TOMO 1198-1905 LATEINAMERIKA
- ARCABARREN ee nachrichten
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SS ee 14, JAHRGANG DER (CHIVE-NACHRICHTEN 1 5 7
Berlin (West) Marz 1987 DM 4,50,
soviniento obrero chileno, ha sido sin J | LATEINAMERIKA - DoKUMEN-
duda nds venerado que estudiads a lof | cesammornschute Kassel
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de todo este siglo, a pesar de los
esfuerzes de diversos autores, ent
ellos Jobet, Barria y Vitale por estu-|] EP 24/25 Tr
diar y difundic Solidaritat zum Anfassen
No
desprenderse de 1a Mherencia negativa”™
stante los intentos pretéritos por
Eine Untersuchung Uber die
Ergebnisse der fiinfjahrigen
ave adjudicd o de su cuestions- [J Ergebnisse dor funfjahrige
nisnto puro y siaple por algunos secto- J Solidaritétsarbeit des ve
Pevatical uc ierigeverinearaer ones gins “Monimbé ‘in Massaya
: icaragua und Dietzenbach
Recabarren continia siendo 1a Figura varag
decisiva de los origenes del noviniento oa
shrero en su pal Versuch einer kritischen Bi-
EL estudio de 1a obra de este obrero fl Lanz
ee i aras cpa 4 te i" 120 Sei DM 7,50
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de nuneroses peribdices a través det >
Chile, esti muy lejos de encontrai EP 28 a
agetade. Robert Dilger
Ximena Gruzat_y Eduardo Devés han real]... zum nachhaltigen Nutzen
Lizade. on mconiable asfusrzo recopi fiir die Gesellschaft.
Jando sus eeeritor de prensa ove 9 unyeitpianung im revolu
itado an cuatro tones, bajo el sello Hl sionaren Nicaragua am Bel
Met a dition be sre icecea || spiel der Naturressourcen-
ae canine ae oe caades Gebers |] und Umweltbehérde IRENA PE
en un asalto a una ditoras. Versuch einer kritischen Bi
lanz
Recabarren, Escritos de prensa |
Tomo 1, 1898-1908 |] 88 seiten DM 7,50
191 paginas A-5 DM 15,
‘Aus dem Inhalt:
ARGENTINIEN: Das unerfillte Versprechen / Verlegung der Hauptstadt?
/ CHILE: Interview mit Luis Maira (Il) / politische Prozesse / PARAGUAY:
\Verscharfung sozialer und politischer KonflikteINHALTSVERZEICHNIS
Zu diesem Heft oo...
— KOLUMBIEN: Mérderisches Kolumbien So 4
— ARGENTINIEN: Das unerfilte Versprechen 19
‘Adios Buenos Aires —
eine neue Haupistadt fur Argentinien? 30
— CHILE: Neues Altes aus Chile oe 35
Ein anderer Weg. Interview mit Luis Maira (i) 2
Alitéliche Gewalt 52
— PARAGUAY: Die Situation spitzt sich zu 55
— SOLIDARITAT. Verhattete brasilianische
Kleinbauern in Getahr ' 58
AusschluB Stidafrikas von der ITB! sc... 62
— REZENSIONEN: Aussichten auf die Zukunft 64
»1973 war Chile an der Reihe« 66
Mariategui und die Revolution in Peru 68
»Befreiung von unten lernen« 70
— ZEITSCHRIFTENSCHAU : 2
— EINGEGANGENE BUCHER .. svn bd
— TERMINE . 74
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ParteifGhrer: "Keine Angst! Nach den Ferien kehren wir
zum unerbittlichen, unerschitterlichen Kampf zurick!"
Mit dieser Karikatur macht sich der intelligent-konser~
vative chilenische Zeichner Lucas aber die birgerliche
Opposition seines Landes lustig, die einfach Ferien von
der Politik nimmt. Daé dieses Ferienmachen aber ein
weiter verbreitetes Ph&nomen ist, das von der Rechten
bis zur Linken reicht, erklart die Tatsache, da8 uns in
den Monaten des dortigen Hochsommers iber’ die Tages
Presse kaum Nachrichten aus dem Sidteil des Kontinents
erreichen. Armut und Unterdrickung machen natdrlich in
diesen Monaten, die unserem Winter entsprechen, keine
Pause. Wir haben deshalb die Situation genutzt, um in
diesem Heft etwas lAngere Hintergrundanalysen| abzu-
drucken, zu denen uns sonst der Platz fehlt.KOLUMBIEN
fn dieser Stelle méchten wir einen Aufeata
von B.J.Hobsbam abdruoken, der die gegenwir-
tige Situation in Kolunbien vor ihrem histo~
rischen Hintergrund ~ wenn mengch auch nicht
mit atten Bevertwigen einveratanden sein
mi - sehr gut analysiert. Der Text aus der
New York Review of Books von 20.11.86 wurde
ibersetat und Leicht gekiirat.
Mérderisches Kolumbien
So aiemlich das einzige, was die meisten Nicht-Kolumbianer tiber
das drittgréate und praktiach am wenigsten bekannte Land Latein—
anerikaa wissen, ist, dad es die Welt mit Kokain und den Ronanen
von Gabriel Garcia Marquez versorgt. Garcia Marquez ist tatsich—
lich ein wunderbarer Fuhrer durch sein aufergewshnliches Land, je—
doch nicht gut geeignet als Einflihrung. Nur diejenigen, die dort
gewesen sind, wissen, wieviel von den, was sich wie Phantasie
liest, tatelichlich nah an der kolunbianigchen Wirklichkeit ist.
Der brogenhandel ist ungllicklicherweise auch ein wichtiger Be—
standteil des Landes, wenn alich einer, den maligebliche Kolunbia-
ner cher ungerne diskutieren. Man mu aber auch zugeben, dad sie
@as Thema ein gutes Stick entspannter angehen als ihre nordaneri—
kanischen Kollegen. Das ist wahrscheinlich so, weil Kolunbianer,
egal in welcher Position, heute vor allen liber die steigende Flut
Von Morden besorgt sind.
Das Land ist schon lange fir eine insgesamt aufergethnliche Nei—
gung zu Mord bekannt. Der ausgezeichnete "Anericas Watch Report”
von September 1986 Uber die Menschenrechte in Kolumbien weist da—
rauf hin, da Mord die hiufigate Todesursache flr Miinner zwiechen
15 und 45 war und an vierter Stelle der Todesursachen aller
Altersgruppen stand. (...) Aber was Kolumbianer furchten, ist
nicht einfach der Tod, sondern ein neuerliches Abgleiten in eine
Gieser Pandenien (=eine sich weit verbreitende, ganze Linder oder
Landstriche erfassende Seuche - LN) der Gewalt, die gelegentlich
das Land Uberflutet haben - insbesondere wihrend der 20 Jahre von
1948 ‘bis 1966 - die einfach als "La Violencia" ~ Die Gevalt - be-
kannt sind. (2.
“DENN HIER SIND WAFFEN NIEMANDES MONOPOL ...”
Kolumbien war flir den gréBten Teil seiner Geschichte und ist es
in erstaunlichen Mafe noch, ein Land fir Pionier-Siedler. (...)
5
In weite Teile des Landes dringen nationals Kegierung und Recht=
sprechung inner noch nur gelegentlich von Stidten aus ein, die ih—
rerseits auch nur lose unter der Kontrolle der Hauptstadt stehen,
Sogar die dlteste und michtigete nationale Inetétution hat nur ein
Organisationsgerippe: Bs gibt nicht mehr als 16 Priester in der
Dizese von Valledupar, die eineinhalb der ber 20 Departenents
des Landes unfast. (Documentos Zona-Cinep: La Colonbia de Betan—
cur, Juli 1986, $.7)
Es war, und in gewissen Grad ist es noch inner, go etwas wie eine
Konbination von Wildwest mit der lateinanerikaniechen Verstidte—
Tung des 20. und mit dem England des 18. Jahrhunderts, mit einer
konstitutionell@Oligarchie von etablierten reichen Familien, ge~
spalten in zwei rivalisierende Parteien (Liberale und Konservati-
ve), die das stellten, was es an Regierung uberhaupt gab. Kolunbi—
en ‘hatte ein nationales Parteiensystem bevor es einen nationalen
Staat hatte. Der Zusammenhalt dieser Oligarchie und ihre echte
Bindung an eine Wahl-Konsti tution haben sichergestellt, daa das
Land praktisch nie Opfer einer der tiblichen Lateinanerikanischen
Diktaturen oder Militirjuntas wurde, aber der Preis dafiir war en
lund manchmal auch epidemisches Blutvergiesen. (Rndense = Srtlich
begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit - LN) Denn hier
sind Waffen nienandes Nonopol und aus Grinden, die den Historikern
bisher entgangen sind, haben die gewohnlichen Leute irgendvann im
19. Jahrhundert die Liberale und Konservative Partei als rivali-
sierende Fornen einer "Grass-Root-Religion" engenonmen. (...)
"DIE SOZIALE REVOLUTION ENDETE ALS LA VIOLENCIA ...”
Die kolumbianische Geschichte der letzten 60 Jahre ist die einer
Gesellschaft, deren Unvandlung die traditionelle soziale und poli—
tische Ordnung unter enorme Spannung gebracht und sie gelegentiich
zerrissen hat. Wie effektiv sie heute fortbesteht, ist eine sehr
groBe und offene Frage.
Anfiinglich kam der Druck von unten, ale die Magsen in Stadt und
Land zum Kampf gegen die Oligarchie mobilisiert wurden. Hervorzu-
heben ist hierbei der auergewihnliche populistische General Jorge
Eliécer Gaitan, dessen Ernordung in einer Strale Dogotas 1948 bin=
nen Stunden éinen spontanen Aufstand der Haiptstadt ausléste, an
den auch die Polizei teilnahm, und der durch ebenso spontane
Nadentibernanmen von lokalen revolutioniren Konitees in zahlrel—
che Provinzstidte weitergetragen wurde. Ob Caitén von der Oligar-
chie ungebracht wurde, wie vom Volk autonatisch angenonmen wurde,
ist nicht zu klaren. Da® sie Grlnde hatten, diesen Mann au furch-
ten, der die Liberale Partei erobert hatte und sich anschickte,
Président zu werden, ist sicher. SchlieSlich srachte er allein die
cinzige bekannte, die ganze Nation erfascends apontane Revolution
in Gang.