus speichert seine Klangpro-
Kabel. gramme in einem batterie-gepuf-
ferten RAM-Speicher. Diese
Batterie (allgemeine Typenbe-
Betrieb zeichnung CR2032) sollte alle drei
bis vier Jahre ausgewechselt wer-
! Stellen Sie keinerlei Behälter mit den. Der Batteriewechsel sollte von
Flüssigkeiten auf dem Gerät ab. einem Fachgeschäft vorgenom-
men werden, da ein Öffnen des
! Achten Sie beim Betrieb des Gerätes erforderlich ist. Die
Gerätes auf einen festen Stand.
gebrauchte Batterie sollte ord-
Verwenden Sie eine stabile Unter-
nungsgemäß entsorgt werden, der
lage oder ein geeignetes Einbau-
Umwelt zuliebe.
Rack.
Bevor die Batterie gewechselt
! Stellen Sie sicher, dass keinerlei wird, sollten Sie mit einem „Total
Gegenstände in das Geräteinnere Dump“ den gesamten Speicherin-
gelangen. Sollte dies dennoch halt des RAMs auf einen Sequenzer
geschehen, schalten Sie das Gerät sichern, da das RAM beim Batterie-
aus und ziehen Sie den Netzstek- Wechsel seinen Inhalt verliert
ker. Setzen Sie sich anschließend (Siehe “Midi Dump TX” auf
mit einem qualifizierten Seite 180).
Fachhändler in Verbindung.

! Dieses Gerät kann sowohl alleine


als auch in Verbindung mit Pflege
Verstärkern, Lautsprechern oder ! Öffnen Sie das Gerät nicht. Repa-
Kopfhörern Lautstärkepegel erzeu- ratur und Wartung darf nur von
gen, die zu irreparablen Gehör- qualifiziertem Fachpersonal vorge-
schäden führen. Betreiben Sie es nommen werden. Es befinden sich
daher stets nur in angenehmer keine vom Anwender zu warten-
Lautstärke. den Teile im Geräteinnern.
ACCESS VIRUS OS4 9

! Verwenden Sie zur Reinigung des


Gerätes ausschließlich ein trocke-
nes, weiches Tuch oder einen Pin-
sel.

! Benutzen Sie keinen Alkohol,


Lösungsmittel oder ähnliche Che-
mikalien. Sie beschädigen damit
die Oberflächen.

Bestimmungsgemäße Ver-
wendung
Dieses Gerät ist ausschließlich zur
Erzeugung von niederfrequenten
Audiosignalen zu tontechnischen
Zwecken bestimmt. Weiterge-
hende Verwendung ist nicht zuläs-
sig und schließt
Gewährleistungsansprüche
gegenüber Access Music Electro-
nics GmbH aus.
10 KAPITEL 2
ACCESS VIRUS OS4 11

Vorwort
Sehr geehrter Virus-Besitzer, gen überschrieben werden, die
beiden anderen Bänke befinden
Wir beglückwünschen Sie herzlich sich fest im Flash-Rom.
zum Besitz Ihres neuen Virus. Sie
haben mit ihm einen zukunftswei- Der Virus bietet maximal 24 Stim-
senden Synthesizer erworben, der men, die sich im Multi Mode auf
in gleich mehreren Bereichen sechzehn gleichzeitig verfügbare
bahnbrechende Neuerungen bie- Klänge dynamisch verteilen.
tet. Hier einige Höhepunkte:
Pro Stimme stehen nicht weniger
Der Virus zeichnet sich zunächst als drei Audio-Oszillatoren plus ein
durch einen Klangcharakter aus, Suboszillator, ein Rauschgenera-
wie man ihn bislang nur von tradi- tor, ein Ringmodulator, zwei Multi-
tionellen Analogsynthesizern her mode-Filter, zwei Hüllkurven, ein
kannte. Tatsächlich vollzieht der Stereo-VCA, drei LFOs und eine
Virus auf einem digitalen Signal- Sättigungsstufe (Saturation) für
prozessor-Chip das Klangverhal- Kaskadenfilter- und Verzerreref-
ten dieses Instrumententyps fekte bereit.
authentisch nach, wobei er jedoch
in seinen Klanggestaltungsmög- Der Virus bietet ein wahres Feuer-
lichkeiten weit über die histori- werk an Effekten: Sieben mächtige
schen Modelle hinausreicht. Funktionen zur Klangformung –
darunter Chorus, Phaser und Dis-
Der Virus verfügt über 512 Spei- tortion – stehen separat für jeden
cherplätze für Single-Sounds, wel- Klang zur Verfügung. Im 16-fachen
che in vier Bänken organsiert sind. Multimode bietet Ihnen der Virus
Die ersten beiden Bänke (A und B) also nicht weniger als 80 Effekte
befinden sich im Ram-Speicher (!). Zusätzlich ist eine globale
und können somit mit neuen Klän- Reverb/Delay-Einheit vorhanden,
welche hochqualitative Halleffekte
12 KAPITEL 3

und rhythmische Echos ermög- che, komplexe Ausgangsspektren


licht. Die Delayzeiten sind zur für die nachfolgende Klangfor-
Midi-Clock synchronisierbar. mung.

Mit den beiden externen Audio- Die Filter lassen sich bereits inner-
Eingängen wird der Virus zu einem halb der Stimmen nach mehreren
kreativen Effektgerät und Signal- Verfahren in Reihe oder parallel
prozessor. Externe Signale können schalten. Bei Reihenschaltung der
mit Filter-, Gate- und LoFi-Effekten Filter ist die Sättigungsstufe zwi-
belegt werden, in die Virus-Effekt- schen den Filtern eingebettet, so
sektion geleitet werden und als dass etwa die Übersteuerung einer
Modulationsquelle für Frequenz- Filterresonanz – innerhalb der sel-
und Ringmodulation dienen. ben Stimme! – erneut zu filtern ist.
Maximal sechs Filterpole (36 dB
Interne oder externe Signale kön- Flankensteilheit!) ermöglichen
nen zudem als Quellen für den dabei extremste Klangfarbenein-
integrierten Vocoder des Virus die- griffe.
nen. Der Vocoder arbeitet mit bis
zu 32 Filterbändern und bietet viel- Die LFOs bieten jeweils 68 stufen-
fältige Eingriffs- und Modulations- los variierbare Wellenformen. Die
möglichkeiten. LFOs können wahlweise polyphon
oder monophon schwingen, laufen
Die drei Haupt-Oszillatoren kön- also bei mehreren aktiven Stim-
nen 66 Wellenformen wiederge- men des selben Klangs auf Wunsch
ben, davon drei dynamisch frei oder zueinander synchroni-
blendbar, so dass bereits innerhalb siert. Eine Vielzahl von Keyboard-
eines Oszillators Spektralverläufe Trigger-Möglichkeiten erlauben es
möglich sind, die in herkömmli- etwa, LFO-Wellenformen mit
chen Synthesizern mehrere Oszilla- wählbarer Phasenlage zum Noten-
toren verbrauchen würden. Die beginn zu starten und/oder nach
Synchronisation, Frequenzmodula- Art einer Hüllkurve nur einmal zu
tion und Ringmodulation zwischen durchlaufen. Die Geschwindigkeit
Audio-Oszillatoren erzielt zusätzli- der LFOs lässt sich zur externen
Midi-Clock synchronisieren.
ACCESS VIRUS OS4 13

Neben zahlreichen festen Modula- erreichen sind. Diese Unterschei-


tionsverknüpfungen lassen sich dung soll es Ihnen ermöglichen,
über die Modulationsmatrix drei trotz eines sehr kompakten und
Modulationsquellen mit bis zu übersichtlichen Bedienfelds auch
sechs verschiedenen Modulations- komplexere Klänge zu entwickeln.
zielen verknüpfen. Als Modulati-
onsquellen stehen unter anderem Besonders stolz sind wir auf die
die Hüllkurven, die LFOs, Velocity, von uns entwickelte Adaptive Para-
Pitch-Bender, Aftertouch, Modula- meterglättung (Adaptive Control
tionsrad und eine große Anzahl an Smoothing), die es ermöglicht,
MIDI-Controllern zur Verfügung. Reglerbewegungen OHNE HÖR-
Als Modulationsziele sind alle BARE RASTERUNGEN auszuführen!
sinnvoll steuerbaren Klangpara- Daher kann der Virus auf Ihre
meter des Virus b wählbar. Klangeingriffe genau so stufenlos
reagieren wie die analogen Syn-
Im Multimode stehen bis zu 16 thesizer vor Einführung der Klang-
Arpeggiatoren mit einer Vielzahl speicherung.
von Möglichkeiten zur Verfügung,
welche sich ebenfalls zur Midi- Anwender moderner Software-
Clock synchronisieren lassen. Sequencer werden es schätzen,
dass der Virus alle Klangeingriffe
Die Klänge und Effekte lassen sich unmittelbar als MIDI Controller
an sechs Audio-Ausgängen abgrei- oder Poly Pressure Daten sendet
fen, die ebenso als drei Stereo- (und die entsprechenden Control-
Summen einsetzbar sind. ler und Sys-Ex-Meldungen selbst-
verständlich auch akzeptiert), so
Neben seinen klanglichen Merk- dass die tatsächliche dynamische
malen soll der Virus Sie vor allem Komplettsteuerung des Virus per
in den Bereichen Bedienung und Computer möglich ist.
Steuerung überzeugen. So besitzt
er für die wichtigsten Synthese- Wie Sie der vorstehenden Aufli-
funktionen jeweils eigene Regler stung der Leistungsmerkmale ent-
und Taster, während weitere Para- nehmen können, besitzen Sie mit
meter per Data-Entry-Verfahren zu dem Virus ein überaus anspruchs-
14 KAPITEL 3

volles Musikinstrument. Daher


hoffen wir, dass es Ihnen gelingen
wird, die Kapazitäten Ihres Virus
voll auszuschöpfen.

Dabei viel Spass wünscht Ihnen,

Ihr Virus-Entwicklungsteam

P.S. Für den Virus ohne Tastatur ist


als Zubehör ein Rack-Einbau-Kit
erhältlich. Bitte konsultieren Sie
Ihren Fachhändler.

Herzlichen Dank an:


Ben Crosland, Thomas Green, Axel
Hartmann, Uwe G. Hönig, Jörg
Hüttner, Oliver Käser, Andrea
Mason, Thorsten Matuschowski,
Paul Nagle, Kai Niggemann, Rob
Papen, Wieland Samolak, Howard
Scarr, Hans-Jörg Scheffler, Jenny
Simon, Matt Skags, Joeri Vankeirs-
bilck, Jay Vaughan, Jens Wegerhoff
und Daniel Wewer.
Einführung
16 KAPITEL 4
Einführung

Beachten Sie bitte auch, dass wir


DER VIRUS Ihnen hier nicht alle
wünschenswerten Kenntnisse
Dieses Kapitel will dem Synthesi- über Akustik, Klangsynthese und
zer-Neuling einen behutsamen MIDI-Steuerung vermitteln kön-
Zugang zur Arbeit mit dem Virus nen. Sollten Sie das Bedürfnis
verschaffen. Sie erfahren hier verspüren, über das hier Beschrie-
zunächst, wie Sie den Virus mit bene hinausreichende Informatio-
dem Stromnetz, Ihrem MIDI- nen zu erwerben, so empfehlen
System und Ihrer Audio-Anlage wir Ihnen die regelmäßige Lektüre
verbinden. Danach werden Sie im der entsprechen den Fachzeit-
Zuge einiger praktischer Beispiele schriften. Zudem finden Sie im
lernen, welche Aufgaben den ein- Fachhandel eine große Auswahl
zelnen Funktionsgruppen und den allgemeiner Einführungen zu die-
dortigen Bedienelementen zukom- sen Themen.
men.
Sollten Sie sich dazu entschließen,
Nach der Lektüre dieses Abschnitts diesen Abschnitt zu lesen, so emp-
werden Sie in der Lage sein, prak- fehlen wir Ihnen, ihn von Anfang
tisch alle klanggestaltenden Funk- an – und nicht etwa nur ab einer
tionen Ihres Virus gezielt zu für Sie interessanten Stelle –
bedienen, denn hier werden sämt- durchzulesen, da die Erläuterun-
liche Funktionen im Zusammen- gen hier aufeinander aufbauen.
hang beschrieben, die durch Ansonsten kann es zu Verständ-
jeweils eigene Bedienelemente nisschwierigkeiten kommen, wenn
zugänglich sind. Selbst weniger Ihnen zuvor vermittelte Informa-
wichtige Funktionen, die Sie durch tionen fehlen.
Menüs erreichen, werden hier gro-
ßenteils besprochen. Eine umfas-
sende Beschreibung sämtlicher
Funktionen Ihres neuen Synthesi- Die Verkabelung
zers finden Sie im anschließenden Bevor Sie den Virus mit dem
Abschnitt. Stromnetz und dem Rest Ihres
Instrumentariums verbinden, stel-
ACCESS VIRUS OS4 17
Der Virus

len Sie bitte sicher, dass sämtliche weiteren Signalquellen), dann das
betroffenen Geräte ausgeschaltet Mischpult und zuletzt den
sind. Wenn Ihr Virus keine einge- Verstärker.
baute Tastatur besitzt, dann ver-
binden Sie nun den MIDI OUT Heben Sie nun, während Sie Noten
eines gewünschten MIDI-Senders auf MIDI-Kanal 1 an den Virus sen-
(Tastatur, Computer, Hardware- den, unter sorgfältiger Beobach-
Sequenzer etc.) mit dem MIDI IN tung der Aussteuerungsanzeigen
des Virus. Ihres Mischpults langsam die End-
lautstärken der beteiligten Geräte
Verbinden Sie die Audio-Ausgänge wiederum in derselben Reihen-
des Virus mit den Signaleingän- folge an.
gen Ihrer Audio-Anlage. Um ein
Signal zu erhalten, müssen Sie
mindestens den Ausgang OUT 1 R/
MONO anschließen, jedoch ist es
Anhören der Werksklänge
empfehlenswert, wenigstens den Die Programmspeicher Ihres Virus
Ausgang OUT 1 L hinzuzunehmen, wurden vor Auslieferung mit
um in den Genuss der ausgefeilten Klangprogrammen (SINGLE PRO-
Stereo-Möglichkeiten des Virus zu GRAMs) und Klangkombinationen
gelangen. (MULTI PROGRAMs) gefüllt. Um die
SINGLE PROGRAMs anzuhören
Sobald Sie die gewünschte Verka- (und damit einen ersten Eindruck
belung vorgenommen haben, stel- von den klanglichen Möglichkeiten
len Sie bitte sicher, dass die Ihres neuen Instruments zu erhal-
Hauptlautstärkeregler aller betei- ten), stellen Sie bitte sicher, dass
ligten Geräte (beim Virus: MASTER Ihre MIDI-Quelle auf MIDI-Kanal 1
VOLUME, links oben) auf Minimum sendet.
stehen und schalten die Geräte in
folgender Reihenfolge ein: zuerst Drücken Sie den Taster SINGLE. In
die MIDI-Sender (Computer, Display erscheinen eine Zahl, ein
Masterkeyboard etc.), dann die Buchstabe, eine Zahl und ein
Klangerzeuger (Ihr Virus und Ihre Name. Dies sind der eingestellte
MIDI Kanal, die aktuelle Pro-
18 KAPITEL 4
Einführung

grammbank (A bis D) sowie die etwas hören, wenn sie ein Audiosi-
Nummer und der Name des aktu- gnal in die externen
ellen Klangprogramms. Audioeingänge leiten.

Wenn Sie nun Noten spielen, sollte


der Klang zu hören sein und im
Display bei jedem Tastenanschlag
und bei jeder Tastenfreigabe eine
Viertelnote (ausgefüllter Noten-
kopf) erscheinen. Falls Sie nichts
hören und statt dessen eine halbe
Note (leerer Notenkopf) erscheint,
prüfen Sie bitte nach, ob Sie auf
einem falschen MIDI-Kanal sen-
den.

Rufen Sie mit den VALUE-Tastern Anhören der Programmkom-


die 128 Klangprogramme der Bank binationen
A nacheinander auf. (Der VALUE- Der Virus kann jedoch nicht nur
Regler ist in dieser Betriebsart einzelne Klangprogramme, son-
inaktiv.) Um die weiteren Klang- dern auch ganze Kombinationen
programme der Bänke B,C und D solcher Klänge (MULTI PRO-
zu hören, wechseln Sie mit den GRAMs) gleichzeitig wiedergeben.
PARAMETER/BANK-Tastern zwi- Um die Multiprogramme abzuru-
schen den Programmbänken. fen, drücken Sie den Taster MULTI
und rufen die Programmkombina-
Einige Klangprogramme tragen tionen durch die VALUE-Taster ab.
das Kürzel “INP” oder “VOC”. Diese Da der Virus "nur" 128 Multipro-
verwenden den externen Audio- gramme speichern kann, entfällt
Eingang als Signalquelle für die Fil- die Bankumschaltung, die Sie bei
tersektion (INP) oder den Vocoder der Single-Programmwahl kennen-
(VOC). Sie werden somit nur dann gelernt haben.
ACCESS VIRUS OS4 19
Der Virus

Ein Großteil der werksseitig Tastenanschlag sofort einsetzt und


gespeicherten MULTI PROGRAMs während der gehaltenen Taste sta-
enthält Klangkombinationen, die tisch weiterklingt. Nach Loslassen
durch nur einen MIDI-Kanal zu der Taste endet der Ton abrupt.
steuern sind, indem sie die betei-
ligten Klänge nebeneinander Dieser Klang soll Ihnen nicht etwa
(“Split”) oder übereinandergelegt besonders angenehm erscheinen,
(“Layer”) auf der Tastatur anord- sondern einen möglichst neutralen
nen. Andere MULTI PROGRAMs ver- Ausgangspunkt für Ihre Klangge-
teilen die beteiligten Klänge auf staltung bieten.
mehrere MIDI-Kanäle, um den
Sequenzer-Einsatz zu unterstüt-
zen. Sollten Sie nach Aufruf eines
MULTI PROGRAMs nur einen einzi-
gen Klang hören, so können Sie das
betreffende MULTI PROGRAMM
durch mehrere Kanäle steuern.

Mein erstes Klangprogramm


Sollten Sie noch niemals an einem
Synthesizer Klänge eingestellt
bzw. verändert haben, so werden
wir Sie nun mit diesem außerge-
wöhnlichen Vergnügen bekannt
machen.

Wählen Sie das Single-Programm


“A127 – START -”. Schlagen Sie eine
Taste auf der angeschlossenen
Tastatur an. Sie hören einen strah-
lenden bis scharfen und vor allem
vollkommen starren Ton, der nach
20 KAPITEL 4
Einführung

seine volle Lautstärke erreicht.


DIE LAUTSTÄRKEHÜLL- ATTACK regelt also die Einschwing-
KURVE phase des Klangs.

Es ist übrigens gut möglich, dass


Um diesen auf die Dauer nervtö- der Regler ATTACK auf irgendeiner
tenden Klang in ein angenehmeres beliebige Position stand, bevor Sie
Signal zu verwandeln, beginnen ihn bewegten. Dennoch stieg die
wir mit dem Lautstärkeverlauf. Lautstärke vor Ihrem Eingriff sofort
Lokalisieren Sie den Bereich AMPLI- auf Maximum an. Das liegt daran,
FIER unten rechts auf dem Bedien- dass der ATTACK-Wert 0 im Klang-
feld des Virus. Sie finden dort fünf programm – START – gespeichert
Regler mit den Bezeichnungen ist und dieser Wert seine Gültigkeit
ATTACK, DECAY, SUSTAIN, TIME und behielt, bis Sie durch geringfügiges
RELEASE. Drehen des ATTACK-Reglers dessen
aktuelle Position zum neuen
Diese Regler dienen dazu, dem ATTACK-Wert erklärten.
Klang eine sogenannte Lautstärke-
hüllkurve (engl.: amplifier enve- Sie können diesen Zusammenhang
lope) zu verleihen, die Sie nun von sehr gut im Display des Virus nach-
dem heimorgelähnlichen Dröhnen vollziehen. Dort werden beim
erlösen wird. Betätigen eines Reglers stets zwei
Zahlen angezeigt: Links ist der im
Klangprogramm gespeicherte

Drehen Sie am Regler ATTACK,


während Sie wiederholt Noten
auslösen. Je weiter Sie den Regler
aufdrehen, um so länger dauert es,
bis der Klang nach Notenbeginn
ACCESS VIRUS OS4 21
Die Lautstärkehüllkurve

Wert, rechts die numerische Ent- Minimum zum Ziel haben. Dieser
sprechung der aktuellen Reglerpo- Pegel wird wiederum durch den
sition abzulesen. SUSTAIN-Regler bedient.

Für den Fall, dass Sie den SUSTAIN-


" Die sichtbare Reglerstellung sagt Pegel auf Maximum stellen, kann
bei einem speicherbaren Synthesi- in der DECAY-Phase kein Absinken
zer unter Umständen nichts über der Lautstärke mehr auftreten; der
den tatsächlichen Wert der betref- DECAY-Regler ist in dieser Situation
fenden Funktion aus, da ein Regler also wirkungslos.
nach Aufruf eines Klangpro-
gramms zunächst bewegt werden
muss, um den im Klangprogramm " Die einzelnen Funktionen eines
gespeicherten Wert durch jenen Synthesizers arbeiten dergestalt
Wert zu ersetzen, der der Reglerstel- zusammen, dass einzelne Funktio-
lung entspricht. nen in Abhängigkeit von anderen
Funktionen in ihrer Wirkungsweise
verändert oder sogar vollständig
Drehen Sie nun am Regler DECAY, unterdrückt werden können.
während Sie nach wie vor Noten
auslösen und ausreichend lange
halten. Sie werden bemerken, dass Der weitere Verlauf der Lautstärke-
die Lautstärke nach Erreichen des hüllkurve hängt vom nächsten
Maximums in der ATTACK-Phase Regler, der SUSTAIN-TIME ab: Befin-
wieder gegen Minimum abfällt. det sie sich in Mittelstellung
Die Geschwindigkeit dieses Absin- (mathematisches Unendlichkeits-
kens regeln Sie über den DECAY- zeichen), so verbleibt der SUSTAIN-
Regler. Pegel konstant bis zum Note-
nende.
Das DECAY muss aber nicht in
jedem Fall zum Minimum führen, Wird sie weiter nach links gedreht
sondern kann einen beliebigen (Richtung FALL), so senkt sich der
Pegel zwischen Maximum und Pegel mit zunehmender Geschwin-
digkeit ähnlich dem DECAY gegen
22 KAPITEL 4
Einführung

Minimum ab; bei Rechtsdrehung DECAY, TIME und RELEASE eine


(Richtung RISE) steigt der Pegel Geschwindigkeit, während SUS-
jedoch mit ebenfalls zunehmender TAIN einen Pegel beschreibt.
Geschwindigkeit erneut gegen
Maximum an und verbleibt dort Der letzte Regler, RELEASE,
bis zum Loslassen der Taste. beschreibt die Geschwindigkeit
der Lautstärkeabsenkung, die
Die Lautstärkehüllkurve läßt sich erfolgt, wenn man die Taste los-
demnach als eine Automatik läßt: Geringe Werte lassen den
beschreiben, die anhand einer ein- Klang mehr oder weniger abrupt
stellbaren Kurve in Abhängigkeit enden, hohe Werte sorgen für ein
vom Auslösen, Halten und Freige- langsames, weiches Ausklingen.
ben von Noten einen imaginären Die Länge der RELEASE-Phase ist
Lautstärkeregler öffnet und wieder nebenbei auch davon abhängig,
schließt: Bei Notenbeginn regelt auf welchem Pegel sich die
ATTACK die Anstiegsgeschwindig- Hüllkurve gerade befindet, wenn
keit auf Maximum. Ist das Maxi- Sie die Taste loslassen: Je geringer
mum erreicht, so bestimmt DECAY der Pegel, desto kürzer die
die Absenkungsgeschwindigkeit RELEASE-Phase. Für den Fall, dass
auf den SUSTAIN-Wert, der zwi- der Ton bereits in einer kurzen
schen Minimum und Maximum DECAY- oder SUSTAIN-TIME-Phase
frei einstellbar ist. Auf diesem abgeklungen ist, während Sie die
Wert kann die Hüllkurve bis Note- Taste hielten, werden Sie nach Los-
nende verharren oder mit dem lassen der Taste natürlich keine
wählbaren TIME-Wert weiter RELEASE-Phase mehr vernehmen.
gegen Minimum absinken oder
aber erneut gegen Maximum
ansteigen. Nach dem Notenende
regelt RELEASE die endgültige
Absenkungsgeschwindigkeit auf
das Minimum. Entsprechend
beschreiben die Regler ATTACK,
ACCESS VIRUS OS4 23
Das erste Filter

dumpfer und wieder heller wird.


DAS ERSTE FILTER (Um den Effekt dieses und der fol-
genden Experimente besser anhö-
Wir kommen zu der Funktions- ren zu können, sollten Sie die
gruppe eines Synthesizers, die Lautstärkehüllkurve so einstellen,
gemeinhin als seine wichtigste dass Sie auf jeden Fall während
betrachtet wird, da sie die dra- gehaltener Noten einen stetigen
stischsten Klangfarbeneingriffe Pegel erhalten.) Dies ist die Wir-
ermöglicht: dem Filter – bezie- kungsweise eines sogenannten
hungsweise im Falle des Virus: den Tiefpassfilters: Es unterdrückt
beiden Filtern. Wir werden uns hohe Klanganteile und läßt tiefe
zunächst aber nur mit einem der Klanganteile passieren. Der CUT-
OFF-Regler bestimmt die Grenzfre-
beiden Filter befassen. quenz zwischen dem
durchgelassenen und dem unter-
drückten Bereich. Diese Grenzfre-
quenz wird auch als Filterfrequenz
oder Cutoff-Frequenz bezeichnet.

Lokalisieren Sie den Regler CUTOFF


(nicht zu verwechseln mit CUTOFF
2!) im Bereich FILTERS, der direkt
über dem Bereich AMPLIFIER liegt.
Drehen Sie ihn nach links und
rechts und hören Sie, wie der Klang
gemäß Ihrer Drehbewegung
24 KAPITEL 4
Einführung

Lokalisieren Sie nun den Schalter ! B S das Bandsperre- oder Kerbfil-


FILT 1 MODE, ebenfalls in der FIL- ter (engl.: band stop filter, band
TERS-Sektion. Er bietet die Wahl reject filter oder notch filter), das
zwischen vier Betriebsarten des exakt umgekehrt wie das Band-
Filters: passfilter wirkt: Es lässt alle Klang-
anteile bis auf ein schmales Band
um die gewählte Grenzfrequenz
! L P das Tiefpassfilter (engl.: low herum durch, schlägt also gewis-
pass filter), das Sie bereits kennen- sermaßen eine Kerbe in das
gelernt haben. Klangspektrum.

! H P das Hochpassfilter (engl.:


high pass filter), das exakt umge-
kehrt wirkt wie der Tiefpass: Es
unterdrückt tiefe Klanganteile und
lässt hohe passieren.

Rufen Sie nun die einzelnen


! B P das Bandpassfilter (engl.: Betriebsarten auf und drehen Sie
band pass filter), das Klanganteile dann am CUTOFF-Regler, um ein
zu beiden Seiten der gewählten Gefühl für die Wirkungsweise
Grenzfrequenz unterdrückt, also jedes Filtertyps zu entwickeln.
nur ein schmales Frequenzband
des ursprünglichen Klangs durch- Neben dem CUTOFF-Regler ist der
lässt. RESONANCE-Regler das wichtigste
Bedienelement eines Filters. Die
Filterresonanz hebt die Lautstärke
von Klanganteilen in der Nähe der
Grenzfrequenz an und senkt dafür
entlegenere Klanganteile ab. Das
Ergebnis ist – vor allem beim Tief-
pass – ein zunehmendes "Näseln"
des Klangs bei Anheben der Reso-
ACCESS VIRUS OS4 25
Filtermodulationen

nanz. Experimentieren Sie mit der


Resonanz bei unterschiedlichen Fil- FILTERMODULATIONEN
terbetriebsarten und CUTOFF-Ein-
stellungen. Sie werden feststellen, Selbstverständlich sollen Sie
dass der Einfluß der Resonanz sich Klangveränderungen am Virus
bei der Bandsperre deutlich von nicht ausschließlich durch Drehen
dem bei anderen Filtertypen unter- an den Reglern bewirken müssen.
scheidet: Hier wird die "Kerbe" bei Statt dessen lassen sich alle mögli-
zunehmender Resonanz schmaler; chen Klangprozesse des Virus
es werden mehr Klanganteile zu automatisieren, wie Sie es zuvor
beiden Seiten der Filterfrequenz bereits bei der Lautstärke erlebt
durchgelassen. haben: Die dortige Hüllkurve lässt
sich als eine Automatik beschrei-
ben, die anhand einer einstellba-
ren Kurve in Abhängigkeit vom
Auslösen, Halten und Freigeben
von Noten einen imaginären Laut-
stärkeregler öffnet und wieder
schließt.

Entsprechende Verfahren – man


spricht in diesem Zusammenhang
auch gerne von Modulationen –
lassen sich auch auf die Filterfre-
quenz anwenden. Hierzu besitzt
der FILTERS-Bereich seine eigene
Hüllkurve, die im Aufbau identisch
mit der Lautstärkehüllkurve ist und
auf dem Bedienfeld unmittelbar
über ihr angeordnet wurde.

Ähnlich der Lautstärkehüllkurve


“dreht” die Filterhüllkurve auto-
matisch am CUTOFF-Regler, sie
26 KAPITEL 4
Einführung

moduliert also die Grenzfrequenz das Filter bereits über den CUTOFF-
des Filters. Allerdings gibt es einen Regler oder durch anderweitige
wesentlichen Unterschied zur Wir- Steuerungen schon teilweise
kungsweise der Lautstärkehüll- geöffnet wurde. Ist im Extremfall
kurve: Letztere geht stets vom das Filter bereits vollkommen
Pegelwert 0 aus, denn schließlich geöffnet, kann selbstverständlich
soll vor Notenbeginn absolute kein noch so hoher ENV AMOUNT
Stille herrschen und nicht etwa eine weitere Zunahme der Filter-
“ein bisschen” Pegel vorliegen, und frequenz bewirken.
auch nach dem Lautstärke-
RELEASE soll Ruhe im Karton sein. Experimentieren Sie nun ausgiebig
Ganz anders dagegen liegt der Fall mit verschiedenen Einstellungen
bei der Filterhüllkurve: Sie geht der Filterhüllkurve in Verbindung
stets vom manuell gewählten CUT- mit ENV AMOUNT, CUTOFF und
OFF-Wert aus und soll die Filterfre- RESONANCE sowie vor allem den
quenz auch keinesfalls immer bis unterschiedlichen Filterbetriebsar-
zum Maximum hochregeln. ten und ziehen Sie dabei ruhig wie-
der unterschiedliche Einstellungen
Entsprechend stellt sich die Not- der Lautstärkehüllkurve hinzu. Sie
wendigkeit, den Wirkungsbereich werden feststellen, dass bereits
der Filterhüllkurve eingrenzen zu mit diesen wenigen Parametern
können, und genau das leistet der eine Unzahl von Klangeinstellun-
Regler ENV AMOUNT (Abkürzung gen möglich ist. Falls Sie zu asso-
für Envelope Amount, engl. für: ziativem Hören neigen, werden Sie
Hüllkurvenanteil). Am Linksan- einige Einstellungen als "ange-
schlag besitzt die Filterhüllkurve schlagen" oder "gezupft", andere
keinerlei Wirkung auf die Grenzfre- als "angerissen" und wieder
quenz; dreht man den Regler wei- andere als eher "gestrichen" oder
ter nach rechts, so nimmt die "flächig” empfinden.
Wirkung der Filterhüllkurve auf die
Filterfrequenz zu. Der maximale Stellen Sie nun für ein weiteres
Ausschlag der Hüllkurve kann auch Experiment die Lautstärkehüll-
außerhalb des wahrnehmbaren kurve wieder so ein, dass Sie wäh-
Bereiches liegen, wenn nämlich rend gehaltener Noten einen
ACCESS VIRUS OS4 27
Filtermodulationen

stetigen Pegel hören und deakti- Note bzw. über die Notennummer
vieren Sie die Filterhüllkurve, zu beeinflussen. Den Grad dieser
indem Sie ENV AMOUNT auf 0 set- Beeinflussung bestimmt man
zen. Stellen Sie nun das Filter 1 auf durch den Regler KEY FOLLOW.
Tiefpassbetrieb und senken Sie die
Filterfrequenz so weit herab, dass Beachten Sie bitte, dass KEY FOL-
Sie bei Noten mittlerer Tonlage LOW ein sogenannter bipolarer
gerade eben noch ein dumpfes Parameter ist: Sein Regelbereich
Signal hören. erstreckt sich nicht von 0 bis zu
einem Maximum (127), sondern
Spielen sie nun tiefere und höhere vom negativen Maximum (-64)
Noten. Sie werden feststellen, dass über 0 bis hin zum positiven Maxi-
tiefere Noten nun obertonreicher mum (+63). Befindet sich der Reg-
wirken, während höhere Noten ler also in Mittelstellung (0), so übt
zunehmend dumpfer und leiser die Tonhöhe bzw. die Tastatur kei-
werden, um schließlich gänzlich nerlei Wirkung auf die Filterfre-
unhörbar zu werden. Mög- quenz aus. Dreht man den KEY
licherweise ahnen Sie bereits die FOLLOW allerdings nach rechts in
Erklärung: Durch die Abwärts- seinen positiven Wertebereich, so
transponierung der Töne liegen wird man feststellen, dass sich das
zunehmend mehr Klanganteile Filter bei hohen Tönen zunehmend
(sogenannte Teiltöne) des Signals weiter öffnet, bei tiefen Tönen
unterhalb der Filterfrequenz, wäh- jedoch weiter schließt. Bewegt
rend bei Aufwärtstransponierung man den Regler nach links in den
immer mehr Teiltöne jenseits der negativen Bereich, so ist dieser
Filterfrequenz liegen und somit KEY-FOLLOW-Effekt genau umge-
unterdrückt werden, bis schließlich kehrt. Dieser Form der Intensitäts-
auch der Grundton und damit der eingabe über einen bipolaren
letzte Klanganteil verschwindet. Parameter wird Ihnen beim Virus
in Verbindung mit anderen Modu-
Um diesen Effekt zu vermeiden – lationsquellen und -empfängern
oder auch bei Bedarf zu verstärken wiederbegegnen.
-, besteht die Möglichkeit, die Fil-
terfrequenz über die Tonhöhe der
28 KAPITEL 4
Einführung

Experimentieren Sie nun mit ver-


schiedenen KEY FOLLOW-Einstel- DIE SATURATIONS-
lungen und stimmen Sie die
Einstellungen dabei stets mit CUT-
STUFE
OFF ab. Ziehen Sie anschließend
auch die anderen Parameter hinzu, Dem Filter 1 ist im Virus eine Sätti-
die Sie bereits kennengelernt gungsstufe nachgeschaltet, die es
haben. ermöglicht, dem gefilterten Signal
durch Verzerrungen neue
Obertöne hinzuzufügen.

Lokalisieren und betätigen Sie den


Taster EDIT im FILTERS-Bereich.

01111111111111111112

1 SATURATION
Curve Off≤
61111111111111111154

Das Display meldet "SATURATION


CURVE OFF", was bedeutet, dass
keine Sättigung vorliegt. Mit den
VALUE-Tastern oder dem VALUE-
Regler können Sie nun unter meh-
reren Sättigungs-/Verzerrungskur-
ven wählen. Die Sättigungsstufe
bietet neben den Verzerrerkurven
weitere DSP-Effekte wie Shaper,
Rectifier und Filter. Diese werden
in einem anderen Kapitel näher
erläutert.

An dieser Stelle soll auch der Reg-


ler OSC VOL im MIXER-Bereich
erwähnt werden. Bis zur Hälfte sei-
ACCESS VIRUS OS4 29
Die Saturationsstufe

nes Regelwegs steuert er die Laut-


stärke des Eingangssignals der
Filtersektion. Ab der Mittelstellung
erfolgt jedoch keine weitere Anhe-
bung der Lautstärke, sondern eine
Intensivierung der Sättigung bzw.
Verzerrung, je weiter Sie nach
rechts drehen. Dieser Effekt tritt
allerdings nur ein, wenn Sie auch
eine Sättigungskurve aktiviert
haben. Auch die Intensität der
übrigen anwählbaren DSP-Effekte
wird über den Regler OSC VOL
gesteuert.

Experimentieren Sie nun mit den


verschiedenen Sättigungskurven
in Verbindung mit unterschiedli-
chen Einstellungen für OSC VOL.
Hören Sie dabei insbesondere
auch, wie unterschiedliche CUT-
OFF- und RESONANCE-Einstellun-
gen die Sättigung beeinflussen.
30 KAPITEL 4
Einführung

! Die Regler RESONANCE, ENV


DAS ZWEITE FILTER AMOUNT und KEY FOLLOW bezie-
hen sich demgegenüber wahl-
Wie Sie bei Ihren letzten Experi- weise auf das erste, das zweite
menten vermutlich festgestellt oder beide Filter. Die Betriebsart
haben, kann die Sättigung dem dieser Regler ist durch die beiden
Klang – gerade bei geringer Filter- SELECT-Taster ganz rechts außen
frequenz und hoher Resonanz – im FILTERS-Bereich zu wählen.
einen sehr herzhaften, kernigen Drücken Sie beispielsweise die
Charakter verleihen – und damit Taste FILT 2 SELECT, so gelten die
häufig den Wunsch nach einer Werte, die Sie daraufhin mit den
erneuten Filterung hervorrufen. Reglern RESONANCE, ENV
Dies ist einer der Gründe, warum AMOUNT und KEY FOLLOW einstel-
der Virus mit einem weiteren Filter len, nur für das Filter 2. Die ent-
pro Stimme ausgestattet ist. sprechenden Parameter für das
Filter 1 bleiben hierbei unangeta-
Dieses zweite Filter ist technisch stet. Drücken Sie dagegen beide
identisch mit dem ersten aufge- SELECT-Taste gleichzeitig, so gelten
baut und soll daher hier nicht die daraufhin eingestellten Werte
mehr mit derselben Ausführlich- identisch für Filter 1 und 2. Im
keit abgehandelt werden. Es gilt Klangprogramm, von dem unsere
jedoch, einige Bedienungsunter- Experimente ausgehen, leuchten
schiede zum ersten Filter kennen- die LEDs beider Taster, so das alle
zulernen: Eingaben der fraglichen Parame-
ter bisher beide Filter betrafen.
! Lediglich zwei Bedienelemente Allerdings haben Sie Filter 2 noch
des Virus befassen sich ausschließ- nicht hören können, weil es bisher
lich mit Filter 2: CUTOFF 2 und FILT aus dem akustischen Signalweg
2 MODE. des Virus ausgeblendet war.

Vor unserem nächsten Experiment


deaktivieren Sie bitte SATURATION
und stellen Sie den ENV AMOUNT
ACCESS VIRUS OS4 31
Das zweite Filter

der Filterhüllkurve auf Null. Dre- Warum wird das Signal aber
hen Sie CUTOFF 2 auf Mittelstel- eigentlich dumpfer, wenn zwei Fil-
lung, damit der Filter 2 immer die ter hintereinander im Signalweg
selbe Grenzfrequenz wie Filter 1 liegen? Einfach formuliert lautet
annimmt (CUTOFF 2 wird später die Antwort: Weil ein Filter nicht
genauer erklärt). Stellen Sie CUT- unendlich “kräftig” ist und zwei Fil-
OFF auf einen mittleren Wert und ter deswegen mehr Wirkung zei-
regeln Sie RESONANCE ganz nach gen als eines alleine. Der
links, um einen relativ dumpfen Wirkungsgrad eines Filters wird
Klang zu erhalten. "Flankensteilheit" genannt. Je grö-
ßer die Flankensteilheit ist, desto
Lokalisieren Sie nun den Regler FIL- kräftiger und “zupackender” ver-
TER BALANCE ganz rechts oben auf hält sich das Filter. Die Maßeinheit
dem Bedienfeld und drehen Sie ihn der Flankensteilheit ist der soge-
von links nach rechts. Sie werden nannte Filterpol: Jeder Filterpol
feststellen, dass der Klang zur bedeutet eine zunehmende
Mitte hin noch dumpfer wird, wäh- Absenkung der Frequenzen jen-
rend er zum rechten Ende des seits der Grenzfrequenz von 6dB
Regelwegs hin eher etwas heller pro Oktave. Je mehr Pole ein Filter
als bei Linksanschlag klingt. Das ist aufweist, um so größer ist seine
dadurch zu erklären, dass bei Flankensteilheit. Bei zwei Filterpo-
Linksanschlag von FILTER BALANCE len ergibt sich eine Flankensteil-
ausschließlich Filter 1 zu hören ist, heit von 12dB/Oktave, bei vier
während zur Mitte des Regelwegs Polen eine von 24dB/Oktave.
Filter 2 eingeblendet wird, so dass
nun beide Filter hintereinander im Jedes Filter des Virus besitzt nor-
Signalweg liegen. Zum rechten malerweise 2 Pole. In der FILTER-
Ende des Regelwegs von FILTER ROUTING-Betriebsart SER 6 arbei-
BALANCE wird das erste Filter tet Filter 1 allerdings mit 4 Polen, so
zunehmend aus dem Signalfluss dass das Signal durch Filter 1 (FIL-
ausgeblendet, bis schließlich nur TER BALANCE auf Linksanschlag)
noch Filter 2 aktiv ist. stärker beschnitten wird als durch
Filter 2 (FILTER BALANCE auf
Rechtsanschlag). In der Mittelstel-
32 KAPITEL 4
Einführung

lung von FILTER BALANCE liegen – einen konstanten Unterschied


wie bereits erwähnt – beide Filter bzw. Offset zwischen den beiden
hintereinander, wodurch sie sich Filterfrequenzen definieren, der
zu einem einzigen Filter mit 6 beim Betätigen des CUTOFF-Reg-
Polen und einer dadurch sehr lers immer beibehalten wird. Der
hohen Flankensteilheit verbinden. (erste) CUTOFF-Regler verändert
Deshalb wird das Eingangssignal gleichermaßen die Grenzfrequenz
in dieser Position extrem scharf von beiden Filtern.
beschnitten.
Ein weiteres Experiment, womit
Experimentieren Sie mit den ver- Sie neuartige und Virus-typische
schiedenen Positionen von FILTER Filtercharakteristiken entwickeln
BALANCE, um ein Gefühl für die können:
verschieden Flankensteilheiten zu
entwickeln. Bedienen Sie dabei Stellen Sie die FILTER BALANCE auf
den CUTOFF-Regler oder aktivieren Mittelstellung und stellen Sie den
sie die Filter-Hüllkurve (für beide CUTOFF 2 auf Maximum. Die FIL-
Filter!), um die Filter in Aktion zu TER-ROUTING-Betriebsart muss
hören. sich nach wie vor auf SER 6 befin-
den. Stellen sie den CUTOFF und
Eine Besonderheit stellt der Regler die RESONANCE auf mittlere Werte
CUTOFF 2 dar: Er regelt die Grenz- ein und wählen sie eine gut ver-
frequenz des zweiten Filters, arbei- nehmbare SATURATION-Curve. Sie
tet dabei jedoch relativ zum sind nun in der Lage, dieses kom-
darüberliegenden CUTOFF-Regler. plexe Signal, das der Verzerrer mit
In seiner Mittelstellung ist die dem Filter 1 bildet, ein weiteres
manuell gewählte Frequenz von Mal zu filtern. Drehen Sie hierzu
Filter 2 identisch mit der von Filter den CUTOFF 2 Regler langsam in
1, bei Rechtsdrehung wird die Richtung Mittelstellung. Sie hören,
Grenzfrequenz von Filter 2 relativ wie sich das Filter 2 langsam über
zu der von Filter 1 angehoben, bei das verzerrte Signal legt. Sie kön-
Linksdrehung dementsprechend nen für Filter 2 eine individuelle
relativ herabgesetzt. Mit dem Resonanz einstellen, wenn Sie die
CUTOFF2-Regler können Sie also FILT 2 SELECT-Taste drücken und
ACCESS VIRUS OS4 33
Das zweite Filter

den RESONANCE-Regler betätigen. gar kein Signal mehr, sobald FILTER


Belassen Sie nun den CUTOFF 2 auf BALANCE in Mittelstellung arbei-
einer Position rechts neben der tet.
Mittelstellung.

Die so beschriebene Konfiguration


kann als eine komplexe nichtli-
neare Filterkonstruktion angese-
hen werden, deren Grenzfrequenz
über den CUTOFF-Regler bedient
wird. Die Klangcharakteristik kön-
nen Sie in einem weiten Rahmen
über CUTOFF 2 einstellen. Modifi-
zieren Sie jedoch auch die Reso-
nanzen der beiden Filter und die
SATURATION-Curve, um neue Fil-
tercharakteristiken zu erhalten.

Experimentieren Sie nun auch mit


den unterschiedlichen Filter-
Modes, und achten Sie dabei ins-
besondere auf die Wirkung der
Parameter RESONANCE, ENV
AMOUNT und KEY FOLLOW in
Abhängigkeit der SELECT-Taster.
Bitte beachten Sie dabei, dass Ihre
Chancen, den Klang "abzuwürgen”,
durch den Einsatz zweier Filter
deutlich steigen: Ist etwa das erste
Filter als Tiefpass mit geringer
Grenzfrequenz, das zweite aber als
Hochpass mit hoher Grenzfre-
quenz eingestellt, so erhalten sie
34 KAPITEL 4
Einführung

SPLIT Die Filter sind parallel


FILTER ROUTING geschaltet und besitzen jeweils
zwei Pole (12dB/Okt.). Jeder der
Als letzter hier noch zu nennender beiden Oszillatoren führt sein
Parameter bietet FILTER ROUTING Signal in jeweils eines der beiden
mehrere umschaltbare Möglich- Filter, deren Signale über den Para-
keiten, um die Filter hintereinan- meter UNISON Pan Spread im Pan-
der ("seriell") im Signalweg orama gespreizt werden können.
anzuordnen, oder auch parallel
zueinander zu betreiben:
" Unabhängig vom FILTER ROU-
TING ist die SATURATION-Stufe
SER-4 Die Filter sind in Reihe immer dem Filter 1 nachgeschaltet.
geschaltet; beide Filter besitzen
die selbe Flankensteilheit, nämlich
jeweils zwei (12dB/Okt.), gemein-
sam also vier sogenannte Filter-
pole (24dB/Okt.).

SER-6 Die Filter sind in Reihe


geschaltet; Filter 1 besitzt vier
(24dB/Okt.), Filter 2 hingegen zwei
Pole (12dB/Okt.), so dass die
gemeinsame Flankensteilheit
sechs Pole (36dB Okt.) beträgt.

PAR-4 Die Filter sind parallel


geschaltet und besitzen jeweils
zwei Pole (12dB/Okt.).
ACCESS VIRUS OS4 35
Filter Routing

Die Abbildung veranschaulicht die ver-


schiedenen Filter-Routing-Möglichkeiten
des Virus.
36 KAPITEL 4
Einführung

das andere. Es muss also eine Mög-


DER ERSTE OSZILLATOR lichkeit geschaffen werden, die
Klangfarbe auch innerhalb des
Bisher haben wir uns ausschließ- durchgelassenen Bereichs zu
lich mit klangbearbeitenden Funk- bestimmen. Zudem muss auch die
tionen befasst und sind dabei stets Tonhöhe des Signals festgelegt
vom selben Ausgangsmaterial aus- werden.
gegangen: einer sogenannten
Sägezahnwelle (eng.: sawtooth Beide Aufgaben kommen in einem
wave). Diese Wellenform ist als Synthesizer den Oszillatoren zu.
neutrales Ausgangsmaterial Sie schwingen mit wähl- und
besonders gut geeignet, da sie alle modulierbarer Tonhöhe und sind
Obertöne der sogenannten Natür- zudem in der Lage, unterschiedli-
lichen Obertonreihe enthält, so che Wellenformen und somit
dass die Filter gute Angriffsmög- unterschiedliche Ausgangsspek-
lichkeiten erhalten. tren für die anschließende Filte-
rung zu erzeugen.
Die Filter (Ausnahme: das Kerbfil-
ter oder Bandstop BS) beschneiden Der Virus besitzt zwei Hauptoszil-
jedoch das Klangspektrum stets an latoren und einen sogenannten
den Enden, so dass das Signal bei- Suboszillator. Wir werden uns
spielsweise dumpfer klingt, nach- zunächst jedoch mit dem Oszilla-
dem es durch ein Tiefpassfilter tor 1 befassen, denn den haben Sie
geführt wurde. Nun können Sie bei unseren bisherigen Experimen-
sich sicherlich vorstellen, dass der- ten stets gehört.
lei Eingriffe zwar wesentlich sind,
allein jedoch nicht ausreichen, um Rufen Sie für die nächsten Versu-
eine Klangfarbe zu gestalten. che bitte erneut den Grundklang
Schließlich verfügen beispiels- (A127 – START -) auf, von dem wir
weise eine Trompete und ein Saxo- anfangs ausgegangen sind. Verän-
fon über deutlich unterschiedliche dern Sie ihn ruhig, um eine ange-
Klangfarben, obwohl niemand nehmere Lautstärkehüllkurve zu
behaupten würde, das eine Instru- erzielen, halten Sie sich aber mit
ment sei auffallend dumpfer als Filter- und Saturation-Eingriffen
ACCESS VIRUS OS4 37
Der erste Oszillator

zurück, damit Sie das Oszillatorsi-


gnal möglichst unbeeinflusst
hören können.

Lokalisieren Sie im Bereich OSCIL-


LATORS den links abgetrennten
Bereich "1". Sie finden dort die bei-
den Regler SHAPE und WAVE SEL/
PW. Diese Regler ermöglichen es,
die Wellenform und damit das
Klangspektrum des Oszillator 1 zu
bestimmen. Im Klangprogramm ist
für SHAPE die Mittelstellung (Wert
64) abgelegt, die am Regler durch
die grafische Repräsentation einer
Sägezahnwelle markiert ist. (Die
Grafik veranschaulicht übrigens
sehr deutlich, warum die Wellen- Die Wellenform, die Sie bei Rechts-
form “Sägezahn” heißt). anschlag von SHAPE hören, ist die
sogenannte Rechteckwelle (engl.:
Drehen Sie den Regler nun bei pulse wave), deren Schemazeich-
gehaltener Note langsam nach nung auf der Bedienfläche am
rechts und hören Sie dabei, wie die besten die Wortbedeutung erläu-
Klangfarbe zum Rechtsanschlag tert. Sie zeichnet sich dadurch aus,
hin zunehmend “hohler” klingt. dass der positive Ausschlag der
Der Effekt lässt sich annäherungs- Wellenform in seiner Dauer iden-
weise als ein “Ausdünnen” der tisch mit dem negativen Bereich
Klangfarbe beschreiben, in jedem ist: Sie besitzt eine sogenannte
Falle aber als etwas, das die Klang- Pulsweite von 50%. Die Rechteck-
farbe über das gesamte Spektrum welle unterscheidet sich klanglich
hinweg gleichmäßig betrifft und vom Sägezahn, indem nicht alle
daher durch Filter nicht zu erzielen Obertöne der Natürlichen Ober-
wäre. tonreihe vorkommen, sondern nur
ungeradzahlige Harmonische, also
38 KAPITEL 4
Einführung

die erste (der tonhöhenstiftende Drehen Sie SHAPE, vom Sägezahn


Grundton), die dritte, die fünfte (Mittelstellung) ausgehend, nach
etc.. Indem Sie SHAPE von links. Sie hören dabei, wie die
Sägezahn in Richtung Puls drehen, Obertöne zunehmend ausgeblen-
blenden Sie faktisch jeden zweiten det werden, bis nur noch der
Oberton aus, was die technische Grundton erklingt. Dies ist die
Erklärung für die zunehmende sogenannte Sinuswelle, eine von
Aushöhlung der Klangfarbe ist. 64 weiteren Wellenformen, die
Ihnen als Ausgangsmaterial zur
Den Prozess der Klangfarbenände- Verfügung stehen. Diese Wellen-
rung können Sie nun fortsetzen, formen sind ebenfalls durch WAVE
indem Sie die Symmetrie der Puls- SEL/PW (WAVE SEL: Abk. f. Wave
welle vom Rechteck in Richtung Select, engl. f.: Wellenformaus-
schmalerer Pulse verschieben. Dies wahl) zu wählen, jedoch nur
ist beim Virus durch den Regler SOLANGE SICH SHAPE IM LINKEN
WAVE SEL/PW (PW = pulse width, BEREICH SEINES REGELWEGS BEFIN-
engl. für: Pulsweite) möglich, DET. Alternativ dazu können sie
SOLANGE SICH SHAPE IM RECHTEN jedoch auch – unabhängig von der
BEREICH SEINES REGELWEGS BEFIN- aktuellen SHAPE-Stellung – im
DET. Drehen Sie WAVE SEL/PW EDIT-Menü unter OSCILLATOR 1
langsam von links nach rechts, WAVE eingestellt werden.
während SHAPE auf Rechtsan-
schlag steht. Sie hören dabei, wie Hören Sie nun die einzelnen Wel-
die Klangfarbe den Schwerpunkt lenformen an. Die zweite der 64
ihres Klangspektrums aufwärts Wellenformen ist ein Dreieck
verlagert und dabei dünner wird. (engl.: triangle wave); die restli-
Am Rechtsanschlag verschwindet chen Wellenformen enthalten
das Signal vollkommen, da die unterschiedliche Klanganteile in
Pulsweite jetzt bei 0% liegt und verschiedenen Mischverhältnissen.
dementsprechend keine Schwin-
gung mehr erfolgt. Ziehen Sie, nachdem Sie sich mit
den puren Ausgangsspektren ver-
traut gemacht haben, auch die
mittlerweile geläufigen Parameter
ACCESS VIRUS OS4 39
Der zweite Oszillator

der Bereiche FILTERS und AMPLI-


FIER hinzu (vergessen Sie dabei DER ZWEITE OSZILLA-
auch SATURATION und den damit
zusammenarbeitenden Regler OSC
TOR
VOL nicht), um ein Gefühl dafür zu
entwickeln, wie die einzelnen Wel- Wie bereits erwähnt, besitzt der
lenformen sich bei Filterung, Sätti- Virus neben anderen Schallquel-
gung und Lautstärkeformung len einen zweiten Oszillator, der,
verhalten. wie Sie der Bedienfläche unschwer
entnehmen können, über weiter-
reichende Einstellmöglichkeiten
verfügt als Oszillator 1.

Rufen Sie bitte erneut das Aus-


gangsklangprogramm auf und ver-
ändern Sie dort gegebenenfalls die
Lautstärkehüllkurve. Um Oszilla-
tor 2 hören zu können, müssen Sie
zunächst den Regler OSC BAL (Abk.
f.: Oscillator Balance) im MIXER-
Bereich vom Linksanschlag, der im
Klangprogramm abgelegt ist, nach
rechts drehen.

Zur Mitte des Regelwegs hin wer-


den Sie eine Klangfarbenverände-
rung hören, die zum rechten Ende
des Regelwegs hin wieder zurück-
genommen wird. Dies ist ein soge-
nannter Kammfiltereffekt. Er
entsteht, wenn zwei Signale glei-
cher Frequenz, jedoch unterschied-
licher Phasenlage gemischt
werden. Lösen Sie die selbe Note
mehrfach nacheinander aus, wäh-
40 KAPITEL 4
Einführung

rend OSC BAL die Mittelstellung "Flächenklänge" zu erzielen, oder


einnimmt. Sie werden feststellen, um den Klang einfach "fetter" zu
dass jede Note eine etwas unter- machen.
schiedliche Klangfarbe besitzt. Das
liegt daran, dass die Oszillatoren Der Regler SEMITONE ermöglicht
des Virus frei schwingen, so dass es, Oszillator 2 gegenüber Oszilla-
bei jedem Notenbeginn eine tor 1 in Halbtonschritten um plus/
andere Phasenkonstellation der minus vier Oktaven zu transponie-
beiden Oszillatoren vorliegen ren. Dies ist insbesondere im
kann. Lassen Sie OSC BAL zunächst Zusammenhang mit zwei weiteren
in der Mitte stehen. Funktionen des Oszillators interes-
sant: der Synchronisation und der
Die Regler SHAPE und WAVE SEL/ Frequenzmodulation.
PW sind Ihnen schon von Oszillator
Eins her bekannt. Ihre Funktion ist
hier identisch und soll daher nicht
erneut besprochen werden.

Lokalisieren Sie statt dessen den


Regler DETUNE und drehen Sie ihn
langsam vom Linksanschlag (der
im Klangprogramm gespeichert
ist) ausgehend auf. Sie können nun
hören, dass der Klang langsam zu
schweben beginnt und diese
Schwebung bei weiterer Rechts-
drehung beschleunigt wird, bis Lokalisieren Sie den Taster SYNC im
Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1 OSCILLATOR-2-Bereich und aktivie-
deutlich verstimmt klingt. Derlei ren Sie Ihn (die LED muss leuch-
Schwebungen sind bei Synthesi- ten). Die Synchronisation zwingt
zern traditionell beliebt, um cho- Oszillator 2, seinen Wellenzyklus
rus-artige Effekte für sogenannte erneut zu starten, sobald die Wel-
lenform von Oszillator 1 ihren
Zyklus beginnt. Dies hat zunächst
ACCESS VIRUS OS4 41
Der zweite Oszillator

die Folge, dass die Schwebung ver- spielsweise bei der Modulation des
schwindet, die bei unserem bishe- Filters durch die Filterhüllkurve,
rigen Experiment bei der Mischung gibt es auch hier einen Regler, um
der beiden verstimmten Oszillato- die Intensität der Frequenzmodu-
ren auftrat. Interessanter wird der lation einzustellen: FM AMOUNT.
SYNC-Effekt, wenn Oszillator 2
gegenüber Oszillator 1 mit dem Wählen Sie beim Oszillator 2 die
SEMITONE-Regler aufwärts trans- reine Sinuswellenform. Die Fre-
poniert wird. Dies hat nämlich zur quenzmodulation erzeugt mit dem
Folge, dass der Wellenzyklus von Sinus sehr klare, zum Teil glocken-
Oszillator 2 abgebrochen wird, artige Spektren.
sobald Oszillator 1 seinen Zyklus
erneut beginnt. Die Tonhöhe des Beim Virus ist es möglich, die Oszil-
zweiten Oszillators wird bei derlei latorsynchronisation (SYNC) und
Intervallen nicht mehr als solche die Frequenzmodulation (FM
wirksam, sondern erzielt spezielle, AMOUNT) zu kombinieren, um
teilweise "kreischende" Klangfar- neue harmonische Spektren zu
ben. erzeugen. Experimentieren Sie bei
eingeschaltetem SYNC mit dem
Die zweite Technik, die von der FM AMOUNT und beziehen Sie
Intervallbildung zwischen den auch andere SEMITONE-Einstellun-
Oszillatoren profitiert, ist die Fre- gen und die verschiedenen Wellen-
quenzmodulation (FM). Sie erzeugt formen des Oszillator 2 mit ein.
neue Klangspektren, indem das
Signal des ersten Oszillators die Der Virus besitzt noch einen drit-
Frequenz des zweiten Oszillators ten Hauptoszillator, welcher wei-
steuert. Im Prinzip funktioniert das tere Schwebungen und Spektren
wie ein Vibrato, jedoch handelt es ermöglicht. Die Parameter dieses
sich hier um ein extrem schnelles Oszillators sind über das OSCILLA-
Vibrato (mit einer Frequenz im TOR-EDIT-Menü erreichbar und
Hörbereich), das nicht als solches, werden in einem späteren Kapitel
sondern als – unter Umständen beschrieben.
sehr drastische – Klangverände-
rung hörbar wird. Ähnlich wie bei-
42 KAPITEL 4
Einführung

lenform zwischen Dreieck und


DER MIXER-BEREICH Rechteck umzuschalten (SUB OSCI-
LLATOR WAVE SQUARE/TRIANGLE).
Zwei Parameter des MIXER-
Bereichs haben Sie bereits kennen-
gelernt: OSC BAL bestimmt das
Mischungsverhältnis der Oszillato-
ren 1 und 2; OSC VOL bestimmt bis
zur Hälfte seines Regelwegs die
Gesamtlaustärke der Oszillatoren-
mischung, ab der Mitte wird hin-
gegen die Intensität der
Sättigungsstufe angehoben, inso-
fern eine SATURATION-Curve ange-
wählt ist.

Es gilt nun, das Geheimnis des letz-


ten Reglers, SUB OSC, zu lüften: Er
regelt die Lautstärke eines vierten
Oszillators, des sogenannten Sub-
oszillators, der stets eine Oktave
unter Oszillator 1 schwingt.

Der Suboszillator wird also immer Eine weitere Signalquelle des Virus
der Mischung von Oszillator 1 und ist auf der Oberfläche nicht sicht-
2, wie sie durch OSC BAL festgelegt bar: der Rauschgenerator. Er ist in
ist, hinzugemischt und unterliegt seinem Pegel und in seiner Klang-
der gemeinsamen Summenpege- farbe einstellbar (NOISE Volume
lung durch OSC VOL. Als einziger und Color im OSCILLATOR-EDIT-
weiterer Parameter des Suboszilla- Menü). In der Mittelstellung von
tors besteht im OSCILLATOR-EDIT- NOISE Color (+0) erzeugt der
Menü die Möglichkeit, seine Wel- Rauschgenerator weißes Rau-
schen. Bitte beachten Sie, dass der
Pegel des Rauschgenerators nicht
ACCESS VIRUS OS4 43
Der MIXER-Bereich

der Summenregelung durch OSC Nun ist es an der Zeit, Sie über den
VOL unterliegt, so dass er auch Signalfluss der FILTER-ROUTING-
dann hörbar ist, wenn OSC VOL auf Betriebsart SPLIT aufzuklären: Hier
Null steht. erhält das erste Filter den Oszilla-
tor 1 und den Suboszillator, wäh-
Die fünfte Klangquelle im Virus ist rend Filter 2 durch Oszillator 2 und
ein Ringmodulator. Er multipli- den Rauschgenerator gespeist
ziert die Signale von Oszillator 1 wird. Diese Aufspaltung der Klang-
und 2 und erzeugt dadurch u.a. quellen in zwei Signalwege beein-
interessante inharmonische Spek- flusst jedoch nicht ihre
tren, die hochgradig abhängig vom Pegelungsmöglichkeiten; auch
Frequenzverhältnis der beiden OSC VOL bleibt in seiner Funktion
Oszillatoren (veränderbar z.B. mit erhalten.
OSC 2 SEMITONE) und den Wellen-
formen der Oszillatoren (z.B. Sinus
Wave) sind.

Das Signal des Ringmodulators


kann über den Parameter RING-
MODULATOR Volume eingeblen-
det werden (im OSCILLATOR-EDIT-
Menü). Wenn RINGMODULATOR
Volume Null ist, dann ist der Ring-
modulator abgeschaltet. Das
Signal des Ringmodulators wird
wie das Signal des Noisegenera-
tors nicht über OSC VOL geregelt,
so dass die Originalsignale der
Oszillatoren separat vom Ringmo-
dulator ausgeblendet werden kön-
nen. Testen Sie den Ringmodulator
auch mit der Sinuswelle auf Oszil-
lator 1 und 2.
44 KAPITEL 4
Einführung

molo (periodische Steuerung der


DIE LFOS Lauststärke). Und auch die zufäl-
lige Steuerung von Parametern
Zu Anfang unserer Klangexperi- mag auf Ihrer Wunschliste stehen.
mente haben wir Ihnen verspro-
chen, dass im Virus viele Beide Aufgaben kommen im Virus
Funktionen zu automatisieren den sogenannten LFOs (Abk. für:
sind. Tatsächlich wissen Sie jetzt low frequency oscillator; engl. für:
bereits, dass neben der Lautstärke Niederfrequenzoszillator, ein Oszil-
und den Grenzfrequenzen beider lator, der unterhalb des Hör-
Filter auch die Tonhöhe von Oszil- bereichs schwingt) zu. Ein LFO
lator 2 wie auch die Intensität sei- entspricht dem Namen gemäß
ner Frequenzmodulation über einem Oszillator, wie Sie ihn
Hüllkurven zu steuern sind. bereits kennengelernt haben,
schwingt aber deutlich langsamer,
Das allein kann jedoch nicht befrie- so dass sein Ausgangssignal nicht
digen, denn zum einen haben Sie als solches hörbar wird. Statt des-
mittlerweile einige weitere Funk- sen kann er im Sinne einer
tionen kennengelernt, deren Auto- Hüllkurve eingesetzt werden, die
mation gewinnbringend sein sich permanent wiederholt.
könnte; zum anderen sind
Hüllkurven als Modulationsquel-
len sicherlich ergiebig, benötigen Der LFO 1
aber jedesmal eine neue Note, um
aktiv werden zu können. Daher Gehen Sie bei unseren nächsten
mag bei Ihnen bereits der Wunsch Experimenten bitte wieder vom
aufgetreten sein, über anderwei- Grundklang aus oder von einer
tige Steuerungsverfahren zu verfü- Abwandlung, die Sie bereits vorge-
gen, die – unabhängig von Noten – nommen haben. Lokalisieren Sie
die jeweilige Funktion periodisch den Regler RATE im grafisch abge-
steuern. Zu nennen wären hier bei- trennten Bereich LFO 1. Ihm ist eine
spielsweise die traditionellen Tech- LED zugeordnet, die die Geschwin-
niken Vibrato (periodische digkeit des LFOs sowie seine
Steuerung der Tonhöhe) und Tre- Schwingungsform darstellt. Dre-
ACCESS VIRUS OS4 45
Die LFOs

hen Sie RATE und beobachten Sie, chenden Modulationsempfänger


wie die LED ihren Blinktakt gemäß im Display gemeldet, wo auch die
ihrer Bewegung verändert. Modulationsintensitäten zu sich-
ten und per VALUE-Regler und -
Taster einzugeben sind. (Sie kön-
nen die Modulationsempfänger
auch per PARAMETER-Taster vor-
wärts und rückwärts durchlaufen,
nachdem Sie einmal AMOUNT
gedrückt haben.) Ist für einen
Modulationsempfänger ein Wert
ungleich 0 eingegeben, so leuchtet
die zugehörige LED permanent. So
wird Ihnen auf den ersten Blick
signalisiert, dass hier eine Modula-
tion vorliegt, auch wenn das Dis-
play gerade andere Funktionen
darstellt.

Zur Zeit können Sie die Auswirkun-


gen des LFOs jedoch noch nicht Hier die Bedeutungen der
hören, da seine Modulationsinten-
sität im Ausgangsprogramm auf 0
Modulationsziele:
gesetzt wurde. Um das zu ändern,
dient der Taster AMOUNT, der mit
den fünf aufrecht angeordneten OSC-1 die Frequenz d. Oszillators 1
LEDs namens OSC 1, OSC 2, PW 1+2,
RESO 1+2 und ASSIGN zusammen-
arbeitet: Drücken Sie AMOUNT OSC-2 die Frequenz d. Oszillators 2
wiederholt und beobachten Sie
dabei, wie die LEDs der Reihe nach
blinken (die LEDs OSC 1 und OSC 2 PW 1+2 bedeutet, dass die Puls-
blinken allein wie auch gemein- weiten beider Oszillatoren
sam). Zudem werden die entspre- gemeinsam gesteuert werden.
46 KAPITEL 4
Einführung

RESO 1+2 bezeichnet dement- Es ist gut möglich, dass Sie dabei
sprechend die Resonanzen beider Modulationen erzeugen, die kei-
Filter. Bitte beachten Sie, dass nerlei Wirkung auf den Klang aus-
Parameter, die hier gemeinsame üben, indem Sie etwa die Frequenz
Modulationsintensitäten erh- von Oszillator 2 modulieren,
alten, manuell nach wie vor unter- obwohl dieser gerade aus der
schiedlich einzustellen sind, so Oszillatorenmischung ausgeblen-
dass das akustische Ergebnis der det ist. Prüfen sie in derlei Fällen
gemeinsamen Modulation den- den aktuellen Signalfluss, decken
noch unterschiedlich ausfallen Sie entsprechende Widersprüche
kann. auf und merken Sie sich vor allem
das Problem und die Lösung, um
später in vergleichbaren Fällen
ASSIGN Hier kann ein beliebiges nicht in Panik zu geraten, sondern
Modulationsziel frei eingestellt gezielt eine unerwartete Klangsi-
werden. tuation analysieren und beheben
Modulieren Sie nun die fünf Para- zu können.
meter abwechselnd und auch
gemeinsam in unterschiedlichen Als LFO-Wellenform verwenden Sie
Intensitäten. Versuchen Sie dabei, gerade das Dreieck, das eine
sich bereits vorher vorzustellen, gleichförmige Auf- und Abbewe-
welches klangliche Ergebnis zu gung des Zielparameters erzeugt.
erwarten ist, wenn etwa der erste, Wählen Sie nun mit der Taste
der zweite oder beide Oszillatoren SHAPE die anderen verfügbaren
gemeinsam moduliert werden, Wellenformen für LFO 1 an. Die
und prüfen Sie, ob Ihre Erwartun- dritte Wellenform stellt einen
gen erfüllt werden. Auf diese abfallenden Sägezahn dar. Sie kön-
Weise können Sie feststellen, ob nen diese Bewegung auch in einen
Sie die bisherigen Erläuterungen aufsteigenden Sägezahn umwan-
prinzipiell verstanden haben, so deln, indem Sie einfach die ent-
dass Sie sie abstrahieren und somit sprechenden
zur gezielten Klanggestaltung ein- Modulationsintensitäten
setzen können. (AMOUNT) im negativen Bereich
einstellen.
ACCESS VIRUS OS4 47
Die LFOs

Auf der Position WAVE haben sie insbesondere darauf, dass mini-
Zugriff auf weitere 64 LFO-Wellen- male Modulationsintensitäten je
formen, welche sie in der Display- nach Wellenform und Modulati-
sektion mit den VALUE-Tastern onsziel (etwa: S&G +1 auf OSC 1
auswählen können: oder 2) nach einer gewissen Zeit
gar nicht mehr bewusst gehört
S&H (Abk. für: Sample and Hold) werden, dem Klang jedoch eine
ist eine gestufte Zufallsmodula- spürbare Vitalität verleihen.
tion. In der Taktgeschwindigkeit, Gerade in derlei Minimalmodula-
die durch RATE vorgegeben ist, tionen liegt das Geheimnis vieler
werden hier zufällige Modulati- guter Klangeinstellungen.
onswerte erzeugt, die bis zum
nächsten Taktimpuls aufrecht Wie Sie möglicherweise schon
erhalten werden, um dann abrupt bemerkt haben, sind die LFOs des
auf einen neuen, wiederum zufälli- Virus polyphon ausgelegt: Wenn
gen Wert zu springen. mehrere Noten gleichzeitig klin-
gen, werden sie durch jeweils
S&G (Abk. für: Sample and Glide) eigene LFOs gesteuert, die zudem
ist eine kontinuierliche Zufallsmo- leicht variierende Geschwindigkei-
dulation; die Zufallswerte gleiten ten aufweisen, was insbesondere
hier stufenlos ineinander, und der Lebendigkeit gehaltener
auch die Geschwindigkeit des Ver- Akkorde stark zugute kommt. Um
laufs variiert zufällig um den durch den Effekt zu verstärken, können
RATE festgelegten Wert herum. Sie die Funktion KEY FOLLOW im
LFO-EDIT-Menü aktivieren. Diese
Die folgenden 62 Wellenformen Funktion ermöglicht es, die
sind identisch mit den digitalen Geschwindigkeit des LFOs durch
Waves aus der Oszillatorsektion, die Tonhöhe, genauer gesagt:
und können für interessante rhyth- durch die MIDI-Notennummer, zu
mische Effekte eingesetzt werden. steuern, so dass höhere Noten eine
größere LFO-Geschwindigkeit
Führen Sie nun Ihre Experimente erzielen, mehrere gleichzeitig
unter Einsatz unterschiedlicher
LFO-Wellenformen fort. Achten Sie
48 KAPITEL 4
Einführung

gehaltene Noten also deutlich eine absteigende Phase (Decay).


unterschiedliche periodische Pro- Das zeitliche Verhältnis zwischen
zesse aller Art aufweisen können. Attack und Decay kann ebenfalls
mit dem Parameter LFO Curve im
Neben ihrer üblichen Funktion als eingestellt werden. Die absolute
“Low Frequency Oscillator” lassen Geschwindigkeit der Hüllkurven-
sich LFO 1 und 2 auch als zusätzli- bewegung wird mit dem LFO RATE
che kleine Hüllkurven verwenden. Regler bestimmt.
Wenn man ENV MODE aktiviert,
dann wird die eingestellte LFO- erzeugt lediglich zu Notenbeginn
Wellenform beim Anschlagen des einen einzigen Zufallswert (RATE
Tons nicht mehr periodisch, son- ist in diesem Zusammenhang
dern nur einmal durchfahren. ohne Bedeutung); S&G arbeitet
Außerdem wird die Auslenkung genauso, jedoch ist hier der RATE-
des LFOs von bipolar (um den Null- Wert wesentlich, denn er
punkt herum) auf unipolar (von bestimmt die Gleitgeschwindig-
Null ausschließlich in eine Rich- keit vom letzten auf den neuen
tung) umgeschaltet. Bitte beach- Zufallswert.
ten Sie, dass dies nur die
Bewegungsrichtung des LFOs
betrifft; die Modulationsintensität
lässt sich nach wie vor im bipola-
ren Bereich einstellen. So kann
man mit der Sägezahnwelle eine
Rampe erzeugen, wobei über die
Polarität der jeweiligen AMOUNTs
wählen kann, ob die Rampe auf-
oder absteigen soll. Mit dem Para-
meter LFO Curve im LFO-EDIT-
Menü kann man der Rampe einen
exponentiellen Verlauf geben.
Wählt man als Wellenform die
Dreieckswelle, so erhält man eine
aufsteigende Phase (Attack) und
ACCESS VIRUS OS4 49
Der LFO 2

Lautstärke und Panoramapo-


DER LFO 2 sition
Sie haben vermutlich schon
Der zweite LFO ist im wesentlichen gemerkt, dass die vielfältigen
wie der erste aufgebaut und soll Klangfarbeneingriffe, die der Virus
daher hier nicht mehr mit dersel- zulässt, gelegentlich auch die Laut-
ben Ausführlichkeit behandelt stärke beeinflussen. So ist ein stark
werden. gefilterter Sägezahn zwangsläufig
leiser als ein ungefilterter
Als Modulationsziele stehen hier Sägezahn, denn mit dem Ausblen-
SHAPE 1 und 2 gemeinsam, die bei- den von Teiltönen sinkt selbstver-
den Filterfrequenzen unabhängig ständlich auch die
voneinander sowie die Panorama- Gesamtlautstärke des Signals ab.
position bereit. Desweitern steht Daher besitzt der Virus für jedes
auch hier ein frei wählbarer Para- SINGLE PROGRAM einen program-
meter als Modulationsziel zur Ver- mierbaren Lautstärkeparameter,
fügung. der es Ihnen ermöglicht, die Pegel
Ihrer Klangprogramme einander
anzugleichen.

Lokalisieren Sie den Parameter


PATCH VOLUME im COMMON-
Bereich des EDIT-Menüs.

01111111111111111112

1 COMMON
PatchVolume 100≤
61111111111111111154

Sein Wert steht auf 100, so dass Sie


im Falle sehr enger Filterungen
weitere 27 Lautstärkeeinheiten an
Aussteuerungsreserve besitzen.
50 KAPITEL 4
Einführung

Die Panoramaposition haben Sie


bereits als Modulationsziel von DIE ANSCHLAGSDYNA-
LFO 2 kennengelernt. Sie lässt sich
jedoch nicht nur modulieren, son-
MIK
dern auch manuell einstellen.
Dazu dient der Parameter PAN- Zu den unter Tastenspielern bevor-
ORAMA, den Sie ebenfalls im OUT- zugten Modulationsquellen zählt
PUT-Bereich des EDIT-Menüs die Anschlagsdynamik (engl.:
finden. Velocity): Ein leichter Tastenan-
schlag bewirkt einen niedrigen
Wie beispielsweise beim Filter, Velocity-Wert für die entspre-
dient auch hier der manuell einge- chende Note, ein harter Anschlag
stellte Wert als Ausgangspunkt für einen hohen. Für die Velocity-
Panorama-Modulationen. Wird das Werte stehen im Virus zehn Modu-
Panorama ganz nach links gedreht, lationsempfänger zur Verfü-
so lässt sich die Panoramaposition gung.Lokalisieren Sie den Bereich
durch LFO-2 zwar noch modulie- VELOCITY im EDIT-Menü.
ren, man nimmt in diesem Fall
01111111111111111112
aber nur eine Auslenkung der Pan-
oramaposition nach rechts wahr. 1 VELOCITY
Osc1Shape +0≤
61111111111111111154

Dort finden sie die Modulationsin-


tensitäten für:

OSC 1 SHAPE
OSC 2 SHAPE
PULSE WIDTH
FM AMOUNT
FILT 1 ENV AMT
ACCESS VIRUS OS4 51
Die Anschlagsdynamik

FILT 2 ENV AMT


RESONANCE 1
RESONANCE 2
VOLUME
PANORAMA

die jeweils unabhängig voneinan-


der im mittlerweile vertrauten
bipolaren Wertebereich einzuge-
ben sind. Die Anschlagsdynamik,
sowie auch die Geschwindigkeit,
mit der eine Taste losgelassen wird
(Release-Velocity) ist auch eine
wählbare Modulationsquelle der
Modulationsmatrix (ASSIGN-Sek-
tion, wird später erläutert),
wodurch sich weitere Parameter
über die Anschlagsdynamik steu-
ern lassen.
52 KAPITEL 4
Einführung

UNISON MODE wählt, wie viele


DER UNISON MODE Stimmen des Virus für eine
gespielte Note verwendet werden
Bei der Darstellung des zweiten sollen, bestimmt also, wie “fett”
Oszillators haben wir darauf hin- der Klang sein soll. Mit dem Para-
gewiesen, dass Schwebungen meter UNISON Detune werden die
geeignet sind, den “flächigen” oder beteiligten Stimmen mehr oder
“fetten” Charakter von Klängen zu weniger gegeneinander ver-
unterstützen. Der Virus bietet in stimmt, mit UNISON PanSpread
diesem attraktiven Klangbereich werden sie gleichmäßig im Stereo-
sogar weiterführende Funktionen. panorama verteilt – so lässt sich
Eine davon ist der sogenannte die Stereobasisbreite des Klangs
UNISON MODE, der es ermöglicht, einstellen. Ein Klang mit aktivier-
mit jeder empfangenen Note tem UNISON Mode ist nach wie
gleich zwei oder mehr Stimmen vor polyphon spielbar, wobei die
auszulösen, so dass viele Oszillato- Polyphonie je nach eingestellter
ren gegeneinander verstimmt Stimmenzahl im UNISON Mode
erklingen können. Zudem bietet natürlich deutlich eingeschränkt
der UNISON MODE die Möglich- ist. Die effizienteste und übliche
keit, die solcherart “gestapelten” Einstellung ist UNISON Mode =
Stimmen im Stereofeld zu vertei- Twin, wobei zwei Stimmen pro
len und ihre LFOs gegeneinander Note gespielt werden. In der Stel-
in der Phase zu verschieben, so lung “Off” wird eine Stimme pro
dass auch periodische Effekte aller Note gespielt.
Art an Lebendigkeit zunehmen.

Suchen Sie die Parametergruppe


UNISON im EDIT-Menü.

01111111111111111112

1 UNISON
Mode Twin≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 53
Der Chorus/Flanger-Effekt

Weise eine weitere, drastische


DER CHORUS/FLAN- Klangfarbenquelle bildet. Bei
GER-EFFEKT hohem Feedback kann man sehr
genau hören, dass die beiden
Signalseiten vom LFO unterschied-
Eine weitere Funktion zur “flä- lich – und zwar gegenphasig –
chenunterstützenden Schwe- moduliert werden.
bungszunahme” ist der
sogenannte Chorus-Effekt. Ein Lokalisieren Sie die Parameter-
Chorus ist ein kurze Verzögerungs- gruppe CHORUS im EFFECTS-
leitung (in der Regel bis ca. 50 ms), Menü.
deren Verzögerung periodisch vari-
iert. Durch die Modulation der Ver- 01111111111111111112
zögerung entstehen geringfügige 1 CHORUS
Verstimmungen gegenüber dem
Eingangssignal (der sogenannte
Dir/Eff OFF≤
61111111111111111154
Doppler-Effekt), die zu einer
Schwebung zwischen Original- CHORUS DIR/EFF regelt die
und Effektsignal führen. Eine Balance zwischen Original- und
Rückkoppelung der Verzögerungs- Effektsignal. Die Parameter RATE
leitung (engl.: Feedback) verstärkt und SHAPE bedienen den eigens
den Effekt. Da die linke Signalseite für den Chorus eingebauten, wei-
automatisch anders als die rechte teren LFO. DELAY dient der Grund-
Seite moduliert wird, ist der Cho- einstellung der Verzögerung,
rus in der Lage, aus einem Mono- DEPTH bestimmt die Modulations-
Signal ein Stereo-Signal zu erzeu- intensität und FEEDBACK regelt die
gen. Rückkoppelung.Zur Erzeugung
eines Flanger-Effekts ermöglicht
Bei einer sehr kurzen Grund- der negative Bereich des Feedbacks
verzögerung wird der Effekt als zum Teil weichere Flanger-Charak-
Flanger bezeichnet. In diesem Fall teristiken. Bitte beachten Sie, dass
erhält insbesondere die der Chorus/Flanger-Effekt des
Rückkoppelung deutlich mehr Virus vollständig stereo arbeitet:
Gewicht, indem sie – modulierbare Die Stereo-Position sowie gegebe-
– Resonanzen bildet und auf diese
54 KAPITEL 4
Einführung

nenfalls Panoramamodulationen EFF einen EFFECT SEND. Dies ist


und Stereospreizungen bleiben insbesondere im MULTI MODE von
auch im Effektsignal erhalten. Bedeutung, wo unter Umständen
mehrere PARTs (mehrere unter-
schiedliche Klänge) mit unter-
schiedlichem Pegel den selben
Delay-Effekt speisen. Zum anderen
DER DELAY-EFFEKT ermöglicht die TIME des Delays
erheblich größere Verzögerungen,
Der Delay-Effekt dient traditionell damit sie eben als einzeln hörbare
dazu, Echos des Eingangssignals zu Echos wirksam werden (maximal
erzeugen. Lokalisieren Sie die Para- 693 ms). Der LFO ermöglicht die
metergruppe DELAY im EFFECTS- Modulation der Verzögerung wie
Menü. beim Chorus, so dass auch hier
Schwebungen erzeugt werden
01111111111111111112 können; durch die unterschiedliche
1 DELAY Modulation von linker und rechter
EffectSend 0≤ Seite entsteht zudem ein Stereoef-
61111111111111111154 fekt.
Sie finden dort fast identische
Parameter wie in der CHORUS-
Gruppe. Lassen Sie sich von leicht
abweichenden Bezeichnungen
nicht verwirren: Das Delay besitzt
ebenfalls eine Grundverzögerung –
hier TIME genannt –, ein FEEDBACK
sowie einen eigenen LFO mit den
mittlerweile vertrauten Parame-
tern RATE, DEPTH und SHAPE.

Tatsächlich unterscheidet sich das


Delay in lediglich zwei Funktionen
vom Chorus: Zum einen besitzt es
statt des Balance-Parameters DIR/
ACCESS VIRUS OS4 55
Was Sie noch nicht wissen

WAS SIE NOCH NICHT


WISSEN
Wir sind nun am Ende unserer Ein-
führung angelangt und hoffen,
dass wir Ihren Erstkontakt mit
einem Synthesizer so angenehm
wie möglich gestaltet haben. Wie
bereits eingangs erwähnt, haben
wir Ihnen hier nicht alle Funktio-
nen des Virus erläutert, sondern
lediglich die grundlegenden Bau-
steine und ihre Auswirkung auf
das Klanggeschehen dargelegt.
Dies sollte Sie nun in die Lage ver-
setzen, die Gesamtübersicht über
alle Funktionen interpretieren zu
können, die Sie weiter hinten in
diesem Handbuch finden.
56 KAPITEL 4
Einführung
Konzept und Handhabung
58 KAPITEL 5
Konzept und Handhabung

Der MIDI-Empfangskanal im SIN-


DIE BETRIEBSARTEN GLE MODE ist der Global-Channel.
Dieser ist im CTRL-Menü einstell-
Der Virus arbeitet wahlweise in bar.
zwei grundlegenden Betriebsar-
ten, dem SINGLE MODE und dem Im MULTI MODE kann der Virus
MULTI MODE.
hingegen bis zu sechzehn (SINGLE-
)Klangprogramme kombinieren,
Im SINGLE MODE kann der Virus
zwischen denen die maximal 24
stets nur ein einziges Klangpro-
Stimmen dynamisch verteilt wer-
gramm wiedergeben. Alle 24 Stim-
den. Alle gleichzeitig verfügbaren
men, alle Effekte und vor allem
Klänge können in Echtzeit verän-
sämtliche Bedienelemente (mit
dert werden; das Bedienfeld lässt
Ausnahme des Tasters MULTI) des
sich zu diesem Zweck mit den bei-
Virus beziehen sich auf dieses eine
den PART-Tastern zwischen den
Klangprogramm. Ein SINGLE-Pro-
sechzehn sogenannten PARTS
gramm ist eine Zusammenfas-
eines MULTI-Programms umschal-
sung aller Funktionen, die einen
ten.
Klang des Virus inklusive seiner
Effekte vollständig beschreiben.
Im MULTI MODE treten zu den
Anders ausgedrückt: Ein SINGLE-
eigentlichen Klangparametern
Programm ist ein “Sound” des
weitere Funktionen hinzu, die sich
Virus, der abgespeichert und wie-
mit der Organisation der beteilig-
der aufgerufen werden kann.
ten SINGLE-Programme befassen.
Dazu zählen etwa die Lautstärken
Der Virus bietet Zugriff auf 512 SIN-
der Einzelklänge, ihre MIDI-Kanäle
GLE-Sounds. Neben den 256 RAM-
und ihre Ausgangszuweisung.
Sounds (Bank A und B) stehen auch
zwei Bänke mit insgesamt 256
Die grundsätzliche Unterschei-
Werksounds zur Verfügung. Diese
dung des Virus zwischen dem SIN-
Bänke C und D sind im FLASH-ROM
GLE MODE und dem MULTI MODE
gespeichert und können nicht mit
schlägt sich auch in den Inhalten
STORE überschrieben werden.
der Menüs nieder: Leuchtet die LED
ACCESS VIRUS OS4 59
Der Multi-Single Mode: Eine andere Sichtweise

des Tasters SINGLE, so bieten die


Menüs EDIT und CTRL Zutritt zu DER MULTI-SINGLE
den Klangparametern des aktuel-
len SINGLE PROGRAMs; leuchtet
MODE: EINE ANDERE
die LED des Tasters MULTI, so ent- SICHTWEISE
hält das CTRL Menü entsprechende
Organisations-Parameter für das Da das EDIT- und CTRL-Menü im
aktuelle MULTI PROGRAM, darun- MULTI MODE für die Organisation
ter etwa die Wahl des SINGLE PRO- der 16 PARTS zuständig ist, kann
GRAMs für jeden der 16 MULTI man hier nicht direkt auf die SIN-
PARTs. Das EDIT Menü enthält wei- GLE-Parameter zugreifen. Auch ein
terhin die Klangparameter des Umschalten der SINGLE-Pro-
angewählten Parts. gramme ist hier nicht unmittelbar
möglich, wie es für einen Einsatz
am Sequenzer sinnvoll ist. Daher
gibt es den MULTI SINGLE MODE,
welcher nicht unbedingt einen
weiteren Mode darstellt, sondern
eher eine andere Sichtweise auf
den MULTI MODE ist.

Den MULTI SINGLE MODE rufen Sie


auf, indem Sie gleichzeitig die
Taster MULTI und SINGLE drücken.
Der Name des angewählten
MULTI-Programms verschwindet,
und man sieht stattdessen den
Namen des SINGLE-Programms
auf dem angewählten PART. Man
kann nun mit den PART-Tastern
durch die 16 PARTS “blättern” und
für jeden Kanal ein SINGLE-PRO-
GRAMM auswählen. Den gerade
gewählten PART bzw. Klang kann
60 KAPITEL 5
Konzept und Handhabung

man mit den Bedienelementen (Tastaturzonen, etc.) bleiben erhal-


bearbeiten; die Menüs CTRL und ten und wirksam, obwohl sie im
EDIT bieten Zugang zu den MULTI SINGLE MODE nicht sicht-
gewohnten SINGLE-Parametern. und veränderbar sind. Sie können
Das CTRL-Menü ist in dieser jederzeit durch Druck auf den
Betriebsart um einige organisato- MULTI-Taster in den normalen
rische Parameter erweitert, darun- MULTI MODE wechseln. Ein gleich-
ter etwa PART-Lautstärke, - zeitiges Drücken von MULTI- und
Panorama und -Ausgangszuwei- SINGLE-Taster bringt Sie wieder in
sung. Die Nummer des ange- die MULTI-SINGLE-MODE-Perspek-
wählten PARTS ist immer oben tive.
links im Display zu sehen. Die
PART-Taster schalten keine Klänge Wählen sie als Ausgangsbasis für
um, sondern setzen lediglich die den Einsatz mit einem Sequenzer
Bedienoberfläche des Virus auf ein MULTI-Programm mit neutra-
den gewünschten PART. Unabhän- len Einstellungen der Organisati-
gig davon können alle PARTs onsparameter, wie z.B. das MULTI-
gleichzeitig über MIDI angesteu- Programm M0-Sequenzer. Dort
ert werden. Der MULTI SINGLE sind beispielsweise die PART-Num-
MODE ist somit wie geschaffen für mern identisch mit dem Midi-
ein komfortables Arbeiten mit Kanälen der Parts. Wenn Sie nun
einem angeschlossenen Sequen- im MULTI SINGLE MODE arbeiten,
zer. so verhält sich der Virus wie im
SINGLE MODE, allerdings mit 16
Beachten Sie bitte, dass der MULTI gleichzeitig verfügbaren Sounds
SINGLE MODE lediglich eine auf 16 Midi-Kanälen, welche mit
andere Sicht auf den normalen den PART-Tastern anwählbar sind.
MULTI MODE bietet. Der MULTI
SINGLE MODE besitzt keinen eige- Sie brauchen den MULTI SINGLE
nen Datentyp zum Abspeichern – MODE nur dann zu verlassen,
er arbeitet immer mit dem gerade wenn Sie z.B. das MULTI-Programm
gewählten MULTI-Programm des abspeichern wollen, um die aktu-
normalen MULTI MODE. Alle Para- elle Einstellung des globalen
meter des normalen MULTI MODE Delay/Reverb zu speichern. Dieses
ACCESS VIRUS OS4 61
Der Multi-Single Mode

wird im MULTI-Mode nämlich


nicht mit den Singles abgespei- DER MULTI-SINGLE
chert. MODE
Das Umschalten eines kompletten Wenn ein SINGLE-Programm
MULTI-Programms ist ebenfalls gespielt oder editiert wird, dann
nur im MULTI-Mode möglich. befinden sich seine aktuellen
Daten im sogenannten Edit-Buf-
fer. Das ist ein einzelner Platz für
ein SINGLE-Programm, welcher
unabhängig von den Speicherplät-
zen in den Sound-Bänken exi-
stiert. Wenn man nun ein neues
SINGLE aufruft, dann werden seine
Daten in den Edit-Buffer kopiert.
Dort können sie nun frei verändert
werden, während das “Original” in
der Bank unverändert bleibt. Beim
Speichern mit STORE ( Siehe “Spei-
chern (Store)” auf Seite 70). wird
der Inhalt des Edit-Buffers wieder
zurück auf den Original-Platz (oder
auf Wunsch auf einen anderen
Speicherplatz) in der Bank kopiert.

Im MULTI-Mode stehen ein MULTI-


Edit-Buffer sowie 16 SINGLE-Edit-
Buffer – die PARTs – zur Verfügung.
Wenn ein MULTI-Programm umge-
schaltet wird, so werden die ent-
sprechenden Daten aus der MULTI-
Bank in den MULTI-Edit-Buffer
kopiert. Im MULTI-Programm sind
wiederum Verweise, d.h. die Bank-
62 KAPITEL 5
Konzept und Handhabung

und Programmnummern der ! Im MULTI-Mode (oder MULTI-


beteiligten SINGLEs enthalten. SINGLE-Mode) kann auf mehreren
Diese werden nun ebenfalls aus PARTs das selbe SINGLE-Programm
den SINGLE-Bänken in die 16 SIN- aufgerufen werden und in den
GLE-Edit-Buffer der PARTs kopiert. PARTs individuell editiert werden.
So befinden sich in den Edit-Buf-
Wenn ein MULTI-Progamm gespei- fern verschiedene Variationen des
chert wird, dann werden mit die- selben Original-Klanges.
sem nur die Verweise auf die
Original-Plätze der SINGLEs gespei-
chert, nicht jedoch die Klangdaten
in den 16 SINGLE-Edit-Buffern.
Diese müssen gesondert in den
SINGLE-Bänken gespeichert wer-
den.

Das Konzept der Edit-Buffer wird in


den meisten Synthesizern verwen-
det und hat viele Vorteile:

! Es ermöglicht das Editieren von


Klängen, ohne dass das Original
verloren geht.

! Edit-Buffer können in einen


Sequenzer gespeichert werden
und von diesem in den Virus
gesendet werden, unabhängig von
den im Gerät gespeicherten Klän-
gen ( Siehe “Der Virus im Verbund
mit einem Sequencer” auf
Seite 221).
Bedienung
64 KAPITEL 6
Bedienung

Die peripheren Parameter sind


PARAMETERWAHL demgegenüber in Menüs zusam-
UND DATENEINGABE mengefasst. Zu den Menüs zählen
vor allem das EDIT-, das CTRL-
(Abkürzung für “Control”) und das
Der Virus unterscheidet bedien- EFFECTS-Menü, aber auch die vier
technisch zwischen zwei Parame- lokalen EDIT-Menüs in den einzel-
tertypen. Dies sind einerseits nen Funktionsblöcken. In den EDIT-
Klangparameter, die zur syntheti- Menüs befinden sich die seltener
schen Klangerzeugung essentiell benötigte Parameter, die zum Teil
notwendig sind, und andererseits jedoch unabdingbar für die Klang-
Klang- sowie organisatorische programmierung sind. Die lokalen
Parameter, die eher peripheren EDIT-Menüs dienen der übersichtli-
Charakter besitzen. Diese Unter- chen Parameter-Gliederung: In
scheidung schlägt sich im Bedien- ihnen finden Sie solche Parameter,
verfahren nieder: Alle essentiellen die den jeweiligen Funktionsblock
Klangparameter besitzen jeweils direkt betreffen, aber kein eigenes
eigene Regler oder Taster, so dass Bedienelement haben.
Sie – vor allem im Spielbetrieb! –
unmittelbar auf diese Parameter Im EDIT-Menü finden sie, abhängig
zugreifen können. Lediglich in eini- davon, in welcher Betriebsart Sie
gen wenigen vorteilhaften Fällen sich befinden, Klangparameter des
treten hier Doppelbelegungen von angewählten SINGLE-Programms
Reglern auf. (im SINGLE MODE und MULTI SIN-
GLE MODE) oder Organisationspa-
rameter des MULTI-Modes. Das
CTRL-Menü enthält im SINGLE
MODE und MULTI SINGLE MODE
weitere SINGLE-Parameter wie
Arpeggiator etc.

Im CTRL-Menü befinden sich


zudem – unabhängig von der
Betriebsart – eine Reihe globaler
ACCESS VIRUS OS4 65
Parameterwahl und Dateneingabe

Parameter, welche u.a. mit MIDI bequem etwa zwischen allen CHO-
und SYSTEM bezeichnet sind. Diese RUS-bezogenen und allen DELAY-
werden nicht mit einem SINGLE bezogenen Parametern umschal-
oder MULTI gespeichert. ten können. Wenn Sie die zweite
Parametertaste ebenfalls gedrückt
Einige der Parameter haben die halten, dann wechseln die Menüs
Positionen “ENA” und “DIS”. Das automatisch in die gewählte Rich-
bedeutet Enable = “erlaubt” und tung. Innerhalb der gewählten
Disable = “nicht erlaubt” Funktionsgruppe wählen Sie den
gewünschten Parameter wieder
Ein Menü wird durch den entspre- per Einzeltastendruck. Auch mit
chenden Taster aufgerufen. Ist es dem wiederholten Druck auf die-
im Display geöffnet, so werden die selbe Menü-Taste können Sie die
dort zusammengefassten Parame- Parameter wechseln.
ter der Reihe nach durch die PARA-
METER-Taster aufgerufen und
durch die VALUE-Taster und -Regler
bedient.

Die PARAMETER-Taster durchlau-


fen in den Menüs die dort ange-
ordneten Parameter bei einzelnen
Tastendrücken der Reihe nach in
der gewünschten Richtung. Bei
längerem Druck auf eine der Para-
metertasten wandert das Display
automatisch durch die Liste der
Parameter im jeweiligen Menü.
Wenn Sie einen PARAMETER-Taster
halten und währenddessen den
anderen PARAMETER-Taster drük-
ken, wird das Menü gruppenweise Die Menüs – und vor allem das
in der “gehaltenen” Richtung EFFECT-Menü – enthalten einige
durchgeschaltet, so dass Sie Funktionsgruppen mit
66 KAPITEL 6
Bedienung

zusammenhängenden Parame- Auch über den Value-Regler lässt


tern; z.B. der PHASER. Wenn der sich der gewählte Parameter
Phaser ausgeschaltet ist (PHASER ändern. Dabei reagiert der Value-
Dry/Eff = OFF), dann haben die Regler auf die unten beschriebene
übrigen PHASER-Parameter keine KNOB MODE Betriebsart.
Bedeutung und werden aus dem
Menü ausgeblendet, sie sind also Das Dreieckssymbol neben dem
nicht sichtbar. Das dient der Über- Parameterwert zeigt die Richtung
sichtlichkeit in den Menüs. an, in die der Wert verändert wer-
den muss, wenn man zum bisher
Die VALUE-+/- Taster ermöglichen gespeicherten Parameterwert
bei einzelnem Tastendruck die zurückkehren möchte. Bei Parame-
schrittweise Veränderung des tern mit eigenem Regler wird
gewählten Parameters. Wenn man zusätzlich der bisher gespeicherte
einen der VALUE-Taster gedrückt Parameterwert neben dem aktuel-
hält, dann ändern sich der Parame- len Wert angezeigt.
terwert automatisch. Die
Geschwindigkeit lässt sich weiter
erhöhen, indem bei gehaltenem
VALUE-Taster der andere VALUE-
Taster gedrückt wird. Wenn Sie
danach die erste Value-Taste wie-
der loslassen, während Sie die
zweite gedrückt halten, so nimmt
der Parameter unmittelbar seinen
Minimal- bzw. Maximalwert an.
Der gleichzeitige Druck auf beide
VALUE-Taster setzt den betreffen-
den Parameter auf seinen Aus-
gangswert (meistens Null). Dies
gilt für unipolare (Wertebereich 0
bis 127) wie für bipolare (Wertebe-
reich -64 bis +63) Parameter.
ACCESS VIRUS OS4 67
Regler Betriebsarten

RELATIVE Reglerbewegungen wer-


REGLER BETRIEBSAR- den sofort umgesetzt, jedoch wird
TEN der Parameterwert nicht absolut
gesetzt, sondern durch die Regler-
bewegung verschoben. Diese
Für alle Regler (mit Ausnahme von Betriebsart ermöglicht es in der
MASTER VOLUME) besteht im Regel, einen Parameter sofort und
CTRL-Menü unter KNOB MODE die dennoch sprunglos zu bedienen;
Wahl zwischen vier Betriebsarten: allerdings nehmen Sie dafür in
Kauf, dass bei ungünstiger Kon-
! OFF Die Regler sind inaktiv. stellation zwischen Parameterwert
und momentaner Stellung des
! JUMP Jede Reglerbewegung Reglers – im Extremfall: Parame-
wird unmittelbar und absolut terwert auf Maximum und Regler-
umgesetzt; der Parameter springt stellung Minimum – nicht der
sofort auf den Wert, der durch die volle Regelweg des Parameters
Reglerstellung repräsentiert wird. verfügbar ist. Um in diesem Fall
den Regelweg wieder zu erwei-
! SNAP Reglerbewegungen wer- tern, muss der Regler in die entge-
den erst umgesetzt, nachdem der gengesetzte Richtung bewegt
bislang gültige Parameterwert werden, wodurch die physische
durch die Reglerbewegung über- Reglerposition auf den tatsächli-
strichen wird. Es findet also kein chen Parameterwert verschoben
Parametersprung wie im JUMP- wird. Das Dreieck rechts neben der
Mode statt, allerdings hat der Reg- Zahl signalisiert Ihnen im RELATIVE
ler bis zum “Einrasten” (engl. snap) Mode, ob der VALUE-Regler mit
keine Wirkung auf den Parameter. dem Parameterwert überein-
Im SNAP-Mode tritt rechts neben stimmt (“≤”) oder nicht (“Ω“).
der Zahl ein ®-symbol hinzu, das
01111111111111111112
anzeigt, in welche Richtung der
VALUE-Regler gedreht werden 1 SYSTEM
muss, um den aktuellen Parame- KnobMode Jump≤
terwert zu überstreichen. 61111111111111111154
68 KAPITEL 6
Bedienung

REGLERWERT DARSTEL-
LUNG
01111111111111111112

1 SYSTEM
KnobDispl Short≤
Ist ein Menü aktiv, so bestehen für 61111111111111111154
Parameter mit eigenem Regler vier
grundsätzliche Darstellungsmög-
lichkeiten, die unter KNOB DISPLAY
im CTRL-Menü zu wählen sind:

! OFF Reglerbewegungen werden


nicht angezeigt; der bisherige Dis-
play-Inhalt bleibt bei Betätigen
eines Reglers unangetastet.

! SHORT Bei Betätigen eines Reg-


lers wird der bisherige Inhalt der
unteren Display-Zeile während der
Regelung zugunsten der Regler-
Darstellung überschrieben;
danach kehrt die untere Display-
Zeile zu ihrem ursprünglichen
Inhalt zurück.

! LONG Entspricht SHORT, mit


dem Unterschied, dass der Para-
meter Wert länger im Display ver-
weilt.

! ON Der Wert des bewegten Reg-


ler bleim im Display stehen.
Rund um’s Speichern
70 KAPITEL 7
Rund um’s Speichern

speicherplatzes sowie seiner Bank-


SPEICHERN (STORE) nummer in der oberen Zeile
wechseln. Die Eingabe erfolgt
Wurde ein Programm in einem durch die VALUE-Taster. Der Name
oder mehreren Parametern verän- in der oberen Displayzeile zeigt
dert, erscheint der Bankbuchstabe den Namen des Speicherplatzes,
links oben im Display in Klein- den Sie beim Speichern überschrei-
schrift. Sie werden das veränderte ben werden.
Programm eventuell speichern
wollen, um es später erneut zu ver- Entsprechen alle Eingaben Ihren
wenden. Wünschen, so drücken Sie erneut
STORE um den Speicherprozess
Die Unterteilung in SINGLE, MULTI abzuschließen und zur bisherigen
und MULTI SINGLE MODE findet Betriebsart des Virus zurückzukeh-
sich auch bei den STORE-Funktio- ren. Sollten Sie es sich anders über-
nen: Im SINGLE MODE lässt sich legen und den Speichervorgang
durch STORE das aktuelle SINGLE abbrechen wollen, so drücken Sie
PROGRAM speichern; im MULTI SINGLE oder MULTI, um unverrich-
MODE speichert STORE das aktu- teter Dinge zur jeweiligen
elle MULTI PROGRAM und im Betriebsart zurückzukehren.
MULTI SINGLE MODE wird das SIN-
GLE PROGRAM des aktuellen PARTs
abgelegt.

Der Speichervorgang selbst


geschieht unabhängig von der
Betriebsart stets auf die selbe
Weise: Sie drücken STORE und
erhalten daraufhin Zutritt zum
STORE-Menü. Dort können Sie mit
den PARAMETER-Tastern zwischen
den einzelnen Buchstaben der
Namenseingabe in der unteren
Zeile und der Nummer des Ziel-
ACCESS VIRUS OS4 71
Speichern (Store)

" Wie erwähnt werden beim Spei-


chern eines MULTI-Programms nur
der MULTI-Edit-Buffer gespeichert,
nicht jedoch die beteiligten Klang-
programme in den PARTs. Diese
müssen im MULTI SINGLE MODE
individuell gespeichert werden.

Durch gleichzeitigen Druck auf


STORE und MULTI+SINGLE können
die SINGLE-Progamme in den
PARTs bei Bedarf auch gleichzeitig
auf ihre originalen Plätze in den
SINGLE-Bänken gespeichert wer-
den.

01111111111111111112

1 C126 - Init
[STORE] TO...
61111111111111111154
72 KAPITEL 7
Rund um’s Speichern

01111111111111111112

VERGLEICHEN (COM- 1 C126 -Init -


PARE) compare
61111111111111111154

Drückt man STORE und danach


EDIT oder CTRL, so gelangt man in
den Compare-Mode (to compare =
vergleichen). Hat man einen Sin-
gle-Sound programmiert oder edi-
tiert, so kann man im Compare-
Mode den sich ursprünglich auf
diesem Speicherplatz befinden-
den Sound hören. Drückt man wie-
derholt EDIT oder CTRL, so wird
zwischen dem Compare-Sound
und dem editierten Sound hin-
und hergeschaltet, so dass man
beide Sounds vergleichen kann.
Die Bank- und Programmnummer
des Compare-Sounds kann mit den
Parameter/Bank-Tasten und den
Value-Tasten weitergeschaltet
werden. So kann man einen neuen
Speicherplatz für den editierten
Sound suchen und dabei den
Sound hören, den man überschrei-
ben wird. Hierbei wird der editierte
Sound nicht verändert oder über-
schrieben. Mit STORE wird der edi-
tierte Sound gespeichert, mit
MULTI oder SINGLE verlässt man
die Store-Prozedur bzw. den Com-
pare-Mode.
Taktgenerator und Midi-Clock
74 KAPITEL 8
Taktgenerator und Midi-Clock

CLOCK, LFO 2 CLOCK, LFO 3 CLOCK,


TAKTGENERATOR UND DELAY CLOCK, siehe in den jeweili-
MIDI-CLOCK gen Sektionen).

Der Virus besitzt einen globalen CLOCK TEMPO bezieht sich im SIN-
Taktgenerator, über den die LFOs, GLE MODE auf das aktuelle SINGLE
die Arpeggiatoren und das Delay PROGRAM und wird mit ihm
auf ein gemeinsames Songtempo gespeichert. Im MULTI MODE wer-
und einen gemeinsamen Rhyth- den die CLOCK TEMPO Eingaben
mus synchronisieren lassen. Der der beteiligten SINGLE PROGRAMs
Taktgenerator arbeitet entweder ignoriert. Anstelle dessen werden
intern mit einem frei einstellbaren alle beteiligten SINGLE PROGRAMs
Tempo, oder er synchronisiert sich über den selben Taktgenerator
wiederum auf die Midi Clock eines gesteuert, dessen CLOCK TEMPO
externen Sequenzers. Diese Syn- wiederum im MULTI PROGRAM
chronisation erfolgt automatisch, gespeichert wird (wie auch die Ein-
wenn ein MIDI-Clock-Signal am stellungen des globalen Delay-
MIDI-In empfangen wird. Das Effekts). Auf diese Weise lassen
Tempo des Taktgenerators ist über sich die LFOs und Arpeggiatoren
CLOCK TEMPO einstellbar zwi-
schen 63 und 190 BPM (Beats per
Minute; eng. für Schläge pro
Minute). Bei Synchronisation über
MIDI-Clock nimmt der Taktgenera-
tor automatisch das Tempo des
angeschlossenen Sequenzers an;
die interne Tempoeinstellung ist
dann hinfällig. Die Synchronisation
der einzelnen Sektionen des Virus
zum Taktgenerator erfolgt in einer
rhythmischen Auflösung wie 1/16,
1/4 etc. und kann für jede Sektion
individuell gewählt werden.
(ARPEGGIATOR CLOCK, LFO 1
ACCESS VIRUS OS4 75
Taktgenerator und Midi-Clock

mehrerer MULTI PARTS in einem


gemeinsamen rhythmischen Kon-
text steuern.

" Der Empfang von MIDI Clock


wird durch ein kleines ¶ im Display
angezeigt. Falls die automatische
Synchronisation zur MIDI-Clock
ausdrücklich NICHT erwünscht ist,
so stellen Sie MIDI CLOCK RX auf Off
(im CTRL-Menü). Bitte verwechseln
Sie MIDI Clock nicht mit MIDI Time
Code, da letzteres keine Tempo-
sondern eine in Stunden, Minuten,
Sekunden etc. gegliederte Zeitinfor-
mation ist, die für den Virus keinen
Nutzen bringt.
76 KAPITEL 8
Taktgenerator und Midi-Clock
Modulationsmatrix und Definable-Regler
78 KAPITEL 9
Modulationsmatrix und Definable-Regler

TION) aus. Jede dieser


MODULATIONSVER- Verknüpfungen besitzt einen Para-
KNÜPFUNGEN ZUWEI- meter für die Modulationsintensi-
tät (AMOUNT). ASSIGN 1 kann ein
SEN (ASSIGN) Modulationsziel, ASSIGN 2 kann
zwei und ASSIGN 3 drei Modulati-
Bei einem Synthesizer ist es grund- onsziele mit unabhängigen
sätzlich wünschenswert, dass man AMOUNTs steuern.
selbst Modulationsverknüpfun-
gen herstellen, also verschiedene Die ASSIGNs dienen zu mehreren
Modulationsquellen und -ziele Zwecken: Zunächst ermöglichen
beliebig miteinander verbinden Sie es, einen externen Midi-Con-
kann. Manchmal hat man eben troller, etwa das Modulationsrad
einfach etwas krassere Modulati- des Keyboards, gezielt einem Para-
onsideen, und denen genügen die meter zuzuordnen. Auch die inter-
werksseitig “vorverdrahteten” nen Modulatoren der
Modulationsverknüpfungen dann Klangerzeugung, wie die LFOs und
vielleicht nicht – als Ergänzung ist die Hüllkurven, sind mögliche
eine flexible Modulationsmatrix Modulationsquellen. Der Regelbe-
also grundsätzlich sehr willkom- reich der Quelle kann über die
men. Beim Virus werden frei AMOUNT-Werte eingegrenzt oder
gestaltbare Modulationsverknüp- auch invertiert werden, so dass
fungen durch die sogenannten lediglich ein gewünschter Wer-
ASSIGN-Einheiten ermöglicht (im tebereich des Zielparameters
EDIT-Menü: ASSIGN). bedient wird. Die Auswahl der Ziel-
parameter erstreckt sich über prak-
Die drei ASSIGN-Einheiten erlau- tisch alle Klangparameter mit
ben die Steuerung von bis zu sechs kontinuierlicher Regelcharakteri-
Modulationszielen mit bis zu drei stik – das sind über 100 Modulati-
Modulationsquellen. Man wählt onsziele! Da die Quellen und Ziele
bei ASSIGN eine der verfügbaren unabhängig gewählt werden kön-
Modulationsquellen (SOURCE) und nen, ist die Modulation eines ein-
eines (oder mehrere) der verfügba- zelnen Parameters mit bis zu drei
ren Modulationsziele (DESTINA- Modulationsquellen gleichzeitig
ACCESS VIRUS OS4 79
Modulationsverknüpfungen zuweisen (assign)

möglich. Die Steuersignale der gewählt werden. Einzig die Modu-


Modulationsquellen werden hier- lationsquelle ist festgelegt: Es ist
bei addiert bzw. überlagert. Auf der jeweilige LFO.
der anderen Seite ist das Modulie-
ren von bis zu sechs Parametern 01111111111111111112

mit einem einzigen Controller 1 ASSIGN


möglich, wodurch sich komplexe Source OFF≤
Möglichkeiten zum Sound-Mor- 61111111111111111154
phing ergeben. Hierzu wird bei
allen drei ASSIGN-Einheiten die
selbe Quelle gewählt, die nun auf
alle sechs möglichen Destinations " Eine Liste der verfügbaren
einwirkt und dadurch drastische SOURCEs und DESTINATIONs finden
Umformungen des Klangs ermög- Sie im Anhang.
licht.

Zusätzlich zu den drei ASSIGN-Ein-


heiten haben – wie bereits
erwähnt – auch LFO 1 und 2 auf der
Bedienoberfläche ein Modulati-
onsziel mit dem Namen ASSIGN.
Dort kann auf die selbe Art und
Weise ein Modulationsziel und die
Modulationsintensität frei
80 KAPITEL 9
Modulationsmatrix und Definable-Regler

! GLOBAL Geregelt wird immer


DIE DEFINABLE-REGLER der Parameter, der im Menü
DEFINABLE Global eingestellt ist,
Der Virus besitzt zwei Regler, die unabhängig von den anderen Ein-
nicht mit mit festen Aufgaben stellungen und unabhängig vom
betraut sind, sondern verschiede- gewählten Single-Programm
nen Parametern vom Anwender
zugewiesen werden können. Vor ! SINGLE Geregelt wird der Para-
allem können damit viele Menü- meter, der im Menü DEFINABLE
Parameter direkt gesteuert wer- Single eingestellt ist. Die Einstel-
den, welche keinen eigenen Regler lung dieses Parameters wird im
besitzen. Single-Programm abgespeichert
und mit ihm aufgerufen. Wenn
Diese DEFINABLE-Regler arbeiten dort allerdings kein Parameter
in drei verschiedenen Modi: angewählt ist (DEFINABLE Single =
Off), dann ist stattdessen die Ein-
stellung von DEFINABLE Global
aktiv.

! MIDICONTRL Gesendet wird die


Controller-Nummer, die im Menü
DEFINABLE MIDI eingestellt ist,
unabhängig von den anderen Ein-
stellungen und unabhängig vom
gewählten Single-Programm. Die-
ser Mode dient zur Steuerung
angeschlossener Midi-Geräte –
vergleichbar mit einer kleinen
Midi-Faderbox – und wird im Virus
intern nicht verarbeitet.

Die Einstellung des DEFINABLE-


Modes selbst ist global. Im Nor-
malfall sollte DEFINABLE-Mode auf
ACCESS VIRUS OS4 81
Die DEFINABLE-Regler

“Single” stehen, da dies der flexi-


belste Mode ist. Wird ein SINGLE-
Sound mit aktiviertem DEFINABLE
Single ausgewählt, gilt dessen Ein-
stellung, andernfalls die in
DEFINABLE Global.

01111111111111111112

1 DEFINABLE 1
Mode Single≤
61111111111111111154
82 KAPITEL 9
Modulationsmatrix und Definable-Regler
Die Effekt-Sektion
84 KAPITEL 10
Die Effekt-Sektion

DIE EFFEKTSEKTION
Jedes SINGLE-Programm bzw. jeder
PART hat einen individuellen
Zugriff auf fünf verschiedene Ste-
reo-Effekte, welche im EFFECTS-
Menü zu finden sind: RINGMODU-
LATOR, DISTORTION, ANALOG
BOOST, PHASER und CHORUS. Im
Multimode ergibt sich so eine
Anzahl von 80 gleichzeitig verfüg-
baren Effekten.

Der Vocoder und die Delay/Reverb-


Sektion sind nur einmal vorhan-
den, können aber von den PARTs
über den Effect-Send Parameter
individuell angesteuert werden.
Alle Effekte sind im Signalweg in
Reihe geschaltet; entsprechend
der Reihenfolge im Effects-Menü.

Jedes SINGLE-Programm enhält


seine eigenen Einstellungen für
die Delay/Reverb-Sektion. Im
MULTI-Mode teilen sich jedoch alle
beteiligten Klangprogramme die
selbe Delay/Reverb-Sektion; daher
kommen dort die Parameter vom
aktuellen MULTI-Programm.

( Siehe “Parameter im Effects-


Menü” auf Seite 153).
Die Audio-Eingänge
86 KAPITEL 11
Die Audio-Eingänge

! DYNAMIC Damit das/die


DIE AUDIO-EINGÄNGE
externe Signal(e) in dieser
Betriebsart hörbar werden, muss
Die Klangprogramme bzw. die
die Lautstärkehüllkurve mit einer
MULTI-Parts können anstelle der
Note getriggert werden. Das
eingebauten Oszillatoren externe
ermöglicht beispielsweise typi-
Audiosignale verwenden. Der Virus
sche Gater-Effekte. Der INPUT-
besitzt zwei Eingänge für solche
Dynamic Mode arbeitet auch poly-
Signale und erlaubt es, sie in die
phon. Wenn man KEYFOLLOW der
Klangerzeugung (die Filter, die
Filter auf 100% stellt, dann lassen
Sättigungsstufe sowie die Laut-
sich die Resonanzfrequenzen der
stärke- und die Panoramastufe)
Filter wie Oszillatoren temperiert
oder auch direkt in die Effektsek-
über das Input-Signal spielen. So
tion des Virus einzuspeisen. Die
können ganze Akkorde oder auch
externen Audiosignale können
Arpeggiator-Lines mit den Filtern
auch als Carrier- bzw. Modulatorsi-
spielen. Der Noise-Generator ist
gnale für den Vocoder genutzt
auch im Input-Mode aktiv.
werden. Ein PART, der ein externes
Audiosignal bearbeitet, kann im
MULTI MODE – wie jeder andere
PART auch – frei auf einen oder
zwei der sechs Audio-Ausgänge
geführt werden.

Bei der Bearbeitung externer


Audiosignale ist grundsätzlich zwi-
schen den folgenden beiden
Betriebsarten zu unterscheiden:
ACCESS VIRUS OS4 87
Die Audio-Eingänge

! STATIC Im Input Static Mode ! TOEFFECTS Eine Alternative zum


werden die externen Audiosignale Input Static Mode. Hier wird das
am Ausgang auch ohne das Trig- Audiosignal direkt in die Effektsek-
gern einer Note hörbar. Im INPUT- tion des SINGLE-Programms bzw.
Static Mode sind die Oszillatoren des PARTs geleitet. Die Stimmen
sowie alle Funktionen, die mit Trig- des Virus werden nicht verwendet,
ger und Tonhöhe zu tun haben, so reduziert sich auch die Polypho-
nicht aktiv (Hüllkurven, LFO-Env- nie nicht. Die Filtersektion ist in
Mode, Keyfollow...). Wird der Input diesem Mode nicht verfügbar.
Static Mode eingeschaltet, so wird
01111111111111111112
automatisch eine Stimme des
Virus aktiviert. Falls im INPUT-Sel- 1 INPUT
ect eine Stereo-Quelle angewählt Mode Dynamic≤
ist (L+R), dann werden zwei Stim- 61111111111111111154

men aktiviert, vergleichbar mit


dem UNISON-Mode: Twin. In die-
sem Fall sind auch die Parameter
UNISON Pan Spread für die Basis-
breite und UNISON LFO Phase für
eine Verschiebung der LFO-Pha-
senlage zwischen den Stimmen
verwendbar.
88 KAPITEL 11
Die Audio-Eingänge

OSC VOLUME / INPUT INPUT AUSSTEUE-


RUNGSANZEIGE
Ist einer der beiden INPUT-Modes
aktiviert, so regelt der OSC VOL- Die RATE LEDs von LFO 1 und 2 die-
Regler an Stelle der Oszillatoren nen alternativ als Aussteuerungs-
den Pegel des Input-Signals vor der anzeige für den linken und rechten
Filtersektion und natürlich die Aus- externen Audioeingang. Der Virus
steuerung der Saturation-Einheit. schaltet automatisch auf die Aus-
Im INPUT-Dynamic Mode steigt steuerungsanzeige, wenn das
der Laustärkepegel rapide an, gewählte Single-Programm auf die
wenn Sie mehrere Stimmen poly- externen Audioeingänge zurück-
phon spielen, da – anders als bei greift. Eine Übersteuerung der Ein-
mehreren Oszillator-Signalen – die gänge signalisieren die LEDs durch
Stimmen auf Grund des identi- schnelles charakteristisches Blin-
schen Eingangssignals miteinan- ken. Der korrekte Pegel sollte an
der korreliert sind. Falls in einem dem Gerät eingestellt werden,
solchen Fall Verzerrungen im Virus welches die analogen Signale lie-
auftreten, dann sollte man über fert, da so die AD-Wandler des
OSC VOL den Eingangspegel etwas Virus optimal ausgenutzt werden.
zurücknehmen.
Internes Audio-Routing
90 KAPITEL 12
Internes Audio-Routing

sem PART kann das Signal, welches


AUX-WEGE auf dem Aux-Weg anliegt,
genauso weiterverarbeitet wer-
Da der Virus mehrere analoge Aus- den wie herkömmliche analoge
gänge und Eingänge besitzt, ist es Signale am External Input.
naheliegend, über ein Klinkenka-
bel einen Ausgang mit einem Ein- Einfacher als diese direkte Ver-
gang zu verbinden, um einen schaltung von PARTs ist jedoch die
Klang, der auf diesen Ausgang Möglichkeit, einen der Aux-Wege
geführt wurde, mit einem ande- als “zweiten Ausgang” für die
ren Part, der den Input abgreift, PARTs zu definieren. Diese Funk-
weiterzuverarbeiten, beispiels- tion (SECOND OUTPUT) wird wei-
weise erneut zu filtern. ter unten erläutert.

Eine solche Verschaltungsmöglich-


keit von zwei oder mehreren PARTs
ist im Virus bereits intern in Form
von Stereo-Aux-Wegen möglich.
Die beiden Aux-Wege erscheinen
als virtuelle Ausgänge im Menü
OUTPUT Select und als virtuelle
Eingänge im Menü INPUT Select.
Im Multi-Mode kann das Aus-
gangssignal von einem PART (oder
auch mehreren PARTs) über OUT-
PUT Select auf eine der beiden
Aux-Wege geführt werden. Um
dieses Signal hörbar zu machen,
muss auf einem anderen PART
(oder auch mehreren PARTs) über
INPUT Select der selbe Aux-Weg
angewählt werden und das SINGLE
in den Input Mode (Static oder
Dynamic) versetzt werden. Auf die-
ACCESS VIRUS OS4 91
Die Audio-Ausgänge

phone Mischung erstellt und mit


DIE AUDIO-AUSGÄNGE einen Sequenzer automatisiert
werden.

Im Multimode können Sie im Der zweite Ausgang lässt sich auch


Menü OUTPUT Select für jeden als Effektweg nutzen. Dazu wird er
PART unabhängig einen Mono- zum Beispiel an ein externes
oder Stereo-Audioausgang wäh- Effektgerät angeschlossen. Der
len. Hier kann das Signal auch zu Balance-Parameter ist dann ein
den erwähnten Aux-Wegen gelei- Effect-Send-Regler, der zwischen
tet werden. Direkt- und Effektsignal überblen-
det.
Unabhängig davon lässt sich im
Menü SECOND OUTPUT Select (im Wenn als zweiter Ausgang einer
CTRL-Menü) ein zweiter Mono- der Aux-Wege gewählt wird, dann
oder Stereoausgang definieren. lässt sich der Aux-Weg – ebenfalls
Die Wahl dieses zweiten Outputs im Sinne eines Effektgerätes – auf
ist global, das heißt gemeinsam einen PART leiten, der das Aux-
für alle PARTs. Mit dem Parameter Signal abgreift und weiterverarbei-
SECOND OUTPUT Balance können tet (Filter, Effekte etc.).
die Ausgangssignale der PARTs
individuell auf diesen zweiten Aus-
Die DELAY/REVERB-Sektion steht –
gang geblendet werden.
anders als die meisten anderen
Zusammen mit dem regulären Effekte – nicht individuell pro PART
Ausgang des Klangs ergibt sich so zur Verfügung, sondern bearbeitet
ein quadrophones Signal, welches die Signale der PARTs gemeinsam,
sich für Surround-Anwendungen während die Stärke des Effekts
eignet. Mit dem Panorama (links, individuell pro PART mit dem
rechts) und der SECOND OUTPUT EffectSend-Parameter geregelt
Balance (vorne, hinten) kann im wird. Somit hat die DELAY/REVERB-
Virus eine vollständige quadro- Sektion auch nur einen Signalaus-
gang, welcher nicht auf die indivi-
duell gewählten Ausgänge der
PARTS verteilt werden kann.
92 KAPITEL 12
Internes Audio-Routing

Daher wird beispielsweise der


Delay-Effekt eines PARTs, welcher
auf das Ausgangspärchen OUT 2
geschaltet ist, nach wie vor auf
dem OUT 1 hörbar sein. Das kann
wünschenswert sein, jedoch auch
zu Verwirrungen führen. Setzen
Sie, um sicher zu gehen, die Effect-
Sends der PARTs auf Null, wenn Sie
individuelle Ausgänge verwenden.

Die DELAY/REVERB-Sektion besitzt


im MULTI-Mode unabhängig von
den PARTs einen eigenen OUTPUT-
Select.
Weitere Funktionen
94 KAPITEL 13
Weitere Funktionen

PANIC FUNKTION VORHÖREN OHNE


TASTERTUR (AUDITION
Der Virus besitzt eine Panic-Funk- FUNKTION)
tion für den Fall, dass durch MIDI-
Übertragungsfehler etc. Noten-
Am Virus-Panel können Noten get-
hänger entstehen. Drückt man
riggert werden, ohne dass eine
beide TRANSPOSE-Tasten gleichzei-
Tastatur benötigt wird. Wenn die
tig, so werden alle noch klingen-
Tasten OSCILLATOR EDIT und SYNC
den Stimmen des Virus
gleichzeitig gedrückt werden, so
losgelassen.
wird die Note C3 gespielt. Werden
die Tasten länger als eine Sekunde
Ein Doppelklick auf beide Taster
gehalten, dann wird die Note auch
löst einen Controller-Reset aus. Die
nach dem Loslassen gehalten.
noch klingenden Stimmen werden
unverzüglich abgeschaltet, und
diverse Controller wie Modulati-
onsrad, Channel Volume und der
Pitch-Bender werden auf eine
Grundeinstellung gebracht.
ACCESS VIRUS OS4 95
Reset des Virus

RESET DES VIRUS


Wenn Sie das Gefühl haben, dass
sich der Virus instabil oder unge-
wöhnlich verhält, dann empfehlen
wir Ihnen, einen System-Reset
durchzuführen. Halten Sie hierzu
die Taste LFO 1 SHAPE, während Sie
den Virus einschalten. Während
dieser Prozedur gehen keine Daten
verloren, lediglich einige globale
Einstellungen wie “Global Chan-
nel” werden zurückgesetzt.
96 KAPITEL 13
Weitere Funktionen
Die Parameter
98 KAPITEL 14
Die Parameter

Im folgenden finden Sie eine Auf-


stellung sämtlicher Parameter des
Virus. Zu jedem Parameter wird
eine kurze Erläuterung gegeben. TRANSPOSE transponiert das
gesamten SINGLE-Programm
oktavweise. Wenn Ihr Virus eine
eingebaute Tastatur besitzt, dann
wird nicht das angewählte SINGLE-
Programm transponiert, sondern
die Tastatur global.
PANEL-PARAMETER
UND LOKALE EDIT- ( Siehe “Die Tastaturversionen des
Virus” auf Seite 197).
MENÜS

MASTER VOLUME Die Gesamt-


lautstärke des Virus. Geregelt wird
die Lautstärke von Outputpaar 1,
und zwar vor der Wandlung in ein
analoges Signal. Das heißt, dass im
Normalfall der Master Volume voll
aufgedreht sein sollte, da hier der
Virus seine optimale Signaldyna-
mik erzielt.

DEFINABLE 1/2 Zwei frei belegbare


Regler. Die Belegung erfolgt im
CTRL-Menü (DEFINABLE 1/2 MODE
und ist wahlweise global oder im
SINGLE-Programm speicherbar.

( Siehe “Die DEFINABLE-Regler” auf


Seite 80).
ACCESS VIRUS OS4 99
LFO1 Sektion

SHAPE Die Wellenform des LFOs.


LFO1 SEKTION Zur Auswahl stehen Sinus, das
Dreieck, der Sägezahn und das
Rechteck. Die Position WAVE öffnet
RATE Die Geschwindigkeit des ein lokales Menü. Hier lassen sich
LFOs. im Display mit dem Value-Regler
Der RATE-Wert unterliegt bei poly- oder den Value-Tastern weitere 64
phonen Klängen pro Stimme auto- LFO-Wellenformen anwählen: Eine
matisch geringfügigen gestufte Zufallsbewegung (S&H;
Abweichungen, um die Lebendig- Abk. f.: Sample & Hold), eine stu-
keit der ebenfalls polyphon fenlose Zufallsbewegung (S&G;
schwingenden LFOs zu unterstüt- Abk. f.: Sample & Glide) und 62
zen. Wenn der LFO zum globalen zyklische Verlaufsformen, die auf
Taktgenerator synchronisiert ist den Oszillator-Wellenformen
(siehe LFO CLOCK), dann wird der basieren und interessante rhyth-
Notenwert über den RATE-Regler mische LFO-Modulationen ermög-
gewählt werden. lichen.

ENV MODE aktiviert eine Betriebs-


art, die den LFO im Sinne einer
Hüllkurve schwingen lässt: Der
LFO-Zyklus wird nach Notenbeginn
nur einmal durchlaufen, und der
Bereich der Auslenkung des LFOs
verschiebt sich von bipolaren auf
den unipolaren Bereich.Ist die LFO-
Wellenform S&H (Sample & Hold)
angewählt, so nimmt der LFO bei
jeder neuen Note einen neuen
Zufallswert an, welcher für die
gesamte Notendauer anhält.
100 KAPITEL 14
Die Parameter

AMOUNT Dieser Taster bedient ASSIGN (AMOUNT) Die Modulati-


selbst keinen Parameter, sondern onsintensität für den frei gewähl-
eröffnet ein lokales Menü. Dieses ten Klangparameter
Menü enthält unabhängige Modu-
lationsintensitäten für die Steue-
rung folgender Parameter durch " Während der Bedienung eines
LFO 1: der hier gewählten Parameter
blinkt die entsprechende LED. Erhält
der fragliche Parameter einen Wert
OSC 1 Die Tonhöhe von Oszillator 1 ungleich 0, so leuchtet sie dauer-
haft, wenn man das Menü verläßt.
Zwischen den Positionen OSC 1 und
OSC 2 Die Tonhöhe von Oszillator 2 OSC 2 befindet sich die Position OSC
1+2, womit sich die Modulationsin-
tensitäten für beide Oszillatoren
PW 1+2 Die Pulsweiten beider gemeinsam einstellen lassen. In die-
Oszillatoren ser Position blinken die OSC 1 -und
OSC 2 – LED gemeinsam

RESO 1+2 Die Resonanzen beider


Filter

ASSIGN (DEST) Ein frei wählbarer


Klangparameter für die LFO-Modu-
lation
ACCESS VIRUS OS4 101
LFO 1 – EDIT-Menü

SAWTOOTH Contour morpht vom


LFO 1 – EDIT-MENÜ linear abfallenden Sägezahn bzw.
Decay zu einem beliebig exponen-
tiell abfallenden Decay (Contour
nach links) oder zu einer Recht-
LFO Contour eckswelle (Contour nach rechts).
Mit dem Parameter LFO Contour
können (fast) alle LFO-Wellenfor- SQUARE Contour moduliert die
men stufenlos verändert oder Pulsweite der Rechteckswelle.
“gemorpht” werden. Hier ein Über-
blick über die Möglichkeiten von WAVES Contour ‚zoomt‘ in die
LFO Contour bei den verschiede- Wave hinein, die Looplänge der
nen LFO-Wellenformen: Wave wird somit verkleinert (Con-
tour nach links).
01111111111111111112

1 LFO 1
Contour +0≤ Clock
61111111111111111154
In der Einstellung OFF schwingt
der LFO normal und unabhängig
SINE Contour morpht von der von der globalen Master-Clock
Sinuswelle zu einer Dreieckswelle (CLOCK TEMPO). Stellt man hier
(Contour nach links) oder zu einer einen Notenwert ein, so wird die
Rechteckswelle (Contour nach LFO-Geschwindigkeit zur globalen
rechts). Master-Clock synchronisiert. Die
Länge eines Wellenformdurch-
TRIANGLE Contour morpht von der laufs entspricht dann dem einge-
Dreieckswelle zu einer abfallen- stellten Notenwert. Das Tempo der
dem (Contour nach links) oder auf- Master-Clock lässt sich mit CLOCK
steigendem Sägezahnwelle TEMPO ( Siehe “Taktgenerator und
(Contour nach rechts). Midi-Clock” auf Seite 73). einstel-
len oder auf die externe MIDI-
Clock synchronisieren. Wenn der
LFO zur Master-Clock synchroni-
102 KAPITEL 14
Die Parameter

siert ist, dann kann der Notenwert Trigger Phase


auch über den LFO-RATE-Regler wählt die Position im Wellenzyklus
gewählt werden. bzw. die Phasenlage, bei der der
LFO seine Bewegung am Notenbe-
01111111111111111112
ginn startet. Der Regelbereich 1 bis
1 LFO1 127 entspricht der Phasenlage von
Clock 1/24≤ 0 bis 360 Grad; der Wert 0 schaltet
61111111111111111154 die KEY TRIGGER-Funktion voll-
ständig aus, so dass der LFO frei
schwingt und bei Notenbeginn
beliebige Phasenlagen annimmt.
Mode
01111111111111111112

! POLY Im mehrstimmigen Einsatz 1 LFO1


erhält jede der beteiligten Stim- TrigPhase Off≤
men ihren eigenen LFO. Die LFOs 61111111111111111154
schwingen bei jeder Stimme in
unterschiedlicher Phasenlage.
Dadurch erhöht sich die Lebendig-
keit der LFO-Modulation. Key Follow
Die Intensität, mit der die
! MONO Im mehrstimmigen Ein- Geschwindigkeit des LFOs der
satz erhalten alle beteiligten Stim- gespielten Tonhöhe folgt. Beim
men den selben LFO. So wird die Wert 0 ist KEY FOLLOW deaktiviert.
LFO-Modulation akzentuierter und Mit dem Wert 127 verdoppelt sich
eindeutiger. die Geschwindigkeit pro Oktave.
01111111111111111112
01111111111111111112
1 LFO1 1 LFO1
Clock Poly≤
61111111111111111154
Keyfollow Off≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 103
LFO 2 – Panel

Filter Gain
Ein weiteres Modulationsziel von LFO 2 – PANEL
LFO 2. Moduliert wird hier der Ein-
gangspegel der Filtersektion (und
somit auch der nachfolgenden RATE Wie bei LFO 1
Sättigungsstufe). Als Ergebnis ist
durch die Modulation von FILT
GAIN eine periodische Verände- SHAPE Wie bei LFO 1
rung der Sättigung zu erzielen, die
jedoch an ein entsprechendes Tre-
molo (Lautstärkeänderung) gekop- ENV MODE Wie bei LFO 1
pelt ist. Ist die Sättigung nicht
aktiv, so erhält man einen reinen
Tremolo-Effekt. Der Modulations- AMOUNT Dieser Taster bedient
punkt wurde bewusst vor die Fil- selbst keinen Parameter, sondern
tersektion gelegt, so ist bei eröffnet ein lokales Menü. Dieses
eingeschalteter SATURATION Menü enthält unabhängige Modu-
gleichzeitig der Grad der Verzer- lationsintensitäten für die Steue-
rung zu modulieren. Des weiteren rung folgender Parameter durch
können mit schellen LFO-Bewe- LFO 2:
gungen kurze Impulse aus dem
Oszillatorsignal erzeugen (Tran- 01111111111111111112

sienten), um die Resonanz der Fil- 1 LFO 2


ter anzuregen. Die Filter werden Shape 1+2 +0≤
frei ausschwingen, da ihr Aus- 61111111111111111154
gangssignal nicht von der Laut-
stärkemodulation durch FILT GAIN
betroffen ist.
SHAPE 1+2 Die SHAPE-Einstellung
01111111111111111112 beider Oszillatoren
1 LFO1 AMOUNT
FilterGain +0≤ FILTER 1 Die Grenzfrequenz des
61111111111111111154
ersten Filters
104 KAPITEL 14
Die Parameter

FILTER 2 Die Grenzfrequenz des


zweiten Filters LFO 2 – EDIT-MENÜ
Die Parameter CONTOUR, CLOCK,
PAN Die Panoramaposition MODE, TRIG PHASE und KEYFOL-
LOW entsprechen denen, des LFO-
1( Siehe Oben)
ASSIGN (DEST) Ein frei wählbarer
Klangparameter für die LFO-Modu-
lation AMOUNT FM Amount. Ein weite-
res Modulationsziel von LFO 2.
Moduliert wird hier die Intensität
ASSIGN(AMOUNT) Die Modulati- der Frequenzmodulation von Oszil-
onsintensität für den frei gewähl- lator-2.
ten Klangparameter
01111111111111111112

1 LFO 2
Dest Off≤
61111111111111111154

Während der Bedienung eines der


hier gewählten Parameter blinkt
die entsprechende LED. Erhält der
fragliche Parameter einen Wert
ungleich 0, so leuchtet sie dauer-
haft, wenn man das Menü verläßt.
Zwischen den Positionen FILTER 1
und FILTER 2 befindet sich die Posi-
tion FILTER 1+2, womit sich die
Modulationsintensitäten für beide
Filter gemeinsam einstellen lassen.
In dieser Position blinken die FILTER
1 -und FILTER 2 – LED gemeinsam.
ACCESS VIRUS OS4 105
LFO 3

! PW 2 Die Pulsweite von


LFO 3 Oszillator2

! SYNCPHASE Die Phasenlage von


RATE Die Geschwindigkeit des Oszillator 2, wenn dieser mit der
LFOs. Funktion SYNC zu Oszillator 1 syn-
chronisiert ist
01111111111111111112
01111111111111111112
1 LFO3 1 LFO3
Rate +92≤ Dest Osc1+2≤
61111111111111111154
61111111111111111154

DESTINATION OSC AMOUNT Die Modulationsin-


tensität des LFOs
Das Modulationsziel des LFOs. Zur
Auswahl stehen: 01111111111111111112

1 LFO3
! OSC 1 Die Tonhöhe von Oszilla- OscAmount +0≤
tor 1 61111111111111111154

! OSC 1+2 Die Tonhöhen beider


Oszillatoren

! OSC 2 Die Tonhöhe von


Oszillator2

! PW 1 Die Pulsweite von


Oszillator1

! PW 1+2 Die Pulsweiten beider


Oszillatoren
106 KAPITEL 14
Die Parameter

FADE IN Dieser Parameter bietet MODE schaltet den LFO zwischen


die Möglichkeit, die unter OSC zwei Betriebsarten um:
AMOUNT (s.o) eingestellte Modu-
lation des LFO3 automatisch verzö- ! POLY Im mehrstimmigen Einsatz
gert einzublenden. Fade In regelt erhält jede der beteiligten Stim-
die Gesamtzeit der Verzögerung men einen eigenen LFO.
und des Einblendens.
01111111111111111112 ! MONO Im mehrstimmigen Ein-
satz erhalten alle beteiligten Stim-
1 LFO3
men einen gemeinsamen LFO.
FadeIn 0≤
61111111111111111154

KEYFOLLOW Wie bei LFO 1; siehe


oben
SHAPE Die Wellenform des LFOs.
Zur Auswahl stehen Sinus, Dreieck,
Sägezahn, Rechteck, S&H (Abk. f.:
Sample & Hold) sowie S&G (Abk.
f.: Sample & Glide). Auch die 62
zyklischen Verlaufsformen, die auf
den Oszillator-Wellenformen
basieren, sind hier wählbar.
01111111111111111112

1 LFO3
Shape Triangle≤
61111111111111111154

CLOCK Wie bei LFO 1; siehe oben


ACCESS VIRUS OS4 107
OSCILLATOR 1 – Panel

• Besitzt SHAPE einen Wert unter-


OSCILLATOR 1 – PANEL halb der Mittelstellung, so wählt
WAVE SEL/PW unter 64 spektralen
Wellenformen, die im ROM des
SHAPE Die stufenlose Eingabe der Virus abgelegt sind. Wellenform 1
Schwingungsform von WAVE- ist der Sinus; Nr. 2 ist das Dreieck;
Bereich (eine von 64 wählbaren der Rest enthält unterschiedliche
spektralen Wellenformen) über Frequenzanteile in verschiedenen
Sägezahn bis Rechteck (Puls). Die Mischungsverhältnissen.
WAVE-Wahl bzw. Pulsweitenein-
stellung geschieht in Abhängigkeit • Bei einem SHAPE-Wert oberhalb
von der SHAPE-Einstellung durch der Mittelstellung bedient WAVE
WAVE SEL/PW ( Siehe “Der erste SEL/PW die Pulsweite: Bei Linksan-
Oszillator” auf Seite 36). Besitzt schlag beträgt sie 50%, bei Rechts-
SHAPE einen Wert unterhalb der anschlag 0%, so dass keine
Mittelstellung, so dient WAVE SEL/ Schwingung mehr erfolgt.
PW der Wellenformauswahl; bei
einem SHAPE-Wert oberhalb der
Mittelstellung bedient WAVE SEL/
PW die Pulsweite.

WAVE SEL/PW besitzt in Abhän-


gigkeit von SHAPE ( Siehe “Der
erste Oszillator” auf Seite 36). zwei
Funktionen:
108 KAPITEL 14
Die Parameter

SYNC aktiviert die Synchronisation


OSCILLATOR 2 – PANEL des zweiten Oszillators zum ersten
Oszillator: Sobald dieser einen
neuen Wellenzyklus startet, bricht
SHAPE Wie bei OSCILLATOR 1; siehe Oszillator 2 seinen Zyklus ab, um
oben ebenfalls seinen Zyklus erneut zu
beginnen. Dies führt dazu, dass
Verstimmungen und Intervalle
WAVE SEL/PW Wie bei OSCILLATOR zwischen den Oszillatoren nicht
1; siehe oben mehr als solche, sondern als Klang-
farbeneingriffe gehört werden:
Der fortlaufende Abbruch des Wel-
SEMITONE Das Intervall des zwei- lenzyklus von Oszillator 2 führt zu
neuen, obertonreichen Klangspek-
ten Oszillators zum ersten: Regel-
tren. Die Klangfarbe des Spek-
bereich +/-48 Halbtöne, in
trums kann (unter anderen) durch
Halbtonschritten wählbar.
den SEMITONE-Regler beeinflusst
werden.
DETUNE Die Verstimmung des
zweiten Oszillators relativ zum
ersten. Mit diesem Parameter las-
sen sich feine Schwebungen bis
hin zu starken Verstimmungen
zwischen den beiden Oszillatoren
erzeugen
ACCESS VIRUS OS4 109
OSCILLATOR – EDIT-Menü

FM AMOUNT Die Intensität der


Frequenzmodulation des zweiten OSCILLATOR – EDIT-
Oszillators durch den ersten. Die
Frequenzmodulation erzeugt in
MENÜ
Abhängigkeit des Intervalls der
beteiligten Oszillatoren und des
FM AMOUNTs teils sanft, teils dra- WAVE Die Auswahl der 64 spektra-
stisch angereicherte Ausgangspek- len Wellenformen. Dieser Parame-
tren. Beim Virus ist es möglich, die ter ist identisch mit WAVE SEL/PW
Oszillatorsynchronisation (SYNC) (siehe dort), falls SHAPE (siehe
und die Frequenzmodulation (FM dort) in der linken Hälfte seines
AMOUNT) zu kombinieren, um Regelbereichs steht. WAVE selbst
neue harmonische Spektren zu ist demgegenüber unabhängig
erzeugen. Der Charakter der Fre- von der SHAPE-Stellung stets ver-
quenzmodulation kann mit dem fügbar.
Parameter FM Mode (im OSCILLA- 01111111111111111112
TOR-EDIT-Menü) verändert wer-
den. Auch ein externes Audiosignal
1 OSCILLATOR 1
kann hier zur Frequenzmodulation Wave Sin≤
von Oszillator 2 ausgewählt wer- 61111111111111111154

den.

SEMITONE Die Transponierung des


Oszillator 1 in Halbtonschritten.
Regelbereich: +/-4 Oktaven.
01111111111111111112

1 OSCILLATOR 1
Semitones +0≤
61111111111111111154
110 KAPITEL 14
Die Parameter

KEY FOLLOW Die Intensität der


Tonhöhensteuerung durch die MENÜ-PARAMETER
Tastatur: Bei +32 (Grundeinstel-
lung) wird der Oszillator oktavrein,
FÜR OSCILLATOR-2
also normal gesteuert; bei +63
wird er mit jeder aufwärts gespiel-
ten Oktave um zwei Oktaven auf- WAVE und
wärts transponiert (Ganztonskala);
+15 transponiert ihn pro zwei auf-
wärts gespielten Oktaven um eine KEYFOLLOW entsprechen OSCIL-
Oktave aufwärts (Vierteltonskala); LATOR-1; siehe oben.
bei 0 erfolgt keine Tastatursteue-
rung. Minuswerte ergeben ent-
sprechende umgekehrte FM MODE Die Frequenzmodula-
Steuerungsintensitäten. tion von Oszillator 2 kann auf ver-
schiedene Arten, und mit
01111111111111111112 unterschiedlichen Signal- oder
1 OSCILLATOR 1 Modulationsquellen erfolgen.
Keyfollow +32≤ Auch ein externes Audiosignal
61111111111111111154 kann zur Frequenzmodulation aus-
gewählt werden. Die Intensität
wird über den Regler FM AMOUNT
gewählt. Wählen Sie bei Oszillator
2 die Sinuswelle, um die transpa-
renteste Form der Frequenzmodu-
lation zu erzielen. Hier die FM-
Quellen im Überblick:
01111111111111111112

1 OSCILLATOR 2
FmMode PosTri≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 111
Menü-Parameter für Oscillator-2

! POSTRI Einseitige FM mit einer FILT ENV -> PITCH Dieser Parame-
positiven Dreieckswelle von Osc1. ter bestimmt, mit welcher Intensi-
tät die Filterhüllkurve die Tonhöhe
! TRI Lineare FM mit einer bipo- des zweiten Oszillators (OSC 2
laren Dreieckswelle von Osc1-. PITCH) steuern soll.
01111111111111111112
! WAVE Die angewählte Wave von 1 OSCILLATOR 2
Osc1 ist FM-Quelle; damit sind teil-
weise typische DX7-FM-Sounds FltEnv~Ptch +0≤
61111111111111111154
möglich (hierbei muss OSCILLATOR
1 SHAPE in Richtung WAVE gestellt
werden).
FILT ENV -> FM Bestimmt, mit wel-
! NOISE Der Rausch-Generator ist cher Intensität die Filterhüllkurve
FM-Quelle (siehe auch NOISE die Frequenzmodulation (FM
Color). Dieser Moduls ist sehr gee- AMOUNT) steuern soll. Dieser und
ignet für Drum-Sounds. der vorige Parameter sind ein
Relikt vom Vorgängermodel des
! INPUTHIER kann das Mono- Virus. Modulationen wie diese las-
oder Stereo-Signal von den sen sich ebenso über die Modulati-
externen analogen Eingängen onsmatrix (ASSIGN; siehe unten)
oder von einem der internen Aux- realisieren.
Wege zur Frequenzmodulation 01111111111111111112
geroutet werden. Die Input-FM
arbeitet – auch in Verbindung mit 1 OSCILLATOR 2
dem UNISON-Mode – echt stereo. FltEnv~Fm +0≤
61111111111111111154
112 KAPITEL 14
Die Parameter

Fülle und Lebendigkeit im Klang.


MENÜ-PARAMETER Oszillator 2 und 3 werden gemein-
FÜR OSCILLATOR-3 sam über die Bedienelemente von
Oszillator 2 bedient – wie ein einzi-
ger Oszillator. Dabei übernimmt
Oszillator 3 sämtliche Einstellun-
MODE Der Virus stellt bei Bedarf gen von Oszillator 2 bis auf das
einen dritten Hauptoszillator pro DETUNE - dieser Parameter arbei-
Stimme zur Verfügung, mit dem tet gegenläufig zu dem von Oszil-
sich die Komplexität des Klanges lator 2.
durch zusätzliche Schwebungen
und Spektren anreichern lässt. Auf den folgenden Positionen von
Wenn Oszillator 3 eingeschaltet OSCILLATOR 3 MODE können für
ist, (d.h. OSCILLATOR 3 MODE befin- Oszillator 3 individuelle Wellenfor-
det sich nicht in der Position OFF), men angewählt werden:
so reduziert sich die Polyphonie Sägezahn, Rechteck (Pulsweiten-
des Virus um bis zu sechs Stim- modulation), Sinus, Dreieck und
men, je nach dem, wie viele Stim- alle weiteren spektralen Wellen-
men im Multimode den dritten formen. Ist Oszillator 3 auf eine
Oszillator benutzen. individuelle Wellenform geschal-
01111111111111111112
tet, dann stehen drei weitere Para-
meter zur Verfügung, welche
1 OSCILLATOR 3 weiter unten erläutert werden.
Mode Off≤ Alle anderen Parameter, sowie die
61111111111111111154
Einstellungen für die Oszillator-
Die zweite Position von OSCILLA- Modulationen (LFO-Pulsweiten-
TOR 3 MODE ist SLAVE. Hier ist modulation etc.) werden nach wie
Oszillator 3 aktiv, es sind jedoch – vor vom Oszillator 2 übernommen.
wie in Position OFF – keine weite- Dies schränkt die Funktionalität
ren Parameter verfügbar und sicht- des dritten Oszillators praktisch
bar. In dieser Betriebsart ist nicht ein, erleichtert die intuitive
Oszillator 3 ein “Zwilling” von Bedienung allerdings erheblich.
Oszillator 2; er sorgt für zusätzliche
Schwebungen und damit für mehr
ACCESS VIRUS OS4 113
Menü-Parameter für Oscillator-3

FM, Sync und Ringmodulator sind DETUNE Die Verstimmung des


für den dritten Oszillator nicht ver- dritten Oszillators relativ zum
fügbar. ersten. Mit diesem Parameter las-
sen sich feine Schwebungen bis
Oszillator 3 wird – wie die anderen hin zu starken Verstimmungen zu
Oszillatoren – über OSC VOL in der den beiden anderen Oszillatoren
Lautstärke geregelt. erzeugen
01111111111111111112

VOLUME Der individuelle 1 OSCILLATOR 3


Lautstärkepegel von Oszillator 3. Detune +0≤
Zusätzlich wird der Pegel über OSC 61111111111111111154

VOL geregelt.(Nicht verfügbar,


wenn OSCILLATOR 3 MODE = “OFF”
oder “SLAVE”.)
01111111111111111112

1 OSCILLATOR 3
Volume 64≤
61111111111111111154

SEMITONE Die Transponierung des


Oszillator 1 in Halbtonschritten.
Regelbereich: +/-4 Oktaven. (Nicht
verfügbar, wenn OSCILLATOR 3
MODE = “OFF” oder “SLAVE”.)
01111111111111111112

1 OSCILLATOR 3
Semitones +0≤
61111111111111111154
114 KAPITEL 14
Die Parameter

OSCILLATORS PHASE INIT Die Aus-


wahl der Oszillator-Phasenlage bei MENÜ-PARAMETER
Notenbeginn. Bei einem Wert von
0 schwingen alle Oszillatoren nach
DES SUB OSCILLATORS
Art eines traditionellen Analogsyn-
thesizers vollkommen frei. Bei
allen Werten ab 1 beginnt Oszilla- WAVE Umschaltung der Wellen-
tor 1 die Note mit dem Phasenwin- form des Suboszillators zwischen
kel 0, während die Phasenlage des Rechteck (SQUARE) und Dreieck
zweiten Oszillators mit wachsen- (TRIANGLE).
den Werten zunehmend gegen- 01111111111111111112
über Oszillator 1
phasenverschoben startet. Die
1 SUB OSCILLATOR
Phasenlage von Oszillator 3 wird in Shape Square≤
die entgegengesetzte Richtung 61111111111111111154

verschoben. Mit diesem Parame-


ter wird erreicht, dass der Ein-
schwingvorgang jeder Note gleich
ist, was vorteilhaft für die Pro-
grammierung von Schlagzeug-
und Percussion-Sounds ist. In Ver-
bindung mit Oszillator 3 können
über PHASE INIT markante Ober-
tonverläufe zum Notenstart
erzeugt werden.
01111111111111111112

1 OSCILLATOR 3
PhaseInit Off≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 115
Mixer-parameter Im Oscillator-Edit Menü

In der Effekt-Sektion des Virus


MIXER-PARAMETER IM befindet sich ein weiterer Ringmo-
OSCILLATOR-EDIT dulator. Dieser arbeitet jedoch mit
völlig unterschiedlichen Eingangs-
MENÜ signalen.
01111111111111111112

RINGMODULATOR VOLUME Der 1 RINGMODULATOR


Ringmodulator multipliziert die Volume 0≤
Signale von Oscillator 1 und 2 und 61111111111111111154

erzeugt dadurch u.a. interessante


inharmonische Spektren, die hoch-
gradig abhängig vom Frequenzver- NOISE VOLUME Die Lautstärke des
hältnis der beiden Oszillatoren Rauschgenerators. Die Lautstärke
(veränderbar z.B mit OSC 2 SEMI- ist (wie beim Ringmodulator)
TONE) und den Wellenformen der unabhängig vom Parameter OSC
Oszillatoren (z.b. Sinus Wave) sind. VOL (siehe dort). Wenn der Rausch-
Wenn RINGMODULATOR Volume generator zur Frequenzmodulation
Null ist, dann ist der Ringmodula- von Oszillator 2 verwendet wird
tor abgeschaltet. Das Signal des (siehe FM MODE), dann ist die
Ringmodulators wird NICHT über Modulationsintensität unabhän-
OSC VOL geregelt. So können die gig von NOISE VOLUME.
Originalsignale der Oszillatoren
separat vom Ringmodulator aus- MITTE Neutral (Weißes Rau-
geblendet werden. schen, alle Frequenzen gleich-
mäßig verteilt).
NEGATIV Tiefpass (Rosa Rau-
schen, dumpf und bassig).
POSITIV Hochpass (helles und
dünnes Rauschen).
116 KAPITEL 14
Die Parameter

Wenn der Rauschgenerator zur


Frequenzmodulation von Oszilla- MIXER
tor 2 verwendet wird (siehe FM
MODE), dann beeinflusst NOISE
COLOR ebenso den Klang der Fre- OSC BAL Die Lautstärkebalance
quenzmodulation. zwischen den Oszillatoren 1 und 2.
01111111111111111112

1 NOISE
SUB OSC Der Lautstärkepegel des
Color 0≤
61111111111111111154
Suboszillators.

OSC VOL Ein Regler mit zwei Funk-


tionen:

! Bis zur Mitte des Regelwegs


(MIDI-Wert 64) wird die Summe
der drei Oszillatoren vor dem Ein-
gang des Filterbereichs gepegelt.
Der Rauschgenerator und der Ring-
modulator unterliegen demgegen-
über nicht der Summenpegelung
durch OSC VOL; sie sind unabhän-
gig davon im OSCILLATOR-EDIT-
Menü (siehe dort) zu pegeln.

! Ab der Hälfte des Regelwegs


steuert OSC VOL die Pegelanhe-
bung (Gain) im Eingang der SATU-
RATION-Stufe (siehe dort); jedoch
wird die hinter der SATURATION-
Stufe automatisch gegengeregelt
(kompensiert), so dass die Gain-
ACCESS VIRUS OS4 117
FILTERS – Panel

Anhebung hier ausschließlich zu


einer Klangfarben-, nicht aber zu FILTERS – PANEL
einer Lautstärkeveränderung
führt. Auch die Intensität der übri-
gen anwählbaren DSP-Effekte in CUTOFF Die Grenzfrequenz von
der SATURATION-Stufe wird über
Filter 1 und 2 (mit Ausnahmen;
den Regler OSC VOL gesteuert.
siehe auch CUTOFF 2).

RESONANCE Die Resonanzüberhö-


hung (auch Filterrückkoppelung
oder Q-Faktor genannt). RESO-
NANCE bezieht sich in Abhängig-
keit von FILT SELECT auf das erste,
das zweite oder beide Filter.

ENV AMOUNT Die Modulationsin-


tensität der Filterhüllkurve für die
Cutoff-Frequenz. ENV AMOUNT
bezieht sich in Abhängigkeit von
FILT SELECT auf das erste, das
zweite oder beide Filter. Im Gegen-
satz zu praktisch allen anderen
Modulationsintensitäten des Virus
ist ENV AMOUNT ein unipolarer
Parameter. Die Polarität der Modu-
lation lässt sich bei Bedarf mit der
Funktion ENV POLARITY im FILTER-
EDIT-Menü für beide Filter unab-
hängig umschalten.
118 KAPITEL 14
Die Parameter

KEY FOLLOW bestimmt das Aus- In den seriellen FILTER ROUTINGs


maß, in dem die Filterfrequenz der SER 4 und SER 6 bedienen die linke
Tonhöhe (Notennummer) und dem und die rechte Hälfte des Regel-
Pitch Bend folgt. KEY FOLLOW wegs – technisch betrachtet –
bezieht sich in Abhängigkeit von unterschiedliche Parameter: Auf
FILT SELECT auf das erste, das Linksanschlag ist ausschließlich Fil-
zweite oder beide Filter. Die Funk- ter 1/Saturation zu hören, wäh-
tion geht von C 1 (MIDI-Notennum- rend zur Mitte des Regelwegs hin
mer 36) als neutraler Note bzw. Filter 2 eingeblendet wird. Auf dem
Basisnote aus: Unabhängig vom Rechtsanschlag ist ausschließlich
KEY-FOLLOW-Wert geschieht dort Filter 2 zu hören, während zur
keine Beeinflussung der Filterfre- Mitte des Regelwegs hin Filter 1/
quenz. Iim FILTER-EDIT-Menü Saturation eingeblendet wird.
besteht die Möglichkeit, die Basis-
note unter KEYTRACK BASE frei zu Dementsprechend muss FILTER
wählen. BALANCE sich in Mittelstellung
befinden, wenn beide Filter voll-
ständig seriell im Signalweg liegen
FILTER BALANCE verändert seine sollen.
Funktion in Abhängigkeit des FIL-
TER ROUTINGs (siehe auch dort): In
den parallelen FILTER-ROUTING- CUTOFF 2 (OFFSET) Die Grenzfre-
Betriebsarten PAR 4 und SPLIT wird quenz von Filter 2. CUTOFF 2 arbei-
das Lautstärkeverhältnis der bei- tet im Normalfall nicht absolut,
den Filter – eigentlich: Saturation sondern relativ zu CUTOFF: Die
und Filter 2 – bestimmt. Grenzfrequenz des zweiten Filters
folgt gemeinsam mit der des
ersten Filters dem CUTOFF, kann
aber durch den Regler CUTOFF 2
eine relative Abweichung nach
oben oder unten erhalten (OFF-
SET). In Mittelstellung von CUTOFF
2 besitzen beide Filter die selbe
Frequenz.
ACCESS VIRUS OS4 119
FILTERS – Panel

Im FILTER-EDIT-Menü besteht unter ! BS das Bandsperre- oder Kerbfil-


CUTOFF LINK ON/OFF die Möglich- ter (engl.: band stop filter, band
keit, die Regler CUTOFF und CUT- reject filter oder notch filter), das
OFF 2 zu entkoppeln. In diesem Fall exakt umgekehrt wie das Band-
stellen die Regler CUTOFF und CUT- passfilter wirkt: Es lässt alle Klang-
OFF 2 zwei unabhängige Frequenz- anteile bis auf ein schmales Band
Regler für die Filter 1 und 2 dar. um die gewählte Grenzfrequenz
herum durch, schlägt also gewis-
sermaßen eine Kerbe in das
FILT 1 MODE & FILT 2 MODE Wahl Klangspektrum.
der Betriebsart für das betreffende
Filter:
FILTER ROUTING bietet die Aus-
! LP das Tiefpassfilter (engl.: low wahl unter vier Möglichkeiten, um
pass filter), das Klanganteile ober- die Filter hintereinander ("seriell")
halb der CUTOFF-Frequenz (siehe im Signalweg anzuordnen, oder
dort) unterdrückt und tiefer gele- parallel zueinander zu betreiben:
gene Klanganteile durchlässt.
! SER-4 Die Filter sind in Reihe
! HP das Hochpassfilter (engl.: geschaltet; beide Filter besitzen
high pass filter), das exakt umge- die selbe Flankensteilheit, nämlich
kehrt wirkt wie der Tiefpass: Es jeweils zwei (12dB), gemeinsam
unterdrückt tiefe Klanganteile und also vier sogenannte Filterpole
lässt hohe passieren. (24dB).

! BP das Bandpassfilter (engl.: ! SER-6 Die Filter sind in Reihe


band pass filter), das Klanganteile geschaltet; Filter 1 besitzt vier
zu beiden Seiten der gewählten (24dB), Filter 2 hingegen zwei Pole
Grenzfrequenz unterdrückt, also (12dB), so dass die gemeinsame
nur ein schmales Frequenzband Flankensteilheit sechs Pole (36dB)
des ursprünglichen Klangs durch- beträgt.
lässt.
120 KAPITEL 14
Die Parameter

! PAR 4 Die Filter sind parallel FILT 1 SELECT & FILT 2 SELECT Die
geschaltet und besitzen jeweils Zuordnung der drei Regler RESO-
zwei Pole (12dB). NANCE, ENV AMOUNT und KEY
FOLLOW auf das erste, das zweite
! SPLIT Die Filter sind parallel oder beide Filter. Die aktuelle
geschaltet und besitzen jeweils Zuordnung wird durch die LEDs
zwei Pole (12dB). Zudem erhalten angezeigt. Um mit den Reglern
sie unabhängige Eingangssignale beide Filter gemeinsam zu bedie-
(Filter 1: Oszillator 1 und Suboszilla- nen, müssen vorher beide Taster
tor; Filter-2: Oszillator 2 und gleichzeitig gedrückt werden. SEL-
Rauschen) und sind durch den ECT bezieht sich ausschließlich auf
Parameter UNISON MODE PAN die betreffenden Regler des Virus,
SPREAD (siehe dort) im EDIT-Menü nicht aber auf die durch sie bedien-
in ihrer Stereoposition zu spreizen. ten Klangparameter, die unabhän-
gig vom SELECT-Zustand stets für
Unabhängig vom FILTER ROUTING
beide Filter separat existieren.
ist die SATURATION-Stufe immer
Daher sind etwa die Resonanzen
dem Filter 1 nachgeschaltet.
beider Filter in jedem Fall durch
unterschiedliche MIDI-Controller
zu steuern, während SELECT ledig-
lich bestimmt, ob der fragliche
Regler seinen Wert an den ersten,
den zweiten oder beide Filter sen-
det.

ATTACK Die Einschwingzeit der Fil-


terhüllkurve. Je höher der ATTACK-
Wert liegt, desto länger dauert es,
bis die Hüllkurve nach Notenbe-
ginn ihren maximalen Ausschlag
erhält.
ACCESS VIRUS OS4 121
FILTERS – Panel

DECAY Die erste Abklingzeit der hung von der Mittelstellung aus
Filterhüllkurve. Je höher der nach rechts (Richtung "RISE") steigt
DECAY-Wert liegt, desto länger die Hüllkurve mit entsprechend
dauert es, bis die Hüllkurve von zunehmender Geschwindigkeit
ihrem Maximum auf den wähl- wieder gegen Maximum an.
baren SUSTAIN-Wert (siehe dort)
absinkt.
RELEASE Die Abklingzeit der Filter-
hüllkurve nach Notenende. Je
SUSTAIN Wählbarer Pegelwert der höher der RELEASE-Wert liegt,
Filterhüllkurve, der nach Vollen- desto länger dauert es, bis die
dung der DECAY-Phase (siehe dort) Hüllkurve nach dem Loslassen der
erreicht wird. Die Dauer des SUS- Taste von ihrem aktuellen Pegel
TAIN-Pegels hängt vom TIME-Wert auf Minimum zurücksinkt.
ab (siehe dort).

TIME Bipolarer Zeitparameter der


Filterhüllkurve, der ihr Verhalten
nach Erreichen des SUSTAIN-Pegels
(siehe dort) bestimmt: In Mittel-
stellung (mathematisches Unend-
lichkeitszeichen) verharrt die
Hüllkurve bis zum Notenende auf
dem SUSTAIN-Wert; je weiter der
Regler von der Mittelstellung aus-
gehend nach links (Richtung
"FALL") gedreht wird, desto schnel-
ler fällt die Hüllkurve nach Errei-
chen des Sustain-Pegels weiter
gegen 0 ab; bei zunehmender Dre-
122 KAPITEL 14
Die Parameter

seriellen Filter-Modes liegt die


FILTER-EDIT-MENÜ Saturation-Stufe somit zwischen
den beiden Filtern. Es besteht
daher die Möglichkeit, das Oszilla-
SATURATION CURVE Die Satura- torsignal mit dem ersten Filter her-
kömmlich zu filtern, danach zu
tion-Stufe in der Filtersektion hat
verzerren und das durch die Ver-
verschieden Sättigungs- oder Ver-
zerrung angereicherte Signal
zerrungscharakteristiken zur Aus-
erneut und unabhängig mit dem
wahl, mit denen dem Klang
zweiten Filter zu bearbeiten.
zusätzliche Obertöne hinzugefügt
werden können. Alternativ kann
In der Effektsektion des Virus
mit weiteren DSP-Effekten der
befindet sich unter dem Namen
Klang extrem verfremdet werden.
DISTORTION eine weitere Verzer-
Die Intensität der Verzerrung oder
rerstufe; der Aufbau ist identisch
der DSP-Effekte kann in einem wei-
mit der hier besprochenen SATU-
ten Bereich über die zweite Hälfte
RATION-Stufe. Der wichtige Unter-
des Regelbereichs von OSC VOL ein-
schied ist, dass die SATURATION
gestellt werden. Bei den Verzer-
separat pro Stimme wirkt, wäh-
rerkurven entspricht dieser
rend die DISTORTION in der Effekt-
Intensitätsbereich einer Gain-
sektion alle Stimmen gemeinsam
Anhebung von 12 dB, bei der Curve
bearbeitet – ein großer klanglicher
“Digital” sogar 24 dB. Die Beson-
Unterschied.
derheit bei der Virus-Saturation
ist, dass der Signalpegel trotz
Hier ein Überblick über die SATU-
Gain-Anhebung über OSC VOL kon-
RATION-Betriebsarten:
stant gehalten wird, so dass die
reine Veränderung der Klangfarbe
zur Geltung kommt.
! OFF Keine Signalbearbeitung

! LIGHT, SOFT, MIDDLE, HARD


Verschiedene analoge Verzerrerk-
Die Saturation-Stufe ist immer ennlinien mit unterschiedlichen
dem Filter 1 nachgeschaltet, unab- Charakteristiken und Intensitäten
hängig vom Filter-Routing. In den
ACCESS VIRUS OS4 123
Filter-Edit-Menü

! DIGITAL Digitale Verzerrung mit ! LOW+FLW Der Tiefpass mit Key-


hartem Clipping follow; die Cutoff-Frequenz folgt
der gespielten Tonhöhe
! SHAPER Sinuskennlinie mit
mehreren Wellendurchläufen. Mit ! HIGHPASS 1-pol Hochpassfilter
dem Shaper können Signale erhe- für eine sanfte Bearbeitung der
blich verfremdet werden; die tiefen Frequenzen
Ergebnisse ähneln zum Teil den
Spektren linearer Frequenzmodu- ! HIGH+FLW Der Hochpass mit
lation. Keyfollow; die Cutoff-Frequenz
folgt der gespielten Tonhöhe
! RECTIFIER Stufenlose Gleichrich- Wie erwähnt lassen sich die Inten-
tung des Signals; eine pegelunab- sität der Verzerrung und der DSP-
hängige Verzerrung. Effekte, sowie die Cutoff-Frequen-
zen der 1-pol Filter über den Regler
! BITREDUCER Stufenlose Reduz- OSC VOL steuern.
ierung der digitalen Signalbitbre-
ite; erzeugt digitales 01111111111111111112
Quantisierungsrauschen 1 SATURATION
Curve Off≤
! RATEREDUCER Stufenlose 61111111111111111154
Reduzierung der digitalen Sam-
plingrate; erzeugt digitales Alias-
ing

! RATE+FLW Der RateReducer mit


Keyfollow; die Samplingrate folgt
der gespielten Tonhöhe

! LOWPASS 1-pol Tiefpassfilter für


eine sanfte Bearbeitung der hohen
Frequenzen
124 KAPITEL 14
Die Parameter

FILTER 1 ENV POLARITY Umschal- ! ON arbeitet CUTOFF 2 nicht


tung zwischen positiver (POS) und absolut, sondern relativ zum Reg-
negativer (NEG) Auslenkung des ler CUTOFF (OFFSET): Die Grenzfre-
ENV AMOUNTs für Filter 1 (siehe quenz des zweiten Filters folgt
dort). gemeinsam mit der des ersten Fil-
01111111111111111112
ters dem CUTOFF, kann aber durch
den Regler CUTOFF 2 eine relative
1 Filter-1 Abweichung nach oben oder unten
EnvPolarity Pos≤ erhalten. In Mittelstellung von
61111111111111111154
CUTOFF 2 besitzen beide Filter die-
selbe Frequenz. In der Betriebsart

FILTER 2 ENV POLARITY Umschal- ! OFF sind die Regler CUTOFF und
tung zwischen positiver (POS) und CUTOFF 2 entkoppelt und CUTOFF
negativer (NEG) Auslenkung des 2 arbeitet absolut in einem Regel-
ENV AMOUNTs für Filter 2 (siehe bereich von 0 bis 127. In diesem Fall
dort). stellen die Regler CUTOFF und CUT-
OFF 2 zwei unabhängige Cutoff-
Regler für die Filter 1 und 2 dar.
FILTER 2 CUTOFF LINK schaltet den CUTOFF LINK bezieht sich aus-
Regler und Parameter CUTOFF 2 schließlich auf den Regler bzw.
(siehe dort) zwischen zwei Parameter CUTOFF 2 und nimmt
Betriebsarten um: In der Betriebs- keinen Einfluss auf andere Para-
art meter des zweiten Filters.
01111111111111111112

1 FILTER-2
CutoffLink On≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 125
Amplifier (Verstärker)

KEYFOLLOW BASE Die Basisnote


für das Filter-KEYFOLLOW: Wird die AMPLIFIER
hier gewählte Taste angeschlagen,
so erfolgt unabhängig von der
(VERSTÄRKER)
KEYFOLLOW-Einstellung (siehe
dort) der Filter keine Abweichung
von der manuell gewählten Filter- ATTACK Die Einschwingzeit der
frequenz. Mit wachsendem Inter- Lautstärkehüllkurve. Je höher der
val zwischen dem KEY TRACK BASE ATTACK-Wert liegt, desto länger
Wert und der gespielten Taste dauert es nach Notenbeginn, bis
nimmt der Einfluss des KEYFOL- die Hüllkurve ihren maximalen
LOWs zu. KEY TRACK BASE bezieht Ausschlag erhält, der Klang also
sich auf beide Filter gemeinsam. lauter wird.
01111111111111111112

1 FILTERS DECAY Die erste Abklingzeit der


KeyflwBase C1≤ Lautstärkehüllkurve. Je höher der
61111111111111111154 DECAY-Wert liegt, desto länger
dauert es, bis die Hüllkurve von
ihrem Maximum auf den wähl-
baren SUSTAIN-Wert (siehe dort)
absinkt.

SUSTAIN Wählbarer Pegelwert der


Lautstärkehüllkurve, der nach Voll-
endung der DECAY-Phase (siehe
dort) erreicht wird. Die Dauer des
SUSTAIN-Pegels hängt vom TIME-
Wert ab (siehe dort).
126 KAPITEL 14
Die Parameter

TIME Bipolarer Zeitparameter der


Lautstärkehüllkurve, der ihr Ver- PARAMETER IM
halten nach Erreichen des SUS-
TAIN-Pegels (siehe dort) bestimmt:
HAUPT-EDIT-MENÜ
In Mittelstellung (mathemati- (C0MMON)
sches Unendlichkeitszeichen) ver-
harrt die Hüllkurve bis zum
Notenende auf dem SUSTAIN- PATCH VOLUME Speicherbarer
Wert; je weiter der Regler von der Gesamtpegel des SINGLE-Pro-
Mittelstellung ausgehend nach gramms. Der Nominalwert beträgt
links (Richtung "FALL") gedreht 100, so dass 27 Lautstärkeeinheiten
wird, desto schneller fällt die Austeuerungsreserve für sehr leise
Hüllkurve nach Erreichen des Sus- Klangeinstellungen verfügbar
tain-Pegels weiter gegen 0 ab; bei sind. Neben PATCH VOLUME lässt
zunehmender Drehung von der sich der Pegel auch über Midi mit
Mittelstellung aus nach rechts den Controllern #7 (Channel
(Richtung "RISE") steigt die Volume) und #11 (Expression)
Hüllkurve mit entsprechend regeln. Diese werden allerdings
zunehmender Geschwindigkeit nicht mit dem SINGLE-Programm
wieder gegen Maximum an. abgespeichert. Im MULTI MODE
steht zudem das PART VOLUME
(siehe dort) bereit, das weitere
RELEASE Die Abklingzeit der Laut- Aussteuerungsreserve bietet.
stärkehüllkurve nach Notenende.
Je höher der RELEASE-Wert liegt, 01111111111111111112

desto länger dauert es, bis die 1 COMMON


Hüllkurve nach dem Loslassen der PatchVolume 100≤
Taste von ihrem aktuellen Pegel 61111111111111111154
auf Minimum zurücksinkt.
ACCESS VIRUS OS4 127
Parameter im Haupt-EDIT-Menü (C0mmon)

PANORAMA Die Panoramaposi- Vorne/Hinten-Regler, wenn ein


tion des SINGLE-Programms. Die- quadrophones Signal erzeugt wer-
ser Parameter kann auch über Midi den soll.
mit dem Controller #10 (Pan-
orama) gesteuert werden. 01111111111111111112

1 SECOND OUTPUT
01111111111111111112
SELECT OFF≤
1 COMMON 61111111111111111154
Panorama +0≤
61111111111111111154

BALANCE Mit diesem Parameter


Second Output/Surround können die Ausgangssignale der
PARTs individuell auf den mit Sel-
Mit der SECOND OUTPUT Funktion
ect gewählten zweiten Ausgang
kann unabhängig von den übrigen
geblendet werden. In der Stellung
Ausgangszuweisungen ein weite-
Off ist ausschließlich der reguläre
rer Mono- oder Stereoausgang
Ausgang hörbar, bei 127 geht das
gewählt werden. Das
Signal ausschließlich zum zweiten
Pegelverhältnis zwischen dem
Ausgang; die Zwischenwerte erge-
regulären Ausgang und diesem
ben entsprechend gewichtete Ver-
zweiten Ausgang („Second Out-
teilungen zwischen dem regulären
put“) lässt sich stufenlos regeln.
und dem zweiten Ausgang.
Zusammen mit dem regulären
SELECT Regelt das Pegelverhältnis Ausgang des Klangs ergibt sich so
zwischen dem regulären und dem ein quadrophones Signal, welches
zweiten Audioausgang. Je nach sich für Surround-Anwendungen
Anwendung fungiert SECOND BAL- eignet. Mit dem Panorama (links,
ANCE somit als Effekt-Send-Regler, rechts) und der SECOND OUTPUT
wenn ein externes Gerät über den Balance (vorne, hinten) kann im
zweiten Ausgang gespeist wird Virus eine vollständige quadro-
(oder ein weiterer PART des Virus phone Mischung erstellt werden.
über die Aux-Wege), sowie als
128 KAPITEL 14
Die Parameter

Der zweite Ausgang lässt sich auch ! MONO 1 (MULTI-TRIGGER) Der


als Effektweg nutzen. Dazu wird er Klang ist einstimmig spielbar. Bei
zum Beispiel an ein externes gebundener Spielweise (legato)
Effektgerät angeschlossen. Der werden die Hüllkurven durch jede
Balance-Parameter ist dann ein der Noten erneut ausgelöst (Multi
Effect-Send-Regler, der zwischen Trigger Verfahren); das Porta-
Direkt- und Effektsignal überblen- mento ist stets aktiv.
det. Wenn als zweiter Ausgang
einer der Aux-Wege gewählt wird, ! MONO 2 (Multi-Trigger; Legato-
dann lässt sich der Aux-Weg – Glide) Der Klang ist einstimmig
ebenfalls im Sinne eines Effektge- spielbar. Bei gebundener Spiel-
rätes – auf einen PART leiten, der weise werden die Hüllkurven
das Aux-Signal abgreift und wei- durch jede der Noten erneut aus-
terverarbeitet. gelöst (Multi Trigger Verfahren);
das Portamento ist ausschließlich
Wenn in SECOND OUTPUT Select
bei gebundenen Noten aktiv
kein Ausgang angewählt ist (Off),
(Legato-Glide).
dann hat Balance keine Funktion.
01111111111111111112 ! MONO 3 (Single-Trigger) Der
1 SECOND OUTPUT Klang ist einstimmig spielbar; bei
BALANCE OFF≤ gebundener Spielweise (legato)
61111111111111111154 werden die Hüllkurven nur durch
die erste
Note ausgelöst und vollziehen
ihren Ablauf gegebenenfalls über
mehrere Noten hinweg (Single
Key mode Trigger Verfahren) ; das Porta-
Die Betriebsart, mit der der Klang mento ist stets aktiv.
gespielte Noten umsetzt. Zur Aus-
wahl stehen:

! POLY Der Klang ist mehrstimmig


spielbar.
ACCESS VIRUS OS4 129
Parameter im Haupt-EDIT-Menü (C0mmon)

! MONO 4 (Single-Trigger; Legato- PORTAMENTO Die Zeitdauer, mit


Glide) Der Klang ist einstimmig der die Tonhöhe von einer Note zur
spielbar; bei gebundener Spiel- nächsten gespielten Note wan-
weise werden die Hüllkurven nur dert. PORTAMENTO arbeitet eng
durch die erste mit KEY MODE (siehe oben)
Note ausgelöst und vollziehen zusammen.
ihren Ablauf gegebenenfalls über 01111111111111111112
mehrere Noten hinweg (Single 1 COMMON
Trigger Verfahren); das Porta-
mento ist ausschließlich bei
portamento 0≤
61111111111111111154
gebundenen Noten aktiv (Legato-
Glide).

! HOLD Der Klang ist mehrstim- BEND UP Das Intervall, das durch
mig spielbar. Über ein “unsich- eine vollständige Aufwärtsbewe-
tbares” Haltepedal werden die gung des Pitch Benders erzielt
gespielten Noten jedoch gehalten, wird. Regelbereich: -64 Halbtöne
auch nachdem die Tasten losgelas- bis +63 Halbtöne.
sen werden. Erst wenn alle Tasten 01111111111111111112
losgelassen wurden und eine neue
Taste gedrückt wird, werden die 1 COMMON
bis dahin gehaltenen Noten BendUp +2≤
freigegeben. 61111111111111111154

01111111111111111112

1 COMMON
KeyMode Poly≤
61111111111111111154
130 KAPITEL 14
Die Parameter

BEND DOWN Das Intervall, das ! EXP Vom Nullpunkt (Mittelstel-


durch eine vollständige Abwärts- lung) ausgehend wird die Bewe-
bewegung des Pitch Benders gung exponentiell, also zunächst
erzielt wird. Regelbereich: -64 sanft und dann mit wachsender
Halbtöne bis +63 Halbtöne. Entfernung von der Mittelstellung
01111111111111111112
zunehmend drastischer umges-
etzt, so dass leichte Tonhöhen-
1 COMMON schwankungen, etwa ein manuell
BendDown -2≤ ausgeführtes Vibrato, sehr
61111111111111111154
feinfühlig zu dosieren sind und
weite Intervalle durch größere
Bewegungen dennoch möglich
BEND SCALE Die Kurvenform, nach bleiben.
der die Pitch Bend Information 01111111111111111112

umgesetzt wird. Zur Auswahl ste- 1 COMMON


hen: BendScale Exp≤
61111111111111111154
! LIN Vom Nullpunkt (Mittelstel-
lung) ausgehend wird die Bewe-
gung gleichförmig (linear)
SMOOTH MODE Die Betriebsart
umgesetzt, so dass beispielsweise
der Adaptiven Parameterglättung
in der Mitte des Aufwärts-Bereichs
(Adaptive Control Smoothing).
die Hälfte des unter BEND UP
Eine ausführliche Erklärung dieses
(siehe oben) gewählten Intervalls
Parameters finden Sie im Anhang:
erzielt wird.
Der Virus im Verbund mit einem
Sequencer.

Zur Auswahl stehen:

! OFF Die Adaptive Control


Smoothing ist nicht aktiv.
Änderungen von Parametern wer-
den ohne Glättung ausgeführt.
ACCESS VIRUS OS4 131
Parameter im Haupt-EDIT-Menü (C0mmon)

! ON Das Adaptive Control UNISON Mode = Twin, wobei zwei


Smoothing ist aktiv. Parameterbe- Stimmen pro Note gespielt wer-
wegungen werden geglättet. den. In der Stellung Off wird eine
Stimme pro Note gespielt.
! AUTO Das Adaptive Control
01111111111111111112
Smoothing analysiert den Charak-
ter der eingehenden Parameter- 1 UNISON
Verläufe und führt diese kontinui- Mode Twin≤
erlich (geglättet) oder sprunghaft 61111111111111111154

aus.

! NOTE Das Adaptive Control DETUNE Erzeugt eine feine Ver-


Smoothing arbeitet kontinuierlich stimmung der am UNISON MODE
(geglättet), springt jedoch, wenn beteiligten Stimmen.
eine neue Note gespielt wird.
01111111111111111112 01111111111111111112

1 COMMON 1 UNISON
SmoothMode On≤ Detune 48≤
61111111111111111154 61111111111111111154

PAN SPREAD Erzeugt eine Stereo-


Unison Mode panorama-Spreizung der am UNI-
wählt, wie viele Stimmen des Virus SON MODE beteiligten Stimmen.
für eine gespielte Note verwendet In Zusammenhang mit dem UNI-
werden sollen; dadurch wird der SON DETUNE ergibt sich so ein
Klang fetter und breiter. Ein Klang intensiver Stereo-Effekt.
mit aktiviertem UNISON Mode ist
nach wie vor polyphon spielbar, die
Polyphonie ist je nach eingestellter
Stimmenzahl im natürlich deut-
lich eingeschränkt. Die effiziente-
ste und übliche Einstellung ist
132 KAPITEL 14
Die Parameter

Zudem läßt sich über PAN SPREAD PUNCH INTENSITY Hier kann
eine Stereo-Spreizung der beiden durch Beeinflussung des Attack-
Oszillatoren bzw. Filter erzeugen, Verhaltens der Lautstärke-
falls als FILTER ROUTING (siehe Hüllkurve der Druck und die Per-
dort) SPLIT gewählt wurde, und kussivität des Klanges verstärkt
zwar unabhängig davon, ob der werden. PUNCH INTENSITY
UNISON MODE aktiviert wurde. bestimmt die Intensität dieses
Dies ermöglicht die Erzeugung Effekts. Der PUNCH ist nur im
eines Stereo-Klangs innerhalb Zusammenhang mit kurzen
einer einzigen Stimme. ATTACK-Zeiten der Lautstärkehüll-
kurve wirksam.
01111111111111111112

1 UNISON 01111111111111111112

PanSpread 127≤ 1 PUNCH


61111111111111111154 Intensity 64≤
61111111111111111154

UNISON LFO PHASE verschiebt die


Phasenlage der LFOs der beiden
am UNISON MODE beteiligten
Stimmen gegeneinander. Hier-
durch lässt sich die Lebendigkeit
der Modulationen steigern. Der
Wertebereich -64 bis +63 ent-
spricht -180 bis +180 Grad. LFO
PHASE bezieht sich auf alle LFOs
und beeinträchtigt nicht das Pha-
senverhalten der LFOs innerhalb
einer der beiden Stimmen.
ACCESS VIRUS OS4 133
ASSIGN

Indigo wird als externer Midi-Con-


ASSIGN troller gesehen, da es nicht zur
Klangerzeugung gehört).
Die drei ASSIGN-Einheiten erlau- Der zweite Typ sind die interne
ben die Steuerung von bis zu sechs Modulatoren der Klangerzeugung,
Modulationszielen mit bis zu drei wie die LFOs und die Hüllkurven.
Modulationsquellen. Man wählt Diese besitzen auch feste Modula-
bei ASSIGN eine der verfügbaren tionszuordnungen (LFO AMOUNT,
Modulationsquellen (SOURCE) und ENV AMOUNT), stehen aber paral-
eines (oder mehrere) der verfügba- lel der Modulationsmatrix zur
ren Modulationsziele (DESTINA- freien Verfügung.
TION) aus. Jede dieser
Verknüpfungen besitzt einen Para- Hier ein Überblick der internen
meter für die Modulationsintensi- Modulatonsquellen:
tät (AMOUNT). ASSIGN 1 kann ein
Modulationsziel, ASSIGN 2 kann ! AMPENV & FILTENV Die
zwei und ASSIGN 3 drei Modulati- entsprechende Hüllkurve ist die
onsziele mit unabhängigen Modulationsquelle
AMOUNTs steuern.
! LFO1, LFO2, LFO3 Der
Die Auswahl der SOURCEs setzt
entsprechende LFO ist die Modula-
sich aus zwei verschiedenen Typen
tionsquelle
von Modulationsquellen zusam-
men. Der erste Typ sind externe
Midi-Controller wie das Modulati-
! VELOON Die Anschlagsge-
onsrad oder der Breath-Controller. schwindigkeit (Note-On-Velocity)
Wir nennen sie “Performance-Con- der jeweiligen Note ist die Modula-
troller”, im Gegensatz zu Klangpa- tionsquelle
rametern wie CUTOFF und
RESONANCE, welche sich ebenfalls
unmittelbar über Midi-Controller
ansteuern lassen. (Auch das Modu-
lationsrad des Virus kb und Virus
134 KAPITEL 14
Die Parameter

! VELOOFF Die Loslaß-Geschwind- Klangparameter mit kontinuierli-


igkeit (Note-Off-Velocity) derjew- cher Regelcharakteristik – das sind
eiligen Note ist über 100 Modulationsziele.
Modulationsquelle. Da die
Loslaßgeschwindigkeit erst beim Wenn bei einer der ASSIGN-Einhei-
Loslassen der Taste bekannt ist, ten keine Quelle angewählt ist
wird beim Anschlagen der Taste (SOURCE = Off), dann werden die
auch hier die Anschlagsge- nachfolgenden Parameter ausge-
schwindigkeit zur Modulation blendet.
genutzt. Damit sind in der Stellung
VeloOff Anschlags- und Zusätzlich zu den drei ASSIGN-Ein-
Loslaßgeschwindigkeit gleicher- heiten haben – wie bereits
maßen aktiv. erwähnt – auch LFO 1 und 2 auf der
Bedienoberfläche ein freies Modu-
! KEYFLW Hier dient als Modula- lationsziel mit dem Namen
tionsquelle die Notennummer ASSIGN.
bzw. Tonhöhe der angeschlagenen
Taste (Keyfollow). Eine Liste der verfügbaren
SOURCEs und DESTINATIONs fin-
A Random Als Modulationsquelle
den Sie im Anhang.
dient hier ein Zufallswert, der bei
Anschlag der Taste erzeugt
wird und für den ganzen Verlauf ASSIGN 1 SOURCE Die Modulati-
der Note bestehen bleibt. onsquelle für die erste Modulati-
Der Regelbereich der Quelle kann onszuordnung.
über die AMOUNT-Werte einge- 01111111111111111112
grenzt oder auch invertiert wer-
den, so dass lediglich ein 1 ASSIGN 1
gewünschter Wertebereich des Source ChanPres≤
Zielparameters bedient wird. Die 61111111111111111154

Auswahl der Zielparameter


erstreckt sich über praktisch alle
ACCESS VIRUS OS4 135
ASSIGN

ASSIGN 1 DESTINATION Das Modu- ASSIGN 2 DESTINATION 2 Das


lationsziel der ersten Modulations- zweite Modulationsziel der zwei-
zuordnung. ten Modulationszuordnung.
01111111111111111112

1 ASSIGN 1 ASSIGN 2 AMOUNT 2 Die Intensi-


Dest Panorama≤ tät der zweiten Modulationszuord-
61111111111111111154 nung für das zweite
Modulationsziel.

ASSIGN 1 AMOUNT Die Intensität


der ersten Modulationszuordnung. ASSIGN 3 SOURCE Die Modulati-
01111111111111111112 onsquelle für die dritte Modulati-
onszuordnung.
1 ASSIGN 1
Amount +10≤
61111111111111111154
ASSIGN 3 DESTINATION 1 Das erste
Modulationsziel der dritten Modu-
lationszuordnung.
ASSIGN 2 SOURCE Die Modulati-
onsquelle für die zweite Modulati-
onszuordnung.
ASSIGN 3 AMOUNT 1 Die Intensi-
tät der dritten Modulationszuord-
nung für das erste
ASSIGN 2 DESTINATION 1 Das erste
Modulationsziel.
Modulationsziel der zweiten
Modulationszuordnung.
ASSIGN 3 DESTINATION 2 Das
zweite Modulationsziel der dritten
ASSIGN 2 AMOUNT 1 Die Intensi-
Modulationszuordnung.
tät der zweiten Modulationszuord-
nung für das erste
Modulationsziel.
136 KAPITEL 14
Die Parameter

ASSIGN 3 AMOUNT 2 Die Intensi-


tät der dritten Modulationszuord- VELOCITY
nung für das zweite
Modulationsziel.
" Neben den folgenden, festgeleg-
ten Zielen lassen sich beliebige
ASSIGN 3 DESTINATION 3 Das
Parameter über die Modulations-
dritte Modulationsziel der dritten
matrix (ASSIGN) mit der Anschlags-
Modulationszuordnung.
dynamik steuern.

ASSIGN 3 AMOUNT 3 Die Intensi-


tät der dritten Modulationszuord- VELOCITY OSC 1 SHAPE Die Inten-
nung für das dritte sität, mit der die Anschlagsdyna-
Modulationsziel. mik den SHAPE-Parameter (siehe
dort) des ersten Oszillators steu-
ert.
01111111111111111112

1 VELOCITY
Osc1Shape +4≤
61111111111111111154

VELOCITY OSC 2 SHAPE Die Inten-


sität, mit der die Anschlagsdyna-
mik den SHAPE-Parameter (siehe
dort) des zweiten Oszillators steu-
ert.
01111111111111111112

1 VELOCITY
Osc2Shape -10≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 137
VELOCITY

VELOCITY PULSE WIDTH Die Inten- VELOCITY FILT 2 ENV AMT Die
sität, mit der die Anschlagsdyna- Intensität, mit der die Anschlags-
mik die Pulsweite beider dynamik die Modulation der
Hauptoszillatoren gemeinsam Grenzfrequenz von Filter 2 durch
steuert. die Filterhüllkurve steuert.
01111111111111111112 01111111111111111112

1 VELOCITY 1 VELOCITY
PulseWidth +20≤ Osc2Shape -20≤
61111111111111111154 61111111111111111154

VELOCITY FM AMOUNT Die Inten- VELOCITY RESONANCE 1 Die Inten-


sität, mit der die Anschlagsdyna- sität, mit der die Anschlagsdyna-
mik die Frequenzmodulation mik die Resonanz von Filter 1
steuert. steuert.
01111111111111111112 01111111111111111112

1 VELOCITY 1 VELOCITY
FmAmount +32≤ Resonance1 +30≤
61111111111111111154 61111111111111111154

VELOCITY FILT 1 ENV AMT Die VELOCITY RESONANCE 2 Die


Intensität, mit der die Anschlags- Intensität, mit der die Anschlags-
dynamik die Modulation der dynamik die Resonanz von Filter 2
Grenzfrequenz von Filter 1 durch steuert.
die Filterhüllkurve steuert.
01111111111111111112
01111111111111111112 1 VELOCITY
1 VELOCITY Resonance2 +0≤
Filt1EnvAmt +4≤ 61111111111111111154
61111111111111111154
138 KAPITEL 14
Die Parameter

VELOCITY VOLUME Die Intensität,


mit der die Anschlagsdynamik die
Lautstärke steuert
01111111111111111112

1 VELOCITY
Volume +20≤
61111111111111111154

VELOCITY PANORAMA Die Intensi-


tät, mit der die Anschlagsdynamik
die Panoramaposition steuert.
01111111111111111112

1 VELOCITY
Panorama +30≤
61111111111111111154
Parameter im CTRL-Menü
140 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

(ARPEGGIATOR CLOCK, LFO 1


COMMON CLOCK, LFO 2 CLOCK, LFO 3 CLOCK,
DELAY CLOCK, siehe in den jeweili-
gen Sektionen).
CLOCK TEMPO Der Virus besitzt
einen globalen Taktgenerator, über 01111111111111111112
den die LFOs, die Arpeggiatoren 1 CLOCK
und das Delay auf ein gemeinsa- Tempo (bpm) 120≤
mes Songtempo und einen 61111111111111111154
gemeinsamen Rhythmus synchro-
nisieren lassen. Der Taktgenerator CLOCK TEMPO bezieht sich im SIN-
arbeitet entweder intern mit GLE MODE auf das aktuelle SINGLE
einem frei einstellbarem Tempo, PROGRAM und wird mit ihm
oder er synchronisiert sich wie- gespeichert. Im MULTI MODE wer-
derum auf die Midi Clock eines den die CLOCK TEMPO Eingaben
externen Sequenzers. Diese Syn- der beteiligten SINGLE PROGRAMs
chronisation erfolgt automatisch, ignoriert. Anstelle dessen werden
wenn ein MIDI-Clock-Signal am alle beteiligten SINGLE PROGRAMs
MIDI-In empfangen wird. Das über den selben Taktgenerator
Tempo des Taktgenerators ist über gesteuert, dessen CLOCK TEMPO
CLOCK TEMPO einstellbar zwi- wiederum im MULTI PROGRAM
schen 63 und 190 BPM (Beats per gespeichert wird (wie auch die Ein-
Minute; eng. für Schläge pro stellungen des globalen Delay-
Minute). Bei Synchronisation über Effekts). Auf diese Weise lassen
MIDI-Clock nimmt der Taktgenera- sich die LFOs und Arpeggiatoren
tor automatisch das Tempo des mehrerer MULTI PARTS in einem
angeschlossenen Sequenzers an; gemeinsamen rhythmischen Kon-
die interne Tempoeinstellung ist text steuern.
dann hinfällig. Die Synchronisation
der einzelnen Sektionen des Virus
zum Taktgenerator erfolgt in einer
rhythmischen Auflösung wie 1/16,
1/4 etc. und kann für jede Sektion
individuell gewählt werden.
ACCESS VIRUS OS4 141
COMMON

Der Empfang von MIDI Clock wird


durch ein kleines “c” im Display
angezeigt. Falls die automatische
Synchronisation zur MIDI-Clock
ausdrücklich NICHT erwünscht ist,
so stellen Sie MIDI CLOCK RX auf
Off (im CTRL-Menü).

" Bitte verwechseln Sie MIDI Clock


nicht mit MIDI Time Code, da letzte-
res keine Tempo- sondern eine in
Stunden, Minuten, Sekunden etc.
gegliederte Zeitinformation ist, die
für den Virus keinen Nutzen bringt.
142 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

!CHORD arpeggiert die Noten


ARPEGGIATOR nicht, sondern wiederholt sie als
Akkord.
01111111111111111112

ARPEGGIATOR MODE Betriebart 1 ARPEGGIATOR


des Arpeggiators. Zur Auswahl ste- Mode AsPlayed≤
hen: 61111111111111111154

!OFF Der Arpeggiator ist ausge-


schaltet. ARPEGGIATOR CLOCK Bestimmt
das Basistempo des Arpeggiators
!UP Gehaltene Noten werden im Bezug zum Taktgenerator. Die
aufwärts arpeggiiert. gängige Einstellung ist 1/8 und
muss im Normalfall nicht geändert
werden. Das eigentliche Tempo
!DOWN Gehaltene Noten wer-
wird von dem globalen Taktgene-
den abwärts arpeggiiert.
rator bestimmt, dessen Tempo mit
CLOCK TEMPO (siehe dort) einstell-
!UP & DOWN Gehaltene Noten bar ist. Der Taktgenerator lässt sich
werden abwechselnd aufwärts zudem auf die externe MIDI-Clock
und abwärts arpeggiiert. synchronisieren.

!AS PLAYED Gehaltene Noten Der Wert 1/4 halbiert das Tempo
werden in der Reihenfolge ihres des Arpeggiators; 1/16 verdoppelt
Anschlags arpeggiiert. Bei das Tempo. Die anderen Stellungen
gehaltenem Sustain Pedal ist es von CLOCK ergeben – bezogen auf
hierbei auch möglich, beliebige den Taktgenerator – zum Teil exoti-
Tonfolgen (max. 16 Noten) einzus- sche Tempoverhältnisse.
pielen.
01111111111111111112

!RANDOM arpeggiert die Noten 1 Arpeggiator


in zufälliger Reihenfolge Clock 1/16≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 143
Arpeggiator

ARPEGGIATOR OCTAVES Die – ARPEGGIATOR NOTE LENGTH Ver-


zusätzliche – Aufwärtstransponie- ändert die Längen der Noten der
rung des Arpeggios in Oktaven. Rhythmus-Patterns. Die Mittelstel-
Regelbereich: 1 bis 4 Oktaven. lung belässt die Noten bei ihrer
Originallänge. Positive Werte ver-
01111111111111111112
längern die Noten; negative Werte
1 ARPEGGIATOR verkürzen sie relativ zur Origi-
Octaves 2≤ nallänge.
61111111111111111154
01111111111111111112

1 ARPEGGIATOR
NoteLength +10≤
ARPEGGIATOR HOLD Wird dieser 61111111111111111154
Parameter aktiviert, spielt der
Arpeggiator auch nach Loslassen
der Tasten weiter. Erst wenn alle
Tasten losgelassen wurden und ARPEGGIATOR SWING Regelt den
eine neue Taste gedrückt wird, „Swing-Faktor“ der Rhythmus-Pat-
werden die bis dahin gespeicher- terns. Mit steigenden Werten von
ten Noten freigegeben. SWING werden die geradzahligen
16tel-Schläge – also jeder zweite
01111111111111111112
16-Beat – verzögert. Damit erhält
1 ARPEGGIATOR der Rhythmus ein Swing- oder
Hold Off≤ Shuffle-Feeling.
61111111111111111154
Bei Minimalstellung von SWING
(50%) ist der Abstand der 16tel-
ARPEGGIATOR PATTERN Wählt Schläge gleich, die Länge einer
eines der Rhythmus-Patterns für 8tel-Note wird durch sie in zwei
den Arpeggiator aus. gleiche Teile geteilt – d.h. der
Rhythmus ist „binär“.
01111111111111111112

1 ARPEGGIATOR Bei 66% ist der Rhythmus „ternär“,


Pattern 2≤ die Länge einer 8tel-Note wird im
61111111111111111154 Verhältnis 2:1 geteilt.
144 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

Die Maximalstellung 75% teilt die


8tel-Note im Verhältnis 3:1. Die DEFINABLE 1 / DEFINA-
ungeradzahligen 16tel-Schläge ver-
längern sich auf eine punktierte
BLE 2
16tel-Note, die geradzahligen
16tel-Schläge verkürzen sich auf Der Virus besitzt zwei Regler, die
die Länge einer 32tel-Note. nicht mit festen Aufgaben betraut
01111111111111111112
sind, sondern verschiedenen Para-
metern vom Anwender zugewie-
1 ARPEGGIATOR sen werden können. Vor allem
Swing 50.0%≤ können damit viele Menü-Parame-
61111111111111111154 ter direkt gesteuert werden, wel-
che keinen eigenen Regler
besitzen.
" Unter den Swing Faktoren wer-
Diese DEFINABLE-Regler arbeiten
den Sie auch die aus Logic Audio
in drei verschiedenen Modi:
bekannten 16A-16F Klassifizierun-
gen finden.

DEFINABLE 1 MODE
" Alle Arpeggiator Pattern enthal-
ten Velocity Informationen. Diese ! GLOBAL Geregelt wird immer
unterstützen die rhythmische Wir- der Parameter, der im Menü
kung des Patterns. Sie wirken auf DEFINABLE Global eingestellt ist,
alle Parameter, die in Abhängigkeit unabhängig von den anderen Ein-
mit der Velocity stehen. Möchten stellungen und unabhängig vom
Sie die Velocity einem bestimmten gewählten Single-Programm.
Parameter zuordnen, verwenden
Sie die Modulations Matrix.
ACCESS VIRUS OS4 145
Definable 1 / Definable 2

! SINGLE Geregelt wird der Single ausgewählt, gilt dessen Ein-


Parameter, der im Menü DEFINA- stellung, andernfalls die in
BLE Single eingestellt ist. Die Ein- DEFINABLE Global.
stellung dieses Parameters wird im
Single-Programm abgespeichert 01111111111111111112

und mit ihm aufgerufen. Wenn 1 DEFINABLES


dort allerdings kein Parameter Mode Single≤
angewählt ist (DEFINABLE Single = 61111111111111111154
Off), dann ist stattdessen die Ein-
stellung von DEFINABLE Global
aktiv.
DEFINABLE 1 SINGLE Eingabe des
Parameters, welcher auf DEFINA-
! MIDICONTRL Gesendet wird die
BLE 1 gelegt werden soll. Diese Ein-
Controller-Nummer, die im Menü
gabe ist Teil des aktuellen SINGLE
DEFINABLE MIDI eingestellt ist,
PROGRAMs und wird mit diesem
unabhängig von den anderen Ein-
abgespeichert. Die Eingabe wird
stellungen und unabhängig vom
nur aktiv, wenn DEFINABLE 1 MODE
gewählten Single-Programm. Die-
auf SINGLE gestellt ist. Steht
ser Mode dient zur Steuerung
DEFINABLE 1 SINGLE auf OFF, so
angeschlossener Midi-Geräte –
tritt alternativ die Einstellung der
vergleichbar mit einer kleinen
Display-Seite DEFINABLE 1 GLOBAL
Midi-Faderbox – und wird im Virus
in Kraft.
intern nicht verarbeitet.
Die Einstellung des DEFINABLE- 01111111111111111112
Modes selbst ist global. Im Nor- 1 DEF 1 SINGLE
malfall sollte DEFINABLE-Mode auf DelayTime (ms)≤
“Single“ stehen, da dies der flexi- 61111111111111111154
belste Mode ist. Wird ein SINGLE-
Sound mit aktiviertem DEFINABLE

DEFINABLE 1 GLOBAL Eingabe des


Parameters, welcher auf DEFINA-
BLE 1 gelegt werden soll. Diese Ein-
gabe bleibt unabhängig vom
146 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

angewählten SINGLE PROGRAM DEFINABLE 2 GLOBAL Wie bei


bestehen. Die Eingabe wird nur DEFINABLE 1; siehe oben
aktiv, wenn DEFINABLE 1 MODE auf
GLOBAL oder auf SINGLE gestellt
ist; im letzteren Falle jedoch nur, DEFINABLE 2 MIDI Wie bei
wenn die Einstellung von DEFINA- DEFINABLE 1; siehe oben
BLE 1 SINGLE im aktuellen SINGLE
PROGRAM wiederum auf OFF
steht. " Die jetzt folgenden Parameter
im CTRL-Menü werden weiter
01111111111111111112
unten im Abschnitt Globale Para-
1 DEF 1 GLOBAL meter / MIDI Parameter / System
ClockTempo≤ Parameterbeschrieben. Sie arbeiten
61111111111111111154 global und sind unabhängig von
der Betriebsart jederzeit im CTRL-
Menü zugänglich.
DEFINABLE 1 MIDI Eingabe des
MIDI-Controllers, welcher auf
DEFINABLE 1 gelegt werden soll.
Der Controller wird nur an das
MIDI-Out zur Steuerung eines
angeschlossenen MIDI-Gerätes
gesendet. Die Eingabe wird nur
aktiv, wenn DEFINABLE 1 MODE auf
MIDI steht.

DEFINABLE 2 MODE Wie bei


DEFINABLE 1; siehe oben

DEFINABLE 2 SINGLE Wie bei


DEFINABLE 1; siehe oben
ACCESS VIRUS OS4 147
Parameter im Multi Mode

PART TRANSPOSE transponiert


PARAMETER IM MULTI den PART in Halbtonschritten.
MODE 01111111111111111112

1 B36 101BASS RP
PartTransp +0≤
" Bitte beachten Sie, dass die im 61111111111111111154
folgenden beschriebenen PART-
bzw. MULTI-bezogenen Parameter
nur im MULTI MODE verfügbar sind.
PART DETUNE Die Feinstimmung
für den PART.
SELECT BANK wählt für den aktu- 01111111111111111112
ellen PART die Bank für das SINGLE 1 B36 101BASS RP
PROGRAM aus.
PartDetune +10≤
01111111111111111112 61111111111111111154

1 B36 101BASS RP
SelectBank B≤
61111111111111111154

SELECT NUMBER wählt für den


aktuellen PART ein SINGLE PRO-
GRAM aus.
01111111111111111112

1 B36 101BASS RP
SelctNumber 36≤
61111111111111111154
148 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

PART VOLUME Die Lautstärke des


PARTs. PART VOLUME ist neben
PATCH VOLUME (im EDIT-Menü,
siehe dort), MIDI Volume (Control-
ler #7) und Expression (Controller
#11) die vierte Möglichkeit, die
PART-Lautstärke innerhalb des
MULTI-Programms zu bestimmen.
Bitte beachten Sie, das PART
VOLUME ein bipolarer Parameter
ist: Bis zur Mitte des Regelwegs (-
64 bis 0) wird das Signal einausge-
blendet; ab der Mitte des Regel-
wegs (0 bis +63) tritt eine
Aufholverstärkung für extrem leise
Klänge in Kraft. Daher können
Werte oberhalb von 0 im Zusam-
menhang mit lauten Klängen
unerwünschte digitale Verzerrun-
gen erzeugen.
01111111111111111112

1 B36 101BASS RP
PartVolume +0≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 149
Parameter im Multi Mode

OUT 1 L die linke Buchse des Ausgangspaares 1 (mono)


OUT 1 L+R beide Buchsen des Ausgangspaares 1 (stereo)
OUT 1 R die rechte Buchse des Ausgangspaares 1 (mono)
OUT 2 L die linke Buchse des Ausgangspaares 2 (mono)
OUT 2 L+R beide Buchsen des Ausgangspaares 2 (stereo)
OUT 2 R die rechte Buchse des Ausgangspaares 2 (mono)
OUT 3 die linke Buchse des Ausgangspaares 3 (mono)
OUT 3 L+R beide Buchsen des Ausgangspaares 3 (stereo)
OUT 3 R die rechte Buchse des Ausgangspaares 3 (mono)
AUX 1 L der linke Kanal des internen AUX-Weges 1 (mono)
AUX 1 L+R beide Kanäle des internen AUX-Weges 1 (stereo)
AUX 1 R der rechte Kanal des internen AUX-Weges 1 (mono)
AUX 2 L der linke Kanal des internen AUX-Weges 2 (mono)
AUX 2 L+R beide Kanäle des internen AUX-Weges 2 (stereo)
AUX 2 R der rechte Kanal des internen AUX-Weges 2 (mono)

01111111111111111112 OUTPUT SELECT Wenn ein Mono-


1 B36 101BASS RP Ausgang gewählt wird, sind die
OutSel Out1 L+R≤ Panorama-Einstellungen und -
61111111111111111154 Modulation im Klangprogramm
außer Kraft. Bei der Wahl eines
internen AUX-Weges als Signal-
ausgang müssen Sie das Signal des
150 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

AUX-Weges über einem anderen MIDI CHANNEL Der MIDI-Kanal


PART mittels INPUT SELECT (siehe des PARTs. Wenn für zwei oder
dort) abgreifen, erst dann ist die mehr PARTs der selbe MIDI-Kanal
Signalverbindung zwischen zwei gewählt wird, dann werden diese
Parts hergestellt. Es können meh- PARTs gleichzeitig gespielt. Es ent-
rere PARTs über OUTPUT SELECT stehen sogenannte Layer-Sounds.
gleichzeitig auf die externen Aus-
01111111111111111112
gänge oder die internen AUX-
Wege zugemischt werden. Im SIN- 1 B36 101BASS RP
GLE MODE ist OUTPUT SELECT MidiChannel 1≤
nicht sichtbar, dort wird automa- 61111111111111111154

tisch das Ausgangspaar 1 (stereo)


verwendet.
PRIORITY Mit diesem Parameter
lässt sich das Noten-Klau-Verhal-
PART ENABLE schaltet den MIDI-
ten des Virus bei Überlastung der
Empfang des betreffenden PARTs
maximalen Polyphonie steuern. In
an (ON) oder aus (OFF).
der Ausgangsstellung “Low” sind
01111111111111111112 die Stimmen aller Part gleichbe-
1 B36 101BASS RP rechtigt, wenn eine Stimme
zugunsten einer neuen abgeschal-
Part Enable On≤
61111111111111111154
tet werden muss. Stellt man die
Priority eines Parts auf “High”, so
wird bei Stimmen dieses Parts der
Noten-Klau vermieden. Gehen Sie
sparsam mit diesem Parameter
um; stellen Sie nicht alle Parts auf
High. Der Parameter hätte dann
ACCESS VIRUS OS4 151
Parameter im Multi Mode

keine Wirkung mehr, da alle Stim- LOW KEY Die tiefste MIDI-Note,
men wieder gleichberechtigt die der PART umsetzt.
wären.
01111111111111111112

01111111111111111112 1 B36 101BASS RP


1 B36 101BASS RP LowKey C-2≤
61111111111111111154
Priority Low≤
61111111111111111154

HIGH KEY Die höchste MIDI-Note,


KEYRANGE Im Multimode ist es die der PART umsetzt.
möglich, den Notenbereich einzel- 01111111111111111112
ner PARTs einzugrenzen. Die Para-
1 B36 101BASS RP
meter LowKey und HighKey legen
hierbei die Unter- und Obergrenze HighKey G8≤
61111111111111111154
des Notenbereichs fest, auf den
der PART reagiert. So können die
Klänge mehrerer PARTs, welche auf
den selben MIDI-Kanal hören, auf MIDI VOLUME ENABLE bietet für
verschiedene Tastaturzone gelegt den betreffenden PART die Wahl,
werden. Es entstehen sogenannte ob der MIDI Controller 7 (Laut-
Split-Sounds. stärke) akzeptiert wird (ON) oder
nicht (OFF).
Stellt man die beiden Parameter
jedoch so ein, dass der Wert von 01111111111111111112

LowKey über dem von HighKey 1 B36 101BASS RP


liegt, dann wird der Notenbereich MidiVolume Off≤
zwischen diesen Grenzen gesperrt, 61111111111111111154
und der Part reagiert auf alle
Noten unter- und überhalb dieser
Zone.
152 KAPITEL 15
Parameter im CTRL-Menü

HOLD PEDAL ENABLE bietet für


den betreffenden PART die Wahl,
ob das Halte-Pedal (MIDI-Control-
ler #64) akzeptiert wird (ON) oder
nicht (OFF).
01111111111111111112

1 B36 101BASS RP
HoldPedal Ena≤
61111111111111111154

PRG CHG ENABLE bietet für den


betreffenden PART die Wahl, ob
MIDI-Programmwechselbefehle
akzeptiert werden (ON) oder nicht
(OFF).

01111111111111111112

1 B36 101BASS RP
ProgChange Ena≤
61111111111111111154

"Die folgenden Parametergruppen


sind im MULTI CTRL-Menü identisch
wie im SINGLE CTRL-Menü und wur-
den bereits beschrieben: CLOCK
TEMPO, DEFINABLES-1, DEFINABLES-
2, MIDI, SYSTEM
Parameter im Effects-Menü
154 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

DIE EFFEKTE DES VIRUS INPUT


Das Effects-Menü beinhaltet die
Parameter der Effect-Sektion und INPUT DIRECT THRU (GLOBAL) Das
der Audioeingänge (INPUT). Fol- an den externen Eingängen anlie-
gende Effekte sind individuell pro gendes Stereosignal kann unbear-
PART, also 16 mal verfügbar, und beitet an das Ausgangspaar 1
das in stereo: durchgeschleift werden. So lässt
sich beispielsweise das Signal
RINGMODULATOR eines anderen Klangerzeugers zum
Ausgangssignal des Virus hinzuge-
DISTORTION mischt werden und gemeinsam
ANALOG BOOST am Ausgangspaar 1 abgenommen
werden, ohne das ein externes
PHASER Mischpult benötigt wird. INPUT
CHORUS DIRECT THRU regelt den Pegel für
diese Direktleitung. Dieser Para-
meter arbeitet global, wird also
Der Vocoder und die Delay/Reverb- nicht mit dem SINGLE PROGRAM
Sektion sind nur einmal vorhan- gespeichert.
den, können aber von den PARTs 01111111111111111112
individuell angesteuert werden.
Die Effekte sind im Signalweg in 1 INPUT GLOBAL
Reihe geschaltet; entsprechend DirectThru 0≤
der Reihenfolge im Effects-Menü. 61111111111111111154

INPUT BOOST (GLOBAL) Mit INPUT


BOOST kann das Signal der beiden
externen Eingänge um bis zu 36 dB
angehoben werden. Da diese
Anhebung im digitalen Bereich des
ACCESS VIRUS OS4 155
Input

Virus erfolgt, so wird zwangsläu- die Hüllkurven und die internen


fig auch das Grundrauschen des Effekte zu nutzen. Neben den
Analog-Digital-Wandlers verstärkt. externen analogen Eingängen ste-
Daher sollten Sie das Signal bereits hen im MULTI-Mode auch 2 interne
in den externen Klangerzeugern Stereo-AUX-Wege bzw. Subgrup-
optimal aussteuern. Zur Kontrolle pen als Signalquelle zur Verfü-
des Pegels steht im Virus eine gung. Diese AUX-Wege können mit
Austeuerungsanzeige bereit: Siehe dem Ausgangssignal anderer
LED MODE im CTRL-Menü. Den PARTs über deren OUTPUT SELECT
INPUT BOOST sollten Sie nur dann (siehe dort) gespeist werden.
aufdrehen, wenn es nicht möglich
ist, das Signal bereits vor den Zur Wahl stehen:
externen Eingängen genügend
auszusteuern. Beim Wert 0 erfolgt ! OFF Der PART erhält keinen
keine Pegelanhebung. Dieser Para- externen Eingang, sondern arbei-
meter arbeitet global, gilt also für tet mit seinen eigenen Klangquel-
alle beteiligten PARTs und den len (den Oszillatoren und dem
INPUT DIRECT THRU (siehe unten). Rauschgenerator) nach Art eines
Er wird nicht mit dem SINGLE PRO- herkömmlichen analogen Synthe-
GRAM gespeichert. sizers.
01111111111111111112

1 INPUT GLOBAL
Boost 0≤
61111111111111111154

Input Mode
Beim Virus besteht die Möglich-
keit, anstelle der internen Oszilla-
toren die externen analogen
Eingänge als Signalquelle für die
Weiterverarbeitung über die Filter,
156 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

! DYNAMIC Anstelle der internen ! STATIC: Anstelle der internen


Klangquellen wird eine externe Klangquellen wird eine externe
Signalquelle in den Filter-Bereich Signalquelle in den Filter-Bereich
eingespeist. Da die Hüllkurven eingespeist. Anders als beim
nach wie vor in Funktion sind, DYNAMIC-Mode werden hier
müssen Noten gespielt werden, jedoch eine oder zwei Stimmen (in
um die externe Signalquelle hör- Abhängigkeit von INPUT SELECT,
bar zu machen. In diesem Mode siehe dort) des Virus automatisch
lässt sich beispielsweise das Ein- aktiviert, ohne dass man auf die-
gangssignal im Sinne eines Gates sem PART Noten spielt. Die Filter
über die Lautstärke "zerhacken". und der Amplifier sind in diesem
Wenn man FILTER KEYFOLLOW auf- Mode permanent auf Durchlass
dreht, so wird das Eingangssignal geschaltet, die Hüllkurven deakti-
je nach gespielter Taste mit einer viert, und eingehende Noten wer-
unterschiedlichen Filterfrequenz den ignoriert. So lassen sich die
gefiltert. Da das Klangprogramm Filter und der Amplifier wie eine
nach wie vor polyphon spielbar ist, Effekt-Sektion auf das Eingangssi-
kann man über die Tastatur meh- gnal anwenden.
rere unterschiedliche Filterfre-
quenzen und unabhängige ! TO EFFECTS: Hier wird das Audio-
Hüllkurven gleichzeitig (!) auf das signal direkt in die Effektsektion
Eingangssignal legen. des SINGLE-Programms bzw. des
PARTs geleitet. Die Stimmen des
Virus werden nicht verwendet, die
verfügbare Polyphonie bleibt
unangetastet. Die Filtersektion ist
in diesem Mode nicht verfügbar.
01111111111111111112

1 INPUT GLOBAL
Mode Dynamic≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 157
Input

Input Select Die hier gewählte Signalquelle


Die Wahl der externen Signal- wird ebenso verwendet für den
quelle für die INPUT MODEs. Vocoder und den Ringmodulator in
der Effekt-Sektion

Input Bedeutung
IN L Der linke Kanal des externen Audio-Eingangspaares.
IN L+R Beide Kanäle des externen Audio-Eingangspaares (stereo).
IN R Der rechte Kanal des externen Audio-Eingangspaares.
AUX 1 L Der linke Kanal des internen AUX-Weges 1.
AUX 1 L+R Beide Kanäle des internen AUX-Weges 1 (stereo).
AUX 1 R Der rechte Kanal des internen AUX-Weges 1.
AUX 2 L Der linke Kanal des internen AUX-Weges 2.
AUX 2 L+R Beide Kanäle des internen AUX-Weges 2 (stereo).
AUX 2 R Der rechte Kanal des internen AUX-Weges 2.

01111111111111111112 MODE = Twin geschaltet, so dass


1 INPUT die Verarbeitung des Eingangssi-
Select In L+R≤ gnal in stereo erfolgt. Die UNISON-
61111111111111111154 Parameter PAN SPREAD und LFO
PHASE (siehe dort) sind in diesem
Für den Fall, dass die gewählte Fall aktiv.
Signalquelle eine Stereoquelle ist,
also IN L+R, AUX 1 L+R oder AUX 2
L+R, so wird das Klangprogramm
unabhängig vom gewählten UNI-
SON-MODE-Parameter automa-
tisch und intern in den UNISON
158 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

Bei der Wahl eines internen AUX-


Weges als Signalquelle müssen Sie FOLLOWER (ENVELOPE-
Signale eines anderen anderen
PART mittels OUTPUT SELECT auf
FOLLOWER)
diesen AUX-Weg leiten, erst dann
ist die Signalverbindung zwischen Der Envelope-Follower generiert
zwei Parts hergestellt. Es können aus einem Audio-Signal ein Modu-
mehrere PARTs über INPUT SELECT lationssignal, welches zur Steue-
gleichzeitig auf den externen Ein- rung von Klangparametern
gang oder die internen AUX-Wege verwendet werden kann. Wenn er
zugreifen. aktiviert wird, dann nimmt er die
Position der Filterhüllkurve ein.
Das heißt, er kann über den Regler
ENV AMOUNT in der Filter-Sektion
die Filter modulieren, und ist unter
dem Eintrag “FiltEnv” als Modulati-
onsquelle in der ASSIGN-Sektion
verfügbar.

MODE Aktiviert den Envelope Fol-


lower. In der Stellung OFF ist der
Envelope-Follower inaktiv; die Fil-
ter-Hüllkurve arbeitet wie
gewohnt. Die weiteren Einstellun-
gen von FOLLOWER MODE aktivie-
ren den Envelope-Follower und
wählen gleichzeitig eine Signal-
quelle. Die Wahl der Signalquelle
funktioniert wie beim INPUT SEL-
ECT (siehe oben), ist jedoch völlig
unabhängig davon. Wenn eine Ste-
reo-Signalquelle angewählt wird
ACCESS VIRUS OS4 159
FOLLOWER (Envelope-Follower)

und gleichzeitig der UNISON Mode ENVELOPE FOLLOWER GAIN (Reg-


aktiviert wird (Twin), dann arbeitet ler: FILTER SUSTAIN). Regelt unmit-
der Envelope-Follower echt stereo. telbar den Eingangspegel des
Envelope-Followers. Nominalwert
Drei Regler der Filter-Hüllkurve ist die Mittelstellung (64).
werden für den Envelope-Follower
01111111111111111112
verwendet, wenn dieser aktiv ist:
1 INPUT FOLLOWER
Mode Off≤
ENVELOPE FOLLOWER ATTACK 61111111111111111154

(Regler: FILTER ATTACK). Die


Anstiegszeit des Envelope-Follo-
wers. Mit diesem Parameter kön-
nen Sie bestimmen, wie schnell
der Envelope Follower auf das
Ansteigen der Signallautstärke
ansprechen soll. Höhere Werte
machen den Envelope Follower trä-
ger und verzögern seine Reaktion.

ENVELOPE FOLLOWER RELEASE


(Regler: FILTER DECAY). Die Abkling-
zeit des Envelope-Followers. Mit
diesem Parameter können Sie
bestimmen, wie schnell der Enve-
lope Follower auf das Abnehmen
der Signallautstärke reagieren sol-
len. Höhere Werte lassen den Follo-
wer “nachklingen”.
160 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

! RECHTS Das externe Audiosi-


RINGMODULATOR gnal ist hörbar.

In der Effekt-Sektion kann das Aus- In der Oszillator-Sektion des Virus


gangssignal des SINGLEs oder des befindet sich ein weiterer Ringmo-
PARTs mit einem externen Audiosi- dulator. Dieser arbeitet individuell
gnal ringmoduliert werden. Der pro Stimme mit den Signalen von
Effekt multipliziert die Amplitu- Oszillator 1 und 2
denwerte der beiden Signale,
wodurch die Summen- und Diffe-
01111111111111111112

renzfrequenzen entstehen. Je 1 INPUT RINGMOD


obertonreicher die Einganssi- Dir/Eff Off≤
gnale, desto ausgeprägter die 61111111111111111154
Ringmodulation. Speziell mit
einem Sinus modulierte Drum-
loops erzeugen interessante
Signale. Das Eingangssignal über
INPUT SELECT gewählt. Je nach
gewähltem Eingangssignal arbei-
tet der Ringmodulator mono oder
stereo.

Dir/eff
Wählt das Mischungsverhältnis
der beteiligten Signale:

! LINKS Der Ringmodulator ist


inaktiv, nur das Direktsignal ist
hörbar.

! MITTE Das reine Ringmodulator-


Signal liegt an.
ACCESS VIRUS OS4 161
Vocoder

VOCODER DISTORTION

CURVE Hier ein Überblick über die


Vocoder Mode DISTORION-Betriebsarten:
Hier wird der Vocoder eingeschal-
tet und gleichzeitig die Signal- ! OFF Keine Signalbearbeitung
quelle für die Carrierbank gewählt.
! LIGHT, SOFT, MIDDLE, HARD
Verschiedene analoge Verzerrerk-
ennlinien mit unterschiedlichen
Charakteristiken und Intensitäten

! DIGITAL Digitale Verzerrung mit


hartem Clipping

! SHAPER Sinuskennlinie mit


mehreren Wellendurchläufen. Mit
dem Shaper können Signale erhe-
blich verfremdet werden; die
Ergebnisse ähneln zum Teil den
Spektren linearer Frequenzmodu-
lation.

! RECTIFIER Stufenlose Gleichrich-


tung des Signals; eine pegelunab-
hängige Verzerrung.

! BITREDUCER Stufenlose Reduz-


ierung der digitalen Signalbitbre-
ite; erzeugt digitales
Quantisierungsrauschen
162 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

! RATEREDUCER Stufenlose In der Filter-Sektion des Virus


Reduzierung der digitalen Sam- befindet sich unter dem Namen
plingrate; erzeugt digitales Alias- SATURATION eine weitere Verzer-
ing rerstufe; der Aufbau ist identisch
mit der hier besprochenen DISTOR-
! LOWPASS 1-pol Tiefpassfilter für TION-Stufe. Der wichtige Unter-
eine sanfte Bearbeitung der hohen schied ist, dass die SATURATION
Frequenzen separat pro Stimme wirkt, wäh-
rend die DISTORTION in der Effekt-
! HIGHPASS -pol Hochpassfilter sektion alle Stimmen gemeinsam
für eine sanfte Bearbeitung der bearbeitet – ein großer klanglicher
tiefen Frequenzen. Unterschied.
01111111111111111112 01111111111111111112
1 DISTROTION 1 DISTORTION
Curve Light≤ Intensity 0≤
61111111111111111154 61111111111111111154

INTENSITY Mit diesem Parameter


kann die Intensität der Verzerrung,
der DSP-Effekte, oder die Cutoff-
Frequenz der 1-pol Filter in einem
weiten Bereich eingestellt werden.

Bei den Verzerrerkurven entspricht


der Intensitätsbereich einer Gain-
Anhebung von 12 dB, bei der Curve
“Digital” sogar 24 dB. Die Beson-
derheit ist, dass hier der Signalpe-
gel trotz Gain-Anhebung konstant
gehalten wird, so dass die reine
Veränderung der Klangfarbe zur
Geltung kommt.
ACCESS VIRUS OS4 163
Analog Boost

ANALOG BOOST PHASER


Dieser Effekt erzeugt den typi-
schen Bass-Druck von analogen DIR/EFF Die Lautstärkebalance
Synthesizern, bei entsprechender zwischen dem Direktsignal und
TUNE-Einstellung auch Mitten- dem Phaser-Signal: Bei 0 ist aus-
Druck oder sogar eine schließlich das Direktsignal, bei 127
Höhenabsenkung. ANALOG BOOST ausschließlich der Phaser-Aus-
eignet sich in milderer Form für gang hörbar; die Zwischenwerte
fast alle Sounds, arbeitet sehr ergeben entsprechende
effektiv mit der DISTORTION-Sek- Mischungsverhältnisse zwischen
tion zusammen und ist bei Bedarf beiden Signalen.
auch extrem einstellbar.
Das reine Phaser-Signal ergibt sich
durch eine frequenzabhängige
INTENSITY Steuert die Intensität Phasenverschiebung (PHASER Fre-
des ANALOG BOOST quency) und eine Tonhöhenmodu-
lation des phaser-eigenen LFOs
01111111111111111112 (PHASER Rate und Depth). Erst
1 ANALOG BOOST durch die Mischung mit dem
Intensity 17≤ Direktsignal (PHASER Dir/Eff) ent-
61111111111111111154 stehen der typische Phaser-Effekt.

01111111111111111112

1 PHASER
TUNE Steuert den Frequenzbe-
Dir/Efx 30≤
reich des ANALOG BOOST 61111111111111111154

01111111111111111112

1 ANALOG BOOST
Tune 32≤
61111111111111111154
164 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

RATE Die Geschwindigkeit des FEEDBACK Der Rückkoppelungs-


phaser-eigenen LFOs. grad des Phasers. Durch die
Rückkoppelung (Feedback) des
01111111111111111112
phasenverzerrten Signals im Pha-
1 PHASER ser werden bestimmte Frequen-
Rate 36≤ zen im Signal verstärkt. Der
61111111111111111154 FEEDBACK-Parameter ist bipolar;
positive und negative Rückkoppe-
lungen ermöglichen verschiedene
Phaser-Charakteristiken.
DEPTH Die Intensität, mit der der
LFO die Phaser-Frequenz modu- 01111111111111111112
liert. 1 PHASER
01111111111111111112 Feedback +0≤
61111111111111111154
1 PHASER
Depth 112≤
61111111111111111154

STAGES Mit Stages (1-6) wird die


Anzahl der Phaser-Stufen bzw. Fil-
terpole gewählt. Daraus ergibt sich
FREQUENCY Die charakteristische
unmittelbar die Zahl der Filter-
Einsatzfrequenz der Allpassfilter
Notches und Peaks im Phasersi-
des Phasers. Die Frequenzen der
gnal.
linken und rechten Seite sind mini-
mal verschoben, so ergibt sich ein 01111111111111111112
echter Stereo-Effekt. 1 PHASER
01111111111111111112 Stages 4≤
61111111111111111154
1 PHASER
Frequency 48≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 165
CHORUS

SPREAD Mit Spread kann der


Abstand der Notches und Peaks im CHORUS
Frequenzspektrum gespreizt oder
gestaucht werden. Hier wird also
die “frequenzmäßige Breite” des DIR/EFF Die Lautstärkebalance
Phaser-Effekts justiert. zwischen dem Direktsignal und
01111111111111111112
dem Chorus-Signal: Bei 0 ist aus-
schließlich das Direktsignal, bei 127
1 PHASER ausschließlich der Chorus-Aus-
Spread 127≤ gang hörbar; die Zwischenwerte
61111111111111111154 ergeben entsprechende
Mischungsverhältnisse zwischen
beiden Signalen.

Das reine Chorus-Signal ergibt sich


durch eine Verzögerung (CHORUS
Delay) und eine Tonhöhenmodula-
tion des chorus-eigenen LFOs
(CHORUS Rate und Depth). Erst
durch die Mischung mit dem
Direktsignal (CHORUS Dir/Eff) ent-
stehen der typische Chorus-Effekt.
01111111111111111112

1 CHORUS
Dir/Efx 20≤
61111111111111111154
166 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

RATE Die Geschwindigkeit des FEEDBACK Der Rückkoppelungs-


chorus-eigenen LFOs. grad des Chorus.
Durch die Rückkoppelung (Feed-
01111111111111111112
back) des verzögerten Signals im
1 CHORUS Chorus werden bestimmte Fre-
Rate 69≤ quenzen im Signal verstärkt, das
61111111111111111154 ergibt einen Flanger-Effekt. Der
FEEDBACK-Parameter ist bipolar;
positive und negative Rückkoppe-
lungen ermöglichen verschiedene
DEPTH Die Intensität, mit der der
Flanger-Charakteristiken.
LFO die Verzögerungszeit modu-
liert. Der LFO moduliert die linke 01111111111111111112
und rechte Seite des Chorus 1 CHORUS
gegenphasig, wodurch sich ein
Feedback +0≤
echter Stereo-Effekt ergibt. 61111111111111111154

01111111111111111112

1 CHORUS
Depth 16≤ SHAPE Die Wellenform des Cho-
61111111111111111154 rus-eigenen LFOs. Zur Auswahl ste-
hen 6 Wellenformen.
01111111111111111112
DELAY Die Verzögerungszeit des 1 CHORUS
Chorus.
Shape Triangle≤
01111111111111111112 61111111111111111154

1 CHORUS
Delay 127≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 167
DELAY / REVERB

Vorverzögerung (Predelay) über


DELAY / REVERB die oben beschriebene DELAY-Ein-
heit erzeugt. Das DELAY ist im
Die DELAY/REVERB-Sektion ist für Signalweg vor die Raumsimulation
zwei unterschiedliche Effekte geschaltet und lässt sich stufenlos
zuständig: variieren, rückkoppeln und zum
globalen Taktgenerator synchroni-
Das DELAY verzögert das Eingangs- sieren. So kann auch das REVERB
signal und erzeugt auf diese Weise nahtlos in einen rhythmischen
Echos. Die Verzögerungszeit lässt Kontext eingebunden werden.
sich, wie beim Chorus, modulieren
wodurch Schwebungen und Pha- Über den Parameter MODE lassen
senverschiebungen im Stereopan- sich diverse DELAY- und REVERB-
orama entstehen. Die Algorithmen anwählen. Die
Verzögerungszeit kann zum globa- REVERB-Algorithmen arbeiten zum
len Taktgenerator synchronisiert Teil mit Parametern als die DELAY-
werden. Dadurch passt sich die Algorithmen. Die Parameter wer-
Rhythmik der Echos dem Song- den daher in getrennten Abschnit-
tempo an. Zusätzlich werden ver- ten behandelt.
schiedene feste Pattern-Delay-
Algorithmen angeboten, die auf Im SINGLE MODE betreffen alle
der rechten und linken Seite mit Einstellungen für das Delay oder
unterschiedlichen musikalischen Reverb in gewohnter Weise das
Zählzeiten verzögern. Im Zusam- SINGLE PROGRAM und werden
menhang mit der Rückkopplung auch mit diesem abgespeichert.
(FEEDBACK) ergeben sich hier
interessante rhythmische Muster. Im MULTI MODE greifen alle 16
PARTs jedoch auf denselben Delay/
Das REVERB hingegen simuliert Reverb-Effekt zu. Lediglich der
den Nachhall natürlicher Räume. EFFECT SEND steht pro PART bereit,
Dabei enthält es einige Parameter, während alle anderen Parameter
welche über die reine Raumsimu- PART-übergreifend für die selbe
lation hinaus gehen. So wird die Delay/Reverb-Einheit eingegeben
bei Raumsimulationen übliche werden.
168 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

Befindet man sich also im MULTI MODE


MODE oder im MULTI SINGLE Wählt den Algorithmus für die
MODE, so betreffen die Eingaben DELAY/REVERB-Sektion.
für das Delay oder Reverb (inklu-
sive EFFECT SEND) das MULTI PRO- Hier die verschiedenen Algorith-
GRAM und werden auch mit men im Überblick:
diesem abgespeichert. Wählt man
im MULTI MODE oder im MULTI
SINGLE MODE ein neues Single an, OFF Die DELAY/REVERB-Sektion ist
so werden die Delay/Reverb-Para- ausgeschaltet.
meter des Singles ignoriert, die
Delay/Reverb-Parameter des aktu-
ellen MULTI PROGRAMs bleiben DELAY Mono Echo. Gleiche Verzö-
bestehen. gerungszeit links und rechts.
Daher werden im MULTI MODE alle
den Delay/Reverb-Effekt betref- REVERB Raumsimulation
fende SINGLE-Eingaben ignoriert,
mit Ausnahme von EFFECT SEND.
REV+FEEDB1 Die Raumsimulation
des Virus’. Zusätzlich kann mit
EFFECT SEND FEEDBACK eine Rückkopplung der
Hier wird der Pegel eingestellt, mit Vorverzögerung generiert werden.
dem der entsprechende Klang den Die Rückkopplung erzeugt eine
Delay- oder Reverb-Effekt speist. rhythmische Wiederholung des
REVERB-Signals, im zeitlichen
Der EFFECT SEND entspricht dem Abstand der Vorverzögerung.
„“Post-Fader““-Effektweg eines
Mischpults. Zum Ende des Regel-
wegs wird das Originalsignal aus- REV+FEEDB2 Raumsimulation mit
geblendet und nur das Delay/ Rückkopplung wie REV+FEEDB1.
Reverb-Signal ist hörbar. Das REVERB-Signal erklingt jedoch
sofort nach dem Direkt-Signal, und
nicht erst nach Ablauf der Vorver-
ACCESS VIRUS OS4 169
DELAY / REVERB

zögerung. Die rhythmische Wie- rungszeiten ergeben sich somit


derholung erfolgt davon aus dem Tempo des globalen Takt-
unabhängig – in Abhängigkeit von generators (CLOCK TEMPO), oder
der Vorverzögerungszeit und der aus dem Songtempo eines ange-
Stärke der Rückkopplung (FEED- schlossen Sequenzers, wenn dieser
BACK). ein Clock-Signal sendet. Die beiden
Zahlen geben die Verzögerung der
linken und rechten Seite auf Basis
DELAY X:Y Ping-Pong-Echo. Die von Sechzehntel-Noten an. Im
Verzögerungszeiten auf der linken Zusammenhang mit dem FEED-
und der rechten Seite sind unter- BACK-Parameter erzeugen die
schiedlich, stehen jedoch in einem Groove-Algorithmen interessante
festen Verhältnis zueinander. Bei- rhythmische Muster und Akzentu-
spielsweise bedeutet 2:1, dass die ierungen, wenn sie mit entspre-
Verzögerungszeit der linken Seite chendem rhythmischen
des Delaysignals doppelt so lang Klangmaterial – beispielsweise
ist wie die der rechten Seite. Die vom Arpeggiator – gespeist wer-
absolute Verzögerungszeit bezieht den.
sich auf die längere der beiden Sei-
ten, und wird durch DELAY TIME Der besondere Charakter der Pat-
oder DELAY CLOCK bestimmt. Die tern-Delay-Algorithmen entsteht
Rückkopplung wird ebenfalls über unter anderem durch ungerade-
die längere Verzögerungszeit zahlige Verzögerungszeiten (bezo-
gebildet. gen auf Sechzehntel-Noten),
welche pro Algorithmus minde-
stens einmal vorhanden sind. Das
PATTERN X+Y Die Pattern-Delay- Feedback wird immer über den lin-
Algorithmen sind ebenfalls Ping- ken Verzögerungsabgriff erzeugt.
Pong-Delays, die Verzögerungszei-
ten sind hier allerdings fest zur 01111111111111111112

Master-Clock synchronisiert. 1 DELAY/REVERB


Daher gibt es hier keinen DELAY- MODE REVERB≤
Time- und keinen DELAY-Clock- 61111111111111111154
Parameter. Die absoluten Verzöge-
170 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

Die folgenden Parameter sind nur DELAY CLOCK


bei den DELAY-Algorithmen sicht- In der Einstellung OFF gilt die Ein-
bar. gabe der absoluten Verzögerungs-
zeit in Millisekunden. Wählt man
hier einen Notenwert, so wird die
DELAY TIME Verzögerungszeit auf diesen ein-
Die absolute Verzögerungszeit des gestellten Notenwert eingestellt.
Delay-Effekts in Millisekunden Die absolute Länge dieses Noten-
(ms). Damit wird der Abstand der wertes bezieht wiederum auf den
Echowiederholungen zueinander Wert von CLOCK TEMPO des globa-
eingestellt (maximal 693 ms). Die len Taktgenerators (siehe dort). Die
Verzögerungszeit kann stufenlos Eingabe der absoluten Verzöge-
geregelt werden; die Änderung der rungszeit in Millisekunden ist in
Verzögerungszeit erzeugt eine diesem Moment außer Kraft.
Tonhöhenbeugung des Delay- 01111111111111111112
Signals. DELAY TIME ist nicht sicht-
bar, wenn die Verzögerungszeit 1 DELAY
über DELAY CLOCK (siehe unten) Clock Off≤
bestimmt wird. Wenn das Pattern- 61111111111111111154

Delay aktiviert ist, dann ist weder Wenn die durch den Taktgenerator
DELAY TIME, noch DELAY CLOCK vorgegebene Delayzeit die maxi-
sichtbar; die Verzögerungszeiten mal mögliche Verzögerungszeit
sind dort immer zum globalen von 693 ms überschreitet, dann
Taktgenerator synchronisiert. stellt sich das Delay automatisch
auf die Hälfte des Zeitintervalls
01111111111111111112
ein.
1 DELAY
Time (ms) 349.5≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 171
DELAY / REVERB

DELAY FEEDBACK DELAY RATE


Der Rückkoppelungsgrad des Die Geschwindigkeit des delay-
Delay-Effekts. Bestimmt die eigenen LFOs.
Anzahl der Echowiederholungen.
01111111111111111112
01111111111111111112 1 DELAY
1 DELAY Rate 5≤
Feedback 22≤ 61111111111111111154
61111111111111111154

DELAY DEPTH
DELAY COLOR Die Intensität, mit der der LFO die
In den Ausgang des Delay-Effekts Verzögerungszeit moduliert.
ist ein Filter integriert, welches
auch den Rückkopplungsweg Der LFO moduliert die linke und
betrifft. Dieses lässt sich zwischen rechte Seite des Delays wie beim
Tiefpass (negativer Regelbereich) Chorus gegenphasig, wodurch sich
und Hochpass (positiver Regelbe- auch hier ein echter Stereo-Effekt
reich) überblenden. Das Filter sorgt ergibt. Wenn das Delay für rhyth-
dafür, dass die Delay-Wiederholun- mische Effekte verwendet wird,
gen wie bei einem Bandecho dann sollte die Modulationstiefe
immer dumpfer (Tiefpass) oder – möglichst gering eingestellt wer-
ein schöner unnatürlicher Effekt – den oder auf Null gestellt werden,
immer dünner und höhenlastiger da die LFO-Modulation das Timing
werden (Hochpass). des Delays beeinflusst.

01111111111111111112 01111111111111111112

1 DELAY 1 DELAY
Color +10≤ Depht 15≤
61111111111111111154 61111111111111111154
172 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

DELAY SHAPE Die folgenden Parameter sind nur


Die Wellenform des delay-eigenen bei den REVERB-Algorithmensicht-
LFOs. Zur Auswahl stehen 6 Wel- bar.
lenformen.

01111111111111111112
REVERB TYPE
1 DELAY Wählt unter vier verschiedenen
Shape 1≤ Raumgrößen für die Raumsimula-
61111111111111111154
tion aus. Die Raumgröße ist aus-
schlaggebend für die Dichte der
Raumreflektionen, und beein-
flusst damit den Charakter der
DELAY OUTPUT SELECT Raumsimulation. In größeren Räu-
Hier wird der externe oder interne men legt der Schall längere Strek-
Ausgang des Delays eingegeben. ken zurück als in einem kleinen
Zur Wahl stehen dieselben Ziele Raum, daher haben die Reflektio-
wie für die PARTs. Somit ist es mög- nen an den „virtuellen Wänden“
lich, auch das Delay-Signal auf die einen größeren Abstand zueinan-
internen AUX-Wege zu mischen, der. Die Simulation größerer
um es klanglich weiterzuverarbei- Räume benötigt mehr Delay-Spei-
ten. cher und verringert so den zur Ver-
fügung stehenden Speicher für die
01111111111111111112 Vorverzögerung (Predelay, siehe
1 DELAY unten). Die Ausklingzeit der Raum-
OutSel Out 1+2≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 173
DELAY / REVERB

simulation ist hingegen unabhän-


gig von der gewählten
Raumgröße. Zur Auswahl stehen:

Raum Typ Pre-Delay


AMBIENCE mit maximal 500 ms Vorverzögerung
SMALLROOM mit maximal 400 ms Vorverzögerung
LARGEROOM mit maximal 300 ms Vorverzögerung
HALL mit maximal 150 ms Vorverzögerung

01111111111111111112 insgesamt einen sehr langen Weg


1 REVERB zurücklegt, jedoch auf diesem Weg
Type Ambience≤ durch Reibung Energie verliert und
61111111111111111154 so gebremst wird. Der Energiever-
lust des Schalls wird mit DECAY
TIME geregelt. Beim Minimalwert
vernimmt man nur die ersten
REVERB DECAY TIME Reflektionen, die Ausklingzeit ist
daher extrem kurz. Beim Maximal-
Bestimmt die Ausklingzeit des
wert tritt keinerlei Energieverlust
Raumes.
ein; die Ausklingzeit ist unendlich.
Ein solcher Fall ist in der Realität
In einem realen Raum wird der
nicht möglich.
Schall an mehreren Wänden reflek-
tiert, bevor er zum Hörer gelangt, 01111111111111111112
und legt in dieser Zeit eine lange
Strecke zurück. Je länger der Schall 1 REVERB
wandert, und je öfter er reflektiert DecayTime 16≤
wird, desto leiser wird er. Das ist 61111111111111111154

vergleichbar mit einer Billardkugel,


welche mehrere Banden trifft, und
174 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

REVERB DAMPING Ein natürlicher Hall unterliegt


Regelt die Dämpfung der hohen immer einer Höhendämpfung, da
Frequenzen beim Ausklingen des der Schall an mindestens einer
Raumes. Wand reflektiert wird. REVERB
COLOR ist identisch mit DELAY
In einem realen Raum reflektieren COLOR; ein Filter, das sich zwischen
die Wände hohe Frequenzen Tiefpass (negativer Regelbereich)
schlechter als tiefe Frequenzen, und Hochpass (positiver Regelbe-
was einer Tiefpassfilterung des reich) überblenden lässt. Für eine
Schalls entspricht. Je länger der natürliche Raumsimulation sollte
Schall unterwegs ist, desto öfter REVERB COLOR leicht in den nega-
wird er von den Wänden reflektiert tiven Bereich gestellt werden, um
und gefiltert. Die Höhendämpfung eine gewisse Höhenabsenkung des
ist somit zeitabhängig; das vom Raumsignals zu erzielen. Das
Raum zurückgeworfene Signal unterstützt die Natürlichkeit und
wird mit der Zeit immer dumpfer. Wärme des Raumes. Für interes-
Dieser Effekt ist stärker bei wei- sante unnatürliche Effekte kann
chen Wänden (Holz, Tapete) als bei jedoch auch eine extreme
harten Wänden (Glas, Kacheln). Beschneidung der tiefen Frequen-
Die Dämpfung beeinflusst somit zen vorgenommen werden, den
entscheidend den Charakter und dazu notwendigen Hochpassfilter
die Wärme des Raumes. regelt man im positiven Bereich
von REVERB COLOR.
01111111111111111112

1 REVERB REVERB COLOR ist ein statisches


Filter, und hat somit eine andere
Damping 12≤ Wirkung als die zeitabhängige
61111111111111111154
Höhendämpfung von REVERB
DAMPING.

Das Filter liegt im Signalweg am


REVERB COLOR Ausgang der Vorverzögerung, und
Beeinflusst den statischen Fre- beeinflusst somit auch die Rück-
quenzgang des Raums.
ACCESS VIRUS OS4 175
DELAY / REVERB

kopplung der Vorverzögerung, falls Stellt man die Vorverzögerung


diese verwendet wird (REVERB unnatürlich groß ein, im Bereich
FEEDBACK, siehe unten). von einigen hundert Millisekun-
den, dann wird die Raumsimula-
01111111111111111112 tion als verhalltes oder diffuses
1 REVERB Echo wahrgenommen. Die Raumsi-
Color -10≤ mulation hat einen Schwerpunkt
61111111111111111154 auf dieser Vorverzögerung, da
durch sie das Hallsignal – wie
zuvor auch der reinen DELAY-Algo-
rithmen – in einen rhythmischen
REVERB PREDELAY Kontext eingebunden werden
kann. Die Vorverzögerung kann auf
Die Vorverzögerungszeit der
die selbe Weise stufenlos variiert,
Raumsimulation.
rückgekoppelt und zum globalen
Taktgenerator synchonisiert wer-
In einem realen Raum legt der
den.
Schall eine lange Wegstrecke
zurück und wird mindestens ein-
REVERB PREDELAY regelt die abso-
mal reflektiert, bevor er zum Hörer
lute Vorverzögerung in Millisekun-
gelangt. Das führt dazu, dass eine
den (ms). Der maximale Wert ist
gewisse Zeit vergeht, bevor die
abhängig von der gewählten
ersten Anteile des Raumsignals
Raumgröße (REVERB TYPE, siehe
überhaupt vernommen werden
oben), da sich die reine Raumsimu-
können. Diese Zeit ist um so län-
lation und die Vorverzögerung den
ger, je größer der Raum ist. Dieser
selben Speicher teilen. Die Vorver-
Effekt wird bei einer Raumsimula-
zögerung kann stufenlos geregelt
tion mit einer Vorverzögerung
werden; die Änderung der Verzö-
(Predelay) realisiert; die Höhe der
gerungszeit erzeugt eine Tonhö-
Vorverzögerung bestimmt maß-
henbeugung des Reverb-Signals.
geblich den Eindruck von der
REVERB PREDELAY ist nicht sicht-
Größe des Raumes; unabhängig
von anderen REVERB-Parametern.
176 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü

bar, wenn die Vorverzögerung über REVERB FEEDBACK


REVERB CLOCK (siehe unten) Dieser Parameter ist nur verfügbar
bestimmt wird. bei den Algorithmen Rev+Feedb1
und Rev+Feedb2. Er regelt den
01111111111111111112
Grad der Rückkopplung der Vorver-
1 REVERB zögerungszeit. Als Ergebnis wir das
PreDelay 500.0≤ Raumsignal in Abständen der Vor-
61111111111111111154 verzögerung mit abklingendem
Pegel wiederholt. Bei der Rück-
kopplung spielt auch REVERB
COLOR eine Rolle; die Filterung –
REVERB CLOCK Tiefpass oder Hochpass – verstärkt
In der Einstellung OFF gilt die Ein- sich mit jeder Wiederholung. Die
gabe der absoluten Vorverzöge- Rückkopplung ist subtil, wenn die
rung in Millisekunden. Wählt man Ausklingzeit des Raumes (REVERB
hier einen Notenwert, so wird die DECAY TIME) lang ist. Die Wahr-
Verzögerungszeit (Predelay) auf nehmung steigert sich, wenn die
diesen eingestellten Notenwert Ausklingzeit kurz, die Vorverzöge-
eingestellt. Die absolute Länge die- rung jedoch relativ lang ist.
ses Notenwertes bezieht wie-
derum auf den Wert von CLOCK 01111111111111111112

TEMPO des globalen Taktgenera- 1 REVERB


tors (siehe dort). Die Eingabe der Feedback 50≤
absoluten Vorerzögerung in Milli- 61111111111111111154
sekunden ist in diesem Moment
außer Kraft.

01111111111111111112

1 REVERB
Clock Off≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 177
DELAY / REVERB

REVERB OUTPUT SELECT


Hier wird der externe oder interne
Ausgang des Reverbs eingegeben.

01111111111111111112

1 REVERB
OutSel Out1+2≤
61111111111111111154
178 KAPITEL 16
Parameter im Effects-Menü
Globale-, MIDI- und Systemparameter
180 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

ÜBERGEORDNETE MIDI
PARAMETER
Die folgenden Parameter arbeiten Midi Dump TX
global und sind unabhängig von
der Betriebsart jederzeit im CTRL- Die MIDI-Übertragung von Virus-
Menü zugänglich. Wenn Sie eine Klangdaten an einen weiteren
Tastaturversion des Virus besitzen, Virus, einen Computer oder einen
dann erscheinen an dieser Stelle Hardware-Sequenzer. Die Übertra-
die Parameter für die Tastatur und gung erfolgt über sogenannte
die weiteren Spielhilfen( Siehe “Die systemexklusive Daten (SysEx).
Tastaturversionen des Virus” auf
Seite 197). Folgende Datentypen sind (in
Abhängigkeit der aktiven Betriebs-
art) für den Dump wählbar:

! TOTAL alle Daten aus dem RAM


des Virus, also die SINGLE-Bänke A
und B, die MULTI-Programme, die
EDIT-Buffer sowie die Einstellung
der globalen Parameter.

! GLOBAL Hiermit können alle


globalen Daten (d.h. alle Parame-
ter, die nicht mit einem Single oder
Multi gespeichert werden, z.B. Glo-
bal Channel) übertragen werden.
ACCESS VIRUS OS4 181
MIDI

! CONTROLLER DUMP Mit dieser ! SINGLE BANK A Hiermit werden


Option ist es möglich, ein Single alle SINGLE-Programme der Bank A
als Controller-Dump an den Midi- gedumpt.
Out zu senden. Dabei werden
sämtliche Parameter als einzelne ! SINGLE BANK B Hiermit werden
Parameter-Changes hinterein- entsprechend alle SINGLE-Pro-
ander gesendet. Die Parameter gramme der Bank B gedumpt.
werden entweder als Controller,
Poly-Pressure oder SysEx-Messages ! MULTI BUFFER Hiermit werden
gesendet – in Abhängigkeit der die Daten des gerade in Bearbei-
Einstellung in CTRL: MIDI CONTROL tung befindlichen MULTI-Pro-
LoPage / HiPage. Gesendet wird gramms (der Edit-Buffer des
das gerade in Bearbeitung befind- MULTIs) gedumpt. Bitte beachten
liche SINGLE-Programm (der Edit- Sie, dass hier lediglich die MULTI-
Buffer). Parameter, nicht aber die verwen-
Der Controller-Dump ist keine deten SINGLE-Sounds übertragen
Alternative zu einem normalen werden.
Single-Dump, da seine Übertra-
gungszeit länger ist. Es ist allerd- ! ARRANGEMENT Mit dieser
ings möglich, damit einem Option können das aktuelle Multi
Parameter-basierten Editor (Logic UND die beteiligten SINGLE-Pro-
Environment, Cubase Mixer) mit gramme in “einem Rutsch” über-
einer Anpassung für den Virus tragen werden. Um diesen Dump
einen kompletten Single-Sound zu kurz zu halten, werden nur die
senden, bzw. den Editor zu aktuali- Sounds der Parts mitgesendet,
sieren. deren PartEnable auf On steht.

! SINGLE BUFFER Hiermit werden


die Daten des gerade in Bearbei-
tung befindlichen SINGLE-Pro-
gramms (der Edit-Buffer)
gedumpt.
182 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

! MULTI BANK Mit dieser Option chert werden. Sie werden anson-
werden alle MULTI-Programme sten durch den nächsten
übertragen. Bitte beachten Sie Programmwechsel gelöscht.
auch hier, dass lediglich die MULTI-
Programme mit ihren Parametern, ! DISABLE Über MIDI IN empfan-
nicht aber die verwendeten SIN- gene Klangdaten werden ignoriert.
GLE-Sounds übertragen werden.
Um alle Daten des Virus auf einem ! ENABLE Bankdaten werden in
Sequencer zu sichern, können Sie die Bank zurückgeladen, von der
die Dump-Option “Total” wählen. sie einst gedumpt wurden, unab-
Nachdem der gewünschte Daten- hängig davon, welche Bank gerade
typ gewählt ist, wird die Übertra- angewählt ist.
gung durch STORE ausgelöst.
01111111111111111112 ! FORCE TO BANK A Bankdaten
1 MIDI DUMP TX werden ausschließlich nach Bank A
geladen.
SingleBank A≤
61111111111111111154
! FORCE TO BANK B Bankdaten
werden ausschließlich nach Bank B
geladen.
Midi Dump RX
! FORCE TO EDIT BUFFER Lädt die
Der Empfang von Klangdaten
einzelnen SINGLESs der Bank nach-
muss nicht extra angemeldet wer-
einander in den Edit Speicher,
den; der Virus empfängt automa-
wobei der nachfolgende Single-
tisch Klangdaten, die an seinem
sound den zuvor geladenen wieder
MIDI-In anliegen. Allerdings lässt
überschreibt. Diese Funktion
sich einstellen, wie empfangene
behandelt einen Bankdump als
Daten einer kompletten Bank
Folge einzelner Single Dumps und
behandelt werden, bzw. wo sie
ist geeignet, um eine unbekannte
gespeichert werden. Single Dumps
Bank zu durchsuchen, oder aus ihr
landen unabhängig von dieser Ein-
einzelne Sounds zu laden, ohne die
stellung immer im Edit Puffer und
komplette Bank laden zu müssen.
müssen von dort aus abgespei-
ACCESS VIRUS OS4 183
MIDI

! VERIFY Der eingehende MIDI- bal Channel dargestellt, während


Dump wird mit dem Speicherin- im MULTI MODE bzw. MULTI SIN-
halt des Virus verglichen. So kann GLE MODE dort die Partnummer
getestet werden, ob ein Dump kor- angezeigt wird.
rekt auf dem Sequenzer aufg-
enommen wurde und auch später 01111111111111111112

korrekt wiedergegeben werden 1 MIDI


kann. Spielen Sie die Daten vom GlobalChan 1≤
Sequenzer in den Virus, wenn Ver- 61111111111111111154
ify aktiviert ist. Das Virus-Display
gibt Auskunft, ob überhaupt Daten
empfangen werden, und ob diese
fehlerfrei sind. Die Daten im Virus Panel Destination
bleiben dabei unangetastet.
! INTERNAL Bedienvorgänge aller
Art werden direkt zur Virus-Klang-
erzeugung geschickt, und nicht an
01111111111111111112
den MIDI-Out.
1 MIDI DUMP RX
ForceToBankA≤ ! INT+MIDI Bedienvorgänge aller
61111111111111111154 Art werden direkt zur Virus-Klang-
erzeugung und gleichzeitig an den
MIDI-Out geschickt.

Global Channel
Die Wahl des MIDI-Kanals für den
SINGLE MODE sowie für Pro-
grammumschaltungen ganzer
MULTI PROGRAMs im MULTI
MODE. Im MULTI SINGLE MODE ist
die Umschaltung des MULTI-Pro-
gramms gesperrt. Im Single Mode
wird links oben im Display der Glo-
184 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

! MIDI Bedienvorgänge werden achten Sie bitte darauf, dass diese


ausschließlich an den MIDI-Out nicht unmittelbar zum Virus
geschickt, die interne Verbindung zurückgesendet werden. Der
ist unterbrochen. Diese Position Arpeggiator kann unter diesen
entspricht der klassischen Local- Umständen nicht korrekt spielen.
Off-Funktion für die Bedienober- Um dies zu verhindern, leiten Sie
fläche. die Daten auf einen anderen MIDI-
01111111111111111112 Kanal oder schalten Sie die MIDI-
Thru-Funktion Ihres Sequenzers
1 MIDI
aus.
Panel Int+Midi≤
61111111111111111154

Clock RX
Dieser Parameter aktiviert oder
Arpeggsend deaktiviert den generellen Emp-
Mit diesem Parameter kann fang der Midi-Clock. Der Virus
bestimmt werden, ob der Arpeg- erkennt den Empfang eines Midi-
giator die erzeugten Noten an den Clock Signals automatisch (Auto).
MIDI-Out senden soll (ON) oder Daher dient dieser Parameter nicht
nicht (OFF). Diese Funktion macht dem Aktivieren der Clock-Synchro-
ausschließlich Sinn für die nisation , sondern eher ihrem
Ansteuerung von weiteren Klan- Abschalten, wenn sie ausdrücklich
gerzeugern über MIDI. nicht erwünscht ist (Off).

01111111111111111112 01111111111111111112

1 MIDI 1 MIDI
ArpeggSend Off≤ ClockRx Auto≤
61111111111111111154 61111111111111111154

Wenn Sie die vom Arpeggiator


erzeugten Noten auf einem
Sequenzer aufnehmen wollen, so
ACCESS VIRUS OS4 185
MIDI

Midi Volume Enable werden. Der Multi-Program-


bietet die Möglichkeit, den Emp- Change schaltet über Midi-Pro-
fang von MIDI Volume (Controller gram-Change ein komplettes
#7) global für alle Modes des Multi um. Der Multi-Program-
VIRUS ein- (ENA) oder auszuschal- Change reagiert dabei auf dem
ten (DIS). unter Global-Channel eingestell-
ten Midi-Kanal. Program-Changes
01111111111111111112 auf den anderen Midi-Kanälen
1 MIDI schalten wie üblich die jeweiligen
Singles in den Multi-Parts um. Der
MidiVolume Ena≤ Multi-Program-Change arbeitet
61111111111111111154
nicht im Multi-Single-Mode, da er
hier auf dem Display nicht nachzu-
vollziehen wäre.
Program Change Enable 01111111111111111112
bietet die Möglichkeit den Emp- 1 MIDI
fang von MIDI-Programmwechsel- MultiPrgChg Dis≤
befehlen für SINGLE-Programme 61111111111111111154
global für alle Modes des VIRUS
ein- oder auszuschalten.

Midi Device Id
01111111111111111112

1 MIDI
Die Wahl einer Identifikations-
ProgChange Ena≤ nummer für die systemexklusive
61111111111111111154
Datenübertragung. Damit zwei
Viren Klangdaten systemexklusiv
austauschen können, müssen sie
dieselbe MIDI DEVICE ID besitzen.
Multi Program Change Enable Die Einstellung OMNI bedeutet,
Mit diesem Parameter kann der dass die so ausgesendeten Daten
Empfang von Programmwechsel-
befehlen zum Umschalten von
Multis aktiviert bzw. deaktiviert
186 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

unabhängig von der eingestellten Midi Control High Page


Device ID vom VIRUS empfangen bietet für die zweiten 128 Parame-
werden können. ter (Page B) die Wahl, ob sie als
systemexklusive Daten (SysEx)
01111111111111111112
oder als MIDI Poly Pressure Daten
1 MIDI (PolyPrs) gesendet werden und
DeviceId Omni≤ empfangen werden. Empfangssei-
61111111111111111154 tig werden bei der Einstellung
“SysEx” Poly-Pressure-Daten
gesperrt, bei Einstellung “PolyPrs”
werden aber sowohl Poly-Pressure-
Midi Control Low Page als auch SysEx-Daten empfangen.
bietet für die ersten 128 Klang-
Parameter (Page A) die Wahl, ob sie 01111111111111111112

als systemexklusive Daten (SysEx) 1 MIDI CONTROL


oder als MIDI Controller (Contr) HiPage PolyPrs≤
zum MIDI-Out gesendet werden. 61111111111111111154
Empfangsseitig werden bei der
Einstellung “SysEx” Controllerda-
ten gesperrt, bei Einstellung
“Contr” werden aber sowohl Con-
troller- als auch SysEx-Daten emp-
fangen.

01111111111111111112

1 MIDI CONTROL
LowPage Contr≤
61111111111111111154
ACCESS VIRUS OS4 187
System

LCD Contrast
SYSTEM bietet die Möglichkeit, den Kon-
trast des LC-Displays dem Blick-
winkel und den Lichtverhältnissen
anzupassen.
Master Tune
Die Gesamtstimmung des Virus. 0 01111111111111111112
= A 440 Hz. Die maximale Ver- 1 SYSTEM
stimmung beträgt einen halben LCDContrast 64≤
Halbton nach oben und unten. 61111111111111111154

01111111111111111112

1 SYSTEM
Mastertune +0≤ Knob Mode
61111111111111111154
bietet die Auswahl zwischen meh-
reren Abfrage-Betriebsarten der
Drehregler je nach Geschmack und
Arbeitsweise:
Memory Protect
verriegelt (ON) oder entriegelt ! OFF Die Regler sind inaktiv.
(OFF) den Klangspeicher des Virus.
Bei eingeschaltetem MEMORY ! JUMP (≤) Jede Reglerbewegung
PROTECT wird verhindert, dass wird unmittelbar und absolut
durch versehentliches Betätigen umgesetzt; der Parameter springt
des STORE-Tasters Programme sofort auf den Wert, der durch die
überschrieben werden. Reglerstellung repräsentiert wird.
01111111111111111112

1 SYSTEM ! SNAP (®) Reglerbewegungen


werden erst umgesetzt, wenn der
MemProtect Off≤ bislang gültige Parameterwert
61111111111111111154
durch die Reglerbewegung über-
strichen wird.
188 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

! RELATIVE (≤) Reglerbewegun- ! LONG entspricht SHORT, nur mit


gen werden sofort umgesetzt, längerer Anzeigezeit.
jedoch wird der Parameterwert
nicht absolut gesetzt, sondern ! ON Der Displayinhalt wird bei
durch die Reglerbewegung ver- Betätigen eines Reglers über-
schoben. schrieben, das Display kehrt dan-
01111111111111111112 ach aber nicht wieder zum
1 SYSTEM ursprünglichen Menü zurück.
KnobMode Jump≤ 01111111111111111112

61111111111111111154 1 SYSTEM
KnobDispl Short≤
61111111111111111154

Knob Display
Ist ein Menü aktiv, so bietet
SYSTEM KNOB DISPLAY für Para- LED MODE
meter mit eigenem Regler ver- Hier besteht die Wahl zwischen
schiedene drei Betriebsarten für die RATE-
Darstellungsmöglichkeiten: LEDs der LFOs 1 und 2:

! OFF Reglerbewegungen werden ! LFO Die LEDs stellen die Schwin-


nicht angezeigt; der bisherige Dis- gungen der LFOs optisch dar.
play-Inhalt bleibt bei Betätigen
eines Reglers unangetastet.

! SHORT Bei Betätigen eines


Reglers wird der bisherige Inhalt
der unteren Display-Zeile während
der Regelung zugunsten der
Regler-Darstellung überschrieben;
danach kehrt die untere Display-
Zeile zu ihrem ursprünglichen
Inhalt zurück.
ACCESS VIRUS OS4 189
System

! INPUT Die LEDs dienen als Auss- ! AUX1


teuerungsanzeigen der beiden
externen Audio-Eingänge (RATE 1 = ! AUX2 Vergleichbar mit der Ein-
Input L; RATE 2 = Input R). Die Hel- stellung «ExtIn» können die
ligkeit der LEDs stellt den momen- Signalpegel weiterer fünf Signal-
tanen Eingangspegel dar; eine Wege auf den beiden LFO-RATE-
Übersteuerung wird durch LED’s dargestellt werden. So kann
schnelles Blinken der LEDs signalis- getestet werden, ob überhaupt ein
iert. Um die maximale Klangqual- Signal anliegt, oder ob Übersteue-
ität des Systems zu erzielen, ist es rungen auftreten. Hierbei stellt
erforderlich, den Eingangspegel so LFO1-LED den linken Kanal, und
nah wie möglich an die Übers- LFO2-LED den rechten Kanal des
teuerungsgrenze hochzufahren. angewählten Signal-Weges dar.
Eine Übersteuerung der Eingänge Eine Übersteuerung wird durch
sollte jedoch vermieden werden, schnelles Blinken der LED’s signali-
da sonst Signalverzerrungen siert.
entstehen. Die Aussteuerungsan-
zeige können Sie auch verwenden,
um zu kontrollieren, ob tatsächlich
ein Eingangssignal anliegt.

! AUTO Ist die Einstellung Auto


aktiv, so schalten die LFO-Rate-
LEDs automatisch auf die Anzeige
des Input-Pegels um, wenn auf ein
Single oder einen Part geschaltet
wird, bei dem der externe Audio-
Eingang verwendet wird.

! OUTPUT1
! OUTPUT2
! OUTPUT3
190 KAPITEL 17
Globale-, MIDI- und Systemparameter

! STEAL Die Einstellung “Steal”


zeigt an, wenn eine Stimme zu 01111111111111111112
Gunsten einer neuen Note abge- 1 SYSTEM
schnitten wird, da die Polyphonie
des Virus überschritten wurde. LeadMode Auto≤
61111111111111111154
Wenn eine Note abgeschnitten
werden muss, so wird vorzugs-
weise die Stimme gewählt, bei der
der Signalpegel am weitesten " Auch innerhalb des Virus können
abgeklungen ist. Wenn man nun Übersteuerungen und Verzerrungen
bedenkt, dass sich der Abklingvor- durch zu hohe Signallautstärken
gang einer Stimme von 0 bis -144 auftreten. Dies ist ein Kompromiss,
dB erstreckt, jedoch je nach Kon- da virtuell-analoge Synthesizer
text das Signal schon bei -32 bis - durch resonierende Filter und
48 dB im Hintergrund ver- gleichzeitig hohe Polyphonie
schwindet, so sind die meisten potentiell eine so hohe Dynamik
Abschneide-Vorgänge bei abklin- aufweisen, dass diese werksseitig
genden Noten unhörbar. Diesem nur durch massives Absenken der
Umstand wird dadurch Rechnung Grundlautstärke oder gar durch das
getragen, dass der aktuelle Pegel Begrenzen bestimmter Parameter
der Lautstärke-Hüllkurve der abge- vermeidbar wären, wollte man sie
schnittenen Note als Helligkeits- generell verhindern. Da solche
wert auf den LFO-RATE-LED’s Übersteuerungen jedoch sehr situa-
angezeigt wird. tionsabhängig sind, ist es besser, sie
durch Verringerung der Signalpegel
(Patch-Volume etc.) zu vermeiden.
Random Patch Generator
192 KAPITEL 18
Random Patch Generator

(SINGLE-Mode oder MULTI-SINGLE-


ZUFALLSSOUNDS Mode), damit die STORE-Taste ihre
ursprüngliche Funktion hat.
Der Zufallsgenerator (Random =
Zufall) ermöglicht die automati- Falls Sie noch einmal mit der
sche Generierung eines Sounds ursprünglichen Klangeinstellung
oder eine leichte Änderung eines beginnen wollen, dann gehen Sie
bestehenden Sounds nach dem ebenfalls in den Play-Mode zurück
Zufallsprinzip. Mit den Parame- und wählen den entsprechenden
tern PAR DEPTH und AMOUNT Klang erneut an.
kann die Tiefe des Eingriffs in den
Sound kontrolliert werden. Damit
erzeugt der Zufallsgenerator je PAR DEPTH Wählt die Anzahl der
nach Bedarf einen leichten Eingriff
Klangparameter, welche durch den
auf die Sound-Parameter, oder
Zufallsgenerator beeinflusst wer-
auch eine völlige Umgestaltung
den. Hat PAR DEPTH einen kleinen
des Klangs.
Wert, so werden nur wenige Para-
meter modifiziert, welche zudem
Der RANDOM PATCH GENERATOR
einen möglichst organischen Ein-
wird aktiviert, wenn man die Taste
griff in den Klang generieren. So
STORE drückt, während das Display
wird beispielsweise garantiert,
einer der beiden RANDOM-Para-
dass sich der Klang nach wie vor
meter anzeigt. Das Ergebnis der
tonal spielen lässt.
Berechnung befindet sich im Edit-
Buffer und kann sofort gehört wer-
Mit zunehmenden Werten von PAR
den. STORE kann auch mehrmals
DEPTH werden weitere Parameter
gedrückt werden, um sukzessive
hinzugezogen, welche zudem
Klangänderungen zu erzielen. Um
einen stärkeren Einfluss auf den
ein neuberechneten Klang dauer-
Klang haben. Der Zufallsgenerator
haft zu speichern, so muss er wie
üblich auf einen Single-Speicher-
platz gespeichert werden. Wech-
seln Sie hierzu mit Druck auf die
Taste SINGLE in den Play-Mode
ACCESS VIRUS OS4 193
Zufallssounds

tendiert dann eher dazu, geräusch- zessiv verstärkt werden. Große


hafte Klänge oder Effekte zu gene- Werte ändern den Klang funda-
rieren. mental.

01111111111111111112 01111111111111111112

1 RANDOM [STORE] 1 RANDOM [STORE]


ParaDepth 0≤ Amount 0≤
61111111111111111154 61111111111111111154

AMOUNT Bestimmt die Einwir- " RANDOM PAR DEPTH und RAN-
kungstiefe des Zufallsgenerators DOM AMOUNT sind keine Klangpa-
auf die Klangparameter. Bei klei- rameter. Sie stellen die Parameter
nen Werten ist die Klangänderung für den Zufallsgenerator, und wer-
zum Teil subtil, kann jedoch wie- den nur wirksam, wenn der Zufalls-
derholtes Drücken von STORE suk- generator aktiviert wird. Erst dann
wird der Sound geändert.
194 KAPITEL 18
Random Patch Generator
Kategorien
196 KAPITEL 19
Kategorien

Im SINGLE-Mode und MULTI-SIN-


SOUNDS IN KATEGO- GLE-Mode kann nun gezielt nach
RIEN Klängen mit einer bestimmten
Kategorie gesucht werden:
Der Virus bietet die Möglichkeit, Wenn man die SINGLE-Taste hält,
die gespeicherten SINGLE-Sounds dann kann mit den Parameter-
in Kategorien einzuteilen. Über Tasten diejenige Kategorie
diese Kategorien kann ein gewählt werden, nach der die
gewünschter Sound schneller Klänge ausgesucht werden sollen.
gefunden werden. Mit den Value-Tasten können –
ebenfalls bei gehaltener SINGLE-
Folgende Kategorien stehen zur Taste – Klänge mit der aktuellen
Auswahl: Kategorie angewählt werden.
Dabei ist es egal, ob diese Katego-
rie im Klang unter CATEGORY 1
Off, Lead, Bass, Pad, Decay, Plug, oder CATEGORY 2 gespeichert sind.
Acid, Classic, Arpeggiator, Effects, SINGLEs, welche die aktuelle Kate-
Drums, Percussion, Input, Vocoder, gorie nicht enthalten, werden bei
Favourite 1, Favourite 2, Favourite 3 der Klang-Anwahl übersprungen,
wenn die SINGLE-Taste beim
Umschalten gehalten wird.
Jeder SINGLE-Sound lässt sich mit
bis zu zwei Kategorien belegen.
Das erfolgt über die Parameter
CATEGORY 1 und CATEGORY 2. So
kann ein Sound mit den Attributen
„Bass“ und „Acid“, oder „Lead“ und
„Favorite 1“ belegt werden. Die
Kategorien können jederzeit geän-
dert werden und mit dem Sound
abgespeichert werden. Die Werks-
klänge sind bereits mit einer Kate-
gorie vorprogrammiert.
Die Tastaturversionen des Virus
198 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus

VIRUS KB UND VIRUS LOCAL OFF UND DIE


INDIGO DREIFALTIGKEIT
Obwohl der Virus kb oder der Virus Um den Virus kb / Indigo mög-
Indigo letztlich nur ein Virus mit lichst nutzbringend und sinnvoll
Tastatur ist, gibt es bei diesen einsetzen zu können, ist es loh-
Modellen einige Besonderheiten nend, das Gerät - gedanklich! - ein-
zu beachten, denen der folgende mal in die Komponenten Tastatur,
Abschnitt gewidmet ist. Panel und Klangerzeugung zu zer-
legen: Während Tastatur und Panel
Daten senden, nämlich die gespiel-
ten Noten und die Bewegungen an
den Rädern und Reglern, fungiert
die Klangerzeugung - also das von
außen unsichtbare Herz des Virus -
als Empfänger dieser Daten.

Die Kommunikation zwischen den


Sendern und dem Empfänger fin-
det dabei gemäß der MIDI-Norm
statt - ob die Klangerzeugung
Notenbefehle vom MIDI-Eingang
oder der Tastatur des Virus kb
erhält, macht aus ihrer Sicht also
prinzipiell keinen Unterschied.
Genau so verhält es sich mit den
Daten, die durch Reglerbewegun-
gen vom Panel an die Klangerzeu-
gung übertragen werden: Auch
hier werden ganz normale MIDI-
Daten gesendet, wie sie auch über
ACCESS VIRUS OS4 199
Local Off und die Dreifaltigkeit

den MIDI-Eingang an die Klanger- eigentlich den Sound eines ande-


zeugung übermittelt werden kön- ren Synthesizers über die Tastatur
nen. ansteuern will.

Der Virus kb / Indigo besitzt also


Warum fühlen wir uns veranlasst,
naheliegender weise ebenfalls
Sie so ausführlich auf diesen Sach- einen solchen Local-Off-Mode
verhalt hinzuweisen? Ganz ein- (Parameter: KEYBOARD Local (Off,
fach: Eventuell kennen Sie schon On)). Ist er aktiviert, werden alle
von anderen Synthesizern den Tastatur-bezogenen Daten, also
sogenannten Local-Off-Mode; ist die Notenbefehle, Aftertouch, die
er aktiviert, sendet die Tastatur Daten der Handräder und der bei-
ihre Daten zwar noch an den MIDI- den Pedale, nur noch an den MIDI-
Ausgang, nicht aber direkt an die Out und nicht mehr an die Klan-
Klangerzeugung. Das ist sinnvoll, gerzeugung gesendet.
wenn man einen Synthesizer
zusammen mit einem Sequencer Ein gesonderter Local-Off-Mode
betreibt und die Tastatur des Syn- steht beim Virus kb / Indigo (wie
thesizers als Masterkeyboard in auch beim Virus ohne Tastatur)
seinem Setup verwendet. Dann außerdem für das Panel zur Verfü-
wird der Empfänger der Tastatur- gung (Parameter: MIDI Panel:
daten nämlich im Sequencer Internal, Int+Midi, Midi). Man kann
bestimmt, und unter diesen wählen, ob das Panel die Reglerda-
Umständen ist es nicht ten nur direkt an die Klangerzeu-
wünschenswert, dass die interne gung, an die Klangerzeugung und
Klangerzeug direkt von der Tasta- den MIDI-Out oder nur an den
tur angesteuert wird. Schließlich MIDI-Out senden soll. Die Tren-
will man ihr weder die Daten dop- nung zwischen Local Off von Tasta-
pelt senden (einmal direkt, einmal tur und Panel scheint vielleicht auf
über den Umweg Sequencer), noch den ersten Blick verwirrend und
will man, dass die interne Klanger- unnötig kompliziert, macht aber
zeugung mitspielt, wenn man durchaus Sinn - wie das folgende
Beispiel zeigt:
200 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus

Nehmen wir an, Sie verwenden nur den Virus - und sonst nichts -
den Virus kb / Indigo als Master- steuern. Erst dann, wenn Sie Reg-
keyboard mit Ihrem Sequencer und lerbewegungen im Sequencer auf-
haben daher Local auf Off gestellt. nehmen wollen oder ganz bewusst
Würde der Modus nun Tastatur ein anderes Gerät mit den Virus-
und Panel betreffen, würden die Reglern ansteuern wollen, emp-
Daten dieser beiden Sender nicht fiehlt es sich, die Reglerdaten auch
mehr an die Virus-Klangerzeu- - oder ausschließlich - an den MIDI-
gung, sondern nur noch an den Out zu senden.
MIDI-Out geschickt. Das wäre im
Fall der Tastaturdaten zwar Nachdem wir Sie nun mit den bei-
erwünscht, aber nicht unbedingt den Local-Off-Modes des Virus kb /
bei den Reglerdaten: Wenn Sie Indigo bekannt gemacht haben, ist
eben mal spontan amCutoff-Reg- es an der Zeit, einige weitere Merk-
ler des Virus drehen, um einen male der Tastaturversion etwas
Virus-Sound etwas dumpfer zu näher zu betrachten.
machen, dann landen die Control-
lerdaten des Reglers gar nicht beim
gewünschten Virus-Sound, son-
dern im Sequencer. Und von dort
werden sie eventuell an einen ganz
anderen Synthesizer weitergelei-
tet, der ihren Empfang unter
Umständen mit äußerst
unerwünschten Klangänderungen
quittiert - schließlich sind die Con-
trollerzuweisungen zu den Para-
metern nicht genormt.

Kurz und gut: Es kann sehr prak-


tisch und nervenschonend sein,
den Local-Off-Mode nur für die
Tastatur aktivieren zu können,
während die Regler nach wie vor
ACCESS VIRUS OS4 201
Tastatur & Co.

das Einblenden von Vibrato in


TASTATUR & CO. einen Klang. Standardmäßig ist es
dem MIDI-Controller Nummer 1
Die Tastatur ist nicht alles, was den (“Modulation”) zugeordnet. Natür-
Virus kb / Indigo vom tastaturlo- lich kann das Modulationsrad statt
sen Virus unterscheidet, denn der Vibrato auch andere Dinge steu-
Tastatur stehen zwei Handräder ern, beispielsweise das Filter öff-
und zwei Pedalanschlüsse zur nen. Tatsächlich kann das
Seite. Die Tastatur des Virus kb Modulationsrad auch mehrere
besitzt zudem eine Aftertouch- Parameter gleichzeitig steuern,
Funktion; diese ist beim Virus denn es kann über die Modulati-
Indigo nicht verfügbar. onsmatrix als Modulationsquelle
für mehrere, unterschiedliche
Modulationsziele eingesetzt wer-
Das Pitch-Bend-Rad dient in erster den - das gilt übrigens natürlich
Linie zum Verziehen der Tonhöhe, auch für die anderen Spielhilfen.
es kann über die Modulationsma- Über solche Mehrfachzuweisun-
trix aber auch andere Parameter gen können komplexe Soundver-
steuern. Pitch Bend ist eine bipo- änderungen herbeigeführt
lare Steuerquelle, dass heißt, der werden, die man durchaus auch
Zielparameter kann ausgehend als Sound-”Morphing” bezeichnen
von der Mittelstellung (in die das könnte.
gefederte Rad automatisch nach
Loslassen zurückkehrt) nach oben Kommen wir zu den beiden Pedal-
oder unten verschoben werden. anschlüssen: Sie erlauben den
Anschluss von Schaltpedalen (an/
Beim Modulationsrad ist das nicht aus) oder Reglerpedalen (kontinu-
der Fall: Dieses Rad sendet am ierliches Steuersignal). Die MIDI-
unteren Anschlag den Wert Null, Controller für die Pedale sind eben-
am oberen seinen Maximalwert - falls wählbar (Parameter: KEYB
der Zielparameter kann folglich PEDAL 1 bzw. 2 (Off, 1..127)). Stan-
nur in eine Richtung verschoben dard sind die Controller 64 (Hold-
werden. Die klassische Anwen- bzw. Sustain-Pedal, also das Halten
dung für das Modulationsrad ist der gespielten Noten) und 7 (Chan-
202 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus

nel- oder MIDI-Volume, die Laut- Panic-Reset (Doppelklick auf die


stärke des gespielten Sounds). Wie beiden Transpose-Taster, siehe
das Modulationsrad können auch Panic-Funktion).
die Pedale über die Modulations-
matrix (ASSIGN) zur Steuerung
anderer Parameter herangezogen
werden.
Aftertouch
(oft auch als “Channel-Pressure”
Schalt- oder Reglerpedale sind im bezeichnet) ist ein Steuersignal,
Musikfachhandel erhältlich. Als das erzeugt wird, indem man eine
Reglerpedale eignen sich aus- Taste nach dem Anschlag festhält
schließlich typische Synthesizer- und niederdrückt (aber nicht zu
Reglerpedale mit einem einzigen fest bitte, sonst heißt die Funktion
dreipoligen Anschluss-Stecker (wie “Reparaturbedarf”). Je fester die
Kopfhörerstecker), nicht aber z.B. Taste gedrückt wird, desto größer
Volume- oder Wahwah-Pedale, wie ist der Wert des erzeugten Steuer-
sie von Gitarristen verwendet wer- signals; das lässt sich trefflich nut-
den. Zudem ist bei Reglerpedalen zen, um über die
verschiedener Hersteller oftmals Modulationsmatrix des Virus
die Polarität des Anschluss-Stek- (“ASSIGN”) beliebige Parameter
kers unterschiedlich, so dass das während des Spiels zu modulieren.
Pedal am Virus kb / Indigo nicht Für die Empfindlichkeit der After-
korrekt funktioniert (kein Regelef- touch-Funktion gibt es den Para-
fekt oder sprunghafte Regelung). meter KEYB PRESSURE Sensivity
Es ist deshalb zu empfehlen, ein (Off, 1..127). Normale Empfindlich-
Reglerpedal vor dem Kauf zu keit entspricht dem Wert 64, hier
testen. Schaltpedale verschiede- wird der gesamte mögliche After-
ner Hersteller haben ebenfalls touch-Bereich ausgenutzt. Falls Sie
unterschiedliche Polaritäten. Diese die Tastatur für Midi-Aufnahmen
Polarität erkennt der Virus kb / auf einen Sequenzer verwenden,
Indigo allerdings automatisch schalten Sie die Aftertouch-Funk-
beim Einschalten oder bei einem tion u.U. ab (Sensivity =Off), um
nicht ungewollte Aftertouch-
ACCESS VIRUS OS4 203
Die Keyboard-Modes

Daten aufzunehmen. Wie bereits


erwähnt, besitzt nur der Virus kb DIE KEYBOARD-MODES
eine Aftertouch-Funktion.
Die Keyboard-Mode-Funktion wird
Die Tastatur des Virus kann in für Sie besonders dann von Inter-
Halbtönen transponiert werden. esse sein, wenn Sie den Virus kb /
Diese Transponierung wirkt wohl- Indigo als Masterkeyboard einset-
gemerkt beim “Sender” (der Tasta- zen wollen, vor allem um weitere
tur) und nicht beim Empfänger angeschlossene MIDI-Klangerzeu-
(der Klangerzeugung). Der Trans- ger zu verwalten. Um dies zu erläu-
ponier-Parameter heißt KEY- tern, müssen wir allerdings etwas
BOARD Transpose (-64 .. +63). Das weiter ausholen: Wenn Sie den
KEYBOARD Transpose kann auch Virus im MULTI MODE verwenden,
über die TRANSPOSE-Tasten auf können mehrere Parts auf unter-
dem Bedienpanel in Oktavschrit- schiedlichen MIDI-Kanälen
ten bedient werden. Mit dem Para- gespielt werden. Mehrere Parts
meter KEYB TRANSPOSE Button können auch dem gleichen Midika-
können Sie wählen, ob über die nal zugewiesen, aber so eingestellt
TRANSPOSE-Tasten anstelle der werden, dass ein Part beispiels-
Tastatur (senderseitig) das jewei- weise nur über die untere Hälfte
lige SINGLE-Programm transpo- der Tastatur, ein anderer wiederum
niert werden soll nur über die obere Hälfte der
(empfängerseitig). Tastatur gespielt wird.

Dadurch ergeben sich vielfältige


Split- und Layer-Variationen: Die
untere Tastaturhälfte spielt den
Bass, die obere einen Pad-Sound,
der mit einem Bläser-Sound
gemischt wird - und so weiter.
Diese Zuordnung von Parts zu
Tastatur-Bereichen wird im MULTI
des Virus vorgenommen und auch
dort gespeichert - also bei der
204 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus

Klangerzeugung und somit auf der Klangerzeugung des Virus über-


Empfängerseite (nach unserer haupt erreichen. Im Live-Betrieb
Dreifaltigkeits-Definition weiter bietet das die Möglichkeit, externe
oben). Die Taststur sendet also stur Klangerzeuger mit dem Virus kb /
drauflos, und erst bei der Klanger- Indigo bequem und ähnlich wie
zeugung werden die unterschiedli- mit einem Masterkeyboard in das
chen Noten an die entsprechenden Geschehen einzubinden. Im nor-
Parts verteilt. malen MULTI MODE besteht diese
Möglichkeit nicht, da sich seine
Mit Hilfe des Keyboard-Mode-Para- Verwaltungs- und Verteilfunk-
meters lässt sich das umkehren: Er tionen nur auf die interne
kann die im MULTI verwaltete Klangerzeugung beziehen.
Noten-Verteilung auf die Sende-
Seite, also zur Tastatur verlagern. Die Funktion Keyboard Mode bie-
Die Noten werden dann nicht erst tet die Einstellmöglichkeiten
bei der Klangerzeugung, sondern OneChannel und MultiChannels
schon bei der Tastatur gesichtet und arbeitet wie folgt:
und verteilt. Der Sinn dieser
Option besteht darin, dass sich so Wird OneChannel gewählt, sendet
elegant und einfach auch externe die Tastatur auf dem Midi-Kanal
Klangerzeuger in die Split- und des gerade gewählten Parts (bzw.
Layer-Konfiguration einbinden las- auf dem Global Channel im Single
sen. Mode) zur Klangerzeugung und
zum Midi-Out. Dies ist die normale
Der Bass aus unserem Beispiel Einstellung für alle Sequenzer- und
weiter oben, der nur in der unteren Stand-Alone-Anwendungen.
Hälfte der Tastatur aktiviert wird,
müsste nun nicht mehr vom Virus, Wird MultiChannels gewählt, wer-
sondern könnte von einem den die Tastatursignale generell zu
anderen Synthesizer kommen, der allen Multiparts gesendet. Aktive
über MIDI angesteuert wird. Parts (PartEnable =On) werden alle
Wählbare Tastaturzonen können von der Tastatur angesteuert,
also an den MIDI-Out umgeleitet unabhängig vom eingestellten
werden, noch bevor sie die Midi-Kanal. Ob auch Daten über
ACCESS VIRUS OS4 205
Die Keyboard-Modes

Midi ausgegeben werden, ent- somit als ein individuelles Local-


scheidet der Parameter KeybTo- Off für den entsprechenden Part
Midi (Off, On), den Sie bei den Part- bezeichnet werden.
Parametern im Multimode finden:
Wird KeybToMidi bei einem oder Im Folgenden werden noch einmal
mehreren Parts aktiviert (On), so die möglichen Anwendungen
sendet die Tastatur auf den einge- gezeigt:
stellten Midi-Kanälen der betref-
fenden Parts Signale zum Midi-
Out, und zwar unter Berücksichti-
gung der individuellen Part-Tasta-
Der passive Part
turbereiche (LowKey, HighKey) und PartEnable =Off
der individuellen Part-Transponie- KeybToMidi =Off:
rungen (Part-Transpose). Die Tastatur sendet weder Daten
an den Midi-Out, noch an die Ton-
Die aktuellen Bank- und Pro- erzeugung, und ist somit sender-
gramm-Nummern sowie die ein- seitig nicht aktiv. Allerdings
gestellten Part-Volume-Werte empfängt dieser Part nach wie vor
(MidiVolume) werden am Midi- Daten vom Midi-In, und kann von
Out ebenfalls ausgegeben. Die vor- einem externen Keyboard oder
mals empfängerseitig aktiven einem angeschlossenen Sequenzer
Parameter werden nun sendersei- auf dem eingestellten Midi-Kanal
tig genutzt; mit den zur Verfügung angesteuert werden.
stehenden 16 Multi-Parts ist eine
umfangreiche Steuerung externer
Klangerzeuger möglich. Auch der Die interne Tastatur-Zone
Parameter “PartEnable” wird jetzt
PartEnable =On
senderseitig aktiv, er bestimmt, ob
KeybToMidi =Off
die Tastatur den betreffenden Part
Die Tastatur sendet ihre Signale
intern ansteuert (On) oder nicht
zur Tonerzeugung des betreffen-
(Off). Somit stellt PartEnable das
den Parts, aber nicht zum Midi-
interne Gegenstück zum Parame-
Out.
ter KeybToMidi dar, und kann
206 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus

Die externe Tastatur-Zone und Empfangskanäle unterschied-


PartEnable =Off lich einstellen. Alternativ lässt sich
KeybToMidi =On ein Part im Virus “deaktivieren”,
Die Tastatur sendet ihre Signale wenn man die Parameter LowKey
zum Midi-Out, aber nicht zur Ton- und HighKey auf C-2 setzt, er
erzeugung des betreffenden Parts. würde dann nur noch auf die tief-
So kann über die entsprechende ste mögliche Midi-Note C-2 reagie-
Keyboard-Zone ein externer Klan- ren, welche in der Praxis selten
gerzeuger angesteuert werden. Verwendung findet.

Bitte beachten Sie, dass der Para-


meter KeybToMidi nur dann sicht-
Die interne+externe Tastatur- bar ist, wenn KEYBOARD Mode auf
Zone MultiChannels gestellt ist.
PartEnable =On
KeybToMidi =On Beachten Sie bitte auch folgendes:
Die Tastatur sendet ihre Signale Während sich bei der Einstellung
zur Tonerzeugung und and den OneChannel das Betätigen der
Midi-Out. So kann mit der selben Part-Taster so auswirkt, dass Tasta-
Tastatur-Zone ein Virus Part mit tur und Panel dadurch den gerade
einem externen Klangerzeuger auf gewählten Part bedienen, bezieht
dem selben Midi-Kanal kombi- sich die Umschaltung bei der Ein-
niert werden. stellung MultiChannels nur noch
auf das Panel, nicht aber auf die
Da PartEnable im Mode “Mul- Tastatur.
tiChannels” nicht mehr empfän-
gerseitig arbeitet, werden die Parts
jederzeit über den Midi-In einge-
hende Noten auf den entsprechen-
den Midi-Kanälen spielen! Falls
dies in einem Midi-Setup zu Pro-
blemen führen sollte, so sollte
man gegebenenfalls bei den betei-
ligten Midi-Geräten die Sende-
ACCESS VIRUS OS4 207
Die Keyboard-Modes

Hier die speziellen Parameter der


Tastaturversion nochmal im Über-
blick:

KEYBTOMIDI (PRO PART) (Off, On)


KEYBOARD LOCAL (Off, On)
KEYBOARD MODE (OneChannel, MultiChannels)
KEYBOARD TRANSPOSE (-64...+63)
KEYB TRANPOSE BUTTONS (Single, Keyb)
KEYB MODWHEEL Zielparameter des Controllers.
KEYB PEDAL 1 Zielparameter des Controllers.
KEYB PEDAL 2 Zielparameter des ControlCers.
KEYB PRESSURE
SENSITIVITY (Off, 1...127, Default #64)

Alle diese Parameter außer Keyb-


ToMidi sind globale Parameter.
Diese Parameter sind nur in der
Tastaturversion des Virus sichtbar.
208 KAPITEL 20
Die Tastaturversionen des Virus
Der Vocoder des Virus
210 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

Bei einem Vocoder handelt es sich


VOCODER um ein Gerät, das zwei unter-
schiedliche Audiosignale zu einem
Obwohl diese Geräte nach län- neuen verknüpft. Die klanglichen
gerer Abwesenheit nun wieder in Merkmale des sogenannten Ana-
den Musik-Mainstream zurückge- lyse- oder Modulator-Signals wer-
kehrt sind, wissen viele Musiker den dabei auf das Träger- oder
nicht genau, was genau ein Voco- Carrier-Signal übertragen. Als
der kann, wie er funktioniert und – Modulator dient typischerweise
am wichtigsten – wie er klingt. Im die Stimme, als Carrier beispiels-
hinteren Teil der SINGLE-Bank D weise ein obertonreicher Dauer-
sind diverse Vocoder-Presets ton.
(Kürzel “VOC”) gespeichert. Diese
SINGLEs benötigen ein Audiosignal Die Übertragung der klanglichen
an den externen Eingängen. Die
Eigenschaften erfolgt durch zwei
Tastatur muss zum Teil ebenfalls
Reihen von Bandpassfiltern: Der
bedient werden. Der Vocoder des
Modulator durchläuft mehrere
Virus ist nicht unbedingt einfach
parallel geschaltete Bandpässe, die
zu bedienen. Sie sollten sich immer
jeweils nur einen bestimmten Teil
auf ein bestehendes Vocoder-Pre-
des gesamten Frequenzspektrums
set beziehen, um dieses zu editie-
passieren lassen. Jedem Bandpaß
ren.
ist ein Envelope Follower nachge-
schaltet, der aus dem Pegel des
Der Vocoder ist eine der komplexe-
jeweiligen Bandes ein Steuersignal
sten Sektionen des Virus. Wir emp-
gewinnt. Diesen Teil des Vocoders
fehlen daher, einen der
nennt man Analyse-Teil oder
Werksounds, die den Vocoder ver-
Modulatorbank.
wenden, als Ausgangsbasis für
eigene Kreationen zu verwenden.
Auch der Carrier, in unserem Bei-
So ist garantiert, dass die Parame-
spiel der Dauerton, durchläuft eine
ter des Vocoder auf sinnvollen
solche Reihe von Bandpassfiltern,
Werten stehen, was die Program-
wird also genau so zerlegt wie der
mierung erleichtert.
Modulator. Diesen Bandpässen
ACCESS VIRUS OS4 211
Vocoder

sind aber keine Envelope-Follower Alles, was Sie benötigen, um den


nachgeschaltet, sondern Vocoder des Virus zu benutzen, ist
Verstärker, die durch die entspre- die interne Klangerzeugung. Sie
chenden Steuersignale aus der können jedoch auch externe
Analyse-Abteilung kontrolliert Signale damit verarbeiten. Zu den
werden. Das ist der Synthese-Teil Features des Virus Vocoder gehö-
oder die Carrierbank des Vocoders. ren 32 Filterbänder, Frequenzver-
schiebung der Modulatorbänder
Taucht nun im Modulator ein ganz gegen die Carrierbänder, einstell-
bestimmtes Frequenzband auf, bare Güte (Q-Faktor) der Filter, LFO
gibt der Envelope-Follower des Modulation und vieles mehr.
entsprechenden Bandpassfilters
im Analyse-Teil ein Steuersignal Sie können die verwendeten
aus, das das zugeordnete Band im Signale auch filtern oder mehrere
Synthese-Teil laut regelt. Mit ande- Virusklänge kombinieren, indem
ren Worten: Nur die Frequenzbän- Sie ein MULTI nutzen und die AUX-
der des Carriers (unserem Wege verwenden (siehe oben). Da
Dauerton) gelangen zum Ausgang der Vocoder in einem SINGLE-
des Vocoders, die gerade auch im Sound die gesamte Filtersektion
Modulator (Stimme) vorhanden ersetzt, sind seine Parameter statt
sind. So kommt es, dass der Dauer- denen der Filter über die Regler der
ton zu sprechen anfängt. Filtersektion zugänglich. Die Poly-
phonie des Virus ist je nach der
Die Tonhöhe des Ausgangs hängt Zahl der aktiven Filterbänder des
nur vom Carrier ab: Wird statt Vocoders eingeschränkt (siehe Fil-
einem Dauerton ein Flächen- ter Envelope RELEASE und Anmer-
Akkord als Carrier verwendet, ist kungen).
eben ein sprechender Akkord – ein
typischer Vocoder-Chor – zu hören. Wie bereits weiter oben dargelegt,
Und statt der Stimme kann natür- besteht auch der Vocoder des Virus
lich ein Drumloop oder irgend ein intern aus verschiedenen Sektio-
anderes Signal als Modulator die- nen mit unterschiedlichen Aufga-
nen. ben:
212 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

Die Modulatorbank selbe Einsatzfrequenz haben. Der


Diese Ansammlung von Band- mit den Envelope-Followern
passfiltern zerlegt, vergleichbar gemessene und geformte Signal-
mit einem Studio-Analyser, das pegel der Modulator-Filter wird
Frequenzspektrum des Modulator- nun dazu verwendet, um wie eine
signals, zum Beispiel von Sprache. Hüllkurve die Ausgangslautstärke
der Carrier-Filter zu regeln. Die so
individuell geregelten Signale der
Carrierbank werden wieder
Die Envelope Follower zusammengeführt und stellen das
Mit den Envelope-Followern wird Vocoder-Signal dar.
der Pegel am Ausgangs jedes
Bandpassfilters der Modulator-
bank gemessen. Die resultieren-
den Mess-Signale, die nun keine
Audiosignale mehr sind, sondern
eher Modulations- oder
Hüllkurvenbewegungen darstel-
len, können über einen Attack- und
Decay-Regler geformt werden.

Die Carrierbank
Ähnlich wie in der Modulatorbank
wird in der Carrierbank ein Signal –
in diesem Fall das Trägersignal
oder Carriersignal – über Band-
passfilter in seine Frequenzbe-
standteile zerlegt. Hierbei
korrespondiert jeder Bandpass der
Carrierbank mit einem Bandpass
der Modulatorbank, wobei beide
Bandpässe normalerweise die
ACCESS VIRUS OS4 213
Die Parameter des Virus-Vocoders

! OSC Wenn “Osc” gewählt wird,


DIE PARAMETER DES dient die vollständige Oszilla-
VIRUS-VOCODERS torsektion des Virus inklusive dem
Rauschgenerator als als Carriersig-
nal. Die Oszillatoren können in
"Die Vocoder Parameter befinden gewohnter Weise polyphon
sich im Effekt Menü bei den INPUT gespielt werden, die Amplifier-
Parametern Hüllkurve ist normal aktiv. Allerd-
ings durchläuft das Signal nicht
wie üblich die Filtersektion, da
VOCODER MODE Hier wird der deren Regler dem Vocoder zur Ver-
Vocoder eingeschaltet und gleich- fügung gestellt werden. Es ist auch
zeitig die Signalquelle für die Car- möglich, einen Single-Sound mit
rierbank gewählt: vollständiger Filter-Sektion dem
Vocoder als Carriersignal
zuzuführen. Hierzu muss das Sin-
gle im Multimode auf einem
anderen Multipart einem der Aux-
Wege zugeführt werden. Dieser
Aux-Weg kann nun über VOCODER
Mode als Carriersignal abgegriffen
werden (s.u.).

! OSC-HOLD Identisch mit der Ein-


stellung Osc, zusätzlich ist der
Hold-Mode aktiv, der auch unter
COMMON KeyMode verfügbar ist.

! NOISE Als Carriersignal wird


weißes Rauschen verwendet, die
Oszillator-Sektion ist nicht aktiv.
214 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

! IN (L / In L+R / In R / Aux L ...): Als VOCODER BAND QUANTITY (Reg-


Carriersignal dient der hier ler: FILTER RELEASE) Bestimmt die
gewählte externe analoge Eingang Anzahl der Filterbänder des Voco-
oder einer der Aux-Wege. Wird hier ders von 1 bis 32. Über die Anzahl
eine Stereoquelle, also L+R der Filterbänder im Modulator-
angewählt, so werden das linke und Carrierteil wird die Komplexi-
und rechte Signal zu einem Mon- tät und der Klangcharakter des
osignal zusammengemischt. Vocoders verändert. Bei geringer
Anzahl wird der typische künstli-
che Klangcharakter eines Vocoders
OSC VOL (Grundeinstellung: 0 erzeugt, bei höherer Anzahl steigt
die Qualität der Signal-Reproduk-
(mitte)) Unabhängig von der in
tion, also mithin beispielsweise die
VOCODER Mode gewählten Signal-
Sprachverständlichkeit von voco-
quelle lässt sich die Lautstärke des
dierter Stimme. Die Polyphonie des
Signals – und somit auch die Aus-
Virus ist je nach der Zahl der akti-
gangslautstärke des Vocoders –
ven Filterbänder des Vocoders
mit OSC VOL einstellen.
eingeschränkt.

INPUT SELECT (im EFFECTS-Menü)


Während der INPUT Select normal-
erweise die Signalquelle für den
Input-Mode darstellt, so wird bei
aktivem Vocoder hier die Sig-
nalquelle für die Modulatorbank
des Vocoders gewählt (die Signal-
wahl für die Carrierbank wurde
etwas weiter oben beschrieben).
Wird hier eine Stereoquelle, also
L+R angewählt, so werden das
linke und rechte Signal zu einem
Monosignal zusammengemischt.
ACCESS VIRUS OS4 215
Die Parameter des Virus-Vocoders

CENTER FREQUENCY (Regler: CUT- quenzen der Bandpassfilter von


OFF, Grundeinstellung: 64 (mitte)) Modulator- und Carrierbank iden-
Mittlere Einsatzfrequenz der Band- tisch. Wird nur die Spreizung der
passfilter in der Modulator- und Carrierbank verringert (FILT 1), so
Carrierbank. Bei geringen Sprei- wird das analysierte Spektrum nur
zungen der Filterbänke (KEYFOL- auf einem kleineren Teil des Car-
LOW) lässt sich über CUTOFF die riersignals abgebildet, das Spek-
Mittenfrequenz des bearbeiteten trum wird dabei hörbar
Frequenzspektrums einstellen. zusammengestaucht. Wird dage-
gen nur die Spreizung der Modula-
torbank verringert (FILT 2), so wird
FREQUENCY SPREAD (Regler: KEY- nur ein Teil des Modulatorsignals
FOLLOW, Grundeinstellung: +63 gemessen, jedoch auf das gesamte
(rechts)) Spreizung der Band- Carriersignal projiziert, das Spek-
passfilter von Modulator- und Car- trum wird dabei hörbar gestreckt.
rierbank im Frequenzspektrum.
Der Regler arbeitet je nach Einstel- Wird einer der beiden KEYFOLLOW-
lung der Filter-Select-Tasten Parameter in den negativen
gemeinsam oder getrennt für Bereich gedreht, so wird das
Modulator- und Carrierbank. Hier- Modulatorspektrum spiegelver-
bei ist FILT 1 dem Carrierteil und kehrt auf das Carrierspektrum pro-
FILT 2 dem Modulatorteil zugeord- jiziert. Das hat einen sehr
net. interessanten “Bändertausch” zur
Folge: Die Höhen des Modulatorsi-
Ist KEYFOLLOW voll aufgedreht gnals steuern die Bässe, die Bässe
(+63), so decken die Filter das dagegen die Höhen des Carriersi-
gesamte Frequenzspektrum ab. gnals. Wenn Sie beispielsweise die
Dreht man KEYFOLLOW zurück, so menschliche Stimme als Modula-
wird die Spreizung der Filter enger, tor verwenden, bleibt sie durch
und es wird nur ein Teil des Fre- diesen Bändertausch zwar erkenn-
quenzspektrums abgedeckt. Der bar, zu verstehen ist allerdings
Mittelpunkt dieses Spektrums nichts mehr. Experimentieren Sie
wird durch CUTOFF bzw. CUTOFF 2
bestimmt. Sind FILT 1 und FILT 2
gekoppelt, so sind die Einsatzfre-
216 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

mit dieser Möglichkeit, es lassen


sich sehr lohnende Effekte damit
erzielen.

Das wird aus der Filter-Sektion, MODULATOR FREQUENCY OFFSET


wenn der Virus-Vocoder einge- (Regler: CUTOFF 2, Grundeinstel-
schaltet ist. lung: 0 (mitte)) Lineare Verschie-
bung der Einsatzfrequenzen der
Modulatorbank gegenüber der
Carrierbank. Werden die Einsatz-
frequenzen der beiden Bänke
gegeneinander verschoben,
kommt es zu einem Versatz der
Modulator- und Carrier-Bänder, der
in gut hörbaren Pitch-Shifting- und
Mickey-Mouse-Effekten resultiert.
ACCESS VIRUS OS4 217
Die Parameter des Virus-Vocoders

Q-FACTOR (Regler: RESONANCE, VOCODER ATTACK (Regler: FILTER


Grundeinstellung: 0 (links)) Über ATTACK, Grundeinstellung: 0 (links)
die RESONANCE wird die Güte der Die Anstiegszeit der Envelope-Fol-
Bandpassfilter eingestellt (Q-Fak- lower. Mit diesem Parameter kön-
tor, Bandbreite, Resonanz). Der nen Sie bestimmen, wie schnell die
Regler arbeitet je nach Einstellung Envelope Follower – und damit die
der Filter-Select-Tasten gemein- Carrierbänder – auf Änderungen
sam oder getrennt für Modulator- im Frequenzgehalt des Modulator-
und Carrierbank. Hierbei ist FILT 1 signals ansprechen sollen. Höhere
dem Carrierteil und FILT 2 dem Werte machen den Vocoder träger
Modulatorteil zugeordnet. und verzögern seine Reaktion.

Ist die Güte der Bandpassfilter in


der Carrierbank (FILT 1) gering, so VOCODER RELEASE (Regler: FILTER
verhalten sich die Filter neutraler DECAY, Grundeinstellung: 0 (links))
in der Reproduktion des Carriersi- Die Abklingzeit der Envelope-Follo-
gnals, ist die Güte hoch, so treten wer. Mit diesem Parameter können
die Resonanzen der Filter deutlich Sie bestimmen, wie schnell die
zu Tage und erhöhen den Envelope Follower – und damit die
künstlichen Charakter des Voco- Carrierbänder – auf das “Ver-
ders. Die Güte der Bandpassfilter schwinden” bestimmter Frequen-
in der Modulatorbank beeinflusst zen im Modulatorsignals reagieren
nicht in diesem Maße den Klang- sollen. Höhere Werte sorgen für
charakter des Vocoders. Sie ein Nachklingen der Carrierbänder
bestimmt die Trennschärfe zwi- und “verschleifen” dadurch das
schen den Frequenzbändern des Vocodersignal. Bei sehr hohen
Modulatorsignals, was je nach Attack- und Decay-Werten nimmt
Modulatorsignal durchaus mal die Sprachverständlichkeit des
wichtig, oft aber kaum hörbar ist. Vocoders ab, es entstehen dafür
aber sehr schöne “wabernde”
Vocoder-Flächen.
218 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

VOCODER SOURCE BALANCE (Reg- BALANCE nach rechts, so wird dem


ler: FILTER BALANCE, Grundeinstel- Vocoder-Signal das Modulatorsi-
lung: 0 (mitte))Mit FILTER BALANCE gnal zugemischt.
kann eine Mischung zwischen dem
Vocoder-Signal und dem Modula-
torsignal bzw. Carriersignal "In den Extremstellungen können
erzeugt werden. Dreht man FILTER mit FILTER BALANCE die Eingangssi-
BALANCE nach links, so wird dem gnale des Vocoders zur Kontrolle
Vocoder-Signal das Carriersignal abgehört werden.
zugemischt. Dreht man FILTER

VOCODER SPECTRAL BALANCE


(Regler: FILTER SUSTAIN TIME,
Grundeinstellung: 64 (mitte))
Bestimmt die Balance zwischen
den hohen und tiefen Spektralan-
teilen des Vocoder-Signals. Dieser
ACCESS VIRUS OS4 219
Anmerkungen zum Vocoder

Parameter arbeitet wie ein einfa-


cher Equalizer, womit beispiels- ANMERKUNGEN ZUM
weise durch Anhebung der hohen
Frequenzbänder die Sprachver-
VOCODER
ständlichkeit verbessert werden
kann. Die spektrale Balance Der Vocoder kann auch im Multi-
bestimmt darüber hinaus den mode von einem beliebigen Part
generellen Charakter des Vocoders. angesteuert werden. Falls jedoch
bei mehr als einem Part der Voco-
Verschiedene Parameter des Voco- der aktiviert sein sollte, so wird er
ders können mit LFO 1 und LFO 2 demjenigen Part mit der kleinsten
moduliert werden: Partnummer zugewiesen.

! LFO 1 RESO 1+2 moduliert die Da der Vocoder ein hohes Maß an
Rechenleistung benötigt, verrin-
Güte der Bandpassfilter von Modu-
gert sich die verfügbare Polypho-
lator- und Carrierbank.
nie des Virus bei eingeschaltetem
Vocoder, und zwar abhängig von
! LFO 2 FILT 1 Moduliert die Frequ- der eingestellten Zahl der Vocoder-
enzen der Bandpassfilter der Carri- Bänder. Bei Nutzung aller 32 Bän-
erbank. der benötigt der Virus-Vocoder die
Rechenleistung von bis zu vier
! LFO 2 FILT 2 Moduliert die Frequ- Stimmen. Der Vocoder schaltet
enzen der Bandpassfilter der Mod- sich allerdings erst bei Anliegen
ulatorbank. eines Eingangssignals ein und 10
Sekunden nach Abklingen des Ein-
gangssignals automatisch ab, so
dass die volle Polyphonie des Virus
auch dann verfügbar ist, wenn der
Vocoder zwar aktiviert ist, aber
kein Eingangssignal anliegt.

Da – wie gesagt – die gesamte Fil-


tersektion des Singles gegen den
Vocoder ausgetauscht wird, sind
220 KAPITEL 21
Der Vocoder des Virus

auch die Filterfunktionen, die nicht speisen. Über FILTER BALANCE läßt
für den Vocoder verwendet werden sich das Vocoder-Ausgangssignal
– beispielsweise SATURATION oder dann mit dem unbearbeiteten Ein-
das Filter Routing – nicht verfüg- gangssignal mischen.
bar.
Auch bei eingeschaltetem Vocoder
Möchte man den Vocoder vollstän- sind im betreffenden Single bzw.
dig als externen Effekt einsetzen, Multipart die Virus-Effektsektion
so wählt man bei VOCODER Mode sowie das Output Select wie
einen der beiden externen Ein- gewohnt verfügbar.
gänge für das Modulatorsignal, bei
INPUT Select den anderen Eingang
für das Carriersignal.

Ähnlich verhält es sich, wenn man


im Multimode die Ausgangssi-
gnale verschiedener Parts als Ein-
gangssignale für den Vocoder
nutzen will. Dann führt man über
Output Select (OutSel) das Signal
der gewünschten Multiparts auf
einen der beiden Aux-Wege und
wählt in VOCODER Mode bzw.
INPUT Select diese Aux-Wege als
Signalquellen für den Vocoder.

Da die Aux-Wege die Signale meh-


rerer Parts zusammenfassen bzw.
mischen können, ist es möglich,
beispielsweise ein komplettes
Drum-Arrangement, das man
unter Zuhilfenahme mehrerer
Multiparts erstellt hat, über einen
Aux-Weg in den Vocoder einzu-
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer
222 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

PARAMETERSTEUE- ORGANISATORISCHES
RUNG ÜBER MIDI
Um Reglerbewegungen am Virus
Praktisch alle Parameter des Virus im Sequencer aufnehmen zu kön-
sind über MIDI zugänglich, so dass nen, muss der MIDI Out des Virus
beispielsweise Reglerbewegungen mit einem MIDI In des Computers
in einem Sequencer aufgezeichnet, bzw. Sequencers verbunden sein.
wiedergegeben und vom Virus Der Empfang von MIDI-Control-
automatisiert nachvollzogen wer- lern und MIDI-Poly-Pressure-
den können. Für diese Form der Befehlen muss im Sequencer zuge-
Fernsteuerung haben sich MIDI lassen sein, entsprechende Daten
Controller bewährt, da sie – etwa dürfen also nicht eingangsseitig
gegenüber systemexklusiven gefiltert werden. Beim Virus muss
Daten – sehr kurze Übertragungs- das Übertragen der Reglerdaten
dauer benötigen und zudem in gegebenenfalls auch aktiviert wer-
allen gängigen Sequencer-Pro- den: Begeben Sie sich in das Cntrl-
grammen komfortabel grafisch zu Menü und suchen Sie die MIDI-
bearbeiten sind. Parameter auf. Sie finden dort
einen Parameter ”Panel” mit den
Einstellmöglichkeiten Internal,
Internal+Midi und Midi. Hier wird
bestimmt, wohin die Regler und
Taster ihre Daten senden. Internal
bedeutet, dass die Regler nur an
die Klangerzeugung und nicht an
Midi senden. Wählen Sie also Inter-
nal+Midi oder Midi, damit die
Daten über Midi zum Sequencer
geschickt werden. Beachten Sie,
dass die Einstellung Midi die Reg-
ler Virus-intern von der Klanger-
zeugung abkoppelt. Reglerdaten
werden vom Virus bei dieser Ein-
ACCESS VIRUS OS4 223
Organisatorisches

stellung nur erkannt, wenn sie ihn unterstützt. (Der Datentyp wurde
über den Umweg Computer/ ursprünglich geschaffen, um poly-
Sequencer wieder erreichen (der phone Druckdynamik von Tastatu-
Virus muss als Spur-Instrument im ren zu übertragen, doch hat sich
Sequencer angewählt sein, die diese Spieltechnik in der Praxis
”Thru”-Funktion des Sequencers nicht durchsetzen können. Der
muss aktiviert sein). Virus ist das erste Instrument, das
diesen Datentyp im Sinne weiterer
Blättern Sie dann bitte zu den bei- Controller einsetzt.)
den Parametern ”LoPage” und
”HiPage” weiter: LoPage sollte auf
Contr (MIDI Controller), HiPage auf " Beachten Sie bitte, dass der Virus
PolyPrs (MIDI Poly Pressure) ste- es erlaubt, mehrere PARTs durch den
hen. Pro MIDI Kanal gibt es ledig- selben MIDI Kanal zu steuern, so
lich 128 Controller-Nummern, so dass ein empfangener Controller
dass nicht alle Parameter eines eigentlich den fraglichen Parameter
Virus-PARTs durch Controller abge- aller betroffer PARTs gleichzeitig
deckt werden können. Der Virus steuern müßte. Das aber wäre
löst dieses Problem, indem er seine offensichtlich unsinnig, denn
Parameter zur Datenübertragung schließlich verwenden Sie mehrere
in drei Parameter-PAGEs aufteilt. PARTs auf einem Kanal, damit Sie
Jede dieser drei PAGEs enthalten unterschiedliche Klänge doppeln
bis zu 128 Parameter. Ein SINGLE können. Daher besteht beim Virus
PROGRAM besteht aus den Para- die Konvention, dass im Falle meh-
metern der beiden ersten PAGEs. rerer PARTs auf einem MIDI-Kanal
Parameter der ersten PAGE sind ausschließlich der PART mit der
den MIDI-Controllern zugeordnet, niedrigstem PART-Nummer von
während die Parameter der zwei- empfangenen Controllern betroffen
ten PAGE durch sogenannte Poly- ist; alle anderen PARTs ignorieren
Pressure-Daten gesendet und diese Daten. Dieses Verhalten
empfangen werden. Dieser Daten- betrifft nur Klangparameter, nicht
typ ist in seiner Struktur identisch aber sogenannte Performance-Con-
mit den Controllern und wird von troller wie z.B. das Modulationsrad.
Sequencer-Programmen ebenfalls
224 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

Alternativ zur Parametersteuerung


über Controller und Poly-Pressure HANDHABUNG DER
steht die herkömmliche systemex-
klusive Steuerung zur Verfügung
MIDI-PARAMETER-
(Siehe MIDI-Implementation im STEUERUNG
Anhang). Die beiden ersten Para-
meter-PAGEs lassen sich unabhän- Wenn Sie Ihr Midi-System gemäß
gig auf außschließliche den Anweisungen im letzten
systemexklusive Steuerung Abschnitt korrekt konfiguriert
umschalten (unter MIDI im CTRL- haben, können Sie den Sequencer
Menü). Über die dritte Parameter- auf Aufnahme stellen und die Reg-
PAGE lassen sich die Parameter des lerbewegungen aufnehmen. Ob
aktuellen MULTI PROGRAMs sowie tatsächlich etwas aufgenommen
globale bzw. System-Parameter wurde, können Sie mit dem Event-
steuen. Diese dritte PAGE wird aus- oder List-Editor Ihres Sequencers
schließlich über systemexklusive überprüfen.
MIDI-Meldungen angesprochen.
Der Vorteil der systemexklusiven
Steuerung ist, dass man die PARTs " Ein wichtiger Tip: Nehmen Sie
unabhängig von ihrem aktuellen die Reglerbewegungen nicht auf
MIDI-Kanal individuell ansprechen der gleichen Spur auf, auf der sich
kann. auch die Noten befinden. Verwen-
den Sie statdessen eine neue Spur,
die ihre Daten aber an den gleichen
" Sie finden eine Liste mit allen Midiausgang und -kanal wie die
Controller- und Poly-Pressure- Notenspur sendet. Der Sequencer
Zuordnungen im Anhang. mischt diese beiden Datenströme
ohnehin intern, Sie behalten bei
dieser Vorgehensweise aber eher
den Überblick und sind außerdem
in der Lage, die Aufnahme mit den
Reglerbewegungen unabhängig
von den Noten zu verschieben und
zu kopieren.
ACCESS VIRUS OS4 225
Anmerkungen zur Adaptiven Parameterglättung

Entsprechend könnten Sie im


Extremfall jeden Regler auf einer ANMERKUNGEN ZUR
separaten Spur aufzeichnen. Das
klingt jetzt vielleicht übertrieben,
ADAPTIVEN PARAME-
kann aber das spätere Bearbeiten TERGLÄTTUNG
der aufgezeichneten Verläufe
erleichtern: Bedenken Sie, dass der Die von uns entwickelte Adaptive
Sequencer die Regler-Parameter Parameterglättung ermöglicht es
des Virus nicht mit ihren Namen, dem Virus, Reglerbewegungen
sondern lediglich mit den Control- ohne hörbare Rasterungen oder
ler- bzw. Poly-Pressure-Nummern das sogenannte ”Zippernoise” aus-
anzeigt. Ein Aufteilen der Aufzeich- zuführen.
nung auf mehrere – sinnvol
benannte – Spuren kann der Über- Daher kann der Virus auf Ihre
sicht daher äußerst zuträglich sein. Klangeingriffe genau so stufenlos
reagieren wie die analogen Syn-
thesizer vor Einführung der Klang-
speicherung. Dieses Verhalten
wird durch eine Glättung bei
Werteänderungen erreicht, die
sich der Art der Werteänderung
aber dynamisch anpaßt. In vielen
Fällen ist diese Glättung allerdings
nicht erwünscht. So würden
bewußt sprungartige Controller-
bewegungen ebenfalls geglättet,
es entstehen ungewollte ”Glit-
ches”. Beispiele sind die Controller-
226 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

steuerung über Step-Sequenzer ! Nebeneffekt: Parametersprünge


oder im Sequenzer programmierte werden werden ebenfalls kontinu-
Gater-Effekte. ierlich ausgeführt und erzeugen
unter Umständen ungewollte Glit-
ches.
" Die Adaptive Parameterglättung
kann über die Funktion Control AUTO Das Adaptive Control
Smooth Mode (im EDIT-Menü; Smoothing analysiert den Charak-
COMMON: SmoothMode) an ver- ter der eingehenden Parameter-
schiedene Situationen angepaßt Verläufe und führt diese kontinui-
werden: erlich oder sprunghaft aus.
! Anwendung: Kontinuierliche
und sprunghafte Parameterver-
OFF Das Adaptive Control Smooth- läufe können gleichzeitig im
ing (Parameterglättung) ist nicht selben Klang realisiert werden.
aktiv.
! Nebeneffekt: Die Analyse von
! Anwendung: Parametersprünge Parametersprüngen funktioniert
werden ohne Glitches ausgeführt.
nicht bei sehr schnell aufeinander-
Eignet sich somit uneingeschränkt
folgenden Sprüngen.
für Gating-Effekte und andere
sprunghafte Parameterprogram-
NOTE Das Adaptive Control
mierungen (Stepsequenzer).
Smoothing arbeitet kontinuierlich,
! Nebeneffekt: Kontinuierliche springt jedoch, wenn eine neue
Parameterverläufe - ob über die Note gespielt wird.
Regler oder über Midi – haben Stu- ! Anwendung: Kontinuierliche
fen (Zippernoise). und sprunghafte Parameterver-
On Das Adaptive Control Smooth- läufe können gleichzeitig realisiert
ing ist aktiv. werden, die Sprünge werden
immer am Beginn einer neuen
! Anwendung: Parameterverläufe Note eingefügt. Eignet sich somit
werden kontinuierlich und weich zur Steuerung mit einem Stepse-
ausgeführt. quenzer.
ACCESS VIRUS OS4 227
Anmerkungen zur Adaptiven Parameterglättung

! Nebeneffekt: Bei polyphoner


Spielweise betreffen die Parame-
tersprünge auch Noten, welche
zum Beginn einer neuen Note
bereits klingen.
228 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

Der Parameter Control Smooth wird der Cutoff kurz vor der neuen
Mode ist Bestandteil eines Single- Note aktualisiert. Das gilt übrigens
Sounds und wird mit diesem nicht nur für den Virus, sondern aus
gespeichert. der Natur der Sache für alle Synthe-
sizer.

" Die Möglichkeit von Step-


Sequenzern, beispielsweise jede
Note mit einem neuen Cutoff-Wert
zu belegen, läßt sich auch mit
einem herkömmlichen Sequenzer
realisieren. Hierzu muss im Sequen-
zer für jede Note ein Cutoff-Control-
ler im Arrangement programmiert
werden. Dabei ist allerdings eine
Eigenart von herkömmlichen
Sequenzern zu beachten: Fällt der
Zeitpunkt eines solchen Controllers
genau auf den Zeitpunkt einer
Note, so wird der Sequenzer idealer-
weise den Noten-Befehl zuerst sen-
den, um das Timing nicht durch
Controller-Befehle zu beeinflussen.
In unserer speziellen Situation hat
dies zur Folge, dass der neue Cutoff-
Wert erst eintrifft, wenn die Note
gerade erklungen ist. Das kann
ungewollte Artefakte erzeugen. Es
ist auch hier empfehlenswert, die
Controller auf einer Spur getrennt
von den Noten (aber natürlich auf
dem selben Midi-Kanal) aufzuzeich-
nen und diese Spur zeitlich minimal
vorzuziehen (z.B Track-Delay -1). So
ACCESS VIRUS OS4 229
Die Tücken bei der Parametersteuerung

Song dagegen mit der zuletzt


DIE TÜCKEN BEI DER abgespeicherten und unverän-
PARAMETERSTEUE- derten Version des Filter-Sounds
gestartet wird, ist alles in Ord-
RUNG nung: Das Filter ist geschlossen
und wird erst durch den aufge-
Wenn Sie mit der Aufzeichnung zeichneten Verlauf geöffnet.
von Parameter-Änderungen expe-
rimentieren, werden Sie früher Wenn Ihnen dieser Zusammen-
oder später auf folgendes Problem hang zwischen den aufgezeichne-
stoßen: Bei im Sequencer aufge- ten Parameter-Änderungen und
zeichneten Controller-Verläufen dem aktuellen Parameter-Zustand
gilt der letzte aufgezeichnete Wert des Virus einleuchtet, können Sie
solange, bis ein anderer Wert für leicht eine Lösung für derlei Pro-
den entsprechenden Controller bleme finden. So könnten Sie an
gesendet wird. Haben Sie bei- einer geeigneten Stelle – zum Bei-
spielsweise in der Mitte des Songs spiel nach der Filteröffnung oder
bei einem Sound langsam das Fil- zu Beginn des Songs – einen Con-
ter geöffnet und diese Parameter- trollerwert an den Virus senden,
Änderung aufgezeichnet, bleibt der das Filter wieder schließt.
das Filter eben bis zum Ende des Wenn Sie viele Parameter-Ände-
Songs geöffnet, wenn Sie es nicht rungen aufgezeichnet haben, wird
manuell oder über Controller wie- dieses Verfahren aber schnell
der schließen. Wenn Sie den Song mühselig, da es darauf hinaus-
wieder von vorne beginnen, wird läuft, dass Sie die Ausgangswerte
der Sound auch dort mit geöffne- verschiedener Parameter buch-
tem Filter zu hören sein – schließ- stäblich ”abschreiben” müssen,
lich hat der Virus auch am Beginn um sie in den Sequencer einzuge-
des Songs keinen Befehl bekom- ben. Natürlich könnten Sie den
men, das Filter wieder zu schlie- Sound einfach am Beginn des
ßen. Erst an der Stelle, an der der Songs mit einem Programmwech-
aufgezeichnete Verlauf beginnt, selbefehl aufrufen – auch dadurch
erhält der Virus den ersten Control- werden die Parameterwerte wie-
lerwert für das Filter. Wenn der der auf ihren gespeicherten Urzu-
230 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

stand zurückgesetzt. Was aber,


wenn der Sound im Virus irgend- DUMP: DER SOUND IM
wann geändert oder ersetzt wird?
Dann würde der Programmwech-
SONG
selbefehl im Song später einen fal-
schen Sound aufrufen. Sicherer Das Archivieren der verwendeten
und eleganter wäre es da schon, Klänge im Song ist also nicht nur
den oder die Sound(s) im Song mit wegen eventueller Probleme bei
abzuspeichern. Die gesamten der Echzeitsteuerung von Parame-
Sound-Einstellungen könnte dem tern, sondern auch im Hinblick auf
Virus dann zu Beginn des Songs die spätere Rekonstruierbarkeit
mitgeteilt werden, falsche Sounds, des Werks naheliegend. Unter der
Wertehänger und -sprünge ließen Vorraussetzung, dass Sie den MIDI-
sich so vermeiden. Im nächsten Out des Virus mit einem MIDI-In
Abschnitt wird beschrieben, wie des Computers verbunden haben,
sich das erreichen läßt. können Sie beispielsweise einen
einzelnen Sound oder den gesam-
ten Speicherinhalt jederzeit in
Form eines sogenannten ”Bulk
Dump” über MIDI an den
Sequencer schicken und dort auf-
zeichnen. Das hat den Vorteil, dass
alle Klangdaten zusammen mit
dem Song gespeichert werden
können, und dass der für den Song
erforderliche Zustand des Virus
sich durch Zurücksenden der auf-
gezeichneten Daten jederzeit wie-
derherstellen läßt. Das Menü für
SysEx-Dumps finden sie im CTRL-
Menü: MIDI DUMP TX.

Die Aufnahme eines Bulk-Dump


kann im Sequencer genauso
behandelt werden wie eine Auf-
ACCESS VIRUS OS4 231
DUMP: Der Sound im Song

nahme, die Noten enthält – sie Dump einer kompletten Speicher-


läßt sich also beispielsweise an bank erstreckt sich über mehrere
jede beliebige Stelle des Arrange- Takte.
ments schieben. Damit der Virus
den Song mit den richtigen Sounds
abspielt, empfiehlt es sich, die " Bei einem Bulk Dump sendet der
Speicherdaten vor dem Song zu Virus MIDI-SysEx-Daten an den
plazieren. Schieben Sie alle Computer. Überprüfen Sie bitte bei
Bestandteile des eigentlichen Problemen mit der Aufzeichnung
Songs soweit nach hinten, dass der von Bulk Dumps, ob Ihr Sequencer
Dump davor paßt. Wenn Sie dann die Annahme von SysEx-Daten
den Sequencer beim ersten Takt eventuell durch eine eingangssei-
starten, werden erst die Soundda- tige Filterung verweigert. Ob etwas
ten an den Virus gesendet, danach aufgenommen wurde, können Sie
beginnt der Song. Ein einzelner mit dem Event- oder List-Editor
Sound-Dump ist sehr kurz; der Ihres Sequencers überprüfen. In die-
sem Editor werden die MIDI-Daten
numerisch statt grafisch angezeigt;
in einem normalen Noten-Editor
(Key-Edit, Matrix-Edit o.ä.) sind
SysEx-Daten NICHT sichtbar. Sie
sollten nach erfolgreicher Auf-
nahme verschiedene Einträge in der
Liste sehen, die mit ”SysEx” bezeich-
net sind.

Der Virus erlaubt es Ihnen, den


ganzen Speicherinhalt oder nur
Teile daraus an den Sequencer zu
schicken. Die sicherste Lösung ist
die Übertragung des gesamten
Speichers (MIDI DUMP RX: Total).
Der Haken: Da viele Daten übertra-
232 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer

gen werden (eben alle SINGLE-Pro- Der Dump eines Arrangements ist
gramme, alle MULTIs etc.), ist der eine feine Sache, wenn Sie sich auf
Dump sehr umfangreich und dau- die sechzehn Sounds beschränken
ert recht lange. Alternativ können können, auf die das Multi verweist.
auch nur einzelne Sounds, Multis Wenn Sie die Sounds umschalten
oder sogenannte ”Arrangements” wollen oder müssen, sollten Sie
übertragen werden. den gesamten Speicherinhalt im
Sequencer aufzeichnen. Das Über-
Die zweitsicherste Möglichkeit zur tragen einzelner Multis zum
Sound-Archivierung bietet das Zwecke der Sound-Archivierung ist
Dumpen eines Arrangements absolut sinnlos, da die Sounds
(MIDI DUMP RX: Arrangement). nicht enthalten sind. Das Übertra-
Dabei wird das aktuelle MULTI gen eines einzelnen Sound ist nur
übertragen, und da ein Multi die dann sinnvoll, wenn Sie den Virus
benutzten SINGLE-Sounds nicht
enthält, sondern nur auf auf sie
verweist (siehe im Abschnitt über
den Multimode), werden die
Sounds aller aktiven PARTS separat
ebenfalls übertragen. Diese Vari-
ante ist elegant und schnell, hat
prinzipbedingt aber auch einen
Haken: Wenn ihr Song mit Pro-
grammwechselbefehlen die
Sounds im Multi umschaltet, wird
das beim Übertragen eines Arran-
gements nicht berücksichtigt. Mit
dem Arrangement werden die acht
Sounds übertragen, auf die das
Multi verweist – dass Sie diese
während der Wiedergabe des
Songs irgendwann umzuschalten
gedenken, kann der Virus ja nicht
wissen.
ACCESS VIRUS OS4 233
DUMP: Der Sound im Song

im Singlemode benutzen und auf


Programmwechselbefehle im Song
verzichtet haben.

" Seien Sie mit SysEx-Daten vor-


sichtig! Wenn Sie etwas anderes als
einzelne SINGLE-Sounds oder ein-
zelne MULTIs vom Sequencer an den
Virus schicken, WERDEN DIE ENT-
SPRECHENDEN DATEN IM VIRUS
UNWIEDERBRINGLICH ÜBER-
SCHRIEBEN! Bevor Sie also beispiels-
weise eine Bank an den Virus
dumpen, sollten Sie die im Virus
gespeicherten User-Bänke (die
RAM-Bänke) mittels Dump im
Sequencer sichern (sofern Sie auf
die enthaltenen Klänge Wert
legen). Ein regelmäßiges Dump-
Backup aller im Virus gespeicherten
Daten kann übrigens auch nicht
schaden.

Eine genaue Übersicht über die


Dump-Funktionen nebst Erläute-
rungen finden Sie in der Parame-
ter-Gesamtübersicht bei den
Global-Parametern.
234 KAPITEL 22
Der Virus im Verbund mit einem Sequencer
Tipps, Tricks und Spezialitäten
236 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

parameter, wie z.B. das MULTI-Pro-


MULTI SINGLE MODE gram M0-Sequenzer. Dort sind
beispielsweise die PART-Nummern
identisch mit dem Midi-Kanälen
Da das EDIT- und CTRL-Menü im der Parts. Wenn Sie nun im MULTI
MULTI MODE für die Organisation SINGLE MODE arbeiten, so verhält
der 16 PARTS zuständig ist, kann sich der Virus wie im SINGLE
man hier nicht direkt auf die SIN- MODE, allerdings mit 16 gleichzei-
GLE-Parameter zugreifen. Auch ein tig verfügbaren Sounds auf 16
Umschalten der SINGLE-Pro- Midi-Kanälen, welche mit den
gramme ist hier nicht unmittelbar PART-Tasten anwählbar sind.
möglich, wie es für einen Einsatz
am Sequenzer sinnvoll ist. Daher
gibt es den MULTI SINGLE MODE,
welcher nicht unbedingt eine wei-
teren Mode darstellt, sondern eher
eine andere Sichtweise auf den
MULTI MODE ist. Den MULTI SIN-
GLE MODE rufen Sie auf, indem Sie
gleichzeitig die Taster MULTI und
SINGLE drücken.

Beachten Sie bitte, dass der MULTI


SINGLE MODE lediglich eine
andere Sicht auf den normalen
MULTI MODE bietet er arbeitet
jedoch immer mit dem gerade
gewählten MULTI-Programm des
normalen MULTI MODE.

Wählen sie als Ausgangsbasis für


den Einsatz mit einem Sequenzer
ein MULTI-Program mit neutralen
Einstellungen der Organisations-
ACCESS VIRUS OS4 237
Value-Tasten

VALUE-TASTEN ALLES ÜBER EINGÄNGE


Wenn Sie beide Value-Tasten
gleichzeitig drücken, so wird der Audio-Eingänge und Audio-
Parameter auf seinen Ausgangs-
Routing
wert gesetzt. Wenn Sie eine Value-
Taste gedrückt halten und zusätz- Der Virus besitzt zwei Eingänge für
lich die andere drücken, so erhöht externe Signale und erlaubt es,
sich die Geschwindigkeit der Para- diese Signale mit verschiedenen
meteränderung. Wenn Sie danach Baugruppen zu bearbeiten oder als
die erste Value-Taste wieder loslas- Carrier- bzw. Modulatorsignale für
sen, während Sie die zweite den Vocoder zu nutzen.
gedrückt halten, so nimmt der
Parameter unmittelbar seinen
Minimal- bzw. Maximalwert an. OSC VOL / Input
Ist einer der beiden INPUT-Modes
aktiviert, so regelt der OSC VOL-
Regler an Stelle der Oszillatoren
den Pegel des Input-Signals vor der
Filtersektion und natürlich die Aus-
steuerung der Saturation-Einheit.
Im INPUT-Dynamic Mode steigt
der Laustärkepegel rapide an,
wenn Sie mehrere Stimmen poly-
phon spielen, da – anders als bei
mehreren Oszillator-Signalen – die
Stimmen auf Grund des identi-
schen Eingangssignals miteinan-
der korreliert sind. Falls in einem
solchen Fall Verzerrungen im Virus
238 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

auftreten, dann sollte man über Absenken der Grundlautstärke


OSC VOL den Eingangspegel etwas oder gar durch das Begrenzen
zurücknehmen. bestimmter Parameter vermeid-
bar wären, wollte man sie generell
verhindern. Da solche Übersteue-
rungen jedoch sehr situationsab-
Input Aussteuerungsanzeige hängig sind, ist es besser, sie durch
Die RATE LEDs von LFO 1 und 2 die- Verringerung der Signalpegel
nen alternativ als Aussteuerungs- (Patch-Volume etc.) zu vermeiden.
anzeige für den linken und rechten
externen Audioeingang, wenn der Zu diesem Zweck lassen sich mit
Parameter LED Mode im CTRL dem LED Mode ebenso die Pegel
Menü unter SYSTEM auf Input und die Übersteuerung der drei
gestellt wird. Schaltet man den Audio-Ausgänge sowie der beiden
Parameter auf Auto, so schaltet der Aux-Wege überwachen.
Virus automatisch auf die Aus-
steuerungsanzeige, wenn das
gewählte Single-Programm auf die
externen Audioeingänge zurück-
greift. Eine Übersteuerung der Ein-
gänge signalisieren die LEDs durch
schnelles charakteristisches Blin-
ken.

Auch innerhalb des Virus können


Übersteuerungen und Verzerrun-
gen durch zu hohe Signallautstär-
ken auftreten. Dies ist ein
Kompromiss, da virtuell-analoge
Synthesizer durch resonierende Fil-
ter und gleichzeitig hohe Polypho-
nie potentiell eine so hohe
Dynamik aufweisen, dass diese
werksseitig nur durch massives
ACCESS VIRUS OS4 239
Das Delay/Reverb

einen der virtuellen Aux-Wege, so


DAS DELAY/REVERB kann es über einen Multi-Part, wel-
cher diesen Aux-Weg abgreift
(INPUT Select), weiterverarbeitet
werden, und sogar über Effekt
DELAY/REVERB Effect Send Send des selben Parts in das Delay
Der Parameter Effect Send arbeitet oder Reverb zurückgespeist wer-
wie ein klassischer Aux-Send-Reg- den, wodurch sich eine Rück-
ler (Post Fader) eines Mischpultes, kopplung ergibt (Feedback). In
d.h. er regelt den Pegel des Signal- diesem Rückkopplungspfad kann
anteils für das globale Delay/ das Delay/Reverb-Signal gefiltert,
Reverb, ohne dass Direktsignal zu getriggert, in der Lautstärke
beeinflussen. Im letzten Drittel des moduliert, oder auch mit einem
Regelweges wird das Direktsignal Chorus belegt werden. Bei der
allerdings ausgeblendet, so dass es Rückkopplung muss auf den Pegel
auch möglich ist, von einem Multi- geachtet werden, da sich die
part nur das reine Effektsignal Delay/Reverb-Sektion leicht auf-
zuzulassen, wie bei einem Direkt/ schaukeln kann, wenn der
Effekt-Mix-Regler. Rückkopplungsgrad zu hoch wird
(z.B. durch eine Filterresonanz).
01111111111111111112

1 DELAY
EffectSend 73≤
61111111111111111154

DELAY/REVERB Output Select


Über die Funktion DELAY/REVERB
Output Select kann das Ausgangs-
signal der Delay/Reverb-Sektion
auf beliebige Mono- oder Stereo-
Ausgänge gegeben werden. Speist
man das Delay/Reverb-Signal auf
240 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

spielsweise gefiltert oder verzerrt


DER VIRUS ALS EFFEKT- werden. Hierzu muss bei SECOND
GERÄT OUTPUT Select sowie im INPUT
Select des entsprechenden PARTs
der selbe Aux-Weg gewählt wer-
Der Virus lässt sich als Effektgerät den.
oder Signalprozessor fest in eine
Studioumgebung einbinden. Ver-
binden Sie seine externen Ein-
gänge beispielsweise mit einem
freien Aux-Send-Bus oder Effect-
Send Ihres Mischpultes, oder mit
den Einzelausgängen eines Samp-
lers oder weiteren Tonerzeugers.
Verschiedenste Signale können so
außerhalb des Virus gemischt wer-
den und im Virus weiterverarbeitet
werden.

.. und umgekehrt
Über SECOND OUTPUT Balance
kann im Virus selbst eine separate
Mischung erstellt werden. Diese
kann dann über einen gewählten
Ausgang (SECOND OUTPUT Select)
in ein Mischpult oder direkt in ein
angeschlossenes Effektgerät
geführt werden und dort weiter-
verarbeitet werden.

Alternativ kann diese Mischung


auch in einen weiteren PART des
Virus geleitet werden und dort bei-
ACCESS VIRUS OS4 241
Envelope Follower (Input Follower)

zusätzlich können natürlich auch


ENVELOPE FOLLOWER andere Parameter gesteuert wer-
(INPUT FOLLOWER) den. Genauso ist es natürlich mög-
lich, das externe Signal lediglich
als Modulationsquelle zu nutzen,
Mit dieser Funktion bietet der ohne es selbst im Virus zu bearbei-
Virus eine ganz besondere Delika- ten. Wenn der Envelope Follower
tesse, die insbesondere seine Mög- aktiviert ist, ersetzt er die Filter-
lichkeiten bei der Filterung (oder Hüllkurve, so dass er bei aufge-
anderweitigen Bearbeitung) von drehtem Env Amount direkt auf
externen Audiosignalen aufwer- die Filterfrequenzen wirkt. Über
tet. Die Rede ist von einem soge- die Modulationsmatrix (ASSIGN)
nannten Envelope Follower, der lassen sich beliebige andere Para-
mit wählbarer Trägheit den Laut- meter mit dem Envelope Follower
stärkeverlauf eines externen modulieren. Wählen Sie hier als
Audiosignals auswertet und dar- Modulationsquelle „FiltEnv“.
aus ein entsprechendes Modulati-
onssignal gewinnt. Dieses Signal Drei Regler der Filter-Hüllkurve
kann über die Modulationsmatrix werden für den Envelope-Follower
für die dynamische Steuerung verwendet, wenn dieser aktiv ist:
beliebiger Virus-Parameter ver-
wendet werden. Im UNISON-Mode
arbeitet der Envelope Follower
echt stereo, seine Parameter sind Envelope Follower Attack
im Effects-Menü unter INPUT zu
finden. Ein Beispiel für die Anwen-
dung: Ein Drum-Loop dient als REGLER: FILTER ATTACK Die
externes Audiosignal; der Envelope Anstiegszeit des Envelope-Follo-
Follower steuert die Cuttoff-Fre- wers. Mit diesem Parameter kön-
quenz des Filters und erzeugt nen Sie bestimmen, wie schnell
dadurch den typischen „Autowah“- der Envelope Follower auf das
Effekt, bei dem das Filter in Abhän- Ansteigen der Signallautstärke
gigkeit der Drum-Loop-Lautstärke ansprechen soll. Höhere Werte
(beziehungsweise seiner Schläge) machen den Envelope Follower trä-
geöffnet wird. Alternativ oder ger und verzögern seine Reaktion.
242 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

Envelope Follower Release


OSZILLATOREN
REGLER: FILTER DECAY Die
Abklingzeit des Envelope-Follo- Pulsweitenmodulation
wers. Mit diesem Parameter kön-
nen Sie bestimmen, wie schnell Die Pulsweitenmodulation ist ein
der Envelope Follower auf das sehr effektives Mittel zum Erzeu-
Abnehmen der Signallautstärke gen von Schwebungen, ohne dass
reagieren sollen. Höhere Werte las- mehrere verstimmte Oszillatoren
sen den Follower „nachklingen“. benötigt werden.

Drehen Sie OSC BALANCE ganz


nach links, so dass nur OSC1 zu
Envelope Follower Gain hören ist und wählen Sie bei die-
sem die Wellenform Pulse (OSC1
Shape nach rechts), und drehen Sie
REGLER: FILTER SUSTAIN Regelt den Regler Pulse-Width (PW) lang-
unmittelbar den Eingangspegel sam hin und her. Sie werden hören,
des Envelope Followers. Nominal- dass durch die Veränderung der
wert ist die Mittelstellung (64). Pulsbreite der Klang zu schweben
scheint, während bei konstanter
Pulsbreite der Klang statisch
klingt. Die Hin- und Herbewegung
der Pulsbreite läßt sich durch einen
LFO automatisieren. Wählen Sie
bei LFO1 den Amount PWM und
stellen Sie dort eine hohe Modula-
tionsintensität ein. Die Intensität
der erzeugten Schwebung steuert
man über die LFO Rate.
ACCESS VIRUS OS4 243
Oszillatoren

Spielt man nun verschiedene Töne, Für fetteren Klang sollten nun
so wird man feststellen, dass bei auch der zweite Oszillator einge-
tiefen Tönen die Intensität der blendet werden (OSC BALANCE zur
Schwebung wesentlich größer ist, Mitte) und mit DETUNE zum
als bei hohen Tönen. Das liegt ersten verstimmt werden.
daran, dass die LFO-Frequenz nicht
der Tonhöhe folgt. Diesen Effekt Neben LFO1 ist auch LFO3 in der
kann man durch Aktivieren und Lage, eine Pulsweitenmodulation
Justieren der Funktion LFO1 KEY- zu erzeugen. Die Modulation durch
FOLLOW kompensieren. Bei LFO1 LFO3 wurde im Gegensatz zu LFO1
KEYFOLLOW = 127 folgt die LFO für die Pulsweitenmodulation
Rate oktavrein der gespielten Ton- optimiert, so dass die PWM mit
höhe. LFO3 speziell für Flächenklänge in
vielen Fällen weichere und homo-
genere Ergebnisse hervorbringt.
Ein weiterer Vorteil der Nutzung
von LFO3 ist, dass LFO1 nun für
andere Aufgaben frei ist. Auch bei
LFO3 sollte das KEYFOLLOW akti-
viert werden.

Oszillator-Sync/FM
Da bei den beiden Funktionen
Oszillatorsynchronisation (SYNC)
und Frequenzmodulation (FM) im
Virus Oszillator 1 immer das fre-
quenzbestimmende Element ist,
lassen sich beide Funktionen
gleichzeitig nutzen. Über die Fre-
quenzmodulation lassen sich sehr
244 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

komplexe Spektren erzeugen, sich die Komplexität des Klanges


wobei über die Synchronisation durch zusätzliche Schwebungen
nichtharmonische Frequenzan- und Spektren anreichern läßt.
teile quasi herausgefiltert werden. Wenn Oszillator 3 eingeschaltet
Mit den Parametern FM AMOUNT ist, (d.h. OSCILLATOR 3 MODE
und OSC2 SEMITONE können so befindet sich nicht in der Position
unendlich viele neue harmonische OFF), so reduziert sich die Polypho-
Spektren erzeugt werden. Die nie des Virus um bis zu sechs Stim-
Spektren lassen sich zudem über men, je nach dem, wieviele
Hüllkurven und LFOs kontinuier- Stimmen im Multimode den drit-
lich modulieren. Natürlich funktio- ten Oszillator benutzen.
nieren FM und SYNC auch mit den
64 digitalen Wellenformen. Die zweite Position von OSCILLA-
TOR 3 MODE ist SLAVE. Hier ist
Oszillator 3 aktiv, es sind jedoch –
wie in Position OFF – keine weite-
ren Parameter verfügbar und sicht-
bar. In dieser Betriebsart ist
Oszillator 3 ein „Zwilling“ von
Oszillator 2; er sorgt für zusätzliche
Schwebungen und damit für mehr
Fülle und Lebendigkeit im Klang.
Oszillator 2 und 3 werden gemein-
sam über die Bedienelemente von
Oszillator 2 bedient – wie ein einzi-
ger Oszillator. Dabei übernimmt
Oszillator 3 sämtliche Einstellun-
gen von Oszillator 2 bis auf das
DETUNE - dieser Parameter arbei-
tet gegenläufig zu dem von Oszil-
OSCILLATOR 3 lator 2.
Der Virus stellt bei Bedarf einen
dritten Hauptoszillator pro
Stimme zur Verfügung, mit dem
ACCESS VIRUS OS4 245
Filter

Auf den folgenden Positionen von


OSCILLATOR 3 MODE können für FILTER
Oszillator 3 individuelle Wellenfor-
men angewählt werden:
Sägezahn, Rechteck (Pulsweiten-
modulation), Sinus, Dreieck und 24-dB-Filter-Variationen
alle weiteren spektralen Wellen- Es gibt im Virus zwei Möglichkei-
formen. Ist Oszillator 3 auf eine ten, ein 24 dB-Filter einzusetzen:
individuelle Wellenform geschal-
tet, dann stehen drei weitere Para- 1. die Kaskadierung der zwei 12 dB-
meter zur Verfügung, welche Filter im SER 4 Mode.
weiter unten erläutert werden.
Alle anderen Parameter, sowie die 2. Nutzung von Filter-1 als 24 dB-
Einstellungen für die Oszillator- Filter im SER 6 Mode, wobei Filter-2
modulationen (LFO-Pulsweiten- über FILT BALANCE (nach links)
modulation etc.) werden nach wie ausgeblendet wird. Bei der Erstel-
vor vom Oszillator 2 übernommen. lung eines Klanges mit Resonanz
Dies schränkt die Funktionalität sollten beide Möglichkeiten gete-
des dritten Oszillators praktisch stet werden, da trotz gleicher Flan-
nicht ein, erleichtert die intuitive kensteilheit der Klang der
Bedienung allerdings erheblich. Resonanz unterschiedlich ist. Die
FM, Sync und Ringmodulator sind Kaskade (SER 4) ermöglicht einen
für den dritten Oszillator nicht ver- höheren Q-Faktor bei geringerer
fügbar. Resonanzüberhöhung. Für einen
Direktvergleich können beide Ver-
Oszillator 3 wird – wie die anderen sionen auf aufeinanderfolgenden
Oszillatoren – über OSC VOL in der Single-Speicherplätzen gespei-
Lautstärke geregelt. chert werden und hin- und herge-
schaltet werden.
246 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

Filter Balance Filter-Routing: SPLIT


Die Filtersektion des Virus ermög-
licht Flankensteilheiten von 12, 24
und 36 dB/Okt. Über den Regler
FILT BALANCE ist es darüber hinaus
möglich, quasi stufenlos zwischen
den Flankensteilheiten zu mor-
phen. Stellen Sie das Filter-Routing
auf SER 6 und beide Filter auf Tief-
pass (LP). Man erhält so die Serien-
schaltung eines 24 dB- und eines 12
dB-Filters. Steht der FILT BALANCE Im Filter-SPLIT-Mode führt jeder
Regler in der Mitte, so resultiert ein der beiden Oszillatoren sein Signal
Filter mit 36 dB/Okt Flankensteil- in einen der beiden Filter; jeder Fil-
heit. Dreht man den Regler nach ter wird in einen separaten VCA
links, so blendet man Filter-2 aus, geführt. Die beiden VCAs können
und verringert die Flankensteilheit über den Parameter UNISON Pan
somit kontinuierlich auf 24 dB/ Spread im Panorama gespreizt
Okt. Ein Morphing von 24 dB auf 12 werden. Der Unterschied zum UNI-
dB erreicht man entsprechend SON-Mode ist, dass für jede Seite
über das Filterrouting SER 4, da in nur ein Oszillator und ein Filter zur
diesem Fall beide Filter-12 dB/Okt Verfügung steht, das allerdings
Steilheit aufweisen, ist die Rich- mit voller Stimmenzahl.
tung von FILT BALANCE egal.
ACCESS VIRUS OS4 247
Gesättigtes und Gezerrtes: Saturation

SATURATION Curve: Shaper


GESÄTTIGTES UND Der Shaper hat ein anderes
GEZERRTES: SATURA- Sättigungsverhalten als die ande-
TION ren SATURATION Curves. Seine
Kennlinie ist eine Sinuskurve mit
mehreren Wellendurchläufen. Mit
dem Shaper können Signale erheb-
SATURATION und OSC VOL lich verfremdet werden, wobei die
Die Saturation-Einheit liegt in den Ergebnisse manchmal den Spek-
seriellen Filter-Modes zwischen tren linearer Frequenzmodulation
den Filtern. Es besteht somit die ähneln. Das Klangverhalten des
Möglichkeit, das Oszillatorsignal Shapers ist hochgradig abhängig
herkömmlich zu filtern, danach zu vom Eingangssignal, so dass der
verzerren und das durch die Ver- Einstellung von Filter-1 eine große
zerrung angereicherte Signal Bedeutung zukommt. Filter-2
erneut und unabhängig mit dem sollte unabhängig von Filter-1 ver-
zweiten Filter zu bearbeiten. wendet werden, um das rohe Aus-
gangssignal des Shapers
Neben seiner Funktion als Laut- weiterzuverarbeiten. Wie auch bei
stärkeregler für die Oszillatorsek- den anderen SATURATION Curves,
tion bietet der OSC VOL-Regler in so dient der OSC VOL-Regler zum
der rechten Hälfte seines Regelwe- Aussteuern der Kennlinien, was
ges die Möglichkeit, die Aussteue- speziell beim Shaper in hohem
rung der nachfolgenden Verzerrer- Maße die Komplexität des erzeug-
Einheit (SATURATION) in einem ten Klangs beeinflusst.
weiten Bereich von 12 dB zu regeln,
ohne dass der Lautstärkepegel
erhöht wird. Der Regelbereich der
Saturation Curve „Digital“ beträgt
sogar 24 dB. Im Input-Mode sowie
im Vocoder-Mode behält der OSC
VOL-Regler seine Funktion als Laut-
stärkeregler bei.
248 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

LFO Mode
LFOS Die LFOs arbeiten wahlweise poly-
phon oder monophon (Parameter
LFO Mode). Beim MODE Poly
LFO Env Mode haben die LFOs mehrerer Stimmen
Neben ihrer üblichen Funktion als unterschiedliche Phasenlagen.
„Low Frequency Oscillator“ lassen Damit lassen sich für
sich LFO 1 und 2 auch als zusätzli- Flächenklänge komplexe Modula-
che, einfache Hüllkurven verwen- tionen erzeugen, die das eintönige
den. Wenn man ENV MODE Leiern eines monophonen LFOs
aktiviert, dann wird die einge- vermeiden. Beim MODE Single
stellte LFO-Wellenform beim steuert ein LFO mehrere Stimmen,
Anschlagen des Tons nur einmal so dass eine entsprechende Modu-
durchfahren. So kann man mit der lation auch bei mehreren Stimmen
Sägezahnwelle eine Rampe erzeu- gleichartig erfolgt und eindeutig
gen, deren Charakter mit LFO herauszuhören ist.
Curve im LFO-EDIT-Menü von
linear bis exponentiell variieren
kann. Die Polarität der jeweiligen
AMOUNTs bestimmt, ob die 01111111111111111112
Rampe auf- oder absteigen soll. 1 LFO1
Wählt man als Wellenform hinge- Mode Poly≤
gen die Dreieckswelle, so erhält 61111111111111111154
man eine aufsteigende Phase
(Attack) und eine absteigende
Phase (Decay). Das zeitliche Ver-
hältnis zwischen Attack und Decay
LFO Trig Phase
kann ebenfalls mit dem Parameter
LFO Curve eingestellt werden. Die Ist diese Funktion aktiviert, dann
absolute Geschwindigkeit der schwingt der entsprechende LFO
Hüllkurvenbewegung wird mit nicht mehr frei, sondern startet
dem LFO RATE Regler bestimmt. seinen Wellenzyklus bei Notenbe-
ginn jedesmal von vorn.
ACCESS VIRUS OS4 249
LFOs

Neben der Stellung Off hat dieser Externer LFO-Trigger


Parameter 127 weitere Schritte, mit Es ist auch möglich, einen LFO
denen sich die Position im Wellen- jederzeit über einen Controller zu
zyklus wählen lassen, an dem der triggern, also seinen Wellenform-
LFO seine Bewegung bei Notenbe- zyklus „ferngesteuert“ neu zu star-
ginn startet. ten. Als Controller dienen hierzu
LFO1 Mode (Ctr #70), LFO2 Mode
Anders als im ENV MODE (der (Ctr #82) und LFO3 Mode (Parame-
unabhängig von KEY TRIG PHASE ter B 9, siehe Parameter-Dokumen-
zur Verfügung steht) schwingt der tation im Anhang).
LFO mit KEY TRIG PHASE nach dem
Auslösen jedoch weiter, er arbeitet
also als „richtiger“ LFO und nicht
als Hüllkurve. FILT GAIN
Über den LFO1 läßt sich die Laut-
Das Triggern funktioniert auch, stärke einer Voice modulieren.
wenn der LFO zur Master-Clock Diese Funktion verbirgt sich hinter
synchronisiert ist. Dadurch können der Bezeichnung LFO1 Amount:
synchronisierte LFOs über Note- FILT GAIN (im LFO 1 Menü). Der
Ons getriggert werden, die LFO- Modulationspunkt wurde bewußt
Rate wird in diesem Fall nach wie vor die Filtersektion gelegt, so ist
vor über die Master-Clock bzw. bei eingeschalteter SATURATION
Midi-Clock bestimmt. gleichzeitig der Grad der Verzer-
rung zu modulieren. Des weiteren
01111111111111111112
können mit schellen LFO-Bewe-
1 LFO 1 gungen kurze Impulse aus dem
TrigPhase Off≤ Oszillatorsignal erzeugen (Tran-
61111111111111111154 sienten), um die Resonanz der Fil-
ter anzuregen. Die Filter werden
dabei frei ausschwingen, da ihr
250 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

Ausgangssignal nicht von der Laut-


stärkemodulation durch FILT GAIN LAUTSTÄRKEREGE-
betroffen ist. LUNG
01111111111111111112

1 LFO 1 Der Virus besitzt neben dem Oscil-


lator-Volume-Regler vier weitere
FiltGain +2≤ Lautstärke-Regler pro SINGLE oder
61111111111111111154
PART:

Patch VolumeLautstärkepegel des


Klangprogramms. Patch Volume
sollte verwendet werden, um
grundsätzliche Pegelunterschiede
verschiedener Klangprogramme
auszugleichen. Patch Volume wird
mit dem Klangprogramm gespei-
chert. Der Einheitswert ist 100.

Part VolumeLautstärkepegel des


MULTI-PARTs. Part Volume sollte
verwendet werden, um Pegelun-
terschiede innerhalb eines Multi-
Programms auszugleichen. Part
Volume wird mit dem Multi-Pro-
gramm gespeichert. Der Einheits-
wert ist Null, da Part Volume ein
bipolarer, relativer Parameter ist.

Channel Volume
und ExpressionDiese beiden soge-
nannten Performance-Controller
(Ctr. #7 und #11) können verwen-
ACCESS VIRUS OS4 251
ASSIGN und die DEFINABLE-Regler

det werden, um temporäre Pegel-


Änderungen über einen Sequen- ASSIGN UND DIE
zer oder ein Schwellerpedal zu
erzeugen. Wie alle Performance-
DEFINABLE-REGLER
Controller werden auch diese nicht
mit dem Klangprogramm gespei- Die ASSIGN-Sektion im EDIT Menü
chert. Der Einheitswert ist 127. Bei ermöglicht die Modulation von bis
Doppelklick auf die beiden Trans- zu sechs frei wählbaren Parame-
pose-Tasten (Panic-Funktion) wer- tern über drei Modulationsquellen.
den Channel Volume und Die Modulationsquellen können
Expression auf diesen Einheitswert Midi-Controller wie z.B. das Modu-
zurückgesetzt. lationsrad sein, aber auch interne,
stimmenbezogene Modulations-
quellen wie die Hüllkurven und die
LFOs. Zusätzlich bieten LFO 1 und
LFO 2 in der Position ASSIGN
(anwählbar mit den AMOUNT-
Tastern) jeweils ein weiteres frei
wählbares Modulationsziel.

Es scheint naheliegend, einen der


DEFINABLE-Regler als Modulati-
onsquelle für eine oder mehrere
ASSIGN-Einheiten heranzuziehen.
Auf eine direkte Verbindung zwi-
schen den DEFINABLE-Reglern und
den ASSIGN-Einheiten wurde
jedoch bewusst verzichtet, da per
definitionem weder der Ausgang
der DEFINABLE-Regler noch die
Eingänge der ASSIGN-Einheiten
eine feste Controllernummer
haben.
252 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

Statt dessen wählt man selbst


einen der möglichen Controller als ARPEGGIATOR
ASSIGN-Source (z.B. Modulation
Wheel oder Controller #12) und Im AsPlayed-Modus werden die
gibt den selben Controller als Para- Noten in der selben Reihenfolge
meter für den DEFINABLE-Regler abgespielt, in der der Arpeggiator
ein. Diese Verbindung agiert nun sie empfangen hat. Der Arpeggia-
wie ein herkömmlicher Parameter tor speichert generell bis zu 16
mit eigener Controller-Nummer Noten. Nun scheint es spontan
und eigenem Regler. Die Reglerbe- nicht möglich, ein beliebiges Pat-
wegungen werden über den tern abspielen zu lassen, bei dem
gewählten Controller an den Midi- mehrere Noten dieselbe Tonhöhe
Out gesendet und können somit haben, da eine Taste losgelassen
im Sequenzer aufgenommen und werden muß, um sie erneut zu
vom Virus wieder empfangen wer- spielen. Läßt man eine Taste los, so
den. Sinnvollerweise stellt man die wird die entsprechende Note näm-
Controller-Nummer des DEFINA- lich aus dem Arpeggiator-Pattern
BLE-Reglers unter DEFINABLE Sin- gelöscht. Dieses Problem kann
gle ein, da diese Einstellung (wie man umgehen, indem man ein am
auch die ASSIGN-Einstellungen) Keyboard angeschlossenes Halte-
mit dem Single-Programm gespei- pedal (Sustain) drückt, während
chert werden, und nicht (wie die man die Noten in den Arpeggiator
Einstellung unter DEFINABLE Glo- eingibt; sie werden so lange gehal-
bal) gemeinsam für alle Singles ten, wie man das Haltepedal
gelten. gedrückt hält.
ACCESS VIRUS OS4 253
MIDI

Die beiden Positionen Force To


MIDI Bank A und Force To Bank B leitet
einen eingehenden Sound-Dump
auf die jeweilige Bank, egal, wel-
ches die ursprüngliche Bank der
MIDI DUMP RX Klänge war.
Der Virus bietet die Möglichkeit,
Soundbänke, die als Midi-Dump Die Position Verify ermöglicht,
auf einem Sequenzer vorliegen, einen MIDI-Dump mit dem Spei-
einzeln vorzuhören, anstatt sie cherinhalt des Virus zu verglei-
direkt in die Bänke des Virus zu chen. So kann getestet werden, ob
laden, und dabei bestehende ein Dump korrekt auf dem Sequen-
Klänge zu überschreiben. zer aufgenommen wurde und
auch später korrekt wiedergege-
Setzen Sie den Parameter MIDI ben werden kann. Spielen Sie die
DUMP RX auf Force To Edit Buffer. Daten vom Sequenzer in den Virus,
So werden Klänge, welche anson- wenn Verify aktiviert ist. Das Virus-
sten über MIDI direkt in eine Display gibt Auskunft, ob über-
Sound-Bank geladen würden, in haupt Daten empfangen werden,
den Edit-Buffer geladen. Der Name und ob diese fehlerfrei sind. Die
des Klangs wird daher direkt im Daten im Virus bleiben dabei
Display angezeigt und kann unmit- unangetastet.
telbar gespielt werden. Werden
weitere Klänge über MIDI gesen- 01111111111111111112

det, so werden die zuvor gesende- 1 MIDI DUMP TX


ten Klänge im Edit-Buffer Arrangement≤
überschrieben. Stellt man nun das 61111111111111111154
Tempo des sendenden Sequenzers
sehr langsam ein, so können ein-
zelne Klänge gezielt geladen wer-
den und über STORE auf einem
Expression Controller
gewünschten Speicherplatz Der Virus verarbeitet den Expres-
gespeichert werden. sion-Controller (Controller #11).
Expression ist ein Lautstärke-Con-
254 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

troller wie Channel-Volume (Con- Bank/Program Change über


troller #7), welcher unabhängig SysEx
von diesem zur Lautstärkesteue-
Ein Bank- oder Program-Change
rung oder für Gating-Effekte ver-
kann über einen SysEx-Befehl aus-
wendet werden kann. Er wird
gelöst werden. Diese Befehle sind
ebenfalls vom Controller-Reset
unabhängig von Midi-Kanälen, wie
zurückgesetzt (Doppelklick auf
auch alle anderen SysEx-Parame-
PANIC). Der Default-Wert ist 127.
ter-Changes. Die SysEx-Program-
Changes werden immer ausge-
führt, unabhängig davon, ob der
jeweilige reguläre Program-
Change gesperrt ist (disable).

PART BANK SELECT (Wechsel F0,00,20,33,01,10,72,pp,1F,vv,F7


erfolgt erst bei Empfang
eines Program-Change-
Befehls)
PART BANK CHANGE (Wechsel der F0,00,20,33,01,10,72,pp,1F,vv,F7
Bank erfolgt unmittelbar)
PART PROGRAM CHANGE F0,00,20,33,01,10,72,pp,21,vv,F7
MULTI PROGRAM CHANGE F0,00,20,33,01,10,72,00,69,vv,F7

pp: Partnummer von 00 bis 0F (0


– 15), vv: Programmnummer von
00 bis 7F (0-127)
ACCESS VIRUS OS4 255
PRIORITY

PRIORITY EINLADEN EINES


BETRIEBSYSTEM-
Mit diesem Parameter lässt sich UPDATES
das Noten-Klau-Verhalten des
Virus bei Überlastung der maxima-
Der Virus b, kb und Indigo verwen-
len Polyphonie steuern. In der Aus-
den ein identisches Betriebssy-
gangsstellung „Low“ sind die
stem. Die unterschiedliche
Stimmen aller Part gleichberech-
Hardware wird automatisch
tigt, wenn eine Stimme zugunsten
erkannt.
einer neuen abgeschaltet werden
muss. Stellt man die Priority eines
1 Laden Sie das MIDI-File mit dem
Parts auf „High“, so wird bei Stim-
System-Update in Ihren Sequenzer
men dieses Parts der Noten-Klau
und stellen Sie sicher, dass der rich-
vermieden. Gehen Sie sparsam mit
tige MIDI-Ausgang angewählt ist.
diesem Parameter um; stellen Sie
Das MIDI-File enthält die neue
nicht alle Parts auf High. Der Para-
Software für den Virus, eingepackt
meter hätte dann keine Wirkung
in MIDI-Sysex-Daten
mehr, da alle Stimmen wieder
gleichberechtigt wären. 2 Stellen Sie sicher, dass die Midi
Clock an Ihrem Sequenzer ausge-
01111111111111111112 schaltet ist; einige Midi-Interfaces
1 A0 OvertureCK arbeiten nicht korrekt, wenn Midi
Priority Low≤ Clock und SysEx Daten gemischt
61111111111111111154 werden.
3 Jetzt können Sie das MIDI-File
starten.
256 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

Beim Empfang des Files können Sie VIRUS stabil bleibt und das Gerät
die hochlaufenden Blocknum- nicht abgeschaltet wird! Nach dem
mern im VIRUS-Display beobach- Resetvorgang, den der Virus auto-
ten. Tritt im Display die matisch durchführt, steht Ihnen
Fehlermeldung “RECEPTION FAI- die neue Software zur Verfügung.
LED” auf, so ist ein Übertragungs-
fehler aufgetreten, der von einer Es besteht keine Gefahr, dass durch
Überlastung der MIDI-Schnittstelle fehlerhafte Midi-Übertragung eine
herrühren kann. In diesem Fall fehlerhafte Software im Virus
muss das gesamte File nochmal gebrannt werden kann. Beim Emp-
geladen werden, unter Umständen fang über Midi werden die ein-
bei einem erheblich reduzierten kommenden Daten im Delay-
Abspieltempo des Sequenzers (z.B. Speicher des Virus zwischenge-
60 BPM). Drücken Sie hierzu eine speichert und auf ihre Korrektheit
beliebige Taste, um die Fehlermel- überprüft. Wird ein Fehler ent-
dung zu quittieren und dann wie- deckt, so bricht die Lade-Routine
der STORE, um die mit einer Fehlermeldung ab, und
Empfangsbereitschaft erneut zu der Vorgang muss wiederholt wer-
aktivieren. Falls der Ladevorgang den. Währenddessen bleibt das
an einer bestimmen Stelle einfach alte Betriebsystem erhalten. Erst
stoppt, dann ist der verwendete beim Aktivieren des Brennvor-
Sequenzer nicht in der Lage, das gangs wird das alte Betriebsystem
File korrekt abzuspielen. In diesem gelöscht und mit den neuen Daten
Fall müssen Sie einen anderen überschrieben.
Sequenzer verwenden.

Nach Abschluß des Ladevorgangs


können Sie durch Druck auf die
STORE-Taste den Brennvorgang
starten. Hierbei wird die neu ein-
geladene Software in das FLASH-
ROM des VIRUS gebrannt. Stellen
Sie bitte sicher, dass während der
ca. 30 Sekunden des Brennvor-
gangs die Stromversorgung des
ACCESS VIRUS OS4 257
Direktes Überspielen des Betriebssystems

5 Das Betriebssystem wird nun in


DIREKTES ÜBERSPIELEN den Virus 2 übertragen. Dies wird
DES BETRIEBSSYSTEMS bei beiden Geräten durch hoch-
laufende Zahlen angezeigt.
6 Nach Ende der Übertragung
Das direkte Überspielen des drücken Sie bitte [Store] am Virus
Betriebsystems von einem Virus zu 2, die Software wird nun ins Flash-
einem zweiten Virus Rom gebrannt.

1 Verbinden Sie den sendenden


Virus (Virus 1) über den MIDI-Out-
Port mit dem empfangenden Virus
(Virus 2) am Midi-In-Port.
2 Schalten Sie den Virus 1 ein,
während Sie die [Store]-Taste
gedrückt halten. Das Display zeigt
dann SYSTEM UPDATE.

01111111111111111112

SYSTEM UPDATE
[STORE] Receive≤
61111111111111111154

3 Drücken Sie anschließend die


Tasten [Value +], [Store], [Store]
hintereinander.
4 Wenn nun der Virus 2 angeka-
belt und eingeschaltet ist, drücken
Sie zum Start beim Virus 1 die Taste
[Value +].
258 KAPITEL 23
Tipps, Tricks und Spezialitäten

BETRIEBSSYSTEM
UPDATES
Access ist bekannt für kostenlose
Betriebssystem Updates. Laden Sie
sich das neueste Software Update
einfach aus dem Internet. Viel-
leicht suchen Sie nach zusätzlichen
Virus Sounds? In beiden Fällen sind
Sie hier an der richtigen Adresse:

http://www.access-music.de
Appendix
260 KAPITEL 24
Appendix

enabled (LowPage=Contr), the


SYSTEM EXCLUSIVE VIRUS sends MIDI Control Change
DATA on parameter movement,

and receives both MIDI Control


Change and SysEx-Parameter-
VIRUS MIDI SYSTEM EXCLU- change on Page A.
SIVE IMPLEMENTATION
The Parameters of the VIRUS are The default setting is Low-
organized in three so-called pages Page=Contr.
A, B and C. Each page contains 128 The remaining Single parameters
parameters, addressed by numbers in Page B (HiPage) are additionally
from 0 to 127. Each parameter is controllable by MIDI Polyphonic
represented by one byte with a Pressure (!). The send and recep-
maximum value of 127. All parame- tion of MIDI Poly Pressure can be
ters are individually accessible by enabled or disabled by MIDI CON-
SysEx-Parameterchange. TROL HiPage (CTRL menu).

The pages A and B represent a Sin- When disabled (HiPage=SysEx),


gle-Program, thus a Single-Pro- the VIRUS only sends and receives
gram contains 256 Bytes. SysEx Parameter Change on Page
B. When enabled (HiPage=PolyPrs),
Page A (LowPage) contains Single the VIRUS sends MIDI Poly Pressure
parameters that are usefull for on parameter movements, and
MIDI automation. The parameters receives both MIDI Poly Pressure
of this page are additionally con- and SysEx Parameter Change on
trollable by MIDI Control Change. Page B. This feature should not be
The sending and reception of MIDI used in connection with a key-
Control Change can be enabled or board that sends Polyphonic Pres-
disabled by MIDI CONTROL Low- sure.
Page (CTRL menu). When disabled
(LowPage=SysEx), the VIRUS only The default setting is
sends and receives SysEx Parame- HiPage=SysEx.
ter Change on Page A. When
ACCESS VIRUS OS4 261
System Exclusive Data

Page C contains Multi parameters Control Change message


and Global parameters. These (only Page A)
parameters are sent and received
Bc Status byte,
only by SysEx Parameter Change.
c=MIDI channel
In the following, all bytes are nn Parameter Number 0..127
shown in hexadecimal representa- (see parameter list Page A)
tion. vv Parameter Value 0..127
see parameter list Page A)

" The Control Change messages


are defined as Performance Con-
troller (e.g. Modulation Wheel or
Hold Pedal) or Sound Parameters
(e.g. Cutoff or Patch Volume). The
Performance Controllers are not
stored with a Single-Sound. If more
than one Multi Part is set to the
same MIDI channel, all Parts on this
MIDI channel receive the same Per-
formance Controllers. The Sound
Parameters are stored with a Single
Sound. If more than one Multi Part
is set to the same MIDI channel, the
Sound Parameter is receiced only by
the Multi Part with the lowest part
number.

Example: B0,21,40 Set oscillator


balance (21 hex = 33 dec) on MIDI
channel 1 to the middle position
(40 hex =64 dec).
262 KAPITEL 24
Appendix

Polyphonic Pressure message SysEx Parameterchange


(only Page B) [message]=
Ac Status byte, c=MIDI channel 7x Parameterchange
nn Parameter Number 0..127 70:page A;
(see parameter list Page B) 71:page B;
vv :Parameter Value 0..127 72:page
see parameter list Page B) C pp Part number
00..0F Multi part 1..16;
Example: A2,07,25 Control LFO3 40: Single
Rate on MIDI channel 3 (!). nn Parameter Number
0..127 (see parameter list)
vv Parameter Value0..127
(see parameter list)
System-Exclusive-Message
F0 Start of System Exclusive {F0,00,20,33,01,dd,7x,pp,nn,vv,F7}
00 Manufacturer ID 1
Access Music Electronics
20 Manufacturer ID 2 " The SysEx Parameterchange
Access Music Electronics affects one of the sixteen single edit
33 Manufacturer ID 3 buffer in Multi Mode addressed by
Access Music Electronics the part number (00..0F) or the Sin-
01 Product ID (Virus) gle buffer in Single Mode (part
dd Device ID number 40). If a global parameter
00..0F individual; 10: omni. or a Multi parameter is accessed,
... [message] which is not part-sensitive (e.g.
F7 End of System Exclusive Input Boost or Multi Delay Time),
the part number is ignored.

Example:
F0,00,20,33,01,10,70,05,28,5F,F7
Set Cutoff on Part 6 to decimal
ACCESS VIRUS OS4 263
System Exclusive Data

value 95. (10: device ID omni; 70: Checksum is the sum (DeviceID +
page A, 05: part 6; 28: parameter 10 + BankNumber + ProgramNum-
Cutoff, 5F: decimal value 95) ber + [256 single bytes]) AND 7F. A
dump with a wrong checksum will
be received, but an error message
will appear on the display.

Single Dump
[message]=
10 Single Dump
bb Bank Number Multi Dump
00 Single Edit buffer [message]=
01..04: Single Bank A..D 11 Multi Dump
ss Program Number bb Bank Number
0..127 [256 single bytes] 00 Multi Edit buffer;
cs Checksum 01 multi bank
optional mm Program Number
0..127 [256 multi bytes]
{F0,00,20,33,01,dd,10,bb,ss,[256 cs Checksum
single bytes],cs,F7} optional

{F0,00,20,33,01,dd,11,bb,mm,[256
" When bank number is set to 00, multi bytes],cs,F7}
the program number is the part
number that addresses one of the
sixteen Single Edit buffer in Multi " When bank number 00, the
Mode (00..0F) or the Single buffer dump destination is the Multi Edit
in Single Mode (40). buffer. In this case the program
number is ignored.

[256 single bytes] contains the Sin-


gle parameter pages A and B, each
128 bytes long.
264 KAPITEL 24
Appendix

[256 multi bytes] contains the


Multi parameters in a special suc-
cession. See Multi Dump Table.

Checksum is the sum (DeviceID + 11 Multi Request


+ BankNumber + ProgramNumber [message]=
+ [256 multi bytes]) AND 7F. A 31 Multi Request
dump with a wrong checksum will bb Bank Number
be received, but an error message 00:Multi Edit buffer;
will appear on the display. 01:Multi Bank
mm Program Number
0..127
Single Request
{F0,00,20,33,01,dd,31,bb,mm,F7}
[message]=
30 Single Request
bb Bank Number " When bank number 00, the
00: Single Edit buffer dump destination is the Multi Edit
01..04: Single Bank A..D buffer. In this case the program
ss Program Number number is ignored.
0..127

{F0,00,20,33,01,dd,30,bb,ss,F7}
Single Bank Request
[message]=
" When bank number is set to 00, 32 Single Bank Request
the program number is the part bb Bank Number
number that addresses one of the 01..04: Single Bank A..D
sixteen Single Edit buffer in Multi
Mode (00..0F) or the Single buffer {F0,00,20,33,01,dd,32,bb,F7}
in Single Mode (40).
ACCESS VIRUS OS4 265
System Exclusive Data

Multi Bank Request Controller Dump Request


[message]= [message]=
33 Multi Bank Request
bb Bank Number 37 Controller Dump Request
01:Multi Bank 00 Bank Number
(always zero)
{F0,00,20,33,01,dd,33,bb,F7} ss Part Number

{F0,00,20,33,01,dd,37,00,ss,F7}
Arrangement Request
[message]= " The Part number addresses one
34 Arrangement Request of the sixteen Single Edit buffer in
Multi Mode (00..0F) or the Single
{F0,00,20,33,01,dd,34,F7} buffer in Single Mode (40).

Global Request
[message]=
35 Global Request

{F0,00,20,33,01,dd,35,F7}

Total Request
[message]=
36 Total Request

{F0,00,20,33,01,dd,36,F7}
266 KAPITEL 24
Appendix

PARAMETERS DESCRIBTION

No. Class Name Range Value Text

PAGE A
A 0 p Bank Select 0..3 Bank A..D

A 1 p Modulation Wheel

A 2 p Breath Controller

A 3 p Contr 3

A 4 p Foot Controller

A 5 a Portamento Time 0..127

A 6 p Data Slider

A 7 p Channel Volume 0..127

A 8 p Balance

A 9 p Contr 9

A 10 a Panorama 0..127 -64..0..+63: Left..Center..Right

A 11 p Expression 0..127

A 12 p Contr 12

A 13 p Contr 13
A 14 p Contr 14

A 15 p Contr 15

A 16 p Contr 16

A 17 a Osc1 Shape 0..127 -64..0..+63: Wave..Saw..Pulse


A 18 a Osc1 Pulsewidth 0..127
ACCESS VIRUS OS4 267
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

A 19 a Osc1 Wave Select 0..64 Sine, Triangle, Wave 3..64

A 20 a Osc1 Semitone 0..127 -64..+63

A 21 a Osc1 Keyfollow 0..127 -64..+63, Default: 32

A 22 a Osc2 Shape 0..127 -64..0..+63: Wave..Saw..Pulse

A 23 a Osc2 Pulsewidth 0..127


A 24 a Osc2 Wave Select 0..64 Sine, Triangle, Wave 3..64

A 25 a Osc2 Semitone 0..127 -64..+63

A 26 a Osc2 Detune 0..127

A 27 a Osc2 FM Amount 0..127

A 28 a Osc2 Sync 0..1 0:Off 1:On


A 29 a Osc2 Filt Env Amt 0..127 -64..+63

A 30 a FM Filt Env Amt 0..127 -64..+63

A 31 a Osc2 Keyfollow 0..127 -64..+63: Default: 32

A 32 p Bank Select 0..3 Bank A..D

A 33 a Osc Balance 0..127 -64..+63:


A 34 a Suboscillator 0..127
Volume

A 35 a Suboscillator Shape 0..1 0:Square 1:Triangle

A 36 a Osc Mainvolume 0..127

A 37 a Noise Volume 0..127

A 38 a Ringmodulator 0..127
Volume
A 39 a,Vb Noise Color 0..127 -64..0..+63

A 40 a Cutoff 0..127
268 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

A 41 a Cutoff2 0..127 -64..+63

A 42 a Filter1 Resonance 0..127

A 43 a Filter2 Resonance 0..127

A 44 a Filter1 Env Amt 0..127

A 45 a Filter2 Env Amt 0..127


A 46 a Filter1 Keyfollow 0..127 -64..+63

A 47 a Filter2 Keyfollow 0..127 -64..+63

A 48 a Filter Balance 0..127 -64..+63

A 49 a Saturation Curve 0..6 0:Off 1:Light 2:Soft 3:Middle


4:Hard 5:Digital ..
A 51 a Filter1 Mode 0..3 0:LP 1:HP 2:BP 3:BS

A 52 a Filter2 Mode 0..3 0:LP 1:HP 2:BP 3:BS

A 53 a Filter Routing 0..3 0:Ser4 1:Ser6 2:Par4 3:Split

A 54 a Filter Env Attack 0..127

A 55 a Filter Env Decay 0..127

A 56 a Filter Env Sustain 0..127


A 57 a Filter Env Sustain 0..127 -64..+63: Fall..Infinite..Rise
Time

A 58 a Filter Env Release 0..127


A 59 a Amp Env Attack 0..127

A 60 a Amp Env Decay 0..127

A 61 a Amp Env Sustain 0..127


A 62 a Amp Env Sustain 0..127 -64..+63: Fall..Infinite..Rise
Time
ACCESS VIRUS OS4 269
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

A 63 a Amp Env Release 0...127

A 64 p Hold Pedal

A 65 p Portamento Pedal

A 66 p Sostenuto Pedal

A 67 a Lfo1 Rate 0..127


A 68 a Lfo1 Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square
4:S&H 5:S&G ..

A 69 a Lfo1 Env Mode 0..1 0:Off 1:On

A 70 a Lfo1 Mode 0..1 0:Poly 1:Mono

A 71 a Lfo1 Symmetry 0..127 -64..+63


A 72 a Lfo1 Keyfollow 0..127

A 73 a Lfo1 Keytrigger 0..127 0:Off, 1..127:Keytrigger Phase

A 74 a Osc1 Lfo1 Amount 0..127 -64..+63

A 75 a Osc2 Lfo1 Amount 0..127 -64..+63

A 76 a PW Lfo1 Amount 0..127 -64..+63

A 77 a Reso Lfo1 Amount 0..127 -64..+63


A 78 a FiltGain Lfo1 0..127 -64..+63
Amount

A 79 a Lfo2 Rate 0..127


A 80 a Lfo2 Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square
4:S&H 5:S&G ..

A 81 a Lfo2 Env Mode 0..1 0:Off 1:On

A 82 a Lfo2 Mode 0..1 0:Poly 1:Mono


A 83 a Lfo2 Symmetry 0..127 -64..+63
270 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

A 84 a Lfo2 Keyfollow 0..127

A 85 a Lfo2 Keytrigger 0..127 0:Off, 1..127:Keytrigger Phase

A 86 a OscShape Lfo2 0..127 -64..+63


Amount

A 87 a FmAmount Lfo2 0..127 -64..+63


Amount
A 88 a Cutoff1 Lfo2 0..127 -64..+63
Amount

A 89 a Cutoff2 Lfo2 0..127 -64..+63


Amount
A 90 a Panorama Lfo2 0..127 -64..+63
Amount

A 91 a Patch Volume 0..127

A 93 a Transpose 0..127 -64..+63

A 94 a Key Mode 0..4 0:Poly 1..4: Mono1-4

A 97 a Unison Mode 0..15 0:Off 1:Twin 2..15

A 98 a Unison Detune 0..127


A 99 a Unison Panorama 0..127
Spread

A100 a Unison Lfo Phase 0..127 -64..+63

A101 a Input Mode 0..2 0:Off 1:Dynamic 2:Static 3:ToEf-


fects

A102 a Input Select 0..8 0:In1L 1:In1L+R 2:In1R ..

A105 a Chorus Mix 0..127


A106 a Chorus Rate 0..127

A107 a Chorus Depth 0..127


ACCESS VIRUS OS4 271
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

A108 a Chorus Delay 0..127

A109 a Chorus Feedback 0..127 -64..+63

A110 a Chorus Lfo Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square


4:S&H 5:S&G ..

A112 a Delay/Reverb Mode 0..1 0:Off 1:Delay 2:Reverb


3:Rev+Feedb1
A113 a,ms Effect Send 0..127

A114 a,ms, Delay Time 0..127


np

A115 a,ms, Delay Feedback 0..127


np
A116 a,ms, Delay Rate 0..127
np

Reverb Decay Time 0..127

A117 a,ms, Delay Depth 0..127


np

Reverb Room Size 0..3 0:Ambience 1:SmallRoom 2:Lar-


geRoom 3:Hall
A118 a,ms, Delay Lfo Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square
np 4:S&H 5:S&G ..

Reverb Damping 0..127

A119 a,ms, Delay Color 0..127 -64..+63


np
A122 g Keyb Local 0..1 0:Off 1:On

A123 p All Notes Off


272 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

PAGE B
B 1 b Arp Mode 0..6 0:Off 1:Up 2:Down 3:Up&Down
4:AsPlayed 5:Random 6:Chord
B 2 b Arp Pattern Select 0..31

B 3 b Arp Octave Range 0..3


B 4 b Arp Hold Enable 0..1 0:Off 1:On

B 5 b Arp Note Length 0..127 -64..+63c

B 6 b Arp Swing 0..127 50%..75%

B 7 b Lfo3 Rate 0..127


B 8 b Lfo3 Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square
4:S&H 5:S&G ..

B 9 b Lfo3 Mode 0..1 0:Poly 1:Mono

B 10 b Lfo3 Keyfollow 0..127

B 11 b Lfo3 Destination 0..5 0:Osc1 1:Osc1+2 2:Osc2 3:PW1


4:PW1+2 5:PW2

B 12 b Osc Lfo3 Amount 0..127


B 13 b Lfo3 Fade-In Time 0..127

B 16 b Clock Tempo 0..127 63..190 BPM

B 17 b Arp Clock 1..17 1/64..1/1

B 18 b Lfo1 Clock 0..19 Off, 1/64..4/1

B 19 b Lfo2 Clock 0..19 Off, 1/64..4/1


B 20 b,ms, Delay Clock 0..16 Off, 1/64..3/4
np

B 21 b Lfo3 Clock 0..19 Off, 1/64..4/1


ACCESS VIRUS OS4 273
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

B 25 b Control Smooth 0..3 0:Off, 1:On, 2:Auto, 3:Note


Mode

B 26 b Bender Range Up 0..127 -64..+63

B 27 b Bender Range 0..127 -64..+63


Down

B 28 b Bender Scale 0..1 0:Linear 1:Exponential


B 30 b Filter1 Env Polarity 0..1 0:Negative 1:Positive

B 31 b Filter2 Env Polarity 0..1 0:Negative 1:Positive

B 32 b Filter2 Cutoff Link 0..1 0:Off 1:On

B 33 b Filter Keytrack Base 0..127 C-1..G9


B 34 b,Vb Osc FM Mode 0..12 0:Pos-Tri 1:Tri 2:Wave 3:Noise
4:In L 5:In L+R ..

B 35 b Osc Init Phase 0..127 0:Off 1..127

B 36 b Punch Intensity 0..127

B 38 b,Vb Input Follower 0..9 0:Off 1:In L 2:In L+R ...


Mode

B 39 b Vocoder Mode 0..12 0:Off 1:Osc 2:OscHold 3:Noise


4:In L 5:In L+R ..

B 41 b,Vb Osc3 Mode 0..67 0:Off 1:Osc2Slave 2:Saw 3:Pulse


4:Sine 5 Triangle ..

B 42 b,Vb Osc3 Volume 0..127

B 43 b,Vb Osc3 Semitone 0..127 -64..+63

B 44 b,Vb Osc3 Detune 0..127


B 47 b Osc1 Shape Velocity 0..127 -64..+63

B 48 b Osc2 Shape Velocity 0..127 -64..+63


274 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

B 49 b PulseWidth 0..127 -64..+63


Velocity

B 50 b Fm Amount 0..127 -64..+63


Velocity

B 54 b Filter1 EnvAmt 0..127 -64..+63


Velocity
B 55 b Filter1 EnvAmt 0..127 -64..+63
Velocity

B 56 b Resonance1 Velocity 0..127 -64..+63

B 57 b Resonance2 0..127 -64..+63


Velocity
B 58 b Second Output 0..127 0:Off 1..127: Front..Center..Rear
Balance

B 60 b Amp Velocity 0..127 -64..+63

B 61 b Panorama Velocity 0..127 -64..+63

B 62 b Definable1 Single see Definable List

B 63 b Definable2 Single see Definable List

B 64 b Assign1 Source see Assign Sources List


B 65 b Assign1 Destination see Assign Destinations List

B 66 b Assign1 Amount 0..127 -64..+63

B 67 b Assign2 Source see Assign Sources List

B 68 b Assign2 see Assign Destinations List


Destination1

B 69 b Assign2 Amount1 0..127 -64..+63


B 70 b Assign2 see Assign Destinations List
Destination2
ACCESS VIRUS OS4 275
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

B 71 b Assign2 Amount2 0..127 -64..+63

B 72 b Assign3 Source see Assign Sources List

B 73 b Assign3 see Assign Destinations List


Destination1

B 74 b Assign3 Amount1 0..127 -64..+63


B 75 b Assign3 see Assign Destinations List
Destination2

B 76 b Assign3 Amount2 0..127 -64..+63

B 77 b Assign3 see Assign Destinations List


Destination3
B 78 b Assign3 Amount3 0..127 -64..+63

B 79 b LFO1 Assign Dest see Assign Destinations List

B 80 b LFO1 Assign 0..127 -64..+63


Amount

B 81 b LFO2 Assign Dest see Assign Destinations List

B 82 b LFO2 Assign 0..127 -64..+63


Amount

B 84 b,Vb Phaser Mode 0..6 0:Off, 1..6 Phaser Stages

B 85 b,Vb Phaser Mix 0..127

B 86 b,Vb Phaser Rate 0..127

B 87 b,Vb Phaser Depth 0..127


B 88 b,Vb Phaser Frequency 0..127

B 89 b,Vb Phaser Feedback 0..127 -64..+63

B 90 b,Vb Phaser Spread 0..127


276 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

B 97 b,Vb Bass Intensity 0..127

B 98 b,Vb Bass Tune 0..127

B 99 b,Vb Input Ringmodula- 0..127 0:Off 1..127: Direct..Ringmodula-


tor tor..Input

B100 b,Vb Distortion Curve 0..6 0:Off 1:Light 2:Soft 3:Middle


4:Hard 5:Digital ..
B101 b,Vb Distortion Intensity 0..127

B112 b Single Name Char1 32..127 ASCII

B113 b Single Name Char2 32..127 ASCII

B114 b Single Name Char3 32..127 ASCII


B115 b Single Name Char4 32..127 ASCII

B116 b Single Name Char5 32..127 ASCII

B117 b Single Name Char6 32..127 ASCII

B118 b Single Name Char7 32..127 ASCII

B119 b Single Name Char8 32..127 ASCII

B120 b Single Name Char9 32..127 ASCII


B121 b Single Name 32..127 ASCII
Char10

B122 b Filter Select 0..2 0:Filt1 1:Filt2 2:Filt1*2

B123 b,Vb Category1


B124 b,Vb Category2
ACCESS VIRUS OS4 277
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

Page C
C 5 m,np Multi Name Char1 32..127 ASCII
C 6 m,np Multi Name Char2 32..127 ASCII

C 7 m,np Multi Name Char3 32..127 ASCII


C 8 m,np Multi Name Char4 32..127 ASCII
C 9 m,np Multi Name Char5 32..127 ASCII

C 10 m,np Multi Name Char6 32..127 ASCII

C 11 m,np Multi Name Char7 32..127 ASCII

C 12 m,np Multi Name Char8 32..127 ASCII


C 13 m,np Multi Name Char9 32..127 ASCII

C 14 m,np Multi Name Char10 32..127 ASCII

C 22 m,np Delay Output Sel- 0..14 0:Out1L 1:Out1L+R 2:Out1R ..


ect

C 31 m,bp Part Bank Select 0..3 Bank A..D


c

C 32 m,bp Part Bank Change 0..3 Bank A..D


c

C 33 m,bp Part Program 0..127


c Change

C 34 m Part Midi Channel 0..15 1..16

C 35 m Part Low Key 0..127 C-1..G9

C 36 m Part High Key 0..127 C-1..G9


C 37 m Part Transpose 0..127 -64..+63

C 38 m Part Detune 0..127 -64..+63


278 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

C 39 m Part Volume 0..127 -64..+63 0=Unity Gain

C 40 m Part Midi Volume 0..127 Off, 1..127


Init

C 41 m Part Output Select 0..14 0:Out1L 1:Out1L+R 2:Out1R ..

C 45 g Second Output Sel- 0..15 0:Off 1:Out1L 2:Out1L+R 3:Out1R


ect ..
C 63 g Keyb Transpose 0..1 0:Patch 1:Keyb
Buttons

C 64 g Keyb Local 0..1 0:Off 1:On

C 65 g Keyb Mode 0..1 0:OneChannel 1:MultiChannels


C 66 g Keyb Transpose 0..127 -64..+63

C 67 g Keyb ModWheel see Keyboard Destination List


Contr

C 68 g Keyb Pedal 1 Contr see Keyboard Destination List

C 69 g Keyb Pedal 2 Contr see Keyboard Destination List

C 70 g Keyb Pressure Sens 0..127 0:Off 1..127

C 72 m Part Enable 0..1 0:Off 1:On


C 73 m Part Midi Volume 0..1 0:Off 1:On
Enable

C 74 m Part Hold Pedal 0..1 0:Off 1:On


Enable

C 75 m Keyb To Midi 0..1 0:Off 1:On

C 77 m Note Steal Priority 0..1 0:Low 1:High


C 78 m Part Prog Change 0..1 0:Off 1:On
Enable
ACCESS VIRUS OS4 279
Parameters Describtion

No. Class Name Range Value Text

C 85 g Glob Prog Change 0..1 0:Off 1:On


Enable

C 86 g MultiProg Change 0..1 0:Off 1:On


Enable

C 87 g Glob Midi Volume 0..1 0:Off 1:On


Enable
C 90 g Input Thru Level 0..127

C 91 g Input Boost 0..127

C 92 g Master Tune 0..127 -64..+63

C 93 g Device ID 0..16 1..16, Omni


C 94 g Midi Control Low 0..1 0:SysEx 1:Contr
Page

C 95 g Midi Control High 0..1 0:SysEx 1:PolyPrs


Page

C 96 g Midi Arpeggiator 0..1 0:Off 1:On


Send

C 97 g Knob Display 0..3 0:Off 1:Short 2:Long 3:On

C 98 g Midi Dump Tx 0..4 0:Single 1:SingleBankA 2:Single-


BankB ..

C 99 g Midi Dump Rx 0..4 0:Disable 1:Enable 2:ForceTo-


BankA ..

C105 g Multi Program 0..127


Change
C106 g Midi Clock Rx 0:Disable 1:Auto 2:Send

C110 g Definable1 Mode 0..2 0:Single 1:Global 2:Midi

C111 g Definable2 Mode 0..2 0:Single 1:Global 2:Midi


280 KAPITEL 24
Appendix

No. Class Name Range Value Text

C112 g Definable1 Global see Definable List

C113 g Definable2 Global see Definable List

C114 g Definable1 Midi 0..127

C115 g Definable2 Midi 0..127

C116 g Expert Mode 0..1 0:0ff 1:On


C117 g Knob Mode 0..3 0:Off 1:Jump 2:Snap 3:Relative

C118 g Memory Protect 0..1 0:0ff 1:On

C120 g Soft Thru 0..1 0:0ff 1:On

C121 g Panel Destination 0..2 0:Internal 1:Int+Midi 2:Midi

C122 g Play Mode 0..2 0:Single 1:MultiSingle 2:Multi


C123 g Part Number 0..15;4 0..15:Multi Part 1..16; 40:Single
0 Buffer

C124 g Global Channel 0..15 1..16

C125 g Led Mode 0..2 0:Lfo 1:Input 2:Auto ..

C126 g LCD Contrast 0..127

C127 g Master Volume 0..127


ACCESS VIRUS OS4 281
Multi Dump Table

MULTI DUMP TABLE

NO REF NAME RANGE VALUE TEXT


0..3 Internal

4..13 Multi Name Charac- 32..127 ASCII


ters 1..10

14 Internal

15 Multi Clock Tempo 0..127 63..190


BPM

16 Multi Delay Mode 0..1 0:Off 1:On

17 Multi Delay Time 0..127

18 Multi Delay Feed- 0..127


back

19 Multi Delay Rate 0..127

20 Multi Delay Depth 0..127

21 Multi Delay Shape 0..5 0:Sine 1:Tri 2:Saw 3:Square


4:S&H 5:S&G

22 Multi Delay Output 0..127 0:Out1L 1:Out1L+R 2:Out1R ..


Select

23 Multi Delay Clock 0..16 Off, 1/64..3/4

24 Multi Delay Color 0..127 -64..+63

25..31 Internal
282 KAPITEL 24
Appendix

NO REF NAME RANGE VALUE TEXT

32..47 Part Bank Number 0..1


1..16

48..63 Part Program Number 0..127


1..16

64..79 Part Midi Channel 0..15 1..16


1..16
80..95 Part Low Key 0..127 C-1..G9
1..16

96..111 Part High Key 0..127 C-1..G9


1..16
112..12 Part Transpose 0..127 -64..+63
7 1..16

128..14 Part Detune 0..127 -64..+63


3 1..16

144..15 Part Part Volume 0..127 -64..+63; 0=Unity Gain


9 1..16

160..17 Part Midi Volume Init 0..127 Off, 1..127


5 1..16

176..19 Part Output Select 0..14 0:Out1L 1:Out1L+R 2:Out1R ..


1 1..16

192..2 Part Effect Send 0..127


07 1..16

208..2 Internal
39

240..2 Part State Part 1..16 Bitfield (see Part State Bit-
55 field)
ACCESS VIRUS OS4 283
Multi Dump Table

NO REF NAME RANGE VALUE TEXT

Part State Bitfield:


Bit 0 Part Enable 0:Off 1:On

Bit 1 Part Midi Volume 0:Off 1:On


Enable
Bit 2 Part Hold Pedal Ena- 0:Off 1:On
ble
Bit 3 Keyb To Midi 0:Off 1:On

Bit 4 Internal

Bit 5 Note Steal Priority 0:Low 1:High

Bit 6 Part Prog Change 0:Off 1:On


Enable

" All bytes are shown in decimal


representation.
284 KAPITEL 24
Appendix

b: Sound Parameter of Bank B


CLASSES Accessible by MIDI Polyphonic
Pressure, SysEx-Parameterchange
and Single-Dump.The Sound
Parameters are stored with a Sin-
Classes gle Sound. When received as Poly-
phonic Pressure, the Sound
Parameter is received only by the
p: Performance Controller Accessi- Multi Part with the lowest part
ble by Control message. Perfor- number, if more than one Multi
mance Controllers are not stored Part is set to the same MIDI chan-
with a Single-Sound. If more than nel. When received as SysEx-
one Multi Part is set to the same Parameterchange or Single-Dump,
MIDI channel, all Parts on this MIDI the part is addressed by the part
channel receive the same Perfor- number irrespective of the actual
mance Controllers. MIDI channel setting.

a: Sound Parameter of Bank A m: Multi Parameter Accessible by


Accessible by Control message, SysEx-Parameterchange and Multi-
SysEx-Parameterchange and Sin- Dump The Multi Parameters are
gle-Dump.The Sound Parameters stored with a Multi Patch.
are stored with a Single Sound.
When received as Control Mes-
sage, the Sound Parameter is ms: Multi/Single Parameter When
received only by the Multi Part in Single Mode, the parameter is
with the lowest part number, if received and stored with the Single
more than one Multi Part is set to Sound.When in Multi Mode, the
the same MIDI channel. When parameter is received and stored
received as SysEx-Parameter- with the Multi Patch. In Multi
change or Single-Dump, the part is Mode the Single Sound settings
addressed by the part number irre- are ignored while the correspond-
spective of the actual MIDI chan- ing Multi Patch settings are active.
nel setting.
ACCESS VIRUS OS4 285
Classes

np: Non-part-sensitive Sound


Parameter When in Multi Mode,
the parameter affects all Multi
Parts.

bpc: Bank/Program-Change
Parameter Bank Select selects the
Single bank accessed by a subse-
quent Program Change, similar to
the regular Bank Select.Bank
Change directly changes the Single
program to the requested bank,
without changing the program
number. Program Change directly
changes the Single program to the
requested program number, with-
out changing the bank number;
similar to the regular Program
Change. Part number $40 will
address the Single buffer in Single
Mode.

g: Global Parameter The Global


Parameters are independend of
Single Sounds or Multi Patches and
non-part sensitive.

Vb: Virus b Parameter These parame-


ters are only available on Virus b and Virus
kb/Indigo in Version 3.0 and followers.
Virus b parameter changes are ignored by
Virus a
286 KAPITEL 24
Appendix

" On non-part-sensitive parame- dump and requesting it back. To


ters the part number is ignored, but prevent incompatibilites and confu-
must still be sent as any value. sion, the Sound Version Number
should not be changed by any other
device that the Virus itself. When
" The Virus can be switched sounds are imported into a soft-
between Multi Mode and Single ware library, they should be auto-
Mode by parameter C123 Part Num- matically pathed through the Virus
ber. first, before allowing a change of
parameters. Otherwise the Virus
might reset new parameters, when
" Remarks for editor/librarian pro- the sound is loaded into the Virus,
grams Not all 256 bytes of a Single after editing parameters.
or Multi Dump are defined as a
parameter. Some of them are
defined for internal use or reserved
for future applications. In a bulk
dump these byte should not be
changed, they should be sent to the
Virus on the same value as they
were received in the dump.

" One of the internal parameter


(Page A #0) is the Sound Version
Number. On future Virus system
updates new parameters will be
defined. When the Virus receives an
older sound, the new parameters
will be set to default values in the
edit buffer and the version number
will be updated automatically. The
Virus update algorithm can be used
from outside just by sending a
ACCESS VIRUS OS4 287
Classes
288 KAPITEL 24
Appendix

MOD MATRIX
SOURCES

All sources of the definable knobs 1/2


Off PitchBnd ChanPres ModWheel Breath

Contr3 Foot Data Balance Contr 9

Express Contr 12 Contr 13 Contr 14 Contr 15

Contr 16 HoldPed PortaSw SostPed AmpEnv

FiltEnv Lfo 1 Lfo 2 Lfo 3 VeloOn

VeloOff KeyFlw Random


ACCESS VIRUS OS4 289
Mod Matrix Destinations

MOD MATRIX DESTI-


NATIONS
All destinations of the Modulation Matrix
Off PatchVol ChannelVol Panorama Transpose Portamento

Osc1Shape Osc1PlsWdh Osc1WavSel Osc1Pitch Osc1Keyflw Osc2Shape

Osc2PlsWdh Osc2WavSel Osc2Pitch Osc2Detune Osc2FmAmt Osc2EnvAmt

FmEnvAmt Osc2Keyflw OscBalance SubOscVol OscMainVol NoiseVol

Cutoff Cutoff2 Filt1Reso Filt2Reso Flt1EnvAmt Flt2EnvAmt

Flt1Keyflw Flt2Keyflw FltBalance FltAttack FltDecay FltSustain

FltSusTime FltRelease AmpAttack AmpDecay AmpSustain AmpSusTime

AmpRelease Lfo1Rate Lfo1Cont Lfo1>Osc1 Lfo1>Osc2 Lfo1>PlsWd

Lfo1>Reso Lfo1>FltGn Lfo2Rate Lfo2Cont Lfo2>Shape Lfo2>Fm

Lfo2>Cut1 Lfo2>Cut2 Lfo2>Pan Lfo3Rate Lfo3OscAmt UniDetune

UniSpread UniLfoPhs ChorusMix ChorusRate ChorusDpth ChorusDly

ChorusFeed EffectSend DelayTime DelayFeed DelayRate DelayDepth

Osc1ShpVel Osc2ShpVel PlsWhdVel FmAmtVel Flt1EnvVel Flt2EnvVel

Reso1Vel Reso2Vel AmpVel PanVel Ass1Amt1 Ass2Amt1

Ass2Amt2 Ass3Amt1 Ass3Amt2 Ass3Amt3 OscInitPhs PunchInt


RingMod NoiseColor DelayColor ABoostInt ABoostTune DistInt

RingmodMix Osc3Volume Osc3Semi Osc3Detune Lfo1AssAmt Lfo2AssAmt

PhaserMix PhaserRate PhaserDept PhaserFreq PhaserFdbk PhaserSprd

RevbDecay RevDamping RevbColor RevPredely RevFeedbck SecBalance

ArpNoteLen ArpSwing ArpPattern


290 KAPITEL 24
Appendix

DEFINABLE KNOBS
DESTINATIONS

All destinations of the definable knobs 1/2


Off ModWheel Breath Contr3 Foot

Data Balance Contr9 Expression Contr12

Contr13 Contr14 Contr15 Contr16 PatchVolume

ChannelVolume Panorama Transpose Portamento UnisonDetune

UnisonPanSprd UnisonLfoPhase ChorusMix ChorusRate ChorusDepth

ChorusDelay ChorusFeedback EffectSend DelayTime(ms) DelayFeedback

DelayRate DelayDepth Osc1WavSelect Osc1PulseWidth Osc1Semitone

Osc1Keyfollow Osc2WavSelect Osc2PulseWidth Osc2EnvAmount FmEnvAmount

Osc2Keyfollow NoiseVolume Filt1Resonance Filt2Resonance Filt1EnvAmount

Filt2EnvAmount Filt1Keyfollow Filt2Keyfollow Lfo1Symmetry Lfo1>Osc1

Lfo1>Osc2 Lfo1>PulsWidth Lfo1>Resonance Lfo1>FiltGain Lfo2Symmetry

Lfo2>Shape Lfo2>FmAmount Lfo2>Cutoff1 Lfo2>Cutoff2 Lfo2>Panorama

Lfo3Rate Lfo3OscAmount Osc1ShapeVel Osc2ShapeVel PulsWidthVel

FmAmountVel Filt1EnvVel Filt2EnvVel Resonance1Vel Resonance2Vel


AmplifierVel PanoramaVel Assign1Amt1 Assign2Amt1 Assign2Amt2

Assign3Amt1 Assign3Amt2 Assign3Amt3 ClockTempo InputThru

OscInitPhase PunchIntensity Ringmodulator NoiseColor DelayColor

AnalogBoostInt AnalogBstTune DistortionInt RingModMix Osc3Volume

Osc3Semitone Osc3Detune Lfo1AssignAmt Lfo2AssignAmt PhaserMix


ACCESS VIRUS OS4 291
Definable Knobs Destinations

All destinations of the definable knobs 1/2


PhaserRate PhaserDepth PhaserFrequenc PhaserFeedback PhaserSpread

RevDecayTime ReverbDamping ReverbColor ReverbFeedback SecondBalance

ArpMode ArpPattern ArpClock ArpNoteLength ArpSwing


ArpOctaves ArpHold
292 KAPITEL 24
Appendix

Model: Access VIRUS Synthesizer-


MIDI IMPLEMENTA- Version: 4.0
TION CHART
Date: 6.9.2000

Function Transmitted Recocgnized Remarks

Basic Default 1 1
Channel Changed 1-16 1-16

Default X X
Mode Messages X X
Altered ************ X

Note 0-127 0-127


Number True Voice ************ 0-127

Velocity Note ON O O
Note OFF X X

After- Key’s X X
Touch Ch‘s X O

Pitch Bender X O 14-Bit

1 O O Modwheel
2 O O Breath Control
5 O O Portamento Time
Control Change* 7 O O Volume
10 O O Panorama
32 O O Bank Select
64 O O Sustain

Prog True # O O
Change . ************ 0-127
ACCESS VIRUS OS4 293
MIDI Implementation Chart

System Exclusive O O

System :Song Pos O X


:Song Sel X X
Common :Tune . X X

System :Clock X X Start, Stop


Realtime :Commands X X Continue

Aux- :Local ON/OFF X X


Mes- :All NotesOff X O
Sages : ActiveSense X O
: Reset X X

* Note: See MIDI Controller Assignments for more Information.

Mode 1: OMNI ON, POLY Mode 2: OMNI ON, MONO O : Yes


Mode 3: OMNI OFF, POLY Mode 4: OMNI OFF, MONO X : No
294 KAPITEL 24
Appendix

FCC INFORMATION (U.S.A)


I M P O R T A N T N O T I C E : DO NOT MODIFY THIS UNIT! This product, when
installed as indicated in the instructions contained in this manual, meets
FCC requirements. Modifications not expressly approved by ACCESS MUSIC
ELECTRONICS may void your authority, granted by the FCC, to use this prod-
uct.

I M P O R T A N T: When connecting this product to accessories and/or another


product use only high quality shielded cables. Cable/s supplied with this
product MUST be used. Follow all installation instructions. Failure to follow
instructions could void your FCC authorisation to use this product in the
USA.

N O T E : This product has been tested and found to comply with the require-
ments listed in FCC Regulations, Part 15 for Class „B“ digital devices. Compli-
ance with these requirements provides a reasonable level of assurance that
your use of this product in residental environment will not result in harmful
interference with other electronic devices. This equipment generates/uses
radio frequencies and, if not installed and used according to the instruc-
tions found in the user manual, may cause interference harmful to the
operation of other electronic devices, Compliance with FCC regulations does
not guarantee that interference will not occur in all installations. If this
product is found to be the source of interference, which can be determi-
nated by turning the unit „OFF“ and „ON“, please try to eliminate the prob-
lem by using one of the following measures:

Relocate either this product or the device that is being affected by the inter-
ference.

Utilise power outlets that are on branch (Circuit breaker or fuse) circuits or
install AC line filter/s.
ACCESS VIRUS OS4 295
FCC Information (U.S.A)

In the case of radio or TV interference, relocate/reorient the antenna. If the


antenna lead-in is 300 ohm ribbon lead, change the lead-in to co-axial type
cable.

If these corrective measures do not produce satisfactory results, please con-


tact the local retailer authorised to distribute this type of product.

The statements above apply ONLY to products distributed in the USA.


296 KAPITEL 24
Appendix

FCC INFORMATION (CANADA)


The digital section of this apparatus does not exceed the „Class B“ limits for
radio noise emmissions from digital apparatus set out in the radio interfer-
ence regulation of the Canadian Department of Communications.

Le present appareil numerique n’emet pas de bruit radioelectriques depas-


sant les limites applicables aux appareils numerique de la „Class B“ pre-
scrites dans la reglement sur le brouillage radioelectrique edicte par le
Ministre Des Communication du Canada.

This only applies to products distributed in Canada.

Ceci ne s’applique qu’aux produits distribues dans Canada.


ACCESS VIRUS OS4 297
Other Standards (Rest of World)

OTHER STANDARDS (REST OF WORLD)


This product complies with the radio frequency interference requirements
of the Council Directive 89/336/EC.

Cet appareil est conforme aux prescriptions de la directive communautaire


89/336/EC.

Dette apparat overholder det gaeldenda EF-direktiv vedrorendareadiostoj.

Diese Geräte entsprechen der EG-Richtlinie 89/336/EC.


298 KAPITEL 24
Appendix

DECLARATION OF CONFORMITY
EG-Konformitätserklärung

Für das folgend bezeichnete Erzeugnis/ For the following named product

Access VIRUS Synthesizer

Model b / kb / Indigo

Wird hiermit bestätigt, daß es den Schutzanforderungen entspricht, die in


der Richtlinie 89/336/FWG des Rates zur Angleichung der Rechtsvor-
schriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit
festgelegt sind; außerdem entspricht es den Vorschriften des Gesetzes über
die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG) vom 30. August
1995.

Will hereby declared that it conforms to the requirements of the Council


Directive 89/336/FWG for radio frequency interference. It also complies
with the regulations about radio interference of electronic devices dated on
August 30th, 1995.

Zur Beurteilung des Erzeugnisses hinsichtlich der elektromagnetischen


Verträglichkeit wurden folgende harmonisierte Normen herangezogen:

The following standards have been used to declare conformity:

EM 50 082-1 : 1992 , EN 50 081-1 : 1992 , EN 60065 : 1993


ACCESS VIRUS OS4 299
Declaration of Conformity

Diese Erklärung wird verantwortlich für den Hersteller abgegeben:

This declaration has been given responsibly to the manufacturer:

Access Music Electronics


Trimburgstraße 11
36039 Fulda

Fulda, 1.9.2000

Guido Kirsch, Geschäftsführer Christoph Kemper, Geschäftsführer


Guido Kirsch, Managing Director Christoph Kemper Managing Director
300 KAPITEL 24
Appendix

GARANTIE BESTIM-
MUNG

access Music Electronics leistet Wenn Defekte innerhalb der


Garantie für alle nachweisbaren Garantiezeit auftreten sollten, sen-
Material- und Fertigungsfehler für den Sie das Gerät nach vorheriger
eine Dauer von 6 Monaten ab Ver- Absprache an:
kauf oder Aushändigung an den
Endverbraucher.

Von der Garantie ausgenommen TSI


sind alle Schäden, die durch fal- Neustraße 9-12
sche oder unsachgemäße Bedie- D-53498 Waldorf
nung, durch falsche Verbindungen Tel. 02636/976464
mit anderen Geräten oder durch Fax 02636/976499
nicht bestimmungsgemäße Ver- info@tsi-gmbh.de
wendung des Gerätes entstehen.

Außerdem erlischt jeder Garantie-


Ferner müssen folgende Voraus-
anspruch bei Fremdeingriffen oder
setzungen erfüllt sein:
eigenmächtigen Änderungen am
Gerät.
- Das Gerät befindet sich in der Ori-
ginalverpackung oder zumindest
Voraussetzung für die Garantielei-
gleichwertiger Verpackung.
stung ist die Rücksendung der aus-
gefüllten Garantiekarte mit
- Dem Gerät liegt eine genaue Feh-
Serien-Nr., Verkaufsdatum, Firmen-
lerbeschreibung und eine Kopie
stempel, Unterschrift des authori-
des Kaufbelegs bei.
sierten Fachhändlers, Name und
Anschrift des Käufers sowie eine
Kopie des Kaufbelegs.
ACCESS VIRUS OS4 301
Warranty

WARRANTY

The access music electronics war- If a defect occurs during the war-
ranty covers all defects in material ranty period, contact the following
and workmanship for a period of adress before sending the device:
six months from the date of origi-
nal purchase. TSI
Neustraße 9-12
This warranty does not cover D-53498 Waldorf
defects due to abuse, faulty con- Germany
nections or operation under other Phone [0049] 2636/976464
than specified conditions. Fax [0049] 2636/976499
email: info@tsi-gmbh.de
Warranty coverage is also voided
when the device is repaired by
unauthorized persons or tampered The following stipulations also
with in any way. apply:

To ensure the warranty is valid, fill - Ensure the unit is sent in its origi-
out the warranty card completely, nal package or one of equal qual-
including serial no., date of sale, ity.
company stamp, signature of the
authorized dealer, as well as your - Include a detailed description of
name an adress and return it to the defect and a copy of the pur-
the adress given below. chase receipt.
302 KAPITEL 24
Appendix

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