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Wahre Stabilität
Was sind Freimaurer?
Inhalt
Dr. Martin Hohl-Wirz: Begegnung mit der Freimaurerei 4
Albrecht Hauser: Mission unter Muslimen 12
Wer ist Jesus Christus? 21
Elke Bartelheimer : Vergebung ist ein Schlüssel 26
Berufsalltag
Karl Kübler: Für ein gutes Betriebsklima 29
DCTB-Intern 39
Buchempfehlungen 40
DCTB-Mitgliederversammlung 42
Impressum
Das Fundament ®
Herausgeber: Deutscher Christlicher Techniker-Bund e.V. (DCTB)
Postfach 1122, 70807 Korntal-Münchingen
Tel. 0711/8380828, Fax 0711/8380829, info@dctb.de; www.dctb.de
Redaktion: Armin Bachor, armin.bachor@dctb.de
Die Kosten für den Bezug des Mitteilungsblattes DAS FUNDAMENT sind im Mitgliedsbeitrag
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DCTB-Förder-Stiftung: EKK Kassel 419 648 BLZ 520 604 10
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Editorial
Wenn ich den Turm auf dem Titelbild sehe, denke ich unwillkürlich an
die Bankenkrise. In einem immer bedrohlicher werdenden Maße entwickelt
sie sich zu einer handfesten Wirtschaftskrise. Einige von Ihnen, liebe Leser,
sind schon direkt betroffen mit Überstunden- und Zeitkontenabbau, Kurz-
arbeit oder einer drohenden Entlassung.
Die Höhe der Bankentürme sollte - so scheint es - bisher angegeben ha-
ben, wie reich und stark und erfolgreich eine Bank ist. Und doch basierte der
ganze Umsatz und Gewinn, wie sich jetzt zunehmend mehr herausstellt, auf
eher fragwürdigen Geschäften. Man handelte mit Scheingeld, und für man-
che - längst nicht nur für die Banker - war es einfach auch nur Spielgeld. Die
hohen Türme der Banken vermitteln augenblicklich mehr Schein als Sein.
Der Liederdichter David behält inmitten einer persönlichen Krise den
Blick auf Gott gerichtet. Sein Schöpfer ist ein starker Turm, der Schutz, Si-
cherheit und Stabilität bietet. Dahin flüchtet er sich vor den realen Attacken
seiner Feinde.
Jesus Christus bietet immer „Sein anstatt Schein“. Er hat den Tod „er-
probt“, ist leiblich auferstanden und lebt jetzt in der unsichtbaren Wirklich-
keit bei seinem Vater und wird alle, die an ihn glauben, zu sich holen.
Jesus Christus ist der Retter für alle Menschen. Alle dürfen ihm vertrau-
en, ihre Schuld bei ihm abladen und ihn Herr in ihrem Leben sein lassen.
In diesem Heft geht es um Jesus Christus. Sein universaler Liebesan-
spruch für alle Menschen gilt: sowohl im Kontext der pluralistischen Idee
der Freimaurer, dass alle Religionen gleich seien, als auch in der Brisanz des
Zeugnisses gegenüber Muslimen.
In unserer ganz persönlichen Bedrängnis dürfen wir bekennen, wie es in
einem Lied heißt:
„Du bist ein starker Turm, du bist das Auge im Sturm!
Du sprichst zum aufgewühlten Meer meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit dir, Friede mit dir!
Shalom
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Das Fundament 3/2009
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Begegnung mit der Freimaurerei
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Das Fundament 3/2009
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Begegnung mit der Freimaurerei
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Das Fundament 3/2009
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Begegnung mit der Freimaurerei
Geheim halten
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Das Fundament 3/2009
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Begegnung mit der Freimaurerei
Bau nach unserem Glauben letzt- einen Auftrag für diese Welt und
lich nicht Menschenwerk, sondern ihre Mitgestaltung. Damit stehen
Gottes Werk ist. Jesus selbst macht wir in Konkurrenz zu anderen
uns, soweit wir das wollen, fähig „Bauleuten“, die sich ebenfalls für
und tüchtig zur Mitarbeit. eine bessere Welt einsetzen. Diese
Der Bau Christi ist nicht etwa Konkurrenz sollte nach meiner
ein Bau, den wir erst im Himmel, Auffassung, wie in der Wirtschaft,
im Jenseits finden. Er beginnt nicht ‚ruinös’, sondern in gegensei-
schon auf dieser Welt, schließt tigem Respekt, ohne Gewalt, fair
diese Welt mit ein, geht aber über und möglichst offen ausgetragen
diese Welt hinaus und steht unter werden.
der Verheißung, ewig zu bestehen. Wichtig ist mir dabei, dass wir
Auch als Christen sollen wir am Absolutheitsanspruch von Jesus
uns also nicht einzig auf uns selbst Christus festhalten und uns an ihm
konzentrieren und in irgendeine orientieren und an seinem Wort:
Innerlichkeit zurückziehen, „Himmel und Erde werden vergehen,
sondern wir haben schon jetzt aber meine Worte nicht!“
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Das Fundament 3/2009
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Mission unter Muslimen
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Das Fundament 3/2009
glaube ich eigentlich nicht wirk- „Bin ich etwa ein Fehler, sollte
lich. Die Weltmission ist daher ich nicht Christ sein? Die Väter
nicht etwas Zusätzliches, sondern der Mission mögen wohl Fehler
der eigentliche Prüfstein, ob die gemacht haben, wir aber halten
Kirche auch wirklich an das uns daran nicht auf, denn sie
Evangelium glaubt.“ haben uns das Evangelium als
eine von Angst befreiende Kraft
In der Mission geht es daher
gebracht. Wir sind glücklich und
weder um ein „Abrechnen“ mit
dankbar, Christen zu sein. Jede
Andersgläubigen noch um das
Generation ist neu gesandt, das
Freilegen ihrer Schwachstellen,
Evangelium aller Welt zu ver-
sondern um das schlichte Zeugnis
kündigen. Die Frage aber steht
Christi gegenüber Menschen, die
im Raum, ob wir auch durch
nach Gottes Ebenbild geschaffen
die Söhne der Väter Christen
sind. Weil dies so ist, darf keinem
geworden wären? Sorgt dafür,
Menschen das Evangelium vorent-
dass ihr Christen bleibt und eu-
halten werden. Die christliche Mis-
ren Glauben einladend lebt und
sion ist zentralstes Wesensmerkmal
verkündigt.“
christlicher Existenz. Wer versu-
chen würde, sie angesichts anderer
oder widersprüchlicher „Heilsan-
gebote“ aufzugeben, würde sein
Christsein zur Disposition stellen. Mission zu Hause
Daher kann das „Ob“ der Mission Wir sind also in jeder Generation
nicht zur Disposition stehen; über neu berufen, uns dem Anspruch
das „Wie“ der Mission und über des ganzen Evangeliums in unserer
die Fragen des Verhältnisses von Zeit zu stellen und den Auftrag
Evangelium und Kultur hingegen zur Mission, gerade auch vor der
kann es Meinungsverschieden- eigenen Haustür, wahrzunehmen.
heiten geben, da sind wir oft Kin- Mission aber geschieht heute von
der jeweils unserer eigenen Zeit. überall nach überall. Auch die
Ein afrikanischer Bischof wurde erwachenden Weltreligionen kon-
auf die „Fehler“ in der Mission frontieren uns mit ihrem Anspruch.
angesprochen. Er stand entrüstet Der vom Islam herkommende
auf und sagte: Widerspruch gegen den christ-
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Mission unter Muslimen
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Mission unter Muslimen
Minarett
einer Moschee
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Das Fundament 3/2009
Der Islam ist für jeden einzel- Glaubenssystem, das dem christ-
nen Christen und für die Kirche lichen Glauben durch und durch
und Gesellschaft insgesamt eine entgegensteht. Eigentlich ist der
enorme geistliche, theologische Islam im tiefsten Grunde nicht nur
und missionarische, aber zugleich eine Religion.
auch eine ideologisch-politische Der klassische Islam ist zugleich
Herausforderung. Dabei gilt es, auf eine Ideologie und ein gesellschafts-
eine notwendige Unterscheidung politisches System, auch wenn es
zu achten, nämlich den Muslimen viele unterschiedliche regionale und
als Mitmenschen das Evangelium kulturelle Ausprägungen gibt. In al-
nahe zu bringen und dabei gleich- ler Liebe zu den Muslimen als Mit-
zeitig den Islam als Religionssystem menschen müssen wir uns auch im
kritisch zu verstehen. Wir müssen Blick auf die Religion ein geistliches
auf der einen Seite lernen, den Urteilsvermögen bewahren. Es geht
einzelnen Muslim zuerst als einen dabei weder um ein „Feindbild
Mitmenschen wahrzunehmen, Islam,“ noch um ein „Wunschbild
dem die Liebe Gottes in Jesus Islam“, sondern um das Ernstneh-
Christus ebenso gilt wie uns. men des real existierenden Islam in
Christus ist für alle Menschen Geschichte und Gegenwart. Wir
gestorben, nicht nur für die stehen hier im angebrochenen 21.
Christen. Sein Tod am Kreuz Jahrhundert als Kirche und Ge-
schließt die ganze Welt meinde Jesu Christi, besonders auch
ein. Es gilt daher zu diffe- in der westlichen Christenheit, vor
renzieren zwischen den einer ähnlichen komplexen Heraus-
glaubenden Menschen als forderung wie die frühe Kirche im
Mitmenschen und der damaligen multireligiösen
Religion des und gnostischen Milieu der
Islam als Antike.
einem
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Mission unter Muslimen
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Das Fundament 3/2009
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Wer ist Jesus Christus?
Wer ist
Jesus
Christus?
Was heißt überhaupt nicht um die weltlichen Auswir-
kungen seiner Lehre, und seien sie
Christentum? noch so gut. Die Person Jesu steht
„Das Christentum ist die Sum-
im Brennpunkt aller Auseinander-
me aller Irrtümer, die sich um Jesus setzungen. Jesus selbst fragte: „Was
Christus gerankt haben.” Weithin sagt denn ihr, wer ich bin?” (Matt-
versteht man unter Christentum häus 16, 15). Diese Frage ist heute
die Wesenszüge des sogenannten noch genauso herausfordernd wie
Abendlandes, seine Moralvor- damals. Die aufsehenerregenden,
schriften, seine guten geschicht- nahezu fantastisch klingenden
lichen Leistungen, die christliche Ansprüche Jesu verlangen eine
Kunst und die herrlichen Dome. stichhaltige Antwort. Deshalb
Im christlichen Glauben aber geht müssen wir zunächst die Tatsachen
es um die Person Jesus Christus, betrachten.
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Wer ist Jesus Christus?
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Das Fundament 3/2009
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Wer ist Jesus Christus?
„Wer ist Jesus Christus?“ ist ein Traktat aus unserer Serie „Glaubens-
fragen“. Die einzelnen Themen können Sie auf unserer Webseite
www.dctb.de lesen und bestellen. Sie eignen sich gut zum gezielten
Weitergeben.
Die Themen:
Wer schrieb die Bibel? Wer ist ein Christ?
Was ist Freiheit? Was ist Friede?
Was ist Gerechtigkeit? Wer ist Gott?
Was ist Glauben? Wer ist Jesus Christus?
Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Sünde?
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Das Fundament 3/2009
Vergebung
ist ein
Schlüssel
Elke Bartelheimer, Kirchlengern, Andacht auf der Skifreizeit in Stefansdorf, 2009
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Vergebung ist ein Schlüssel
Anders die Bibel: Dort gibt uns fehlungen vergebt, so wird euch euer
Gott konkrete Anweisungen. So himmlischer Vater auch vergeben.“
auch in Matthäus 6, 14: „Euer Va- Und es kommt noch klarer. Nach
ter im Himmel wird euch vergeben, dem Vers 14 steht auch noch ein
wenn ihr den Menschen vergebt, die Vers 15: „Wenn ihr ihnen aber nicht
euch Unrecht getan haben.“ Oder in vergeben wollt, dann wird euch Gott
der Übersetzung Martin Luthers: eure Schuld auch nicht vergeben.“
„Wenn ihr den Menschen ihre Ver- Oder nach Luther: „Wenn ihr aber
fehlungen vergebt, so wird euch euer den Menschen nicht vergebt, so wird
himmlischer Vater auch vergeben.“ euch euer Vater eure Verfehlungen
Bei dem Thema Vergebung auch nicht vergeben.“
wünsche ich mir ein persönliches Soll das etwa heißen, Gott
Stellrad wie bei der Power Switch macht seine Vergebung von unserer
Technology. Folgende Einstellun- Vergebungsbereitschaft abhängig?
gen sind denkbar:
„Das kann ich dem nie verge-
ben“ - das ist die unversöhnliche,
hartherzige, harte Einstellung. Zweierlei Vergebung
„Wenn der andere lange genug
gelitten hat, wenn ich ihn lange Das muss ich kurz erklären. Es
genug seine Verfehlungen habe geht um zweierlei Vergebung.
spüren lassen, dann vergebe ich Zum einen bietet Gott uns die
ihm ganz gnädig und betont groß- Vergebung als vollständige Tilgung
zügig“ - ich spiele mich auf wie ein unserer Schuld und Sündenstrafe
kleiner Gott und habe so eine mitt- an. Und wenn wir diese Vergebung
lere Einstellung gewählt. empfangen haben, bleibt sie als
„Mal abwarten, nach was mir Rechtfertigung auch so bestehen.
zumute ist, wenn ich gut drauf bin, Zum andern fallen aber je-
vergebe ich dem andern“ - das ist den Tag neue Verfehlungen und
die willkürliche, weiche Einstel- Versündigungen bei uns an. Diese
lung. sollen wir ebenso vor Gott beken-
Aber Gott hat keine solchen nen. Und ebendiese Verfehlungen
Einstellungen vorgesehen! In dem spricht der Bibeltext an.
zitierten Bibelvers steht eindeutig: Man könnte das wie folgt be-
„Wenn ihr den Menschen ihre Ver- schreiben: Die Vergebung im Sinne
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Das Fundament 3/2009
der Rechtfertigung ist wie ein Voll- dieser Stelle. Allerdings finden wir
bad, bei dem wir komplett gereinigt in Kolosser 3, 12 - 13:
werden. Nun machen wir uns aber
„So zieht nun an als die Auser-
jeden Tag aufs Neue wieder dreckig
wählten Gottes, als die Heiligen
mit weltlichen Verunreinigungen.
und Geliebten, herzliches Erbar-
Und das benötigt eben regelmä-
men, Freundlichkeit, Demut,
ßiges Waschen. Gott hat uns also
Sanftmut, Geduld; und ertrage
komplett und vorbehaltlos verge-
einer den andern und vergebt
ben, damit wir wieder durch Jesus
euch untereinander, wenn jemand
Christus Zugang zu ihm haben. Er
Klage hat gegen den andern; wie
überlegt nicht, ob er jenem verge-
der Herr euch vergeben hat, so
ben solle, aber diesem etwa nicht.
vergebt auch ihr!“
Er will uns auch vergeben,
jeden Tag aufs Neue, auch heute.
Ertragt einer den anderen; seid
Aber diese Vergebung ist an unser
bereit, einander zu vergeben, selbst
Verhalten gekoppelt. Er möchte,
wenn ihr glaubt, im Recht zu sein.
dass wir Menschen uns unterein-
Falls Sie einmal einen Völkl
ander gegenseitig vergeben. Wenn
Ski mit Power Switch Technology
wir nicht dazu bereit sind, wird
sehen sollten, überlegen Sie, ob Sie
er uns unsere Verfehlungen auch
auch mit so einem inneren Stellrad
nicht vergeben. Wenn es in unserm
leben. Das Irre ist, dass wir so ein
Leben an einer Stelle nicht weiter
Stellrad gar nicht brauchen, weder
geht, kann es auch an mangelnder
zum Skifahren noch zum Leben.
Vergebungsbereitschaft und unbe-
Vergebung ist kein Stellrad. Sie
reinigter Schuld in einer Beziehung
ist gewissermaßen ein Schlüssel.
liegen. Das ist eine Erziehungs-
Der Schlüssel zu einem befreiten
maßnahme Gottes.
Leben und zu einem bereinigten
Miteinander.
Ertragen
Wie Vergebung genau aussieht und
geschehen soll, steht leider nicht an
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Für ein gutes Betriebsklima
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Das Fundament 3/2009
Sauber abrechnen
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Für ein gutes Betriebsklima
gerät. Der Arbeitgeber will, dass mich, wie ich private Argumente
seine Projekte so zügig und kosten- für das eine oder andere technische
günstig wie möglich vorangebracht Gerät aufliste. Man könnte es sich
werden. Wir möchten dagegen den ja einmal von der Arbeit für private
Lohn, das Gehalt oder den Arbeits- Zwecke ausleihen. Hier sollte aber
platz für private Zwecke nutzen. So gelten, dass dienstliche Belange
entsteht ein Kampf, wenn es um die immer vor die privaten zu stellen
Kosten geht. Unsere Treue ist hier sind.
gefordert, die schon in den Gedan-
ken beginnt. Gott sieht alles und
wir können nichts verheimlichen.
Bei Reisen im Auftrag des
Arbeitgebers fallen unterwegs
dutzende von Quittungen und
Rechnungen an. Für Verpflegung
bekommt man Tagessätze. Da-
bei ist Treue gefragt. Taxifahrer
beispielsweise stellen gerne Quit-
tungen ohne Kostenbetrag aus. Sie
wären die Gelegenheit einen zu
hohen Betrag einzutragen, um sich
die Differenz privat einzustecken.
Im Büro benutzte ich hochmo-
derne Kommunikationstechnik. Saubere Zeiteinteilung
Diese lassen sich oft recht bequem
für private Zwecke nutzen. Für Wandelt in Weisheit denen gegen-
mich als Christ soll es aber keine über, die außerhalb [der Gemein-
Grauzonen geben. So geben wir de] sind, und kauft die Zeit aus!
beim Telefon und Fax für Privat- Kolosser 4, 5
gespräche Vorwahlcodes ein. Das
Internet dagegen ist für private Kommt man morgens auf die Ar-
Zwecke frei gegeben. beit, bringt man private Projekte in
Hin und wieder habe ich Gedanken mit. Diese wollen auch
Anschaffungen für den Arbeitge- bearbeitet werden. Die Gedanken-
ber zu tätigen. Dabei ertappe ich
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Das Fundament 3/2009
zeit in unserm Kopf und Herz ist den Glauben sehr wohl. So ist eine
umkämpft wie die Belegungszeit Unterhaltung mit christlichen In-
für teure Großcomputer. Private halten immer eine Gratwanderung.
Telefonate wollen dringend erledigt Auf Dienstreisen ist die Reisezeit
und es muss auch noch gegoogelt als Erholungszeit gedacht. Dort
werden. An dieser Stelle versuche passen solche Gespräche hinein.
ich, alle persönlichen Belange
auf die Zeit vor dem Arbeitsende
zu legen, indem ich bei der Zeit-
erfassung früher ausbuche und Den Glauben
anschließend das Private erledige.
Auch hier gilt für mich die Regel,
zur Sprache bringen
dass man lieber zugunsten des
Erweist jedermann Achtung, liebt
Arbeitgebers handelt, damit mein
Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt
Gewissen rein bleibt.
den König! 1. Petrus 2, 17
Bei Dienstreisen im Ausland
muss ich eigenverantwortlich
Wissenschaftler sind von meiner
Stundenlisten führen. Hier notiere
Warte aus betrachtet Künstler in
ich alles so zeitnah wie möglich.
mehrfacher Hinsicht. Sie entwi-
Bei mir hat sich hierfür ein kleines
ckeln Ideen, formulieren Projekte
DIN A6 Heft bewährt, das ich
und versuchen, diese an die Geld
immer bei mir habe. Die Kollegen
gebenden Politiker zu verkaufen.
nehmen sehr genau wahr, wie wir
Wenige haben damit Erfolg. Zu-
als Christen die Arbeit protokol-
dem haben sie oft Personalverant-
lieren. Sie bekommen eine gewisse
wortung und stehen trotzdem am
Furcht vor uns, weil die Verwal-
„Band“ und produzieren wissen-
tung auch Protokolle von Kolle-
schaftliche Ergebnisse. Überhaupt
gen vergleichen kann. Das führt
wissenschaftliche Fragestellungen
dazu, dass es unseren Kollegen zur
zu entwerfen und die Lücke im
Korrektur hilft oder mitunter auch
Netz der Fragen zu schließen, be-
dazu, dass sie ärgerlich auf uns
darf einer großen Beständigkeit.
werden.
Gegenüber diesen starken Per-
Während das stille Zeugnis
sönlichkeiten fühlt sich der kleine
keine Arbeitszeit in Anspruch
Angestellte manchmal nicht be-
nimmt, tut es ein Gespräch über
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Für ein gutes Betriebsklima
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Das Fundament 3/2009
sind es abergläubische Aussprüche darin las und sich darauf hin ihr
oder ein Unfall, Krankheit oder Leben änderte.
Tod in der Verwandtschaft. Auch
die Frage nach den Tatsachen über
die Schöpfung oder die C14-Datie-
rung, für welche wir ein Labor im Gerüchte
Haus haben, geben mir manchmal
den Gesprächseinstieg. Vergeltet nicht Böses mit Bösem
Gott hat es so gelenkt, dass ein oder Schmähung mit Schmähung,
ehemaliger Kollege, der geistliche sondern im Gegenteil segnet, weil
Orientierung suchte, zum Glauben ihr wisst, dass ihr dazu berufen
an Jesus Christus kam. Und nicht seid, Segen zu erben. 1. Petrus 3, 9
nur er allein, sondern seine Frau
gleich auch. Der Austausch mit Kollegen gehört
Auf Dienstreisen sind wir oft ein zum Berufsalltag. Doch leider sind
halbes Dutzend Kollegen. Manch- die Themen oft das Verhalten der
mal wird jemand krank, was viele Chefs oder unliebsamer Kollegen.
peinlich finden. Schwäche zu zeigen, Auch der Verwaltungsapparat im
sieht nicht gut aus. Hier können wir Unternehmen wird als Gängelei
füreinander sorgen und so unseren kritisiert. Die besonders krassen
Glauben ganz praktisch beweisen. Neuigkeiten werden schnell wie ein
Kommen ausländische Kollegen Lauffeuer herumgetratscht. So wer-
nach Deutschland, lade ich sie zum den Gerüchte erzeugt. Dazu habe
Essen zu uns nach Hause ein. Sie ich wahrscheinlich auch schon
sehen dann, wenn wir zum Essen beigetragen. Als Christ versuche
beten. Vor einigen Jahren hatte ich, Verständnis für das Verhalten
ich mehrfache Glaubensgespräche der Chefs und Kollegen meinem
mit einer Kollegin. Ihr Exmann aufgebrachten Gesprächspartner
wurde im Auto erschossen und zu zeigen. Sollte Verleumdung an
nun sorgte sie sich um die Zukunft mein Ohr herangetragen werden,
der gemeinsamen Tochter. Ich gab möchte ich den Kollegen bitten,
ihr Bücher in ihrer Muttersprache. mir es nicht zu erzählen. Mit dem
Einige Zeit später erzählte sie mir, Unmut hausieren zu gehen, ist
dass eine Studentin in ihrem Insti- eine Art Rache und Genugtuung
tut im Ausland diese Bücher fand,
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Für ein gutes Betriebsklima
für unsere Enttäuschungen bei der Der Staat stellt Regeln für das Zu-
Arbeit. Aber in Jesu Namen und sammenleben von Unternehmen
in seiner Kraft wollen wir das Böse auf und der Arbeitgeber formuliert
mit Gutem überwinden. Im stillen geltende Betriebsvereinbarungen.
Gebet können wir um Kraft und In unserer Wissensgesellschaft
Weisheit bei solchen Gedanken wird mit Wissen gearbeitet. Wissen
verseuchenden Gesprächen bitten. wird produziert und für Geld
kopiert.
Es wird als besonders schlau
angesehen, Wissen zu kopieren,
Geistiger Diebstahl ohne dafür zu bezahlen. Das ist
Diebstahl im Sinne des Urheber-
Wer sich also gegen die Obrigkeit rechtes. Besonders Computerpro-
auflehnt, der widersetzt sich der gramme werden immer wieder
Ordnung Gottes; die sich aber schwarz kopiert. Durch den Kauf
widersetzen, ziehen sich selbst die von Firmenlizenzen ist diese Sache
Verurteilung zu. Römer 13, 2 am Arbeitsplatz nicht ganz so
gravierend wie im privaten Bereich.
Raubkopien
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Das Fundament 3/2009
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Für ein gutes Betriebsklima
entsprechendem Alkoholkonsum
mit Kollegen zu vermeiden. Das
isoliert mich und ich ernte böse
Blicke.
Da meine Arbeit einiges an
körperlicher Ausdauer verlangt,
versuche ich, mich durch wöchent-
liches Dauerlaufen fit zu halten.
Die wochenlange Trennung
von der Ehefrau bringt weitere
Anfechtungen mit sich. Die Ent-
behrung der körperlichen Gemein-
schaft will insbesondere danach
wieder aufgeholt werden. Dazu
ist gegenseitige Bereitschaft und
Offenheit der Eheleute besonders
wichtig.
Aber auch die am Arbeitsplatz
zu sehr „sommerlich“ bekleideten
Kolleginnen und zu intensive und
intime Gespräche mit dem anderen
Geschlecht bringen uns nur zu oft
Der etwas unverständliche Begriff in eine gefährliche Gedankenspira-
„Gefäß“ im obigen Vers meint ent- le hinein.
weder den Ehegatten oder den ei- Wie jeder weiß, ist das Internet
genen Körper. Beide Bedeutungen voll von pornografischen Seiten.
sind wichtig für den Umgang mit Gerät uns versehentlich so ein Bild
unserem Körper. Unser Körper vor die Nase, brennt es sich gleich
gehört zuerst Gott, dann unserem tief ins Herz ein. Gott sei Dank
Ehepartner, danach unserem Ar- hat unsere IT-Abteilung das Spam-
beitgeber und unseren Familien. Mail-Problem gut im Griff.
Unsere körperlichen Kräfte
sind begrenzt. Auf Dienstreisen
versuche ich, die langen Nächte bei
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Das Fundament 3/2009
Und Sie?
Wie wir als Christen ganz konkret
ein Vorbild an unserem Arbeits-
platz sein können, hängt von der
eigenen Berufssituation ab. Es
ist auf alle Fälle nicht leicht. Jesu
Fürbitte im Johannesevangelium
17, 15, dass wir vor dem Bösen
bewahrt werden, gilt im Besonde-
Ein an Jesus gläubiger Berufskol- ren hierfür. Jesus schenkt uns die
lege sagte mir kürzlich: „Wenn der Kraft, um zu allem Nein zu sagen,
Arbeitgeber wüsste, was für ein was seinem Wort widerspricht.
schlechter Ingenieur ich bin.“ Ich Die puren Evangelisten unter
weiß auch, dass ich für das „Hand- den an Jesus Glaubenden arbeiten
werk“ am Arbeitsplatz sehr auf das selten an der Front der Arbeitswelt.
Gebet angewiesen bin. Wenn im Dort sind wir durchschnittlichen
Berufsalltag alles auf der Bremse zu Jesusjünger als Missionare hinge-
stehen scheint, ist es höchste Zeit, stellt. Gottes Rettungsbotschaft
ein ruhiges Plätzchen mit einer den Berufskollegen zu vermitteln,
verschließbaren Tür aufzusuchen. darf der natürliche Ausdruck un-
Auch wenn meine Vorgesetzten seres Umgangs mit dem lebendigen
es als „schwächlich“ einstuften, Gott sein. Jesus schenkt uns auch
flocht ich das Gebet um gutes ein Ja für die Werke, in denen wir
Gelingen immer wieder einmal in wandeln sollen, die er vorbereitet
meine E-Mails an sie ein. Abergläu- hat (Epheser 2, 10).
bische Bemerkungen im Gespräch Wenn wir an den Nöten der
oder in E-Mails unserer Kollegen Mitarbeiter Anteil nehmen, sie
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Für ein gutes Betriebsklima
ermutigen, ihre Arbeit treu zu tun in der Gemeinde durch Gebet vor-
und für sie beten, fördern wir ein und nachbereitet werden. „Wenn
gutes Betriebsklima und dadurch ein der HERR nicht das Haus baut, so
positives Gesamtbetriebsergebnis. arbeiten umsonst, die daran bauen“
Somit vermitteln wir Gottes Segen (Psalm 127, 1).
für die Firma und unsere Kollegen. Der Herr gebe Ihnen Mut, an
Unser Arbeitseinsatz in der Fir- Ihrem Arbeitsplatz für ihn ein
ma sollte wie jeder andere Dienst lebendiges Zeugnis zu sein.
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Das Fundament 3/2009
Vorbereitet Sterben
Klaus Rösler: werden müssen. Und
so wird das Lesebuch
Vorbereitet auch zu einem Arbeits-
sterben … buch.
heute schon Auf viele Fragen
an morgen im Blick auf die letzte
Wegstrecke des Lebens
denken gibt dieses Buch hilf-
2004 Oncken Verlag reiche Antworten und
Kassel, 84 Seiten es enthält auch eine
Broschüre DIN A4 Patientenverfügung.
EUR 4,80. Mit der Broschüre
„Vorbereitet sterben“
Trauer erleben –
will der Oncken Verlag
Ein Lesebuch: Der Tod wird in
gemeinsam mit der Sterbekasse
unserer Gesellschaft weithin aus-
Evangelischer Freikirchen dieses
geblendet. Aber nichts ist so sicher
Tabu brechen. Das Heft gibt Ant-
wie der Tod. 840 000 Menschen
worten auf viele Fragen am Lebens-
sterben jedes Jahr in unserem Land.
ende: Rechtsfragen: Wie setzt man
Und dennoch ist der Tod ein Tabu-
ein Testament auf? Wer zahlt die
Thema.
letzte Reise? Wo verbringt man die
Dieses Lesebuch will dazu
letzten Tage am besten? Wie findet
ermutigen, sich mit dem Thema
man den richtigen Bestatter? Wann
auseinanderzusetzen. Und es ver-
spricht man mit einem Geistlichen
mittelt Tipps, wie man angesichts
über die eigene Beerdigung? Heute
des eigenen Lebensendes jene Din-
schon an morgen denken. Ein Rat-
ge rechtzeitig regelt, die geregelt
geber für alle Altersgruppen.
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Buchempfehlungen
Rolf Scheffbuch:
Würdig und vorbereitet – Wie wir
gut leben und sterben können
2006 Brunnen Verlag Gießen, 108 Seiten
Taschenbuch, EUR 6,95
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Das Fundament 3/2009
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Mitgliederversammlung
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DCTB e.V., Postfach 11 22, 70807 Korntal-Münchingen
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