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Reisebericht Aquanaut
Reisebericht Aquanaut
Tabarka/Tunesien:
Stein-Reich
der Zackenbarsche
„Abrakadabra“ – Tabarka! Das Wort klingt magisch, paradiesisch,
nicht zuletzt für Taucher. Zumindest für jene, die schon von Tabarka,
an der grünen Nordküste Tunesiens gelegen, gehört haben.
Tabarka ist alt, der Ort wurde im fünften Jahrhundert vor Christus
von den Phöniziern gegründet und wurde in der Folgezeit römisch.
Durch ausgewählte Freitag-Flüge Bern/Belp-Tabarka mit Skywork
setzt das Reisebüro Xenotours neue Impulse: nach gut zwei Stunden
ist man schon nah am Stein-Reich der Zackenbarsche!
Ein Tauchschiff vor der felsigen Küste Tabarkas
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und in römischer Zeit unter Hadrian und den Ruinen einer Genueser Festung, Nordens geworden“, berichtete Ethnolo- Kleine Bilder:
Sturmhaube in
erhielt die Stadt den Titel einer „Colonia“, welche durch einen Damm mit dem Fest- gin und Polyglott-Mitarbeiterin Daniela grüner Tarnung
(links). Ein Zacken-
sagte uns Karl W. Hochstetter, der Inhaber land verbunden ist. Die Burg dient öfters Schetar. Xenotours hat mit der speziellen barsch ruht sich
der Xenotours AG. Nach dem Eindringen als Filmkulisse: Im Jahr 2007 kam der Freitagrotation Bern/Belp-Tabarka eine aus (mitte). Die
Tabarka-Festung
der Beni Hillal-Nomaden im 11. Jahrhun- De-Laurentiis-Streifen „Die letzte Le- Lücke für Reisende geschlossen. mit erodierten
Felsnadeln (rechts)
dert war der Untergang besiegelt. Heute gion“ mit Ben Kingsley und Colin Firth
Lebensfroh und doch geruhsam
ist das Ruinengelände einem Museum an- in die Kinos. Der Film basiert auf dem
gegliedert. Im Haus der Amphitrite sind Roman des italienischen Schriftstellers Lebensfroh präsentiert sich die Avenue
die schönsten Mosaike zu bestaunen. Valerio Massimo Manfredi, Regie führte Habib Bourguiba mit ihren Cafés und Re-
Durch bewaldetes Bergland gelangten wir Doug Lefler. Nicht zu übersehen sind im staurants. Im Stadtkern selbst hat es viele
zum Thermalkurort Hammam Bourguiba. Westen der Uferpromenade Les Aiguilles, ältere Hotels, so das auf der Anhöhe zu
Nur wenige hundert Meter entfernt ist der die bizarr erodierten Felsnadeln, die bis zu findende „Schlösschen“ Les Mimosas
Grenzübergang nach Algerien. Wir biegen 25 m in den Himmel stechen. „Fischfang, (Swimmingpool, schöner Ausblick) oder
rechts ab; nach rund zehn Kilometern er- Korallen- und Schwammfischen, Kork- das stolze, theatralisch-düstere Hôtel de
reichen wir das Mittelmeer und Tabarka. verarbeitung, intensive Landwirtschaft France (Besuch Bourguibas). Tauchfreun-
sowie Schafzucht sicherten in den vergan- de, badefreudige Ferien- und Kurgäste
Tabarka – genen Jahrhunderten den Bewohnern von lassen sich gerne bei den Hotels etwas
die „kleine Schweiz Afrikas“ Tabarka eine komfortable und sichere ausserhalb am Strand nieder. Wer „Ram-
Zum Greifen nahe sind die Berge und ein Existenz. Spätestens seit der Eröffnung bazamba“ sucht, der kommt hier nicht
herrlicher, vom Oued Kebir geteilter des Flughafens „7. November“ im Jahr gross auf seine Rechnung. „Zum Glück“,
Strand. Vor dem Hafen liegt die verschla- 1992 ist Tabarka zum führenden und meinte Dieter H. Bless aus Königs-
fene Ile de Tabarka mit einem Leuchtturm leicht erreichbaren Touristenzentrum des brunn/D, der als grosser Tabarka-Fan
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Rhythmus der Wellen. Farbenfrohe Korallen treffen wir ver- ANREISE UND EMPFOHLENES REISEBÜRO
einzelt, für Aufmerksamkeit sorgen die grossen Zackenbar- Aus der Schweiz in ausgewählten Freitag-Flügen mit Skywork (72, davon 14 Business
sche, die sich uns neugierig nähern. Die gigantischen Fels- Class-Plätze) ab Bern/Belp direkt nach Tabarka (2 Std. 20 Min.) oder Linienflüge mit
Tunisair nach Tunis (190 km nach Tabarka / knapp 3 Std.).
blöcke erinnern uns an riesige Kartoffeln, die sich x-meter- Organisation/Information: Xenotours, Karl W. Hochstetter, Inhaber und Geschäftsleiter,
hoch auftürmen, dazwischen verwinkelte Tunneldurchgän- Alte Poststrasse 11, CH-5417 Untersiggenthal, Tel. 056 511 77 77, Fax: 056 511 77 79,
ge und geheimnisvolle Höhlen. Ein verrücktes Bild, ein neu- E-Mail: info@xenotours.ch, www.xenotours.ch.
¬ Xenotours fliegt im 2008 nach Tabarka:
artiges Taucherlebnis... – noch intensiver als auf den Sey- Ab Bern-Belp fliegt Xenotours jeden Freitag vom 4. Juli 2008 bis Ende Oktober 2008
chellen (s. Aquanaut Nr. 7/8 2007, ab Seite 40). Im felsigen mit Skywork (www.skywork.ch) direkt nach Tabarka.
Grund sind Polypen aller Schattierungen zu bewundern. ¬ Tabarka und der deutsche Markt:
Für Tabarka-Reisende aus Deutschland existieren gute Anbindungen von München
Kleinere und grössere Fischschwärme begrüssen uns: via Bern nach Tabarka. Weitere Städteverbindungen sind im Gespräch über Airport
Schnapper, Meerbrassen, Sergants, Doraden, Heringe, Bar- Bern-Belp (www.alpar.ch).
sche, Seegurken, Prachtstern- und Warzenschnecken sowie ¬ Office National du Tourisme Tunisien (ONTT),
Bahnhofstrasse 69, 8001 Zürich, Tel. 044 211 48 30, Fax: 044 212 13 53, www.tunisie.ch
Kraken begegnen uns bei den Tauchgängen. Beim Auftau-
¬ Tunisair, Postfach 2532, CH-8058 Zürich Airport, www.tunisair.ch / www.tunisair.com
chen ist auf Quallen zu achten.
¬ Flughafen Bern/Belp, www.flughafenbern.ch / www.alpar.ch (Ein Bus fährt zum Flughafen
Bern/Belp und zurück, Preis pro Fahrt ca. Fr. 15.–, zahlbar im Bus).
„Cap Tabarka“ und „Tunnel“
¬ AirBusiness Consultants, Daniel Steffen, Sekretär Tauchclub Thunersee und Managing Director
Auch der nächste Tauchspot ist nur 20 Minuten vom Hafen AirBusiness Consultants, Flughafen, CH-3123 Belp, Tel. 031 960 14 14, Fax: 031 960 14 19,
E-Mail: d.steffen@air-business.ch, www.air-business.ch, www.tc-thunersee.ch.
entfernt. Faulenzen ist deshalb bei diesen Ausflügen nicht
angesagt. Alle an Bord bereiten sich unverzüglich auf den UNSER TAUCHZENTRUM IN TABARKA
¬ Diving Center Méhari Le Merou, Basisleiter Bouchendira Anouar, kurz „Nur“ genannt.
nächsten Tauchgang vor. „Cap Tabarka“ ist das nächste Ziel. Kontaktadresse: BP 232 Tabarka 8110 / Tunisie, E-Mail: anouar1707@yahoo.fr
Diesmal übernimmt Tauchinstruktor Sami das Zepter und ¬ Basis-Inhaber ist Foued Bouslama, Direktor für Qualität Fachausbildung bei
orientiert uns über seinen Tauchplan. Felsiger Grund auch Golden Yasmin Hotels, Tabarka. E-Mail: foued.bouslama@goldenyasmin.com
hier, farbige Korallen und eine reichhaltige Fauna und Flora Preisliste (Auszug):
unter Wasser. Der Grund fällt langsam von 3 auf 20 m, stu- ¬ 10 Tauchgänge (zwei pro Tag) 210 Dinar/DT (etwa 1:1 zum Schweizer Franken).
fenweise tauchen wir ab und versuchen uns zu orientieren. ¬ Ausbildung Niveau 1 CMAS/PADI/SSI (10 Lektionen): 246 DT. Niveau 2 (15 Lektionen):
300 DT. Tagesausrüstung für Taucher (alles inbegriffen) 18 DT, Schnorchelset 6 DT.
Die imposanten Felsblöcke, manche ähneln „XXXL-gros-
sen“ Holzkohlenstücken, sehen immer wieder anders aus; LINKS ZU UNSEREN BESUCHTEN HOTELS
¬ Hotel Golden Yasmin Méhari, www.goldenyasmin.com
und die Strukturen der Felswände bieten zahlreiche Verstek-
¬ Iberostar Tabarka Beach, www.iberostar.com.tn
ke für die Lebewesen im Mikrokosmos. Ein gemütlicher (nebenan Golfplatz Montazah, gebaut 1991 von Star-Architekt Ronald Fream)
Tauchgang: Im Detail liegt diesmal der Reiz der Beobach- ¬ El Mouradi Hotels, www.elmouradi.com
tungen! Sami ist sehr aufmerksam und entdeckt eine braune ¬ Hotel Dar Ismail, www.hôteldarismail.com
Seeschnecke, die sich geschickt zu verteidigen sucht. Wie ¬ Hotel Les Mimosas, www.hotel-les-mimosas.com
Rauch kommt eine weisse Flüssigkeit aus ihr heraus, als er ¬ Ausflüge: Bulla Regia und etwa 80 km von der Küste Tabarka entfernt liegt das
Archipel La Galite (Naturschutzgebiet für Mönchsrobben).
sie mir auf der Hand zeigen will. Dass sich diese Flüssig-
keit, ähnlich einem Spinnenfaden, x-fach zersetzt und an DIVERSE ZUSATZINFORMATIONEN / WICHTIGE HOMEPAGES:
Fingern sowie Tauchanzug sofort klebt, merke ich erst Au- ¬ www.tabarka.de (Tabarka-Homepage von Dieter H. Bless, Königsbrunn/D)
¬ www.alexander-alex.at/ (Sänger des Liedes «Beim Korallenfest in Tabarka»)
genblicke später. Zu spät. Für eine Weile bin ich mit dem
¬ CMAS – Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques www.cmas.ch, www.cmas.org
Wegzupfen der Klebefäden beschäftigt... Die letzten Tauch-
¬ Links betr. Spielfilm «Die Letzte Legion», der in der Tabarka-Burg gedreht wurde:
gänge führen uns zum „Tunnel“ und zum „Pointe de L’Ile“. http://de.wikipedia.org/wiki/The_Last_Legion
Das „Tunnel“ verdient seinen Namen. Die Tauchenden wer- ¬ www.polyglott.de (versierter Reiseführer Tunesien, Polyglott APA Guide).
den sorgfältig auf die längeren und im schwarzen Bereich
liegenden Durchgänge vorbereitet. Dann ist es soweit,
Tauchinstruktor Sami führt die Gruppe an und taucht ins
schwarze Loch. Die Augen müssen sich zuerst an diese
Dunkelheit gewöhnen; richtiges Tarieren ist bei einem
Durchmesser des Tunnels von knapp 3 m wichtig. Bedenken
wegen Platzangst zerstreuen sich, die Lust an Entdeckun-
gen, an neuartigen Unterwassergefühlen nimmt zu. Sami
taucht zügig und schaut kontrollierend zur Gruppe zurück.
Eine Taschenlampe wäre jetzt von Vorteil, doch dann nach
20 m wird es schon heller. Irgendwie gewöhnt man sich an
diese geheimnisvolle Umgebung – Lichtstreifen durchfluten
plötzlich das glänzende Wasser. Ein faszinierendes Licht-
spiel mit den Sonnenstrahlen – und die eigene Gefühlswelt
mischt sich mit Erregtheit, Freude und Erleichterung.
Text: Roland P. Poschung, Bilder: Roland P. Poschung,
Daniel Steffen, Tauchcenter Le Merou
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