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INSIEME PER LA CONVIVENZA

GEMEINSAM FÜRS ZUSAMMENLEBEN

Am 5. März findet in Bozen eine Kundgebung für das Zusammenleben unter allen
in Südtirol lebenden Sprach- und Kulturgruppen statt. Bürgerinnen und Bürger
treten entschlossen gegen jede Form von Faschismus und ethnischer Trennung
auf.
Wir wünschen uns eine Zukunft ohne ideologische Radikalismen, in der jeder
unabhängig von Kultur und Sprache frei leben und sich demokratisch beteiligen
kann.
Wir sind für die Überwindung aller Feindbilder der düsteren Vergangenheit, die
heute nur zur Konfrontation heraufbeschwört werden, obwohl sie endgültig zur
Geschichte gehören.
Wir kämpfen für ein vielseitiges, mehrsprachiges und multikulturelles Südtirol, wo
das Zusammentreffen verschiedener Sprachen und Kulturen nicht Konflikte
sondern eine gegenseitige Bereicherung mit sich bringt, damit wir endlich aufhören,
„Deutsche“, „Italiener“, „Ladiner“ oder was auch immer zu sein. Wir wollen die
neuen Bürgerinnen und Bürger dieser Heimat werden, die weder Italien noch
Europa feindselig gegenüber stehen.
Unsere neue Kultur wird auch offen sein für die Integration von Menschen, die zu
uns kommen, um Unterdrückung und Not zu entfliehen.
Wir können nicht mehr zusehen, wie Trennung und Konfrontation geschürt werden,
nur um einen günstigen Nährboden für Nationalismen zu schaffen.
Es darf nicht sein, dass weiterhin ein Klima des gegenseitigen Misstrauens
gefördert wird, das nur zur Selbstlegitimation bestimmter Kräfte sinnvoll ist.
Wir wollen endlich jenen Südtirolerinnen und Südtirolern eine Stimme geben, die
außerhalb aller nationalistisch gesinnten Gruppierungen für Verständigung und
friedliches Zusammenleben eintreten.
Wir vertreten jenen Teil der Bevölkerung, der sich in keiner Weise mit den
faschistischen Symbolen identifiziert, aber trotzdem für deren Beibehaltung ist,
nicht als Vorbild sondern als historisches Mahnmal gegen die Gefahr der
Wiederholung vergangener Fehler.
Zwar ist die genaue Kenntnis unserer Geschichte eine unabdingbare
Voraussetzung für unsere Zukunft, doch darf das Erbe der faschistischen und
nationalsozialistischen Ideologien die Zukunft unserer Heimat nicht weiterhin
belasten. Wir wollen und können mit Hoffnung und Zuversicht nach vorne blicken.
Deshalb demonstrieren wir, um unsere Verbitterung und Verachtung gegenüber
jenen kundzutun, die sich mit Intoleranz und Gewalt identifizieren. Wir wünschen
uns für unsere Heimat Südtirol eine Zukunft, in der ethnische Konflikte weder
existieren noch absichtlich herbeigeführt werden.

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