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UND
RICHTIGES
VORRATSDENKE
N
— Ein geschichtlicher Abriß in Anbetracht
weltweiter Krisen —
Themenheft 2
Falsches und richtiges Vorratsdenken
Der Gute wird vererben auf Kindeskind; aber des Sünders Habe wird
gespart für den Gerechten. Sprüche 13,22
Wer sein Gut mehrt mit Zinsen und Aufschlag, der sammelt es für den,
der sich der Armen erbarmt. Sprüche 28,8
Wer viel sammelt und sich selber nichts Gutes gönnt, der sammelt’s für
andere, und andere werden’s verprassen. Sirach 14,4
Ein habgieriger Mensch hat nie genug an dem, was ihm beschieden ist,
und kann vor lauter Geiz nicht gedeihen. Sirach 14,9
Tu dem Freund Gutes noch vor deinem Ende, und gib dem Armen nach
deinen Kräften. Sirach 14,13
Denn er sieht ja, daß die Weisen sterben; der Tor und der Narr kommen
miteinander um und müssen ihr Vermögen andern überlassen. Ihr
Trachten ist, daß ihre Häuser ewig bestehen sollen, ihre Wohnungen auf
alle Geschlechter hin; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. Aber
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der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das
umgebracht wird. Psalm 49,11-13
Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott, und dies das Erbe, das
die Gewalttätigen empfangen von dem Allmächtigen: ... Wenn er auch
Geld zusammenscharrt wie Staub und Kleider aufhäuft wie Straßendreck –
er bringt sie zwar zusammen, aber der Gerechte wird sie anziehen, und
das Geld wird der Unschuldige erben. ... Reich legt er sich hin, und noch
ist ihm nichts weggenommen; er schlägt die Augen auf, und nichts ist mehr
da! Hiob 27,13.16f.19
Da haßte ich das Leben; denn mir mißfiel das Tun, das unter der Sonne
geschieht. ...
Ich haßte auch alle meine Arbeit, womit ich mich abgemüht hatte unter
der Sonne, weil ich sie dem Menschen überlassen muß, der nach mir
kommt. Und wer weiß, ob der weise sein wird oder ein Narr? Und doch
wird er über all das Macht bekommen, was ich mit Mühe und Weisheit
erarbeitet habe unter der Sonne. Auch das ist nichtig!
Da wandte ich mich ab und überließ mein Herz der Verzweiflung über all
die Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne. Denn das
Vermögen, das einer sich erworben hat mit Weisheit, Verstand und
Geschick, das muß er einem anderen als Erbteil abgeben, der sich nicht
darum bemüht hat. Auch das ist nichtig und ein großes Unglück!. ...
Denn dem Menschen, der vor Ihm wohlgefällig ist, gibt Er Weisheit und
Erkenntnis und Freude; aber dem Sünder gibt er die Plage, zu sammeln
und zusammenzuscharren, um es dem abzugeben, der Gott wohlgefällig
ist. Prediger 2,17-21.26
Da ist einer, der steht allein und hat weder Kind noch Bruder, doch ist
seiner Mühe kein Ende, und seine Augen können nicht genug Reichtum
sehen. Für wen mühe ich mich denn und gönne mir selber nichts Gutes?
Das ist auch eitel und eine böse Mühe. Prediger 4,8
Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird
keinen Nutzen davon haben. Das ist auch eitel. Denn wo viele Güter
sind, da sind viele, die sie aufessen; und was hat ihr Besitzer mehr
davon als das Nachsehen?
Es ist ein böses Übel, das ich sah unter der Sonne: Reichtum, wohl
verwahrt, wird zum Schaden dem, der ihn hat. Denn der Reiche kommt
um durch ein böses Geschick, und wenn er einen Sohn gezeugt hat,
dem bleibt nichts in der Hand. Wie einer nackt von seiner Mutter Leibe
gekommen ist, so fährt er wieder dahin, wie er gekommen ist, und trotz
seiner Mühe nimmt er nichts mit sich in seiner Hand, wenn er dahinfährt.
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Das ist ein böses Übel, daß er dahinfährt, wie er gekommen ist. Was
hilft's ihm denn, daß er in den Wind gearbeitet hat? Prediger 5,9f.12-15
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Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habgier!
Psalm 119,36
Unser Herz muß etwas haben, woran es hängt, und das einzige Mittel, zu
verhindern, daß die irdische Gewinnsucht eindringe, ist, daß wir die
Zeugnisse des Herrn an diese Stelle setzen. Sind wir nach einer Richtung
hingeneigt, so sind wir der anderen abgeneigt; das sicherste Mittel, einer
Untugend zu entgehen und sie zu überwinden, ist, daß wir uns der Gnade
hingeben, die die jener entgegengesetzten Tugend unfehlbar in uns wirken
wird. Die Schatzkammer Davids (Ps 119)
Die Welt und alles, was darinnen ist, ist so gebildet, das es seinem [des
Menschen] Wesen trefflich entspricht. Es ist, als riefe ihm die Natur stets
in tausendstimmigem Chore zu, er solle sich freuen und fröhlich sein.
Und doch ist er nicht gesättigt, ist unzufrieden, elend! Das ist eine höchst
wunderliche Sache, d. h. wunderlich, wenn man die Gemütsart und den
Zustand des Menschen nicht so beurteilt, wie die Bibel es tut; und es ist
nicht nur ein Zeugnis für den gefallenen Zustand seines Wesens,
sondern auch dafür, daß alles Irdische nimmer genügt, um sein
Verlangen zu stillen. Charles M. Merry 1864
Denn was der König fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand,
der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht
bei den Menschen wohnen. Daniel 2,11
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Verbundensein mit der ewigen Quelle durch Jesus
Segen soll über alle kommen, die allein auf mich, den HERRN, ihr
Vertrauen setzen! Sie sind wie Bäume, die am Wasser stehen und ihre
Wurzeln zum Bach hin ausstrecken. Sie fürchten nicht die glühende
Hitze; ihr Laub bleibt grün und frisch. Selbst wenn der Regen ausbleibt,
leiden sie keine Not. Nie hören sie auf, Frucht zu tragen. Jeremia 17,7f;
GN
»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt:
Gott mit uns. Matthäus 1,23
Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt
im Himmel und auf Erden. … Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis
an der Welt Ende. Matthäus 28,18.20
Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR der
Heerscharen. Haggai 2,8
Der Psalmist hat [in Psalm 39] über die Welt und alles, was darin ist,
nachgedacht und hat in allem dem nichts gefunden, was sein Herz stillen
und seiner Hoffnung einen festen Ankergrund bieten könnte. Darum
wendet er sich von allem Sichtbaren, das doch vergänglich ist, ab,
seinem Gott zu. Die Schatzkammer Davids (Ps 39)
Aus einem leeren Beutel Geld zählen, aus den Wolken Brot backen, das
ist unsers Herrgotts Kunst allein, und er tut es dennoch täglich. Er schafft
aus Nichts alles. Martin Luther
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Der wahre Glaube – die Grundlage richtigen Vorratsdenkens
Seine Früchte
Du glaubst, daß nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel
glauben’s auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch,
daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Willst du nun einsehen, du
törichter Mensch, daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er
seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, daß der Glaube
zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der
Glaube vollkommen geworden. Jakobus 2,19-22
… bei Noah
Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen
hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt
eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt
und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens. Hebräer 11,7
… bei Abraham
Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach dem Ort
auszuziehen, den er als Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne
zu wissen, wohin er kommen werde. Durch Glauben hielt er sich in dem
Land der Verheißung auf wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit
Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete
auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und
Schöpfer Gott ist. Hebräer 11,8-10
… bei Mose
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Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn
der Tochter des Pharao zu heißen. Er zog es vor, mit dem Volk Gottes
Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuß der Sünde zu
haben, da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als
die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an.
Hebräer 11,24-26
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… bei Rahab
Durch Glauben ging Rahab, die Hure, nicht verloren mit den Ungläubigen,
weil sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte. Hebräer 11,31
Sie wurden gesteinigt, als Ketzer verbrannt, auf qualvolle Weise getötet
oder mit dem Schwert hingerichtet. Heimatlos, nur mit einem Schafpelz
oder Ziegenfell bekleidet, zogen sie umher, hungrig, verfolgt und
mißhandelt. Sie irrten in Wüsten und im Gebirge umher und mußten sich
in einsamen Tälern und Höhlen verstecken; Menschen, zu schade für
diese Welt. Sie alle haben durch den Glauben die Anerkennung Gottes
gefunden. Und doch warteten sie vergeblich darauf, daß sich die
Verheißung Gottes noch zu ihren Lebzeiten erfüllte. Denn Gott hatte
einen besseren Plan: Sie sollten mit uns zusammen ans Ziel kommen, in
sein Reich.
Hebräer 11,37-40; HfA
Die Glaubensväter wußten alle, daß hier auf Erden nicht ihr Ruheort sei.
Sie wandelten auf Erden im Pilgerkleid und benutzten die Welt, wie
Reisende eine Herberge. Wie sollten wir von Ruhe auf dieser Erde
träumen, da unsrer Väter Gräber uns vor Augen sind? Und wie sollten
wir uns hier auf Erden heimisch fühlen, da unser Herr und Meister selbst
als Fremdling unter den Menschen wandelte, fremd seinen Brüdern und
unbekannt seiner Mutter Kindern (Ps. 69,9)! Gott selber, der die Welt
erschaffen hat und erhält, wird von den Menschen als ein fremder
Eindringling behandelt. Ist‘s zum Verwundern, dass es uns nicht anders
geht? »Sie sind nicht von der Welt, wie auch Ich nicht von der Welt bin.«
(Joh. 17,14.) Aber sind wir auch Fremdlinge, so doch nicht solche, die
keine Heimat haben. Und schon solange wir pilgern, genießen wir die
treue Fürsorge unsers Gottes, bei dem wir täglich zu Gast sein dürfen.
Die Schatzkammer Davids (Ps 39)
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1 . F a l s c h e s Vo r r a t s d e n k e n
Ihr müßt wissen: Wer Unzucht treibt, ein ausschweifendes Leben führt
oder von Habgier erfüllt ist – und Habgier ist eine Form von Götzendienst
–, für den ist kein Platz in der neuen Welt, in der Christus zusammen mit
Gott herrschen wird. Epheser 5,5; GN
So sagt auch David [in Psalm 119,36]: Neige mein Herz zu deinen
Zeugnissen und nicht zum Geiz. Er sagt nicht: zu diesem oder jenem
Zeugnisse, sondern er faßt alle Gebote Gottes zusammen, als wollte er
damit sagen, daß der Geiz nicht einem, sondern allen Geboten
widerstreite. … Der Geizige haßt alle Menschen, die Armen, weil sie
etwas von ihm verlangen könnten, die Reichen, weil sie etwas besitzen,
was er selbst haben möchte. Die Schatzkammer Davids (Ps 119)
Wenn es eine Sünde gibt, die uns hindert, Gott zu dienen, so ist es der
Geiz – die Begierde nach irdischem Besitz. Johannes Calvin
Schatten spotten uns rings um uns her; wir wandeln unter ihnen und nur
zu viele Menschen vergeuden ihr ganzes Leben mit diesen Schatten, als
ob die lächerlichen Bilder wesenhaft wären, und so werden sie selber zu
nichtigen Schattenbildern, die ihre erborgten Rollen mit einem Eifer
spielen, der des Lobes wert wäre, wenn er auf die realen Dinge
gewendet würde, aber an die Phantome des schnell vorübergehenden
diesseitigen Lebens umsonst verschwendet ist. … Selber nur Schatten,
jagen sie [die Menschen] Schatten nach, während doch der Tod ihnen
auf den Fersen ist. Sie mühen und plagen und quälen sich, um
Reichtum, Ehre oder Genuß zu erhaschen, und wenn sie das Ersehnte
erreicht haben, finden sie am Ende all ihre Mühe verloren. Die
Schatzkammer Davids (Ps 39)
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Bei weitem das meiste gewährt dem Menschen, wenn er es nun hat und
sein nennen kann, den frohen Lebensgenuß nicht, den er wünschte,
nicht die lautere Freude, die er sich davon versprach, nicht den stillen
Frieden, den seine Seele suchte; es füllt die Leere in seinem Innern nicht
so beseligend aus, wie er wähnte und hoffte. Und wie bald entschwindet
es ihm! Wie bald ist, was unter des Lebens kummervoller Beschwerde
mit Mühe und Anstrengung gesucht, erarbeitet, erstrebt und errungen
wurde, entschwunden – entflohen wie Traum und Schatten! Denn wie
das irdische Leben selbst, so auch jedes Gut des Lebens – es fährt
schnell dahin. Gottfried Menken 1825
Laß es dich nicht anfechten, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit
seines Hauses groß wird. Denn er wird nichts bei seinem Sterben
mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. Er freut
sich wohl dieses guten Lebens, und man preist dich, wenn es dir
gutgeht. Aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht
nimmermehr. Ein Mensch in seiner Herrlichkeit kann nicht bleiben,
sondern muß davon wie das Vieh. Psalm 49,17-21
Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen; belebe mich
in deinen Wegen! Psalm 119,37
Wenn du nun ißt und satt wirst, so hüte dich, daß du nicht den HERRN
vergißt. 5.Mose 6,11f
Er [Jesus] sagte aber zu ihnen: Habt Acht und hütet euch vor der
Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluß ab, den er
an Gütern hat.
Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen
Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und
sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte
aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine
Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir
gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele
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sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun
Ruhe, iß, trink und sei guten Mutes!
Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele
von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? So geht es
dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
Lukas 12,15-21 (Hervorhebungen hinzugefügt)
Lies diese Psalmworte [in Psalm 39] aufmerksam und horche dann auf
den Lärm des Marktes, auf das Gesumm der Börse, auf das Getöse der
Straßen, und erinnere dich, daß alle diese Unruhe ein Lärmen um nichts,
um unwesentliche, vergängliche, eitle Dinge ist. Ruhelose Ruhe,
schlaflose Nächte, nagende Sorgen, ein überarbeitetes Gehirn, Nachlaß
der Geisteskräfte, Wahnsinn – das sind die Stufen der Unruhe, die viele
ersteigen; und doch will alles reich werden oder, mit einem anderen
Bilde, sich ein Bleigewicht an die Füße hängen, das einen in den Strudel
zieht. …
Wie mancher kommt um den Genuß all seiner Mühen und Wagnisse. …
Schon ist der Weizen in Bündel gebunden; da schleppt ihn plötzlich ein
Räuber hinweg, – wie es dem armen Landmann im Morgenland so oft
ergeht. Oder das Getreide ist schon im Speicher wohl verwahrt; aber
anstatt daß der Ackersmann die Frucht seiner Arbeit genießt, nähren
sich feindliche Banden davon. Ach, wie viele mühen sich für andere, die
sie nicht kennen. Die Ironie dieses Verses trifft besonders den
schmutzigen Geizhals, der gleich einem Rechen oder Stallbesen allen
Mist zusammenrafft, dem aber zu seiner Zeit die Mistgabeln folgen, die
das Gesammelte eben so eifrig ausstreuen, wie es der Vorfahr
aufgehäuft hat. Die Schatzkammer Davids (Ps 39)
2. Bei Nabal
Wer das Korn zurückhält, den verflucht das Volk, aber Segen kommt
über das Haupt dessen, der es verkauft. Sprüche 11,26
Zu einem kleinlichen Kerl paßt es nicht recht, wenn er reich ist; und was
soll Geld und Gut einem Geizkragen? Wer viel sammelt und sich selber
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nichts Gutes gönnt, der sammelt’s für andere, und andere werden’s
verprassen.
Wer sich selbst nichts Gutes gönnt, was sollte der andern Gutes tun? Er
wird aber auch wenig Freude an seinem Eigentum haben. Es ist nichts
schlimmer, als wenn einer sich selbst nichts Gutes gönnt; und das ist die
rechte Strafe für seinen Geiz. Tut er etwas Gutes, so tut er’s nur aus
Versehen; zuletzt kommt doch wieder seine Habgier zum Vorschein.
Das ist ein böser Mensch, der nicht mit ansehen kann, daß man den
Leuten Gutes tut, sondern sein Angesicht wegwendet und sich über
niemand erbarmt. Ein habgieriger Mensch hat nie genug an dem, was
ihm beschieden ist, und kann vor lauter Geiz nicht gedeihen. Ein
Neidhammel mißgönnt den andern das Brot, und es tut ihm weh, wenn
er auftischen muß. Sirach 14,3-10
Es war aber ein Mann in Maon, der hatte sein Gewerbe in Karmel; und
dieser Mann hatte ein sehr großes Vermögen, und er besaß 3000
Schafe und 1000 Ziegen; und er ließ gerade seine Schafe in Karmel
scheren. Und der Name dieses Mannes war Nabal. …
Als nun David in der Wüste hörte, daß Nabal seine Schafe scheren ließ,
da sandte er zehn Burschen aus und sprach zu ihnen: Geht hinauf nach
Karmel; und wenn ihr zu Nabal kommt, so grüßt ihn freundlich in meinem
Namen und sagt: Mögest du lange leben! Friede sei mit dir, und Friede
sei mit deinem Haus, und Friede mit allem, was du hast!
Ich habe eben gehört, daß du Schafscherer bei dir hast. Nun, deine
Hirten sind bei uns gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan, und
nicht das Geringste haben sie vermißt, solange sie in Karmel waren;
frage deine Burschen deswegen, die werden dir’s sagen, und mögen
meine Burschen vor deinen Augen Gnade finden; denn wir sind an
einem guten Tag gekommen; gib doch deinen Knechten und deinem
Sohn David, was deine Hand findet!
Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: Wer ist David?
Und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es immer mehr Knechte, die
ihren Herren davonlaufen! Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen
und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es
Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?
Da kehrten die Burschen Davids wieder um auf ihren Weg, und als sie
heimkamen, berichteten sie ihm alle diese Worte. 1.Samuel 25,2-12
Als Abigail heimkehrte, fand sie Nabal und seine Gäste bei einem
großen Fest, das zu einem regelrechten Trinkgelage ausgeartet war.
Darum berichtete sie ihrem Mann erst am nächsten Morgen von der
Unterredung mit David. Nabal war im Grunde ein Feigling. Als ihm klar
wurde, wie nahe er durch seine Torheit dem Tode gewesen war, erlitt er
einen Schlaganfall. Und aus Furcht, David hinge seinen Rachegelüsten
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weiter nach, versank er in hoffnungslosen Stumpfsinn. Zehn Tage darauf
starb er. Das ihm von Gott geschenkte Leben war für seine Umwelt nur
ein Fluch gewesen. Mitten im Festtrubel und beim Feiern sprach Gott zu
ihm wie zu dem reichen Mann im Gleichnis: „Diese Nacht wird man deine
Seele von dir fordern.“ (Lk 12,20) Patriarchen und Propheten 649
Sie vertrauen auf ihren Reichtum und rühmen sich ihrer Besitztümer.
Doch vom Tod können sie sich nicht freikaufen, sie können Gott kein
Lösegeld zahlen. So leicht ist Erlösung nicht zu haben, und niemand
kann so viel zahlen, daß er ewig leben darf und das Grab nicht sehen
muß. Psalm 49,7-10; Neues Leben
Sie wanderten drei Tage lang in der Wüste und fanden kein Wasser. Da
kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht
trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannte man es Mara. Da murrte
das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken? …
Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels murrte gegen Mose und
gegen Aaron in der Wüste. Und die Kinder Israels sprachen zu ihnen:
Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten
gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle zu
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essen hatten! Denn ihr habt uns in diese Wüste hinausgeführt, um diese
ganze Gemeinde verhungern zu lassen! 2.Mose 15,22-24; 16,2f
Aber ganze drei Tage konnten sie auf ihrer Wanderung kein Wasser
finden. Der mitgenommene Vorrat war erschöpft. Sie hatten nichts, was
ihren brennenden Durst hätte löschen können, als sie sich müde über die
sonnenverbrannten Ebenen schleppten. … Erschreckt und völlig
verzweifelt warfen sie Mose vor, er habe sie diesen Weg geführt. Dabei
bedachten sie nicht, daß Gottes Gegenwart in jener geheimnisvollen
Wolke ihn ebenso leitete wie auch sie. …
Nachdem sie etwa einen Monat zuvor Ägypten verlassen hatten,
schlugen sie ihr Lager erstmals in der Wüste auf. Ihre
Lebensmittelvorräte gingen nun zur Neige. Und weil sie nur kärgliche
Weide fanden, nahmen die Herden ab. Wie sollte man jetzt für diese
unübersehbare Menge Nahrung beschaffen? Zweifel stieg in ihnen auf,
und wieder murrten die Kinder Israel. …
Dabei hatten sie noch gar keinen Hunger gelitten. Für ihren
augenblicklichen Bedarf war gesorgt; sie fürchteten nur die Zukunft. Sie
konnten nicht begreifen, wie diese riesige Volksmenge auf ihrer
Wanderung durch die Wüste leben sollte, und in ihrer Phantasie sahen
sie schon ihre Kinder an Hunger sterben. Der Herr ließ zu, daß sie
tatsächlich in mißliche Lagen kamen und die Lebensmittel knapp
wurden, damit sie sich ihm zuwenden würden, der bis dahin ihr Erretter
gewesen war. Hätten sie Mangel und riefen ihn an, würde er ihnen noch
deutliche Zeichen seiner Liebe und Fürsorge gewähren. Er hatte ja
verheißen, daß keine Krankheit über sie kommen sollte, wenn sie seinen
Geboten gehorchten. Deshalb war es sündiger Unglaube, von vornherein
anzunehmen, ihre Kinder könnten Hungers sterben. Patriarchen und
Propheten 265f
Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land
unterdrückt. Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen
Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den
Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und
die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein
paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu
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Geld. Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen: Keine ihrer Taten
werde ich jemals vergessen. Amos 8,4-7: EÜ
Und es wird dich bedrängen in allen deinen Toren, bis deine hohen und
festen Mauern, auf die du in deinem ganzen Land vertraust, gefallen sind.
Ja, es wird dich bedrängen in allen deinen Toren, in deinem ganzen Land,
das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Dann wirst du die Frucht deines
Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die dir der
HERR, dein Gott, gegeben hat – in der Belagerung und Bedrängnis, mit
der dich dein Feind bedrängen wird. 5.Mose 28,53f
Die Stadt wurde zur Zeit des Passafestes umlagert, als Millionen Juden
in ihren Mauern weilten. Die Lebensmittelvorräte, die, sorgfältig
aufbewahrt, jahrelang für die Bewohner ausgereicht hätten, waren schon
durch die Mißgunst und der Rache der streitenden Parteien zerstört
worden, und jetzt erlitten sie alle Schrecken der Hungersnot. Ein Maß
Weizen wurde für ein Talent [= 1.000 Silbergroschen oder Denare = der
Arbeitslohn für ca. 4 Jahre] verkauft. Die Hungerqualen waren so
schrecklich, daß manche an dem Leder ihrer Gürtel, an ihren Sandalen
und an den Bezügen ihrer Schilde nagten. Viele Bewohner schlichen zur
Nachtzeit aus der Stadt, um wilde Kräuter zu sammeln, die außerhalb
der Stadtmauern wuchsen, obwohl etliche ergriffen und unter grausamen
Martern getötet wurden, während man anderen, die wohlbehalten
zurückgekehrt waren, die Kräuter wegnahm, die sie unter so großen
Gefahren gesammelt hatten. Die unmenschlichsten Qualen wurden von
den Machthabern auferlegt, um den vom Mangel Bedrückten die letzten
spärlichen Vorräte, die sie möglicherweise verborgen hatten,
abzuzwingen. Nicht selten begingen diese Grausamkeiten wohlgenährte
Menschen, die nur danach trachteten einen Lebensmittelvorrat für die
Zukunft aufzuspeichern.
Tausende starben an Hunger und Seuchen. Die natürlichen Bande der
Liebe schienen zerstört zu sein. Der Mann beraubte seine Frau und die
Frau ihren Mann. Man sah Kinder, die den greisen Eltern das Brot vom
Munde wegrissen*. Der große Kampf 31
*
Wer aber waren nun diejenigen, die um das Jahr 70 Greise waren? – Waren es
nicht diejenigen, die in ihrem besten Alter durch ihre Selbstsucht Jesus kreuzigten
und diese selbstsüchtige Eigenschaft an ihre Kinder weitervererbten und damit
durch das Verhalten ihrer Kinder nur das ernteten, was sie selbst gesät hatten?
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Falsches Vorratsdenken und Verweichlichung
stehen in Wechselwirkung:
Es wird nichts produziert sondern nur
konsumiert und sich dabei auf die Tradition
berufen
Der verweichlichtste und verwöhnteste Mann bei dir wird dann
mißgünstig auf seinen Bruder blicken und auf seine geliebte Ehefrau und
auf den Rest seiner Kinder, die er übrig behalten hat, so daß er keinem
von ihnen etwas von dem Fleisch seiner Kinder gibt, das er essen muß,
weil ihm nichts übrig geblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit
der dich dein Feind in allen deinen Toren bedrängen wird.
Auch die verweichlichtste und verwöhnteste Frau unter euch, die so
verweichlicht und verwöhnt ist, daß sie nicht einmal versucht hat, ihre
Fußsohle auf die Erde zu setzen, die wird mißgünstig auf ihren geliebten
Ehemann und ihren Sohn und ihre Tochter blicken und auf ihre
Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und auf ihre
Kinder, die sie gebiert; denn sie wird dieselben vor lauter Mangel
heimlich essen in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein
Feind in deinen Toren bedrängen wird. 5.Mose 28,54-57
So hat der HERR gesprochen: Weil die Töchter Zions stolz sind und
gehen mit aufgerecktem Halse, mit lüsternen Augen, trippeln daher und
tänzeln und haben kostbare Schuhe an ihren Füßen, deshalb wird der
Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der HERR wird
ihre Schläfe entblößen.
Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck an den kostbaren Schuhen
wegnehmen und die Stirnbänder, die Spangen, die Ohrringe, die
Armspangen, die Schleier, die Hauben, die Schrittkettchen, die Gürtel,
die Riechfläschchen, die Amulette, die Fingerringe, die Nasenringe, die
Feierkleider, die Mäntel, die Tücher, die Täschchen, die Spiegel, die
Hemden, die Kopftücher, die Überwürfe.
Und es wird Gestank statt Wohlgeruch sein und ein Strick statt eines
Gürtels und eine Glatze statt lockigen Haars und statt des
Prachtgewandes ein Sack, Brandmal statt Schönheit. Deine Männer
werden durchs Schwert fallen und deine Krieger im Kampf. Jesaja 3,16-25
Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von
Samaria, den Vornehmsten des ersten der Völker, zu denen das Haus
Israel kommt! Geht hinüber nach Kalne und seht es euch an, und kommt
dann von dort nach Hamat, der großen Stadt; steigt auch hinab nach
dem Gat der Philister! Seid ihr besser als diese Königreiche, oder ist ihr
Gebiet größer als euer Gebiet?
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Ihr meint, ihr könntet den Tag des Unheils hinausschieben, und bringt
doch den Thron der Gewalttat immer näher!
Sie liegen auf elfenbeinernen Betten und strecken sich auf ihren
Ruhelagern aus und verzehren Fettschafe von der Herde weg und
Kälber frisch aus dem Maststall; sie phantasieren auf der Harfe und
erfinden Musikinstrumente wie David; sie trinken Wein aus Schalen und
salben sich mit den besten Ölen; aber um den Schaden Josephs
kümmern sie sich nicht! Darum sollen sie nun an der Spitze der
Weggeführten in die Gefangenschaft wandern, und das Jauchzen der
Schlemmer wird verstummen. Amos 6,1-7
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2. Wie sieht die Zukunft
aus?
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie
ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das
verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Jesaja 53,7
Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich der Frevel
tückischer Feinde umgibt? Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und
rühmen sich ihres großen Reichtums. Psalm 49,6f; EÜ
Oft wurden die Gläubigen von ihren Verfolgern gepeinigt. Der Mob ging
von Haus zu Haus, zerstörte Hausgeräte und Güter, plünderte, was ihm
gefiel, und mißhandelte in brutaler Weise Männer, Frauen und Kinder.
Durch öffentliche Bekanntmachungen wurden alle, die sich am Einwerfen
von Fenstern und am Plündern der Häuser der Methodisten zu beteiligen
wünschten, aufgefordert, sich zu gegebener Stunde an einem
bestimmten Ort zu versammeln. Diese offene Verletzung menschlicher
wie auch göttlicher Gesetze ließ man ungetadelt zu. Der Große Kampf 260
Treue Liebe kann nicht verletzt werden; denn sie läßt sich durch nichts
verletzen. Feinde, Neider, Verleumder, Verfolger, ich trotze euch! Ihr
könnt mir meine Güter nehmen. Ist aber meine Liebe rechter Art, so
werde ich immer reich genug sein; und meine Liebe könnt ihr mir nicht
nehmen. Die Schatzkammer Davids (Ps 27)
Hiobs Güter und Verluste im Lichte des
großen Kampfes als Vorschattung der
Endzeiterfahrung
Gott hat mich bei guten Tagen Fromm ist Gott und schärft mit Maßen
oft ergötzt; / sollt ich jetzt sein Gericht / kann mich nicht
nicht auch etwas tragen? ganz und gar verlassen.
Was sind dieses Lebens Güter? Dort, dort sind die edlen Gaben,
Eine Hand / voller Sand, da mein Hirt / Christus wird
Kummer der Gemüter. mich ohn Ende laben.
Paul Gerhardt
1. Trübsal 2. Trübsal
Hiobs Besitz Hiob 1,1-3
Satans Argument Hiob 1,9-11 Hiob 2,4f
Gottes Erlaubnis Hiob 1,12; 2,3b Hiob 2,6
Hiobs Verluste Hiob 1,14-19 Hiob 2,7-9
Hiobs Reaktion Hiob 1,20-22 Hiob 2,10
Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch
kommt! Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß
geworden; euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen
euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt
Schätze gesammelt in den letzten Tagen!
Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, der aber
von euch zurückbehalten worden ist, er schreit, und das Rufen der Schnitter
ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen!
Ihr habt euch dem Genuß hingegeben und üppig gelebt auf Erden, ihr
habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag! Ihr habt den
Gerechten verurteilt, ihn getötet; er hat euch nicht widerstanden.
Jakobus 5,1-6
Krankheit, Leiden und Tod sind Werke einer gegnerischen Macht. Satan
ist der Zerstörer, Gott der Wiederhersteller.
In den Fußspuren des großen Arztes 114 (Der Weg zur Gesundheit 70)
Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du nun da, der Israel ins
Unglück stürzt? Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück,
sondern du und deines Vaters Haus dadurch, daß ihr des HERRN Gebote
verlassen habt und wandelt den Baalen nach. 1.Könige 18,17f
Nachdem die Erlösten die Macht und Bosheit Satans erblickt haben,
erkennen sie wie nie zuvor, daß keine andere Macht als die des Sohnes
Gottes sie zum Siege führen konnte. Der große Kampf 664
Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen
hat, tue ebenso. Lukas 3,11
Paul Gerhardt
Wie einer nackt von seiner Mutter Leibe gekommen ist, so fährt er wieder
dahin, wie er gekommen ist, und trotz seiner Mühe nimmt er nichts mit
sich in seiner Hand, wenn er dahinfährt. Prediger 5,14
Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und es ist klar, daß wir
auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung
haben, soll uns das genügen! Denn die, welche reich werden wollen,
fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche
Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen.
Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr
hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel
Schmerzen verursacht. 1.Timotheus 6,7-10
Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm
beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. Und er ließ ihn rufen
und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über
deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein.
Der Verwalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt
mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. Ich
weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn
ich von dem Amt abgesetzt werde.
Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und
fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?
Er sprach: 100 Eimer Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen
Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs 50.
Danach fragte er den zweiten: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er
sprach: 100 Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen
Schuldschein und schreib 80.
Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt
hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die
Kinder des Lichts. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem
ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch
aufnehmen in die ewigen Hütten. Lukas 16,1-9
34
menschliche Klugheit und Kraft zu vollbringen vermochten, hatte er seine
Streitkräfte versammelt und sie ermahnt, guten Mutes zu sein.
Propheten und Könige 248-250
Genügte das?
In der letzten großen Auseinandersetzung des Kampfes mit Satan
werden die Menschen, die Gott treu sind, es erleben, daß sie von jeder
irdischen Hilfe abgeschnitten werden. Weil sie sich weigern, Gottes
Gesetz zu übertreten, um irdischen Mächten zu gehorchen, wird es
ihnen verboten werden, zu kaufen oder zu verkaufen. Das Leben Jesu 106
Judas einzige Hoffnung gründete sich jetzt auf Gott. Alle Hilfe, die
möglicherweise aus Ägypten kommen könnte, war abgeschnitten, und
keine anderen Völker in der Nähe vermochten freundschaftliche Hilfe zu
leisten. Propheten und Könige 250
Sanheribs Botschaften
… an die judäischen Unterhändler
Übermittelt Hiskia Folgendes vom großen König von Assyrien: Worauf
vertraust du eigentlich, daß du dich so zuversichtlich gibst? Glaubst du,
bloße Worte seien schon militärisches Können und zahlenmäßige Stärke?
Auf wen verläßt du dich, daß du dich gegen mich empört hast? Du verläßt
dich offenbar auf dieses geknickte Rohr, auf Ägypten, das jedoch jedem
die Hand durchbohrt, der sich darauf stützt. So geht es allen, die sich auf
den Pharao, den König von Ägypten, verlassen! Jesaja 36,4-6; Neues Leben
35
Heidenvölker etwa die errettet, welche meine Väter vernichtet haben?
Jesaja 37,10-12
Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte
ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles
will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Matthäus 4,8f
Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Macht
Frieden mit mir und kommt zu mir heraus, so soll jedermann von seinem
Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und das Wasser seines
Brunnens trinken, bis ich komme und euch in ein Land führe, das eurem
Land gleich ist, ein Land voll Korn und Most, ein Land voll Brot und
Weinbergen. Jesaja 36,16f
Gottes Verheißung
Hab keine Angst vor den Drohungen, die du gehört hast. Laß dich nicht
einschüchtern, wenn die Boten des assyrischen Königs über mich
lästern! Ich will ihn dazu bringen, daß er seine Truppen von hier abzieht.
Er wird ein Gerücht hören und darüber so beunruhigt sein, daß er
umgehend in sein Land zurückkehrt. Dort lasse ich ihn durch das
Schwert umkommen. … Ich sage dir auch, was mit dem assyrischen
36
König geschehen wird: Seine Truppen werden Jerusalem mit keinem
Fuß betreten. Sie werden keinen einzigen Pfeil abschießen und nicht im
Schutz ihrer Schilde gegen die Stadtmauer anstürmen. Nicht einmal
einen Belagerungswall werden sie aufschütten. Die Assyrer werden
Jerusalem nicht stürmen, sondern auf demselben Weg abziehen, den sie
gekommen sind. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. Um meiner Ehre
willen beschütze ich diese Stadt. Ich rette sie, weil ich es meinem Diener
David versprochen habe. … Eines Tages, als er [Sanherib] im Tempel
seines Gottes Nisroch betete, stachen ihn seine Söhne Adrammelech
und Sarezer mit dem Schwert nieder. Jesaja 37,6f; 38,33-35.38; HfA
37
In seinem Eifer, den Tempeldienst wirklich segensreich für das Volk zu
gestalten, beschloß Hiskia, die alte Sitte neu zu beleben, nach der sich
alle Israeliten zur Feier des Passahfestes versammelten. …
Die sieben Tage, die das Passahfest gewöhnlich dauerte, verstrichen
allzu rasch. Deshalb beschlossen die Anbeter, noch weitere sieben Tage
die Wege des Herrn zu erforschen. Die lehrenden Priester setzten ihr
Werk der Unterweisung aus dem Gesetzbuch fort. …
Aber noch galt es eine wichtige Arbeit zu verrichten, an der sich alle, die in
ihre Heime zurückkehrten, tatkräftig beteiligen mußten als Nachweis dafür,
daß die eingeleitete Reform echt war. Der Bericht lautet: "Als dies alles
vollendet war, zog ganz Israel, soweit es sich versammelt hatte, in die
Städte Judas, und sie zerbrachen die Steinmale und hieben die Bilder der
Aschera um und brachen ab die Opferhöhen und Altäre in ganz Juda,
Benjamin, Ephraim und Manasse, bis sie alles vernichtet hatten.“ (2.Chr
31,1). Propheten und Könige 235-240
38
39
5. Jesu Leben
Als die Israeliten in der Wüste waren, sandte ihnen Gott Manna vom
Himmel. Er speiste sein Volk gerade zu der Zeit reichlich, als alle
Nahrungsmittel fehlten. Aus dieser Erfahrung sollte Israel erkennen, daß
der Herr sich in jeder Lebenslage zu dem bekennt, der ihm vertraut und
in seinen Wegen wandelt. Der Heiland bewies jetzt durch die Tat die
Erfüllung der göttlichen Verheißungen. Durch das Wort Gottes war den
Israeliten Hilfe zuteil geworden, und durch dasselbe Wort erwartete der
Heiland gläubig Hilfe in der Not. Er wartete auf den Augenblick, der ihm
des Vaters Hilfe bringen würde. Aus Gehorsam gegen den Willen seines
Vaters befand er sich in der Wüste, und er wollte keine Nahrung
annehmen, die er den Einflüsterungen Satans zu verdanken gehabt
hätte. Vor dem ganzen Weltall bezeugte er, daß es ein weniger großes
Unglück sei, irgendein Leiden zu ertragen, als auch nur im geringsten
von den Wegen und dem Willen Gottes abzuweichen. Das Leben Jesu
105
Jesus nahm die wenigen Brote im vollen Vertrauen auf Gott. Obgleich es
nur so viel Speise war, daß sie gerade für seine Jünger gereicht hätte,
lud er diese doch nicht ein, zu essen, sondern verteilte das Brot an sie
und gebot ihnen, es dem Volk weiterzugeben. Die Nahrung vermehrte
sich in seinen Händen, und die Hände der Jünger, die sich ihm, dem Brot
des Lebens, entgegenstreckten, blieben nie leer; der kleine Vorrat reichte
für alle. Nach der Sättigung des Volkes wurden die Brocken gesammelt,
und Christus aß nun mit seinen Jüngern von der so gnädig gewährten
Speise. Das Leben Jesu 362
Das Brot ist es ja eigentlich nicht, was uns sättigt, sondern Gottes Segen
und Wort, welches das Gedeihen schafft. Darum hat auch Jesus
nachher, da es in der Wüste den vier bis fünf Tausenden, die ihm
nachfolgten und fast verschmachteten aus Mangel an Brot, nicht aus
Steinen Brot gemacht, sondern die wenigen Brote und Fischlein, die da
waren, nur gesegnet; und sie reichten nicht nur und sättigten die
Tausende, die aßen, sondern es blieben auch noch sieben bis zwölf
Körbe voll übrig.
Evangelische Hauskanzel 183
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und
der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt
euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen
und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist,
da ist auch dein Herz. Matthäus 6,19-21
Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch
nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr
anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als
die Kleidung. Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie
haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel
mehr seid ihr wert als die Vögel! Wer aber von euch kann durch sein
41
Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Wenn ihr
nun nicht einmal das Geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das
Übrige?
Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen
nicht; ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit ist nicht
gekleidet gewesen wie eine von ihnen! Wenn aber Gott das Gras auf dem
Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet,
wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr
trinken sollt; und beunruhigt euch nicht! Denn nach all diesem trachten
die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr diese Dinge
benötigt. Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies
alles hinzugefügt werden!
Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen,
euch das Reich zu geben.
Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht
veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb
hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer
Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Lukas 12,22-34
Gottvertrauen in Krisenzeiten
Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Er, der sogar seinen eigenen
Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie
sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? …
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder
Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? …
Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch
Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder
Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der
Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8,31f.35.38f
42
Und sie machten sich in der Dämmerung auf, um zum Heer der Aramäer
zu kommen. Und als sie vorn an das Lager kamen, siehe, da war
niemand mehr da. Denn der Herr hatte die Aramäer hören lassen ein
Getümmel von Rossen, Wagen und großer Heeresmacht. ...
Als nun die Aussätzigen vorn an das Lager kamen, gingen sie in eins der
Zelte, aßen und tranken und nahmen Silber, Gold und Kleider und
gingen hin und verbargen‘s und kamen wieder und gingen in ein anderes
Zelt und nahmen daraus und gingen hin und verbargen‘s.
Aber einer sprach zum andern: Laßt uns so nicht tun; dieser Tag ist ein
Tag guter Botschaft. Wenn wir das verschweigen und warten, bis es
lichter Morgen wird, so wird uns Schuld treffen. So laßt uns nun hingehen
und es dem Hause des Königs ansagen. 2.Könige 7,3-9
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Hiobs Wiederherstellung Die Wiederherstellung der Übrigen
6.
Und der HERR wandte das Geschick Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind.
Offenbarung 19,9
Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte
tat. Und der HERR gab Hiob doppelt Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben
E i n t r ö s t e n d e r Ve r g l e i c h
soviel, wie er gehabt hatte. ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut
Und es kamen zu ihm alle seine Brüder des Lammes. Offenbarung 7,14
und alle seine Schwestern und alle, die
ihn früher gekannt hatten, und aßen mit Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach:
ihm in seinem Hause und sprachen ihm Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen
zu und trösteten ihn über alles Unglück, wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen,
das der HERR über ihn hatte kommen wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren
lassen. Und ein jeder gab ihm ein Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei
Goldstück und einen goldenen Ring. Und noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der
der HERR segnete das spätere Leben auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!
Offenbarung 21,3-5a
Hiobs mehr als sein früheres; er bekam
14.000 Schafe, 6.000 Kamele, 1.000 Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall,
Joch Rinder und 1.000 Eselinnen. der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes; mitten auf dem
Er bekam auch sieben Söhne und drei Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die
Töchter. tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die
Und er gab der ersten den Namen Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
Jemima, der zweiten den Namen Kezia Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und
und der dritten den Namen Keren- des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm
Happuch. dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren
Und es wurden im ganzen Land keine so Stirnen sein.
schönen Frauen gefunden wie Hiobs Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte
Töchter; und ihr Vater gab ihnen ein und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten,
Erbteil unter ihren Brüdern. Hiob 42,10-15 und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenbarung 22,1-5