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INHALT 3
Vorwort
10 An die Aktionäre
12 Bericht des Aufsichtsrates
Konzernlagebericht
16 Geschäftsverlauf
19 Umsatzentwicklung
22 Finanz- und Vermögensanalyse
24 Working Capital
25 Verschuldungsanalyse
26 Tochtergesellschaften
32 Ausblick
Corporate Governance
34 Corporate Governance Bericht
35 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Konzernabschluss
40 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
41 Konzernbilanz
42 Konzern-Kapitalflussrechnung
43 Konzern-Eigenkapitalspiegel
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Vorwort
An die Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrates
Gian Giacomo Ferraris
Vorstandsvorsitzender, JIL SANDER AG
mit Blick auf das vergangene Jahr können wir zweifellos feststellen, dass es ein zentrales Jahr in der
Geschichte von JIL SANDER war. Das Unternehmen erlebte im Verlauf des gesamten Jahres eine Reihe
wichtiger strategischer Entwicklungen, und mein Team und ich sind froh, Ihnen mitteilen zu können, dass
bereits als direkte Folge dieser Entwicklungen eine ganze Reihe positiver Zeichen gesetzt worden sind.
VORWORT 11
Die erste wichtige Entwicklung war die Ankunft von Raf Simons als Steuermann in der Kreativabteilung
des Unternehmens. Sein mit großen Erwartungen verbundenes Eintreffen hatte fundamentale Bedeutung
für die notwendige kreative Neuausrichtung dieses Unternehmens. Die Herausgeber von Modezeit-
schriften überall auf der Welt waren des Lobes voll für sein Talent und seine zukunftsweisende Vision.
Wir erwarten, dass sein Talent JIL SANDER dabei helfen wird, sowohl jene Kunden zu halten, die ihre
Loyalität bereits unter Beweis gestellt haben, als auch neue Kunden für unsere Marke zu gewinnen.
Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Modedesign hat Simons die Marke JIL SANDER zurück zu ihren
Wurzeln geführt – mit einer klaren, sauberen und ursprünglichen Vision und unter Verwendung der
besten und innovativsten Materialien, die der Markt bietet. Hier wurden und werden auch in Zukunft kei-
nerlei Kompromisse gemacht, denn die Marke JIL SANDER bleibt der wertvollste Vermögenswert, über
den unser Unternehmen verfügt.
Eine weitere grundlegende Veränderung war die Umsetzung eines umfassenden Restrukturierungs-
programms, mit dem wir momentan befasst sind. Dank Ihrer unschätzbaren Unterstützung war es uns
möglich, die operative Verantwortung der JIL SANDER AG an unsere 100 %ige italienische Tochter JIL
SANDER Italia S.p.A. zu übertragen. Dadurch sind wir in die Lage versetzt worden, mit Hilfe einer
schlankeren und flexibleren Struktur die Effektivität des gesamten Unternehmens signifikant zu verbessern.
Die Umsetzung eines solchen Programms war notwendig, um JIL SANDER noch in diesem Jahr zurück in
die Rentabilitätszone zu bringen.
Obwohl das vergangene Jahr voller Herausforderungen steckte, war es doch ein fundamentaler Schritt
für unser Unternehmen. Alle Mitglieder des Vorstands, wie auch ich persönlich, sind stolz darauf, Ihnen
mitteilen zu können, dass wir beim Erreichen der Ihnen in den letzten Monaten vorgelegten Zielstellun-
gen auf dem richtigen Kurs sind. Ich bin sicher, dass durch die Partnerschaft mit einem neuen Hauptak-
tionär, der Gesellschaft Change Capital Partners, das Haus JIL SANDER, einer der weltweit führenden
Anbieter von High-End-Luxusmode, auf den Weg der Rentabilität zurückfinden wird.
Heute nun möchten wir uns bei unseren Aktionären, aber auch bei unseren loyalen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den verschiedenen von uns bedienten Märkten für ihre Hilfe und Unterstützung bedan-
ken. Gleichzeitig möchten wir unserer Dankbarkeit unseren Geschäftspartnern und Kunden gegenüber
Ausdruck verleihen, die nie aufgehört haben, an die Stärke der Marke und die Qualität der einzigartigen
Produkte von JIL SANDER zu glauben.
Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2005/06 regelmäßig vom Vorstand durch mündliche und
schriftliche Berichte über die Geschäftslage der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften, über die
Entwicklungen des allgemeinen wirtschaftlichen Umfeldes unserer geschäftlichen Aktivitäten, über die
Unternehmens- und Konzernplanung sowie über wichtige Einzelthemen unterrichten lassen. Der Auf-
sichtsrat überwachte die Geschäftstätigkeit des Vorstandes und erteilte Ratschläge.
In insgesamt vier Sitzungen im Geschäftsjahr 2005/06 befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit allen
Angelegenheiten des Konzerns. Die Arbeit des Aufsichtsrates konzentrierte sich vorrangig auf ausführliche
Diskussionen über die strategische Richtung des Konzerns und insbesondere über die Notwendigkeit
einer Änderung in der kreativen Richtung und die damit verbundenen Modalitäten. Maßnahmen für eine
weitere Kontrolle und Reduzierung der Kosten sowie Bemühungen um die Verbesserung der Effizienz
haben nach wie vor hohe Priorität in den zwischen Aufsichtsrat und Vorstand geführten Gesprächen. Der
Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat über wichtige Fragen in Verbindung mit der Einstellung von
Personal für Schlüsselpositionen innerhalb des Konzerns. Der Vorstand hat in allen geschäftlichen Trans-
aktionen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, die Zustimmung des Aufsichtsrates eingeholt.
In der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Juli 2005 fanden Neuwahlen zum Aufsichtsrat der Anteils-
eigner statt. In den Aufsichtsrat wurden gewählt: Herr Dr. Marco Salomoni, Mailand (Italien), Rechts-
anwalt und Steuerberater, und Herr Carlo Mazzi, Mailand (Italien), Mitglied des Vorstands der PRADA
Holding NV. Die Wahl erfolgte für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Ent-
lastung für das Geschäftsjahr 2009 beschließt.
Frau Gerlinde Eikens trat am gleichen Tag als Vertreterin der Arbeitnehmer für den genannten Zeitraum
dem Aufsichtsrat bei. Gleichzeitig schied Frau Inken Witek-Rojas aus dem Aufsichtsrat aus.
Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben die Grundsätze der Corporate Governance der JIL SANDER
AG auf der Basis der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
festgelegt. In ihrer Entsprechenserklärung haben der Aufsichtsrat und der Vorstand die Tatbestände dar-
gelegt, in denen sie von diesen Empfehlungen abweichen werden.
Die Abschlüsse der JIL SANDER AG und des JIL SANDER Konzerns zum 31. Januar 2006 wurden unter
Einbeziehung der Buchführung und der Lageberichte von Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungs-
VORWORT 13
gesellschaft, Hamburg, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der
vom Vorstand der JIL SANDER AG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unter-
nehmen wurde ebenfalls von Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg,
geprüft und ebenfalls mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehen. Die Abschlussprüfer erteil-
ten dem Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen den folgenden
Bestätigungsvermerk: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Die Berichte der Wirtschaftsprüfer wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Wirtschaftsprüfer hat an den
Beratungen der Abschlüsse teilgenommen und hat über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berich-
tet. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsvermerk ordnungsgemäß Kenntnis genommen und ist mit den
Ergebnissen der Prüfung einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung der Abschlüsse
und Lageberichte der JIL SANDER AG und des JIL SANDER Konzerns, des Vorschlages zur Verwendung
des Bilanzgewinns sowie der Erklärung des Vorstandes am Schluss des Berichtes über die Beziehungen
zu verbundenen Unternehmen durch den Aufsichtsrat sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Auf-
sichtsrat billigt die Abschlüsse, die damit festgestellt sind, und stimmt der Gewinnverwendung zu.
Der Aufsichtsrat möchte dem Vorstand und der Belegschaft des Konzerns seinen Dank für die geleistete
Arbeit und ihr Engagement aussprechen.
Der Aufsichtsrat
Geschäftsverlauf
Umsatzentwicklung
Finanz- und Vermögensanalyse
Working Capital
Verschuldungsanalyse
Tochtergesellschaften
Ausblick
16 KONZERNL AGEBERICHT
Geschäftsverlauf
Das Geschäftsjahr 2005/06 zeigte trotz der bedeutenden Steigerung der Energie- und Rohwarenpreise
ein solides Wachstum der globalen Wirtschaft. Der weltweite Modemarkt partizipierte hieran mit einem
Wachstum von fast 3 %, wobei dieses Wachstum regional betrachtet sehr unterschiedlich ausgefallen ist.
Wie von führenden Wirtschaftsexperten angekündigt, blieb der deutsche Markt noch hinter dem Wachs-
tum für das übrige Europa zurück. Die Märkte in Nordamerika und Südostasien konnten dagegen stark
zulegen.
Trotz seiner guten Positionierung, gerade in Westeuropa, konnte der JIL SANDER Konzern sich nicht vor
rückläufigen Umsätzen in Europa schützen und partizipierte nicht an der verbesserten Wirtschaftslage in
Nordamerika. Betrachtet man nur den europäischen Markt, so hat der Konzern im Vergleich zur identi-
schen Vorjahresperiode rund 10 % an Umsatz verloren. Auch in Nordamerika betrug der Rückgang noch
4 %. Zu einem nicht unwesentlichen Grad ist diese Entwicklung auf höhere Gewalt zurückzuführen. Auf-
grund von heftigen Schneefällen in der Umgebung unseres neuen Auslieferungslagers in Italien konnten
bereits für den Versand vorbereitete Lieferungen in Millionenhöhe nicht mehr – wie geplant – im Januar
ausgeliefert und mussten auf den Februar verschoben werden. Durch die Umstellung der Produktion und
Logistik konnten die Auslieferquoten der Vorsaisons nicht ganz erreicht werden. Außerdem verhielten sich
einige unserer Kunden hinsichtlich der Frühjahr/Sommer-Kollektion 2006 abwartend, nachdem Mitte
2005 bekannt gegeben wurde, dass JIL SANDER Herrn Raf Simons als Creative Director verpflichtet hat,
der in der Modewelt sehr anerkannt ist und erstmals verantwortlich für die Herbst/Winter-Kollektion 2006
zeichnet.
Weiterhin positiv hat sich der asiatische Markt entwickelt. Der Konzern konnte dort einen Umsatzanstieg
von gut 3 % erzielen.
Soweit man die Entwicklung der Bereiche Wholesale und Retail, d. h. die eigenen durch JIL SANDER
betriebenen Stores, separat betrachtet, wird deutlich, dass der Bereich Retail den positiven Trend des ver-
gangenen Jahres fortsetzte und sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verbessern konnte. Weltweit
wuchsen die Retailerlöse, obgleich im Rahmen der Restrukturierung im Dezember unser Flagshipstore in
London wie geplant geschlossen wurde.
Die in den folgenden Erläuterungen dargestellte Vorjahresperiode umfasst einen Zeitraum von 13 Monaten.
KONZERNL AGEBERICHT 17
2005/06 2004/05
T Euro % T Euro %
Umsatzerlöse 130.394 100,0 153.096 100,0
Umsatzkosten –70.150 –53,8 –85.517 –55,9
Rohmarge 60.244 46,2 67.579 44,1
Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten –90.799 –69,6 –95.061 –62,1
Erträge aus dem Verkauf von
Gegenständen des Anlagevermögens 313 0,2 10 0,0
Restrukturierungsaufwand –7.827 –6,0 –1.129 –0,7
Betriebsergebnis –38.069 –29,2 –28.601 –18,7
Finanzergebnis –1.868 –1,4 –2.279 –1,5
Ergebnis vor Steuern –39.937 –30,6 –30.880 –20,2
Steuern 2.662 2,0 1.270 0,8
Konzernjahresfehlbetrag –37.275 –28,6 –29.610 –19,3
Angesichts der anhaltenden Verluste und des negativen operativen Cashflows hat sich das Eigenkapital
des Konzerns im Jahresverlauf weiter verringert und ist am 31. Januar 2006 negativ. Für das laufende
Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen aus dem operativen Geschäft einen ausgeglichenen Cashflow.
Aufgrund der geplanten Verlagerungen von Flagshipstores und der damit verbundenen Investitionskosten
ist die JIL SANDER AG auf die finanzielle Unterstützung durch den neuen Mehrheitsaktionär Violine
S.à.r.l. angewiesen, der am 7. April 2006 die Mehrheitsbeteiligung an der JIL SANDER AG von PRADA
übernommen hat. Durch diesen Vorgang sind die JIL SANDER AG und ihre Tochtergesellschaften aus
dem Konzernkreis von PRADA ausgeschieden. Die unter dem Vorbehalt des Eigentümerwechsels von der
PRADA Holding NV ausgestellte Patronatserklärung erlosch zu diesem Zeitpunkt. Aus diesem Grund hat
18 KONZERNL AGEBERICHT
die Violine S.à.r.l., Luxemburg, der JIL SANDER AG einen Letter of Comfort, der bis zum 31. Januar 2007
befristet ist, über € 10 Mio., zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit ausgestellt. Ebenso mit
Wirkung ab 7. April 2006 hat die Violine S.à.r.l. im Rahmen der Kaufpreisabwicklung mit PRADA
€ 27,55 Mio. der Kapitalrücklage der JIL SANDER AG zugeführt sowie Gesellschafterdarlehen gegen-
über der JIL SANDER AG eingeräumt.
KONZERNL AGEBERICHT 19
Umsatzentwicklung
2005/06 2004/05
T Euro % T Euro %
Nach geographischen Absatzmärkten
Deutschland 27.297 21,0 35.437 23,2
Rest-Europa 41.778 32,0 50.865 33,2
Amerika 25.985 19,9 29.298 19,1
Fernost 35.334 27,1 37.496 24,5
Gesamt 130.394 100,0 153.096 100,0
Nach Produktkategorien
Damenoberbekleidung (DOB) 103.033 79,0 118.689 77,6
Herrenoberbekleidung (HAKA) 24.249 18,6 30.982 20,2
Lizenzgebühren 2.996 2,3 3.265 2,1
Sonstiges* 116 0,1 160 0,1
Gesamt 130.394 100,0 153.096 100,0
Nach Distributionskanal
Retail einschließlich Outlets 58.219 44,6 60.093 39,3
Wholesale einschließlich Franchise 69.063 53,0 89.578 58,5
Lizenzerlöse und Sonstiges 3.112 2,4 3.425 2,2
Gesamt 130.394 100,0 153.096 100,0
Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte einschließlich Franchiseunternehmen mit Stand vom 31. Januar
2006 und 31. Januar 2005 kann wie folgt zusammengefasst werden:
31.01.2006 31.01.2005
Flagship Freestanding Shop-in-Shops Flagship Freestanding Shop-in-Shops
Eigene Geschäfte 10 0 5 11 0 5
Franchise 2 9 18 2 9 18
Gesamt 12 9 23 13 9 23
Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden keine neuen eigenen Geschäfte eröffnet. Im Dezember 2005 haben
wir unseren Flagshipstore in London geschlossen. Es ist geplant, im Verlauf des Geschäftsjahres 2006/07
einen Flagshipstore an einem neuen Standort in London zu eröffnen.
Betriebliche Aufwendungen
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Kosten der Produktentwicklung 9.668 12.237
Vertriebskosten 52.016 54.340
Werbekosten 12.859 13.204
Allgemeine Verwaltungskosten 16.256 15.280
Erträge aus dem Verkauf von
Gegenständen des Anlagevermögens –313 –10
Restrukturierung 7.827 1.129
Gesamt 98.313 96.180
KONZERNL AGEBERICHT 21
Die Kosten der Produktentwicklung wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Die Vertriebs-
kosten sind auf zwölfmonatiger Basis angestiegen. Darin sind die Kosten für die Schließung des Flag-
shipstores in London, insbesondere Abschreibungen, berücksichtigt. Um diesen Effekt bereinigt, ergibt
sich insgesamt ein Rückgang, was den Vorjahrestrend bestätigt. Weitere Verbesserungen werden für das
laufende Geschäftsjahr erwartet.
Die Kosten für Werbung und Verkaufsförderung gingen leicht zurück, blieben aber auf dem Niveau, das
als notwendig erachtet wird, die Marke angemessen zu entwickeln.
Die Verwaltungskosten enthalten unter anderem Kosten, die mit der Schließung des Showrooms in Ham-
burg sowie mit der Schließung des Outlets in Metzingen in Verbindung stehen. Zudem sind Kosten der
Restrukturierung enthalten, die auf in Anspruch genommene Beratungsleistungen entfallen. Sofern diese
Kosten nicht berücksichtigt werden, sind auch die Verwaltungskosten deutlich zurückgegangen.
Ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen, die sich aus der Restrukturierung ergeben, hat sich
die Kostensituation des Konzerns deutlich verbessert und wird sich im laufenden Geschäftsjahr weiter ver-
bessern. Dies ist darin begründet, dass die Einsparungen erst im laufenden Geschäftsjahr voll ergebnis-
wirksam werden.
Zinsen und sonstige finanzielle Aufwendungen gingen von € 2,3 Mio. auf € 1,9 Mio. zurück. Dieser Rück-
gang ergibt sich im Wesentlichen aus den im Vorjahr gewährten Darlehensverzichten und -rückzahlungen.
22 KONZERNL AGEBERICHT
In der folgenden Tabelle sind die Konzernbilanzen des Konzerns zum 31. Januar 2006 und 31. Januar
2005 entsprechend gegliedert, um die Kapitalbindung sowie sonstige wesentliche Kennzahlen dar-
zustellen.
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Anlagevermögen, aktive latente Steuern, sonstiges langfristiges Vermögen 43.802 62.023
Kurzfristiges Vermögen nach Abzug von liquiden Mitteln 50.638 63.328
Kurzfristige Verbindlichkeiten nach Abzug von Überziehungskrediten –35.009 –33.314
Working Capital 15.629 30.014
Langfristige Verbindlichkeiten einschließlich latenter Steuern –4.484 –7.650
Rückstellungen für Abfindungszahlungen –3.252 –794
Übrige Rückstellungen –2.626 –232
Kapitalbindung 49.069 83.361
Cashflow
Der operative Cashflow der Gruppe ist mit € –2,6 Mio. (Vorjahr € –20,0 Mio.) noch negativ.
Die Zugänge bei Grundstücken sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen in Höhe von € 1,3 Mio.
betreffen vorwiegend Investitionen in Einbauten in gemietete Objekte (beispielsweise Showroom in New
York € 0,8 Mio.) sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattungen.
Working Capital
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.238 17.680
Vorratsvermögen 25.665 32.137
Sonstiges Umlaufvermögen 12.735 13.511
Gesamtsumme des kurzfristigen Vermögens 50.638 63.328
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –26.322 –24.778
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten –8.687 –8.536
Gesamtsumme der kurzfristigen Verbindlichkeiten –35.019 –33.314
Working Capital 15.619 30.014
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist zum Teil auf die zuvor beschriebene
verhinderte Auslieferung im Monat Januar zurückzuführen. Des Weiteren wurden im Januar 2006 Kunden-
forderungen in Höhe von € 3,0 Mio. an die PRADA Holding NV veräußert.
Die verhinderten Auslieferungen verursachten ebenso ungeplant höhere Bestände an Fertigwaren zum
Bilanzstichtag. Insgesamt führte jedoch der Verkauf von Beständen an nicht mehr für den Produktions-
prozess benötigten Rohwaren zu einem Abbau des Gesamtwarenbestandes.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Wesentlichen gegenüber PRADA Gesell-
schaften.
KONZERNL AGEBERICHT 25
Verschuldungsanalyse
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Langfristige Schulden –7.498 –8.412
Banküberziehungskredite 0 –1.977
Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Teil langfristiger Darlehen –61.281 –58.007
Liquide Mittel 2.510 5.724
Kurzfristige Verschuldung insgesamt –58.771 –54.260
Gesamtverschuldung –66.269 –62.672
Bei den kurzfristigen Darlehen handelt es sich vorwiegend um Darlehen gegenüber PRADA Konzern-
gesellschaften. Während des Geschäftsjahres wurden Kreditlinien, die der JIL SANDER Italia S.p.A. zur
Verfügung standen, gekündigt. Die Inanspruchnahmen der Kreditlinien wurden durch Darlehen der
PRADA Holding NV zurückgeführt.
In 2005/06 waren in der Gruppe durchschnittlich 562 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 636). Der
Personalabbau in 2005/06 ist hauptsächlich auf die Schließung der eigenen Fertigung Mitte 2005 in
der JIL SANDER Women’s Wear GmbH zurückzuführen. Ebenso führten das Outsourcing der eigenen
Logistikaktivitäten sowie die Schließung des Shops in London und des Outlets in Metzingen zu einer
Reduzierung der durchschnittlich Beschäftigten. In der genannten Zahl wird nicht zwischen Vollzeit- und
Teilzeitbeschäftigten unterschieden, und die Zahlen beinhalten keine Aushilfskräfte, die auf Basis kurz-
fristiger Verträge während der Saisons eingestellt werden.
26 KONZERNL AGEBERICHT
Tochtergesellschaften
Die JIL SANDER Italia S.p.A. ist für den weltweiten Vertrieb der Herrenkollektion von JIL SANDER ver-
antwortlich. Seit September 2005 ist diese Gesellschaft ebenso verantwortlich für die Produktion der
Damenkollektion. Diese Aufgaben wurden von der JIL SANDER AG übertragen, die weiterhin den Ver-
trieb der Damenkollektion weltweit, mit Ausnahme des italienischen Marktes, durchführt und nunmehr
konzernintern die Damenkollektion von der JIL SANDER Italia S.p.A. zukauft. Insgesamt führte dies zu
einer Umsatzausweitung der Gesellschaft, so dass die Gesellschaft ihre wirtschaftliche Position deutlich ver-
bessern konnte. Das Geschäftsjahr endete mit einem Verlust in Höhe von € 2,0 Mio. und das Ergebnis liegt
damit rund € 1,1 Mio. unter dem des Vorjahres.
Die JIL SANDER Collection GmbH, die vier deutsche Einzelhandelsgeschäfte umfasst, konnte den Umsatz
des Vorjahres entgegen dem allgemeinen Trend des deutschen Marktes halten. Bei gesunkener Gross
Margin und ebenfalls geringeren operativen Aufwendungen ergab sich ein im Vergleich zum Vorjahr
reduzierter Verlustübertrag von € 1,0 Mio. auf die JIL SANDER AG.
Die JIL SANDER Japan KK importiert und vertreibt die Produkte von JIL SANDER in eigenen Geschäften
und über japanische Großhandelskunden. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz der Einzelhandels-
geschäfte gestiegen, der Umsatz aus dem Großhandelsgeschäft war allerdings rückläufig. Insgesamt
ergab sich durch die Umsatzausweitung im Retail eine leichte Verbesserung der Gross Margin, was aller-
dings durch einen Anstieg der operativen Kosten zu einem Verlust von JPY 73 Mio. führte. Inklusive der
Abschreibung auf den Kundenstamm, die nur für Zwecke des Konzernabschlusses in Höhe von JPY 163
Mio. vorgenommen wurden hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
Die JIL SANDER Paris S.à.r.l., die einen Flagshipstore in Paris betreibt, konnte die positive Entwicklung
des Vorjahres nicht ganz erreichen. Insgesamt ergab sich bei leicht rückläufigen Umsätzen eine Ver-
schlechterung der Gross Margin. Aufgrund eines hohen Anteils umsatzunabhängiger operativer Kosten
– unter anderem die Miete für den Flagshipstore – musste die Gesellschaft einen im Vergleich zum Vor-
jahr leicht gestiegenen Verlust in Höhe von € 1,9 Mio. hinnehmen. Im aktuellen Restrukturierungsplan ist
vorgesehen, den Store innerhalb von Paris im laufenden Geschäftsjahr mit dem Ziel einer deutlichen
Ergebnisverbesserung zu verlagern.
Die JIL SANDER America Inc., die in New York und Chicago Flagshipstores betreibt und darüber hinaus
für die JIL SANDER AG und die JIL SANDER Italia S.p.A. die nordamerikanischen Großhandelskunden
betreut, konnte ihre Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr steigern, musste aber aufgrund geringerer
Transferpreisanpassungen eine gesunkene Gross Margin verkraften. Insgesamt ergab sich aufgrund
gesunkener sonstiger operativer Aufwendungen ein rückläufiger Verlust von USD 4,8 Mio.
KONZERNL AGEBERICHT 27
JIL SANDER UK Ltd. betrieb bis einschließlich Dezember 2005 unseren Flagshipstore in London. Auf-
grund der Schließung des Shops wurden umfangreiche Abschreibungen der Mietereinbauten notwendig,
die sich erheblich auf das Jahresergebnis sowohl der Gesellschaft als auch des Konzerns ausgewirkt
haben.
Ebenso führte die Schließung der eigenen Fertigung in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH aufgrund
der damit verbundenen Aufwendungen für Abfindungen und der Abwertung von Anlagevermögen zu
einem erheblichen Verlust vor Verlustübertrag an die JIL SANDER AG. Der Verlustübertrag belief sich auf
€ 4,6 Mio.
Risikomanagement
Das Risikomanagementsystem in der JIL SANDER AG und innerhalb des Konzerns gewährleistet die früh-
zeitige Erkennung von Trends, die den Fortbestand der Gesellschaft und der Gruppe gefährden könnten.
Was die weltweiten betrieblichen Prozesse anbetrifft, ist die JIL SANDER AG einer Reihe von Risiken aus-
gesetzt, die untrennbar in den geschäftlichen Aktivitäten verankert sind.
Der Früherkennung und dem sachkundigen Management von Risiken wird folglich höchste Bedeutung
beigemessen. Die Risikokontrolle und das Risikomanagement sind Kernelemente unserer fortlaufenden
geschäftlichen Aktivitäten und als kontinuierliche Prozesse eingeführt. Die maßgeblichen Risikokontroll-
funktionen sind in der Organisation der JIL SANDER AG zentralisiert, einschließlich einer zentralen Kon-
troll- und Geschäftsplanungsabteilung, der die Controller der JIL SANDER Italia S.p.A. ebenfalls unter-
stellt sind. Ein umfassendes System der Planung und Berichterstattung gewährleistet, dass der Vorstand
und der Aufsichtsrat regelmäßig und unverzüglich über die Entstehung von Risiken informiert werden.
Externe Risiken bestehen aus Markt- und Branchenrisiken, die auch mit Änderungen in der Gesetzgebung
verbunden sind. Intern gesehen können Risiken aus Unternehmensstrategie, betrieblichen Prozessen,
Personalaspekten oder aus Finanz- und Markenrisiken resultieren.
28 KONZERNL AGEBERICHT
Unser Geschäft zielt auf eine sehr exklusive Kundengruppe ab, deren Einkommen nur zum Teil durch
Wirtschaftskrisen beeinflusst wird, so dass die allgemeinen und Branchenrisiken nur einen begrenzten
Einfluss auf unsere Geschäftsergebnisse haben. Im kurz- und eher langfristigen Bereich können solche Ein-
flüsse jedoch eine Kaufzurückhaltung bewirken.
Durch die JIL SANDER eigenen Geschäfte ist unsere Leistung durch das Kaufverhalten unserer Endkunden
beeinflusst. Im Wholesale treten dagegen durch die Zwischenhändler Phasenverschiebungen im Verhalten
und der Reaktion der Kunden auf.
Das daraus resultierende erhöhte Markt- und Planungsrisiko ist unter kontinuierlicher Beobachtung.
Risiken, die sich aus Änderungen des allgemeinen gesetzlichen Rahmens, insbesondere der zivil- und
steuerrechtlichen Verordnungen aller Art, ergeben, begegnen wir durch intensive kontinuierliche Analyse
der sich ändernden Bedingungen und der Interpretation rechtlicher Vorschriften. Dies wird von den zen-
tralen Konzernfunktionen in der JIL SANDER AG und der JIL SANDER Italia S.p.A. Auf diese Weise sind
wir in der Lage, auf die sich weltweit ergebenden Chancen und die sich ändernden Rahmenbedingun-
gen mit großer Schnelligkeit zu reagieren.
Das Image der Marke ist für den Erfolg eines Unternehmens der Luxusgüterbranche von essenzieller
Bedeutung. Dies kann durch kontinuierliche Entwicklung einer klar definierten Produktidentität, außer-
gewöhnlicher Qualität in Kombination mit schnellen, zeitgerechten, präzisen Lieferungen, attraktiver
Präsentation der Produkte in den Showrooms und Geschäften, angemessener Preisgestaltung und hervor-
ragender Kundenunterstützung sowie durch eine erfolgreiche PR erzielt werden.
KONZERNL AGEBERICHT 29
Operative Risiken
Um den sich im täglichen Geschäft ergebenden Risiken entgegenzuwirken, werden die bestehenden
internen Kontrollen kontinuierlich überprüft und optimiert.
Der kreative Prozess in unseren Ateliers wird kontinuierlich im Hinblick auf Markenidentität überwacht,
wobei die Innovationsfähigkeit mit hoher Priorität vorangetrieben wird.
Eine zu diesem Zweck eingesetzte Gruppe arbeitet mit externen Qualitätsprüfungsunternehmen zusam-
men und führt intensive Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die erstklassige Qualität von Rohma-
terialien und eine erstklassige Ausführungsqualität innerhalb des Konzerns und bei den beauftragten
Zwischenmeistern gewährleistet ist. Reklamationen von Kunden hinsichtlich Materialien und Verarbei-
tungsqualität sind eher selten.
Eine Merchandising-Zentralabteilung ist für die Ausarbeitung und Überwachung weltweiter Standards für
die Präsentation der Produkte in unseren Geschäften verantwortlich. Die Vertriebs- und Customer-Service-
Funktion innerhalb des JIL SANDER Konzerns bietet externen Großhandels- und Einzelhandelskunden
intensive Unterstützung an.
Personalrisiken
Die Ressource Personal ist ein Schlüsselfaktor des Erfolgs von JIL SANDER. Wir profilieren uns mit Erfolg
als ein Arbeitgeber, der interessante Arbeitsbedingungen, eine internationale Belegschaft, stimulierende
Lern- und Karrierechancen und ein motivierendes Vergütungssystem bietet. Trotz eines intensiven Umbaus
der Konzernorganisation beteiligen wir uns am intensiven Wettbewerb um beste Mitarbeiter und beste
Manager für die verschiedenen Schlüsselbereiche der JIL SANDER AG und ihrer Tochtergesellschaften.
Das Risiko, nicht in der Lage zu sein, ausreichend kreative Talente an unser Unternehmen zu binden,
könnte eine nachhaltige Gefahr für unser Image und für die Qualität unserer Kollektionen sein. Wir
wahren unsere Anziehungskraft als Arbeitgeber mit unserem positiven Image innerhalb des Sektors. Wir
betonen gleichzeitig die Priorität, die wir unseren kreativen Abteilungen einräumen, indem wir unseren
Mitarbeitern ein hohes Maß an Freiheit und eine attraktive Vergütung bieten.
30 KONZERNL AGEBERICHT
Finanzielle Risiken
Die Aktivitäten des Konzerns bedingen eine Vielzahl finanzieller Risiken, einschließlich der Risiken aus
Wechselkurs- und Zinsschwankungen. Im Gesamtprogramm des Risikomanagements liegt der Schwer-
punkt auf der Unberechenbarkeit der Finanzmärkte, wobei die Minimierung potenzieller nachteiliger Aus-
wirkungen auf das Finanzergebnis des Konzerns angestrebt wird.
Änderungen in den Wechselkursen zwischen dem Euro und anderen Währungen, hauptsächlich des US
Dollar, des japanischen Yen, des Hongkong Dollar und des Pfund Sterling, können wesentlichen Einfluss
auf das Betriebsergebnis des Konzerns haben.
Die Umsatzerlöse der Gruppe lauten auf verschiedene Währungen, die wichtigsten sind der US Dollar,
der japanische Yen, der Hongkong Dollar und das Pfund Sterling, während die Herstellkosten vor-
wiegend in Euro entstehen. Die Betriebskosten der selbst betriebenen Geschäfte werden in der lokalen
Währung abgerechnet.
Auf der Basis des aktuellen Verhältnisses zwischen Umsatzerlösen und Kosten gilt:
Die Aufwertung des Euro gegenüber dem US Dollar, dem japanischen Yen, dem Hongkong Dollar und
dem Pfund Sterling hat nachteilige Auswirkungen auf die Umsatzerlöse und positive Auswirkungen auf
die betrieblichen Kosten.
Die Abwertung des Euro gegenüber dem US Dollar, dem japanischen Yen, dem Hongkong Dollar und
dem Pfund Sterling hat positive Auswirkungen auf die Umsatzerlöse und negative Auswirkungen auf die
betrieblichen Kosten.
Um die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Umsatzerlöse und das Betriebsergebnis zu
minimieren, hat sich der Konzern an Hedging-Transaktionen mit Schwerpunkt auf dem Verhältnis zwi-
schen dem Euro und den vorgenannten Währungen beteiligt. Die Hedging-Transaktionen beziehen sich
in der Regel auf einen Zeitraum, der nicht länger ist als sechs Monate, und sind darauf ausgelegt, die
mit Wechselkursschwankungen verbundenen Risiken ab dem Datum, an dem der Konzern Aufträge von
Kunden entgegennimmt, bis zum Datum, an dem die Verkäufe abgeschlossen werden, zu begrenzen.
Der Konzern verwendet für die Absicherung bestimmter Risiken derivative Finanzinstrumente, beispiels-
weise Devisenterminkontrakte.
KONZERNL AGEBERICHT 31
Das Risikomanagement wird von der Finanzabteilung der JIL SANDER AG durchgeführt. Die Finanz-
abteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken ab.
Chancen
Durch den Einsatz unseres Risikomanagements sind wir nicht nur in der Lage, auf Risiken zu reagieren,
sondern können im Vorfeld auch Chancen ableiten und nutzen, die sich aufgrund von vorteilhaften Ände-
rungen im konjunkturellen, operativen, personellen oder finanziellen Bereich ergeben. Darüber hinaus
bietet uns die Verbindung zu Change Capital Partners, die über hervorragende Kenntnisse im Retail-
bereich verfügen, Chancen, dieses Potenzial für die Umsetzung unseres Restrukturierungsvorhabens zu
nutzen sowie notwendige Investitionen, die sich hieraus ergeben, finanziell abzusichern.
Schlussfolgerung
Durch Anwendung der vorstehend beschriebenen Instrumente und durch Schaffung eines angemessenen
Risikobewusstseins unter den Mitarbeitern haben wir sichergestellt, dass Entwicklungen, die das Weiter-
bestehen des Unternehmens gefährden könnten, bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt identifiziert wer-
den und die Entscheidungsträger unverzüglich informiert werden.
Im Februar 2006 hat unser bisheriger Hauptanteilseigner mitgeteilt, dass er mit Change Capital Fund LP,
einem englischen Private Equity Fund, eine Vereinbarung zum Übertrag aller an der JIL SANDER AG
gehaltenen Aktien getroffen hat. Im April 2006 erteilte die deutsche Kartellbehörde ihre Zustimmung zu
dieser Transaktion. Seit diesem Zeitpunkt werden rund 98,5 % aller Anteile an der JIL SANDER AG von
der Violine S.à.r.l., Luxemburg, gehalten. Diese hat ihrerseits zur finanziellen Unterstützung der JIL SAN-
DER AG und des Konzerns einen Letter of Comfort über € 10 Mio. ausgesprochen, der am 31. Januar 2007
ausläuft. Des Weiteren wurde ein Programm für die Eigenkapitalausstattung der JIL SANDER AG und
damit des Konzerns, dessen Eigenkapital am Bilanzstichtag negativ war, beschlossen. Im Zuge
dieses Programms werden € 27,55 Mio. zu den Kapitalrücklagen der JIL SANDER AG zugeführt. Des
Weiteren hat der neue Anteilseigner der JIL SANDER AG Gesellschafterdarlehen eingeräumt. Diese
Mittel werden eingesetzt, um die Finanzierung des Konzerns abzusichern und geplante Verlagerungen
von Flagshipstores zu finanzieren.
32 KONZERNL AGEBERICHT
Nachdem der neue Mehrheitsaktionär mehr als 98 % der Anteile an der JIL SANDER AG erworben hat,
wurde angekündigt, dass für die an der Börse gehandelten Aktien geplant ist, einen Squeeze-out durch-
zuführen.
Ausblick
Der Umsatz in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2006/07 lag bedingt durch die Verlagerung
von geplanten Auslieferungen des Monats Januar über denen des Vorjahres. Ohne Berücksichtigung die-
ses Effektes zeichnet sich eine Stagnation ab. Auch für die zweite Jahreshälfte wird aufgrund der stag-
nierenden Auftragseingänge kein bedeutender Anstieg erwartet. Nachdem im vergangenen Geschäfts-
jahr das Lizenzeinkommen rückläufig war, werden wir mit unserem Lizenznehmer für Kosmetikartikel und
Parfum Maßnahmen veranlassen, diese Entwicklung umzukehren.
Insgesamt wird das Geschäftsjahr aber aufgrund der zeitlich verzögerten Auswirkung der Restrukturie-
rung und der damit verbundenen Kosteneffizienz zu einem deutlich verbesserten Jahresergebnis und zu
einem ausgeglichenen EBITDA führen.
Unter den neuen Eigentumsverhältnissen wird der Konzern die strategische Expansion und das Ziel zur
Rückkehr zum profitablen Wachstum weiterverfolgen. Die nachgewiesene Erfahrung von Change Capital
Partners im Retailbereich in Verbindung mit den Stärken des JIL SANDER Managements wird sicher-
stellen, dass dies so schnell wie möglich erreicht wird.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft sind im Sinne von §161 des deut-
schen Aktiengesetzes verpflichtet, jährlich zu erklären, dass ihre Gesellschaft die Empfehlungen in den
deutschen Corporate Governance Richtlinien in der geltenden Fassung erfüllt und erfüllt hat. Ferner ist
jede Gesellschaft verpflichtet, mitzuteilen, welche dieser Empfehlungen sie nicht erfüllt hat oder nicht
erfüllen wird.
Der Aufsichtsrat und der Vorstand eines Unternehmens der Größe und der Struktur der JIL SANDER AG
tragen im Sinne der Corporate Governance Richtlinien als ein mittelständisches Unternehmen der Tatsa-
che Rechnung, dass nur eine geringe Anzahl an Vorzugsaktien an der Börse gehandelt werden.
Die JIL SANDER AG legt größten Wert auf ein professionelles und verantwortungsvolles Management
des Unternehmens, wie in der offenen Diskussion und der engen Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat
und Vorstand nachgewiesen, und teilt die klaren Prinzipien hinsichtlich der Unternehmensorganisation,
die in den deutschen Corporate Governance Richtlinien enthalten sind und den inländischen und aus-
ländischen Anlegern ein hohes Maß an Transparenz bieten.
Die Festlegung angemessener Corporate Governance Richtlinien ist ein kontinuierlicher Prozess, der einer
konstanten Verbesserung unterliegt durch Einführung neuer Gesetze und Normen. Folglich arbeiten der
Vorstand und der Aufsichtsrat an der kontinuierlichen Entwicklung und Verbesserung ihrer eigenen Cor-
porate Governance Prinzipien.
Aufsichtsrat und Vorstand der JIL SANDER AG erklären gemäß §161 Aktiengesetz:
Die JIL SANDER AG hat den Empfehlungen der Regierungskommission „Deutscher Corporate Gover-
nance Kodex“ in ihrer jeweils geltenden Fassung vom 21. Mai 2003 bzw. 2. Juni 2005 seit der letzten
Entsprechenserklärung mit folgenden Ausnahmen entsprochen:
Für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist auf PRADA Konzernebene eine D&O-Versi-
cherung abgeschlossen worden, die eine Selbstbeteiligung nur in einigen Ländern vorsieht. Die Gesell-
schaft wird von einem Alleinvorstand geleitet. Der Aufsichtsrat, der aus drei Mitgliedern besteht, hat keine
Ausschüsse gebildet. Der Antrag auf gerichtliche Bestellung zweier dem Mehrheitsaktionär nahestehen-
der Aufsichtsratsmitglieder wurde nicht bis zur nächsten Hauptversammlung befristet. Die Vergütung der
Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder wird im Anhang zum Konzernabschluss jeweils nicht individualisiert
ausgewiesen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder enthält keine erfolgsorientierte Vergütung. Ein
Zwischenbericht wird nur zum 31. Juli des Jahres als Halbjahresabschluss veröffentlicht. Die der Haupt-
versammlung zu erstattenden Berichte und Unterlagen werden den Vorschriften des Aktiengesetzes ent-
sprechend den Aktionären bereitgestellt. Im Hinblick auf die beschränkte Anzahl an der Börse notierter
Aktien der JIL SANDER AG verwendet die Gesellschaft das Internet nicht als Kommunikationsmittel
gegenüber den Aktionären und der übrigen interessierten Öffentlichkeit, sondern bedient sich in den
gesetzlich geregelten Fällen von Mitteilungspflichten anderer, angemessener Kommunikationsmedien.
Die Gesellschaft hat angesichts der besonderen Aktionärsstruktur keinen Vertreter für die weisungsge-
bundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre bestellt. Ein „Finanzkalender“ wird nicht publiziert.
Die JIL SANDER AG wird den Empfehlungen der Regierungskommission „Deutscher Corporate Gover-
nance Kodex“ in der Fassung vom 2. Juni 2005 mit folgenden Ausnahmen entsprechen:
Für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist eine D&O-Versicherung abgeschlossen wor-
den, die eine Selbstbeteiligung nur in einigen Ländern vorsieht. Der Aufsichtsrat, der aus drei Mitgliedern
besteht, hat keine Ausschüsse gebildet. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der ordentlichen Haupt-
versammlung der Gesellschaft im Jahr 2006 vorzuschlagen, auch in den Konzernabschlüssen für die
36 CORPORATE GOVERNANCE
Geschäftsjahre 2006/2007 bis 2010/2011 die Vergütung des Vorstandes nicht individualisiert offen zu
legen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird im Anhang zum Konzernabschluss nicht individua-
lisiert ausgewiesen. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder enthält keine erfolgsorientierte Vergütung.
Dem Aufsichtsrat gehören zwei dem Mehrheitsaktionär nahestehende Mitglieder an. Ein Zwischenbericht
wird nur zum 31. Juli des Jahres als Halbjahresabschluss veröffentlicht. Die der Hauptversammlung zu
erstattenden Berichte und Unterlagen werden den Vorschriften des Aktiengesetzes entsprechend den
Aktionären bereitgestellt. Im Hinblick auf die beschränkte Anzahl an der Börse notierter Aktien der
JIL SANDER AG verwendet die Gesellschaft das Internet nicht als Kommunikationsmittel gegenüber den
Aktionären und der übrigen interessierten Öffentlichkeit, sondern bedient sich in den gesetzlich geregel-
ten Fällen von Mitteilungspflichten anderer, angemessener Kommunikationsmedien. Die Gesellschaft wird
angesichts der besonderen Aktionärsstruktur keinen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des
Stimmrechts der Aktionäre bestellen. Ein „Finanzkalender“ wird nicht publiziert.
I N T E R N AT I O N A L H E R A L D T R I B U N E
Konzernabschluss
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis
31. Januar 2006 und für den Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 31. Januar 2005
2005/06 2004/05
Konzernjahresfehlbetrag (T Euro) –37.275 –29.610
Gewogener Mittelwert der Anzahl
der emittierten Stammaktien 250.000 250.000
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie in Euro –149.10 –118,44
Die Bilanzierungsgrundsätze und die folgenden Anmerkungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzernabschlusses.
KONZERNABSCHLUSS 41
Passiva
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Überziehungskredite und kurzfristige Darlehen 12 0 3.977
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13 26.322 24.778
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 14 61.281 56.007
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 15 8.687 8.536
Gesamtsumme der kurzfristigen Verbindlichkeiten 96.290 93.298
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellung für Abfindungszahlungen 16 3.252 794
Sonstige Rückstellungen 17 2.626 232
Passive latente Steuern 26 4.484 7.650
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 18 7.498 8.412
Gesamtsumme der langfristigen Verbindlichkeiten 17.860 17.088
Verbindlichkeiten gesamt 114.150 110.386
Eigenkapital 19
Gezeichnetes Kapital 6.500 6.500
Kapitalrücklage 23.309 23.309
Konzernbilanzverlust –40.853 –3.267
Währungsausgleichsposten –6.156 –5.853
Eigenkapital gesamt –17.200 20.689
Bilanzsumme Passiva 96.950 131.075
Die Bilanzierungsgrundsätze und die folgenden Anmerkungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzernabschlusses.
42 KONZERNABSCHLUSS
Konzern-Kapitalflussrechnung gemäß IAS 7 für den Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis
31. Januar 2006 und für den Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 31. Januar 2005
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit:
Konzernjahresfehlbetrag –37.275 –29.610
Abschreibung materieller und immaterieller Vermögenswerte 18.244 9.259
Latente Steuern –2.991 –1.400
Cash Earnings –22.022 –21.751
Gewinn aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens –313 –10
Sonstige Rückstellungen 2.394 –20
Rückstellungen für Abfindungszahlungen 2.458 53
Unrealisierte Kursgewinne/-verluste 100 –224
Änderungen bei folgenden Positionen:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.442 –3.953
Vorratsvermögen 6.472 5.769
Sonstiges Umlaufvermögen 3.062 –51
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.543 –1.666
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 151 –268
Sonstiges langfristiges Vermögen –937 689
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten –915 1.435
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit –2.563 –19.997
Cashflow aus der Investitionstätigkeit:
Zahlungseingänge aufgrund von Anlageabgängen 389 39
Sachanlagen –1.332 –1.852
Immaterielle Vermögenswerte –60 –231
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –1.003 –2.054
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit:
Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-)Krediten 1.297 –3.326
Dividenden –312 –156
Bareinlage 0 20.000
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 985 16.518
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds –2.581 –5.533
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 5.724 10.921
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds –633 336
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.510 5.724
Konzern-Eigenkapitalspiegel
D I E W E LT
Konzernabschluss
Rechnungslegung
Konsolidierungsgrundsätze
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Wesentliche Investitionen und Desinvestitionen
Segmentinformationen
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
Ergebnis und Dividenden je Aktie
Konzern-Kapitalflussrechnung
Sonstige Angaben
Nahestehende Unternehmen und Organe
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Fremdwährungspositionen
Konsolidierungskreis
Corporate Governance
46 KONZERNANHANG
Allgemeine Informationen
Der Konzernabschluss des JIL SANDER Konzerns zum 31. Januar 2006 wurde in Anwendung von §315 a
HGB nach den von der EU übernommenen Grundsätzen internationaler Rechnungslegung (IFRS) erstellt,
die vom Ausschuss für internationale Rechnungslegung (IASB) in London herausgegeben wurden und am
Bilanzstichtag Gültigkeit hatten. Die Bezeichnung „IFRS“ beinhaltet ebenfalls alle verbindlichen Interna-
tional Accounting Standards (IAS). Alle Auslegungen des Interpretationsausschusses für Internationale
Rechnungslegung (IFRIC), die für das Geschäftsjahr 2005/06 zwingend vorgeschrieben waren, wurden
ebenfalls angewandt.
Im Jahr 2004 änderte die JIL SANDER AG das Geschäftsjahresende vom 31. Dezember auf den
31. Januar im Einklang mit dem Geschäftsjahr des PRADA Konzerns. Folglich beziehen sich die
Vorjahresanhangangaben zum Konzernabschluss auf einen Abrechnungszeitraum von 13 Monaten im
Vergleich zu zwölf Monaten im Berichtsjahr. Wesentliche Auswirkungen auf die Darstellung der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben sich nicht.
Der JIL SANDER Konzern ist in der weltweiten Fertigung, in der Distribution und im Einzelhandel von
Ready-to-wear, Schuhen und Accessoires für den Luxusgütermarkt tätig. Holdinggesellschaft ist die
JIL SANDER Aktiengesellschaft, die in Deutschland gegründet wurde und dort ihren Sitz hat. Sitz der
Gesellschaft ist Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, Deutschland. Hauptaktionär (im Besitz von
98,5 % der Stammaktien und Vorzugsaktien) war bis April 2006 die JIL SANDER Holding GmbH,
Düsseldorf. Seit April 2006 liegen diese Anteile bei der Violine S.à.r.l., Luxemburg.
KONZERNANHANG 47
1. Rechnungslegung
Der Konzernabschluss wurde im Einklang mit IFRS erstellt. Der Konzernabschluss wurde nach dem
Anschaffungskostenprinzip erstellt mit den in nachstehenden Grundsätzen der Rechnungslegung offen
gelegten Ausnahmen.
Der Abschluss der JIL SANDER Aktiengesellschaft und ihrer im Abschluss erfassten Tochtergesellschaften
wurde, falls erforderlich, angepasst und umgegliedert, um die IFRS zu erfüllen.
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurde der Euro als Berichtswährung angewandt. Die Beträge
wurden in Tausend Euro ausgewiesen, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben.
Bezugnahmen auf den „Konzern“ betreffen die JIL SANDER Aktiengesellschaft und ihre Tochtergesell-
schaften, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben. Die im Konzernabschluss erfassten Konzern-
unternehmen sowie die Ergebnisse der Einzelabschlüsse sind im Kapitel „Konsolidierungskreis“ (Nr. 34)
aufgeführt.
2. Konsolidierungsgrundsätze
Die Aktiva und Passiva der Unternehmen, an denen der Konzern über 50 % der Stimmrechte hält oder
die auf andere Weise vom Konzern beherrscht werden, werden ab dem Datum, an dem der Konzern
die Beherrschung erworben hat, voll konsolidiert und ab dem Datum, an dem die Beherrschung endet,
nicht länger konsolidiert.
In Abweichung von dieser Unternehmenspolitik wurde die JIL SANDER Fashion GmbH, eine ruhende
Gesellschaft und zu 100 % im Besitz des Konzerns, aufgrund von Unwesentlichkeit nur zu Anschaffungs-
kosten bilanziert.
Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten von Beteiligungen an Tochtergesellschaften und dem ent-
sprechenden Anteil am Eigenkapital wurde den Aktiva und Passiva auf der Basis ihrer Marktwerte im
Erwerbszeitpunkt zugewiesen. Positive Restwerte werden als Firmenwert erfasst.
Bei der Konsolidierung werden konzerninterne Transaktionen und Salden sowie Zwischengewinne aus
konzerninternen Transaktionen eliminiert. Zwischenverluste werden eliminiert, sofern nicht aus der Trans-
aktion Anzeichen einer Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes zu entnehmen sind.
48 KONZERNANHANG
Währungsumrechnung
Die Abschlüsse der einzelnen ausländischen Unternehmen werden in der lokalen Währung erstellt. Bei
der Umrechnung der Bilanzen wird der am Ende des Abrechnungszeitraumes geltende Wechselkurs
angewandt, wohingegen bei der Gewinn- und Verlustrechnung der im Abrechnungszeitraum geltende
durchschnittliche Wechselkurs angewandt wird. Umrechnungsdifferenzen, die sich bei Umrechnung der
Bilanz bei Anwendung des am Beginn und des am Ende des Abrechnungszeitraumes geltenden Wech-
selkurses ergeben, und die Umrechnungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung der Gewinn- und Ver-
lustrechnung bei Anwendung des durchschnittlichen Wechselkurses des Abrechnungszeitraumes und dem
am Ende des Abrechnungszeitraumes geltenden Wechselkurs ergeben, werden im Konzerneigenkapital
im Währungsausgleichsposten ausgewiesen.
Sachanlagen
Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden aktiviert, wenn sie den Wert oder die wirt-
schaftliche Nutzungsdauer des betreffenden Vermögenswertes wesentlich erhöhen.
Mietereinbauten umfassen Aufwendungen, die während der Bauphase neuer Geschäfte entstanden sind,
nur insoweit, als sie für erforderlich gehalten werden, um die betreffenden Vermögenswerte in ihren
betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
Die Abschreibung der Sachanlagen erfolgt linear auf der Basis der folgenden Sätze:
Abschreibungssatz
%
Grundstücke und Gebäude 2,5 bis 4
Anlagen und Fertigungseinrichtungen 10 bis 20
Einbauten in gemietete Räume 10 oder höher
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 bis 20
Sonstige Vermögensgegenstände/geringwertige Vermögensgegenstände 20 bis 100
KONZERNANHANG 49
Wenn Vermögensgegenstände stillgelegt oder veräußert werden, werden die historischen Anschaffungs-
oder Herstellungskosten und die kumulierte Abschreibung als Abgang gezeigt. Daraus resultierende
Gewinne oder Verluste werden in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen.
Immaterielle Vermögenswerte
Ein Kundenstamm wird zum Anschaffungspreis oder zu dem beim Kauf zugewiesenen Wert ausgewiesen
und nach der linearen Abschreibungsmethode im Zeitraum von 15 Jahren (der geschätzten wirtschaft-
lichen Nutzungsdauer) abgeschrieben.
Warenzeichen werden zu den Anschaffungskosten oder zum zugewiesenen Wert zum Zeitpunkt des
Erwerbs ausgewiesen und beinhalten die Kosten der Warenzeicheneintragung in den verschiedenen Län-
dern, in denen der Konzern tätig ist. Die Warenzeichen werden über einen Zeitraum von zehn Jahren
linear abgeschrieben.
Die Lizenzen umfassen IT-Projekte, Software und Kosten, die bei Rückkauf oder frühzeitiger Beendigung
der Lizenzen entstehen, die vormals von dritten Parteien erteilt worden sind. IT-Projekte umfassen die Kos-
ten für den Erwerb von Lizenzen sowie Kosten, die im Rahmen ihrer Entwicklung und Installation ent-
standen sind. Lizenzen werden auf der Basis ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.
Geschäftswerte entsprechen den Aufwendungen, die bei Abschluss von Mietverträgen für Einzelhan-
delsgeschäfte entstanden sind. Diese Kosten werden während der Mietdauer oder innerhalb von zehn
Jahren (je nachdem, welches der kürzere Zeitraum ist) abgeschrieben.
Abschreibungssatz
%
Kundenstamm 6,7
Warenzeichen 10
Geschäftswerte 10 oder höher
Lizenzen 20 bis 33
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 20 bis 100
50 KONZERNANHANG
Die Prüfung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten wird jährlich durchgeführt. Wertmin-
derungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Liquide Mittel
Liquide Mittel werden in der Bilanz zu ihren Nennwerten ausgewiesen. Liquide Mittel beinhalten den Bar-
bestand, Bank- und Einlagenkonten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen tragen keine Zinsen und werden zum ursprünglichen Rech-
nungsbetrag, abzüglich Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen auf der Basis einer Überprü-
fung aller am Jahresende ausstehenden Beträge, ausgewiesen. Zweifelhafte Forderungen werden abge-
schrieben bzw. wertberichtigt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nennwert
ausgewiesen.
Auf ausländische Währungen lautende Transaktionen werden mit dem zum Datum der Transaktion gel-
tenden Wechselkurs gebucht. Am Bilanzstichtag werden die auf ausländische Währung lautenden Trans-
aktionen zu dem am Bilanzstichtag geltenden Wechselkurs umgerechnet. Aus der Umrechnung resultie-
rende unrealisierte Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Vorratsvermögen
Bankdarlehen
Abfindungszahlungen
Die Mitarbeiter des Konzerns erhalten Abfindungszahlungen im Sinne geltender Gesetze oder nach den
Gebräuchen der Länder, in denen der Konzern tätig ist. Die Verpflichtungen des Konzerns werden durch
individuelle Kalkulationen oder auf Basis von Einzelverträgen ermittelt und sind durch angemessene Rück-
stellungen abgedeckt.
Rückstellungen
Rückstellungen werden ausgewiesen, wenn der Konzern aufgrund vergangener Ereignisse eine gesetz-
liche oder unterstellte Verpflichtung hat und wenn es wahrscheinlich ist, dass für die Regelung der Ver-
pflichtung ein Abfluss von Ressourcen erforderlich sein wird, und eine zuverlässige Schätzung des Betra-
ges möglich ist. Wenn der Konzern erwartet, dass eine Rückstellung erstattet wird, beispielsweise im
Rahmen eines Versicherungsvertrages, dann wird die Rückerstattung als ein separater Vermögenswert
erfasst, jedoch nur, wenn die Rückerstattung so gut wie sicher ist.
Ertragsteuern
Die Rückstellungen für Ertragsteuern basieren auf den steuerpflichtigen Erträgen jeder konsolidierten Ein-
heit gemäß den jeweils geltenden Steuergesetzen.
Latente Steuern werden auf der Basis temporärer Differenzen zwischen dem Wert der Aktiva und Passiva,
die in den Abschlüssen der einzelnen Unternehmen ausgewiesen werden, und denjenigen, die zu Steuer-
zwecken ausgewiesen werden, bei Anwendung der Steuersätze kalkuliert, die in den verschiedenen Län-
dern der Konzernunternehmen gelten. Aktive latente Steuern (einschließlich derjenigen auf steuerliche Ver-
lustvorträge) werden insoweit ausgewiesen, als wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerpflichtige
Ergebnisse in den Tochtergesellschaften zur Nutzung dieser aktiven latenten Steuern erzielt werden.
Die vorstehend beschriebenen Bilanzierungsgrundsätze werden unter der Annahme angewandt, dass die
geltenden Steuergesetze weiterhin Gültigkeit haben und dass jede Gesellschaft weiterhin nach den ent-
sprechenden lokalen Steuergesetzen tätig sein wird.
Erträge aus dem Verkauf von Produkten werden bei Übergang des Risikos und Übertragung der Eigen-
tumsrechte an eine dritte Partei berücksichtigt. Lizenzerlöse werden auf der Basis von Verkäufen ausge-
wiesen, die von den Lizenznehmern im Sinne der Vertragsbedingungen vorgenommen werden.
52 KONZERNANHANG
Umsatzkosten
Die Kosten der umgesetzten Leistung werden im gleichen Zeitraum ausgewiesen, in dem die Erträge aus
Verkäufen ausgewiesen werden. Andere Erträge und Aufwendungen werden im jeweiligen Zeitraum
erfasst, in dem sie anfallen.
Die im Zeitraum vor der Eröffnung eines neuen oder umgestalteten Einzelhandelsgeschäfts entstehenden
Kosten werden mit Ausnahme der Mietkosten zum Zeitpunkt ihres Entstehens der Konzern Gewinn- und
Verlustrechnung belastet. Die Mietkosten werden in Verbindung mit den Mietereinbauten aktiviert. Nach
Aufgabe eines Geschäfts wird der Buchwert der entsprechenden Investitionen in die Ausstattung und die
genannten Einbauten nach Abzug des zu erwartenden erzielbaren Erlöses in der Gewinn- und Verlust-
rechnung ergebniswirksam berücksichtigt.
Entwicklungskosten
Kosten, die während der Entwicklung einer neuen Kollektion entstehen, beispielsweise die Kosten des
Creative Director, werden aktiviert und über den Zeitraum des Verkaufs der entsprechenden Kollektion in
der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz zunächst zum Abschlusspreis ausgewiesen. Anschlie-
ßend wird der Marktwert erneut geschätzt. Die Buchung des daraus resultierenden Gewinns oder Ver-
lusts hängt von der Art des Postens ab, der abgesichert wird. Am Datum, an dem ein derivativer Vertrag
geschlossen wird, ordnet der Konzern ein Derivativ entweder der Absicherung des Marktwertes bestimm-
ter ausgewiesener Aktiva oder Passiva (Fair Value Hedge) oder der Absicherung einer prognostizierten
Transaktion oder einer festen Verpflichtung zu.
Änderungen des Marktwertes von derivativen Instrumenten, die als Fair Value Hedge bezeichnet werden
und die Voraussetzungen dafür erfüllen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung zusammen mit
Änderungen im Marktwert der abgesicherten Aktiva und Passiva, die dem abgesicherten Risiko zuge-
wiesen wurden, ausgewiesen.
KONZERNANHANG 53
Änderungen im Marktwert von derivativen Instrumenten, die als Cashflow Hedge bezeichnet werden und
die Voraussetzungen dafür erfüllen, werden im Eigenkapital ausgewiesen.
Bestimmte derivative Instrumente bzw. Transaktionen bieten zwar effektive wirtschaftliche Absicherungen im
Rahmen des Risikomanagements des Konzerns, erfüllen jedoch nicht die Voraussetzungen für eine Bilan-
zierung der Erfolgs- und Verlustbeiträge aus Absicherungsgeschäften im Sinne spezifischer Richtlinien in IAS
39. Änderungen im Marktwert derivativer Instrumente, die die Voraussetzungen für die genannte Bilanzie-
rung im Sinne von IAS nicht erfüllen, werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Der Marktwert von Wechselkurssicherungsgeschäften wird mit Hilfe der am Bilanzstichtag im Devisent-
erminmarkt geltenden Kurse bestimmt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den IFRS erfordert die Anwendung von Schätzun-
gen und Annahmen im Hinblick auf bestimmte Arten von Aktiva, Passiva, Erträgen und Aufwendungen.
Diese Annahmen beziehen sich vorwiegend auf nicht abgeschlossene Transaktionen und Ereignisse am
Ende des Geschäftsjahres. Folglich können die tatsächlichen Ergebnisse von den geschätzten Beträgen
abweichen.
Im Geschäftsjahr 2005/06 wurden der Flagshipstore in London, der Showroom in Hamburg sowie das
Outlet in Metzingen geschlossen. Die verbliebenen Restbuchwerte wurden als Abschreibungen in dem
vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt.
54 KONZERNANHANG
5. Segmentinformationen
Die primären Segmentdaten der Gruppe nach geographischen Bereichen, basierend auf dem Standort
von Kunden, sind nachstehend aufgeführt. Die Beträge sind in Tausend Euro angegeben. Die Erträge,
Kosten und die Passiva und Aktiva insgesamt zwischen den Segmenten wurden in den nachstehend auf-
geführten Primärsegmentdaten eliminiert. Was die Ertragsdaten für die Segmenttypen nach Produktlinien
und nach Verteilernetz anbetrifft, beziehen wir uns auf den jeweiligen Abschnitt im Konzernlagebericht.
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Europa
Umsatzerlöse 69.075 86.302
Betriebsergebnis –24.842 –14.625
Aktiva 54.235 83.459
Investitionen 195 788
Abschreibung 13.566 5.529
Verbindlichkeiten 103.650 101.650
Amerika
Umsatzerlöse 25.985 29.298
Betriebsergebnis –10.869 –10.667
Aktiva 19.206 20.516
Investitionen 1.123 1.280
Abschreibung 3.263 1.831
Verbindlichkeiten 9.439 7.468
Fernost
Umsatzerlöse 35.334 37.496
Betriebsergebnis –2.358 –3.309
Aktiva 23.783 27.100
Investitionen 74 25
Abschreibung 1.415 1.897
Verbindlichkeiten 1.296 1.268
Gesamtergebnis
Umsatzerlöse 130.394 153.096
Betriebsergebnis –38.069 –28.601
Aktiva 96.950 131.075
Investitionen 1.392 2.093
Abschreibung 18.244 9.257
Verbindlichkeiten 114.150 110.386
KONZERNANHANG 55
Die Umsätze mit anderen Segmenten der JIL SANDER AG und JIL SANDER Italia S.p.A., an die einzel-
nen Retailgesellschaften des JIL SANDER Konzerns und an die JIL SANDER KK als Vertriebsunternehmen
des japanischen Marktes betrugen: Europa € 34,6 Mio. (Vorjahr € 30,0 Mio.), Asien € 12,9 Mio. (Vor-
jahr € 16,5 Mio.) und Amerika € 5,4 Mio. (Vorjahr € 6,0 Mio.), wobei sich die Umsätze des Vorjahres
auf eine 13-monatige Periode beziehen.
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.261 18.997
Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen –2.023 –1.317
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.238 17.680
Die Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen beziehen sich vorwiegend auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen der Vertriebsunternehmen des Konzerns. Die Wertberichtigung wird unter
Berücksichtigung der Risiken in Bezug auf nicht beitreibbare Forderungen regelmäßig angepasst. Die Ver-
änderung ist nachstehend aufgeführt:
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Stand zum 01. 02. –1.317 –1.104
Wechselkursdifferenzen 1 0
Erhöhung (Minderung), netto –707 –213
Gesamtergebnis –706 –213
Stand zum 31. 01. –2.023 –1.317
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen in Höhe von T€ 303 an verbun-
dene Unternehmen (Vorjahr T€ 432) enthalten.
56 KONZERNANHANG
7. Vorratsvermögen
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.995 9.671
Halbfertigerzeugnisse 2.260 3.780
Fertigerzeugnisse 23.765 27.828
Wertberichtigungen für obsolete und schwer verkäufliche Waren –5.693 –10.302
Anzahlungen an Lieferanten 149 0
Unterwegs befindliche Waren 189 1.160
Vorratsvermögen 25.665 32.137
Halbfertigerzeugnisse beziehen sich auf die in der Produktion in der JIL SANDER AG und JIL SANDER
Italia S.p.A. und in den Einrichtungen der Tochtergesellschaften befindlichen Materialien. Materialien,
die für die Verwendung in der Fertigung an Subunternehmer gesandt werden, sind als Teil der Rohma-
terialien inbegriffen.
Die Wertberichtigungen für obsolete und schwer verkäufliche Bestände sind wie folgt:
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Umsatz-, Ertrag- und sonstige Steuerforderungen 4.963 5.632
Grundstücke und Gebäude zum Verkauf 2.286 0
Anzahlungen und Rechnungsabgrenzung 1.182 1.534
Lizenzforderungen 1.782 1.703
Aktivierte Kosten für Fotoshooting und Fashionshows 0 2.177
Aktivierte Entwicklungskosten 1.640 1.935
Depositen 341 87
Übriges Umlaufvermögen 541 355
Kurzfristige Finanzaktiva 0 88
Gesamtsumme des sonstigen Umlaufvermögens 12.735 13.511
Die Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungen beziehen sich auf Anzahlungen für unterschiedliche
Dienstleistungen und enthalten vorausgezahlte Mieten in Höhe von € 1,0 Mio.
Bei den Grundstücken und Gebäuden zum Verkauf handelt es sich um das Objekt Ellerau, das aufgrund
der Betriebsschließung der JIL SANDER Women’s Wear GmbH nicht mehr für betriebliche Zwecke
genutzt wird, und daher aus den Sachanlagen in das sonstige kurzfristige Vermögen umgegliedert
wurde. Verkaufsverhandlungen wurden bereits aufgenommen. Es erfolgte eine Abwertung des Objekts
auf den Marktwert.
Das übrige kurzfristige Vermögen bezieht sich im Wesentlichen auf Vorschüsse an Mitarbeiter und
sonstige Vorauszahlungen an Lieferanten.
Das übrige kurzfristige Vermögen umfasst Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 336
(Vorjahr T€ 44).
58 KONZERNANHANG
9. Sachanlagen
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Grundstücke und Gebäude 0 4.095
Anlagen und Fertigungseinrichtungen 126 230
Einbauten in gemietete Räume 18.940 28.987
Betriebs-/Geschäftsausstattung 1.623 2.566
Sonstige Einrichtungen 112 202
Geleistete Anzahlungen 0 10
Gesamtergebnis 20.801 36.090
Die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlagen veränderten sich wie folgt:
Die Zugänge bei den Einbauten in gemietete Räume und bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung bezie-
hen sich vorwiegend auf Aufwendungen in Verbindung mit der Erschließung des Einzelhandelsnetzes des
Konzerns, insbesondere auf die Fertigstellung des Showrooms der JIL SANDER America Inc. in New York.
Die Abgänge resultieren im Wesentlichen aus der Schließung des Shops in London, der Schließung des Show-
rooms in Hamburg sowie des Outlets in Metzingen. Des Weiteren wurden aufgrund der nicht mehr gegebe-
nen Werthaltigkeit Mietereinbauten im nicht genutzten Shop in San Francisco abgeschrieben. Ebenso wurde
das nicht mehr für eigene betriebliche Zwecke genutzte Objekt in Ellerau auf den Marktwert abgeschrieben.
Das Objekt Ellerau wurde aufgrund der Verkaufsabsicht in das sonstige kurzfristige Vermögen umgegliedert.
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Kundenstamm 11.403 13.224
Geschäftswerte 59 1.241
Lizenzen/Franchise 140 736
Entwicklungskosten 0 0
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 73 168
Gesamt 11.675 15.369
60 KONZERNANHANG
Der Kundenstamm bezieht sich auf den Rückkauf eines Distributionsrechts, das Teil eines Geschäftsüber-
tragungsvertrages zwischen JIL SANDER Japan KK und dem früheren Großhändler Mitsui/San Frers war.
Der Abgang von Geschäftswerten betrifft den nicht genutzten Shop in San Francisco.
Der Abgang von Lizenzen betrifft die Ausbuchung von nicht mehr genutzter Software.
KONZERNANHANG 61
Die Beteiligungen betreffen die JIL SANDER Fashion GmbH (vormals: JIL SANDER Arkaden Verwaltungs-
gesellschaft mbH), die nicht konsolidiert ist, da weder die Größe noch das Geschäft für den JIL SANDER
Konzern von Relevanz ist.
Die Buchwerte der sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Kautionen 2.863 2.999
Steuerforderungen 2.564 1.491
Gesamt 5.427 4.490
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Einzelhandelsgeschäfte 2.843 2.973
Büros 0 21
Sonstiges 20 5
Gesamt 2.863 2.999
Die Überziehungskredite entsprechen der Inanspruchnahme von Kreditlinien, die von Kreditinstituten den
Unternehmen des Konzerns zur Verfügung gestellt werden. Überziehungskredite sowie kurzfristige Dar-
lehen werden in Euro bereitgestellt. Der durchschnittliche Zinssatz für Überziehungskredite während des
Geschäftsjahres 2005/06 lag zwischen 2,93 % und 3,25 % (Vorjahr 3,36 % und 4,63 %) und für kurz-
fristige Darlehen bei 4,79 % (Vorjahr 4,63 %). Die Laufzeiten für Überziehungskredite und kurzfristige
Darlehen lagen zwischen einem Monat und drei Monaten. Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern keine
Kreditlinien.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von € 13,2 Mio. (Vorjahr € 10,5 Mio.).
Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beziehen sich auf Darlehen gewährt von der PRADA Hol-
ding NV, Amsterdam. Die Verzinsung berechnete sich nach dem 1-Monats-EURIBOR plus 1 Prozent-
punkt. Im Zuge des Anteilseignerwechsels sind die Forderungen von der PRADA Holding NV an die
neuen Mehrheitsaktionäre abgetreten worden.
KONZERNANHANG 63
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Ertragsteuerverbindlichkeiten 26 643
Umsatzsteuer- und sonstige Steuerverbindlichkeiten 802 1.844
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 500 965
Aufgelaufene Prämien, Löhne und Gehälter 1.685 1.779
Instandhaltung 350 237
Investitionen 420 523
Zölle und Abgaben 42 52
Mietkosten und Beratungshonorare 1.969 304
Erhaltene Dienstleistungen durch PRADA Konzerngesellschaften 1.856 1.284
Übrige Verbindlichkeiten 1.037 905
Gesamt 8.687 8.536
Der beachtliche Anstieg in den Verbindlichkeiten und Abgrenzungen für Mietkosten und Beratungshono-
rare liegt in der Umgliederung von Verbindlichkeiten aus linearisierten Mieten aus dem langfristigen in
den kurzfristigen Bereich. Dies erfolgte in Bezug auf die abgegrenzte linearisierte Miete für den Shop in
Paris, dessen Verlagerung im laufenden Geschäftsjahr erfolgen soll. Der umgegliederte Betrag entspricht
€ 1,2 Mio., der vergleichbare Wert des Vorjahres € 1,3 Mio.
Der Rückgang der Umsatz- und sonstigen Steuerverbindlichkeiten beruht auf einer Umgliederung in die
Steuerrückstellungen. Der umgegliederte Betrag entspricht € 1,2 Mio. und entfällt überwiegend auf Fest-
stellungen aus in Vorjahren durchgeführten Lohnsteueraußenprüfungen.
Die Rückstellung für Abfindungszahlungen für ausscheidendes Personal entwickelte sich wie folgt:
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Stand zum 01. 02. 794 741
Zugänge 2.640 358
Verbrauch –165 –305
Kursdifferenzen –17 0
Stand zum 31. 01. 3.252 794
In einigen Unternehmen des Konzerns werden Mitarbeitern bei Beendigung ihres Beschäftigungsverhält-
nisses Abfindungen bezahlt. Die Rückstellungen entsprechen dem aktuellen Wert der Verbindlichkeiten
des Konzerns gegenüber Mitarbeitern nach Abzug von Vorauszahlungen.
Der Zugang zur Rückstellung betrifft im Wesentlichen Zuführungen für Abfindungen an Mitarbeiter der
JIL SANDER AG, die im Rahmen der Restrukturierung freigesetzt wurden.
Die Zugänge für Rückstellungen für Restrukturierungen betreffen im Wesentlichen ein Mietverhältnis der
JIL SANDER America Inc. Mit dem Vermieter des nicht genutzten Shops in Beverly Hills wurde vereinbart,
KONZERNANHANG 65
gegen Zahlung einer Termination Fee vorzeitig aus dem Mietvertrag entlassen zu werden. Des Weiteren
wurde beschlossen, das Outlet New Jersey Mitte 2006 zu schließen. Die vom Zeitpunkt der Schließung
bis zum fristgemäßen Mietende zu erwartende Miete wurde zurückgestellt.
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Verbindlichkeiten aus linearisierter Miete 7.464 8.381
Sonstige Verbindlichkeiten 34 31
Gesamt 7.498 8.412
Die Mietaufwendungen für Mietverträge mit vertraglich festgelegten jährlichen Mieterhöhungen werden auf
linearer Basis ausgewiesen. Die auf linearer Basis ausgewiesene Miete wird wie folgt errechnet: insgesamt
zu zahlende Miete dividiert durch die Laufzeit des Mietvertrages. Dies bewirkt in der Regel, dass die zu
zahlende Miete niedriger ist als die in der ersten Hälfte der Laufzeit des Mietvertrages in der Gewinn- und
Verlustrechnung als Aufwand gebuchte Miete. Die Differenz wird in der Bilanz als linearisierte Mietver-
bindlichkeit erfasst und wird aufgelöst, wenn die gezahlte Miete höher ist als die als Aufwand gebuchte
Miete. Die Position ist durch Umgliederung in die kurzfristigen Verbindlichkeiten beeinflusst.
19. Eigenkapital
Aktienkapital
Mit Stand vom 31. Januar 2005/31. Januar 2006 betrug das ausgegebene und eingezahlte Aktien-
kapital der JIL SANDER AG € 6,5 Mio. – 130.000 Stammaktien und 120.000 Vorzugsaktien mit einem
Nennwert von je € 26,00.
66 KONZERNANHANG
Kapitalrücklage
20. Umsatzerlöse
Die Nettoerlöse werden vorwiegend aus dem Verkauf von Produkten nach Abzug von Rücksendungen
und Rabatten erzielt. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Abrechnungszeitraum auf € 130,4 Mio. (Vorjahr
€ 153,1 Mio.).
Darüber hinaus beinhalten die Umsatzerlöse Lizenzerlöse, die im Jahr 2005/06 € 3,0 Mio. (Vorjahr
€ 3,3 Mio.) betrugen.
Im Weiteren enthalten die Umsatzerlöse Umsätze mit verbundenen Unternehmen in Höhe von € 2,2 Mio.
(Vorjahr € 1,4 Mio.).
21. Umsatzkosten
Die Umsatzkosten enthalten den Wareneinkauf von verbundenen Unternehmen in Höhe von € 11,3 Mio.
(Vorjahr € 10,8 Mio.) und Aufwendungen für bezogene Leistungen von verbundenen Unternehmen in
Höhe von T€ 51 (Vorjahr T€ 128).
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Kosten der Produktentwicklung 9.668 12.237
Vertriebskosten 52.016 54.340
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung 12.859 13.204
Allgemeine Verwaltungskosten 16.256 15.280
Gesamt 90.799 95.061
KONZERNANHANG 67
Die Vertriebskosten sind auf zwölfmonatiger Basis angestiegen. Berücksichtigt man hierbei Kosten für die
Schließung des Flagshipstores in London, wobei diese Kosten überwiegend auf die Abschreibung der
Mietereinbauten entfällt, ergibt sich insgesamt ein Rückgang, was bereits den Vorjahrestrend bestätigt.
Weitere Verbesserungen werden für das laufende Geschäftsjahr erwartet.
Die Kosten für Werbung und Verkaufsförderung gingen leicht zurück, blieben aber auf dem Niveau, das
als notwendig erachtet wird, die Marke angemessen zu fördern.
Die allgemeinen Verwaltungskosten enthalten unter anderem Kosten, die mit der Schließung des Show-
rooms in Hamburg sowie mit der Schließung des Outlets in Metzingen in Verbindung stehen. Daneben
sind Kosten der Restrukturierung enthalten, die auf in Anspruch genommene Beratungsleistungen entfal-
len. Sofern diese Kosten unberücksichtigt bleiben, haben sich auch die allgemeinen Verwaltungskosten
rückläufig entwickelt.
Erträge aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens resultieren im Wesentlichen aus dem
Verkauf von Einrichtungsgegenständen des Shops in London sowie aus dem Verkauf von Fahrzeugen der
JIL SANDER AG und der JIL SANDER Women’s Wear GmbH.
24. Restrukturierungsaufwand
Der Restrukturierungsaufwand enthält im Wesentlichen die in der JIL SANDER Women’s Wear GmbH
gezahlten Abfindungen an ausgeschiedene Mitarbeiter sowie die Aufwendungen der JIL SANDER AG
aus der Zuführung zur Rückstellung für Abfindungszahlungen. Des Weiteren wird hier die Zuführung zur
Rückstellung für Restrukturierung gezeigt. Hierbei handelt es sich um Kosten, die für die Beendigung der
Mietverträge in Beverly Hills und New Jersey aufzuwenden sind.
68 KONZERNANHANG
25. Finanzergebnis
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Zinsen, berechnet an verbundene Unternehmen 0 0
Dritten in Rechnung gestellte Zinsen 117 354
Zinsen, berechnet von verbundenen Unternehmen –1.654 –1.888
Zinsen für Darlehen und sonstige Verbindlichkeiten –226 –290
Realisierte Währungskursgewinne/-verluste 473 310
Unrealisierte Währungskursgewinne/-verluste –100 224
Übrige Finanzerträge/-aufwendungen –478 –989
Gesamt –1.868 –2.279
Die Senkung des Zinsaufwandes ist vorwiegend auf den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Stand an
konzerninternen Darlehen sowie auf eine allgemeine Senkung der Marktzinssätze zurückzuführen.
26. Steuern
Der Ertragsteueraufwand für 2005/06 und das Vorjahr ist nachstehend aufgeführt:
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Laufender Ertragsteueraufwand (Erträge) –288 –130
Latente Ertragsteuern 2.950 1.400
Gesamt 2.662 1.270
KONZERNANHANG 69
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Anfangssaldo –1.602 –2.940
Währungskursdifferenzen 41 –62
Latente Ertragsteuern 2.950 1.400
Endsaldo 1.389 –1.602
Aktive latente Steuern und passive latente Steuern, wie in der Bilanz ausgewiesen, werden, nach Art der
Herkunft, für die sie ermittelt wurden, in folgender Tabelle zusammengefasst:
31.01.2006 31.01.2005
Aktive latente Passive latente Aktive latente Passive latente
Steuern Steuern Steuern Steuern
T Euro T Euro T Euro T Euro
Vorratsvermögen 1.493 470 1.437 202
Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen 0 49 0 110
Anlagevermögen 950 400 870 964
Rückstellungen für Risiken/Verbindlichkeiten 2.980 2.906 2.590 2.901
Umlaufvermögen 0 631 0 1.688
Verlustvortrag 450 0 984 0
Finanzinstrumente IAS 39 0 0 0 35
Sonstige Bilanzunterschiede 0 28 167 1.750
Gesamt 5.873 4.484 6.048 7.650
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
Verfallen 2005/06 – 2008 754 2.380
Verfallen 2009 und später 16.897 1.777
Verfallen nicht 76.986 63.281
Gesamte Verlustvorträge 94.637 67.438
70 KONZERNANHANG
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Verlust vor Steuern –39.937 –30.880
Erwartete Steuern bei einem Steuersatz von 39,025 % (Vorjahr 40 %) –15.586 –12.352
Steuerminderungen (–)/Steuererhöhungen (+) aufgrund nicht
steuerpflichtiger Erträge und nicht abzugsfähiger Kosten –1.797 309
Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–) aus früheren Zeiträumen 5 –430
Nicht berücksichtigte aktive latente Steuer auf steuerliche Verlustvorträge 16.259 12.352
Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–)
infolge der Auswirkungen der Konsolidierung –1.545 –1.117
Sonstige Abweichungen 2 –32
Effektiver Steueraufwand (+)/Steuerertrag (–) –2.662 –1.270
Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird wie folgt errechnet: den Aktionären zuweisbarer Gewinn divi-
diert durch den gewogenen Mittelwert der während des Jahres emittierten Aktien. Das unverwässerte
und das verwässerte Ergebnis je Aktie sind für die ausgewiesenen Jahre gleich.
2005/06 2004/05
Konzernverlust (T Euro) –37.227 –29.610
Gewogener Mittelwert der Anzahl der emittierten Aktien 250.000 250.000
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (Euro) –149,10 –118,44
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (12 Monate) (Euro) 0 –109,33
Dividende je Aktie
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2005/06 keine Dividende zu zahlen und
den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung zu übertragen.
KONZERNANHANG 71
28. Konzern-Kapitalflussrechnung
In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme unabhängig von der Bilanzstruktur dargestellt,
und zwar getrennt nach dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie aus der Investitions-
und Finanzierungstätigkeit. Dem Cashflow aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt
die entsprechenden Zahlungsströme zugeordnet, der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird
indirekt abgeleitet.
Ausgehend vom Jahresüberschuss, der zunächst um die nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwen-
dungen, im Wesentlichen Abschreibungen, korrigiert wird, ergibt sich der Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit im Weiteren unter Berücksichtigung der Veränderungen im Working Capital.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit umfasst die Zu- und Abgänge des Sach- und Finanzanlage-
vermögens sowie der immateriellen Vermögenswerte.
Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit sind neben den Kapitalmaßnahmen und Dividendenzahlun-
gen die Zahlungsströme aus der Aufnahme und Tilgung langfristiger Finanzkredite sowie die Verände-
rung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten dargestellt.
Der Finanzmittelbestand zum Jahresende entspricht der in der Bilanz ausgewiesenen Position für die liqui-
den Mittel.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit berücksichtigt die folgenden Ein- und Auszahlungen:
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Gezahlte Zinsen 201 466
Erhaltene Zinsen 91 60
Gezahlte Ertragsteuern 268 905
Erstattete Ertragsteuern 88 1.418
72 KONZERNANHANG
Abschreibungen
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Herstellung 1.933 318
Produktion und Entwicklung 42 118
Werbung und Verkaufsförderung 42 99
Verkaufskosten 11.775 7.133
Allgemeine Verwaltungskosten 4.452 1.591
Gesamt 18.244 9.259
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Herstellung 5.650 7.556
Produktion und Entwicklung 3.398 3.884
Werbung und Verkaufsförderung 301 1.400
Verkaufskosten 13.016 15.487
Allgemeine Verwaltungskosten 11.575 5.954
Gesamt 33.940 34.281
Materialaufwand
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 41.620 50.435
Aufwendungen für bezogene Leistungen 14.286 22.256
Gesamt 55.906 72.691
KONZERNANHANG 73
Die Prüfung des Konzernabschlusses sowie des Jahresabschlusses für das Mutterunternehmen für das
Geschäftsjahr 2005/06 erfolgt durch die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Hierfür wurden im Konzernabschluss Kosten von T€ 171 erfasst.
Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter des Konzerns nach Funktion für die Geschäftsjahre 2005/06 und
2004/05:
2005/06 2004/05
Durchschnitt Durchschnitt
Arbeiter 68 109
Angestellte 494 527
Gesamt 562 636
In 2005/06 waren in der Gruppe durchschnittlich 562 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 636). Der
Personalabbau in 2005/06 ist hauptsächlich auf die Schließung der eigenen Fertigung Mitte 2005 in
der JIL SANDER Women’s Wear GmbH zurückzuführen. Ebenso führten das Outsourcing der eigenen
Logistikaktivitäten sowie die Schließung des Shops in London und des Outlet in Metzingen zu einer Redu-
zierung der durchschnittlich Beschäftigten. In der genannten Zahl wird nicht zwischen Vollzeit- und Teil-
zeitbeschäftigten unterschieden, und die Zahlen beinhalten keine Aushilfskräfte, die auf Basis kurzfristi-
ger Verträge während der Saisons eingestellt werden.
Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen, die nicht zum JIL SANDER Konzern gehören, werden
nach dem „Dealing at arm’s length“-Prinzip abgewickelt. Das bedeutet, Zinsen werden auf der Basis der
Marktsätze berechnet, Dienstleistungen werden zu den tatsächlichen Kosten kalkuliert. Weder hat die
JIL SANDER AG die von ihr beherrschten Unternehmen gezwungen noch wurde die JIL SANDER AG von
ihren beherrschenden Unternehmen gezwungen, Transaktionen durchzuführen, die für die Unternehmen
nachteilig sein oder gegen das „Dealing at arm’s length“-Prinzip verstoßen könnten.
74 KONZERNANHANG
Während des Geschäftsjahres haben Unternehmen des Konzerns die folgenden Transaktionen mit nahe-
stehenden Unternehmen, die keine Mitglieder des Konzerns sind, abgeschlossen:
Vorstand
Aufsichtsrat
Mit Wirkung zum 7. April 2006 haben die Herren Salomoni und Mazzi ihre Ämter als Aufsichtsräte
niedergelegt. Daraufhin wurde beim Amtsgericht Hamburg der Antrag auf Bestellung der Herren Lobmeyr
und Russo als Aufsichtsräte eingereicht. Der Beschluss über die gerichtliche Bestellung ist der JIL SANDER
AG am 22. Mai 2006 zugegangen.
KONZERNANHANG 75
Die Gesamtbezüge des Mitglieds des Vorstandes beliefen sich im Zeitraum vom 1. Februar 2005 bis
31. Januar 2006 auf T€ 200 Festbezüge. Variable Bestandteile sind nicht vereinbart. Das Kriterium für
die angemessene Höhe der festen Bezüge richtet sich nach den Aufgaben der Mitglieder des Vorstan-
des, den erbrachten Leistungen, der wirtschaftlichen Situation des Sektors und des Unternehmens und des
vergleichbaren Umfeldes. Vergütungskomponenten mit langfristigem Anreiz werden nicht vereinbart.
Ebenso erfolgten keine Zahlungen an den Vorstand von dritter Seite.
Die gesamten Bezüge des Aufsichtsrates der JIL SANDER AG belaufen sich auf T€ 23. Die Vergütung ent-
hält keine auf Erfolg basierenden Komponenten, weil die entsprechenden Ziele zum aktuellen Zeitpunkt
nicht erreicht werden.
Es ergeben sich für den Konzern die folgenden Zahlungsverpflichtungen im Zeitablauf, die im Wesent-
lichen auf Verpflichtungen aus Mietverträgen entfallen:
31.01.2006 31.01.2005
T Euro T Euro
2006 13.684 18.275
2007 12.901 14.353
2008 11.000 13.775
2009 10.470 12.153
2010 10.863 11.202
Später 80.053 101.259
Gesamt 138.971 171.017
76 KONZERNANHANG
Bestimmte Unternehmen des Konzerns sind verpflichtet, Miete auf der Basis eines festen Prozentsatzes des
Umsatzes zu zahlen: Diese Mietkosten für 2005/06 und 2004/05 sind nachstehend zusammengefasst:
2005/06 2004/05
T Euro T Euro
Festmieten 15.989 18.312
Variable Mieten 3.387 3.298
32. Fremdwährungspositionen
Der Konzern hat verschiedene Terminkontrakte in Bezug auf zukünftige Cashflows aus Verkäufen in
Fremdwährungen geschlossen. Offene Kontrakte bestanden zum Bilanzstichtag mangels fehlender Kredit-
linien für Devisentermingeschäfte nicht. Die nominellen Beträge der offenen Kontrakte beliefen sich auf
folgende Beträge:
Forwards Forwards
2005/06 2004/05
Währungen
US-Dollar 0 500.000
Hongkong-Dollar 0 5.500.000
Yen 0 100.000.000
GBP 0 750.000
Singapur-Dollar 0 130.000
Kanadischer Dollar 0 500.000
Alle Verträge wurden über die Finanzabteilung des PRADA Konzerns mit führenden Finanzinstituten abge-
schlossen.
Der Marktwert offener derivativer Devisenkontrakte betrug mit Stand vom 31. Januar 2005 T€ 87.
KONZERNANHANG 77
2005/06 2004/05
Schlusskurs Durchschnitt Schlusskurs Durchschnitt
US-Dollar 1,2118 1,2368 1,3035 1,2486
Yen 142,1700 137,2270 134,9600 134,4797
GBP 0,6843 0,6830 0,6912 0,6804
Taiwan-Dollar 38,8176 39,7665 41,4078 41,5601
Im Februar 2006 hat der bisherige Hauptanteilseigner mitgeteilt, dass mit Change Capital Fund LP, einem
englischen Private Equity Fund, eine Vereinbarung zur Veräußerung aller an der JIL SANDER AG gehal-
tenen Aktien getroffen wurde. Im April 2006 erteilte die deutsche Kartellbehörde ihre Zustimmung zu die-
ser Transaktion. Seit diesem Zeitpunkt werden rund 98,5 % aller Anteile an der JIL SANDER AG von der
Violine S.à.r.l., Luxemburg, gehalten. Diese hat ihrerseits zur finanziellen Unterstützung der JIL SANDER
AG und des Konzerns einen Letter of Comfort begrenzt auf einen Maximalbetrag von € 10 Mio. ausge-
stellt, der am 31. Januar 2007 ausläuft. Des Weiteren wurde ein Programm für die Eigenkapitalaus-
stattung der JIL SANDER AG und damit des Konzerns, dessen Eigenkapital am Bilanzstichtag negativ
war, beschlossen. Im Zuge dieses Programms werden der JIL SANDER AG € 27,55 Mio. zu den Kapi-
talrücklagen zugeführt. Des Weiteren werden durch die neuen Anteilseigner Kreditlinien in Höhe von
€ 14,95 Mio. zur Verfügung gestellt. Diese Mittel werden eingesetzt, um den Verschuldungsgrad des
Konzerns zu senken, bzw. dienen dazu, geplante Verlagerungen von Flagshipstores zu finanzieren.
78 KONZERNANHANG
34. Konsolidierungskreis
Nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen ist die JIL SANDER Fashion GmbH (vormals: JIL SANDER
Arkaden Verwaltungsgesellschaft mbH) mit einem Kapital von T€ 22 und einem Ergebnis im Jahr
2005/06 von T€ 0. Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der JIL SANDER AG.
Die JIL SANDER AG unterzeichnete am 17. Dezember 2001 einen Beherrschungs- und Gewinnab-
führungsvertrag mit der JIL SANDER Collection GmbH und am 31. Januar 2002 mit der JIL SANDER
Women’s Wear GmbH. Beide Verträge wurden am 10. Juni 2002 von der Hauptversammlung gemäß
§ 293 AktG genehmigt.
KONZERNANHANG 79
Im Sinne von §264 Absatz 3 HGB sind die JIL SANDER Collection GmbH und die JIL SANDER Women‘s
Wear GmbH von der Abschlussprüfung und der Offenlegung ihrer Abschlüsse befreit.
Die nach §325 HGB offen zu legenden Unterlagen werden beim Handelsregister, das für den Bezirk
des Sitzes der befreiten Tochtergesellschaften zuständig ist, hinterlegt.
Die JIL SANDER AG hat den Verlust der JIL SANDER Collection GmbH des Geschäftsjahres 2005/06 in
Höhe von € 1,0 Mio. übernommen. Die JIL SANDER AG hat den Verlust der JIL SANDER Women’s Wear
GmbH des Geschäftsjahres 2005/06 in Höhe von € 4,6 Mio. übernommen.
Die einzelnen Abschlüsse der JIL SANDER AG und der Unternehmen, die im Konzernabschluss der
JIL SANDER AG erfasst sind, werden in den Konzernabschluss der PRADA Holding NV, Amsterdam, ein-
bezogen, der bei der Handelskammer in Amsterdam hinterlegt wird.
Die nach §161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung ist für das Mutterunternehmen abgegeben
worden und den Aktionären zugänglich gemacht worden.
Der Vorstand
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Sonstige Informationen zum Konzernabschluss
Wir haben den von der JIL SANDER Aktiengesellschaft, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss –
bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalver-
änderungsrechnung sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Februar 2005 bis 31.
Januar 2006 – geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den Inter-
national Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend
nach §315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prü-
fung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenom-
men. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich
auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungs-
legungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern-
abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Kon-
zernabschluss der JIL SANDER Aktiengesellschaft, Hamburg, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und den ergänzend nach §315 a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und
vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Konzernlagebericht hin.
Dort wird unter dem Punkt „Ertragsentwicklung, Vermögens- und Finanzlage“ ausgeführt, dass die JIL
SANDER AG zur Fortführung ihrer Unternehmenstätigkeit auf die finanzielle Unterstützung durch die
Mehrheitsaktionärin angewiesen ist.
Für Veröffentlichungen oder die Weitergabe des Konzernabschlusses und/oder des Konzernlageberichts
in einer von der testierten Fassung abweichenden Form sowie für den Fall der Übersetzung in andere
Sprachen bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, falls dabei der von uns erteilte Bestäti-
gungsvermerk zitiert wird oder ein Hinweis auf unsere Konzernabschlussprüfung erfolgt; wir weisen hier-
zu auf die Bestimmungen des §328 HGB hin.
KONTAKT 85
Unternehmensdaten
Hauptaktionär
JIL SANDER Holding GmbH, Couvenstraße 6, 40211 Düsseldorf, Deutschland (bis 7. April 2006)
Violine S.à.r.l., Luxemburg (ab 7. April 2006)
Unabhängige Wirtschaftsprüfer
Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg
Hauptverwaltung
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, Deutschland
T + 49.40.5 53 02-0, F + 49.40.5 53 30 34